DE2658906A1 - Beta-lactam-antibiotika, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als arzneimittel - Google Patents
Beta-lactam-antibiotika, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung als arzneimittelInfo
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- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
Description
Bayer Aktiengesellschaft
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
5090 Leverkusen, Bayerwerk PG/Si/bc
23. üez. 1976
ß-Lactam-Antibiotica, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Arzneimittel
Die vorliegende Erfindung betrifft neue ß-Lactam-Antibiotica, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als
Arzneimittel r insbesondere als antibakterielle Mittel und
als Mittel zur Förderung des Wachstums und zur Verbesserung der Futterverwertung bei Tieren.
Es ist bereits bekanntgeworden, daß bestimmte et-(Imidazolidin-2-oxo-1-yl-carbönylamino)-benzy!penicilline
antibakteriell wirksam sind ^ygl. belgische Patentschriften 767 647 und
767 648 sowie niederländische Patentschrift 7 114 254 und
deutsche Offenlegungsschrift 2 152 9687.
Die erfindungsgemäßen neuen ß-Lactam-Antibiotica unterscheiden
sich chemisch von den bekannten Verbindungen des Standes der
■Technik vor allem dadurch, daß die CO-Gruppe des Imidazolidinon-Restes
durch eine SO^-Gruppe ersetzt ist.
Gefunden wurden die neuen ß-Lactam-Antibiotica der Formel I
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8 0 9 82t/0 188
A-N
-CONH-CH-CO-NH- C B C
in welcher
A für Wasserstoff; gegebenenfalls substituiertes Alkyl; Aryl
oder die R^x'-Gruppe steht, in welcher X1 die -CO-Gruppe oder
die -SO„-Gruppe bedeutet und R1 Wasserstoff, gegebenenfalls
substituiertes Alkyl, Aryl, Thienyl, Furyl, Amino, Monoalkylamino,
Dialkylamino, Pyrrolidyl oder Piperidyl bedeutet und wobei R1 weiterhin Alkoxy bedeuten kann, falls X für die
-CO-Gruppe steht;
R H, OCH,,
für Phenyl, Methylphenyl, Chlorphenyl, Hydroxyphenyl, Furyl,
oder den Rest r^>i steht; und
- steht; und
X für S, O, SO, SO2 oder Y
für die Gruppen
\/CH3 CH3
und
COOH
CH2 C-CH0-T
COOH
steht,
in welchen das Kohlenstoffatom, welches die Carboxylgruppe trägt, an das Stickstoffatom des ß-Lactamringes gebunden
ist und
T Wasserstoff, Alkyl-CO-O-, Pyridinium, Aminopyridinium,
Carbamoyloxy, Azido, Cyano, Hydroxy, die Gruppe -S-Phenyl, welche substituiert sein kann, oder die Gruppe -S-Het
bedeutet, in welcher Het für einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen 5- oder 6-gliedrigen Ring steht;
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5Κ und die bezüglich des Chiralitätszentrums C in den beiden
möglichen R- und S-Konfigurationen und als Gemische der daraus resultierenden Diastereomeren vorliegen können, und deren
nichttoxische, pharmazeutisch verträgliche Salze.
Diese Verbindungen weisen starke antibakterielle Eigenschaften auf und besitzen die Eigenschaft, das Wachstum und die
Futterverwertung bei Tieren zu verbessern.
Weiterhin wurde gefunden, daß man die neuen ß-Lactam-Antibiotica
der Formel I erhält, wenn man Verbindungen der Formel II
H0N-CH-CO-NH- C —CH N
2I Il Y (ii)
mit Verbindungen der Formel III
A-N N-CO-W (III)
in welcher
A die oben angegebene Bedeutung hat und
W für Halogen, Azid oder eine andere nukleofuge Abgangs— gruppe steht,
in Gegenwart eines Lösungsmittels und gegebenenfalls eines
Säurebindemittels bei Temperaturen von etwa -2O°C bis etwa +500C umsetzt und die erhaltenen ß-Lactam-Antibiotica gegebenenfalls
in ihre nichttoxischen, pharmazeutisch ver-
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träglich . Salze überführt oder aus den erhaltenen Salzen gewünschtenfalls die freien Säuren herstellt.
Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäßen Verbindungen
bei guter Verträglichkeit eine erheblich höhere und vor allem breitere antibakterielle Wirkung, d.h. Wirkung gegenüber mehreren
Bakterienfamilien im gram-negativen Bereich, als z.B. die' aus dem Stand der Technik bekannten ß-Lactam-Antibiotica.
Die erfindungsgemäßen Stoffe stellen somit eine Bereicherung der Pharmazie dar.
Verwendet man beispielsweise D-X-Aminobenzy!penicillin und
5-Chlorcarbonyl-2-methyl-1 , 2, 5-thiadiazolidin-l, 1-dioxid als Ausgangsstoffe,
so kann der Reaktionsablauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
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CH-,-N N-COCl
Tetrahydrofuran/^0 0-200C
pH = 6,5-7,5
(R)
CH3 -if "V-CO-NK-CH-CO-NK-j-—r"5 \/ CH3
CH3 -if "V-CO-NK-CH-CO-NK-j-—r"5 \/ CH3
O j
CCCK
O-
In den allgemeinen Formeln bedeutet gegebenenfalls substituiertes
Alkyl A und R. geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen.
Beispielhaft seien gegebenenfalls substituiertes Methyl, Äthyl,
n- und i-Propyl, n-, i- und t-Butyl, genannt.
Die Alkylreste A und R- können einen oder mehrere, vorzugsweise
1 bis 5, insbesondere 1 bis 3 gleiche oder verschiedene Substituenten
tragen. Als Substituenten seien beispielhaft aufgeführt: Halogen, vorzugsweise Fluor, Chlor, Brom und Jod, insbesondere
Fluor, Chlor und Brom; Cyano und Nitro. Als substituierte Alkylreste A und R- seien beispielhaft genannt;
Chlormethyl, Fluormethyl, Trifluormethyl, Chlordifluormethyl,
ß,ß,ß-TrIfluoräthy1, Pentrafluoräthy1, Cyanomethy1,
ß-Cyanoäthyl, /jf-Cyanopropyl, Nitromethyl, ß-Nitroäthyl, /-Nitropropyl,
Der Alkylrest R^ kann weiterhin eine R^-SO-Gruppe
tragen, wobei R2 für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit
1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen steht,
wie Methyl, Äthyl, n- und i.-Propyl und n.-, i»- und t.-Butyl.
