DE3125923C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur automatischen
Betätigung der Kupplung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Eine Einrichtung dieser Art, mit deren Hilfe auch das Anfahren ei
nes Kraftfahrzeugs durch automatische Betätigung der Kupplung durch
geführt werden kann, ist beispielsweise in der Patentanmeldung
P 29 27 175.8 vorgeschlagen worden. Dort wird durch entsprechende
Ansteuerung von Steuerventilen die Beaufschlagung eines pneumati
schen Stellmotors entsprechend der Stellung des Fahrpedals und/oder
entsprechend den vor und hinter der Kupplung gemessenen Drehzahlen
so gesteuert, daß ein möglichst weiches und ruckfreies Anfahren
erfolgt. Dabei werden dem Stellmotor vorgeschaltete Steuerventile
durch in zeitlichem Abstand aufeinanderfolgende Impulse gesteuert,
wobei als Stellgröße die Impulsdauer oder die Impulsfrequenz verwen
det wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Ein
richtung dieser Art weiterzubilden, um den Kupplungseinrückvorgang
noch weicher, ruckfreier und schneller zu gestalten.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem Kennzeichen des Pa
tentanspruchs 1. Erfindungsgemäß wird also zur Steuerung des
Stellmotors der Kupplungsweg herangezogen, der duroh einen ent
sprechenden Meßwertaufnehmer erfaßt wird. Als Meßwertaufnehmer
können dabei ein Potentiometer oder auch kontaktlose Meßaufnehmer
Verwendung finden.
Eine Abstandsfühlvorrichtung für eine Kraftfahrzeugkupplung ist zwar bereits aus der
DE-OS 29 16 807 bekannt, dort wird jedoch nicht der gesamte Betätigungsweg erfaßt,
sondern nur der Zeitpunkt des Zufassens der Kupplung, weshalb bei hohen Verstell
geschwindigkeiten ein ruckfreies Einkuppeln nicht immer sichergestellt ist.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung, die sich insbesondere
auf die schnelle Wegschaltung des Leerweges der Kupplung bei Be
ginn des Einkuppelvorganges sowie auf die Steuerung beim Anfahren
und beim Einkuppeln während der Fahrt des Fahrzeugs beziehen, erge
ben sich aus den Unteransprüchen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
eines schematischen Schaltbildes einer Kupplungssteuereinrichtung
gezeigt, bei der mit 1 ein herkömmlicher Fahrzeugmotor bezeichnet
ist, der über ein Schwungrad 3, eine Kupplung 4 und ein Getriebe 2
zur beispielsweise manuellen Einschaltung der einzelnen Getriebe
gänge mit einem hier nicht weiter gezeigten Abtrieb zu den Antriebs
rädern des Fahrzeugs verbunden ist. Die Kupplung ist hier jedoch
nicht, jedenfalls nicht ausschließlich, wie dies bei konventionellen
Fahrzeugen sonst üblich ist, mittels eines Fußpedals betätigbar,
sondern soll zumindest alternativ auch mittels eines hilfskraftbe
tätigten Stellmotors 5, beispielsweise eines pneumatischen Unter
druckstellmotors, ein- bzw. ausgerückt werden. Dazu sind dem Stell
motor in dem hier gezeigten Beispiel zwei Steuerventile 13 und 15
zugeordnet, die in Abhängigkeit von Steuersignalen einer Steuervor
richtung 6 den Arbeitsraum des Stellmotors 5 entweder mit einer At
mosphärendruck führenden Leitung 14 (beim Kupplungseinrücken) oder
aber mit einer zu einem Unterdruckspeicher 17 führenden Leitung 16
(beim Kupplungsausrücken) verbinden. Der Unterdruckspeicher 17 kann
dabei über eine Unterdruckleitung 18 an das Saugrohr 10 des als
Otto-Motor ausgebildeten Antriebsmotors 1 hinter der Drosselklappe 9
zur Versorgung mit Unterdruck über ein Rückschlagventil 19 ange
schlossen sein.
