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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft neue Antitumormittel und ein Verfahren zu ihrer
Herstellung sowie diese Mittel enthaltende Arzneimittel.
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Gegenstand der Erfindung sind Anthracyclinderivate der allgemeinen
Formel I
in der einer der Substituenten R1 und R2 für ein Wasserstoffatom und der andere
für ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe steht; R3 für eine Daunosaminyl-,
4-epi-Daunosaminyl-, 3 ,4-Bis-epi-daunosaminyl- oder 4-Deoxydaunosaminylgruppe oder
ein N-Trifluoracetylderivat davon steht; R4 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
steht; und R5 für ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxygruppe steht, sowie die pharmazeutisch
annehmbaren Salze davon.
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Die Ausgangsmaterialien für die Herstellung der neuen Anthracyclinglycoside
der Formel I sind bislang unbekannte Aglycone der allgemeinen Formel II
worin R1, R2 und R4 die oben angegebenen Bedeutungen haben und
R5 für ein Wasserstoffatom steht.
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Die Synthese der Anthracyclinone II kann nach folgendem Schema erfolgen:
Die Verbindung III wird selektiv in das Monoketal IV umgewandelt, wobei die Reaktion
in einem Lösungsmittel, wie Benzol oder Toluol, in Gegenwart von Äthylenglykol und
wasserfreier p-Toluolsulfonsäure durchgeführt wird. Die Verbindung IV liefert bei
der Behandlung mit Lithiumaluminiumhydrid in wasserfreiem Tetrahydrofuran die Verbindung
V, die ihrerseits durch Behandlung mit p-Toluolsulfonsäure in Benzol oder Toluol
in die Verbindung VI umgewandelt wird.
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Durch Reduktion von VI mit Lithiumaluminiumhydrid in wasserfreiem
Tetrahydrofuran wird VII erhalten und dieses wird in VIII durch Behandlung mit m-Chlorperbenzoesäure
in Methylendichlorid oder Chloroform umgewandelt. Durch Benzylbromid in Gegenwart
einer Base, wie Natriumhydrid, wird VIII in IX umgewandelt. Der Oxiranring von IX
wird durch R4Mg X (R4 hat die obige Definition und X bedeutet ein Halogenatom) beim
Erhitzen
in Benzol gespalten, wodurch die Verbindung X erhalten
wird. Die katalytische Hydrierungvon X auf Pd/C liefert XI, das durch Behandlung
mit Dicyclohexyl-carbodiimid/Dimethylsulfoxid in Benzol in XII oxidiert wird. Durch
eine Friedel-Craft-Reaktion mit Phthalsäure-inonomethylester-monochlorid, das im
aromatischen Ring substituiert oder nicht substituiert ist, in Gegenwart von Aluminiumchlorid
und nachfolgende Hydrolyse und Behandlung mit flüssiger Fluorwasserstoffsäure wird
XIII erhalten und diese Verbindung wird nach herkömmlichen Methoden in das Ketal
XIV umgewandelt.