Bevorzugt steht als substituiertes Alkyl A Methyl, Äthyl,
Cyanomethyl und ß-Cyanoäthyl und als gegebenenfalls substituiertes
Alkyl R- Methyl, Äthyl, Cyanomethyl, Cyanoäthylj Trifluormethyl,
Pentafluoräthy1 und Methylsulfonylmethyl.
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- 5
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Die Arylreste A und R1 bedeuten Phenyl oder Naphthyl, vorzugsweise
Phenyl.
Die Monoalkyl- und Dialkylaminoreste R1 enthalten vorzugsweise
1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatome je Alkylgruppe.
Beispielhaft seien genannt: Methylamino, Diäthylamino, Dimethylamino und Methy1-äthylamino. Bevorzugt sind Methylamino,
Äthylamino und Dimethylamino.
Pyrrolidyl und Piperidyl R1 sind vorzugsweise über das Stickstoffatom
an X' gebunden.
Falls X1 für die CO-Gruppe steht, kann R1 auch Alkoxy bedeuten.
Als Alkoxy R1 steht geradkettiges oder verzweigtes Alkoxy mit
vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatomen. Beispielhaft seien Methoxy, Äthoxy, n- und i-Propoxy und n-,
i- und t-Butoxy genannt. Bevorzugt ist Methoxy.
Thienyl und Puryl R1 sind vorzugsweise in der 2-Steilung gebunden.
In Methylphenyl, Chlorphenyl und Hydroxyphenyl B können Methyl,
Chlor und Hydroxy sich in ortho-, para- oder meta-Stellung zur Bindung des Phenylringes befinden. Bevorzugt ist die
para-Stellung.
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In der Definition von T bedeutet Alkyl in Alkyl-CO-O- vorzugs
weise Alkyl mit 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 Kohlenstoffatome.
Beispielhaft seien Methyl und Äthyl genannt, wobei Methyl besonders bevorzugt ist.
Der heterocyclische King Ket in -S-Het besteht
aus 5 oder 6 Ringgliedern und enthält 1 bis 4, vorzugsweise 1 bis 3 gleiche oder verschiedene Heteroatome, wobei
als Heteroatome Sauerstoff, Schwefel und Stickstoff stehen, bevorzugt ist der heterocyclische Ring ungesättigt und enthält
besonders bevorzugt 2 Doppelbindungen. Der heterocyclische Ring kann einen oder mehrere, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere
einen Substituenten enthalten. Als Substituenten seien beispielhaft aufgeführt: Halogen, wie Fluor, Chlor, Brom
und Jod, vorzugsweise Chlor und Brom, Anino, Niederalkylamino,
Diniederalkylamino, Niederalkyl, Cycloalkyl (mit 3 bis 7, vorzugsweise 5 oder 6 Kohlenstoffatomen im Cycloalkylteil),
Niederalkyloxy (Bedeutung von "Niederalkyl" siehe oben), Trifluormethyl, Phenyl, Benzyl und Acylamino mit vorzugsweise
2 bis 5, insbesondere 2 oder 3 Kohlenstoffatomen. Als -S-Het seien als besonders bevorzugt aufgeführt:
N — N N η N rf 3 N
I Ί Ii I' l
N,N -S JL S^ -S
CH3
— N Ν— Ν Ν—Ν Ν —Ν
J -SJLgJLcH3 -S -JL3^NH-CH5 -
-S-1IqANH-CO-CH3 -S-ILcJ-N s_J
SCH3 ' s
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Der -S-Phenylrest in der Definition von T kann einen oder
mehrere, vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 oder 2 gleiche oder verschiedene Substituenten tragen, wobei als Substituenten
diejenigen bevorzugt werden, welche oben als mögliche Substituenten des Restes -S-Het aufgeführt werden.
Ganz besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Verbindungen,
in welchen C in der D- = K-Konfiguration vorliegt.
Alle Kristallformen und Hydratformen der erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel 1 und ihrer Salze sind
in gleicher Weise antibakteriell wirksam.
Halogen W steht für Fluor, Chlor und Brom, vorzugsweise für
Brom oder Chlor, insbesondere für Chlor.
Unter nukleofugen Abgangsgruppen in der Definition von W sind
alle üblicherweise in der organischen Chemie verwendeten nukleofugen Gruppen und vor allem solche zu verstehen, welche
in Angewandte Chemie, 81_ (1969), Seite 543 beschrieben sind.
Nichttoxische, pharmazeutisch verträgliche Salze der Verbindungen
der Formel 1 sind Salze dieser Verbindungen mit anorganischen und organischen Basen an der sauren Carboxylgruppe
beziehungsweise den sauren Carboxyl- und Sulfonsäuregruppen. Als Basen können hierzu alle in der pharmazeutischen
Chemie, insbesondere in der Chemie der Antibiotika, üblicherweise verwendeten Basen eingesetzt werden. Als anorganische
Basen seien beispielhaft genannt: Alkali- und Erdalkalihydroxide, Alkali- und Erdalkalicarbonate und nlkalihydrogencarbonate,
wie Natrium- und Kaliumhydroxid, Calcium- und Magnesiumhydroxid, watriura- und Kaliumcarbonat, Calciumcarbonate
Natrium- und Kaiiumhydrogencarbonat; Aluminiumhydroxid und Ammoniumhydroxid. Als organische amine können
primäre, sekundäre und tertiäre aliphatische Amine sowie
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heterocyclische Amine eingesetzt werden. Beispielhaft seien genannt: Di- und Triniedrigalkylamine, z. B. Diethylamin,
Triethylamin, Tri-ß-hydroxyäthylamin, Procain, Dibenzylamin,
Ν,Ν'-Dibenzyläthylendiamin, N-Benzyl-ß-phenyl-äthylamin,
N-Methyl- und N-Äthylmorpholin, 1-Ephenamin, Dehydroabietylamin,
N.N'-Bis-dehydroabietyläthylendiarnin, N-Niedrigalkylpiperidin.
