DE2829805C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Isomerisierung
von Alkylaromaten mit 8-Kohlenstoffatomen, insbesondere ein
solches Verfahren, bei dem Nebenprodukte mit einem niedrigeren
Molekulargewicht als die Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen
erzeugt werden.
Verfahren zur Erzeugung von verschiedenen Alkylisomeren mit
8 Kohlenstoffatomen sind in der Erdöl- und petrochemischen
Industrie wichtige Verfahren. Die Bedeutung dieser Verfahren
beruht auf der Nachfrage nach bestimmten Isomeren, insbesondere
p-Xylol und o-Xylol. So kann eine Mischung aus Alkylaromaten
mit 8 Kohlenstoffatomen zur Abtrennung von einem bestimmten
oder mehreren bestimmten Isomeren einer oder mehreren Trennstufen
unterworfen werden, zum Beispiel durch Kristallisation,
Adsorption und fraktionerte Feindestillation. Die zurückbleibenden
Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen werden dann häufig
in einen Reaktionsabschnitt zur Isomerisierung eingeführt, worin
die Konzentration an dem oder den gewünschten Isomeren wieder
auf den ursprünglichen Wert gebracht wird. Das aus dem Isomeri
sierungsreaktionsabschnitt austretende Gut oder wenigstens ein
Teil dieses Guts wird dann zur Gewinnung des oder der gewünschten
Isomeren in die Trennanlage eingeführt.
Bei einem bestimmten Isomerisierungsverfahren für Alkylaromaten
mit 8 Kohlenstoffatomen wird die Isomerisierung üblicherweise
dadurch bewirkt, daß man den Kohlenwasserstoff in Mischung mit
Wasserstoff unter Isomerisierungsbedingungen mit einem Katalysator
mit doppelter Funktion in Berührung bringt, der sowohl
Hydrierungs- als auch Crackwirksamkeit hat, wodurch die gewünschte
Isomerisierungsreaktion bewirkt wird. Durch Inberührungbringen
des Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen mit
dem Katalysator unter Isomerisierungsbedingungen werden häufig
neben anderen Nebenprodukten C₈-Naphthene, Toluol und Aromaten
mit 9 und mehr Kohlenstoffatomen erzeugt. Es hat sich gezeigt,
daß es günstig ist, diese C₈-Naphthene in der Mischung aus
Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen zu belassen, die der
Trennzone zugeführt und dann zu dem Isomerisierungsabschnitt
zurückgeführt wird, da dadurch die Ausbeute an dem gewünschten
alkylaromatischen Isomeren mit 8 Kohlenstoffatomen verbessert
wird. In mehreren Patentschriften sind Verarbeitungswege
angegeben, bei welchen die günstigen Wirkungen der Rückführung
von C₈-Naphthenen zu einem Isomerisierungsabschnitt für Alkylaromaten
mit 8 Kohlenstoffatomen vorteilhaft ausgenutzt werden (US-PS 35 38 173 und
35 53 276).
In Verbindung mit den bekannten Verfahren ist zwar in den
meisten Fällen die Rede von der Erzielung verbesserter Aus
beuten an dem gewünschten alkylaromatischen Isomeren, doch
ist offensichtlich, daß es von großem Vorteil sein würde,
wenn die Ausbeuten an alkylaromatischen Isomeren mit 8 Koh
lenstoffatomen noch weiter verbessert werden könnten.
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, ein ver
bessertes Verfahren zur Isomerisierung von alkylaromatischen
Kohlenwasserstoffen mit 8 Kohlenstoffatomen in einem Ausgangs
gemisch zu schaffen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines
verbesserten Verfahrens zur Isomerisierung von Alkylaromaten
mit 8 Kohlenstoffatomen, bei dem wenigstens ein Teil der im
Isomerisierungsabschnitt erzeugten C₈-Naphthene mit höherem
Wirkungsgrad als bisher in den Isomerisierungsabschnitt
zurückgeführt wird.
Darüber hinaus ist es ein Ziel der Erfindung, ein Verfahren
zur Isomerisierung von Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen
zu schaffen, bei dem verbesserte Ausbeuten an wenigstens einem
der alkylaromatischen Isomeren erzielt werden.
Gegenstand der Erfindung ist das in den Ansprüchen 1 bis 15 angegebene
Verfahren.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß das in Anspruch 1 an
gegebenen Verfahren aufgrund der Kombination aus Rückführung
leichterer Alkylaromaten und Entfernung schwerer Alkylaromaten
zu verbesserten Ausbeuten an bestimmten oder gewünschten alkyl
aromatischen Kohlenwasserstoffisomeren mit 8 Kohlenstoffatomen
und zu einer mit höherem Wirkungsgrad und vollständiger verlaufenden
Isomerisierung von Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen
führt.
Zu den im Isomerisierungsabschnitt des erfindungsgemäßen Verfahrens
häufig auftretenden Reaktionen gehört die Erzeugung von
C₈-Naphthenen und Toluol. Diese Naphthene werden beispielsweise
durch Hydrierung der Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen
erzeugt, wobei einige dieser Naphthene anschließend isomerisiert
werden. Toluol wird häufig durch Disproportionierung von Alkyl
aromaten mit 8 Kohlenstoffatomen sowie durch andere Reaktionen
von Cracktyp erzeugt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße
Verfahren folgendermaßen durchgeführt: Ein Kohlenwas
serstoffbeschickungsgemisch, das alkylaromatische Kohlenwasserstoffe
mit 8 Kohlenstoffatomen, d. h. p-Xylol, o-Xylol,
m-Xylol und Ethylbenzol, in einer nicht im Gleichgewicht
befindlichen Mischung umfaßt, wird in wenigstens einem Reak
tionsabschnitt in Gegenwart von Wasserstoff unter Isomerisie
rungsbedingungen mit einer katalytischen Zusammensetzung in
Berührung gebracht, die mindestens eine Hydrierungskomponente enthält.
