DE2715832A1 - Verfahren zur gewinnung von gereinigtem antihaemophilem globulin a (faktor viii) - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von gereinigtem antihaemophilem globulin a (faktor viii)Info
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Description
11 Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem antihämophilem
Globulin A (Paktor VIII) "
" Faktor VIII,auch als antihämophiles Globulin A bezeichnet, 1st
einer der wichtigsten Gerinnungs-Faktoren, der im "intrinsic system" bei der Bildung von Thromboplastin mitwirkt. Bei der
Behandlung der Blutung von Patienten mit Hämophilie A hat sich die Substitution von Faktor VIII am besten
M bewährt. Der Faktor VIII ist
aufgrund seines geringen Gehalts im Plasma und seiner Instabi
lität schwierig vom Plasma abzutrennen und zu reinigen. Es sind zur Zeit einige Faktor VIII Präparate erhältlich, die zur
Behandlung von Hämophilie A Patienten eingesetzt werden. Diese
^ Präparate werden aus der Fraktion I1 die durch
Fraktionierung mit Äthanol nach Cohn erhalten worden ist, oder
durch Kyropräzipitation hergestellt. Diese Präpa
rate sind noch sehr unrein, und sie haben einen hohen
L _J
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- * - 2716832
Fibrlnogengehalt. Eine zu häufige oder zu hohe Dosierung kann den Patienten klinisch gefährden, da die Fibrinogenkonzentration
auf unzulässig hohe Werte ansteigt, Ferner ist die genaue Dosierung schwierig, weil die Aktivität von Präparat zu Präparat
schwankt. Aus den vorstehenden Gründen besteht ein Bedarf an einem stark gereinigten, konzentrierten Faktor VIII Präparat
aus frischem,crenooltem Plasma. Die bisher bekannten hochaktiven
Faktor VIII Konzentrate werden im allgemeinen aus rohen Fraktionen von Faktor VIII, wie der Cohn Fraktion I oder aus
einem Kryopraezipitat und anschließende Reinigung durch Fraktionierung mit Polyäthylenglykol oder Fraktionierung der GIykokoll-Fällunghergestellt.
Teilweise Verbesserungen dieser Verfahren sind in den US-PSen 3 631 018 und 3 652 530 beschrieben.
Kisker, Thromb. Diath. Haemorrhagica, Bd. 17 (1967), S. 38l,
und Penick und Brinkhouse, Amer. J. fled. Sciences, Bd. 232
(1956), S, k~$k,haben bereits darauf hingewiesen, daß· bei der
Herstellung von hochaktiven Faktor VIII Konzentraten, insbesondere bei der Abtrennung und Reinigung des Faktors VIII, der
gleichzeitig vorhandene Prothrombinkomplex und aktive Formen dieser Faktoren, wie Ha und Xa, sich sehr ungünstig
auf die Stabilität des Faktor VIII auswirken und bisweilen den Faktor VIII Irreversibel inaktivieren. Zur Verbesserung
der Stabilität, der Ausbeute und der Löslichkeit des FaktorsVIII ist es daher von Bedeutung, diese störenden
Faktoren auf einer möglichst frühen Stufe des Abtrennungsund Reinigungsverfahrens zu inaktivieren oder zu eliminieren.