Die Steuervorrichtung 6 gibt ihre Steuersignale an die Steuerventi
le 13 und 15 zur Druckbeaufschlagung des Stellmotors 5 in Abhängig
keit von der Stellung des die Drosselklappe 9 betätigenden Fahrpe
dals 7 ab, wozu an dem Fahrpedal 7 ein die Stellung des Pedals erfas
sender Geber 8 vorgesehen sein kann. Die Steuervorrichtung 7 er
hält außerdem noch Informationen über die Drehzahl des Wellen
stranges vor und hinter der Kupplung 4 von dort vorgesehenen Dreh
zahlgebern 11 und 12 sowie über den Kupplungsweg von einem der
Kupplung zugeordneten Weg-Meßwertgeber 20.
Nachfolgend soll nun auf die Funktion und Wirkungsweise der erfin
dungsgemäßen automatischen Kupplungsbetätigungseinrichtung eingegan
gen werden. Dabei müssen im Prinzip zwei unterschiedliche Betriebs
zustände voneinander unterschieden werden, nämlich das Betätigen
der Kupplung bei stehendem Fahrzeug zum Anfahren derselben und die
Betätigung bei einem in Fahrt befindlichen Fahrzeug, beispielsweise
um das zugkraftfreie Schalten des Handschaltgetriebes 2 durchführen
zu können oder um nach einer gewissen Fahrtstrecke im Freilaufbe
trieb mit ausgerückter Kupplung und gegebenenfalls abgestelltem
Motor bei einer Leistungsanforderung den Motor wieder zuzuschal
ten. Bei beiden Vorgängen ist im allgemeinen nur das Einrücken der
Kupplung kritisch, während an das Ausrücken keine größeren Anforderun
gen gestellt werden, so daß dieser Vorgang beispielsweise unter Zu
grundelegung einer zeitlich konstant ablaufenden Unterdruckbeaufschla
gung des Stellmotors 5 erfolgen kann.
Damit nun aber der Kupplungseinrückvorgang, sei es nun zum Anfahren
oder zum Einkuppeln bei Fahrt, möglichst schnell und trotzdem kom
fortvoll durchgeführt werden kann, ist es zweckmäßig, bei Beginn der
Kupplungsbetätigung den von der Kupplung auszuführenden Leerweg, der
zwischen dem Zustand vollständig ausgerückter Kupplung und dem ersten
Zufassen der Reibbeläge liegt, möglichst schnell zu überwinden, um
anschlie8end ein um so langsameres, weiches und ruckfreies Zufassen
der Kupplung zu bewirken. Dazu ist in der älteren Patentanmeldung
P 29 46 497.9 bereits vorgeschlagen worden, bei Beginn des Einkuppel
vorgangs die Steuerventile 13 und 15 mit einem ersten langen, den
Leerweg der Kupplung 4 bis zum ersten Zufassen der Reibelemente im
wesentlichen überwindenden Anlegeimpuls anzusteuern. Das Steuerven
til 13 wird dazu also nicht etwa mit mehreren in zeitlichem Abstand
aufeinanderfolgenden Impulsen zur Belüftung des Stellmotors 5 ange
steuert, sondern es wird ein erster langer Öffnungsimpuls vorgege
ben, der dazu ausreichen soll, den Leerweg der Kupplung 4 nahezu
ganz zu überwinden.
Dieser erste Anlegeimpuls sollte dabei fest vorgegeben werden, bei
spielsweise wenn von einem konstanten Unterdruckniveau in dem Unter
druckspeicher 17 ausgegangen wurde. In diesem Fall wurde der Anlege
impuls so lang bemessen, daß er gerade nicht mehr ausreichte, um den
Leerweg der Kupplung zu überwinden.