Das aus dem Reaktionsabschnitt austretende
Gut gelangt zu einem Gasabtrennungsabschnitt, zum Beispiel
einer rasch verdampfenden Trommel, worin eine wasserstoffreiche
gasförmige Fraktion von dem austretenden Gut abgetrennt wird.
Vorzugsweise wird wenigstens ein Teil dieser wasserstoffreichen
gasförmigen Fraktion in den Isomerisierungsabschnitt zurückge
führt, um wenigstens einen Teil des Wasserstoffs zu ergänzen,
in dessen Gegenwart die Isomerisierungsreaktion erfolgt. Der
übrige Teil des aus diesem Gasabtrennungsabschnitt austretenden
Guts gelangt zu einem zweiten Abtrennungsabschnitt, zum Beispiel
einem Destillationsturm, worin eine erste an Kohlenwasserstoffen
reiche Fraktion, die Benzol und Toluol enthält,
im Isomerisierungsabschnitt gebildet worden ist und
ein niedrigeres mittleres Molekulargewicht als Alkylaromaten
mit 8 Kohlenstoffatomen hat, gewonnen wird. Der übrige Teil
des austretenden Guts, der eine zweite Fraktion umfaßt, die
im Verhältnis zu dem aus dem Reaktor des gesamten Isomerisie
rungsabschnitts austretenden Gut an Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen
angereichert ist, wird zu weiteren Trennabschnitten,
wie Destillation, Kristallisation, Adsorption, fraktionierte
Feindestillation, gefördert, wo wenigstens ein gewünschtes
alkylaromatisches Isomeres mit 8 Kohlenstoffatomen als Produkt
gewonnen wird. Wenigstens ein Teil der C₉-
und schwereren Kohlenwasserstoffe, die beispielsweise in dem
Isomerisierungsabschnitt gebildet worden sind, wird aus dem austretenden
Gut entfernt. Wenigstens ein Teil der nach Gewinnung
des oder der gewünschten Isomeren verbleibenden alkylaromatischen
Kohlenwasserstoffe mit 8 Kohlenstoffatomen wird vorzugsweise
zur weiteren Isomerisierung in den Isomerisierungsabschnitt
zurückgeführt. Wenigstens ein Teil der ersten an Kohlenwasserstoff
reichen Fraktion wird in den Isomerisierungsreaktionsabschnitt
eingeführt. Durch Einführung wenigstens eines Teils
der ersten kohlenwasserstoffreichen Fraktion in den Isomerisie
rungsreaktionsabschnitt werden verbesserte Ausbeuten an bestimmten
oder gewünschten alkylaromatischen Kohlenwasserstoffisomeren
mit 8 Kohlenstoffatomen sowie eine mit höherem Wirkungsgrad und
vollständiger verlaufende Isomerisierung von Alkylaromaten
mit 8 Kohlenstoffatomen erzielt. Bei einer Ausführungsform enthält
die erste kohlenwasserstoffreiche Fraktion auch C₈-Naphthene.
Bei einer bestimmten Ausführungsform wird der übrige Teil des
aus dem Isomerisierungsreaktionsabschnitt und dem Gasabtrenn
abschnitt austretenden Guts in ein Destillationsturmsystem
eingeführt, zum Beispiel in ein System mit einer oder mehreren
Kolonnen und zugehörigen Einrichtungen, wie Wiedererhitzern,
kondensierenden Einrichtungen, Kühlern, Produktsammelabschnitten
und Pumpen, worin niedriger siedende Stoffe im Kopfprodukt
aus einem derartigen Turm angereichert werden. Das Kopfprodukt
dieses Turms kann beispielsweise durch Regeln des Betriebs
drucks des Turms vollständig oder praktisch vollständig in
der flüssigen Phase gehalten werden. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform wird der Destillationsturm jedoch so geregelt
oder betrieben, daß ein Teil des Kopfprodukts das System als
gasförmiges Material verläßt. Bei dieser Ausführungsform wird
wenigstens ein Teil des flüssigen Kopfprodukts dieses Turms
zum Isomerisierungsabschnitt geführt. Bei einer weiteren
Ausführungsform kann die erste kohlenwasserstoffreiche Fraktion,
die wenigstens teilweise zum Isomerisierungsabschnitt
geführt wird, als Zweigstromprodukt aus diesem Destillations
turm entnommen werden. Auf jeden Fall kann die erste kohlen
wasserstoffreiche Fraktion als toluol- und möglicherweise
C₈-naphthenhaltig mit einem niedrigeren mittleren Molekulargewicht
im Verhältnis zu Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen
bezeichnet werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist diese erste kohlenwasserstoffreiche Fraktion von
alkylaromatischen Kohlenwasserstoffen mit 8 Kohlenstoffatomen
praktisch frei und enthält zum Beispiel weniger als etwa 1 Gewichts
prozent an Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen.
Die erste kohlenwasserstoffreiche Fraktion kann außerdem C₁- bis
C₈-Paraffine, wie Methan, Ethan, Propan, Butan, Pentan, Hexan,
Heptan und Octan, mit verschiedenen strukturellen Konfigurationen,
C₅-, C₆- und C₇-Naphthene und Benzol enthalten. Bevorzugte
Komponentenkonzentrationen in der ersten kohlenwasserreichen
Fraktion sind folgende:
0 bis 40 Gewichtsprozente C₁-C₄-Komponenten,
0 bis 40 Gewichtsprozente C₅-C₈-Paraffine,
1 bis 20 Gewichtsprozente C₅-C₇-Naphthene,
0 bis 50 Gewichtsprozente C₈-Naphthene,
1 bis 20 Gewichtsprozente Benzol und
3 bis 70 Gewichtsprozente Toluol.
