DE2802453A1 - Neue derivate des isochinolins, ihre herstellung und die sie enthaltenden zusammensetzungen - Google Patents
Neue derivate des isochinolins, ihre herstellung und die sie enthaltenden zusammensetzungenInfo
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Description
SC 4622/4640
ΙΟ/me
ΙΟ/me
BHONE-POULENC INDUSTRIES, PARIS / FRANKREICH
Neue Derivate des Isochinoline, Ihre Herstellung und die
sie enthaltenden Zusammensetzungen Beschreibung
Die Erfindung betrifft neue Derivate des Isochinolins der allgemeinen
Formel
(D
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatome in gerader
-•oder verzweigter Kette bedeutet, ihre (R)- und (S)-Formen sowie
deren Gemische, ihre Salze, ihre Herstellung und die sie enthaltenden
Zusammensetzungen.
-Gemäß der Erfindung können die neuen Produkte der allgemeinen
Formel (i) durch Cyclisierung eines I,2,3j4-Tetrahydroisochinolins
der allgemeinen Formel
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-CH2OH
N-CS-NH
(ID
worin R wie oben angegeben definiert ist, erhalten werden.
Die Reaktion wird im allgemeinen durch Erhitzen in saurem Milieu
vorgenommen. Es ist besonders vorteilhaft, bei einer Temperatur zwischen 65 und 10O0C in einer anorganischen bzw. Mineralsäure
in wässriger Lösung, beispielsweise in Salzsäure, zu arbeiten.
Das 1,2,3,^-Tetrahydroisochinolin der allgemeinen Formel (il)
kann durch Einwirkung eines Isothiocyanats der allgemeinen Formel
S=C=N
(III)
worin R wie oben angegeben definiert ist, auf ein 3-Hydroxymethyl-1,2,5,4-tetrahydroisochinolin
der Formel
-CH2OH
(IV)
erhalten werden.
Tm allgemeinen wird die Reaktion in einem organischen Lösungsmittel
wie einem Alkohol, beispielsweise Äthanol, bewirkt, indem
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bei einer Temperatur zwischen 20 und 5O°C gearbeitet wird.
Das ^-Hydroxymethyl-l^^i^-tetrahydroisochinolin kann aus
Phenylalanin nach der von S. Yamada und T. Kunieda, Chem. Pharm.
Bull., j£, 490 (1967) beschriebenen Methode hergestellt werden.
Wenn man das L-Phenylalanin verwendet, so wird das Produkt der
allgemeinen Formel I in der (S)-Form erhalten.
Wenn man das D-Phenylalanin verwendet, so wird das Produkt der
allgemeinen Formel I in der (R)-Form erhalten.
Wenn man das DL-Phenylalanin verwendet, so wird das Produkt der
allgemeinen Formel I in der (R,S)-Form erhalten.
Das Isothiocyanat der allgemeinen Formel III kann durch Kondensation
von Schwefelkohlenstoff an das 5-Aminoisochinolin der allgemeinen Formel
(V)
worin R wie oben angegeben definiert ist, und anschließende Zugabe
von Dicyclohexylcarbodiimid erhalten werden.
Die Kondensation erfolgt im allgemeinen in Gegenwart einer Base, wie einem tertiären Amin, beispielsweise Triäthylamin. Man arbeitet
vorteilhaft in einem organischen Lösungsmittel wie Pyridin
bei einer Temperatur zwischen -10 und 250C.
Das 5-Aminoisochinolin der allgemeinen Formel V kann aus einem ^-Alkylisochinolin der allgemeinen Formel
(VI)
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worin R wie oben angegeben definiert ist, durch Anwendung der von N.P. Buu-Hoi' u. Mitarb., J. Chem. Soc.,-3924 (1964) beschriebenen
Methode erhalten werden.
Das Isochinolin der allgemeinen Formel VI kann nach der von J. Murakoshi u. Mitarb., Yakugaku Zasshi, 7£, 1578 (1959) oder
nach der von P. Damerow, Ber., 27, 2252 (1891O beschriebenen
Methode erhalten werden.
Gemäß der Erfindung kann das Produkt der allgemeinen Formel I auch erhalten werden durch Einwirkung von 5-Aminoisochinolin der
allgemeinen Formel V auf ein Salz der allgemeinen Formel
worin R1 ein Chloratom oder einen Alkylthiorest, dessen Alkylteil
1 bis 4 Kohlenstoffatome besitzt, oder den Benzylthiorest bedeutet
und A^ ein Anion darstellt.
