DE2725896A1 - Geschuetz mit fluessigem treibmittel - Google Patents
Geschuetz mit fluessigem treibmittelInfo
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Description
Geschütz mit flüssigem Treibmittel
Die Erfindung betrifft Geschütze mit flüssigem Treibmittel, welchen einen Differentialkolben oder Stufenkolben
verwenden, um nach dem ursprünglichen Zünden eine ständige oder wiederholte Injektion des Treibmittels in die
Verbrennungskammer zu erhalten, und insbesondere solche Geschütze mit einer Abgleichdüse zum rückstossfreien
Betrieb.
Geschütze mit Verwendung von Abgleichdüsen zur Annäherung an einen rückstossfreien Betrieb sind bekannt. In der
U.S.-Patentschrift No. 3.129.636 wird ein solches Geschütz beschrieben, bei dem an dem Geschoss ein Stopfen befestigt
ist, um vor der Bewegung des Geschosses entlang des Geschützrohrs die Abgleichdüse zu sperren. Mit anderen
Worten wird der Strom der Auslassverbrennungsgase durch die Düse während der frühen Phasen des Verbrennungsvorgangs
in diesem rückstossfreien Geschütz gehemmt. Diese Hemmung bewirkt einen rascheren Druckanstieg und eine
höhere Beschleunigung für das Geschoss. Der Stopfen ist jedoch an dem Geschoss befestigt und seine Hemmung oder
Sperrwirkung tritt nur dann ein, wenn sich das Geschoss in der Nähe des Anfangsteils des Geschützrohrs befindet.
Da das Geschoss eine sehr hohe Anfangsbeschleunigung besitzt, befindet sich der Stopfen nur während einer kurzen
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Anfangsperiode in der Umgebung der Düse.
Eine Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines rückstossfreien
Geschützes, bei dem die Geschwindigkeit des Ausströmens des Verbrennungsgases durch die Abgleichdüse
über einen Hauptteil der Verbrennungsperiode gesteuert werden kann und dadurch einen besseren Abgleich
der Kräfte von Rückstoss und Gegenstoss gestattet, um ein echtes rückstossfreies Geschütz zu erhalten.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines rückstossfreien Geschützes, bei dem die Ausströmgeschwindigkeit
des Verbrennungsgases durch die Abgleichdüse gesteuert werden kann, um den vom Abgasstrom
erzeugten Explosionsdruckbereich auf einen gewünschten Wert zu verringern. Mit Explosionsdruckbereich ist die
Schockwelle oder die Schockwellen bezeichnet, welche in dem Volumen oder dem Bereich der Atmosphäre um das rückwärtige
Teil des Geschützes herum erzeugt werden, wobei dieser Explosionsdruckbereich durch das rasche Einleiten
des grosseniAbgasvolumens in diesen Bereich erzeugt wird. Die Steuerung der Geschwindigkeit des Einleitens dieses
Gases bewirkt eine unmittelbare Steuerung der Stärke dieser Schockwelle und ihres Überdruckes.
Ein Gesichtspunkt der Erfindung ist die Schaffung eines Geschützes mit flüssigem Treibmittel oder Treibgas mit
einem auf das Verbrennungsgas anspechenden Verstellmechanismus oder Förderungsmechanismus zur fortschreitenden
Injektion des Treibmittels in eine Brennkammer von einer Vorratskammer, wobei noch ein Geschützlauf für das Abschiessens
eines Geschosses, eine Abgleichdüse für die Abgabe des Brenngases und ein mit diesem Mechanismus
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gekoppelter Stopfen vorgesehen sind, welcher dazu dient, die effektive Querschnittsfläche der Düse entsprechend
der Verstellung des Mechanismus zu steuern.
Ein besseres Verständnis dieser und weiterer Aufgaben, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergibt sich aus der
nachstehenden Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform im Zusammenhang mit den Abbildungen.
Die Figur 1 ist eine schematische Darstellung eines Geschützes mit einem koaxialen Geschützrohr, einem Differentialkolben
oder Stufenkolben und einer Abgleichdüse als Ausführungsform der Erfindung.
Die Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Geschützes mit einem Geschützrohr mit einem Munitions-Zufuhrmechanismus
parallel zu einem Stufenkolben und einer Abgleichdüse als Ausführungsform der Erfindung.
