DE3148488C2 - - Google Patents
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- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16J—PISTONS; CYLINDERS; SEALINGS
- F16J9/00—Piston-rings, e.g. non-metallic piston-rings, seats therefor; Ring sealings of similar construction
- F16J9/12—Details
- F16J9/20—Rings with special cross-section; Oil-scraping rings
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Pistons, Piston Rings, And Cylinders (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine
Zylinder-Kolben-Anordnung für
Hubkolben-Expansionskraftmaschinen und
Hubkolben-Arbeitsmaschinen, bei der zumindest einer
der in entsprechende Aufnahmenuten am Kolbenkörper
eingesetzten Kolbenringe als "gefangener" Kolbenring
zu begrenzter radialer Auswärtsbewegung im
Kolbenkörper gehalten ist und hierzu als
Winkelprofil-Kolbenring mit einem sich über die
gesamte radiale Breite des Kolbenringes erstreckenden
eigentlichen Ringteil und einem am radial inneren
Bereich des eigentlichen Ringteiles einseitig axial
erstreckenden Kragen ausgebildet ist und daß eine
zugeordnete Aufnahmenut im Kolben L-förmiges, im
radial inneren Bereich erweitertes Profil mit um die
axiale Dicke des Kragens vergrößerter axialer Tiefe
aufweist, während an der der Druckbeaufschlagungsseite
des Kolbens entgegengerichteten Stirnfläche der
Aufnahmenut eine ringförmige Widerlagerfläche mit der
radialen Breite des Winkelprofil-Kolbenringes
ausgebildet ist, wobei ein druckseitig vom
Zylinderraum zum Boden der Aufnahmenut führender
Druckmedium-Durchlaß gebildet ist.
Die Abdichtung von Kolben in Hubkolben-Kraftmaschinen
und Hubkolben-Arbeitsmaschinen erfolgt üblicherweise
mittels Kolbenringen, die durch Eigenspannung oder
Federspannung an die Zylinderwand oder
Laufbüchsenwand gedrückt werden und durch die
Druckdifferenz des Mediums am Kolben eine zusätzliche
Anpressung erfahren. Diese bewegte Kontaktdichtung
wird geschmiert, oder es werden Ringwerkstoffe mit
"Eigenschmierung" verwendet. Naturgemäß unterliegen
diese reibenden Dichtungselemente dem Verschleiß,
der abhängig ist von vielen Einflußgrößen wie:
Druckdifferenz, Temperatur, Ringwerkstoff, Gegenlaufwerkstoff, Kolbengeschwindigkeit, Kolbenführung, Ringzahl, abzudichtendes Medium u. a.
Druckdifferenz, Temperatur, Ringwerkstoff, Gegenlaufwerkstoff, Kolbengeschwindigkeit, Kolbenführung, Ringzahl, abzudichtendes Medium u. a.
Dieser Verschleiß bei Benutzung herkömmlicher
Kolbenringe erhöht sich beträchtlich bei der
Verdichtung absolut trockener Gase im Trockenlauf bei
hohen Druckdifferenzen und den heute üblichen hohen
Kolbengeschwindigkeiten und kann Werte erreichen, die
zu häufige Wartung erfordern und zu großen
Ersatzteilbedarf mit sich bringen.
Aus dieser Erkenntnis wurde bereits als ein anderes
Abdichtsystem an Kolben die Ausbildung eines
metallischen Labyrinths vorgeschlagen. Jedoch
erfordert das Metall-Labyrinth als absolut
berührungsfreie Dichtung in Folge höherer Leckage auch
höhere Leistung und stellt wegen der Präzision der
Ausrichtung höhere Anforderungen an das
Wartungspersonal. Als ein weiteres Abdichtsystem an
Kolben wurde auch schon die Benutzung "gefangener"
Kolbenringe mit T-förmigem Profil vorgeschlagen. Der
"gefangene" Kolbenring mit T-förmigem Profil ist
rißempfindlich bei hohen Druckdifferenzen wegen der
Kerbwirkung in der Abstufung und erfordert eine Feder
zur Stabilisierung, die sich in die den gefangenen
Kolbenring aufnehmende Kammernut einschlagen kann.