Wenn R1 ein Chloratom bedeutet, so bedeutet A ein Chloridionj
wenn R1 einenklkylthiorest (vorzugsweise den Methylthiorest) oder
den Benzylthiorest bedeutet, so bedeutet A ein Jodid-, Sulfat-, Tetrafluorborat- oder Fluorsulfonation.
Wenn R1 ein Chloratom und A® ein Chloridion bedeutet, so wird die
Reaktion in einem organischen Lösungsmittel wie Acetonitril in Gegenwart einer Base wie Triäthylamin bei einer Temperatur von
etwa 200C durchgeführt.
Wenn R1 einen Alkylthio- oder Benzylthiorest bedeutet und A ein
Jodid-, Sulfat-, Tetrafluorbor'at- oder Fluorsulf onat ion ist, so wird die Reaktion in einem basischen organischen Lösungsmittel
wie Pyridin bei einer Temperatur von etwa 200C durchgeführt.
Das Salz der allgemeinen Formel VII, worin R1 ein Chloratom und
A ein Chloridion ist, kann erhalten werden durch Einwirkung eines Chlorierungsmittels wie Phosgen, Phosphorpentachlorid,
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Thionylchlorid oder Oxalylchlorid auf das I,5,l0,l0a-Tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolin-3-thion
der Formel
(VIII)
Im allgemeinen wird die Reaktion in einem organischen Lösungsmittel
oder einem Gemisch organischer Lösungsmittel wie einem Gemisch Toluol/Tetrahydrofuran bei einer Temperatur zwischen O und
7O0C durchgeführt.
Das Salz der allgemeinen Formel VII, worin R^ ein Alkylthio- oder
Benzylthiorest und A ein Jodid-, Sulfat-, Tetrafluorborat- oder Fluorsulfonation bedeutet, kann entweder durch Umsetzung eines
reaktiven Esters der allgemeinen Formel
- A
(IX)
worin R^ einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder den
Benzylrest und A den Rest eines reaktiven Esters wie ein Jodatom oder einen AUcoxysulfonyloxyrest bedeutet, oder durch Umsetzung
des Triäthyloxonium-tetrafluorborats oder des Methylfluorsulfonats
mit einem Produkt der Formel VIII erhalten werden.
Im allgemeinen wird die Reaktion in Gegenwart oder Abwesenheit eines organischen Lösungsmittels wie Methylenchlorid bei einer
Temperatur von etwa 200C durchgeführt. Das Derivat des Thiazoloisochinolins
der Formel VIII kann erhalten werden durch Reaktion von Schwefelkohlenstoff in basischem Milieu mit einem 1,2,3,4-Tetrahydroisochinolin
der allgemeinen Formel
(X)
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worin E ein Halogenatom oder einen Hydroxysulfonyloxyrest bedeutet
.
Man arbeitet im allgemeinen in wässrigem Milieu in Gegenwart von Natriumhydroxyd bei einer Temperatur von etwa 200C.
Die Produkte der allgemeinen Formel X können durch Einwirkung einer Mineralsäure auf 3-Hydroxymethyl-
1,2,3,4-tetrahydroisochinolin erhalten werden.
Wenn man das Produkt der allgemeinen Formel X, worinE einen
Hydroxysulfonyloxyrest bedeutet, erhalten möchte, so arbeitet man
im allgemeinen durch Umsetzung von Schwefelsäure in wässrigem Milieu bei einer Temperatur von etwa 1000C oder in einem organischen
Lösungsmittel wie Dimethylformamid in Gegenwart von Dicyclohexylcarbodiimid
bei einer Temperatur von etwa 2O0C.
Wenn man-das Produkt, der allgemeinen.Formel X, worin E ein Bromatom
bedeutet, erhalten möchte, so arbeitet,, man im allgemeinen
durch Umsetzung einer wässrigen 48 #-igen Dtxjmwasserstoffeäarelösung
bei der Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches und man isoj·
liert das Produkt in Form des Hydrobromids.
Wenn man das Produkt der allgemeinen Formel X, worin E ein Chloratom
bedeutet, erhalten möchte, so bewirkt man die Reaktion im allgemeinen durch Umsetzung von Thionylchlorid in einem organischen
Lösungsmittel wie Chloroform, gesättigt mit Chlorwasserstoff gas, und man arbeitet bei Rückflußtemperatur des Reaktionsgemisches, dann isoliert man das erhaltene Produkt als Hydrochlorid.