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Die Verbindung XIV wird durch Behandlung mit N-Bromsuccinimid in Tetrachlorkohlenstoff
in Gegenwart von Licht und nachfolgende saure Methanolyse in XV umgewandelt, das
seinerseits durch Aluminiumchlorid in Methylendichlorid und sodann mit Trifluoressigsäure
die Verbindung II zusammen mit kleinen Mengen der 7-Epimeren liefert. Diese können
in die Verbindung II mit der Gruppierung 7-a-OH nach der Gleichgewichts-Verfahrensweise,
beschrieben in J.Am.Chem.Soc.98, 1967 (1976), umgewandelt werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Anthracyclinderivaten der allgemeinen Formel I, bei denen R5 für ein Wasserstoffatom
steht und R1, R2, R3 und R4 die oben angegebenen Bedeutungen haben. Bei diesem Verfahren
geht man so vor, daß man ein Anthracyclinon mit der hierin angegebenen allgemeinen
Formel II mit einem 1-Halogen-N,O-bis-trifluoracetyl-daunosamin, 1 -Halogen-N,O-bis-trifluoracetyl-4-epi-daunosamin,
1-Halogen-N,O-bis-trifluoracetyl-3,4-bis-epi-daunosamin oder 1-Halogen-N-trifluoracetyl-4-deoxy-daunosamin
in einem organischen Lösungsmittel, wie Dichlormethan oder Chloroform, in Gegenwart
eines löslichen Silbersalzes, z.B. Silbertrifluormethan-sulfonat, als Katalysator
umsetzt und daß man, wenn vorhanden, die O-Trifluoracetylgruppe durch Behandlung
mit Methanol in Gegenwart
von Triäthylamin als Katalysator entfernt
und gegebenenfalls die N-Trifluoracetylgruppe durch milde alkalische Hydrolyse entfernt.
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Die Doxorubicinderivate der allgemeinen Formel I, in der R5 für eine
Hydroxylgruppe steht und R1, R2, R3 und R4 die oben angegebenen Bedeutungen haben,
können aus den entsprechenden Daunorubicinderivaten der allgemeinen Formel I, bei
denen R5 ein Wasserstoffatom bedeutet und R1, R2, R3 und R4 die oben angegebenen
Bedeutungen haben, hergestellt werden.
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Diese Herstellung, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt,
sieht die Umsetzung des Daunorubicinderivats I mit Brom und die Behandlung des resultierenden
14-Bromderivats mit wäßrigem Natriumformiat vor. Die Reaktionsbedingungen sind vorzugsweise
diejenigen, die in der US-PS 3 803 124 beschrieben werden.
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Der 1-Halogensubstituent in dem Daunosaminderivat, das mit dem Anthracyclinon
der allgemeinen Formel II kondensiert wird, ist vorzugsweise ein 1-Chlorsubstituent.
Die Reaktionsbedingungen dieser Kondensation sind vorzugsweise diejenigen, die in
der US-PS 4 046 878 beschrieben werden.
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Diese Verfahren werden unter Bezugnahme auf die Formel XVI näher erläutert.
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a) R6 = NHCOCF3, R8 = OCOCF3, R = R9 = H b) R6 = NHCOCF3, R9 = OCOCF3,
R7 = R8 = H c) R7 = NHCOCF3, R9 = OCOCF3, R6 = R8 = H d) $6 = NHCOCF3, R7 = R8 =
R9 = H e) R6 = NHCOCF3, R8 = OH, R7 = R9 = H f) R6 = NHCOCF3, R9 = OH, R7 = R8 =
H g) R7 = NHCOCF3, R9 = OH, R6 = R8 = H h) R6 = NH2, R8 = OH, R7 = R9 = H i) R6
= NH2, R9 = OH, R7 = R8 = H j) R7 = NH2, R9 = OH, R6 = R8 = H k) R6 = NH2, R7 =
R8 = R9 = H.
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Die Kondensation fuhrt zu den Verbindungen XVIa-d.
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Die Verbindungen XVIa-c werden durch Behandlung mit Methanol und mit
katalytischen Mengen von Triäthylamin in XVIe-g umgewandelt, in denen die Zuckeraminogruppe
immer noch als Trifluoracetylderivat geschützt ist. Letzteres kann hydrolysiert
werden, wodurch die freien Aminoderivate XVIh-j durch milde alkalische Behandlung,
wie in den folgenden Beispielen beschrieben, erhalten werden. Eine ähnliche Hydrolyse
von XVId liefert XVIk. Die Umwandlung von XVIh-k in I (R5 = OH) wird nach der Methode
durchgeführt, die in der US-PS 3 803 124 zur chemischen Umwandlung von Daunorubicin
in Doxorubicin beschrieben wird.