Es war jedoch auch möglich, den Anlegeimpuls definiert zu regeln,
indem der Anlegeimpuls so lange aufrechterhalten wurde, bis eine
spezielle Meßeinrichtung das erste Zufassen der Kupplungsreibbeläge
meldete, was beispielsweise durch ein die Drehzahl der Kurbelwelle
erfassendes Meßgerät erreicht werden konnte, das beim Auftreten eines
ersten Drehzahlmeßwertes außerhalb einer vorher ermittelten Drehzahl
verlaufstendenz auftrat. Während jedoch bei dem ersten Verfahren der
Verschleißzustand der Kupplung nicht berücksichtigt wurde, das heißt
der Einrückvorgang der Kupplung dauerte um so länger, je mehr der Ver
schleiß der Kupplung infolge der Betriebszeit des Fahrzeugs erhöht
wurde, konnte bei dem zweiten Verfahren wegen der hohen Verstellge
schwindigkeit eine ruckfreie Einkupplung nicht immer sichergestellt
werden.
Bei der erfindungsgemäßen Kupplungssteuereinrichtung wird dagegen
durch Erfassung des Istwertes des Kupplungsweges eine Möglichkeit ge
schaffen, sowohl die Steuerung beim Anfahren als auch beim Einkuppeln
während der Fahrt günstiger und einfacher zu realisieren und darüber
hinaus auch die Leerweg-Überwindung sicherer und ruckfreier zu er
reichen.
Dazu ist nun erfindungsgemäß der kontinuierlich arbeitende Kupplungs
wegaufnehmer 20 vorgesehen, der beispielsweise als Potentiometer oder
als kontaktlos arbeitendes Meßgerät ausgebildet sein kann.
Zur Erfassung des Kupplungsleerweges wird dazu jeweils nach einer vor
gegebenen Zahl von Kupplungsbetätigungen oder auch nach einer bestimm
ten Zahl von Startvorgängen des Kraftfahrzeugmotors automatisch
eine Messung des Kupplungsweges zwischen dem voll ausgerückten
Zustand der Kupplung und dem ersten Greifen der der Kupplung zu
geordneten Reibbeläge vorgenommen, wobei als Kriterium der Verlauf
der Motordrehzahl oder der Getriebedrehzahl herangezogen werden
kann. Bedingung für die Ermittlung des Kupplungsleerweges ist
dabei jedoch, daß die Kupplung zuvor ausgerückt sein muß, daß
weiter die Drosselklappe geschlossen bzw. das Gaspedal freigegeben
ist und daß die Warmlaufphase des Motors nach Möglichkeit abge
schlossen ist. Selbstverständlich muß das Fahrzeug stillstehen,
was durch Überwachung der Getriebedrehzahl festgestellt werden kann
und es sollten auch nur relativ geringe Motordrehzahlschwankungen
vorhanden sein. Schließlich muß auch ein Getriebegang eingelegt
sein, was durch Kontrolle mittels eines beispielsweise bei Frei
laufschaltungen ohnehin vorgesehenen Gangschalthebelkontaktes über
wacht werden kann.
Bei Vorhandensein dieser Bedingungen kann dann die Kupplungsleerweg
messung dadurch eingeleitet werden, daß automatisch das Steuergerät 6
das Schaltventil 13 zur allmählichen Belüftung des Stellmotors 5 und
damit zum Einrücken der Kupplung 5 ansteuert. Gleichzeitig wird da
bei mit dem Kupplungsweggeber 20 der Kupplungsweg erfaßt, während der
Drehzahlgeber 11 die Motordrehzahl meldet. Dieser langsame Einkuppel
vorgang wird dann automatisch abgestoppt, wenn die Motordrehzahl ab
fällt, was auf Greifen der Kupplungsbeläge schließen läßt. Der auf
diese Weise festgestellte Kupplungsleerweg wird abgespeichert, durch
läuft jedoch zuvor eine Plausibilitätsbetrachtung, in der ermittelt
wird, ob der gemessene Wert beispielsweise im Vergleich zu den zuvor
gemessenen Werten richtig sein kann. Durch mehrmaliges geringfügiges
Aus- bzw. Einrücken der Kupplung nach dem ersten Drehzahlabfall der
Motordrehzahl sowie durch nachfolgende Mittelwertbildung läßt sich
der bei dieser Messung auftretende Störgrößeneinfluß verringern.
