DE2718607B1

DE2718607B1 - Naehmaschine mit einer angetriebenen Vorschubrolle

Info

Publication number: DE2718607B1
Application number: DE2718607A
Authority: DE
Inventors: Kurt Ing Klundt
Original assignee: Pfaff Industriemaschinen GmbH
Current assignee: GM Pfaff AG
Priority date: 1977-04-27
Filing date: 1977-04-27
Publication date: 1978-08-17
Also published as: US4152995A; GB1583432A; IT7820450A0; IT1093831B; JPS5711237B2; DE2718607C2; JPS53135754A

Description

Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.

Durch die DE-OS 2 317 975 ist eine derartig ausgestattete Nähmaschine bekannt. Sie weist den Nachteil auf, daß die senkrechte Komponente der am Zugtrum des Riemens angreifenden Antriebskraft die zum einwandfreien Transport des Nähgutes erforderliche Andruckkraft der Vorschubrolle auf das Nähgut nachteilig beeinflußt. Dies wirkt sich insbesondere dann sehr ungünstig aus, wenn eine zum Vorschub des Nähgutes veränderte Zugkraft erforderlich ist, beispielsweise beim Übernähen von Übergängen oder beim Einsatz von Stoff-Führungsapparaten, die dem Durchlauf des Nähgutes bei verschiedenen Stärken einen unterschiedlichen Widerstand entgegensetzen. Die zur Ausführung dieser Arbeitsvorgänge notwendige veränderliche Riemenkraft beeinflußt die Andruckkraft der Vorschubrolle auf das Nähgut gerade dann erheblich, wenn die Beibehaltung der normalen Andruckkraft zum einwandfreien Transportieren des Nähgutes unbedingt erforderlich ist. Die sich bei wechselnden Antriebserfordernissen verändernde Andruckkraft der Vorschubrolle beeinträchtigt somit die Gleichmäßigkeit der Transportwirkung dieser Rolle und damit auch das Nähergebnis.

Aufgabe

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Riementrieb zu schaffen, bei dem die Andruckkraft der Vorschubrolle bei wechselnden Antriebskräften konstant bleibt.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches angegebenen Merkmale gelöst.

Beschreibung eines Ausführungsbeispieles: Es

zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Nähmaschine mit dem Antrieb für die Vorschubrolle und

Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende schematische Darstellung des Antriebes der Vorschubrolle, wobei die durch den Riemenantrieb auftretenden Kräfte eingezeichnet sind.

Auf einer im Gehäuse 1 der Nähmaschine gelagerten Hauptwelle 2 ist ein Exzenter 3 befestigt, der von einer Exzenterstange 4 umgriffen ist. Diese trägt einen Gelenkzapfen 5, der verstellbar in einem Schlitz 6 eines Hebelarmes 7 befestigt ist. Der Hebelarm 7 ist Teil eines Hebels 8, der mit einer Achse 9 verbunden ist, welche in einem am Gehäuse 1 befestigten Trag arm 10 gelagert ist. Der Hebel 8 weist einen zweiten Arm 11 auf, der mittels eines Gelenkzapfens 12 mit einem Ende eines Lenkers 13 verbunden ist, dessen anderes Ende einen an einem Kupplungsgehäuse 14 befestigten Zapfen 15 umgreift. Das Kupplungsge häuse 14, das lose auf einer in dem Tragarm 10 gela gerten Welle 16 sitzt, ist Teil einer Freilaufkupplung 17 und weist eine Umfangswand 18 auf, innerhalb der eine mit der Welle 16 fest verbundene Mitnehmerscheibe 19 gelagert ist. Diese weist an ihrem äußeren Umfang exzentrisch gestaltete Ausnehmungen 20 auf, in denen je eine durch eine Feder 21 belastete Rolle 22 vorgesehen ist. Durch die exzentrische Ausgestaltung der Ausnehmungen 20 verengt sich der für die Rollen 22 vorgesehene Raum einseitig keilförmig.