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Die neuen Verbindungen I zeigen eine antimitotische Aktivität und
sind verwendbare therapeutische Mittel zur Behandlung von Tumorerkrankungen. Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Arzneimittel, das ein Anthracyclinderivat
der allgemeinen Formel I oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon im Gemisch
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmittel oder Träger enthält.
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Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
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Beispiel 1 4-Demethoxy-8-methyldaunomycincon (11: R1 =R2=R5=H ; R4=CH3)
(a) 1,4-Dimethoxy-6-(1t,1'-äthylendioxyäthyl)-tetral-8-on(IV) 25 g 1,4-Dimethoxy-6-acetyl-tetral-8-on
(III) wurden in 400 ml wasserfreiem Benzol, das 56,6 ml Äthylenglykol und 1,87 g
wasserfreie p-Toluolsulfonsäure enthielt, aufgelöst.
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1 Äquiv. Wasser wurde azeotrop abdestilliert und eine gesättigte,
wäßrige Lösung von Natriumbicarbonat wurde zugegeben, bis der pH-Wert ungefähr 8
war.
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Das Reaktionsgemisch wurde sodann mit Benzol extrahiert. Die organische
Schicht wurde mit Wasser gewaschen und zur Trockene
eingedampft.
Die Kristallisation aus Methanol lieferte 19 g des Ketals in reiner Form (Fp.138
bis 1400C).
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(b) 1,4-Dimethoxy-6-(l',? '-äthylendioxyäthyl)-tetral-8-ol (V) 40
g 1,4-Dimethoxy-6-(1',1'-äthylendioxyäthyl)-tetral-8-on IV, hergestellt gemäß Beispiel
1(a), wurden in 400 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran aufgelöst und mit 12,5 g Lithiumaluminiumhydrid
versetzt. Nach 2 h war die Reaktion vollständig. Nach herkömmlichen Aufarbeitungsmaßnahmen
wurden 40 g der in der Überschrift genannten Verbindung erhalten (Fp. 93 bis 95°C
nach Kristallisation aus Methanol).
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(c) 1 ,4-Dimethoxy-6-acetyl-6,7-dihydro-tetralin (VI) 40 g 1,4-Dimethoxy-6-(1',1'-äthylendioxyäthyl)-tetral-8-ol
(V), hergestellt gemäß Beispiel 1(b), wurden in 1,7 1 Benzol aufgelöst und ein langsamer
Argonstrom wurde durch die Lösung 10 O min lang hindurchperlen gelassen. 4 g p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
wurden zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde 1 h unter einer Argonatmosphäre
am Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen der Lösung und Waschen mit einer wäßrigen
Natriumbicarbonatlösung und mit Wasser bis zur Neutralität wurde die Lösung zur
Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde sodann in Methylendichlorid aufgelöst,
und es wurden 24 g des gewünschten Produktes durch Behandlung mit Diisopropyläther
erhalten (Fp. 123 bis 1240C).
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(d) 1,4-DimethOxy-6-(1'-hydroxyäthyl)-6,7-dShydrotetralin(VII) 4,5
g Lithiumaluminiumhydrid wurden portionsweise zu 150 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran
gegeben. Nach dem Abkühlen auf einem Wasserbad wurden 14,4 g 1,4-Dimethoxy-6-acetyl-6,7-dihydrotetralin
VI, hergestellt gemäß Beispiel 1(c), gelöst in 50 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran,
tropfenweise zugesetzt.
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Innerhalb von 30 min war die Reaktion beendigt. Nach herkömmlichen
Aufarbeitungsmaßnahmen wurden 14 g reines Produkt (Fp. 100 bis 1020C) erhalten.
