DE2919188A1 - Verfahren zur herstellung einer oberflaeche einer metallischen wand fuer die uebertragung von waerme - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer oberflaeche einer metallischen wand fuer die uebertragung von waermeInfo
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Description
9. Mai 1979
78-B-O2
EZDP/Heu/Bü.
Süddeutsche Kühlerfabrik Julius Fr. Behr GmbH & Co. KG
Mauserstr. 3, D 7000 Stuttgart
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINER OBERFLÄCHE EINER METALLISCHEN WAND FÜR DIE ÜBERTRAGUNG
VON WÄRME
030046/0547
2913188
Blatt JIr . 9. Mai 1979
78-B-O2 EZDP/Heu/Bü.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Oberfläche einer metallischen Wand für
die Übertragung von Wärme bei der Verdampfung bzw. Kondensation von flüssigen bzw. dampfförmigen Medien,
vorzugsweise in Wärmerohren. Die Erfindung bezieht sich ebenso auf Wärmerohre, die nach dem erwähnten
Verfahren hergestellt sind.
Es ist bekannt, die Oberfläche von metallischen Wänden zur Verbesserung der Wärmeübertragungseigenschaften
aufzurauhen. So ist beispielsweise in der DE-OS 25 46 444 vorgeschlagen worden, eine Wärmeübergangswand
für siedende Flüssigkeiten mechanisch derart aufzurauhen, dass eine Vielzahl von sogenannten
Verdampfungskernen bzw. -Keimen entsteht, an denen sich bei Erreichen der Siedetemperatur Dampfblasen bilden,
womit letztlich die Wärmeübertragung einer solchen Wand verbessert wird. Ein derartiges mechanisches Verfahren
ist jedoch sehr aufwendig und teuer und ist insbesondere bei unzugänglichen Wänden, z.B. bei Rohren,
mit kleinem Durchmesser nicht mehr anwendbar. Es ist ferner durch die DE-PS 636 071 bekannt, die Oberfläche
von Rohren zu Wärmeaustauschzwecken zur Erzielung einer grösseren, für die Wärmeübertragung wirksamen
Oberfläche zu ätzen. Diese Massnahme geht von der Erkenntnis aus, dass der konvektive Wärmeübergang proportional
der wirksamen Oberfläche ist und zielt daher auf eine durch intensives und lang andauerndes Ätzen
stark und tief zerklüftete Oberfläche ab.
Blatt 5
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2319188
Blatt tr . 9. Mai 1979
78-B-O2 EZDP/Heu/Bü.
Die hierdurch erzielte bzw. beabsichtigte Oberflächenvergrösserung
trägt jedoch nicht den Besonderheiten des Wärmeüberganges bei Phasenänderung, d.h. bei Verdampfung
bzw. Kondensation, Rechnung. Hier kommt es auf die Bildung von sogenannten Verdampfungs- bzw.
Kondensationskernen bzw. -Keimen an, die keine Oberflächenvergrösserung
darstellen, da sie infolge ihrer geringen Abmessungen gar nicht von dem Medium benetzt
werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Oberflächen für
die Übertragung von Wärme bei Phasenänderung des Mediums, d.h. bei Verdampfung bzw. Kondensation, zu schaffen,
das die Wärmeübertragungseigenschaften der Oberfläche,
insbesondere bei Wärmerohren mit kleinem Rohrinnendurchmesser, verbessert.
Die Lösung dieser Aufgabe ist den kennzeichnenden Merkmalen der vorangestellten Ansprüche 1 bis 6 zu entnehmen
.
Indem man die zu behandelnden Oberflächen einem Ätzbad aussetzt, erzielt man auf ausserordentlich wirtschaftliche
Weise eine Rauhigkeit der Oberfläche, die die WärmeÜbertragungseigenschaften der Wand bereits
erheblich verbessert. Durch das chemische Ätzen wird in einer willkürlichen Anordnung eine Vielzahl von
Erhebungen und Vertiefungen unterschiedlichster Form geschaffen, die den Verdampfungs- bzw. Kondensationsvorgang
erheblich fördert.
Blatt 6 0300A6/05A7
Blatt >- 9. Mai 1979
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-4-
Die Erhebungen und Vertiefungen, die sich unter einer mikroskopischen Vergrösserung quasi als eine Gebirgslandschaft
darstellen, bilden die an sich bekannten Verdampfungs- bzw. Kondensationskerne bzw. -Keime.