Verfahren zur Inaktivierung der störenden Faktoren
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sind beispielsweise in der US-PS 3803 115 beschrieben. Es ist
ferner bekannt, daß diese störenden Faktoren auch mit tels eines Adsorptionsmittels, wie Aluminiumhydroxid, Magne
siumhydroxid, Bariumcarbonat, Bariumsulfat, 9,10-Diamlno-2-
äthoxyacridin-lactat (Rivanol), einem Ionenaustauscher (Amber-
lite IRC-50) oder Glycinäthylester, abgetrennt werden können;
vgl. E. Bidwell u. Mitarb., Brit. J. Haemat., Bd. 13 (1967),
S. 568, J. P. Soulier u. Mitarb., Presse med., Bd. 72 (1961),
S. 1223, P. M. Surgenor u. Mitarb., J. Phys. Colloid Chem., Bd. 55 (1951), S. 94,und M. S. Hoag u. Mitarb., J. Clin. In
vest., Bd. 39 (I960), S. 55^. Aluminiumhydroxid eignet sich be
sonders gut als Adsorptionsmittel für die störenden Faktoren und wird deshalb sehr häufig verwendet. Aluminiumhy
droxid hat jedoch folgende Nachteile:
^ (1) die Abtrennung der störenden Paktoren, insbeson
dere des Prothrombin-Komplexes, ist unbefriedigend, und es
kann einen unerwünschten Einfluß auf die Stabilität oder eini ge andere Eigenschaften des Paktors VIII ausüben;
(2) es reagiert mit Citronensäure oder deren Salzen unter BiI-
" dung eines Gels, so daß seine Verwendung die Möglichkeit der
Verwendung von Citraten als Mittel zur Löslichmachung und Sta
bilisierung des Paktors VIII während seiner Fraktionierung ausschließt;
(3) nach der Behandlung mit Aluminiumhydroxid verbleibt eine
" geringe Menge an Aluminiumionen, die mit später zugesetztem
Citrat geringe Mengen an Gel bildet, was zu einer Verstopfung des Membranfilters führen kann, wodurch die Sterilfiltration
sehr erschwert wird und große Verluste an Faktor VIII auftreten.
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Nach M. S. Hoag u. Mitarb., New Eng. J. Med. , Bd. 280 (1969),
S. 581 ,eignet sich ein Dextran mit Diäthylaminoäthylgruppen als
Adsorptionsmittel für den Prothrombin-Komplex. Nach S. E. Michael und G. W. Tunnah, British J. Haemat., Bd. 9 (1963), S. 236
bis 244, kann ein Dextran mit Diäthylaminoäthylgruppen als Adsorptionsmittel
für den Faktor VIII dienen. Bei der Verwendung von Dextran mit Diäthylaminoäthylgruppen (DEAE-Dextran) als Adsorptionsmittel
zur Reinigung des Paktors VIII, der durch den Prothrombin-Komplex verunreinigt ist, besteht somit die Gefahr,
daß nicht nur der Prothrombin-Komplex sondern auch der Faktor VIII an diesem Austauscher adsorbiert wird, wodurch die Ausbeute
an Faktor VIII stark abfällt. Dies ist der Grund, warum DEAE-Dextran bisher nicht zur Abtrennung des Faktors VIII vom Prothrombin-Komplex
verwendet wurde.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren
zur Gewinnung von gereinigtem Faktor VIII (antihämophi-Ies
Globulin A) aus frischem humanem Plasma oder gepooltem Plasma zu schaffen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es,
ein Verfahren zur Abtrennung des Prothrombin-Komplexes, der
für den Abbau oder die Inaktivierung des Faktors VIII verantwortlich ist, aus humanem gepooltem Plasma zu entwickeln.
Schließlich ist es Aufgabe der Erfindung, den Faktor VIII aus humanem gepooltem Plasma in hoher Ausbeute zu gewinnen. Ferner
ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verbesserung
der Stabilität und löslichkeit des Faktors VIII zu entwickeln. Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gelöst.
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Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten
Gegenstand.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird Plasma oder eine Plasmafraktion,
die sowohl den Prothrombin-Komplex als auch den Paktor VIII enthält, vorzugsweise mit 0,5 bis 3 mg (bezogen
auf das Trockengewicht) DEAE-Dextran pro Einheit Prothrombin behandelt. Auf diese Weise wird der Prothrombin-Komplex am
DEAE-Dextran adsorbiert und abgetrennt. 10
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann als DEAE-Dextran DEAE-Sephadex^-'
A-50 oder A-25 verwendet werden, die sich durch den
Vernetzungsgrad und dementsprechend die Porosität unterschei-Firmenschrift
zur Ionenaustausch-Chromatographie, Pharmacia Fine Chemicals AB, Juni 1973fsowie Dextran Fractions, Dextran Sulphate, DEAE-Dextran,
defined polymers for -biological research, Pharmacia Fine Chemicals AB, Dezember 197^.
im erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Plasma oder eine Plasmafraktion
eingesetzt, die den Faktor VIII und den Prothrombin-Komplex enthält. Die Behandlung mit DEAE-Dextran ist wirkungsvoller,
wenn ein Ausgangsmaterial verwendet wird, in dem der Paktor VIII in weniger gereinigtem Zustand vorliegt. Obwohl die
Adsorption des Prothrombin-Komplexes durch die Reinheit des Paktors VIII im Plasma oder der Plasmafraktion nicht beeinträchtigt
wird und auf Jeder Stufe der Reinigung ein hohes Ausmaß an Abtrennung erreicht wird, nehmen die Verluste an
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Paktor VIII durch Adsorption mit zunehmender Reinheit des Faktors
VIII im Plasma oder der Plasmafraktion zu. Deshalb ist die Behandlung mit DEAE-Dextran wirkungsvoller, wenn sie auf einer
Frühstufe der Reinigung durchgeführt wird. Besonders wirksam ist das Verfahren, wenn ein Plasma unmittelbar mit DEAE-Dextran
behandelt wird.
DEAE-Dextran wird im erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 3 mg, insbesondere 1,0 bis 1,5 mg,
bezogen auf das Trockengewicht, pro Einheit Prothrombin im Plasma oder der Faktor VIII-Fraktion verwendet. Bei Verwendung von
DEAE-Dextran in Mengen außerhalb des angegebenen Bereichs erfolgt keine wirksame Adsorption des Prothrombin-Komplexes/ oder
es treten Verluste an Faktor VIII ein. Selbstverständlich muß das DEAE-Dextran vor der Verwendung gequollen, mit Puffer behandelt
und 30 Minuten bei 121°C dampfsterilisiert werden. Das
verfahrensgemä'ß eingesetzte Plasma bzw, die Faktor VIII-Fraktion
hat vorzugsweise einen pH-Wert von 6,8 bis 7,9 sowie eine Temperatur von 0 bis 100C. Außerhalb dieses pH-Bereichs werden
der Faktor VIII und der Prothrombin-Komplex inaktiviert. Das
Plasma oder die Faktor VIII-Fraktion hat vorzugsweise eine elektrische Leitfähigkeit von 7 000 bis 12 000 juU/cm, gemessen
mit einem Digital-Leitfähigkeitsmesser, Modell CM-15A (Hersteller TOA Electronics Ltd.). Gewöhnlich ist eine Kontaktzeit
von 10 bis 60 Minuten ausreichend. Die elektrische Leitfähigkeit des verfahrensgemäß eingesetzten Plasmas oder der
Plasmafraktion ist von besonderer Bedeutung. Sie muß im Bereich von 7 000 bis 12 000 /uU/cm, insbesondere zwischen 8 500
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und 9 500/uU/cm liegen. Bei einem Wert oberhalb 12 000
wird der Prothrombin-Komplex unzureichend adsorbiert und abgetrennt.
Bei einem Wert unterhalb 7 000 |üU/cm erfolgt bereits teilweise Adsorption des Faktors VIII, Nach Abtrennung des Prothrorabin-Komplexes
kann der überstand, d, h. das den Faktor VIII enthaltende Plasma oder die Plasmafraktion noch in üblicher Weise
durch Kryoäthanolpräzipitation nach der Cohn'schen Äthanolfraktionierung (vgl. Blombäck, Arkiv For Kemi,
Bd. 12,Nr. 36 (1958), S. 337 bis 396) und anschließende Reini-
gung des prazipitats mit Polyäthylenglykol (vgl. Poison, Vox
Sang, Bd. 23 (1972), S. 107 bis 118) und/oder Glykokoll(vgl. Hurt, Thromb. Diath. Haemorr., Bd. 15 (1966), S. 327 bis 337)
weiter gereinigt werden.