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(e) 1 ,4-Dimethoxy-6- (1 -benzyloxyäthyl)-6,7-dihydrotetralin (VIII)
Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden 6,5 g einer 50%igen Dispersion von Natriumhydrid
in Öl portionsweise zu 200 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran gegeben. 10,2 g 1,4-Dimethoxy-6-(l'-hydroxyäthyl)-6,7-dihydrotetralin
(VII), hergestellt gemäß Beispiel 1(d), und 8 ml Benzylbromid in 20 ml Tetrahydrofuran
wurden hierauf zugesetzt. Nach 1 1/2-stündigem Rückflussen wurde das Reaktionsgemisch
abgekühlt und mit Methanol versetzt, um überschüssiges Natriumhydrid zu eliminieren.
Nach dem Waschen mit Wasser wurde die Lösung zur Trockene eingedampft und der Rückstand
wurde aus Methanol kristallisiert. Es wurden 6,5 g der in der Uberschrift genannten
Verbindung (Fp. 69 bis 700C) erhalten.
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(f) 1,4-Dimethoxy-6-(1'-benzyloxyäthyl)-6,7-epoxytetralin (IX) 8,6
g 70%ige m-Chlorperbenzoesäure wurden in 130 ml Methylendichlorid aufgelöst und
mit 10 g 1,4-Dimethoxy-6-(1'-benzyloxyäthyl)-6,7-dihydrotetralin (VIII), hergestellt
gemäß Beispiel 1(e), versetzt. Innerhalb von 1 h war die Reaktion beendigt. Nach
Waschen mit Wasser und Eindampfen zur Trockene wurde das Rohprodukt chromatographiert
(Silikagel, Petroläther; Petroläther:Diäthyläther), wodurch 6,5 g 1,4-Dimethoxy-6-(1
'-benzyloxyäthyl)-6,7-epoxytetralin erhalten wurden (Fp. 102 bis 1050 nach Kristallisation
aus Diäthyläther/ Petroläther).
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(g) 1,4-Dimethoxy-6-(1'-benzyloxyäthyl)-6-hydroxy-7-methyltetralin
(X: R4=CH3) Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden 3,6 g Magnesiumdrehspäne in
150 ml wasserfreiem Diäthyläther suspendiert und ein rascher Strom von Methylbromid
wurde durch die Suspension perlen gelassen. Die Reaktion erfolgte rasch, und es
wurden 150 ml Diäthyläther zugesetzt. Nach Verbrauch des Magnesiums wurde der Diäthyläther
abdestilliert und durch 300 ml wasserfreies
Benzol ersetzt. 3
g 1,4-Dimethoxy-6-(1'-benzyloxyäthyl)-6,7-epoxytetralin (IX), hergestellt gemäß
Beispiel 1(f), wurden in 150 ml wasserfreiem Benzol aufgelöst und rasch zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde eine Nacht lang am Rückfluß gekocht, sodann abgekühlt
und mit 7 g Ammoniumchlorid in 25 ml Wasser behandelt und mit Wasser gewaschen.
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Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und durch Behandlung mit
Petroläther wurden 2 g 1,4-Dimethoxy-6-(1'-benzyloxyäthyl)-6-hydroxy-7-methyl-tetralin
(Fp. 113 bis 1150C) erhalten.
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(h) 1,4-Dimethoxy-6-(1 '-hydroxyäthyl)-6-hydroxy-7-methyltetralin
(XI: R4 = CH3) 2,3 g 1 , 4-Dimethoxy-6- (1 -benzyloxyäthyl) -6-hydroxy-7-methyltetralin
(X: R4=CH3), hergestellt gemäß Beispiel 1(g), wurden in 50 ml absolutem Äthanol
aufgelöst. 400 mg p-Toluolsulfonsäure-monohydrat und 330 mg 5% Palladium-auf-Holzkohle,
suspendiert in 5 ml Wasser, wurden zugesetzt. Nach Hydrierung bei gewöhnlichem Druck
wurde der Katalysator abfiltriert und die Lösung wurde zur Trockene eingedampft.