Die neuen erfindungsgemäßen Produkte können gegebenenfalls in Additionssalze mit Säuren überführt werden. Die Additionssalze
können durch Einwirkung des Produkts auf Säuren in geeigneten Lösungsmitteln erhalten werden; als organische Lösungsmittel verwendet
man beispielsweise Alkohole, Ketone, Äther oder chlorierte Lösungsmittel; das gebildete Salz fällt nach eventueller Einengung
aus seiner Lösung aus, es wird durch Filtrieren oder Dekantieren abgetrennt.
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Die neuen Produkte der allgemeinen Formel I und/oder ihre Salze können gegebenenfalls durch physikalische Methoden wie Kristalli
sation oder Chromatographie gereinigt werden.
Die erfindungsgemäßen neuen Produkte und ihre Salze besitzen bedeutende
pharmakologische Eigenschaften. Sie sind besonderes
interessante antiphlogistische (anti-inflammatorische), analgetisehe und antithermische Mittel.
Die anti-inflammatorische Wirksamkeit zeigt sich an der Ratte in Dosen zwischen 5 und 80 mg/kg bei oraler Verabreichung nach der
Technik von K. F. Benitz und L.M. Hall [Arch. Int. Pharmacodyn.,
IM, 185
.Die analgetische Wirksamkeit zeigt sich bei der Ratte in Dosen
zwischen 2,5 und 50 mg/kg bei oraler Verabreichung nach der Technik von E. Siegmund u. Mitarb., Proc. Soc. Exp. Biol. Med., £5_,
729 (I957) und nach der Technik von L.O. Randall und J.J. Selitto,
Arch. Int. Pharmacodyn., 111, 409 (1957), modifiziert nach
K.F. Swingle u. Mitarb., Proc. Soc. Exp. Biol. Med., 137, 536
(1971).
Die ant!thermische Wirksamkeit zeigt sich bei der Ratte in Dosen
zwischen 1,5 und 25 mg/kg bei oraler Verabreichung nach der Technik
von J. J. Loux u. Mitarb., Toxicol. Appl. Pharmacol., 22,
674 (I972).
Im übrigen ist die Toxizität der erfindungsgemäßen Produkte höher
als 300 mg/kg bei oraler Verabreichung bei der Maus und die
Mehrzahl der Produkte zeigt keinerlei Toxizität bei der Maus in Dosen von 900 mg/kg oral.
Zum medizinischen Gebrauch verwendet man die neuen Verbindungen entweder als Base oder als pharmazeutisch annehmbare Salze, d.h.
Salze, welche in den angewandten Dosen nicht toxisch sind.
Von besonderem Interesse sind die Produkte der allgemeinen Formel I, worin R einen Alkylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen in gerader
oder verzweigter Kette bedeutet, und unter diesen sind
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wieder die Produkte der allgemeinen Formel I, worin R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in gerader Kette bedeutet,
besonders aktiv.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern,
ohne sie zu beschränken.
Zu einer Lösung von 15*9 g 5-Amino-3-methyl-isochinolin in
200 cnr5 Pyridin gibt man 36,3 g 3-Methylthio-l,5il0,l0a-feetrahydrothiazolo[3i4-b]isochinolinium-(S)-;Jodid.
Die erhaltene Suspension geht fortschreitend in Lösung. Nach 24 Stunden bei einer Temperatur von etwa 200C engt man unter vermindertem Druck
(25 mm Hg) bei 500C zur Trockne ein. Der Rückstand wird in
einem Gemisch aus 600 cnr Methylenchlorid und 400 cnr' ln-Natronlauge
gelöst. Die organische Phase wird dekantiert, mit 200 cnr Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und
dann unter vermindertem Druck (40 mm Hg) bei 4o°C zur Trockne eingeengt. Der erhaltene Rückstand wird aus 500 en? Acetonitril
umkristallisiert.
Man erhält so 29,2 g 3-[(3-Methyl-isochinolyl-5)-imino]-l,5,10,10atetrahydrothiazolot^-bHsochinolin-CS)
vom P. = 1810C.
[oC]ß° = - 180 ± 2° (c = 1, Chloroform).