Aus der CH 4 82 953 ist eine Kolbenmaschine mit im
wesentlichen berührungsfrei im Zylinder arbeitenden
Kolben bekannt. Der Kolben trägt eine Anzahl von
Dichtungsringen, die als gefangene Kolbenringe mit
L-Profil ausgebildet sind. Die Kolbenringe sind derart
eingesetzt, daß die durchgehende glatte Ringfläche
des Kolbenringes der Druckseite abgewandt ist. An der
Druckseite erstreckt sich ein Druckmediumdurchlaß in
Form eines Spielraumes vom Zylinderraum bis zum Boden
der Aufnahmenut. Die Aufnahmenut am Kolben wird durch
axial aneinandergreifende Kolbenkammerringe gebildet,
die zu ihrer einen Seite mit durchgehender
Stirnfläche und an ihrer anderen Seite mit
gegeneinander axial angesetzten Stirnflächenteilen
ausgebildet sind. Dieser bekannte "gefangene"
Kolbenring mit L-förmigem Profil ist ebenso wie der
aus der DE-PS 2 87 694 bekannte Kolbenring ebenfalls
bei hohen Druckdifferenzen wegen der Kerbwirkung in
der Abstufung rißempfindlich.
Aus der AT-PS 30 622 sind Kolbenringe bekannt, die
ebenfalls ein L-förmiges Profil aufweisen. Hierbei
handelt es sich zwar ebenfalls um gefangene
Kolbenringe, jedoch werden diese Kolbenringe in
Ringnuten des Kolbens eingesetzt, die so breit sind,
daß die Kolbenringe mit dem Vorsprung in die Nut
eingesetzt werden können. Durch axiale Verschiebung
des Ringes wird dann der Vorsprung in die
entsprechende Ausdrehung gebracht. Zwischen der freien
Seite des Ringes und der gegenüberliegenden
Begrenzungsfläche der Ringnut muß dann allerdings
zusätzlich ein Füllring eingesetzt werden, um ein
Herausfallen des Kolbenringes zu verhindern.
Aufgabe der Erfindung ist es,
Zylinder-Kolben-Anordnungen der eingangs beschriebenen
Art dahingehend wesentlich zu verbessern, daß
vorteilhafte Abdicht- und Verschleißeigenschaften
wie mit den bisher bekannten "gefangenen" Kolbenringen
erzielt werden und andererseits die Kolbenringe in
Haltbarkeit und Stabilisierungseigenschaften den
herkömmlichen Kolbenringen mit rechteckigem Querschnitt
gleichkommen oder zumindest nahekommen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
sowohl der axial vertiefte Nutbereich im Kolben als
auch der axiale Kragen des Winkelprofil-Kolbenringes
trapezförmigen Querschnitt aufweisen mit einer in
gleichem Winkel radial nach außen gerichteten
abgeschrägten Fläche.
Durch die trapezförmige Ausgestaltung sowohl des am
Winkelprofil-Kolbenring gebildeten axialen Kragens
als auch des vertieften Nutbereichs werden die
Rißempfindlichkeit und die Abschergefahr am Übergang
des eigentlichen Ringteiles vom Kragen gegenüber den
bekannten L-förmigen Kolbenringen deutlich vermindert.
Zur Verbesserung der Stabilisierung kann der den
Winkelprofil-Kolbenring haltende Kolbenkammerring mit
einem auf die Bodenfläche der Aufnahmenut führenden
Druckmediumdurchlaß ausgebildet sein, der als
mindestens eine im wesentlichen radiale Entlastungsnut
größerer Tiefe als der axial vertiefte Teil der
Aufnahmenut in die der Druckbeaufschlagungsseite des
Kolbens abgewandte Stirnseite des Kolbenkammerringes
eingeschnitten sein kann.
