DE303735C - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft einen künstlichen Fuß mit angelenktem Unterschenkel, durch
dessen Schwingung die gelenkigen Fußteile bewegt werden.
Das Wesen der Erfindung besteht in dem
Einbau eines mit Kurvenflächen versehenen Druckhebels derart, daß die schwingende Bewegung des Unterschenkels zu der Füßunterfläche
dazu benutzt wird, die Teile des Fußes
ίο gegeneinander zu. bewegen, so daß bei Beginn
der Schritt bewegung ein Anheben des hinteren Fußteiles mit Unterschenkel zur Vermeidung
des Hinkens, beim Aufsetzen des vorgestreckten Fußes aber ein Senken des Fußmittel-,teiles
zur sofortigen Gewinnung einer größeren Unterstützungsfläche, wie auch zur Nachahmung
der Bewegung des natürlichen Fußes erfolgt, wodurch also jede Gebrauchslage des
Fußes erhalten wird.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung.
Fig. ι zeigt in schematischer Darstellung das Skelett des Fußes.
Fig. 2 ist ein Grundriß hierzu.
Fig. 3 zeigt den Fuß bei Beginn des Vorwärtsschreitens mit geneigter Neigung des dazugehörigen
Unterschenkels.
Fig. 4 zeigt den Fuß im Vorwärtsschreiten mit angehobener Ferse, ,und
Fig. 5 veranschaulicht den Fuß bei Beendigung des Schrittes, nachdem der Fuß aufgesetzt
ist, während der Schenkel noch schräg nach hinten geneigt ist.
Wie die Figuren erkennen lassen, kommt es auf die äußere Ausbildung des Fußes nicht an;
es können beliebige Hilfsmittel benutzt werden, um dem Fuß die äußere Form eines natürlichen
Fußes zu geben. Der Fuß kann aus Filz ausgeführt werden, oder es können besonders
an der Unterseite pneumatische Luftkissen angeordnet werden, um den Druck beim Auftreten besser zu verteilen. Das Wesentlichste
sind die Getriebeteile, die die Bewegung des Fußes hervorrufen.
Zur Befestigung des Fußes an dem Gliedstumpf dienen außer anderen bekannten, hier
nicht dargestellten Hilfsmitteln, wie Lederstülpen oder dergleichen, Schienen 1, die an
beiden Seiten des Gliedstumpfes aufwärts gehen, oder aber, falls es sich um eine Ober- 5p
schenkelamputation handelt, bis zum Oberschenkel unter Zwischenschaltung eines ganzen
Kniegelenkes reichen. Die beiden Schienen tragen unten eine starr mit ihnen verbundene
Welle 2, die an ihrem Umfang an zwei Stellen vierkantig zum Aufsetzen der Druckhebel 15
ausgebildet ist und den Fersenteil 3 lose trägt, der aus einem dreieckigen Rahmen besteht,
aber auch anders geformt sein kann. Mit diesem Fersenteil 3 ist durch ein Gelenk 4 der
mittlere Fußteil verbunden, der aus dem Rahmen 5 besteht und entsprechend der Form
des Fußes einen annähernd wagerecht, schräg abwärts gehenden Teil 6 und einen aufwärts
gerichteten Teil 7 trägt.- In diesem aufwärts gerichteten Teil 7 ist eine Druckrolle 8 vorgesehen
; ferner sind hier mehrere Federn 9 befestigt, die von Druckrollen 10 unterstützt
werden, die an Verlängerungen 11 der Fersenrahmen 3 befestigt sind. Diese Federn 9, die
hier zweckmäßig als zwei miteinander gelenkig verbundene Federn ausgebildet sind, reichen
bis in den Zehenteil 12, der bei 13 gelenkig
mit dem Fußmittelteil verbunden ist. Der Zehenteil 12, der gemäß Fig. 2 aus zwei nebeneinanderliegenden
Teilen bestehen kann, trägt vor und über den Gelenken 13 Rollen 14, die
auf die vorderen Enden der Federn 9 drücken, so daß die Federn beim Einknicken des
Zehenteiles mit Hilfe der Druckrollen 10 und der Rollen 14 gespannt werden, so daß sie
bestrebt sind, die Zehen jeweils selbsttätig in die richtige Lage zu bringen.
Gegen die Druckrolle 8 legen sich nun zwei Druckhebel 15, die mit den Schienen 1 fest
verbunden sind, so daß bei jeder Neigung der Schienen 1 sich auch die dazugehörigen
Druckhebel 15 bewegen müssen. An diesen Druckhebeln ist in geeigneten Führungen ein
Druckstück 18 mit zwei Kurvenflächen 16 und 17 auswechselbar eingepaßt.