Auch sogenannte basische Aminosäuren wie Lysin oder Arginin können vorteilhaft als Basen Verwendung finden. Besonders
bevorzugte Salze sind die Natriumsalze.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Verbindungen der allgemeinen
Formel II sind bereits bekannt oder nach bekannten Methoden erhältlich.
Alle Kristallformen, Hydratformen und Salze der Verbindungen der allgemeinen Formel II sind als Ausgangsmaterialien für
das erfindungsgemäße Verfahren geeignet.
Als Beispiele seien genannt:
«C-Aminobenzylpenicillin,^-Amino-p-hydroxybenzylpenicillin,
<i- -Amino-p-methylbenzylpenicillin, '*■ -Amino-p-chlorbenzylpenicillin,
6-^~2-Amirio-2-(1 ^-cyclohexadien-i-ylj-acetariido/-penicillansäure,
7-(-"£ -Amino-phenylacetamido)-3-niethyl-ceph-3-em-4-earbonsäure,
7-( ·^ -Amino-phenylacetamido)-3-acetoxy-
methyl-ceph-3-em-4-carbonsäure, 7-( -Amino-4-hydroxy-phenylacetamido)-3-acetoxymethyl-ceph-2-em-4-carbonsäure.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Verbindungen der allgemeinen
Formel III können z.B. durch Umsetzung gemäß nachstehendem Schema erhalten werden:
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3C-NH-CH2-CH2-NH-C(CH3)
SO9Cl0 °2 2 2
(CH-C-N
ι
ι
CF3COOH
0,
HN NH + HN N-C(CH3J3
CH3J
CH-.-N
CF3COOH
CH3-N NH
COCl.
/s\
CH3-N N-COCl
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Als Beispiel für erfindungsgemäße Ausgangsverbindungen der
allgemeinen Formel III seien genannt:
2-Methyl-5-chlorcarbonyl-1,2,5-thia diazolidin-1,1-dioxid
2-Äthyl-5-chlorcarbonyl-1,2,5-thiadiazolidin-1, 1-dioxid
2-Allyl-5-chlorcarbonyl-1,2,5-thiadiazolidin-1,1-dioxid
2-tert.-Butyl-5-chlorcarbonyl-1,2,5-thiadiazolidin-1,1-dioxid
2-Methylsulfonyl-5-chlorcarbonyl-1,2,5-thiadiazolidin-l,1-dioxid
2-Phenylsulfonyl-5-chlorcarbonyl-1,2,5-thiadiazolidin-1,1-dioxid
2-Furylcarbonyl-5-chlorcarbonyl-1,2,5-thiadiazolidin-1,1-dioxid
1-Chlorcarbonyl-1,2,5-thiadiazolidin-1,1-dioxid
Diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel III, in denen
W Azid ist, werden in üblicher Weise z. B. aus den entsprechenden Verbindungen III, in denen W Halogen ist, durch
Umsetzung beispielsweise mit Alkaliaziden erhalten.
Als Verdünnungsmittel kommen beim erfindungsgemäßen Verfahren
Wasser sowie alle inerten organischen Lösungsmittel, vorzugsweise solche, welche mit Wasser mischbar sind, in Frage. Hierzu
gehören vor allem niedere Dialkylketone, z. B. Aceton,
Methyläthylketon, cyclische Aether, z.B. Tetrahydrofuran und Dioxan; Nitrile, z.B. Acetonitril; niedere Dialkylformamide,
z.B. Dimethylformamid; niedere Alkylalkohole, z.B. Aethanol und Isopropanol sowie Dimethylsulfoxid.
Diese Lösungsmittel können auch in Mischungen untereinander sowie in beliebigen Mischungen einzelner oder mehrerer
dieser Lösungsmittel mit Wasser verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann also durchgeführt werden
in Gegenwart von: (a) ausschließlich V.asser, (b) ausschließlich einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln
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oder te; Wasser und einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln.
Ist wegen des Vorhandenseins von Wasser eine pH-Messung während der erfindungsgemäpen Reaktion möglich,
wird der pH der Reaktionsmischung durch Zusatz von Basen oder durch Verwendung von Puffergercischen vorzugsweise
zwischen 6,5 bis 7,5 gehalten. Das erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich aber auch sehr gut in einem anderen pH-Bereich, beispielsweise zwischen 4,5 und 9,ο oder bei pH
2,ο bis 4,5, durchführen. Ferner ist es möglich, die Reaktion
in mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln, z. B. halogenierten
Kohlenwasserstoffen, wie Chloroform oder Methylenchlorid, unter Zusatz von organischen Basen, vorzugsweise
wiederalkylaminen, z. B. Triäthylamin, Diethylamin oder cyclischen
Basen, z. B. N-Äthylpiperidin durchzuführen. Weiterhin
läßt sich die Reaktion in einer Mischung aus Wasser und einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, wie z. B. Niederalkyläthern,
wie Diäthyläther, halogenierten Kohlenwasserstoffen,
wie Chloroform und Methylenchlorid; Schwefelkohlenstoff; Isobutylmethylketon; Estern wie Essigsäureäthylester;
aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, ausführen, wobei es zweckmäßig ist, kräftig zu rühren und den,pH-Wert durch
Basenzusatz oder Verwendung von üblichen Pufferlösungen, z. B. Phosphat-, Acetat- oder Citratpuffer, zwischen 4,5 und 9|O
oder z. B. 2,ο und 4,5 zu halten. Man kann die Reaktion aber
auch in Wasser allein in Abwesenheit von organischen Lösungsmitteln in Gegenwart einer organischen oder anorganischen Base
oder unter Zusatz von üblichen Pufferstoffen durchführen.