Der Rückstand wurde in Chloroform aufgelöst und mit Wasser gewaschen. Die Lösung
wurde zur Trockene eingedampft, wodurch 1,6 g 1,4-Dimethoxy-6-(1'-hydroxyäthyl)-6-hydroxy-7-methyl-tetralin
erhalten wurden (Fp. 119°C nach Kristallisation aus Benzol).
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(i) 1 ,4-Dimethoxy-6-acetyl-6-hydroxy-7-methyltetralin (XII: R4 =
CH3) Unter einer Stickstoffatmosphäre wurden 0,5 g 1,4-Dimethoxy-6-(1'-hydroxyäthyl)-6-hydroxy-7-methyl-tetralin
(XI: R4=CH3), hergestellt gemäß Beispiel 1(h), in 2,7 ml wasserfreiem Dimethylsulfoxid
aufgelöst, und es wurden 2,7 ml wasserfreies Benzol, 0,14 ml Pyridin und 0,07 ml
Trifluoressigsäure sowie 1,12 g Dicyclohexylcarbodiimid zugesetzt. Nach Stehenlassen
über Nacht bei Umgebungstemperatur wurde das Reaktionsgemisch in eine wäßrige Lösung
von Oxalsäure gegossen, mit Benzol extrahiert
und mit Wasser gewaschen.
Nach Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum wurde der Rückstand in Aceton aufgelöst
und die Feststoffe wurden abfiltriert. Das Lösungsmittel wurde erneut im Vakuum
abgedampft. Nach Chromatographie auf Silikagel unter Verwendung von Chloroform als
Elutionsmittel wurden 0,2 g 1 ,4-Dimethoxy-6-acetyl-6-hydroxy-7-methyltetralin (Fp.
114 bis 115,5°C) erhalten.
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(j) 4-Demethoxy-6 7,11-trideoxy-6,11-dimethoxy-8-methyldaunomycinon
(XIII: R1=R2=H; R4=CH3) 2,3 g Phthalsäuremonomethylester-monochlorid, gelöst in
4 ml wasserfreiem Methylendichlorid, wurden tropfenweise zu einer Suspension von
1,5 g wasserfreiem Aluminiumchlorid in 5 ml wasserfreiem Methylendichlorid, das
auf -10°C abgekühlt worden war, gegeben. 0,5 g 1,4-Dimethoxy-6-acetyl-6-hydroxy-7-methyl-tetralin
(XII: R4=CH3), hergestellt gemäß Beispiel 1(i), in 5 ml Methylendichlorid wurden
tropfenweise zugesetzt.
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Das Reaktionsgemisch wurde 5 h bei einer Temperatur im Bereich von
-10 bis -50C gehalten. Sodann wurde es mit 100 ml Methylendichlorid verdünnt und
bis zur Neutralität gewaschen.
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Die Lösung wurde zur Trockene eingedampft und der Rückstand wurde
in 12 ml 965'igem Äthanol aufgelöst.
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1,6 g Kaliumhydroxid in 8 ml Wasser wurden zugesetzt und das Reaktionsgemisch
wurde 2 h auf 600C erhitzt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum abgedampft. Der Rückstand
wurde in Wasser aufgelöst und mit Chloroform extrahiert. Die wäßrige Schicht wurde
mit 2N Salzsäure angesäuert und mit Chloroform extrahiert. Das Lösungsmittel wurde
daraus abgedampft und der Rückstand wurde in ein KCl-F-Gefäß eingegossen und mit
10 ml wasserfreier Fluorwasserstoffsäure versetzt. Nach 3 h wurde die Fluorwasserstoffsäure
im Vakuum abdestilliert und der Rückstand wurde in Chloroform aufgelöst und bis
zur Neutralität gewaschen. Nach dem Eindampfen und der Chromatographie auf Silikagel
unter Verwendung von Chloroform als Elutionsmittel
wurden 250
mg 4-Demethoxy-6,7,11-trideoxy-6,11-dimethoxy-8-methyl-daunomycinon (Fp.186 bis
1880C) erhalten.
