DE2939778A1 - P-tolyl-dijodmethyl-sulfon enthaltende pharmazeutische zusammensetzung - Google Patents

P-tolyl-dijodmethyl-sulfon enthaltende pharmazeutische zusammensetzung

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DE2939778A1
DE2939778A1 DE19792939778 DE2939778A DE2939778A1 DE 2939778 A1 DE2939778 A1 DE 2939778A1 DE 19792939778 DE19792939778 DE 19792939778 DE 2939778 A DE2939778 A DE 2939778A DE 2939778 A1 DE2939778 A1 DE 2939778A1
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Description

DR.-ING. WALTER ABITZ DR. DIETER F. MORF DIPL.-PHYS. M. GRITSCHNEDER
Patentanwälte J
München. 1# Oktober 1979
Postanschrift / Postal Address Postfach 86O1O9, 8OOO München ββ PlenzenauerstraQe 28 Telefon ββ 33 aa Telegramme: Chemindus München
Telex:(O)6239S2
3554
ABBOTT LABORATORIES, NORTH CHICAGO, ILLINOIS, V. St. A.
p-Tolyl-dijodmethyl-sulfon enthaltende pharmazeutische
Zusammensetzung
030015/0867
Beschreibung
Viele Warmblüter, Tiere und Menschen, werden häufig von Hautinfektionen geplagt, die durch bestimmte Hefen oder Fungi hervorgerufen werden, die auf einer derartigen Haut zu überleben und zu wachsen scheinen. Infektionen dieser Art sind schwierig zu behandeln, da sie häufig einer Behandlung mit antibakteriellen Mittel und/oder Antibiotika widerstehen.
Menschliche Pilzinfektionen werden normalerweise in zwei Klassen eingeteilt: tiefe systemische Mykosen und oberflächliche Fungusinfektionen. Die vorherrschendste oberflächliche Infektion ist der "Athleten-Fuß" (Dermatophytie des Fußes, Tinea pedis). Eine dritte Klasse dermatophytischer Infektionen oder zumindest ein etwas unterschiedlicher Typ könnten die Infektionen der mukösen Membranen, bewirkt durch trichomonale oder moniliale Organismen, bilden. Diese Arten der Vaginitis können durch eine Anzahl von Faktoren bewirkt werden, die das Gewebe für die Infektion durch die moniliale Form, Candida albicans, prädisponieren, wie eine längere Anwendung von Tetracyclines die Steroidtheraple, Diabetes und Schwangerschaft.
In vitro-üntersuchungen haben gezeigt, dass die meisten der üblichen Pathogene, im Zusammenhang mit Tinea pedis/ sowie mit Vaginitis und C. albicans, sehr geringen Mengen von TDS unterliegen. Die Erfindung betrifft daher die Linderung von Hautinfektionen, die durch die üblicheren Hautpathogene bewirkt werden.
Es wurde gefunden, dass p-Tolyl-dijodmethyl-sulfon (im folgen den als TDS bezeichnet) alle notwendigen Charakteristika zur
03Ö0i5/Ö8 87
Bekämpfung derartiger Infektionen und Leiden aufweist. Die Erfindung ist daher auf ein Verfahren zur Behandlung von Fungusoder Hefeinfektionen auf der Haut von Warmblütern gerichtet, das darin besteht, auf die befallene Hautfläche eine antifungal wirksame Menge von TDS in einem pharmazeutisch brauchbaren Träger, der zur topischen Verabreichung geeignet ist, aufzutragen. Der hier verwendete Ausdruck "Haut" soll die Epidermis sowie das muköse Membrangewebe einschliessen.
TDS ist ein bekanntes Material, das vorzugsweise durch Jodieren der entsprechenden Tolylsulfonyl-essigsäure hergestellt wird. Dies kann nach den in den US-PSen 3 657 353 oder 3 663 623 beschriebenen Verfahren erfolgen. Das gereinigte Material wird anschliessend homogen in einem geeigneten pharmazeutischen Träger verteilt, der für die topische Anwendung bestimmt ist, z. B. in einer Lösung, Lotion, Creme, Salbe, einem Pulver oder einem Aerosol. Für die praktische topische Verabreichung enthalten diese Dosierungsformen gewöhnlich 0,5 - 5,0 Gew.-% des aktiven Bestandteils. Ein bevorzugter Bereich gemäss der Erfindung liegt bei 0,5 - 2,0 Gew.-% TDS.
Um die Aktivität und die Anwendung der Erfindung zu zeigen, wird auf die folgenden Beispiele verwiesen, die keine Einschränkung darstellen sollen. Alle in diesen Beispielen angegebenen Prozentangaben oder Teile beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel 1
Um die minimale inhibitorische Konzentration von TDS festzustellen, wurde folgende Vergleichsuntersuchung mit Dermatophyten-Pulvern durchgeführt, unter Anwendung von fünf häufig vorkommenden dermatophytisehen Fungi und einer üblichen Hefe bei der Untersuchung. Das Fungusgemisch bestand aus Trychophyton
030 01 6/088 7
rubrum und mentagrophytes, Microsporum canis und audouinii und Epidermophyton floccosum. Bei der untersuchten Hefe handelte es sich um Candida albicans. Die zur völligen Unterbrechung des Wachstums dieser Mikroorganismen benötigten minimalen Kon zentrationen sind im folgenden für fein zerteilte reine Pulver der aktive Materialien aufgeführt.
Gemische der Fungi C. albicans
Ca-Undecylenat 10 ppm ^10 ppm
Tolnaftat 0,078 ppm y1O ppm
TDS 0,078 ppm 1,3 ppm
Wurden die formulierten Dermatophyten-Pulver gegen den gleichen Mikroorganismus untersucht, so betrugen für TDS die MIC-Werte bei Fungi und Hefe 12 ppmbzw. 50 ppm; für Ca-Undecylenat lagen die Werte bei 100 ppm und 500 ppm, während bei Tolnaftat 3 ppm und / 200 ppm erzielt wurden.
Beispiel 2
Um die Spezifität des erfindungsgemässen TDS aufzuzeigen, wurden Vergleichsuntersuchungen mit Verbindungen durchgeführt, die dem TDS nahe verwandt sind. Die in dem Beispiel 1 verwendeten Organismen wurden untersucht, und die MIC-Werte wurden einzeln für folgende Sulfone ermittelt:
A = p-Tolyljodmethyl, B = p-Tolyldichlormethyl, C = p-Tolyldibrommethyl.
σ3ΌΌ1% 70 8 87
Die Ergebnisse sind nachfolgend aufgezeigt:
TDS
T. rubrum 0,6