Das 3-Methylthio-l,-5,l0,l0a-tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolinium-(S)-jodid
kann in folgender Weise hergestellt werden: Man löst 38 g 1,5,10,lOa-Tetrahydrothiazolo[3*4-b]isochinolin-3-thion-(S)
in 500 cm-5 Methyljodid. Nach I5 Stunden bei einer
Temperatur von etwa 200C werden die aufgetretenen Kristalle durch
Filtrieren abgetrennt, zweimal mit 50 cnr Äther gewaschen und dann bei 200C unter vermindertem Druck (1 mm Hg) getrocknet.
Man erhält so 61,5 g 3-Methylthio-l,5,l0,l0a-tetrahydrothiazolo-[3j4-b]isochinolinium-(S)-,jodid
vom F. = I4o - 1500C (Zers.).
Das l,5,10,l0a-Tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolin-3-thion-(S)
kann in folgender Weise hergestellt werden: Zu einer Lösung von 100 g 3-Hydroxysulfonyloxymethyl-l,2,3,4- ' (
tetrahydroisochinolin-Cs) in 4000 cnr5 0,25 η Natronlauge gibt
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man tropfenweise und unter starkem Rühren 40 g Schwefelkohlenstoff.
Die Reaktion ist exotherm. Es fällt ein fester Stoff ausj
man setzt das Rühren während drei Stunden fort. Man neutralisiert das Reaktionsgemisch durch Zugabe von 4n-Salzsäure. Die gebildeten
Kristalle werden durch Filtrieren abgetrennt, ausgiebig mit
Wasser gewaschen und dann aus 3000 cirr Äthanol umkristallisiert. Man erhält so 77 g l^ilOjlOa-Tetrahydrothiazolo^^-bUsochinolin-3-thion-(S)
in Form feiner weißer Nadeln vom F, = 1500C.
[oG]^° = - 377 - 4° (c = 1; Chloroform).
Das 3-Hydroxysulfonyloxymethyl-l,2,3*4-tetrahydroisochinolin-(S)
kann in folgender Weise erhalten werden: Eine Lösung von 41 g 3-Hydroxymethyl-l,2,3»4-tetrahydroisochinolin-(S)
in einem Gemisch aus 13 cnr 34n-Schwefelsäure und 70 cnr
Wasser wird auf HO0C erhitzt. Man destilliert etwa 50 cnr Wasser
ab, dann engt man bei 100 C unter vermindertem Druck (20 mm Hg) ein. Der ölige braune Rückstand wird in einem Gemisch aus 13 cnr
34n-Schwefelsäure und 70 cnr Wasser aufgenommen; man destilliert
von neuem 50 cnr Wasser ab und dann engt man das Gemisch wie vorhin
beschrieben ein und beendet das Einengen bei 1000C unter vermindertem
Druck (1 mm Hg). Der Rückstand, der beim Abkühlen kristallisiert, wird aus einem Gemisch von I4o crn^ Äthanol und
6o cnr Wasser umkristallisiert. Nach 15 Stunden Kühlen bei etwa 50C werden die aufgetretenen Kristalle durch Filtrieren abgetrennt
und mit 20 cnr eines Gemisches Äthanol/Vasser (3-1 in
Volumina) und dann mit zweimal 25 cnr Äthanol gewaschen. Nach dem Trocknen bei 6o°C unter vermindertem Druck (1 mm Hg) erhält
man 48 g 3-Hydroxysulfonyloxymethyl-l,2,3,4-tetrahydroisochino-Hn-(S)
in Form weißer Kristalle.
° = - 55 ± 1° (c = 1; Dimethylsülfoxyd).
Das 3-Hydroxymethyl-l,2,3,4-tetrahydroisochinolin-(S) kann aus
L-Phenylalanin nach der von S. Yamada und T. Kunieda, Chem. Pharm.
Bull., _15_/ ^90 (19Ö7) beschriebenen Methode hergestellt werden.
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Man arbeitet wie in Beispiel 1 beschrieben, jedoch ausgehend von 15*9 S S-Amino-jj-methylisochinolin und 36,3 g 3-Methylthiol,5ilOilOa-tetrahydrothiazolo[3J 2t-b]isochinolinium-(RS)-jodid
und erhält 27,8 g 3-[(3-Methylisochinoly 1-5)-imino]-1,5,10,lOa-tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolin-(RS)
voraF,= 159°C.