Messungen mit derartig durch chemisches Ätzen aufgerauhten Oberflächen, insbesondere Oberflächen von
Wärmerohren, haben gezeigt, dass die Wärmeübertragung im Vergleich zu mechanisch aufgerauhten Oberflächen
erheblich verbessert wurde. Die für diese Verbesserung notwendxge Rauhigkeit der Oberfläche, die im Bereich
_3
von wenigen μ (mm.10 ) liegt, wird bereits nach kurzer
Verweilzeit der zu behandelnden metallischen Oberfläche in einem Ätzbad erreicht. Daraus ergibt sich
insbesondere die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens gegenüber teilweise umständlichen und aufwendigen mechanischen
Aufrauhungsverfahren. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens ist auch darin zu
sehen, dass mit der Ätzung der Rohre zum Zwecke der Aufrauhung gleichzeitig eine Entfettung der Oberfläche
des Halbzeugmaterials vorgenommen wird. Auch dies unterstreicht die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt jedoch auf dem Anwendungsgebiet für Wärmerohre,
insbesondere für Wärmerohre mit kleinem Rohrinnendurchmesser, weil hier mechanische Verfahren grundsätzlich
versagen. Mit dem erfindungsgemässen Verfahren ist es dagegen möglich, auch kleinste Rohrinnendurchmesser
aufzurauhen und damit die Leistungsfähigkeit solcher Wärmerohre erheblich und auf wirtschaftliche
Weise zu erhöhen.
Blatt 7
030046/0547
2319188
Blatt ?- 9. Mai 1979
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das ein nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestelltes Wärmerohr
betrifft, ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert:
Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein Wärmerohr Figur 2 einen Querschnitt durch ein Wärmerohr
Figur 3 einen vergrösserten Ausschnitt aus dem
Querschnitt des Wärmerohres und
Figur 4 eine photographische Vergrösserung eines Ausschnittes der erfindungsgemäss behandelten
Oberfläche.
Figur 1
zeigt einen Längsschnitt durch das allseitig geschlossene Wärmerohr 1, das mit einem flüssigen verdampfbaren
und wieder kondensierbaren Medium 4 teilweise gefüllt ist. Dem Wärmerohr 1 wird an seinem linken unteren,
d.h. seinem warmen Ende Wärme zugeführt, wobei das Medium 4 verdampft. Der Dampf strömt im Inneren
des Wärmerohres 1 infolge seines geringeren spezifischen Gewichtes nach oben zum kälteren Ende des Wärmerohres,
wo diesem Wärme entzogen wird, so dass der Dampf an der gekühlten inneren Wandung 2 kondensiert
und infolge des Schwerkrafteinflusses an der geneigten Innenseite des Wärmerohres wieder zum linken unteren,
d.h. zum warmen Ende des Wärmerohres zurückströmt. Dort wiederholt sich der Vorgang danns aufs Neue. In
dieser Figur ist eine Einzelheit mit X bezeichnet.
Blatt 8 030046/0547
Blatt (Γ 9. Mai 1979
78-B-O2 EZDP/Heu/Bü.
die einen Ausschnitt aus der erfindungsgemässen Oberfläche
3 bezeichnet.
Figur 2
zeigt einen Querschnitt durch das Wärmerohr 1 in der Schnittebene A-B. Danach besitzt das Wärmerohr 1 einen
kreisringförmigen Querschnitt mit einer inneren hohlzylindrischen, metallischen Wandung 2, an der das Medium
4 zur Verdampfung oder Kondensation gebracht wird. Die gesamte innere Wandung 2 besitzt eine durch chemisches
Ätzen aufgerauhte Oberfläche 3, die als Einzelheit Y vergrössert in Figur 3 dargestellt ist. Diese
Figur 3
zeigt stark vergrössert das eigentliche Profil der Oberfläche 3, die durch chemisches Ätzen erzielt wird.
Danach ist das Profil der erfindungsgemässen Oberfläche
3 nach aussen durch das sogenannte Hüllprofil H und nach innen durch das sogenannte Grundprofil G begrenzt
„ welche als gestrichelte bzw. strichpunktierte
Linien eingezeichnet sind. Zwischen diesen beiden Profillinien
H und G befinden sich Erhebungen 5 und Vertiefungen S, die in unregelmässiger Form und Anordnung
über die gesarate Oberfläche 3 verteilt sind. Die maximale Tiefe der Vertiefungen 6 ist der Abstand zwischen beiden
Profillinien H und G und ist mit der Eauntiefe R
bezeichnet. Diese Rauhtiefe liegt vorzugsweise in einem
Bereich von etwa ein bis zehn \i (mm. 10 ~'| . Aus dieser
äusserst geringen Eauhtiefe geht hervor, dass die Oberfläche
nur eine geringe Zeit asr Silurs bzr:Jo ätzsnösn
Flüssigkeit ausgesetzt zu v/erden braucht., um die erfindungsgemässe
Oberfläche zu erzielen»
Blatt 9
2913188
Blatt .»- . 9. Mai 1979
78-B-O2 EZDP/Heu/Bü.