Als Säurebindemittel können alle in der Chemie der Antibiotica üblicherweise verwendeten Säurebinder verwendet werden. Hierzu
gehören anorganische Basen und organische 3asen, welche z. B. durch sterische Hinderung schwer aeylierbar sind. Als
Beispiele für anorganische Basen seien Natrium- und Kaliunhydroxid genannt. Als organische Basen kommen praktisch alle
nicht oder schwer acylierbaren offenkettigen oder cyclischen
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Amine und auch heteroaromatische Basen infrage. Als Basen
seien beispielhaft tertiäre Amine, vorzugsweise Niederalkylamine, z.B. Triäthylamin und/oder cyclische Basen, z.B.
Pyridin sowie als schwer acylierbares sekundäres Amin Dicyclohexylamin
genannt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren ist der Zusatz einer Base nur
dann erforderlich, wenn während der Reaktion saure Verbindungen entstehen, z.B. im Falle, daß W für Halogen oder
Azid steht.
Die Reaktionstemperaturen können in einem größeren Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man zwischen etwa
-20 C und etwa +50 C, vorzugsweise zwischen 0 und +20°C. Wie bei den meisten chemischen Reaktionen können jedoch
prinzipiell auch höhere oder niedrigere Temperaturen verwendet .werden.
Die Umsetzung kann bei Normaldruck, aber auch bei vermindertem oder erhöhtem Druck ausgeführt werden. Im allgemeinen arbeitet
man bei Normaldruck.
Bei der Durchführung der erfindungsgeiuäßen Verfahren können
die Anteile der Keaktionspartner der Formeln 11 und III in
weiten Grenzen variiert werden, ohne daß das Ergebnis nachteilig
beeinflußt wird. Die Ausgangsstoffe können z. 5. in äquimolekularen Mengen miteinander zur Reaktion gebracht
werden. Es kann jedoch zweckmäßig sein, einen der beiden Reaktionspartner im Überschuß zu verwenden, um sich die
Reinigung oder Reindarstellung des gewünschten Penicillins
zu erleichtern und die Ausbeute zu erhöhen.
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-■■■■ " . 80982Ϋ/0188
Beispielsweise kann man die Reaktionspartner der allgemeinen
Formel II mit einem Ueberschuß von 0,1 bis 0,3 Moläquivalenten einsetzen und dadurch eine geringere Zersetzung
der Reaktionspartner der allgemeinen Formel III in einem wasserhaltigen Lösungsmittelgemisch erreichen.
Der Üeberschuß der Reaktionspartner der allgemeinen Formel II laßt sich wegen der guten Löslichkeit in wäßrigen
Mineralsäuren beim Aufarbeiten des Reaktionsgemisches leicht entfernen.
Andererseits kann man aber auch mit Vorteil die Reaktionspartner der allgemeinen Formel III mit einem Üeberschuß
von beispielsweise 0,1 bis 1,0 Kolaquivalenten einsetzen.
Dadurch werden die Reaktionspartner der allgemeinen Formel II besser ausgenützt und die als Nebenreaktion in wasserhaltigen
Lösungsmitteln ablaufende Zersetzung der Reaktionsteilnehmer der allgemeinen Formel III kompensiert. Da die
im Üeberschuß zugesetzten Verbindungen der allgemeinen Formel III sich in Wasser rasch in neutrale stickstoffhaltige
Heterocyclen umwandeln, die sich leicht entfernen lassen, wird die Reinheit der Antibiotica hierdurch kaum
beeinträchtigt.
Die Menge der gegebenenfalls verwendeten Basen ist z. B. durch die gewünschte Jiinhaltung eines bestimmten pH-Wertes festgelegt. Vo eine pH-Messung und Einstellung nicht erfolgt oder
wegen des Fehlens von ausreichenden Mengen Wasser im Verdünnungsmittel nicht möglich ist oder nicht sinnvoll ist,
werden vorzugsweise 2 Moläquivalente Base zugesetzt.
Die Aufarbeitung der Reaktionsansätze zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Verbindungen und ihrer Salze erfolgt durchweg in der bei diesen Körpern allgemein bekannten Art
und Weise. Auch die Isolierung und Reinigung der erfindungsgemäßen Verbindungen sowie die Freisetzung der freien Säuren
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2Λ
aus Salzen oder die Ucvandlung der freien Säuren in Salze
werden nach allgemein üblichen Methoden der organischen Chemie, welche jedem Fachmann geläufig sind, vorgenommen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind in Form der freien Säure sowohl kristallin wie amorph und sowohl wasserfrei
wie in verschiedenen Hydratformen in gleicher Weise antibakteriell wirksam. Ebenfalls sind die Verbindungen der
allgemeinen Formel I in Form ihrer Salze, z. B. Natriurasalze,
sowohl kristallin wie amorph und sowohl wasserfrei wie wasserhaltig, beispielsweise als Hydrat, in gleicher Weise
antibakteriell wirksam.
Als neue Wirkstoffe seien genannt (Formeln IV und V):
(R) A-Nx. ,N-CO-NH-CH-CO-NH
COOH
CH
3 (IV) 3
CH3-C2H5-
CH2=CH-CH2
(CH3J3C-CH3CO-
(CH3J3C-CH3CO-
CH3SO2-
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(R) N-CO-NH-CH-CO-NH
COOH
(V)
H-
-OCOCH.
CH2=CH-CH2
CH3CO-
I I
-CO-
CH3SO2-
SO2-
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe weisen bei geringer26 589
Toxizität eine starke und breite antimikrobiell Wirksamkeit
auf . Diese Eigenschaften ermöglichen ihre Verwendung als chemotherapeutische Wirkstoffe in der Kedizin
sowie als Stoffe zur Konservierung von anorganischen und organischen Materialien, insbesondere von organischen
Materialien aller Art, z.B. Polymeren, Schmiermitteln, Farben, Fasern, Leder, Papier und Holz, von Lebensmitteln
und von Wasser.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe sind gegen ein sehr breites Spektrum von Mikroorganismen wirksam. Mit ihrer Hilfe können
grämnegative und grampositive Bakterien und bakterienähnliche Mikroorganismen bekämpft sowie die durch diese Erreger
hervorgerufenen Erkrankungen verhindert, gebessert
und/oder geheilt werden.