0 bis 40 Gewichtsprozente C₅-C₈-Paraffine,
1 bis 20 Gewichtsprozente C₅-C₇-Naphthene,
0 bis 50 Gewichtsprozente C₈-Naphthene,
1 bis 20 Gewichtsprozente Benzol und
3 bis 70 Gewichtsprozente Toluol.
Der Trennabschnitt, zum Beispiel ein Destillationsturm oder
Destillationstürme, mit Hilfe dessen die erste kohlenwasser
stoffreiche Fraktion erzeugt wird, ist vorzugsweise so ausge
legt, daß ein beträchtlicher Teil des Toluols und der C₈-Naphthene
in der Beschickung zu diesem Trennabschnitt, zum Beispiel in
der Beschickung für den Isomerisierungsabschnitt und im Produkt
des Isomerisierungsabschnitts, bei dem Material verbleibt, das
zur Weiterverarbeitung geführt wird, zum Beispiel dem Boden
produkt des Destillationsturms. Die Toluolmenge in der ersten
kohlenwasserstoffreichen Fraktion ist somit vorzugsweise ein
Teil, insbesondere mehr als 10% und ganz besonders mehr
als etwa 20%, des gesamten Toluols in der Beschickung zu diesem
Trennabschnitt. Die in der ersten kohlenwasserstoffreichen
Fraktion etwa vorhandene Menge an C₈-Naphthenen ist vorzugsweise
ein Teil, insbesondere weniger als etwa 90%, und ganz
besonders weniger als etwa 80% der Gesamt-C₈-Naphthene in
der Beschickung zu diesem Trennabschnitt. Vorzugsweise wird
nur ein Teil, zum Beispiel wenigstens etwa 30 Gewichtsprozent,
vorzugsweise wenigstens etwa 40 Gewichtsprozent und insbesondere
wenigstens etwa 50 Gewichtsprozent, der ersten kohlen
wasserstoffreichen Fraktion zu dem Isomerisierungsreaktions
abschnitt geführt. Ein Teil dieser Stoffe wird vorzugsweise
aus dem Verfahren entfernt, um den Gehalt an Toluol und/oder
leichteren Komponenten im Reaktionsabschnitt auf einen wirt
schaftlich annehmbaren Wert einzustellen. Da diese erste koh
lenwasserstoffreiche Fraktion bei einer bevorzugten Ausführungsform
auch C₈-Naphthene enthält, werden durch Entfernung
eines Teils der ersten kohlenwasserstoffreichen Fraktion
C₈-Naphthene aus dem Verfahren entfernt. Dieser Verlust an
C₈-Naphthenen in der ersten kohlenwasserstoffreichen Fraktion
hat eine nachteilige Wirkung auf die Ausbeuten an bestimmten
erwünschten alkylaromatischen Isomeren mit 8 Kohlenstoffatomen
und soll deshalb, zum Beispiel wie oben beschrieben, bei einem
Minimum gehalten werden.
Zu den C₈-Naphthenen gehören verschiedene Alkylcyclopentane
und Alkylcyclohexane, wie 1,1,3-Trimethylcyclopentan,
1,1,2-Trimethylcyclopentan, die 1,2,4-Trimethylcyclopentane,
die 1,2,3-Trimethylcyclopentane, 1,1-Dimethylcyclohexan,
1,4-Dimethylcyclohexan und die Methyl-ethylcyclopentane.
Es ist vorteilhaft, wenigstens einen Teil dieser in den aus
dem Isomerisierungsabschnitt austretenden Gut vorhandenen
Naphthenkohlenwasserstoffe in den Isomerisierungsreaktor
zurückzuführen, wodurch Verluste an aromatischen Kohlenwas
serstoffe infolge Naphthenbildung möglichst weitgehend
vermieden werden, da diese Naphthene offenbar im Gleichgewicht
mit den Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen vorliegen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird wenigstens ein Iso
merisierungskatalysatorpräparat verwendet. Derartige Katalysatoren
bestehen aus wenigstens einer Hydrierungs-Dehydrierungs-
Komponente der Metallen der Gruppe VI, VII oder
VIII des Periodensystems oder einer Mischung daraus. Diese metallischen
Komponenten werden gewöhnlich mit einem Träger kombiniert,
zum Beispiel durch Imprägnieren auf einen Träger aus
wenigstens einem sauren anorganischen Oxid, zum Beispiel Alu
miniumoxid oder Siliciumoxid-Aluminiumoxid, den
Faujasiten, Mordenit und verschiedene Kombinationen daraus,
vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,05 bis 30 Gewichtsprozent
der Katalysatorzubereitung, berechnet auf elementarer
Basis. Außerdem können die Katalysatoren geringe Mengen,
zum Beispiel etwa 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent des Katalysators,
Halogen, wie Chlor und/oder Fluor enthalten, wodurch die kataly
tische Wirkung des Katalysators verstärkt wird, oder derartige
Halogene können in Mischung mit dem Wasserstoff und/oder der
Kohlenwasserstoffbeschickung kontinuierlich in den Isomeri
sierungsreaktionsabschnitt geleitet werden.