Die Figur 3 ist eine schematische Darstellung eines Geschützes ähnlich dem Geschütz nach Figur 2, welches
eine Anzahl von Sätzen von Stufenkolben und Abgleichdüsen besitzt, die in einer Kreisreihe koaxial zu einem Geschützrohr
mit einem Munitionszuführungsmechanismus angeordnet sind.
Die Figur 4 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der Stufenkolben
als Teil der Abgleichdüse ausgeführt ist.
Die Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Abwandlung der Ausführungsform nach Figur 4.
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Die Figur 6 ist eine schematische Darstellung einer Abwandlung der Ausführungsform nach Figur 1 .
Die in den Abbildungen dargestellte Erfindung kann in einem Geschütz mit Flüssigtreibsatz enthalten sein, welches
einen Stufenkolben besitzt zur fortschreitenden Injektion des Treibmittels aus einer Vorratskammer in eine Verbrennungskammer.
Wie in Figur 1 gezeigt, ist die Erfindung in einem Geschütz enthalten, das ein Geschützrohr 1o mit einem mit Zügen
versehenen Rohrlauf 12 und einer Kammer 14 zur Aufnahme eines Geschosses 16 mit einem Geschossring oder Geschossführungsband
18 besitzt. Der Geschützlauf erstreckt sich nach rückwärts zur Bildung eines Zylinders 2o mit einer
Bohrung 22, mit welcher über eine Schraubverbindung 24 eine Abgleichdüse 26 verbunden ist, welche eine Engstelle
und eine Querwand 3o mit einer Anzahl von Längsbohrungen besitzt, welche um eine mittlere Längsbohrung 34 herum
angeordnet sind. Das Kopfteil 38 eines Stufenkolbens ist zur Hin- und Herbewegung in der Bohrung 22 gelagert
und besitzt eine Kolbenstange 4o, welche zur Hin- und Herbewegung in der Bohrung 34 gelagert ist. Der Kolbenkopf
besitzt eine Anzahl von Längsbohrungen 42, welche sich von der vorderen Fläche 44 mit relativ grossem Querschnitt
zur rückwärtigen Fläche 46 mit relativ kleiner Querschnittsfläche erstrecken. Die Kolbenstange besitzt
ein Längssackloch 48, das von der vorderen Fläche 44 aus nach rückwärts verläuft und an seinem rückwärtigen
Ende durch eine Anzahl von Radialbohrungen 5o geschnitten wird. Das rückwärtige Ende der Kolbenstange ist beispielsweise
durch eine Schraubverbindung 52 mit einem länglichen zylindrischen Stopfen 54 verbunden, welcher zur
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Hin- und Herbewegung in der Engstelle 28 gelagert ist. Der Stopfen kann irgendeine gewünschte Längsform besitzen,
von einem maximalen Durchmesser in einer Querebene 56 zu einem kleinsten Durchmesser in der Querebene 58, so
dass in Abhängigkeit von der Längsverstellung des Stopfens nach rückwärts aus der Stellung gemäss Figur 2 ein minimaler
offener ringförmiger Querschnitt (in Figur 1 in der Querschnittsgrösse Null gezeigt) an dem Knie 6o
vorhanden ist, welche sich der entsprechend der Kolbenverschiebung bis zu einem maximal geöffneten Ringquerschnitt
verändern kann. Eine öffnung 62 in dem Zylinder ist für den Eintritt des Flüssigtreibmittels vorgesehen
und weiterhin eine vordere Öffnung 64 und eine rückwärtige öffnung 66 für entsprechende Zündquellen.
Der Kolbenkopf 38, die Wand 3o und die Bohrung 22 begrenzen eine Vorratskammer 7o für das flüssige Treibmittel.
Der Kolbenkopf 38, die Bohrung 22 und das Geschoss 16 begrenzen eine vordere Brennkammer 72. Die Wand 3o, die
Engstelle 28 und der Stopfen 54 begrenzen eine rückwärtige Brennkammer 74. An dem Beginn eines Zyklus befindet sich
der Kolbenkopf in der rückwärtigen Stellung benachbart zur Wand 3o. Ein Geschoss wird in die Geschosskammer
eingesetzt. Das flüssige Treibmittel wird unter Druck durch die öffnung 62 eingegeben, beispielsweise durch
ein nicht gezeigtes Ventil, zur fortschreitenden Verschiebung des Kolbenkopfes nach vorne, wodurch das Volumen der
Vorratskammer vergrössert wird und die Volumina der vorderen und rückwärtigen Brennkammern verringert werden.