Im Rahmen der Erfindung läßt sich eine weitere
wesentliche Verbesserung für die Führung des Kolbens
im Zylinder und damit der Abdichteigenschaften und
Verschleißeigenschaften dadurch erreichen, daß am
Kolben mindestens ein Führungsring durch einen im
axialen Kragen und radialem Ringteil ausgebildeten
Winkelprofil-Kolbenring in Verbindung mit einem als
Führungskammerring ausgebildeten Kammerring gebildet
ist, dessen Aufnahmenut zu praktisch spielfrei festem
Aufnehmen auf den Querschnitt des axialen Kragens
am Winkelprofil-Kolbenring abgestimmt ist. Durch die
Benutzung in Verbindung mit dem besonderen
Führungskammerring erhält der Winkelprofil-Kolbenring
mit derselben Ausbildung die Funktion des
Führungsringes. Eine weitere Verbesserung dieser
Führungsfunktion läßt sich erreichen, wenn ein
Führungsringe-Paar am Kolben durch zwei mit ihren
radialen Ringteilen gegeneinander gelegte
Winkelprofil-Kolbenringe gebildet ist, die zwischen
zwei Führungskammerringe mit einander
gegenübergesetzten, auf den Querschnitt der axialen
Kragen der Winkelprofil-Kolbenringe spielfrei fest
passend abgestimmten Aufnahmenuten gehalten sind.
Die Erfindung bietet die verschiedensten
Anpassungsmöglichkeiten der Zylinder-Kolben-Anordnung
an die jeweiligen Anwendungsfälle:
So können beispielsweise sämtliche am Kolben
vorgesehenen Kolbenringe Winkelprofil-Kolbenringe
sein. Von dieser Möglichkeit wird man in Fällen
besonders hoher Druckdifferenzen über den Kolben
Gebrauch machen. In anderen Anwendungsfällen kann man
zwar eine Anzahl der am Kolben vorgesehenen
Kolbenringe als Winkelprofil-Kolbenringe und den Rest
als Kolbenringe mit rechteckigem Querschnitt
ausbilden, wobei die Winkelprofil-Kolbenringe im
druckbeaufschlagten Endbereich des Kolbens angeordnet
sind.
Für die Anordnung der Führungsringe bieten sich im
Rahmen der Erfindung ebenfalls verschiedene
Möglichkeiten.
Man kann vorsehen, daß im axialen Mittelbereich des
Kolbens ein Führungsring bzw. ein Führungsring-Paar
angebracht ist. Ein solcher Fall eignet sich besonders
für zweiseitig druckbeaufschlagte Kolben. Man kann
bei dieser Ausbildung bevorzugt zu beiden Seiten des
mittigen Führungsringes bzw. Führungsringe-Paares
Kolbenringe mit rechteckigem Querschnitt und an den
beiden Enden des Kolbens Winkelprofil-Kolbenringe
anordnen.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird im
folgenden auf die Zeichnung Bezug genommen. Es zeigt
Fig. 1 das Arbeitsschema eines abdichtenden
Winkelprofil-Kolbenringes in Verbindung mit
seinem Kolbenkammerring;
Fig. 2 einen Kolbenkammerring in axialem Schnitt;
Fig. 3 einen zum Kolbenkammerring gemäß Fig. 2
passenden Winkelprofil-Kolbenring in axialem
Schnitt;
Fig. 4 den Kolbenkammerring gemäß Fig. 2 teilweise
in radialer Draufsicht gemäß 4-4 der Fig. 2;
Fig. 5 eine einfache Führungsringanordnung in
axialem Schnitt;
Fig. 6 ein Führungsringe-Paar in axialem Schnitt;
Fig. 7 ein Diagramm für Verschleiß- und Laufzeit
erwartung;
Fig. 8 ein erstes Ausführungsbeispiel schematisch
in axialem Schnitt;
Fig. 9 ein zweites Ausführungsbeispiel schematisch
in axialem Schnitt und
Fig. 10 ein drittes Ausführungsbeispiel schematisch
in axialem Schnitt.
Gemäß Fig. 1 bis 4 ist ein in einem Zylinder 20 beweg
licher Kolben 22 mit mindestens einem Winkelprofil-Kolben
ring 30 ausgestattet. Der Zylinder 20 kann herkömmlicher
Art sein und weist dementsprechend eine mit dem Kolben
dichtend zusammenwirkende Zylinderinnenfläche 21 auf.
Die druckbeaufschlagte Seite des Kolbens 22 ist in Fig.