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(k) 4-Demethoxy-6,7,11-trideoxy-6,11-dimethoxy-8-methyl-9-(1',1t-äthylendioxyäthyl)-daunomycinon
(XIV: R1=R2=H; R4=CH3) 1 g 4-Demethoxy-6,7,11-trideoxy-6,11-dimethoxy-8-methyldaunomycinon
(XIII: R1=R2=H; R4=CH3), hergestellt gemäß Beispiel 1(j), wurde zu 1,5 ml Äthylenglykol
und 1 g wasserfreier p-Toluolsulfonsäure in 100 ml wasserfreiem Benzol gegeben.
Das während der Reaktion gebildete Wasser wurde azeotropisch abdestilliert, bis
das Ausgangsmaterial verschwunden war. Nach dem Waschen und der Chromatographie
des Rohproduktes auf Silikagel unter Verwendung von Chloroform als Elutionsmittel
wurden 0,9 g 4-Demethoxy-6,7,11-trideoxy-6,11-dimethoxy-8-methyl-9-(1',1'-äthylendioxyäthyl)-daunomycinon
(Fp. 164 bis 1660C) erhalten.
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(1) SDemethoxy-6,7,11-trideoxy-6 11-dimethoxy-8-methyl-daunomycinon
(XV: R1=R2=H; R4=CH3) 3 g 4-Demethoxy-6,7,11-trideoxy-6,11-dimethoxy-8-methyl-9-(1
lt äthylendioxyäthyl) -daunomycinon (XIV: R1 =R2=H; R4=CH3), hergestellt gemäß Beispiel
1(k), wurden in 95 ml Tetrachlorkohlenstoff durch Erhitzen mit einer 500 W-Wolframlampe
aufgelöst. Es wurden 1,68 g N-Bromsuccinimid zugesetzt und das Reaktionsgemisch
wurde 20 min am Rückfluß gekocht. Das Lösungsmittel wurde teilweise abdestilliert,
und der Feststoff wurde abfiltriert und mit Äthyläther gewaschen. Die Waschwässer
wurden zur Trockene eingedampft und der Rückstand wurde in 95 ml wasserfreiem Methanol
aufgelöst. Nach 1stündigem Kochen am Rückfluß wurden 38 ml 10%ige wäßrige Salzsäure
zugesetzt und das Gemisch wurde eine weitere Stunde am Rückfluß gekocht. Nach herkömmlichen
Aufarbeitungsverfahren und nach Chromatographie auf Silikagel (Chloroform als Elutionsmittel)
wurden 0,7 g 4-Demethoxy-6,7,11-trideoxy-6,7,11-trimethoxy-8-methyl-daunomycinon
als Öl erhalten.
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(m) 4-Demethoxy-8-methyl-daunomycinon und sein 7-Epimeres (11: R1=R2=H;
R4=R5=CH3) 1 g 4-Demethoxy-6,7,11-trideoxy-6,7,11-trìmethoxy-8-methyldaunomycinon
(XV: R1=R2=H;R4=CH3), hergestellt gemäß Beispiel 1(1), wurde unter einer Stickstoffatmosphäre
in 100 ml wasserfreiem Methylendichlorid, das auf 0°C abgekühlt worden war, aufgelöst.
Es wurden 2 g wasserfreies Aluminiumchlorid zugegeben. Die Reaktion lief beim 45minütigen
Stehenlassen bei OOC zur Vervollständigung ab. 30 g Oxalsäure und 60 ml Wasser wurden
unter Rühren zugesetzt, das 30 min weitergeführt wurde. Nach Extraktion mit Methylendichlorid
und Waschen mit Wasser wurde das Lösungsmittel abgedampft und der Rückstand wurde
mit 15 ml Trifluoressigsäure, die 2% Wasser enthielt, aufgelöst. Nach Stehenlassen
über Nacht bei Umgebungstemperatur war die Reaktion vollständig. Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum abdestilliert und der Rückstand, gelöst in Chloroform, bis zur Neutralität
gewaschen.