Auch durch Erfassung der Getriebedrehzahl mit Hilfe des Drehzahlge
bers 12 kann der Kupplungsleerweg ermittelt werden. Auch bei dieser
Messung ist Voraussetzung, daß das Fahrzeug steht, die Getriebedreh
zahl also bei Beginn der Messung 0 ist. Außerdem muß ein Gang einge
legt sein, wobei zweckmäßigerweise, um mögliche Störgrößen auszu
schalten, nur ein bestimmter Getriebegang, beispielsweise der
erste Gang, eingeschaltet sein sollte. Weitere Bedingung für die
Messung des Kupplungsleerweges auf diese Weise ist, daß das Brems
pedal nicht betätigt ist.
Auch hier erfolgt die eigentliche Messung des Kupplungsleerweges
in der Weise, daß automatisch bei Erfüllung der vorgegebenen Meß
bedingungen die Kupplung 5 langsam durch entsprechende Impulse des
Steuergerätes 6 an das Schaltventil 13 zum Einrücken gebracht wird,
wobei gleichzeitig der Kupplungsweg mit dem Wegaufnehmer 20 erfagt
wird. Der Kupplungsleerweg ist dabei dann erreicht, wenn die Getrie
bedrehzahl den Anfangswert 0 verläßt und positive Werte annimmt.
Der Unterschied zwischen der Kupplungsleerwegerfassung nach der Pa
tentanmeldung P 29 46 497.9 und der vorliegenden Erfindung besteht
zum einen darin, daß der Kupplungsleerweg hier nicht für jeden Ein
kuppelvorgang neu bestimmt werden muß, sondern nur gelegentlich nach
einer vorgegebenen Zahl von Kupplungsbetätigungen oder Neustarts des
Fahrzeugs neu ermittelt wird, in der Zwischenzeit jedoch mit dem in
der vorausgegangenen Messung ermittelten und abgespeicherten Wert
gearbeitet wird. Die Abstände zwischen jeweils zwei aufeinanderfol
genden Kupplungsleerwegmessungen können dabei so groß gewählt werden,
daß mit einer spürbaren Leerwegvergrößerung infolge des in der Zwi
schenzeit aufgetretenen Kupplungsverschleißes gerechnet werden kann.
Es ist jedoch auch möglich, nach jedem erneuten Einschalten der Ver
sorgungsspannung den Leerweg erneut zu ermitteln. Zum anderen zeich
net sich die Leerwegmessung gemäß der Erfindung dadurch aus, daß
für den Einrückvorgang der Kupplung bei der Leerwegermittlung eine
sehr geringe Stellgeschwindigkeit verwendet werden kann, was zum
einen eine sehr genaue Messung zur Folge hat und andererseits das
Auftreten von Rucken praktisch ausschließt. Außerdem ergibt sich
eine größere Aussagesicherheit über Reproduzierbarkeitstests und
Plausibilitätsbetrachtungen, während bei der bekannten Leerwegmes
sung schon wegen der Verbindung der Leerwegermittlung mit dem ei
gentlichen Kupplungseinrückvorgang eine hohe Stellgeschindigkeit
angestrebt wird, was notwendigerweise zur Gefahr des Auftretens
von Rucken, das heißt unkomfortablen Kupplungsvorgängen, führt.