Zu den erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten katalytischen
Stoffen gehören kristalline Aluminosilicate natürlicher oder
synthetischer Herkunft mit geordneter interner Struktur. Diese
Stoffe haben eine große Oberfläche je Gewichtseinheit und sind
mikroporös. Die geordnete Struktur führt zu einer definierten
Porengröße, die mit der strukturellen Natur der geordneten
internen Struktur in Beziehung steht. Mehrere Arten sind im
Handel erhältlich. Beispielsweise bedeutet ein 5A-Material
ein Material mit A-Struktur und einer Porengröße von etwa 0,5 nm
Durchmesser. Ein 13X-Material ist eines mit X-Faujasit-Struktur
und 1,0 bis 1,3 nm Porendurchmesser usw. Auch Stoffe mit Y-Faujasit-
Struktur sind bekannt. Viele dieser Stoffe können
in die H- oder saure Form übergeführt werden, in der ein Was
serstoffatom die Kationenstelle einnimmt. So kann beispielsweise
eine derartige Umwandlung mit vielen solchen Stoffen
durch Ionenaustausch mit einem Ammoniumion und anschließendes
Erwärmen zum Abtreiben von NH₃ oder durch eingestellte Säure
laugung erreicht werden. Im allgemeinen ist die H-Form bei
Stoffen mit höheren Si/Al-Verhältnis, wie etwa 2,5/1 und darüber,
beständiger. Die Aluminosilicatkonzentration liegt
vorzugsweise im Bereich von 1 bis 75 Gewichtsprozent, vorzugsweise
von 5 bis 50 Gewichtsprozent der gesamten Isomerisierungs
katalysatorzubereitung.
Ein Stoff mit beträchtlicher katalytischer Aktivität für die
Isomerisierung von Alkylaromaten mit 8 Kohlenstoffatomen ist
H-Mordenit. Mordenit ist ein in der Natur als hydratisiertes
Natriumsalz,
Na₈(AlO₂)₉(Si₂)₄₀ · 24H₂O,
vorkommendes Material.
Durch Auslaugen dieses Mordenitmaterials mit verdünnter Salz
säure wird die H- oder Säureform erhalten. Das erfindungsgemäß
gut geeignete Mordenitmaterial enthält vorzugsweise
über etwa 50% der Säureform.
Eine andere Art eines hochwirksamen Isomerisierungskatalysa
tors kann unter Verwendung von herkömmlichem 3X-Molekular
sieb (siehe Beispiel US-PS 28 82 244) hergestellt werden.
Dieses Material kann einen Basenaustausch mit einer
Lösung von seltenen Erdchloriden (mit einem Gehalt von 4%
SECl₃ · 6H₂O) bei 82 bis 94°C unterworfen werden, wodurch
Natriumionen aus dem Aluminosilicatkomplex entfernt und
wenigstens zum Teil durch das chemische Äquivalent an Ionen
seltener Erden ersetzt werden. Nach Wegwaschen löslichen
Materials und Trocknen wird ein SEX-Aluminosilicat gebildet,
das 1,0 bis 1,5 Gewichtsprozent Natrium und 20 bis 30 Gewichts
prozent seltene Erdionen, berechnet als SE₂O₃, enthält.
Materialien, die sowohl Metallbasenaustausch als auch einen
Ammoniakbasenaustausch umfassen, können durch gleichzeitige
oder aufeinanderfolgende Behandlung mit Metallsalzen und
Ammoniak und anschließendes Erwärmen unter Bildung von Me
tall-Wasserstoff-Formen des kristallinen Aluminosilicats
erhalten werden.
Ähnliche Präparate mit Isomerisierungskatalysatorwirkung
können die verschiedensten kristallinen Aluminosilicate,
wie Y-Faujasite, Gmelinit und Chabazit, enthalten. In den
US-PS 30 33 778 und 30 13 989 findet sich eine vollständigere
Erörterung der Natur von Aluminosilicaten und der Ver
fahren zu ihrer Herstellung.
Die bevorzugten aluminosilicathaltigen Katalysatoren können
hinsichtlich des jeweils verwendeten Aluminosilicats, des
Kationcharakters und der Konzentration innerhalb weiter
Grenzen abgewandelt werden und zusätzliche Komponenten können
durch Fällung, Ionenaustausch, Adsorption und dergleichen
eingebaut sein. Besonders wichtige Variablen sind
das Verhältnis von Siliciumoxid zu Aluminiumoxid, der
Porendurchmesser und die räumliche Anordnung von Kationen.
Die Kationen können sich von Protonen (Säure) durch Basen
austausch mit Lösungen von Säuren oder Ammoniumsalzen her
leiten, wobei sich das Ammoniumion beim Erwärmen zersetzt
und ein Proton zurückbleibt. Mehrwertige Metalle können als
Kationen, als solche oder als Sperr- oder Stabilisierungsmittel
in saure Aluminosilicate zur Stabilisierung eingeführt
werden. Außer den oben erwähnten seltenen Erdmetallen
gehören zu anderen geeigneten Kationen zum Austausch in
den Aluminosilicaten u.a. Magnesium, Calcium, Mangan, Kobalt,
Zink, Silber und Nickel.
Die bevorzugten kristallinen Aluminosilicate sind die Wasserstoff-
und/oder mehrwertigen Metallformen von synthetisch
hergestelltem Faujasit und Mordenit, insbesondere Mordenit
mit einem effektiven Durchmesser von etwa 0,6 nm und einem Mol
verhältnis von Siliciumoxid zu Aluminiumoxid von etwa 6 : 15
und insbesondere die Wasserstofform von Mordenit. Ein besonders
bevorzugtes kristallines Aluminosilicat ist säureextrahierter
Mordenit mit einem SiO₂/Al₂O₃-Verhältnis von über etwa
10. Bei einem Verfahren zur Ausbildung dieses Materials wird
die gewöhnliche Form von Mordenit mit einem SiO₂/Al₂O₃-Verhältnis
von etwa 9 bis 10 der Einwirkung einer starken Säure,
wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Fluorwasserstoffsäure, unter
Bedingungen unterworfen, unter welchen wenigstens ein Teil
des Aluminiums aus dem Mordenit entfernt oder extrahiert wird.
Diese Arbeitsweise kann zur Erzielung eines Mordenits mit
einem SiO₂/Al₂O₃-Verhältnis von etwa 11 oder darüber angewandt
werden.