1 durch den Pfeil 23 angedeutet. Der Kolbenkörper 24 trägt
mindestens einen Kolbenkammerring 25, der, wie dargestellt,
den an der Druckbeaufschlagungsseite 23 des Kolbens dem
Winkelprofil-Kolbenring 30 zugeordneten Kolbenumfangsteil
bildet. Der dem Winkelprofil-Kolbenring 30 an der der
Druckbeaufschlagung 23 abgewandten Seite zugeordnete
Umfangsteil des Kolbens 22 ist bei 26 angedeutet. In die
der Druckbeaufschlagung abgewandte Stirnseite des Kolben
kammerringes 26 ist eine radial nach außen offene, rings
um verlaufende Nut 27 geschnitten, deren ringförmiger
äußerer Bereich 27 a eine axiale Tiefe aufweist, die der
axialen Dicke des eigentlichen Ringteiles 31 des Winkel
profil-Kolbenringes 30 entspricht. Der radial einwärtige
ringförmige Bereich 27 b der Nut 27 ist vertieft, und zwar
auf eine der axialen Breite des Winkelprofil-Kolbenringes
einschließlich seines axialen Kragens 32 entsprechende Tiefe.
Sowohl der vertiefte Nutbereich 27 b als auch der axiale
Kragen 32 haben trapezförmigen Querschnitt, d. h. eine
in gleichem Winkel abgeschrägte radial nach außen gerichte
te Fläche. Dabei ist jedoch die radiale Breite des
Kragens 32 kleiner als die radiale Breite des vertieften
Nutbereiches 27 b. Dadurch hat der Winkelprofil-Kolbenring
30 mit seinem axialen Kragen 32 eine radiale Bewegungs
möglichkeit innerhalb der Aufnahmenut 27, die mindestens
einem bei 33 in Teil a) der Fig. 1 wiedergegebenen Ein
lauf-Verschleißweg entspricht. Wie dort gezeigt, ist die
radiale Bewegungsmöglichkeit des Winkelprofil-Kolbenringes
30 noch etwas größer als dieser Einlauf-Verschleißweg 33
gewählt, so daß sich zwischen der inneren Umfangsfläche
34 des Winkelprofil-Kolbenringes 30 und dem Boden 27 c
der Aufnahmenut 27 auch bei Neuzustand des Winkelprofil-
Kolbenringes 30 ein Spalt ergibt, der über radiale Ein
schnitte 28 im Kolbenkammerring 25 mit dem Innenraum des
Zylinders 20 in Verbindung steht. Hierdurch bildet die
innere Umfangsfläche des Winkelprofil-Kolbenringes 30
zusammen mit seinen der Druckbeaufschlagungsseite 23 des
Kolbens zugewandten Stirnflächenteilen 35 a, 35 b und 35 c
eine zusätzliche Stabilisierungsfläche. Die Hauptstabili
sierungsfläche des Winkelprofil-Kolbenringes 30 wird durch
seine rechtwinklig zur Kolbenachse liegende, der Druck
beaufschlagungsseite des Kolbens 22 abgewandte Stirnfläche
36 gebildet, die auf einer zur Kolbenachse rechtwinkligen,
ringförmigen Widerlagerfläche 37 ruht, die an dem Kolben
umfangsteil 26 ausgebildet ist.
Im Teil a) der Fig. 1 ist der Neuzustand des Winkelprofil-
Kolbenringes 30 dargestellt. Die radiale Gesamtbreite
38 des Winkelprofil-Kolbenringes 30 ist dabei derart
gewählt, daß beim Anliegen der äußeren Umfangsfläche 39
des Winkelprofil-Kolbenringes 30 an der Zylinder-Innenfläche
21 die innere Umfangsfläche 34 noch in geringem Abstand
von dem Boden 27 c der Aufnahmenut 27 liegt und die abge
schrägte radial auswärts gerichtete Fläche des Kragens
32 im Abstand des Einlauf-Verschleißweges 33 von der ent
sprechend abgeschrägten Innenfläche des vertieften Nut
teiles 27 b. Hierdurch dichtet der Winkelprofil-Kolbenring
30 gegenüber der Innenfläche 21 des Zylinders 20 zunächst
wie ein normaler Rechteck-Kolbenring durch seine Berührung
zur Zylinderwand, wobei die Eigenspannung des Winkelprofil-
Kolbenringes 30 und der auf die innere Umfangsfläche 34
geführte Gasdruck die nötige Pressung aufbringen. Dieser
Zustand dauert je nach Druckdifferenz, Gasart und Kolben
geschwindigkeit zwischen etwa 1000 und 7000 Betriebsstunden.