Bei diesem Vorgang dringt eine geringe Menge des Treibmittels durch die Bohrungen 42 und 32 in die vordere
und rückwärtige Brennkammer ein und dient als Zündmittel, welches anschliessend durch Zündquellen gezündet wird,
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die durch die öffnungen 64 und 66 betätigbar sind, nachdem
der Kolbenkopf seine am weitesten vorn liegende Stel lung nach Figur 1 erreicht hat. In dieser Stellung ist
durch den Stopfen die kleinste ringförmige öffnung der Engstelle der Abgleichdüse eingestellt. Nach dem Zünden
wirkt das Verbrennungsgas in der vorderen Brennkammer auf den relativ grossen Querschnitt der Fläche 44 des
Kolbenkopfes 38 und beginnt den Kolben nach rückwärts zu verschieben. Hierdurch wird durch die Bohrungen 42
und 32 weiteres Treibmittel injiziert. Zu diesem Zeitpunkt sind die rückwärtige und vorderen Brennkammer ein
praktisch geschlossenes System und der Brenngasdruck baut sich ohne Druckentlastung auf. Mit der Bewegung des
Kolbens mit dem Stopfen 54 nach rückwärts wird die Engstelle der Abgleichdüse fortschreitend weiter geöffnet
und gestattet dass das Brenngas aus der vorderen Brennkammer aus der Düse ausströmt sowie durch die Kolbenbohrung
48 und die Bohrungen 5o zusammen mit dem Brenngas, welches in der rückwärtigen Brennkammer erzeugt
wird.
Es ist zu beachten, dass die Bohrungen 32 und 66 und die Verbrennung in der rückwärtigen Kammer 74 weggelassen
werden können und der gesamte abzugleichende Gasstrom aus der vorderen Kammer 72 geliefert werden kann.
Es ist weiterhin zu beachten, dass der Kolben infolge des Strömungswiderstandes des flüssigen Treibmittels
durch die Bohrungen 42 und 32 eine viel geringere Beschleunigung und Geschwindigkeit besitzt, welche um
eine Grössenordnung oder mehr langsamer ist als das Projektil. Der Grund hierfür liegt darin, dass der Flüssigkeitsstrom
durch die Bohrungen eine hydraulische
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Dämpfungswirkung erzeugt. Daher kann die von dem Stopfen auf dem Kolben auf die Abgleichdüse ausgeübte Steuerwirkung
praktisch über nahezu die volle Zeit ausgedehnt werden, während welcher sich das Geschoss in dem Geschützrohr
befindet.
Die Längsachse des Rückkoppelungskolbens kann aus der Längsachse des Geschützrohrs verschoben werden zum bequemeren
Laden des Geschosses gemäss Figur 2. Der Stufenkolben
2oo besitzt einen Kolbenkopf 2o2 mit Injektionsbohrungen 2o4. Er ist in einem Zylinder 2o6 gelagert und
begrenzt eine Vorratskammer 2o6 für das flüssige Treibmittel und eine Brennkammer 2o8. Die Druckentlastung
der Brennkammer erfolgt über eine öffnung 21o in die
Geschoss-Aufnahmekammer 212 hinter dem Geschoss 214 und vor dem Geschützbolzen 216. Der Bolzen wird durch
einen konventionellen Bolzenbetätigungsmechanismus 218 betätigt zum Ausstreifen des untersten Geschosses aus
einer Kette von Geschossen 22o, zum Laden des Geschosses und zum Verschliessen der Kammer. Die Brennkammer
besitzt auch noch eine Druckentlastung zu einem Abgleichventil 222, welches koaxial zu dem Kolben ist. Auf dem
Kolben ist ein Stopfen 224 befestigt zur Verengung der öffnung der Düse am Beginn des Verbrennungsvorgangs.
Durch die nicht koaxiale Anordnung nach Figur 2 wird ein Drehmoment erzeugt und dies kann vermieden werden,
wenn zwei oder mehr Sätze 25o, 252 von Kolben und Abgleichdüsen zur Erzeugung eines Kräfteausgleichs mit
dem Geschützrohr 254 gemäss Figur 3 vorgesehen werden.