Besonders wirksam sind die erfindungsgemäßen Wirkstoffe
gegen Bakterien und bakterienähnliche Mikroorganismen. Sie sind daher besonders gut zur Prophylaxe und Chemotherapie
von lokalen und systemischen Infektionen in der Human- und Tiermedizin geeignet, die durch diese Erreger
hervorgerufen werden.
können lokale und/oder systemische Erkrankungen behandelt und/oder verhindert werden, die durch
die folgenden Erreger oder durch Mischungen der folgenden Erreger verursacht werden:
Micrococcaceae, wie Staphylokokken, z.B. Staphylococcus
aureus, Staph.epidermidis, Staph.aerogenes und Gaffkya
tetragena (Staph. = Staphylococcus);
Lactobacteriaceae, wie Streptokokken, z.E. Streptococcus pyogenes, oc-bzw. ß-hämolysierende Streptokokken, nicht
(Y-)-hämolysierendeStreptokokken, Str.viridans, Str.
faecalis (Enterokokken), Str.agalactiae, Str.lactis,
Str.equi, Str.anaerobis und Diplococcus pneumoniae
(Pneumokokken) (Str» = Streptococcus);
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-W--
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Neisseriaceae, wie Neisserien, z.B. Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken), M.meningitidis (Meningokokken), N.catarrhalis
und N.flava (N.=Neisseria);
Corynebacteriaceae, wie Carynebakterien, z.B. Corynebacterium
diphtheriae, C.pyogenes, C.diphtherioides,
C.acnes, C.parvum, C.bavis.
Enterobacteriaceae, wie Escherichiae-Bakterien der CoIi-Gruppe:
Escherichia-Bakterien, z.B. Escherichia coli,
Enterobacter-Bakterien, z.B. E.aerogenes, E.cloacae,
Klebsiella-Bakterien, z.B. K.pneumoniae, K.pneunoniae,
K.ozaenae, Erwiniae, z.B. Erwinia spec, Serratia, z.B.
Serratia marcescens (E. = Enterobacter) (K. = Klebsiella),
Proteae-Bakterien der Proteus-Gruppe: Proteus, z.B.
Proteus vul^aris, Pr.morganii, Pr.rettgeri, Pr.mirabilis,
Providencia, z.B. Providencia sp. (Pr. = Proteus), Salmcnelleae: Salmonella-Bakterien, z.B. Salmonella
pp.ratyphi A und B, S.typhi, S.enteritidis, S.cholerae suis,
S.typhimurium (S. = Salmonella, Shigella-Bakterien, z.B.
Shigella dysenteriae, Sh. ambigua, Sh.flexneri, Sh.boydii, Sh.sonnei (Sh. = Shigella);
Pseudomonadaceae, wie Pseudomonas-Bakterien, z.B. Pseudomonas aeruginosa, Ps.pseudoniallei (Ps. = Pseudomonas),
Aeromonas-Bakterien, z.B. Aeromonas liquefaciens, A.
hydrophila (A. = Aeromonas);
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8 0 9 8 2^/ 018 8
Spirillaceae, wie Vibrio-Bakterien, z.B. Vibrio cholerae,
V.proteus, V.Fetus (V. = Vibrio), Spirillum-Bakterien, z.B. Spirillum minus;
Parvobacteriaceae oder Brucellaceae, wie Pasteurella-Bakterien, z.B. Pasteurella multocida, Past.pestis
(Yersinia), Fast.pseudotuberculosis, Past.tularensis
(Past. = Pasteurella), Haemophilus-Bakterien, z.B.
Haemophilus influenzae, H.ducrey, H.suis, H.canis, H.aegypitcus (H. = Haemophilus), Bordetella-Bakterien,
z.B. Bordetella pertussis, B.brochiseptica (B. = Bordetella),
bacterioidaceae, wie Bacteroides-Bakterien, z.B. Bacteroides
fragilis, B.serpens (B. = Bacteroides), Fusiforme-Eakterien,
z.B. Fusobacterium fusiforme, Sphaerophorus-Eakterien,
z.B. Sphaerophorus necrophorus, Sph.necroticus, Sph.pyrogenes. (Sph. = Sphaerophorus);
Bacillaceae, wie aerobe Sporenbildner, z.B. Bacillus anthracis (.E.subtilis, B.cereus) B. = Bacillus),
Anaerobe Sporenbildner-Chlostridien, z.B. Clostridium perfringens, Cl.septicium, Cl.oedematien, Cl.histolyticum,
Cl.tetani, Cl.botulinum (Cl. = Clostridium);
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Die obige Aufzählung von Erregern ist lediglich beispielhaft und keineswegs beschränkend aufzufassen.
Als Krankheiten, die durch die erfindungsgemäßen Wirkstoffe
verhindert, gebessert und/oder geheilt werden können, seien beispielsweise genannt:
Erkrankungen der Atmungswege und des Rachenraumes;
Otitis; Pharyngitis; Pneumonie; Peritonitis; Pyelonephritis; Cystitis; Endocarditis; Syster.inf ektionen; Bronchitis;
Arthritis;lokale Infektionen.
Zur voriiegendeii Erfindung gehören pharmazeutische Zubereitungen,
die neben nichttoxischen, inerten pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen einen oder mehrere erixndungsgemäße
Wirkstoffe enthalten oder die aus einem oder mehreren erfindungsgemäßen
Wirkstoffen bestehen sowie Verfahren zur Herstellung dieser Zubereitungen.
Zur vorliegenden Erfindung gehören auch pharmazeutische Zubereitungen in Dosierungseinheiten. Dies bedeutet, daß
die Zubereitungen in Form einzelner Teile, z.B. Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Suppositorien und Ampullen vor-
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80982?/0188
liegen, deren Wirkstoffgehalt einem Bruchteil oder einem
Vielfachen einer Einzeldosis entsprechen. Die Dosierungseinheiten können z.E. 1, 2, 3 oder h Einzeldosen oder
1/2, 1/3 oder 1/4 einer Einzeldosis enthalten. Eine Einzeldosis enthält vorzugsweise die Menge Wirkstoff, die
bei einer Applikation verabreicht wird und die gewöhnlich einer ganzen, einer halben oder einem Drittel oder einem
Viertel einer Tagesdosis entspricht.