Teil b) der Fig. 1 zeigt einen Übergangszustand der er
reicht wird, wenn der eigentliche Kolbenteil 31 durch Ver
schleiß soweit abgerieben ist, daß sich die schräge
äußere Umfangsfläche 35 b des Kragens 32 gegen die ent
sprechend abgeschrägte Fläche an den vertieften Teil 27 b
der Aufnahmenut 27 angelegt hat. Die Eigenspannung des
Winkelprofil-Kolbenringes 30 und der auf die innere Um
fangsfläche des Winkelprofil-Kolbenringes wirkende Gas
druck werden in diesem Betriebszustand von dem Kolben
kammerring 25 abgestützt, so daß die Pressung des Winkel
profil-Kolbenringes 30 gegen die Zylinderwand wesentlich
geringer wird. Der Verschleiß wird dementsprechend in
diesem Betriebszustand wesentlich verringert. Dadurch kann
dieser Übergangszustand je nach Druckdifferenz, Gasart
und Kolbengeschwindigkeit über etwa 15 000 bis etwa 20 000
Betriebsstunden oder mehr aufrechterhalten werden. Nach
längerem Betrieb stellt sich dann der in Teil c) der
Fig. 1 wiedergegebene Zustand ein, in welchem ein kleiner
Labyrinthspalt 40 zwischen dem Winkelprofil-Kolbenring
30 und der Zylinderwand gebildet wird. Dieser schmale
Labyrinthspalt 40 hat zur Folge, daß sich eine berührungs
freie Drosseldichtung ohne weiteren Reibverschleiß ein
stellt.
In allen drei Betriebszuständen wird die definierte Anpressung des Winkelprofil-
Kolbenrings 30 durch die große rückseitige, ebene Auflage
fläche 36, 37 und durch den Gasdruck hervorgerufen, der
hinter den Winkelprofil-Kolbenring 30 auf dessen innere
Umfangsfläche 34 gelangt.
Fig. 7 zeigt den zeitlichen Ablauf dieser Betriebszu
stände anhand eines Beispiels und im Vergleich mit dem
Laufverhalten eines Kolbens mit Rechteckringen, wobei die
Liefermenge einer Pumpe auf die Liefermenge des mit Rechteckringen neu
bestückten Kolbens bezogen ist (100%). Wie das Diagramm
der Fig. 7 zeigt, wird durch die gegenüber Rechteckringen
stärkere Anpressung der Winkelprofil-Kolbenringe 30 zu
nächst eine erhöhte Liefermenge erzielt, die in dem Be
triebszustand gemäß Teil a) der Fig. 1 auch bei 105%
gleichbleibend beibehalten wird. In dem in Fig. 7 wieder
gegebenen Beispiel wird der Übergangszustand gemäß Teil b)
der Fig. 1 bei etwa 2000 Betriebsstunden erreicht. In
diesem Übergangszustand nimmt die Liefermenge einer Pumpe
mit zunehmender Laufzeit geringfügig ab und zwar etwas
stärker bei unterbrochenem Betrieb als bei Dauerbetrieb.
Nach einer Laufzeit von etwa 15 000 Betriebsstunden wird
in diesem Beispiel der in Teil c) der Fig. 1 dargestellte
Betriebszustand erreicht, bei welchem zwischen der Innen
fläche 21 des Zylinders 20 und der äußeren Umfangsfläche
39 des Winkelprofil-Kolbenringes 30 ein schmaler Labyrinth
spalt 40 ausgebildet ist. In diesem Betriebszustand tritt
kein nenneswerter Reibverschleiß mehr ein, so daß die
Liefermengen bei etwa 97 bis 98% (Dauerbetrieb) bzw.
92 bis 93% (unterbrochener Betrieb) auf lange Zeit ver
bleiben. Die gestrichelte Kurve zeigt im Vergleich das
Laufverhalten eines mit Rechteckringen bestückten Kolbens.