In der Praxis wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchge- führt, daß zunächst gepooltes humanes Plasma auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7,9 und eine elektrische Leitfähigkeit von 7 000 bis 12 000 ^U/cm eingestellt und sodann mit 0,3 bis 5 mg (be zogen auf das Trockengewicht) DEAE-Dextran, vorzugsweise DEAE- Sephadex^ A-50 oder A-25; pro ml Plasma etwa 30 Minuten unter Rühren bei einer Flüssigkeitstemperatur von 0 bis 100C behan delt wird, bis der Prothrombin-Komplex am DEAE-Dextran adsor biert ist. Sodann wird das DEAE-Dextran abgeschleudert. Es wird Prothrombin freies Plasma, als überstand erhalten. Dieses Plasma wird anschließend bei -1 bis -40C mit 53 Volumenprozent Äthanol versetzt, bis die Endkonzentration von Äthanol einen Wert von 3 bis 8 Volumenprozent erreicht hat. Es bildet sich
In der Praxis wird das erfindungsgemäße Verfahren so durchge- führt, daß zunächst gepooltes humanes Plasma auf einen pH-Wert von 6,8 bis 7,9 und eine elektrische Leitfähigkeit von 7 000 bis 12 000 ^U/cm eingestellt und sodann mit 0,3 bis 5 mg (be zogen auf das Trockengewicht) DEAE-Dextran, vorzugsweise DEAE- Sephadex^ A-50 oder A-25; pro ml Plasma etwa 30 Minuten unter Rühren bei einer Flüssigkeitstemperatur von 0 bis 100C behan delt wird, bis der Prothrombin-Komplex am DEAE-Dextran adsor biert ist. Sodann wird das DEAE-Dextran abgeschleudert. Es wird Prothrombin freies Plasma, als überstand erhalten. Dieses Plasma wird anschließend bei -1 bis -40C mit 53 Volumenprozent Äthanol versetzt, bis die Endkonzentration von Äthanol einen Wert von 3 bis 8 Volumenprozent erreicht hat. Es bildet sich
präzipitat.
ein Kryoäthanol/ ner Faktor VIII wird in einer Ausbeute von
ein Kryoäthanol/ ner Faktor VIII wird in einer Ausbeute von
72,7 bis 88,3 % und einer spezifischen Aktivität (Faktor VIII
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γ -ι
Einheit pro A 23θ) von l3,3 bis 29,6, je nach der Herkunft des
Plasmas, erhalten. Diese Werte liegen erheblich über den Werten für die spezifische Aktivität der bekannten Faktor VIII Präparate.
In der nächsten Stufe wird das erhaltene Kryopräzipitat in einem entsprechenden Medium, wie Tris-Citratpuffer (pH-Wert
7|0 bis 7>Ό gelöst und nach der Methode von Poison, a.a.O.
mit ~t> bis 5 Gewichtsprozent pro Volumen Polyäthylenglykol vom
Molekulargewicht λ 000 versetzt. Auf diese Weise wird Fibrinogen
ausgefällt. Der Überstand wird mit Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht k 000 und/oder Glykokoll konzentriert. Es wird
Präzipi_tajt^,
ein gereinigtesFaktor VIII- V erhalten. Aus dem hochgerei-
Präzipitat
nigten Faktor VIII- γ wird ein stabiles getrocknetes Produkt
des humanen Faktors VIII in konzentrierter Form hergestellt. Dieses Produkt wird als Conco-eight bezeichnet. In
Tabelle I sind die Aktivitäten und Eigenschaften von Concoeight
und drei anderen bekannten Faktor Vlll-Präparaten zusammengefaßt .