Auf der Welle 16 ist ein Antriebsrad 23 befestigt, um welches ein Zahnriemen 24 geschlungen ist, der über zwei Umlenkrollen 25 und 26 verläuft. Die Umlenkrollen 25 und 26 sind auf Zapfen 27 und 28 gelagert, die auf einer auf der Welle 16 lose gelagerten Wippe 29 befestigt sind. Der Zahnriemen 24 umschlingt außerdem ein auf der Welle 30 befestigtes Zahnrad 31. Die in Gabelarmen 32 eines Trägers 33 gelagerte Welle 30 ist fest mit einer auf ihrem Umfang Transportzähne 34 aufweisenden und zwischen den Gabelarmen 30 gelagerten Vorschubrolle 35 verbunden. Der Träger 33 ist an einer vertikal beweglich in dem Gehäuse 1 gelagerten, unter Federdruck stehenden Stoffdrückerstange 36 befestigt.

Eine aus zwei Stangenteilen 37 und 38 bestehende

Koppelstange 39 ist mittels eines Zapfens 40 an dem Träger 33 und mittels eines Zapfens 41 an der Wippe 29 angelenkt. Ein in dem Stangenteil 38 vorgesehenes Langloch 42, durch welches die beiden Stangenteile 37, 38 verbindende Schrauben 43 hindurchgeführt

so sind, gestattet ein Verstellen der wirksamen Länge der Koppelstange 39 zur straffen Führung des Zahnriemens 24.

Die Achse 27 der Umlenkrolle 25 ist dabei so an der Wippe 29 befestigt, daß sich das zwischen der Um lenkrolle 25 und dem Antriebsrad 23 verlaufende Teilstück des Zahnriemens 24 im wesentlichen waagrecht erstreckt, wenn sich die Vorschubrolle 35 in ihrer normalen Arbeitslage auf dem Nähgut befindet. Außerdem ist der Zapfen 41 zur Anlenkung der Kop pelstange 39 so an der Wippe 29 befestigt, daß - eben falls in der normalen Arbeitslage der Vorschubrolle 35 - der Schnittpunkt der durch die Zapfen 40 und 41 verlaufenden Geraden mit der Winkelhalbierenden des Umschlingungswinkels des Zahnriemens 24 um die Umlenkrolle 25 in der Horizontalebene durch die Drehachse der Wippe 29 liegt, wie es in der Fig. 2 dargestellt ist.

Auf einem in dem einen Gabelarm 32 des Trägers ORIGINAL INSPECTED

33 befestigten Zapfen 44 ist ein Doppelhebel 45 gelagert. Dieser trägt an seinem einen Ende eine daran angelenkte Stoffdrückerfußsohle 46, welche sich in den Bereich der Stichbildestelle der Nähmaschine erstreckt, durch welche die Bahn einer Nadel 47 verläuft, die in einer im Gehäuse 1 vertikal beweglich gelagerten Nadelstange 48 befestigt ist.

Am anderen Ende trägt der Doppelhebel 45 einen Anschlag 49, der zum Umgreifen einer an dem Träger 33 befestigten Stange 50 eine Aussparung 51 aufweist. Gegen den Anschlag 49 drückt eine auf die Stange 50 aufgeschobene Feder 52, die sich gegen eine auf das mit Gewinde 53 versehene Ende der Stange 50 aufgeschraubte Mutter 54 abstützt. Durch Verstellen der Mutter 54 läßt sich der Druck der Sohle 46 auf das Nähgut verstellen.

Beim Betrieb der Nähmaschine versetzt die Hauptwelle 2 über den Exzenter 3 und die Exzenterstange 4 den Hebel 8 in Schwingbewegung, so daß dieser über den Lenker 13 das Kupplungsgehäuse 15 um die Welle 16 hin und her schwingt. Dabei verklemmen sich die Rollen 22 zwischen den exzentrisch gestalteten Ausnehmungen 20 und dem Innern der Umfangswand 18 während der Bewegung des Kupplungsgehäuses 14 in Pfeilrichtung und nehmen die Mitnehmerscheibe 19 in dieser Richtung mit, während sich die Verklemmung der Rollen 22 bei der Bewegung des Kupplungsgehäuses 14 entgegengesetzt zur Pfeilrichtung löst und die Mitnehmerscheibe 19 bewegungslos bleibt. Die Mitnehmerscheibe 19 treibt somit die Welle 16 und diese über den darumgeschlungenen Riemen 24 die Vorschubrolle 35 intermittierend an.