Das 3-Methylthio-l,5,lO,lOa-tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolinium-(RS)-jodid
kann in folgender Weise erhalten werden: Man löst 210 g l,5,10,10a-Tetrahydrothiazolo[3J4-b]isochinolin-3-thion-(RS)
in 4000 cm-5 Methylenchlorid, wobei leicht auf 300C
erwärmt wird. Man gießt innerhalb von 15 Minuten 202 g Methyljodid
ein, dann rührt man während 64 Stunden bei einer Temperatur von etwa 2O0C.
Die gebildeten Kristalle werden durch Filtrieren abgetrennt und mit Äther gewaschen. Nach dem Trocknen unter vermindertem Druck
(1 mm Hg) erhält man 221,7 g jJ-Methylthio-l^ilOjlOa-tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolinium-(RS)-jodid,
das bei etwa l80°C unter Zersetzung schmilzt.'
Das l,5,lO,lOa-Tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolin-3-thion-(RS)
kann in folgender Weise hergestellt werden: Zu einer Lösung von 151 g 3-Hydroxysulfonyloxymethyl-l,2,3,4-tetrahydroisochinolin-(RS)
in 5000 cnr Wasser und 63 g Natriumhydroxydpastillen
gibt man tropfenweise bei 200C unter kräftigem Rühren 63 g Schwefelkohlenstoff. Es bildet sich sofort ein cremefarbener
Niederschlag. Man rührt das sehr zähe Milieu bei einer Temperatur von etwa 20 C während 24 Stunden. Man neutralisiert
das Reaktionsgemisch, indem man I30 cnr 4n-Salzsäure zugibt. Man
trennt den Peststoff durch Filtrieren ab und wäscht ihn dann ausgiebig
mit Wasser. Nach dem Trocknen erhält man 107 g 1,5,10,10a-Tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolin-thion-(RS)
in Form weißer Kristalle vom F, = 18O°C.
Das 3-Hydroxysulfonyloxymethyl-l,2,3,4-tetrahydroisochinolin-(RS)
kann auf folgende Weise hergestellt werden: Zu IO6 g 3-Hydroxymethyl-l,2,3,4-tetrahydroisochinolin-(RS) in
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Suspension in 22β cnP Wasser gibt man innerhalb einiger Minuten
36,8 cnr5 34n-Schwefeisäure (d = 1,83). Die Temperatur steigt
bis auf 6o°C und der feste Stoff geht in Lösung. Man erhitzt unter
Abdestillieren von Wasser auf 100 bis 11O0C, dann auf l6o°C,
wobei unter vermindertem Druck (20 mm Hg) eingeengt wird. Man beendet das Einengen unter 1 mm Hg. Der Rückstand kristallisiert
beim Abkühlen. Man erhält so 151 g rohes 3-Hydroxysulfonyloxymethyl-l,2,3,4-tetrahydroisochinolin-(RS)
in Form blaßgelber Kristalle.
Das 3-Hydroxymethyl-l,2,3*4-tetrahydroisochinolin-(RS) kann nach
der-Methode von S. Yamada und T. Kunieda, Chem. Pharm. Bull., 15,
490 (Ι9β7) hergestellt werden.
Zu einer Lösung von 3 g 5-Amino-3-butylisochinolin in 100 cnr Pyridin gibt man 5*25 g 3-Methylthio-l,5,lO,lOa-tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolinium-(S)-jodid.
Die erhaltene Suspension löst sich fortschreitend auf. Nach vier Tagen bei einer Temperatur
von etwa 200C engt man unter vermindertem Druck (25 mm Hg)
bei 500C zur Trockne ein. Der Rückstand wird in 200 cnr Chloroform
gelöst. Diese Lösung wird mit dreimal 100 cnr5 n-Natronlauge
und dann mit zweimal 50 cnr Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter vermindertem Druck (40 mm Hg) bei
40°C zur Trockne eingeengt. Der erhaltene Rückstand wird aus 50 cnr Isopropylather umkristallisiert.
Man erhält so 3,05 g 3-[(3-Butylisochinolyl-5)-imino]-l,5,10,10atetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolin-(S)
vom P, = 820C.
20 = - 156 ± 2° (c = 1, Chloroform).
Das 5-Amino-3-butylisochinolin kann durch Anwendung der Methode von N. P. Buu-Ho'i u. Mitarb., J. Chem. Soc. 3924 (1964) hergestellt
werden.