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Eigenschaften | Conco-eight | Produkt A | 25,5 | Produkt B | Produkt C | Ln OD La) |
|
(500 U/20 ml) | (290 U/10 ml) | I | (260 U/10 ml) | (250 U/10 ml) | ho | ||
Löslichkeit bei 3O-37°C (min) | <clO | 15 | 20 | < 10 | |||
Farbe der Lösung | schwach weiß | hellgelb | |||||
-J | Faktor VIII Aktivität | 25,0 | ^y, 9 | 26,1 | 25,1 | ||
σ | (U/ml) | f | |||||
co | 0,853 | ||||||
OD | Proteingenalt nach Lowry- | 1 % "^ | 3,70 | 21,1 | 39,5 | ||
■Γ- | Folin (mg/ml) | 13,3 | 0,124 | ||||
Spezifische Aktivität | *1 OO ^"\ | 0,942 | 0,635 | ||||
O | (U/mg Protein) | 1,880 | f | / | |||
co | Fibrinogengehalt (mg/ml) (mg/mg Protein) |
1,13 | O 1,2 |
10,85 | 13,90 | ||
Bestandteile bei der | 0,085 | 3,3 | 0,392 | 0,352 | |||
Elektrophorese (%) | 57,2 | ||||||
Albumin (X .-Globulin |
ι 33,7 |
||||||
O2-GlObUlIn | O 2,3 |
4,6 | O | 30,1 2,0 |
|||
ß-Globulin | 11,4 | 2,0 | 9,8 | ||||
Fibrinogen | 11Z1 | 42,5 | 3,8 | ||||
^-Globulin | 18,6 | 49,5 | 45,5 | ||||
L | 55,6 | 4,9 | 8,8 | ||||
ro cn
ro
?abelle I - Fortsetzung
Polyäthylenglykol-Gehalt (mg/ULKj |
0.32 | < 0.01 | 0.54 | < 0.01 |
Isoagglutinin, reziproker Titer |
||||
Anti-A | x32 - x64 | x64 | • x32 - x64 | x64 - xl28 |
Anti-B | x32 - x64 | x64 | x'32 - x64 | x64 - xl28 |
HBs-Antigen (HAI Titer) | negativ | negativ - | negativ | negativ |
Anti-HBs (HiA Tit er) | ti | Il | ti | It |
Koagulationsfaktoren | ||||
Faktor I | I.13 mg/mi | 3.7O mg/mi | 10.85 mg/mi | 13.90 mg/mi |
II | 0.035 U/mi | 0.09 U/mi | 0.026 U/mi | 0.024 u/mi |
" Ha | >24 h | > 24 Ii | >24 ii | > 24 h |
11 V | O.O3I u/mi | 0.06 u/mi | 0.04 u/mi | O.152 u/mi |
11 VII | 0.071 u/mi | 0.02 U./mi | 0.02 u/mi | 0.114 u/mi |
" VIII | 25.O U/mi | 25.5 U7IHi | 26.0 u/mi | 25.I U/mi |
" IX | O.232 u/mi | 0.95 U/mi | 0.345 Vmi | 0.45 U/mi |
" X | 0.016 U/mi | 0.013 u/m£ | 0.010 U /mi | 0.101 U/mi |
Testmethode: Faktor I: Thrombin-GerinnunEszeit
raktor II, V, VII und X: Prothronbin-Zeit
Faktor Ha: 1 7« Fibrinogen-Gerinnungsseit
Faktor VIII und IX: Modifizierte partielle Thromboplastin-Zeit
cn CD CO
Das Produkt der Erfindung ist den Vergleichsprodukten in folgender
Hinsicht wesentlich überlegen:
1. es erfolgt eine rasche Wiederauflösung;
2. das Präparat hat eine hohe spezifische Aktivität;
3· das Präparat hat einen sehr niedrigen Pibrinogengehalt und
1J. der Gehalt an Prothrombin-Komplex ist niedrig.
In Fig. 1 und 2 sind die Ergebnisse von in vitro Versuchen der
Wirkung des Präparats der Erfindung bei einem an Faktor VIII W armen Plasma erläutert.
Pig. 1 zeigt die Wirkung des Präparats der Erfindung (Concoeight)
auf die Gerinnungsfähigkeit von Plasma eines Patienten
mit Hcimonhi 1 i e Af be?- /
/stimmt durch Thrombelastographie. In Fig. 1 zeigt Test Nr. 1 ein normales Muster und Nr. 2 das Muster eines an schwerer Häinophilie A erkrankten Patienten mit Faktor VIII Mangel. Der Gehalt an Paktor VIII im Plasma beträgt weniger als 1 % des Normalwertes. Nach Gabe einer ausreichenden Dosis Concoeight zur Erzielung eines lOprozentigen Faktor VIIl-Anstiegs
/stimmt durch Thrombelastographie. In Fig. 1 zeigt Test Nr. 1 ein normales Muster und Nr. 2 das Muster eines an schwerer Häinophilie A erkrankten Patienten mit Faktor VIII Mangel. Der Gehalt an Paktor VIII im Plasma beträgt weniger als 1 % des Normalwertes. Nach Gabe einer ausreichenden Dosis Concoeight zur Erzielung eines lOprozentigen Faktor VIIl-Anstiegs
Ό zeigt sich eine beträchtliche Verbesserung des
Thrombelastogramms, was aus Teyt Nr. 3 hervorgeht, während die
Verabreichung von Conco-eight zur Erzielung eines lOOprozentigen
^VIII1AnStIe-OS,
Faktor ~y aas 'rnrombelastogranun das in Nr. H angegebene einwandfreie
Muster ergibt.