Da die Rechteckringe in ihrer entsprechenden Aufnahmenut
keine Begrenzung ihrer radialen Ausdehnung finden, bleibt
die ursprüngliche Liefermenge bei 100% solange aufrecht
erhalten, bis ein erheblicher Verschleiß an den Recht
eckringen eingetreten ist. Im dargestellten Beispiel ist
dies eine Laufzeit von etwa 6000 Stunden. Jedoch fällt
von diesem Zeitpunkt an die Liefermenge stark ab, weil
die Rechteckringe wegen des an ihnen eingetretenen starken
Verschleißes keine brauchbare Dichtwirkung mehr erbringen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen die Ausbildung von Führungs
ringen für Kolben unter Benutzung gleicher Winkelprofil-
Kolbenringe 30 wie bei den Abdichtungsringen gemäß Fig. 1
bis 4. Für die Bildung eines einfachen Führungsringes 44
(Fig. 5) sind ein Winkelprofil-Kolbenring 30 und ein
Führungskammerring 41 vorgesehen. Der Führungskammerring
41 hat ähnlichen Aufbau wie der Kolbenkammerring 25. Jedoch
ist bei ihm der vertiefte Bereich 42 b der Aufnahmenut 42
derart ausgebildet, daß der Kragen 32 des Winkelprofil-
Kolbenringes 30 praktisch spielfrei fest passend von diesem
vertieften Teil der Aufnahmenut 42 b aufgenommen wird.
Dementsprechend ist die radiale Gesamtbreite 53 der Auf
nahmenut 41 derart auf die radiale Gesamtbreite 38 des
Winkelprofil-Kolbenringes 30 abgestimmt, daß der Winkel
profil-Kolbenring 30 vom Führungskammerring 41 in führender
Berührung mit der Innenfläche 21 des Zylinders 20 gehalten
wird. Als weiterer Unterschied gegenüber dem Kolbenkammer
ring 25 weist der Führungskammerring 41 keine zum Grund
der Aufnahmenut 42 führende axialen Einschnitte auf.
Verbesserte Führung läßt sich durch ein in Fig. 6 ge
zeigtes Führungsringe-Paar 45 erreichen, das dadurch ge
bildet ist, daß zwei Winkelprofil-Kolbenringe 30 mit
ihren Stirnflächen 36 gegeneinandergesetzt sind und
zwischen zwei Führungskammerringen 42 gehalten sind, die
in gleicher Weise wie der in Verbindung mit Fig. 5 be
schriebene Führungskammerring 41 ausgebildet und einander
gegenübergesetzt sind.
Im Beispiel der Fig. 8 ist der in einem Zylinder 20
angeordnete Kolben 22 ausschließlich mit Winkelprofil-
Kolbenringen 30 bestückt. Der Kolbenkörper 24 wird in
diesem Beispiel durch einen auf der rohrförmigen Kolben
stange 46 aufgebrachten Widerlagerring 47, sieben hinter
einander angeordnete Kolbenkammerringe 25, zwei Führungs
kammerringe 41 und eine Gesamtheit der Kolbenkammerringe
25 und Führungskammerringe 41 zusammenpressende und
gegen den Widerlagerring 47 pressende Spannmutter 48 ge
bildet. Zwischen den Kolbenkammerringen 25 sind die
Winkelprofil-Kolbenringe 30 derart angeordnet, daß sie
mit ihrem axialen Kragen nach der durch den Pfeil 23 ange
deuteten druckbeaufschlagten Seite des Kolbens gerichtet
sind. Die vorderen sechs Winkelprofilkolbenringe stützen
sich mit ihrer rückseitigen Stirnfläche 36 jeweils an
der am nächsten Kolbenkammerring gebildeten Widerlager
fläche 37 ab, während der hinterste Winkelprofil-Kolben
widerlagerring 47 abgestützt ist. An dem vorderen, d. h.
druckbeaufschlagten Ende trägt der Kolben ein Führungs
ringe-Paar 45, wie es oben in Verbindung mit Fig. 6
beschrieben wurde. Dieses Führungsringe-Paar ist mit den
beiden gegeneinander gesetzten Führungskammerringen 41
gehalten.