T. mentagophytes 0,6
M. canis 0,01
M. audouinii 0,6
E. floccosum 0,6
C. albicans 1,3
0,3
10
Die vorstehenden Untersuchungen wurden nach der zweifachen Agarplatten-Verdünnungsmethode durchgeführt, wobei die Platten mit Tupfern von Fungus-Sporensuspensionen, kalibriert auf 65Ο mm auf einem Spektrophotometer, bestrichen wurden. Die Platten wurden 7 Tage bei 30°C inkubiert.
Beispiel 3
Bei diesem Vergleichstest, der mit formulierten Pulvern durchgeführt wurde, die 2 % TDS in Talkumpulver enthielten, wurden die gleiche Verfahrensweise und die gleichen Mikroorganismen wie im Beispiel 1 verwendet. Die erhaltenen MIC-Werte sind im folgenden aufgeführt:
03001570 887
3554
TDS Tolnaftat Desenex
Fungigemisch C. albicans
12 ppm 5O ppm
3 ppm ^ 200 ppm
100 ppm 800 ppm
Aus den vorstehenden Untersuchungen ist ersichtlich, dass die Aktvität von TDS der von gegenwärtig verwendeten topischen Antifungus-Zusammensetzungen weit überlegen und auch der Aktivität der nächsten Verwandten von TDS weit überlegen ist. Die Antifungus-Aktivität von reinem TDS ist etwa 6- bis 13mal grosser als die seiner Analogen oder von gegenwärtig verwendeten Antifungus-Pulvern. Seine Aktivität wird nur in verdünnter Form (fomuliertes Pulver) durch die von 2-Naphthyl-N-methyl-N-(3-tolyl)-thionocarbamat (Tolnaftat) übertroffen, welches jedoch keine wirtschaftlich verwertbare Antihefe-Wirksamkeit aufweist. Tatsächlich weist kein gegenwärtig vie!verwendetes Antifungus-Arzneimittel eine Antihefe-Wirksamkeit auf, die mit der von TDS vergleichbar ist.
Das erfindungsgemässe TDS kann in eine topische Dosierungsform eingearbeitet werden, durch einfaches homogenes Kombinieren mit Talkumpulver in einer Konzentration von 1 - 5 %. Falls gewünscht, können Feuchtigkeitsabsorber, Adhäsiva, Riechstoffe und opazifierende Mittel zugesetzt werden. Ein Beispiel für eine Formulierung enthält 60 % Talkum, 22 % Kaolin, 16 % Ben- tonit und 2 % TDS.
FesteDosierungsformen können auch mittels eines Dressing aufgetragen werden, es können Gaze oder andere Cellulose-Materialien in eine Lösung von TDS, wie eine äthanolische Lösung, einge weicht werden. Das Lösungsmittel wird anschliessend verdampft, wobei das trockene Material auf dem Gewebe verbleibt, das an-
030015/0887
schliessend als Dressing für die befallene Hautfläche verwendet wird.
Eine topische Lösung kann leicht und einfach durch Kombination von TDS in einer Konzentration von 1 - 2 % in Äthanol bereitet werden. Ist Propanol oder Isopropanol das gewünschte Vehikel, so kann eine Konzentration von nur 1 % TDS verwendet werden, da TDS in diesen Alkoholen eine geringere Löslichkeit aufweist.
Topische Cremes können in üblicher Weise hergestellt werden, wobei TDS in einer Konzentration von 0,5 - 5,0 % mit primären und sekundären Emulgatoren, Eindickungsmitteln, erweichenden Mitteln (Emollients) , ölhaltigem Material, befeuchtenden Mitteln, konservierenden Mitteln und mit einem Gehalt an Wasser, gegebenenfalls einem Stabilisator und/oder einem Puffer kombiniert wird. In gleicher Weise können Lotionen hergestellt werden durch Kombination von TDS mit den in der vorstehenden Lösung verwendeten Bestandteilen, die auch ein oder mehrere Konservier- und Stabilisiermittel enthalten.
Salben werden mit den vorstehend für Cremes aufgezählten Bestandteilen bereitet und in dem Fachmann bekannter Weise bzw. in üblicher Weise kombiniert. Als ölhaltige Basis, die mit Lanolin kombiniert werden kann, wird gewöhnlich Vaseline verwendet.
Für verfeinerte Formulierungen kann das erfindungsgemässe Antihefe/Antifungus-Arzneimittel in ein Aerosol eingearbeitet werden. Ein geeignetes Aerosol stellt man her durch Kombination einer 1-2 %igen alkoholischen Lösung von TDS mit einem oder mehreren Treibmitteln. Ohne Treibmittel wird die Lösung besonders vorteilhaft in eine steife oder halbsteife Sprühflasche eingebracht, aus der die Lösung durch eine geeignete öffnung atomisiert wird, durch Drücken des halbsteifen Behälters oder durch eine Pumpvorrichtung.
- 6 0300Ϊ570Ϊ87
Im Vergleich mit seinen Toxizitätswerten werden erfindungsgemäss winzige Mengen an TDS verwendet; im Hinblick auf die orale LDc0 von 10 g/kg weist die topische Anwendung einen extrem hohen therapeutischen Index auf. Auch wird keine allergische Sensibilisierung der menschlichen Haut festgestellt, was durch einen Patch-Test unter Verwendung von TDS in einer Konzentration festgestellt wird, die 4Ofach grosser ist, als die verwendete Konzentration, beispielsweise in den handelsüblichen Klebstoffen, die in Papieraufhängern verwendet werden. Ausserdem führt die topische Verabreichung einer 2 %igen (Gew.-Vol.) Suspension von TDS an weibliche Albino-Meerschweinchen einmal täglich während 5 Tagen nicht zu einer Photosensibilitätsreaktion der Testtiere (modifizierter Vinson-Test, J.Soc. Cosmetic Chemists 17, 123 ff., 1966).
Die Erfindung betrifft somit die Verwendung von p-Tolyl-dijodmethyl-sulfon zur Bekämpfung von Fungus- oder Hefeinfektionen auf der Haut von Warmblütertieren bzw. Menschen. Dabei wird auf die befallene Hautfläche topisch eine antifungal wirksame Menge von p-Tolyl-dijodmethyl-sulfon in einem pharmazeutisch brauchbaren Träger aufgetragen, der für die topische Verabreichung geeignet ist. Auf diese Weise kann das Wachstum von Hefe oder Fungi auf der Haut gelindert, rückläufig gemacht oder beseitigt werden.
Ende der Beschreibung.
- 7 030015/0887