Der Stufenkolben 3oo kann als ein Teil der Abgleichdüse gemäss der Abbildung in Figur 4 verwendet werden. Der
Kolben besitzt einen Kolbenkopf 3o2 mit Injektionsboh-
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rungen 3o4, ist einem Zylinder 3o6 gelagert und begrenzt eine Vorratskammer 3o8 für das flüssige Treibmittel und
eine Brennkammer 31o. Der Kolben besitzt eine Kolbenstange 312, welche in der Bohrung 314 eine Abgleichdüse
gelagert ist, und weiterhin eine Längsbohrung 318 über die gesamte Länge des Kolbens, welche in einer Anfangsdüse
32o endet. Die Druckentlastung der Brennkammer 31o erfolgt nach vorne durch die Bohrung 322 im Geschützrohr
und nach rückwärts durch die Bohrung 318 des Kolbens, die Düse 32o und die Abgleichdüse 314, 316. Jedes Geschoss
326 ist mit einem nach rückwärts verlaufenden Stopfen 328 ausgestattet zur Absperrung der Bohrung 318
im Kolben beim Beginn der Verbrennung. In einem System,
2 bei dem Spitzendruck von etwa 1.4oo kg/cm (2o.ooo psi)
in der Brennkammer erreicht wird, muss zunächst ein Zwischen-
druck von etwa 7oo kg/cm (etwa I0.000 psi) erreicht werden,
bevor der Geschossführungsring des Geschosses vollständig eingefurcht ist und sich das Geschoss merklich
aus der Geschosskammer nach vorne bewegt. Der Stufenkolben
ist imstande nach rückwärts zu gleiten, bevor dieser Zwischendruck erreicht wurde, so dass vor dem Verlassen
der Geschosskammer durch das Geschoss eine fortschreitende Entwicklung des rückwärtigen Auslasses erfolgen kann.
Diese erfindungsgemässe Anordnung stellt eine Verbesserung gegenüber der vorbekannten Anordnung eines am rückwärtigen
Ende des Projektils angeordneten Stopfens dar, welcher sich in das feste Gehäuse einer Abgleichdüse
hinein erstreckt, da die vorbekannte Anordnung nur dann den Querschnitt der Düse verändern kann, wenn sich das
Geschoss bewegt. In der hier beschriebenen erfindungsgemässen Anordnung kann der Düsenquerschnitt verändert
werden, wenn sich entweder der Kolben oder das Geschoss bewegen bis zum Trennen dieser beiden Teile. Da es er-
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forderlich sein kann, dass sich der Gasstrom über einer langen Zeitdauer vor irgendeiner Bewegung des Geschosses
aufbaut, wird dieser Anforderung durch die erfindungsgemässen Anordnung besser erfüllt als durch die vorbekannte
Anordnung. Weiterhin ergibt die erfindungsgemässe Anordnung einen verbesserten ballistischen Wirkungsgrad.
Der Stopfen ragt in das Niederdruckvolumen in und hinter der Düse hinein und verringert den Querschnitt der Grundplatte
des Geschosses, welcher dem höheren Druck der Brennkammer ausgesetzt ist. Daher ist die Anfangskraft
auf den Geschossboden kleiner als in dem anderen Falle, in dem der Kammerdruck auf den vollen Querschnitt des
Bodens ausgeübt wird. Auf diese Weise kann die anliegende Kraft unter dem Wert gehalten werden, welcher zum Beginn
der Bewegung des Geschosses durch den Lauf erforderlich ist und damit kann die Zeitdauer für die Steuerung des
Düsenquerschnittes verlängert werden. Es ist möglich, das Geschoss so lange stationär zu halten, bis der Spitzendruck
in der Kammer erreicht ist. Da die Kraft auf den Boden des Geschosses mit. dem Herausziehen des Stopfens
aus der Bohrung des Kolbens ansteigt, steigt die Beschleunigung des Geschosses rasch an. Ein schneller Anstieg
der Beschleunigung ergibt eine grössere mittlere Beschleunigung und damit eine höhere Geschwindigkeit des Geschosses.