Unter nichttoxischen, inerten pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen sind feste, halbfeste oder flüssige Verdünnungsmittel,,
Füllstoffe und Formulierungshilfsmittel Jeder - Art - zu verstehen.
Als bevorzugte pharmazeutische Zubereitungen seien Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Granulate, Liuppositorien?
Lösungen, Suspensionen und Emulsionen, Pasten, Salben, Gele, Cremes, Lotions, Puder und Sprays genannt.
Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen und Granulate können
den oder die Wirkstoffe neben den üblichen Trägerstoffen
enthalten, wie (a) Füll- und Streckmittel, z.B. Stärken,
Milchzucker, Rohrzucker, Glukose, Mannit und Kieselsäure,
(b) Bindemittel, z.B. Carboxymethylcellulose, Alginate; Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, (c) Feuchthaltemittel,
z.B. Glycerin, (d) Sprengmittel, z.B. Agar-Agar, Calciumcarbonat und Natriumcarbonat, (e) Lösungsverzögerer, z.B.
Paraffin und (f) Resorptionsbeschleuniger, z.B. quartemäre Ammoniumverbindungen, (g) Netzmittel, z.B. Cetylalkohol,
Glycerinmonostearat, (h) Adsorptionsmittel, z.B. Kaolin und Bentpnit und (i) Gleitmittel, z.B. Talkum, Calciua:-
und Magnesiumstearat und feste Polyäthylenglykole oder
Gemische der unter (a) bis (i) aufgeführten Stoffe.
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982^/0188
Die Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen und Granulate können mit den. üblichen gegebenenfalls Opakisierungsmittel
enthaltenden Ueberzügen und Hüllen versehen sein und auch so zusammengesetzt sein, daß sie den oder die
Wirkstoffe nur oder bevorzugt in einem testierten Teil
des Intestinaltraktes gegebenenfalls verzögert abgeben,
wobei als Einbettungsmassen z.E. Polyruersubstanzen und
Wachse verwendet werden können.
Der oder die Wirkstoffe können gegebenenfalls mit einen
oder mehreren der oben angegebenen Trägerstoffen auch in mikroverkapselter Form vorliegen.
Suppositorien können neben dem oder den Wirkstoffen die
üblichen wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Trägerstoffe
enthalten, z.E. Polyäthylenglykole, Fette, z.B. Kakaofett und höhere Ester (z.B. C14-Alkohol mit C16-Fettsaure) oder
Gemische dieser Stoffe.
Salben, Pasten, Cremes und Gele können neben dem oder den
Wirkstoffen die üblichen Trägerstoffe enthalten, z.B. tierische und pflanzliche Fette, Wachse, Paraffine, Stärke, Tragant,
Cellulosederivate, Polyäthylenglykole, Silicone, Eentonite, Kieselsäure, Talkum und Zinkoxid oder Gemische dieser
Stoffe.
Puder und Sprays können neben dem oder den Wirkstoffen die üblichen Trägerstoffe enthalten, z.B. Kilchzucker, Talkum,
Kieselsäure, Aluminiumhydroxid, Calciumsilikat und Folyanidpulver
oder Gemische dieser Stoffe. Sprays können zusätzlich die üblichen Treibmittel z.b. Chlorfluorkohlenwasserstoffe
enthalten.
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Lösungen und Emulsionen können neben dem oder den Wirkstoffen die üblichen Trügerstoffe wie Lösungsmittel,
Lösungsvermittler und Emulgatoren, z.B. .asser, Aezhylalkohol,
Isopropylalkohol, Aethylcarbonat, Aethylacetat,
Benzylalkohol, benzylbenzoat. Propylen^lyKol, 1,T-Butylenglykolj
Dimethylformamid, OeIe1, insbesondere Baumwollsaatöl,
Erdnußöls Maiskeimöl, Olivenöl, Ricinusül und Sesamöl, Glycerin,, GIycerinformal, Tetrahydrofurfurylalkohol,
Polyäthylenglykole und Fettsäureester des Sorbitans oder Gemische dieser Stoffe enthalten.
Zur parenteralen implikation können die Lösungen und
Emulsionen auch in steriler und blutisotonischer Form vorliegen.
Suspensionen können neben dem oder den ». irkstoi'fen die
üblichen Trägerstoffe wie flüssige Verdünnungsmittel, z.B. Wasser, Aethylalkohols Propylenglykol, Suspendiermittel e
z.B. äthoxylierte Isostearylalkohole, Polyoxyäthylensorbit-
und Sorbitanester, mikrokristallineCellulose, Aluminiun:-
metahydroxid, Bentonit, Agar-Agar und Tragant oder Gemische
dieser Stoffe enthalten„
Die genannten Formulierungsformen können auch Färbemittel,
Konservierungsstoffe sowie geruchs- und geschnacksverbessernde
Zusätze, z.B. Pfefferminzöl und Eukalyptusöl und
Süßmittel„ z.B. Saccharins, enthalten.
Die therapeutisch wirksamen Verbindungen sollen in den oben
aufgeführten pharmazeutischen Zubereitungen vorzugsweise in einer Konzentration von etwa GpI bis 99,5 , vorzugsweise
von etwa O55 bis 95 Gewichtsprozent der Gesamtmischung vorhanden
sein.
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Die oben aufgeführten pharmazeutischen Zubereitungen kennen
außer den erfindungsgenäßen Wirkstoffen auch weitere pharmazeutische Wirkstoffe enthalten.
Die Herstellung der oben aufgeführten pharmazeutischen Zubereitungen
erfolgt in üblicher Weise nach bekannten Methoden, z.B. durch Mischen des oder der Wirkstoffe mit dem oder den
Trägerstoffen.
Zur vorliegenden Erfindung gehört auch die Verwendung der
erfindungsgemäßen Wirkstoffe sowie von pharmazeutischen Zubereitungen, die einen oder mehrere erfindungsgemäße Wirkstoffe
enthalten, in der Human- und Veterinärmedizin zur Verhütung, Besserung und/oder Heilung der oben angeführten
Erkrankungen.
Die Wirkstoffe oder die pharmazeutischen Zubereitungen können lokal, oral, parenteral, intraperitoneal und/oder
rectal, vorzugsweise oral oder parenteral wie intravenös oder intramuskulär appliziert werden.