Der in Fig. 8 gezeigte Kolben eignet sich insbesondere
für solche Anwendungsfälle, bei denen hohe Gasdrucke im
Zylinder 20 auftreten bzw. erzeugt werden.
Im Beispiel der Fig. 9 handelt es sich um einen Kolben
für geringere bzw. mittlere Gasdrücke im Zylinder 20.
Dieser Kolben weist wiederum an dem durch den Pfeil 23
angedeuteten druckbeaufschlagten Ende ein Führungsringe-
Paar 45 auf, wobei jedoch der eine Führungskammerring
unmittelbar in die den druckbeaufschlagten Endabschluß
des Kolbens bildende Spannmutter 49 einbezogen ist, die
gegen den zweiten Führungskammerring 41 gezogen ist. In
dem sich an diesen zweiten Führungskammerring 41 anschlie
ßenden Bereich weist der Kolbenkörper 24 einen zylindrischen
Trägerkörper 50 für vier hintereinander angeordnete
Kolbenkammerringe 25 auf, die in der oben beschriebenen
Weise je einen Winkelprofil-Kolbenring 30 aufnehmen.
Anschließend an diesen zylindrischen Aufnahmeteil ist der
Kolbenkörper 24 mit einem im wesentlichen zylindrischen
Umfangsteil 26 ausgebildet, in das hintereinander
angeordnete Umfangsnuten 51 zur Aufnahme je eines her
kömmlichen Kolbenringes 52 mit rechteckigem Querschnitt
eingeschnitten sind. Die nach der Druckbeaufschlagungs
seite des Kolbens gerichtete ringförmige Stirnfläche
dieses Umfangsteiles 26 dient als Widerlager für den
vierten Winkelprofilkolbenring.
Fig. 10 zeigt einen zweiseitig beaufschlagten Kolben
als weiteres Ausführungsbeispiel. Hierbei weist der Kolben
körper 24 ausgehend von einem rückwärtigen Umfangsbund
53 einen zylindrischen Trägerteil 54 auf, der am vorderen
Ende eine Spannmutter 55 trägt. Zwischen den Widerlager
bund 53 und die Spannmutter 55 sind zwei Kolbenkammer
ringe 25, zwei Führungskammerringe 41 und zwei ringförmige
Kolbenringträger 56 in folgender Anordnung eingesetzt:
In Anlage an den Widerlagerbund 53 sitzt ein Kolbenkammer
ring 25 mit Winkelprofil-Kolbenring 30 derart, daß der
Kragen 32 des Winkelprofil-Kolbenringes 30 nach der
Kolbenstangenseite gerichtet ist. Hieran schließt sich
ein ringförmiger Kolbenringträger 56, der mit seiner der
Kolbenstangenseite zugewandten Stirnfläche eine ring
förmige Widerlagerfläche für den Winkelprofil-Kolbenring
30 bildet. In den ringförmigen Kolbenringträger 56 sind
in entsprechende Umfangsnuten drei herkömmliche Kolbenringe
52 mit Rechteckprofil eingesetzt. An diesen Kolbenring
träger 56 schließt sich ein durch die beiden Führungskammer
ringe 41 und zwei in sie eingesetzte Winkelprofil-Kolben
ringe 30 gebildetes Führungsringe-Paar an. Hieran
schließt sich dann in entsprechender symmetrischer Anord
nung wieder ein ringförmiger Kolbenringträger 56 mit
drei herkömmlichen Rechteckkolbenringen 52 und ein Kolben
kammerring 25 mit Winkelprofil-Kolbenring 30, dessen
Kragen 32 nach dem die Spannmutter 55 tragenden Ende des
Kolben gerichtet ist. Die Gesamtheit dieser Elemente
wird durch die Spannmutter 55 zusammengedrückt und gegen
den Widerlagerbund 53 gepreßt. Ein derartiger Kolben eignet
sich besonders als doppelseitig beaufschlagter Kolben
in solchen Anwendungsfällen, bei denen mittlerer bis
hoher Druck gasförmiger Medien in dem Zylinder 20
anliegt bzw. erzeugt wird.