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Die organische Schicht wurde erneut zur Trockene eingedampft und der
Rückstand wurde in Aceton aufgelöst und mit 1096 wäßrigem Ammoniak bis zur Basizität
behandelt. Nach 20 min war die Reaktion vollständig und nach üblichen Aufarbeitungsmaßnahmen
wurden zwei Produkte erhalten: 4-Demethoxy-8-methyl-daunomycinon und sein 7-Epimeres.
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Der Rückstand wurde auf Silikagel (Chloroform/Aceton = 98:2, bezogen
auf das Volumen, als Elutionsmittel) chromatographiert, wodurch 0,2 g des gewünschten
Aglycons (Fp. 227 bis 2280C) erhalten wurden. Das 7-epimere Aglycon kann in das
Aglycon mit der natürlichen Konfiguration durch Behandlung mit verdünnter Trifluoressigsäure
nach der Verfahrensweise gemäß J.Am. Chem.Soc., 98, 1967 (1976), umgew,andelt werden.
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Beispiel 2 4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-daunomycinon (II: R1=R4=
CH3; R2=R5=H) Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch das 3,6-Dimethylphthalsäure-monomethylester-monochlorid
anstelle des Phthalsäure-monomethylester-monochlorids in Stufe (j) verwendet wurde.
Am Schluß wurde die in der Überschrift genannte Verbindung erhalten.
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Beispiel 3 4-Demethoxy-2,25-dimethyl-8-methyl-daunomycinon (II: R1=R5=H;
R2=R4=CH3) Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde 4,5-Dimethylphthalsäure-monomethylester-monochlorid
anstelle des Phthalsäuremonomethylester-monochlorids in Stufe (j) verwendet. Am
Schluß wurde die in der Überschrift genannte Verbindung erhalten.
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Beispiel 4 (+)-4-Demethoxy-8-methyl-N-trifluoracetyl-daunorubicin
(VIe R1=R2=R5=H; R4=CH3) Zu einer Lösung von 0,5 g 4-Demethoxy-8-methyl-caunomycinon,
hergestellt gemäß Beispiel 1, und 0,35 g 2,3,6-Trideoxy-3-trifluoracetamido-4-O-trifluoracetyl
a-L-lyxopyranosylchlorid (1-Chlor-N,O-bis-trifluoracetyl-daunosamin) in 50 ml wasserfreiem
Methylendichlorid wurden 0,49 g Silbertrifluormethansulfonat in 10 ml wasserfreiem
Diäthyläther unter Rühren bei Umgebungstemperatur zugesetzt. Nach 1 h wurde das
Reaktionsgemisch mit einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung gewaschen und zur Trockene
eingedampft. Der Rückstand wurde in Methanol, das eine katalytische Menge von Triäthylamin
enthielt, aufgelöst und 2 h bei Umgebungstemperatur stehengelassen.
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Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand wurde
auf Silikagel (Chloroform/Aceton = 95:5, ausgedrückt durch das Volumen, als Elutionsmittel)
chromatographiert, wodurch 260 mg (+)-4-Demethoxy-8-methyl-N-trifluoracetyl-daunorubicin
(Fp. 125 bis 1280C) und 130 mg des diastereomeren (-) -Demethoxy-8-methyl-N-trifluoracetyl-daunorubicins
(Fp.140 bis 1420C) erhalten wurden.