Claims (9)

Patentansprüche
1. Pharmazeutische Zusammensetzung, geeignet zur Inhibierung des Wachstums von Fungi oder Hefe auf der Haut von Warmblütern, enthaltend p-Tolyl-dijodmethyl-sulfon und einen topisch verabreichbaren Träger.
2. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1, enthaltend einen topisch verabreichbaren Träger, der 0,5 - 5rO Gew-% p-Tolyl-dijodraethyl-sulfon enthält.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, in der der Träger ausgewählt ist aus der Gruppe eines festen Verdünnungsmittels, einer Salbengrundlage, einer flüssigen Suspension oder einer Creme.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 3, in der das feste Verdünnungsmittel Talkumpulver ist oder vorwiegendTalkurapuder enthält.
030CHBAQ887
ORIGINAL INSPECTED
5. Zusammensetzung nach Anspruch 3, in der der Träger eine Salbe ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, in der das p-Tolyldijodmethyl-sulfon in einer Konzentration von O,5 - 2 Gew.-% vorliegt.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, in der der Träger ein Alkohol mit 2-3 Kohlenstoffatomen ist.
8. Zusainmensetzung nach Anspruch 7, in der der Alkohol Äthanol ist.
9. Zusainmensetzung nach Anspruch 7, in der der Alkohol Isopropanol ist.
0300 15/0887
DE19792939778 1978-10-02 1979-10-01 P-tolyl-dijodmethyl-sulfon enthaltende pharmazeutische zusammensetzung Withdrawn DE2939778A1 (de)

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US05/947,328 US4185120A (en) 1978-10-02 1978-10-02 Topical treatment of fungal or yeast infections using p-tolyl diiodomethyl sulfone

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GB2032276B (en) 1983-01-12
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