Aber nicht nur beim Erfassen des Kupplungsleerweges, sondern auch
bei dem eigentlichen Vorgang des Einkuppelns, sei es nun zum An
fahren des Fahrzeugs oder zum Einkuppeln während der Fahrt, kann
der erfindungsgemäße Kupplungswegaufnehmer 20 sinnvoll und vor
teilhaft eingesetzt werden. So kann beim Anfahren nunmehr durch
Erfassung des Istwertes des Kupplungsweges ein proportional mit
der Motordrehzahl ansteigender Wert eingeregelt werden. Dabei soll
bei Nullgas, das heißt bei geechlossener Drosselklappe oder freige
gebenem Fahrpedal, die Kupplung voll ausgerückt sein, so daß kein
Schleifen der Kupplung auftritt, während zur Erreichung des maxima
len Anfahrmomentes am Berg bei einer vorgegebenen Drehzahl des Motors
von beispielsweise 3000 U/min die Kupplung voll eingerückt sein
soll. Jeder Motordrehzahl ist dann ein bestimmter Kupplungsweg zu
geordnet, der während des Kupplungseinrückens beim Anfahren ein
geregelt und so lange gehalten wird, bis Drehzahlgleichheit an der
Kupplung, das heißt Gleichheit zwischen Motordrehzahl und Getriebe
drehzahl, vorliegt. Ist dieser Zeitpunkt erreicht, wird die Kupp
lung vollständig geschlossen. Jedoch kann auch vorgesehen sein. daß
zur Begrenzung der Verlustleistung das vorzugsweise allmähliche,
vollständige Einrücken der Kupplung auch nach einer vorgegebenen
Zeitdauer durchgeführt wird, was dann allerdings unter der Inkauf
nahme der Möglichkeit geschieht, daß der Motor abgewürgt wird.
Dieser statischen Kennlinie des Kupplungsweges in Abhängigkeit von
der Motordrehzahl kann noch ein sogenanntes "D-Verhalten" überlagert
werden, bei dem die Kupplungswegänderung über der Zeit eine Funktion
der Änderung der Motordrehzahl über der Zeit ist ( = f ( Mot)).
Bei Kupplungseinrückvorgängen mit höheren Getriebedrehzahlen, das
heißt also beim Einkuppeln während der Fahrt des Fahrzeugs, beispiels
weise bei Gangschaltmanövern oder nach Freilaufschaltungen, empfiehlt
es sich, abweichend von der zuvor angegebenen proportionalen Abhän
gigkeit des Kupplungsweges von der Motordrehzahl, den Kupplungsweg
möglichst schnell auf einen Wert einzustellen, bei dem ein definier
tes Drehmoment übertragen wird und nach Erreichen der Drehzahlgleich
heit an der Kupplung wieder voll einzukuppeln. Der dabei einzuregelnde
feste Kupplungsweg kann unterschiedlich groß sein je nach Lastzu
stand des Motors. Als Maß für den Lastzustand kann dabei der Motor
drehzahlgradient unter Berücksichtigung der Getriebedrehzahl heran
gezogen werden. So ist es zweckmäßig, beim Aufwärtsschalten des Ge
triebes ebenso wie auch bei Freilaufschaltungen mit viel Gas, was
jeweils großen Drehzahlgradienten entspricht, einen größeren Kupplungs
weg vorzusehen, als bei Abwärtsschaltungen und bei Freilaufschaltun
gen mit wenig Gas.
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß infolge des Vorhanden
seins eines den Kupplungsweg erfassenden Meßwertgebers zum Ausgleich
eventuell störender Toleranzen der von dem Steuergerät 6 anzusteu
ernden Schaltventile eine sozusagen "selbstlernende" Korrektur der
Reglerkonstanten vorgenommen werden kann. Dazu kann, zweckmäßigerwei
se in festen, oder genügend kurzen Zeitabständen, der zu einer be
stimmten Pulsbreite gehörende Kupplungsweg, der sich infolge von
Exemplarstreuungen sowie Temperatur- und Lebensdauereinflüssen än
dern kann, erfaßt und gespeichert werden. Diese Pulsbreiten/Kupp
lungswegzuordnung wird dann bei den nachfolgenden Kupplungssteuer
vorgängen berücksichtigt, so daß die Kupplungsbetätigung noch wei
cher, schneller und komfortvoller erfolgen kann. Dabei wäre es ge
gebenenfalls auch möglich, diese Kupplungswegmessung gleichzeitig
mit der Leerwegmessung durchzuführen.