Eine bevorzugte Klasse von erfindungsgemäß verwendbaren kri
stallinen Aluminosilicaten bilden solche Stoffe, in welchen
Wasserstoff, mehrwertige Metalle und Gemische daraus wenigstens
etwa 50%, vorzugsweise wenigstens etwa 90% der Kationenstellen
der Aluminosilicatstruktur einnehmen.
Die erfindungsgemäß brauchbaren Isomerisierungkatalysator
zubereitungen enthalten vorzugsweise wenigstens ein Metall
aus der Platingruppe als Komponente. Außerdem kann die Zubereitung
in einigen Fällen eine Rheniumkomponente enthalten.
Als Metalle der Platingruppe können Plation, Palladium,
Ruthenium, Iridium, Rhodium oder Osmium enthalten sein.
Die Metallkompente aus der Platingruppe, z. B. Platin
oder Palladium, kann in der fertigen Katalysatorzubereitung
als Verbindung, zum Beispiel als Oxid, Sulfid, Halogenid, oder
als elementares Metall vorliegen. Im allgemeinen ist die Menge
der Metallkomponenten aus der Platingruppe, die in dem fertigen
Katalysator vorliegt, verglichen mit der der anderen darin ent
haltenen Komponenten, klein. Die Metallkomponente aus der Platin
gruppe macht vorzugsweise etwa 0,02 bis 3 Gewichtsprozent
der fertigen Katalysatorzubereitung, berechnet als Element,
aus. Ausgezeichnete Ergebnisse werden erzielt, wenn der Katalysator
etwa 0,2 bis 1,0 Gewichtsprozent des Metalls der Platin
gruppen enthält.
Die Metallkomponenten des Katalysators, zum Beispiel die Metall
komponente aus der Platingruppe, können auf beliebige Weise, zum
Beispiel durch Mitfällen oder Gelieren mit dem Trägermaterial,
Ionenaustausch mit dem Trägermaterial oder Imprägnieren vor,
während oder nach dem Einbringen der Aluminosilicatkomponente
in den Träger und nach oder vor Calcinieren des Trägermaterials
in die Katalysatorzubereitung eingebracht werden. Eine bevorzugte
Methode der Einführung der Metallkomponente aus der Platingruppe
besteht in der Verwendung von wasserlöslichen Verbindungen des
Metalls der Platingruppe, womit das Trägermaterial durch ein
Imprägnierverfahren vereinigt wird. So kann das Metall der Pla
tingruppe durch Vermischen des Trägermaterials mit einer wäßrigen
Lösung von Chlorplatinsäure mit dem Träger verbunden werden.
Andere wasserlösliche Platinverbindungen können als Imprägnier
lösungen verwendet werden, beispielsweise Ammoniumchlorplatinat,
Platinchlorid und Dinitrodiaminoplatin. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform wird das Metall der Platingruppe vor der Zugabe
des Aluminosilicats in den Träger, beispielsweise durch Imprägnieren,
eingeführt. Bei dieser Ausführungsform ist die kristalline
Aluminosilicatkomponente des fertigen Katalysators vorzugsweise
vom Metall der Platingruppe praktisch frei. Bei einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform wird das Trägermaterial imprägniert
nachdem es calciniert worden ist, um die Gefahr des Wegwaschens
der wertvollen Edelmetallverbindungen möglichst gering zu halten.
In manchen Fällen kann es jedoch vorteilhaft sein, den Träger in
seinem Gelzustand zu imprägnieren. Danach wird der erhaltene im
prägnierte Träger getrocknet. Weitere Komponenten, zum Beispiel
kristallines Aluminosilicat, können, wenn eingesetzt, unter An
wendung üblicher Arbeitsweisen in den imprägnierten Träger ein
geführt werden. Die erfindungsgemäß verwendbaren Katalysatoren
können in herkömmlicher Weise, zum Beispiel durch Extrudieren,
Tablettieren oder Sphäroidisieren, zu größeren Teilchen verformt
werden. Die Katalysatoren werden außerdem einer Hochtemperatur
calcinierung, vorzugsweise bei Temperaturen von 300 bis 820°C,
während einer halben Stunde bis 20 Stunden oder länger unterworfen.
Bei einer Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäß ver
wendbaren Katalysatoren eine Rheniumkomponente. Diese Komponente
kann als elementares Metall, als chemische Verbindungen, zum
Beispiel Oxid, Sulfid oder Halogenid, oder in physikalischer oder
chemischer Bindung an das Trägermaterial und/oder die andere
Komponenten des Katalysators vorliegen. Im allgemeinen wird die
Rheniumkomponente in einer Menge eingesetzt, die zur Ausbildung
einer fertigen Katalysatorzubereitung ausreicht, die 0,02 bis
1 Gewichtsprozent Rhenium, berechnet als elementares Metall,
enthält. Die Rheniumkomponente kann auf jede beliebige Weise
und bei jeder beliebigen Stufe der Katalysatorherstellung in
die Katalysatorzubereitung eingeführt werden. Eine bevorzugte
Arbeitsweise zur Einführung der Rheniumkomponente besteht im
Imprägnieren des Trägermaterials vor, während oder nach der
Zugabe der oben erwähnten anderen Komponenten. Die Imprägnierungs
lösung kann in einigen Fällen eine wäßrige Lösung eines geeigneten
Rheniumsalzes, wie Ammoniumperrhenat, Natriumperrhenat
oder Kaliumperrhenat, sein. Außerdem können wäßrige Lösungen
von Rheniumhalogeniden, zum Beispiel den Chloriden, falls er
wünscht, verwendet werden. Die bevorzugte Imprägnierungslösung
ist jedoch eine wäßrige Lösung von Perrheniumsäure. Die Rhenium
komponente kann vor, gleichzeitig mit oder nach der Zugabe der
Metallkomponente aus der Platingruppe zu dem Trägermaterial
imprägniert werden. Die besten Ergebnisse werden jedoch erhalten,
wenn die Rheniumkomponente gleichzeitig mit der Metallkomponente
aus der Platingruppe imprägniert wird.