In dem Gelenk 4, das die beiden Teile 3 und 5 miteinander verbindet, ist, wie die
Figuren erkennen lassen, nur ein sehr geringfügiges Spiel vorhanden, so daß die beiden
Teile sich nur um einen verhältnismäßig geringen Winkel gegeneinander verdrehen können.
Die Wirkungsweise dieses Fußes ist die folgende:
Wenn bei Beginn des Vorwärtsschreitens der Fuß aus der Stellung der Fig. 1 in die
Stellung der Fig. 3 übergeht, so wirkt der Druckhebel mit der Kurvenfläche 16 des
Druckstückes 18 gegen die Druckrolle 8; dadurch wird die Entfernung zwischen der
Druckrolle und dem Mittelpunkt der Welle 2 vergrößert. Der mittlere Fußteil 5 liegt mit
seinem Ballenteil noch fest auf und steht dabei unter dem vollen Druck des Körpers.
Infolgedessen kann also der Fußteil 5 dem Druck von den Schienen 1 aus durch den
Druckhebel 15 auf die Rolle 8 nicht nachgeben, so daß also die Welle 2 mit den Schienen
ι rückwärts gedrückt wird, um die Vergrößerung der Entfernung zwischen den Teilen 2
und 8 zu ermöglichen. Dabei findet eine Drehung in dem Gelenk 4 zwischen den Teilen
3 und 5 statt, und da bei dem geringen Spielraum in dem Gelenk 4 die Bewegung in
dem Gelenke sofort beendet ist, so wird an dieser Stelle ein Druck ausgeübt, der dahin
wirkt, daß das Gelenk 4 und die damit verbundenen Teile ein wenig angehoben werden,
nämlich einerseits die Welle 2 und die Schienen i, andererseits der Teil 7 des Rahmens
des mittleren Fußteiles. Als Drehpunkt für diese Bewegung dient hauptsächlich die Ballenpartie
des mittleren Fußteiles, die in diesem Augenblicke fest auf dem Boden aufliegt und
faßt den gesamten Druck des von dem Fuß getragenen Körpers aufnimmt, weil bei dieser
Vorwärtsbeugung des Unterschenkels eine gewisse Entlastung der Ferse eintritt, wenn
auch die Ferse noch nicht vollständig vom Fußboden abgehoben ist.
Bei dieser Verdrehung des Fersenteiles 3 gegenüber dem Fußmittelteil gehen die an
j den Verlängerungen 11 des Fersenteiles sitzenden Druckrollen 10 aufwärts und drücken von
unten gegen die Federn 9, so daß diese gespannt werden (Fig. 3).
Bei weiterer Bewegung des Unterschenkels zum Zweck des Vorwärtsschreitens bleiben die Teile 3 und 5 zunächst gegeneinander
stehen und werden gemeinsam angehoben, wobei ein weiteres Einknicken des Zehengelenkes
unter Abheben der Ferse vom Boden erfolgt, wie dies in Fig. 4 veranschaulicht ist.
In diesem Augenblick ruht die Last im wesentlichen auf den nunmehr völlig eingeknickten
Zehen. Dabei werden nun die Federn 9 in ihrem vorderen Ende stark gespannt dadurch,
daß die Rollen 14 von oben auf das vordere Ende der Federn drücken.
Wenn nun der Fuß abgehoben wird und in der Luft frei schwebt, so nehmen die gegeneinander
bewegten Teile wieder die Normalstellung der Fig. 1 ein. Der Zehenteil wird ■
von dem vorderen Ende der Federn 9 abwärts gedrückt, so daß er wieder in die Verlängerungen
des Fußmittelteils fällt. Andererseits wirken die gespannten Federn 9 durch
Vermittlung der Druckrollen 10 und der Verlängerungen
11 des Fußteiles wieder auf den Fersenteil derart, daß die rückläufige Bewegung
zwischen den beiden Teilen 3 und 5 einsetzt.Der Fersenteil 3 kann in dieser Stellung
aber nicht weiter nachgeben, da er in seiner Bewegung gegenüber dem Teil 5 durch
das Gelenk 4 gehemmt ist. Infolgedessen wirkt der Druck der Federn 9 auf die Rollen
10 in dem Sinne, daß nunmehr der mittlere Fußteil 5 angehoben wird, wobei die
Rolle 8 an der Kurvenfläche 16 abläuft, um in die Mittelstellung der Fig. 1 zu gelangen.