Der Stopfen 4oo kann gemäss Figur 5 an dem Gehäuse 4o2
oder irgendeinem anderen Teil befestigt werden, welches während der Verbrennungsperiode stationär ist. Der Stufenkolben
4o4 wird als ein Teil der Abgleichdüse benutzt. Der Kolben besitzt einen Kolbenkopf 4o6 mit Injektionsbohrung 4o8, ist in einem Zylinder 41o gelagert und
begrenzt eine Vorratskammer 412 für das flüssige Treib-
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mittel und eine Verbrennungskammer 414. Der Kolben besitzt die Kolbenstange 416, welche in der Bohrung 415 einer
Abgleichdüse 42o gelagert ist, und besitzt eine Längsbohrung 422, welche sich über die gesamte Länge des
Kolbens erstreckt und als Anfangsdüse dient. Eine Anzahl von Bohrungen bilden eine Strömung zwischen der Brennkammer
und der Geschosskammer. Die Entlastung des Gasdruckes in der Brennkammer geschieht nach vorne durch
die Bohrungen 422 und nach rückwärts durch die Kolbenbohrung 422 und die Abgleichdüse 42o. Am Beginn der Verbrennung
sperrt der Stopfen 4oo die Kolbenbohrung 4o2. Die Querschnittsfläche der Bohrungen 4 24 kann verwendet
werden zur Verringerung des Gasdruckes von der Brennkammer zur Geschosskammer. Beispielsweise kann in der Brennkammer
ein Spitzendruck von etwa 35oo kg/cm zugelassen werden, während andererseits in der Geschosskammer ein
Spitzendruck von 7oo kg/cm zugelassen werden kann. Mit höherem Druck und schnellerer Verbrennungsgeschwindigkeit
ist die Geschwindigkeit des Abgasstrahls grosser und um so kleiner ist dann der Durchmesser des Abgasstrahls
bei seinem Austritt aus der Abgleichdüse in die Atmosphäre.
Der Stopfen auf dem Kolben kann zur komplexen Steuerung des Abgasstrahls nach Figur 6 verwendet werden. Der Stufenkolben
5oo besitzt einen Kolbenkopf 5o2 mit Injektionsbohrungen 5o4, ist in einem Zylinder 5o6 gelagert und begrenzt
eine Vorratskammer 5o8 für das flüssige Treibmittel und eine Verbrennungskammer 51o, welche zu einer
Kammer 512 zur Aufnahme eines Geschosses 514 führen. Der Kolben besitzt eine Kolbenstange 516, die in einem
Stopfen 518 endet und ein Sackloch 52o für die Strömungsmittelverbindung von der Brennkammer zu einer Anzahl von
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Radialbohrungen 522, und die Kolbenstange ist in einer
Bohrung 524 gelagert, welche in einer Abgleichdüse mit einer rückwärtigen Engstelle 528 endet. Am Beginn
der Verbrennung befindet sich der Kolben in seiner am weitesten vorn gelegenen Stellung und die Bohrungen
sind durch die Wand der Bohrung 524 verschlossen. Eine Verschiebung des Kolbens und seines Stopfens nach rückwärts
gestattet einen erhöhten Ausstoss von Abgas aus der Abgleichdüse bis zur Annäherung des Stopfens an die
Engstelle 528, wodurch die Strömung verringert wird.
Es ist ersichtlich, dass durch die Verwendung des Kolbens zur Verschiebung des Stopfens der Abgasstrom der Abgleichdüse
unabhängig vom Druck hinter dem Geschoss gemacht werden kann. Der Stopfen kann die effektive offene Fläche
der Abgleichdüse unabhängig von dem raschen Druckanstieg steuern, welcher in der Brennkammer erforderlich ist.
Beim Betrieb kann am Anfang ein geschlossener Zustand der Abgleichdüse vorliegen, und diese kann mit dem allmählichen
Druckaufbau ihren Querschnitt langsam vergrössern und dann zu einem vorbestimmten Zeitpunkt einen rasch abnehmenden
Öffnungsquerschnitt besitzen, wodurch ein rasch ansteigender Druckaufbau in der Brennkammer erzeugt wird,
um die erforderliche Beschleunigung des Geschosses aus dem Geschützlauf zu erhalten, ohne dabei einen plötzlichen
Anstieg in dem Gasaustritt durch die Abgleichdüse zu bewirken, welcher eine Explosionswelle oder Schockwelle
erzeugen würde.