Zu bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandten Reaktionsbe
dingungen gehören Temperaturen von 10 bis 650°C, vorzugsweise
200 bis 540°C, stündlich durchgesetzte Gewichtsmengen (in
der Stunde durchgesetztes Gewicht an Kohlenwasserstoffen je
Gewicht an Katalysator) von 0,1 bis 40, vorzugsweise 0,5 bis
8 Stunde-1, Reaktionsdrucke von Atmosphärendruck bis 98 bar
und darüber, vorzugsweise von etwa 4,9 bis 49 bar und Molverhältnisse
von Wasserstoff zu alkylaromatischem Kohlenwasserstoff mit
8 Kohlenstoffatomen von etwa 0,5 : 1 bis 25 : 1 oder darüber, vor
zugsweise von 3 : 1 bis 15 : 1. Bei einer bevorzugten Ausführungs
form befinden sich die Reaktionsteilnehmer in dem Isomerisierungs
abschnitt in Dampfform.
Die Methode der Gewinnung des isomeren Produkts aus dem aus dem
Reaktor austretenden Gut ist zum Teil eine Funktion des jeweil
erwünschten Isomeren. o-Xylol beispielsweise kann von den anderen
Iosmeren durch fraktionierte Destillation, zum Beispiel
durch fraktionierte Feindestillation, abgetrennt werden, da sein
Siedepunkt soviel höher als der Siedepunkt der anderen alkyl
aromatischen Kohlenwasserstoffe mit 8 Kohlenstoffatomen ist, daß
eine wirksame Trennung durch übliche Destillation ermöglicht wird.
Die übrigen Isomeren können dann durch Rückführung in den Iso
merisierungsreaktor einer weiteren Isomerisierung unterworfen
werden . Die meta- und para-Isomeren lassen sich jedoch infolge
ihrer Siedepunkte nicht ohne weiteres destillativ voneinander
trennen. Sie können durch allgemein bekannte chemische Trennver
fahren, zum Beispiel durch Sulfonieren mit Schwefelsäure oder Alkylie
ren-Entalkylieren voneinander getrennt werden.
Außerdem kann p-Xylol durch physikalische Trennmethoden, zum Beispiel
durch Kristallisation oder Adsorption-Desorption, gewonnen
werden.
Die Beschickungsgemische für das erfindungsgemäße Verfahren,
die alkylaromatischen Kohlenwasserstoffe mit 8 Kohlenstoffatomen
enthalten, können praktisch reines C₈-Alkylbenzol-Isomeres, eine
Mischung aus C₈-Alkylbenzol-Isomeren oder an C₈-Alkylbenzol-
Isomeren reiche Kohlenwasserstofffraktionen sein. Ein C₈-Alkylbenzol-
Isomeren-Ausgangsmaterial ist beispielsweise die C₈-Aromatenfraktion,
die aus katalytischen Reformaten, Pyrolysenaphtha
oder Steinkohlenteer gewonnen wird. Die C₈-Alkylbenzolfraktion, die
nach Abtrennung und Gewinnung des gesamten oder eines Teils eines
vorgegebenen Isomeren aus einem solchen Ausgangsmaterial zurück
bleibt, ist ein geeignetes C₈-Alkylaromaten enthaltendes Be
schickungsgemisch für das erfindungsgemäße Verfahren. So kann
p-Xylol, dem eine ständig wachsende Bedeutung zukommt, aus einer
katalytischen C₈-Reformatfraktion durch Tieftemperaturkristallisation
gewonnen werden. Die bei einer derartigen Tieftemperatur
kristallisation erhaltene Mutterlauge enthält, bezogen auf die
thermodynamische Gleichgewichtskonzentration von C₈-Alkylbenzol
isomeren, zu wenig p-Xylol und stellt ein ausgezeichnetes C₈-
Alkylaromaten enthaltendes Beschickungsgemisch für das erfindungsgemäße
Verfahren dar.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das sich der oben beschriebenen
Katalysatoren bedient, kann, wie für den Fachmann ohne weiteres
ersichtlich, zum
Beispiel in absatzweisem oder kontinuierlichem Betrieb, durchgeführt
werden. Die bevorzugte Art der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die in kontinuierlichem Betrieb. Eine besonders
bevorzugte Methode des Festbettbetriebs ist eine, wobei
eine nicht im Gleichgewicht befindliche C₈-Alkylaromatenfraktion
kontinuierlich in einen Reaktionsabschnitt, der das Festbett aus
dem gewünschten Katalysator enthält und bei den entsprechenden
Betriebsbedingungen von Temperatur und Druck wie oben beschrieben
gehalten wird, eingeführt wird. Der Reaktionsabschnitt kann
ein ungepacktes Gefäß oder eine Schlange sein oder kann mit einem
adsorbierenden Füllmaterial ausgefüttert sein.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
Ein Isomerisierungssystem für C₈-Alkylaromaten wird zur Ge
winnung von o-Xylol und p-Xylol als Produkt betrieben. Der
im Isomerisierungsabschnitt verwendete Katalysator ist ein
im Handel erhältlicher Katalysator, der etwa 0,4 Gewichtsprozent
Platin, berechnet als elementares Metall, auf einem Silicium
dioxid-Aluminiumoxid-Träger enthält. Der Katalysator wird in einem
Festbett angeordnet.