Insofern kann gesagt werden, dass das Hüllprofil H dem ursprünglichen Profil der inneren Wandung, nämlich
im mechanisch glatt bearbeiteten Zustand entspricht die Oberfläche 3 ist also gerade so weit und so lange
angeätzt, dass die Spitzen der Erhebungen 5 in der Fläche des Ausgangsprofiles liegen bleiben, d.h. das
Hüllprofil der erfindungsgemäss angeätzten Oberfläche und das Hüllprofil der ursprünglichen mechanisch glatten
Oberfläche sind etwa identisch. Es findet also durch das chemische Anätzen keine Abtragung der Oberfläche
statt und auch keine Oberflächenvergrösserung im wärmetechnischen Sinne, dass etwa eine grössere für
den Wärmeaustausch verfügbar stehende Fläche geschaffen wird - die durch das chemische Anätzen entstehenden
Vertiefungen 6 sind in ihrer Breite derart gering, dass sie von dem Medium überhaupt nicht benetzt werden
können und somit keine zusätzliche Wärmeaustauschfläche bilden.
Figur 4
zeigt schliesslich eine Einzelheit X aus Figur 1, nämlich einen photographischen und stark vergrösserten
Ausschnitt aus der erfindungsgemässen Oberfläche 3. Aus dieser Vergrösserung ist zu ersehen, dass sich
die Oberfläche als eine Struktur von ungeordneten Erhebungen und Vertiefungen darstellt, die einer Gebirgslandschaft
ähneln. Eine derartige erfindungsgemässe Oberflächenstruktur, insbesondere für Wärmerohre, ist
nur durch chemisches Ätzen, d.h. die Behandlung einer mechanisch glatt bearbeiteten, metallischen Oberfläche
mit einer Säure oder Lauge erzielbar.
030046/0547
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung einer Oberfläche einer metallischen Wand für die übertragung von Wärme
bei der Verdampfung bzw. Kondensation von flüssigen bzw. dampfförmigen Medien, vorzugsweise in
Wärmerohren, dadurch gekennzeichnet , dass die zunächst mechanisch glatt bearbeitete Oberfläche der metallischen
Wand zur Erzielung von Verdampfungs- bzw. Kondensatioriskeimen durch chemisches Ätzen aufgerauht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , dass die mechanisch glatt bearbeitete Oberfläche unter Beibehaltung
ihrer für die Wärmeübertragung wirksamen Fläche chemisch derart angeätzt wird, dass
winzige Vertiefungen und Erhebungen im Bereich einer Rauhtiefe von wenigen μ (mm.IO ) entstehen,
wobei die Spitzen der Erhebungen im wesentlichen in der Ebene bzw. Fläche der ursprünglichen
mechanisch glatten Oberfläche liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet , dass das Ätzen mittels einer chemischen Ätzlösung erfolgt, die
in chemische Reaktion mit der mechanisch glatt bearbeiteten Oberfläche der metallischen Wand
tritt.
Blatt 3 0300A6/0547
Blatt 4 9. Mai 1979
-£- 78-Β-Ο2
EZDP/Heu/Bü.
4. Wärmerohr mit einem die Wärme transportierenden und übertragenden/verdampfbaren bzw. kondensierbaren
Medium und einer für die Wärmeübertragung wirksamen inneren metallischen Wandung, hergestellt
nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, dass die Wandung (2) eine durch chemisches
Ätzen aufgerauhte Oberfläche (3) aufweist.
5. Wärmerohr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , dass die durch
chemisches Ätzen aufgerauhte Oberfläche (3) eine Vielzahl von Erhebungen (5) und Vertiefungen (6)
aufweist.
6. Wärmerohr nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , dass die Rauhtiefe R der durch chemisches Ätzen aufgerauhten
Oberfläche (3) im Bereich von ein bis zehn μ (mm.io" ) liegt.
Blatt 4
0300A6/0547
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