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Wenn man wie in Beispiel 3 beschrieben arbeitet, jedoch ausgehend
von 7sl g 5-Amino-2-äthylisoehinolin und 13*7 g 3-Methylthiol,5,10,10a-tetra]iydrothiazolo[3,4-b]isoehinolinium-(S)-jodid,
so erhält man 8,6 g 3-[(3-A'thylisochinolyl-5)-imino]-l,5,10,10atetrahydrothiazolo[3i4-b]isochinolin-(S),
das nach dem Umkristallisieren aus Äthanol bei 142°C schmilzt.
[O6]^0 = - 162 ± 2° (c = 1, Chloroform).
Das 5-Amino-3-äthylisochinolin kann durch Anwendung der Methode von
N. P. Buu-Ηοϊ u. Mitarb., J. Chem. Soc. 3924 (1964) hergestellt
werden.
Wenn man wie in Beispiel 3 beschrieben arbeitet, jedoch ausgehend
von 0,18 g 5-Amino~3-propylisoehinolin und 0,35 g 3-Methylthiol,5,10,10a-tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolinium-(S)-jodid,
so erhält man 0,35 g 3-[(3-Propylisochinolyl-5)-iminoJ-l,5,l0,l0atetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolin-(S)
in Form eines Rohprodukts, das man durch Chromatographie an einer Säule mit 6 g
Siliciumdioxyd (Durchmesser der Säule 0, 7 cm) reinigt, indem mit Methylenchlorid eluiert wird und Eluatfraktionen von 20 cnr
gesammelt werden.
Man verdampft die Fraktionen 7 bis 11 und erhält so 0,21 g
3-[(3-Propylisochinoly1-5)-imino]-l,5,10,lOa-tetrahydrothiazolo-[3,4-b]isochinolin-(S)
in Form blaßgelber Kristalle, welche nach dem Umkristallisieren aus Isopropylather bei 95 bis 960C schmelzen.
° = - 145,5 +1° (c = 1, Chloroform).
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind die Arzneimittel,
welche aus einem Derivat der allgemeinen Formel I in reinem Zustand in Form der Base oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Salzes bestehen und die pharmazeutischen Zusammensetzungen, welche dieses zusammen mit mindestens einem verträglichen und
pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungs- oder Hilfsmittel enthalten. Diese Zusammensetzungen können oral, rektal, parenteral
oder topisch verabreicht werden.
Als feste Zusammensetzungen zur oralen Verabreichung kann man Tabletten, Pillen, Pulver oder Granulate verwenden. In diesen
Zusammensetzungen ist der erfindungsgemäße Wirkstoff mit einem oder mehreren inerten Verdünnungsmitteln wie Saccharose, Lactose
oder Stärke vermischt. Diese Zusammensetzungen können auch andere Substanzen außer Verdünnungsmitteln, beispielsweise ein Gleitmittel
wie" Magnesiumstearat enthalten.
Als flüssige Zusammensetzungen zur oralen Verabreichung können pharmazeutisch annehmbare Emulsionen, Lösungen, Suspensionen,
SirupeMund Elixiere verwendet werden, welche inerte Verdünnungs-
\"3.ssejc octejc.
mittel wieVParaffinöl enthalten können. Diese Zusammensetzungen
können auch andere Substanzen außer Verdünnungsmitteln, beispielsweise Netzmittel, Süßmittel oder Aromastoffe, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung
können sterile nicht-wässrige Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen sein. Als Lösungsmittel oder Vehikel kann man Propylenglykol,
Polyäthylenglykol, pflanzliche öle, insbesondere Olivenöl,
und injizierbare organische Ester, beispielsweise Äthyloleat, verwenden. Diese Zusammensetzungen können auch Hilfsmittel, insbesondere
Netzmittel, Emulgiermittel oder Dispergiermittel, enthalten. Die Sterilisation kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise
mittels eines bakteriologischen Filters, indem der Zusammensetzung sterilisierende Mittel einverleibt werden, durch
Bestrahlung oder durch Erhitzen. Sie können auch in Form von festen sterilen Zusammensetzungen hergestellt werden, welche im
Äugenblick der Verwendung in einem injizierbaren sterilen Milieu gelöst werden können,
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Die Zusammensetzungen zur rektalen Verabreichung sind Suppositorien,
welche außer dem aktiven Produkt Exzipientien wie Kakaobutter oder Suppowachs enthalten können.