Claims (12)
1. Einrichtung zur automatischen Einrückbetätigung einer zwischen einem Antriebs
motor und einem nachgeschalteten Geschwindigkeitswechselgetriebe angeord
neten Kupplung eines Kraftfahrzeugs mit einem die Kupplung betätigenden,
hilfskraftbeaufschlagten Stellmotor und mit einer die Hilfskraftbeaufschlagung
des Stellmotors steuernden Steuervorrichtung, wobei bei Beginn des Einkuppel
vorganges der Stellmotor mit einem ersten langen, den Leerweg der Kupplung
bis etwa zum ersten Zufassen der der Kupplung zugeordneten Reibelemente
im wesentlichen überwindenden Kupplungsschließimpuls ansteuerbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (6) mit einem den Istwert des Betäti
gungsweges der Kupplung (4) erfassenden Meßwertaufnehmens (20) verbunden
ist, und daß die Länge des ersten langen Kupplungsschließimpulses nach Maßgabe
des in vorgebbaren Betriebszeitabständen von dem Meßwertaufnehmer (20)
ermittelten tatsächlichen Leerweges der Kupplung (4) festlegbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leerweg der
Kupplung (4) in der Weise ermittelbar ist, daß die Kupplung von dem Stellmotor
(5) in Stillstandsphasen des Fahrzeugs und bei freigegebenem Fahrpedal (7)
selbsttätig mit kleiner Geschwindigkeit bis zum ersten Zufassen der Kupplung
in Schließrichtung betätigt wird und daß der zwischen dem voll ausgerückten
Zustand und dem ersten Zufassen der Reibelemente liegende Betätigungsweg
der Kupplung (4) von dem Meßwertaufnehmer (20) erfaßt und in der Steuervor
richtung (6) gespeichert wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Zufassen
der Reibelemente der Kupplung (4) durch einen Abfall der Drehzahl des An
triebsmotors (1) erfaßbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Zufassen
der Reibelemente der Kupplung (4) durch einen Anstieg der Drehzahl einer
Getriebewelle erfaßbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kupplung zur Ermittlung des Leerweges jeweils nach einer vor
gegebenen Zahl von Kupplungsbetätigungen oder Startvorgängen
des Kraftfahrzeugmotors automatisch bis zum Greifen der Reib
elemente betätigbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 5 dadurch gekennzeichnet, daß
die automatische Kupplungsbetätigung zur Ermittlung des Kupp
lungsleerweges bei während des Meßvorgangs erfolgender Drossel
klappen- bzw. Fahrpedalbetätigung ebenso wie bei Inbewegung
setzen des Fahrzeugs abgebrochen wird.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Erfassung der Getriebedrehzahl die Leerweg
ermittlung nur bei Einschaltung vorgegebener Getriebegänge durch
führbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Erfassung der Getriebedrehzahl die Leerweg
ermittlung nur bei freigegebenem Bremspedal durchführbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Anfahren des Fahrzeugs (anfängliche Getriebedrehzahl ≈ 0) der
Kupplungsstellmotor zur Erreichung eines mit der Motordrehzahl
proportional ansteigenden Kupplungsweges und bei Drehzahlgleich
heit vor und hinter der Kupplung oder nach Ablauf einer vorge
gebenen Zeit zum vollständigen Schließen ansteuerbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Über
schreiten eines vorgegebenen Wertes der Motordrehzahländerung über
der Zeit der Kupplungsstellmotor zur Erreichung eines vorgegebenen
Wertes der Kupplungswegänderung über der Zeit ansteuerbar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Einkuppeln während der Fahrt des Fahrzeugs (anfängliche Getriebe
drehzahl größer 0) der Kupplungsstellmotor zum Erreichen eines
in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Fahrzeugs stehenden festen
Kupplungsweges ansteuerbar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kenngröße für den Betriebszustand des Fahrzeugs der Motordreh
zahlgradient unter Berücksichtigung der Getriebedrehzahl heran
ziehbar ist.
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