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Beispiel 5 (+) -4-Demethoxy-8-methyl-daunorubicin(XVIh: R1=R2=R5=H;
R4= CH3) Zu einer Lösung von 175 mg Natriumhydroxid in 30 ml Wasser wurde ein rascher
Stickstoffstrom einperlen gelassen. Sodann wurden 260 mg 4-Demethoxy-8-methyl-N-trifluoracetyl-daunorubicin,
gelöst in 20 ml Aceton, unter Rühren zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde 1
h bei Raumtemperatur stehengelassen. Nach dem Ansäuern mit 2N Salzsäure und rascher
Neutralisation mit einer wäßrigen Natriumbicarbonatlösung wurde das Produkt mit
Chloroform extrahiert und die organische Schicht wurde im Vakuum konzentriert und
mit methanolischem Chlorwasserstoff behandelt. 85 mg 4-Demethoxy-8-methyl-daunorubicin
in Form des Hydrochlorids wurden durch Zugabe von Diäthyläther ausgefällt und gesammelt
(Fp.145 bis 1480C); [a]D = (+) 1280 (c=0,15' Methanol).
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Beispiel 6 (-)-4-Demethoxy-8-methyl-daunorubicin (XVIh: R1 =R2=R5=H;
R4= CH3) Es wurde wie in Beispiel 5 verfahren, wobei 100 mg (-)-4-Demethoxy-8-methyl-N-trifluoracetyl-daunorubicin
als Ausgangsmaterial verwendet wurden. Es wurden 50 mg (-)-4-Demethoxy-8-methyl-daunorubicin-hydrochlorid
erhalten (Fp.148 bis 1500C); [α]D20 = -250° (c=0,1% Methanol).
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Beispiel 7 (+)-4-Demethoxy-8-methyl-daunomycinon (II: R1 =R2=H; R4=R5=CH3)
4,5 mg (+)-4-Demethoxy-8-methyl-daunorubicin-hydrochlorid wurden in 0,2 N Salzsäure
aufgelöst und die Lösung wurde 1 h bei 90°C in einem verschlossenen Rohr behandelt.
Nach dem Filtrieren und Waschen mit Wasser wurden 2,5 mg (+)-4-Demethoxy-8-methyl-daunomycinon
erhalten; [a]20 = +1160 (c=0,194 Dioxan).
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Beispiel 8 (-)-4-Demethoxy-8-methyl-daunomycinon (II: R1=R2=H; R4=R5=CH3)
Es wurde wie in Beispiel 7 verfahren, wobei als Ausgangsmaterial 4,66 mg (-)-4-Demethoxy-8-methyl-daunorubicin-hydrochlorid
verwendet wurden. Es wurden 3 mg (-)-4-Demethoxy-8-methyldaunomycinon erhalten;
[a120 = 1160 (c=0, 1% Dioxan).
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Beispiel 9 (+)-4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-N-trifluoracetyl-daunorubicin
(XVIe: R1=R4=CH3; R2=R5=H) Nach der Arbeitsweise des Beispiels 4 wurden unter Verwendung
von 4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-daunomycinon, hergestellt gemäß Beispiel 2,
als Ausgangsmaterial (+)-4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-N-trifluoracetyl-daunorubicin
und (-)-4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-N-trifluoracetyl-daunorubicin erhalten.
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3 e i 5 p i e 1 10 (+)-4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-daunorubicin
(XVIh: Ri =R4=CH3; R2=R5=H) Nach der Verfahrensweise des Beispiels 5 und unter Verwendung
von (+)-4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-N-trifluor
acetyl-daunorubicin,
hergestellt gemäß Beispiel 9, als Ausgangsmaterial wurde (+)-4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyldaunorubicin-hydrochlorid
hergestellt.
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B e i 5 p i e 1 11 (-)-4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-daunorubicin
(XVIh: R1=R4=CH3; R2=R5=H) Nach der Verfahrensweise des Beispiels 5 und unter Verwendung
von (-)-4-Demethoxy-1 ,4-dimethyl-8-methyl-N-trifluoracetyldaunorubicin, hergestellt
gemäß Beispiel 9, als Ausgangsmaterial wurde (-)-4-Demethoxy-1,4-dimethyl-8-methyl-daunorubicin-hydrochlorid
hergestellt.
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Ende der Beschreibung.