Im allgemeinen hat es sich sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin als vorteilhaft erwiesen, den oder die
erfindungsgemäßen Wirkstoffe in Gesamtmengen von etwa 5 bis etwa 1000, vorzugsweise 20 bis 200 mg/kg Körpergewicht
je 24 Stunden, gegebenenfalls in Form mehrerer Einzelgaben, zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse zu verabreichen.
Eine Einzelgabe enthalt den oder die erfindungsgemäßen ..irkstoffe, vorzugsweise in Mengen von etwa 1 bis
etwa 250, insbesondere 10 bis 100 mg/kg Körpergewicht. Es kann jedoch erforderlich sein, von den genannten Dosierungen
abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit von der Art und dem Körpergewicht des zu behandelnden Objekts, der
Art und der Schwere der Erkrankung, der Art der Zubereitung
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80982^/0188
^ 2658908
und der Applikation des Arzneimittels sowie dem Zeitraum
bzw» Intervall,, innerhalb welchem die Verabreichung
erfolgt. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger als der oben genannten Kenge 'A'irkstoff auszukommen,
während in anderen Fallen die oben angeführte Wirkstoffmenge überschritten werden muß* Die Festlegung der
jeweils erforderlichen optimalen Dosierung und Applikationsart der Wirkstoffe kann durch jeden Fachmann aufgrund
seines Fachwissens leicht erfolgen.
Im Falle der Anwendung als Futterzusatzmittel können die
neuen Verbindungen in den üblichen Konzentrationen und Zubereitungen zusammen mit dem Futter bzw. mit Futterzubereitungen
oder mit dem Trinkwasser gegeben werden. Dadurch kann eine Infektion durch gramne^ative oder grair,-positive
Bakterien verhindert, gebessert und/oder geheilt werden und ebenso eine Förderung des Wachstums und eine
Verbesserung der Verwertung des Futters erreicht werden.
Die neuen Penicilline und Cephalosporine zeichnen sich durch starke antibakterielle Wirkungen, die in vivo und
in vitro geprüft wurden.
Die erfindungsgemäßen Penicilline und Cephalosporine können zum Zwecke der Erweiterung des Wirkungsspektrums und um
eine Wirkungssteigerung speziell bei ß-lactamasebildenden
Bakterien zu erzielen mit anderen antiniikrobiellen wirkstoffen
z.B. mit Penicillinenr die besonders penicillinasefest
sind, kombiniert werden. Eine solche Kombination ware
z.B. die mit Oxacillin oder Dicloxacillin.
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2*57 0188
Die erfindungsgemäßen Penicilline und Cephalosporine können zum Zweck der Erweiterung des Wirkungsspektrums
und um eine Wirkungssteigerung zu erreichen auch mit Aminoglykosidantibiotica, wie z. B. Gentamicin, Kanamicin,
Sisomicin/ Amikacin oder Tobramycin, kombiniert werden.
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Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen ß-Lactamantibiotika
kann durch die folgenden in vitro- und in vivo-Versuche beispielhaft demonstriert werden:
1. In vitro-Versuche
Die Verbindungen der Beispiele 6.2 und 6.3 welche als typische Vertreter der erf xndungsgeraäßen Verbindungen
betrachtet werden können r wurden mit lIüller-Eilton-ilährbrühe
auf einen Gehalt von 100 ,ug/ml verdünnt. In der Nährlösung befanden sich jeweils 1 χ
bis 2 χ 105 Bakterien pro Milliliter. Die Röhrchen mit
diesem Ansatz wurden jeweils 24 Stunden bebrütet und anschließend wurde der Trübungsgrad bestimmt. Trübungsfreiheit
gibt Wirkung an. Bei der Dosierung von 100 pg/ml
waren die folgenden Bakterienkulturen trübungsfrei
(sp.= species) :
Klebsiella pneumoniae; Enterobacter aerogenes sp.; Providencia; Serratia marcescens; E.coli BE; Salmonella sp.;
Shigella sp«; Proteus, indolnegativ und indolpositiv;
Pasteurella pseudotuberculosis; Bruceila sp.; Haemophilus influenzae; Bordetella bronchiseptica; Staphylococcus aureus
133i Neisseria catarrhalis sp«; Diplococcus pneumoniae sp.;
Streptococcus pyogenes W«; Enterococcus sp.; Lactobacillus
sp.; Corynebacterium diphteriae gravis; Corynebacterium .pyogenes M; Clostridium, tetani; Pseudomonas aeruginosa sp.
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80982^0188
2. In vivo-Versuche
Aus der folgenden Tabelle 1 geht die Wirkung einer der erfindungsgemäßen Verbindungen gegen eine Reihe von
Bakterien im Tierversuch mit der weißen Maus hervor. Die weißen Mäuse vom Stamm CF1 wurden intraperitoneal
mit der jeweils angegebenen Bakterienart infiziert.
Bestimmung der ED100 nach 24 Stunden
Keim | Dosis in mg des ß-Lactamanti- biotikums der Beispiele 6.2 und 6.3 pro kg/Körpergewicht (subcutan) |
Klebsiella 63 | 2 χ 150 |
zweimalig : 30 und 90 Minuten nach der In-Die ED100 ist die Dosis, bei der lOOfi der
Therapie
fektion.
infizierten Tiere nach 24 Stunden noch, überleben.
fektion.
infizierten Tiere nach 24 Stunden noch, überleben.
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8 0 9 8 2 ψ/ 0 18 8
Das erfindungsgemäße Verfahren sei durch die folgenden
Beispiele erläutert.
Das in den folgenden Beispielen verwendete &-Aminobenzylpenicillin
enthält etwa 13 % Wasser, man kann aber auch ebensogut wasserfreies &-Aminobenzylpenicillin (vergl.
US-Patenjb 3 144445) verwenden.
Die in den Beispielen verwendete 7- ( ä- -Amino-phenylacetamido)
3-acetoxymethyl-ceph-3-em-4-carbonsäure enthält 8 % Wasser, man kann aber ebensogut auch wasserfreie 7-( <ί-Amino-phenylacetamido)
-S-acetoxymethyl-ceph-S-em^-carbonsäure verwenden.