Das Isomerisierungsverfahren wird nach folgendem Schema durchge
führt. Eine frische Beschickung, eine nicht im Gleichgewicht
befindliche Mischung aus C₈-Alkylaromaten, wird mit einem weiter
unten beschriebenen Kreislaufstrom vereinigt und in den Reaktions
abschnitt geleitet, wo Wasserstoff bis zu einem Molverhältnis
von Wasserstoff zu C₈-Alkylaromaten in der Beschickung für den
Reaktionsabschnitt von etwa 8,8 zugesetzt wird. Das aus dem
Reaktionsabschnitt austretende Gut wird zur Entfernung eines
wasserstoffhaltigen gasförmigen Materials zu einer Schnelltrenn
trommel geführt, worauf der wasserstoffhaltige Strom wenigstens
teilweise in den Reaktionsabschnitt zurückgeführt wird. Der übrige
Teil des austretenden Guts wird zur Entfernung von nied
rigsiedenen Anteilen in einen ersten Destillationsturm einge
leitet. Beim Betrieb dieses ersten Destillationsturms wird sowohl
ein gasförmiges als auch ein flüssiges Kopfprodukt erhalten.
Im üblichen Betrieb des Isomerisierungssystems werden sowohl
das flüssige als auch das gasförmige Produkt aus dem ersten Destil
lationsturm dem Verfahren entzogen. Das Bodenprodukt dieser ersten
Destillationskolonne wird der weiteren Verarbeitung, zum Beispiel
weiterer Destillation zur Entfernung von Stoffen mit 9 und mehr
Kohlenstoffatomen, fraktionierte Feindestillation zur Entfernung
eines o-Xylolprodukts und Kristallisation zur Entfernung eines
p-Xylolprodukts, zugeführt. Das nach der Kristallisation zurück
bleibende Material wird in den Isomerisierungsreaktionsabschnitt
zurückgeführt, wo es mit der oben bezeichneten frischen Beschickung
vereinigt wird.
In dem Isomerisierungsreaktionsabschnitt werden folgende Reaktions
bedingungen angewandt:
Molverhältnis von Wasserstoff zu
C₈-Alkylaromaten8,8 Reaktordruck bar14,98 Temperatur am Reaktorauslaß, °C435
C₈-Alkylaromaten8,8 Reaktordruck bar14,98 Temperatur am Reaktorauslaß, °C435
Bei der oben beschriebenen üblichen Arbeitsweise sind die Er
gebnisse über den Isomerisierungsreaktionsabschnitt folgende:
C₈-Ring-Retention, %96
Annäherung an das Gleichgewicht, % 1)
p-Xylol88 m-Xylol83 o-Xylol77 Ethylbenzol49
p-Xylol88 m-Xylol83 o-Xylol77 Ethylbenzol49
1) Die Gesamtbeschickung des Isomerisierungs
reaktionsabschnitts enthält ein nicht im Gleichgewicht
befindliches Gemisch aus C₈-Alkylaromaten. Die
Isomerisierung in dem Reaktionsabschnitt tendiert zur
Erzeugung eines Gleichgewichtsgemisches dieser C₈-Alkylaromaten.
Je größer die Annäherung an das Gleichgewicht,
d. h. je höher der Prozentsatz der Annäherung an das Gleich
gewicht ist, desto vollständiger oder wirksamer ist die
Isomerisierung in dem Reaktionsabschnitt. Zur Berechnung
der Annäherung an das Gleichgewicht wurden veröffentlichte
Gleichgewichtswerte verwendet.
Bei einem Betrieb entsprechend der Erfindung wird ein Teil, nämlich
etwa 64 Gewichtsprozent, des flüssigen Kopf-Produkts des
ersten Destillationsturms zu dem Reaktionsabschnitt geleitet
und mit den oben beschriebenen anderen, zu dem Reaktionsabschnitt
gelangenden Beschickungsströmen vereinigt. Dieser abgezweigte Teil
entspricht etwa 60 Gewichtsprozent des gesamten dampfförmigen und
flüssigen Produkts aus dem ersten Destillationsturm. Die Reak
tionsbedingungen sind die gleichen, wie sie oben angegeben wurden.
Dieses flüssige Kopf-Produkt des ersten Destillationsturms
enthält etwa 22 Gewichtsprozent C₅-Paraffine, etwa 10 Gewichtsprozent
C₆- und höhere Paraffine, etwa 6 Gewichtsprozent C₅-
und C₆-Naphthene, etwa 6 Gewichtsprozent C₇-Naphthene, etwa 4 Ge
wichtsprozent C₈-Naphthene, etwa 11 Gewichtsprozent Benzol und
etwa 41 Gewichtsprozent Toluol. Das im Kreislauf geführte flüssige
Kopf-Produkt des ersten Destillationsturms entspricht etwa
1,8% der gesamten Kohlenwasserstoffbeschickung des Reakionsab
schnitts.
Die Ergebnisse über den Isomerisierungsreaktionsabschnitt beim
Arbeiten entsprechend der Erfindung sind folgende:
C₈-Ring-Retention, %97
Annäherung an das Gleichgewicht, % 1)
p-Xylol102 m-Xylol102 o-Xylol102 Ethylbenzol44
p-Xylol102 m-Xylol102 o-Xylol102 Ethylbenzol44
1) Die Gesamtbeschickung des Isomerisierungs
reaktionsabschnitts enthält ein nicht im Gleichgewicht
befindliches Gemisch aus C₈-Alkylaromaten. Die
Isomerisierung in dem Reaktionsabschnitt tendiert zur
Erzeugung eines Gleichgewichtsgemisches dieser C₈-Alkylaromaten.
Je größer die Annäherung an das Gleichgewicht,
d. h. je höher der Prozentsatz der Annäherung an das Gleich
gewicht ist, desto vollständiger oder wirksamer ist die
Isomerisierung in dem Reaktionsabschnitt. Zur Berechnung
der Annäherung an das Gleichgewicht wurden veröffentlichte
Gleichgewichtswerte verwendet.