Fig. 2 zeigt die Wirkung von Conco-eight auf die Gerinnungsfähigkeit
von Plasma eines Patienten mit Hämophilie A, bestimmt
VIII-durch die partielle Thromboplastin Zeit (PTT). Bei einem Faktor
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Γ Π
Anstieg des uamophilie A-Plasnias auf einen Wert von 5 % des Normalwertes liegen 3 von 8 Fällen innerhalb des Normalbereichs. Bei
einer Erhöhung auf 10 % des Normalwertes liegen sämtliche Fälle
im normalen Gerinnungszeitbereich.
Aus den Figuren 1st ersichtlich, daß das erfindungsgemäß hergestellte
Faktor VIII Präparat die Gerinnungsfähigkeit von Hämophilie
Α-Plasma und die partielle Thromboplastin-Zeit erheblich
verbessern. 10
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem Faktor VIII hat folgende Vorzüge:
(1) Durch die Verwendung von DEAE-Dextran läßt sich der Prothrombin-Komplex
aus dem eingesetzten humanen Plasma oder Plasmafraktionen in einer Menge von mindestens 95 % abtrennen. Die Abtrennung
ist wesentlich höher als bei der Behandlung mit Aluminiumhydroxid, bei der nur 30 % des Prothrombin-Komplexes abgetrennt
werden;
(2) bei der Behandlung mit DEAE-Dextran beträgt der Verlust
an Faktor VIII nur 10 bis 15 %, wenn als Ausgangsmaterlal Plasma,
die Cohn-Fraktion I oder ein Xryopräzipitat eingesetzt v/erden. Dieser Verlustwert ist vergleichbar oder geringer als der Verlust,
der bei der Behandlung mit Aluminiumhydroxid eintritt. In diesem Falle beträgt der Verlust 8 bis 22 %\
(3) bei der Behandlung von Plasma mit DEAE-Dextran wird der
Prothrombin-Komplex vor der Abtrennung des Faktors VIII entfernt. Hierdurch wird die Stabilität und die Ausbeute an Faktor
VIII erheblich verbessert;
L _l
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im Gegensatz zu Aluminiumhydroxid bildet DEAE-Dextran kein
Gel mit Citronensäure oder Citraten. Dies gestattet die Verwendung von Citratpuffer, der eine hohe ausbeute zuläßt, zur
Isolierung des Paktors VIII aus der Cohn-Fraktion I oder dem Kryopräzipitat . Dies führt zu einer Ausbeuteverbesserung an
Faktor VIII auf dieser Behandlungsstufe von etwa 10 bis 15 %,
(5) Aus den gleichen Gründen, wie vorstehend beschrieben, ist
Meiubrary
die Gefahr einer Verstopfung des (filters durch Gelbildung vermieden,
wodurch sich die Sterilfiltration erheblich vereinfacht;
(6) die Filtration verursacht daher keinen nennenswerten Verlust an Faktor VIII,und die Ausbeute an Faktor VIII ist erheblich
verbessert;
(7) nach der Adsorption des Prothrombin-Komplexes kann dieser
aus dem DEAE-Dextran eluiert werden. Dies gestattet die Abtrennung und Fraktionierung der, Prothrombin-Komplexes.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. In den Beispielen
wird eine Prothrombin-Einheit definiert als die in 1 ml frischem gepooltem normalem Plasma vorhandene Aktivität, bestimmt
nach der einstufigen Methode von Koller, Loeliger und Duckert, Acta Haemat., Bd. 6 (1951), S. 1. Eine Faktor VIII-Einheit
ist definiert als Aktivität in 1 ml frischem gepooltem normalem Plasma, bestimmt nach der partiellen Thromboplastin-Zeit-Methode
von Hardisty und MacPherson, Thromb. Diath.
Haemorrh., Bd. 7 (1962), S. 215. Die spezifische Aktivität de3 Faktors VIII ist die berechnete Aktivität von Faktor VIII
in 1 mg Protein.