Claims (6)
1. Zylinder-Kolben-Anordnung für
Hubkolben-Expansionskraftmaschinen und
Hubkolben-Arbeitsmaschinen, bei der zumindest
einer der in entsprechende Aufnahmenuten am
Kolbenkörper eingesetzten Kolbenringe als
"gefangener" Kolbenring zu begrenzter radialer
Auswärtsbewegung im Kolbenkörper gehalten ist und
hierzu als Winkelprofil-Kolbenring mit einem sich
über die gesamte radiale Breite des Kolbenringes
erstreckenden eigentlichen Ringteil und einem am
radial inneren Bereich des eigentlichen
Ringteiles einseitig axial erstreckenden Kragen
ausgebildet ist und daß eine zugeordnete
Aufnahmenut im Kolben L-förmiges, im radial
inneren Bereich erweitertes Profil mit um die
axiale Dicke des Kragens vergrößerter axialer
Tiefe aufweist, während an der der
Druckbeaufschlagungsseite des Kolbens
entgegengerichteten Stirnfläche der Aufnahmenut
eine ringförmige Widerlagerfläche mit der radialen
Breite des Winkelprofil-Kolbenringes ausgebildet
ist, wobei ein druckseitig vom Zylinderraum zum
Boden der Aufnahmenut führender
Druckmedium-Durchlaß gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl der axial vertiefte Nutbereich (27 b) im
Kolben (22) als auch der axiale Kragen (32)
des Winkelprofil-Kolbenringes (30) trapezförmigen
Querschnitt aufweisen mit einer in gleichem Winkel
radial nach außen gerichteten abgeschrägten
Fläche.
2. Zylinder-Kolben-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß am Kolben mindestens ein
Führungsring (44) durch einen mit axialem Kragen
(32) und radialem Ringteil (31) ausgebildeten
Winkelprofil-Kolbenring (30) in Verbindung mit
einem als Führungskammerring (41) ausgebildeten
Kammerring gebildet ist, dessen Aufnahmenut (42)
zu praktisch spielfrei festem Aufnehmen auf den
Querschnitt des axialen Kragens (32) am
Winkelprofil-Kolbenring (30) abgestimmt ist.
3. Zylinder-Kolben-Anordnung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Führungsringe-Paar (45)
am Kolben (22) durch zwei mit ihrem radialen
Ringteil (31) gegeneinander gelegte
Winkelprofil-Kolbenringe (30) gebildet ist, die
zwischen zwei Führungskammerringe (41) mit
einander gegenübergesetzten, auf den Querschnitt
des axialen Kragens (32) der
Winkelprofil-Kolbenringe (30) spielfrei fest
passend abgestimmte Aufnahmenuten (30) spielfrei fest
passend abgestimmte Aufnahmenuten (42) gehalten
sind.
4. Zylinder-Kolben-Anordnung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß nur eine Anzahl der
am Kolben (22) vorgesehenen Kolbenringe als
Winkelprofil-Kolbenringe (30) ausgebildet und im
druckbeaufschlagten Endbereich des Kolbens (22)
angeordnet sind.
5. Zylinder-Kolben-Anordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
axialen Mittelbereich des Kolbens (22) ein
Führungsring (44) bzw. ein Führungsringe-Paar (45)
angebracht ist.
6. Zylinder-Kolben-Anordnung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten des mittigen
Führungsringes (44) bzw. Führungsringe-Paares (45)
Kolbenringe (52) mit rechteckigem Querschnitt und
an beiden Enden des Kolbens (22)
Winkelprofil-Kolbenringe (30) angebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813148488 DE3148488A1 (de) | 1981-12-08 | 1981-12-08 | Zylinder-kolben-anordnung fuer hubkolben-kraftmaschinen und hubkolben-arbeitsmaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19813148488 DE3148488A1 (de) | 1981-12-08 | 1981-12-08 | Zylinder-kolben-anordnung fuer hubkolben-kraftmaschinen und hubkolben-arbeitsmaschinen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3148488A1 DE3148488A1 (de) | 1983-06-16 |
DE3148488C2 true DE3148488C2 (de) | 1989-05-11 |
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ID=6148146
Family Applications (1)
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