Die vorstehend wiedergegebenen Resultate zeigen, daß durch Ein
führen wenigstens eines Teils des flüssigen Kopfprodukts aus dem
ersten Destillationsturm in den Isomerisierungsreaktionsabschnitt
gemäß der Erfindung verbesserte Ausbeuten an wertvollen C₈-Alkylbenzol
isomeren erhalten werden. So wird durch den erfindungsgemäßen
Betrieb nicht nur die C₈-Ringretention gegenüber der beim
herkömmlichen Betrieb verbessert, sondern auch die Annäherungen
an das Gleichgewicht der C₈-Dimethylbenzolisomeren werden in völlig
unerwarteter Weise beträchtlich verbessert. Mit anderen Worten,
durch die Einführung des flüssigen Kopfprodukts aus dem ersten
Destillationsturm in den Isomerisierungsreaktionsabschnitt werden
die Konzentrationen von p-Xylol und o-Xylol in dem aus dem Reak
tionsabschnitt austretenden Gut, bezogen auf den Gesamtgehalt an
C₈-Alkylbenzolen, im Vergleich zu dem herkömmlichen Betrieb erhöht.
Deshalb werden verbesserte Ausbeuten an o-Xylol und p-Xylol
erhalten, wenn zur Gewinnung dieser Produkte weiter verarbeitet
wird.
Claims (15)
1. Verfahren zum Isomerisieren von alkylaromatischen
Kohlenwasserstoffen mit 8 Kohlenstoffatomen enthaltenden
Beschickungsmischungen, wobei (1) die Beschickungsmischung
in wenigstens einem Isomerisierungsabschnitt mit einem
Katalysator, der mindestens eine Hydrierungskomponente
enthält und die Isomerisierung von C₈-Alkylbenzolen zu
fördern vermag, unter Isomerisierungsbedingungen in Gegenwart
von Wasserstoff in Berührung gebracht, (2) das aus
dem Isomerisierungsabschnitt austretende Gut unter Bildung
einer wasserstoffreichen Fraktion, einer ersten
kohlenwasserstoffreichen Fraktion, die Benzol und Toluol
enthält und ein niedriges mittleres Molekulargewicht
als C₈-Alkylaromaten aufweist, und einer zweiten Fraktion,
die im Verhältnis zu dem austretenden Gut an C₈-Alkylaromaten
angereichert ist, aufgetrennt, (3) wenigstens ein
alkylaromatisches Produkt mit 8 Kohlenstoffatomen aus
dieser zweiten Fraktion gewonnen und (4) wenigstens ein
Teil der ersten an Kohlenwasserstoff reichen Fraktion dem
Inberührungbringen von Stufe (1) unterworfen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten
Fraktion vorhandene Kohlenwasserstoffatome mit 9 Kohlenstoffatomen
und schwerere Kohlenwasserstoffe aus dem Verfahren
entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste an Kohlenwasserstoff reiche
Fraktion von alkylaromatischen Kohlenwasserstoffe mit 8 Kohlen
stoffatomen praktisch frei ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste an Kohlenwasserstoff reiche
Fraktion in einem Destillationsturm gebildet wird, bei dessen
Betrieb wenigstens ein Teil des Kopfprodukts als gasförmiges
Material austritt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste an Kohlenwasserstoff reiche
Fraktion, die dem Inberührungbringen von Stufe (1)
unterworfen wird, wenigstens einen Teil des flüssigen Kopf
produkts aus dem Destillationsturm enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste an Kohlenwasserstoff reiche
Fraktion außerdem C₈-Naphthene enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge an Toluol und C₈-Naphthenen in
der ersten an Kohlenwasserstoff reichen Fraktion ein Teil des gesamten
Toluols und der gesamten C₈-Naphthene ist, die der Stufe
(2) unterworfen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens 30 Gewichtsprozent der ersten
an Kohlenwasserstoff reichen Fraktion dem Inberührungbringen der
Stufe (1) unterworfen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens 40 Gewichtsprozent der ersten
an Kohlenwasserstoff reichen Fraktion dem Inberührungbringen von
Stufe (1) unterworfen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens 50 Gewichtsprozent der ersten
an Kohlenwasserstoff reichen Fraktion dem Inberührungbringen von
Stufe (1) unterworfen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als die Hydrierung fördernde Komponente ein Metall der
Gruppe VI, der Gruppe VII oder der Gruppe VIII oder eine
Mischung daraus verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Katalysator verwendet wird, der wenigstens ein
Aluminosilicat enthält, das die Isomerisierung von
C₈-Alkylaromaten unter den Bedingungen von Stufe (1) zu
fördern vermag.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Katalysator verwendet wird, der als Hydrierungskomponente
ein Metall aus der Platingruppe oder Gemische
solcher Metalle in einer Menge von 0,02 bis 3,0
Gewichtsprozent, berechnet als elementares Metall und
bezogen auf den Katalysator, enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Katalysator verwendet wird, der wenigstens ein
Aluminosilicat, das unter den Bedingungen der Stufe (1)
die Isomerisierung von C₈-Alkylaromaten zu fördern vermag,
in einer Menge von 1 bis 75 Gewichtsprozent des gesamten
Katalysators enthält.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in Stufe (1) Temperaturen von 10 bis 650°C, stündlich
durchgesetzte Gewichtsmengen von 0,1 bis 40, ein Druck von
Atmosphärendruck bis 98 bar und Molverhältnisse von
Wasserstoff zu C₈-Alkylaromaten von 0,5 : 1 bis 25 : 1 ange
wandt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
in Stufe (1) Temperaturen von 200 bis 540°C, stündlich
durchgesetzte Gewichtsmengen von 0,5 bis 8, Drücke von
etwa 4,9 bis 49 bar und Molverhältnisse von Wasserstoff
zu C₈-Alkylaromaten von 3 : 1 bis 15 : 1 angewandt werden
und die Reaktionsteilnehmer in dem Isomerisierungs
abschnitt praktisch dampfförmig sind.
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