Die topisch anzuwendenden Zusammensetzungen sind insbesondere in Form von Pommaden.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind besonders nützlich in der Humantherapie wegen ihrer antiinflammatorisehen, analgetischen
und antipyretischen Wirkung. Sie sind insbesondere angezeigt bei der Behandlung von entzündlichen Krankheiten (Spondylarthritis
ankylosans, akuter Gelenkrheumatismus, Arthrose), akuten und chronischen Schmerzzuständenj rheumatischen und traumatischen
Algien, Zahnschmerzen, neurologischen Schmerzen und Visceralschmerzen, verschiedenen Algien (Krebsschmerzen), fiebrigen Zuständen,
In der Humantherapie werden die Dosierungen vom gewünschten Effekt
und der Dauer der Behandlungen abhängen; sie liegen im allgemeinen zwischen 150 und 2000 mg pro Tag für einen Erwachsenen.
Ganz allgemein wird der behandelnde Arzt die Posologie, welche er für am geeignetsten hält, bestimmen, im Hinblick auf das Alter,
das Gewicht und die anderen, dem zu behandelnden Patienten eigenen Paktoren.
Die folgenden Beispiele sollen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
näher erläutern.
Man stellt nach der üblichen Technik Tabletten her mit 100 mg Wirkstoff mit folgender Zusammensetzung:
- 3-[(5-Methylisochinolyl-5)-imino]-l,5,l0,l0a-tetrahydrothiazolo[3,4-b]isochinolin-(S)
0,100 g
-Stärke 0,110g
- gefälltes Siliciuradioxyd O,Oj55 g
- Magnesiumstearat 0,005 g·
809830/0881
'Man stellt nach der üblichen Technik Tabletten mit einem Gehalt
von 100 mg Wirkstoff mit folgender Zusammensetzung her:
- 3- [(3-Äthylisochinoly1-5)-imino]-1,5,10,lOa-tetrahydrothiazolo·
[3,4-b]isochinolin-(S) 0,100g
-Stärke 0,110g
- gefälltes Siliciumdioxyd 0,035 g
- Magnesiumstearat 0,005 g.
809830/0861
Claims (1)
- Dr. F. Zumstein sen. - ISr. E. A^s.nsnn - Dr. R. Koenigsberger Dipl.-Phys. R. Holzbauer - Dipl.-ing. F. Kiingseiseii - Dr. F. Zumstein jun.PATENTANWÄLTE8000 München 2 · Bräuhausstraße 4 · Tetefon Sammel-Nr. 225341 - Telegramme Zumpat · Telex 529979SC 4622/4640
10/mePatentansprücheNeue Derivate des Isochinoline der allgemeinen Formelworin R einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet, in ihren (R)- und (S)-Formen sowie deren Gemischen und gegebenenfalls ihre Additionssalze mit Säuren,2.) Verfahren zur Herstellung der Derivate gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß.1 man ein 1,2,5,4-Tetrahydroisochinolin der allgemeinen Formel809830/08G1worin R wie in Anspruch 1 definiert ist, in saurem Milieu cyclisiert und daß man das erhaltene Produkt gegebenenfalls in ein Additionssalz mit einer Säure überführt.5.) Verfahren zur Herstellung der Derivate gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 5-Aminoisochinolin der allgemeinen Formelworin R wie in Anspruch 1 definiert ist, mit einem Salz der allgemeinen Formelworin R^ ein Chloratom oder einen Alkylthiorest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder den Benzylthiorest und A^ ein Anion bedeutet, umsetzt und daß man dann gegebenenfalls das erhaltene Produkt in ein Additionssalz mit einer Säure überführt.4.) Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ■man ein 5-Aminoisochinolin der allgemeinen Formel009830/0861ORIGINAL INSPECTEDworin R wie in Anspruch 1 definiert ist, mit einem Salz der allgemeinen Formelworin R- ein Chloratom und Aein Chlorion bedeutet oder R- einenAlkylthiorest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder den Benzylthiorest und A ein Jodid-, Sulfat-, Tetrafluorborat- oder Fluorsulfonation bedeutet, umsetzt und daß man dann gegebenenfalls das erhaltene Produkt in ein Additionssalz mit einer Säure überführt ,5.) Arzneimittel bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch^ in reinem Zustand oder pharmazeutische Zusammensetzung enthaltend mindestens ein Produkt gemäß Anspruch 1 zusammen mit einem oder mehreren verträglichen und pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsoder Hilfsmitteln.809830/0861
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