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- l6 -
1 Beispiell
1 300 Liter frisches gefrorenes humanes Plasma (Gesamtprothrombin-Aktivität
1,3 x 10 Einheiten, Faktor VIII Gesamtaktivität 1,3 x 10 EinheitenX/arcen aufgetaut und gepoolt. Sodann wird
seine Temperatur auf H0C, sein pH-Wert mit 0,1 η Natronlauge
auf 7»^ und seine elektrische Leitfähigkeit mit 1 molarer wäßriger
Kochsalzlösung auf 10 000 /uU/cm eingestellt. Hierauf wird
das Plasma mit 23,B kg (Trockengewicht 2 kg; 1,53 mg/Einheit
Prothrombin) DEAE-Sephadex'— A-50 bei ^0C versetzt. Der Austauscher
wird vorher gequollen und mit 0,02 molarem Citratpuffer (pH 7,0) gepuffert und dampfsterilisiert. Das Plasma wird
mit dem DEAE-Dextran etwa 60 Minuten unter Rühren behandelt. Hierauf wird das mit dem Prothrombin-Komplex beladene DEAE-Dexträn
bei der gleichen Temperatur abgeschleudert. Die Abtrennung des Prothrombin-Komplexes beträgt 96,5 % und die Ausbeute an
Faktor VIII 88,5 %> Sodann wird das erhaltene Plasma bei 0 bis
-2 C mit 53 volu'fienprozentigen Äthanol versetzt, bis die Endkonzentration
an Äthanol im Plasma einen Wert von 4,5 Volumenprozent
erreicht. Hierauf wird das Plasma zentrifugiert. Es werden 8,3 kg einer Faktor VIII-Fraktion in Form eines Kryoäthanolpräzipitats
erhalten. Aus diesem Präzipitat wird der Faktor VIII in 150 Liter 0,02 molarem Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-0,01
molaren Natriu.ncitrat-Puffer(pH 7,4) extrahiert.
Auf diese Weise wird eine rohe Lösung von Faktor VIII mit einer 25,4 mal höheren spezifischen Aktivität als das eingesetzte
Plasma in einer Ausbeute von 75,3 %t bezogen auf das
eingesetzte Plasma, erhalten. Sodann wird die rohe Lösung mit Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht 4 000 bis zu einer Kon-
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Γ Π
zentration von H Gewichtsprozent pro Volumen versetzt. Die entstandene
Fällung des Pibrinogens wird abgetrennt. Der Paktor VIII enthaltende überstand wird mit einer weiteren Menge Polyäthylenglykol
vom Molekulargewicht 4 000 versetzt, bis dessen Endkonzentration 14 Gewichtsprozent pro Volumen beträgt. Hier-
Präzipitats
bei wird gereinigter Faktor VIII in Form eines / erhalten.
Präzipitat
Da-» gereinigte / wird mit einer geringen Menge einer 1,8-
Da-» gereinigte / wird mit einer geringen Menge einer 1,8-
molaren Glykokoll-Lösung gewaschen, um restliches Polyäthylen-
Präzipitat glykol abzutrennen. Sodann wird uas / in 10 bis 15 ml pro
•° Ig feuchtes / in einem 0,01 molaren Tris-(hydroxyraethyl)-aminomethan-0,01
molaren Natriumcitrat-0,1 molaren Natriumchlorid-Puffer vom pH-Wert 7,4 gelöst, Es wird eine konzentrierte
Faktor VIII Lösung mit etwa 30 Einheiten Faktor VIII pro ml erhalten. Die Lösung wird sterilfiltriert und in Dosierungseinheiten
unterteilt, die gefriergetrocknet werden. Die getrockneten
Faktor Vlll-Präparate werden in der gleichen Menge V/asser, wie sie vorher durch Gefriertrocknung entfernt wurde,
wieder gelöst. Die erhaltene Lösung hat eine Aktivität von 25 bis 30 Einheiten pro ml und folgende Eigenschaften:
Spezifische Aktivität von Faktor VIII 3 Einheiten/mg Protein
Pibrinogengehalt 0,048 mg/mg Protein
Polyäthylenglykol-Gehalt 0,2 mg/ml
Isoagglutinin-Titer 1 : 32
HB3-Antigen und Antl-HBs-Antikörper negativ nach dem
Hämagglutinations-Hemmtest und dem pas-
** siven Hämagglutina-
tions-Test
aktiver Gerinnungsfaktor mindestens 24 Std.,
bestiroir.t durch die
1 % Fibrinogen-Gerinnungszeit.