In dieser Stellung, also mit zur Längsachse des Unterschenkels senkrecht stehendem Fuß,
wird die Vorwärtsbewegung des Schrittes vollendet und schließlich beim Strecken des
Knies und Senken des Beines der Fuß auf den Boden aufgesetzt. Dabei trifft der Fuß
naturgemäß zuerst mit der Ferse bzw. mit dem Absatz schräg auf den Boden, und die
in diesem Augenblicke wieder beginnende Belastung des Fußes bewirkt, daß die Schienen 1
gegenüber dem Fuß sich rückwärts drehen. Dabei wirken die Druckhebel 15 wieder gegen
die Rolle 8 des Mittelteiles, diesmal aber mit der Kurvenfläche 17 des Druckstückes 18.
Weil nun der Fersenteil des Fußes unterstützt ist, findet eine Drehung des Fußmittelteiles
um das Gelenk 4 statt mit dem Erfolg, daß der Fußmittelteil mit den Zehen sich auf den
Boden senkt, so daß sich jetzt die Stellung
der Fig. 5 ergibt. Der Fuß liegt also sofort nach dem Aufsetzen auf den Boden mit
seiner ganzen Fläche auf dem Boden und gewährt dadurch eine wirksame und sichere
Unterstützung. Aus dieser Stellung geht dann bei weiterer Schritt bewegung der Fuß wieder
in die Stellung der Fig. 1 über und das Spiel beginnt dann mit dem folgenden Schritt von
neuem.
Das Wesentlichste bei der Erfindung ist somit die eigenartige Verbindung zwischen
dem Fersenteil und dem Fußmittelteil, durch die erreicht wird, daß lediglich durch die
natürliche Bewegung des Unterschenkels beim Gehen einmal bei Beginn des Schrittes ein
Anheben des Beines, dann aber bei Beendigung des Schrittes ein Abwärtsbewegen des
Fußmittelteiles mit Zehen zur Erzielung eines sicheren Haltes-erreicht wird.
Weiter ermöglicht die Erfindung noch die Nachbildung beliebig anderer Fußbewegungen,
z. B. der Bewegung des Fußes beim Reiten, beim Rudern mit Rollsitz usw., nämlich einfach
dadurch, daß in den Druckhebeln 15 das Druckstück 18 mit den Kurvenflächen 16 und
17 durch Druckstücke ersetzt wird, deren Kurvenflächen zur Erzielung dieser besonders
gearteten Fußbewegungen ausgebildet sind. Denn diese Kurvenform dieser Steine bewirkt,
wie sich aus Vorstehendem, insbesondere aus den Zeichnungen klar ergibt, jede beliebige
Bewegung des Fußmittelteiles beim Beugen und Strecken des Unterschenkels, so daß auch
der Fuß sich dem natürlichen Gang einer bestimmten Person anpassen läßt.
Claims (2)
1. Künstlicher Fuß mit gelenkig sich anschließendem Unterschenkel, durch dessen
Schwingung die gelenkigen Fußteile gegeneinander bewegt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Druckhebel (15) und Kurvenflächen (16, 17) angeordnet sind,
derart, daß infolge der beim Schreiten eintretenden schwingenden Bewegung des
Unterschenkels der Druckhebel zusammen mit dem Knöchelgelenk eine Teildrehung ausführt und mit den Kurvenflächen gegen
den Fußmittelteil wirkt, so daß beim Vorwärtsneigen des Unterschenkels ein Anheben des ,Fersenteiles und des Knöchelgelenkes,
beim Rückwärtsneigen im Augenblick des Aufsetzens des Fußes eine Abwärtsbewegung
des Fußmittel- urid Vorderteiles erfolgt.
2. Künstlicher Fuß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenflächen
des Druckhebels auswechselbar sind und entsprechende, zur Erzielung bestimmter Fußbewegungen dienende Formen
haben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE102004031562A1 (de) * | 2004-06-29 | 2006-02-16 | Otto Bock Healthcare Ip Gmbh & Co. Kg | Künstlicher Fuß |
WO2006000211A3 (de) * | 2004-06-29 | 2006-07-13 | Bock Healthcare Ip Gmbh | Künstlicher fuss |
US8246695B2 (en) | 2004-06-29 | 2012-08-21 | Otto Bock Healthcare Gmbh | Artificial foot |
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