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Claims (1)
- Ansprüche:
(1Λ Geschütz mit einem Geschützlauf, einer Verbrennungs-kammer und einer Vorratskammer für flüssiges Treibmittel, gekennzeichnet durch:eine erste Einrichtung (36, 54) mit einer Verschiebung als Funktion der Zeit zur Injektion des Treibmittels aus der Vorratskammer (7o) in die Brennkammer (72) in Abhängigkeit von der Verschiebung dieser ersten Einrichtung,eine Abgleichdüse (26) mit einer Engstelle (28), eine Ventileinrichtung zur Strömungsmittelverbindung zwischen der Brennkammer (72) und der Engstelle (28) der Abgleichdüse (26) als Leitung für den Strom des Verbrennungsgases, wobei diese Ventileinrichtung mit der ersten Einrichtung (36) zur Steuerung des genannten Gasstroms als Funktion der Verschiebung der genannten ersten Einrichtung (36) gekoppelt ist.2.) Geschütz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Einrichtung einen Kolben (36) mit Hin- und Herbewegung enthält.3.) Geschütz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,709852/08&5ORIGINAL INSPECTEDdass die Ventileinrichtung einen Stopfen (54) enthält, welcher an dem Kolben (36) befestigt und zur Hin- und Herbewegung in der Engstelle (28) der Düse (26) gelagert ist zur Änderung der geöffneten Querschnittsfläche der Engstelle (28) der Düse (26).4.) Geschütz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Engstelle (28) der Düse (26) eine erste und zweite Verengung besitzt, welche in Längsrichtung beabstandet zueinander sind, und der Stopfen zum anfänglichen Zusammenwirken mit der ersten Engstelle und anschliessend nach Verschiebung des Kolbens (36) zum Zusammenwirken mit der zweiten Engstelle angeordnet ist.5.) Geschütz nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass es weiterhin enthält:eine zusätzliche Verbrennungskammer (74), wobei der Kolben noch zusätzlich zur Injektion von Treibmittel in diese zusätzliche Verbrennungskammer (74) dient und die genannte Ventileinrichtung zur Strömungsmittelverbindung zwischen der zusätzlichen Verbrennungskammer (74) und der Engstelle (28) der Düse eingerichtet ist.6.) Geschütz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es weiterhin einen zusätzlichen Satz (25o, 252) mit einer Brennkammer, einer Vorratskammer für das flüssige Treibmittel, einer Düse mit einer Engstelle, einem Kolben und einem Stopfen enthält, wobei die genannte Leitungseinrichtung noch zusätzlich zur Strömungsmittelverbindung zwischen der zusätzlichen Brennkammer und einer Kammer zur Aufnahme des Geschos-709852/0805ses dient,und die Düsenengstellen untereinander beabstandet sind und Längsachsen parallel zur Längsachse des Geschützlaufs besitzen.7.) Geschütz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Düsenengstellen und des Geschützlaufes praktisch in einer Ebene liegen.8.) Geschütz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung eine Längsbohrung (48) in dem Kolben (36) mit Strömungsmittel verbindung zwischen der Verbrennungskammer (7o) und der Düsenengstelle (28) enthält.9.) Geschütz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung enthält: ein Geschoss (326) in dem Geschützlauf, einen an dem Geschoss (326) befestigten Stopfen (328), welcher in die Bohrung (318) des Kolbens hineinragt, welche als Teil der Düsenengstelle dient, wobei das Geschoss (326) und der Kolben (3oo) für eine Betriebsart gestaltet sind, bei welcher sich der Kolben von dem Stopfen (328) aus nach rückwärts bewegen kann, bevor sich das Geschoss (326) in dem Geschützlauf nach vorne bewegt.1o.) Geschütz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es noch ein Gehäuse (4o2) enthält und die Ventileinrichtung einen Stopfen (4oo) enthält, welcher an dem Gehäuse (4o2) befestigt ist und in die Bohrung (422) des Kolbens hineinragt, welche einen Teil der Düsenengstelle bildet.7098 5 2/080511.) Geschütz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungskammer und die Kolben koaxial zueinander sind.12.) Geschütz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (36) und der Geschützlauf (1o) koaxial zueinander sind.13.) Geschütz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Geschützlauf (1o) eine Kammer (14) zur Aufnahme des Geschosses (16) enthält und weiterhin Einrichtungen zum Einsetzen eines Geschosses (16) in die Geschossaufnahmekammer (14) vorgesehen sind sowie Leitungseinrichtungen zur Strömungsmittelverbindung zwischen der Verbrennungskammer (7o) und der Kammer (14) zur Aufnahme des Geschosses zur Erzeugung eines Stroms des Verbrennungsgases.14.) Geschütz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebung der genannten ersten Einrichtung eine Funktion des Gasdruckes in der genannten Verbrennungskammer (7o) ist.709852/0805
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