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1 Beispiel2
1 300 Liter frisches gefrorenes gepooltes humanes Plasma werden aufgetaut und bei 0 bis -2°C mit 5 Volumenprozent Äthanol
versetzt· Es wird eine Fraktion von Paktor VIII in Form eines ^ Kryoäthanolpräzipitats isoliert. Dieses Präzipitat wird ir.
130 Liter eines 0,02 molaren Trj s-ChydroxymethyD-aminomethan-O1Ol
molaren Natriumcitrat-Puf fers vom pH-V/er t 7,0 eingetragen.
Das Gemisch wird bei 25°C gerührt und sodann zentrifugiert. Als Überstand wird eine rohe Extraktlösung von Faktor VIII mit
einer Prothrombin-Gesantaktivität von 40 000 Einheiten und
einer Faktor VIII-Gesamtaktivität von 1,0-Ί χ 10 Einheiten erhalten.
Die Temperatur der Lösung wird auf k°Ct ihr pH-Wert
mit 0,1 η Salzsäure auf 7,0 und ihre elektrische Leitfähigkeit mit 1 molarer Kochsalzlösung auf 9 000 /uCVcm eingestellt. Sodann
werden Ί50 g DEAE-Sephadex v™ A-25 Gel (HO g Trockengewicht,
1 mg/1 Einheit Prothrombin) eingetragen. Das Gemisch wird 30 Minuten gerührt. Danach wird das mit dem Prothrombin-Komplex
beladene DEAE-Dextran abgeschleudert. Als überstand wird eine Rohlösung von Faktor VIII erhalten, die praktisch
frei von Prothrombin-Komplex ist. Die Ausbeute an Faktor VIII beträgt 63,5 % und die spezifische Aktivität ist 19,5 mal höher
als im eingesetzten Plasma. Danach wird aus der erhaltenen Rohlösung gemäß Beispiel 1 das Fibrinogen abgetrennt und
der Faktor VIII konzentriert. Es wird ein hochgereinigte Faktor Vlll-Präzi* erhalten, das gemäß Beispiel 1 zu einem Konzentrat
mit ähnlichen Eigenschaften verarbeitet wird.
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'5
Le e rs e i t e
Claims (5)
11 Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem antihämophilem
Globulin A (Faktor VIII) "
Priorität: 9.4.1976, Japan, Nr. 39 89Ί/76
Patentansnrüche
'lrf Verfahren zur Gewinnung von gereinigtem antihämophilern
Globulln A (Faktor VIII) aus frischem humanem Plasma, d a durch gekennzeichnet, daß man das humane
Plasma oder Plasmafraktionen, die sowohl den Prothrombin-Komplex als auch den Faktor VIII enthalten, mit einem schwach basischen
Anionenaustauscher auf der Basis eines Dextrans mit Diäthylamlnoäthylgruppen
(DEAE-Dextran) behandelt und den Über-
25 stand vom Austauscher abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,5 bis 3 mg (bezogen auf das Trockengev/icht) DEAE-Dextran
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ORIGINAL INSPECTED
pro Einheit Prothrombin verwendet. -C / I bo Oi.
3. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß man
humanes Plasma oder Plasmafraktionen mit einer elektrischen
Leitfähigkeit von 7 000 bis 12 000 jaü/cm verwendet.
Leitfähigkeit von 7 000 bis 12 000 jaü/cm verwendet.
1J, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
humanes Plasma mit einem pH-Wert von 6,8 bis 7,9 und einer
Flüssigkeitstemperatur von 0 bis 10 C verwendet.
Flüssigkeitstemperatur von 0 bis 10 C verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit dem DEAE-Dextran während eines Zeitraums von
10 bis 60 Minuten durchführt«
6, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
/η Λ
als DEAE-Dextran DKAE-Sephadex v-^A-50 oder A-25 verwendet.
7 0 9 8 4 1 /1029
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