Durch Verstellen des Gelenkzapfens 5 in dem Schlitz 6 des Hebels 8 läßt sich die Vorschubgröße der Vorschubrolle 35 verändern bzw. einem evtl. vorhandenen Untertransport anpassen. Die Befestigung des Exzenters 3 auf der Hauptwelle 2 ist so vorgenommen, daß der Antrieb der Vorschubrolle 35 während der ausgestochenen Phase der Nadel 47 erfolgt.

In Fig. 2 sind die beim Antrieb der Vorschubrolle 35 durch den Riemen 24 auftretenden Kräfte als Vek-

toren eingezeichnet. Die durch den einstellbaren Druck der nicht dargestellten Feder auf die Stoffdrükkerstange 36 wirkende Kraft ist mit P₀ und die zum Transport des Nähgutes an der Vorschubrolle angreifende Umfangskraft mit P₁ bezeichnet. Diese Umfangskraft P₁ erfordert im ziehenden Trum des Zahnriemens 24 eine Riemenzugkraft P₂', deren Größe durch die wirksamen Radien der Vorschubrolle 35 und des fest damit verbundenen Zahnrades 31 bestimmt ist. Aus diesen beiden Kräften P₁ und P₁ ergibt sich eine resultierende Kraft A₁, die durch die Drehachse der Vorschubrolle 35 verläuft und beim Antrieb der Vorschubrolle 35 eine diese vom Nähgut abhebende Wirkung ausübt.

Die am Umfang des Zahnrades 31 angreifende Riemenzugkraft P₂ greift in gleicher Größe am Zahnriemen 24 am Umfang der Umlenkrolle 25 als Riemenzugkraft P₃ und als Riemenzugkraft P₄ an. Diese beiden Kräfte P₃ und P₄ verursachen eine durch den Zapfen 27 verlaufende resultierende Kraft A₂. Da deren Wirkungslinie infolge der gewählten Konstruktion durch den Schnittpunkt der Wirkungslinie der Koppelstange 39 mit der Horizontalebene durch die Drehachse der Wippe 29 verläuft, kann diese Kraft R₂ als in dem genannten Schnittpunkt angreifend dargestellt werden, wobei sie mit A₃ bezeichnet ist. Diese Kraft R₃ bewirkt den Lagerdruck P₅ der Wippe 29 auf die Welle 16 bzw. auf das zugehörige Lager und die Kraftkomponente P₆ auf die Koppelstange 39. Die Kraftkomponente P₆ läßt sich - in ihrer Wirkungslinie verschoben und in den Schnittpunkt mit der Kraft A₁ verlegt - in die waagrecht gerichtete Kraft P₇ und in die in Richtung der Kraft /?, verlaufende Kraft P₈ zerlegen. Dabei ist erkennbar, daß die Kräfte /?, und P₈ gleich groß, aber entgegengesetzt gerichtet sind, sich also gegenseitig aufheben.

Bei der vorgeschlagenen Lösung wird somit die durch den Riemenzug beim Antrieb der Vorschubrolle 35 durch den Zahnriemen 24 auftretende, auf die Vorschubrolle 35 wirkende Abhebekraft vollständig ausgeschaltet und damit eine optimale Wirkung erzielt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

Nähmaschine mit einer Vorschubrolle, einem die Vorschubrolle tragenden, im wesentlichen vertikal bewegbaren und unter Federwirkung stehenden Träger, einem in Nährichtung hinter der Vorschubrolle angeordneten, mit einer Antriebswelle in Antriebsverbindung stehenden Antriebsrad und einem die Antriebsverbindung zwischen der Vorschubrolle und dem Antriebsrad bildenden, über Umlenkrollen verlaufenden Riemen, dadurch gekennzeichnet, daß

a) die Umlenkrolle (25) für das ziehende Trum des Riemens (24) auf einer koaxial zu dem Antriebsrad (23) schwenkbar gelagerten Wippe (29) drehbar befestigt ist,

b) der zwischen der Umlenkrolle (25) und dem Antriebsrad (23) verlaufende Teil des Trums sich im wesentlichen waagrecht erstreckt und

c) die Wippe (29) mit dem Träger (33) für die Vorschubrolle (35) über eine Koppelstange (39) verbunden ist, deren Längsachse sich mit der Winkelhalbierenden des Umschlingungswinkels des Riemens (24) um die Umlenkrolle (25) im wesentlichen in der Horizontalebene durch die Drehachse der Wippe (29) schneidet.