Der Wassergehalt der Ausgangsverbindungen ist für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne Belang.
Mit "Ampicillin" ist dasjenige cC-Aminobenzylpenicillin
mit der D = R-Konfiguration in der Seitenkette gemeint.
Mit "Cephaloglycin" ist diejenige 7-(<£-Amino-phenylacetamido)
-3-acetoxymethyl-ceph-3-em-4-carbonsäure mit der D = R-Konfiguration der Seitenketten gemeint.
Die NMR-Spektren der erfindungsgemäßen Verbindungen wurden,
wenn nicht anders angegeben, in CD30D-Lösung aufgenommen.
Dabei bedeuten die Bezeichnungen in den Klammern :
s= Singulett m = Multiplett d = Dublett AB = AB-Systea
t = Triplett
q = Quartett
q = Quartett
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80982V/0188
Die IR-Spektren der erfindungsgemäßen Verbindungen wurden,
wenn nicht anders angegeben, in Paraffinöl-Suspensionen
aufgenommen.
Erläuterung der in den Beispielen verwendeten Abkürzungen:
Erläuterung der in den Beispielen verwendeten Abkürzungen:
Ltr. = Liter Äther = Diäthyläther
Std. = Stunden Essigester = Essigsäureäthylester
Stde. = Stunde RT = Raumtemperatur = ca. 2O°C
THF = Tetrahydrofuran abs. = absolut
Die Ausbeuteangaben in % bedeuten Ausbeuten in % der Theorie
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80982^/0188
2,5-Di-t-butvl-l.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
Zu einer auf -50° gekühlten Lösung von 112,0 g (0,65 Mol)
Ν,Ν'-Di-t-butyl-äthylendiamin (W.R. Boon, J.Chem.Soc.
/London/, 1947, 307) in 400 ml abs. Chloroform wird eine
Lösung von frisch destilliertem Sulfurylchlorid (39,5 g, 0,29 Mol) in 200 ml abs. Chloroform innerhalb von 10 Min.
zugetropft. Man rührt weitere 90 Min. ohne Kühlung, wobei sich das Reaktionsgemisch auf RT erwärmt, engt ein,
schüttelt mehrmals mit insgesamt 2 Ltr. Wasser aus, trennt die organische Phase ab und trocknet sie über Na2SO5.. Der
nach dem Einengen hinterble.ibende Rückstand wird mit ca. 50 ml Aethanol aufgenommen, mit wenig Aktivkohle entfärbt
und auf ca. -40° gekühlt, wobei das Produkt auskristallisiert. Das Kristallisat wird rasch abgesaugt und mit
Cyclohexan gewaschen. Man erhält 11,0 g (16,2 $, bezogen
auf Sulfurylchlorid) vom Fp. 12.1-123°.
MS: m/e 234 (MG 234,4)
ber.: | C | 51, | 27 | H | 9, | 46 | N | 11, | 95 | S | 13, | 68 |
gef.: | C | 51, | 3 | H | 9, | 5 | N | 12, | 2 | S | 13» | 6 |
IR(KBr): 1280, 1200, 1135, 1035 cm"1 NMR(CDCl3): 3,50 (s,4H), 1,40 (s,18H).
Le A 17 637 - 31 -
809 82^0188
2— t-Butyl-1.2 . 5-thiadiazolidin-l. 1-dioxid und
1.2.5-Thiadiazolidin-l.1-dioxid
14,0 g (58,3 mMol) 2,5-Di-t-butyl-1.2.5-thiadiazolidin-1.1-dioxid
werden in 140 ml Trifluoressigsäure gelöst und 17 Stdn. bei Raumtemperatur belassen. Danach wird am
Rotationsverdampfer eingeengt und letzte Reste an Trifluoressigsäure werden im Verlaufe von einer Stunde bei 0,5 Torr
entfernt. Der Rückstand wird mit einem Gemisch aus 40 ml abs. Chloroform und 20 ml Essigester aufgenommen und über
Nacht bei ca. 5° aufbewahrt, wobei 2,90 g 1.2.5-Thiadiazolidin-l.
1-dioxid vom Fp. 52,5-54,0° auskristallisieren. Die Mutterlauge wird eingeengt und an 200 g Silicagel
(0,063-0,200 mm, Merck/Darmstadt) chromatographiert. Mit
Chloroform-Aether-Gemischen im Verhältnis 9:1 bis 1:9 wird zuerst 2-t-Butyl-l.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
(2,51 g; 23,6 ft; Fp.95-97°), dann 1.2.5-Thiadiazolidin-1.1-dioxid
(1,56 g; insgesamt 61,2 %) eluiert.
2-t-Butyl-l.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
C6H14KaO2S (173,3)
MS : m/e 178
MS : m/e 178
ber.: C 40,41 H 7,92 N 15,71 S 17,98 gef.: C 40,6 H 7,6 N 15,7 S 18,0
IR(KBr): 3420, 3230, 1290, 1140 cm"1
-Aceton): 5.8(NH), m zwischen 3.3 und 3.5 (4H), 1.35(s,9H) ppm (ti ).
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8 0 9 8 2"J/ 0 18 8
1.2.5-Thiadiazolidin-l .1-dioxid
(122,2)
MS : m/e 122
MS : m/e 122
ber.: C 19,66 H 4,95 N 22,93 S 26,24
gef.: G 20,0 H 5,0 N 23,7 S 26,4
gef.: G 20,0 H 5,0 N 23,7 S 26,4
IR(KBr)-: 3210, 3080, 1310, 1160 cm"1
NMR( d6 -Aceton) : 5.6 (2WH), 3.50 (s, breit, 4H) ppm (if ).
2-Methyl-5-t-butyl-l. 2.5-thiadiazolidin-l. 1-dioxid
5,Og (28,ImMoI) 2-t-Butyl-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
werden zu einer Lösung von 2,3 g (57,5 mMol) Natriumhydroxid
in 40 ml abs. Aethanol gegeben, wobei eine klare Lösung
entsteht. Danach werden 20 ml (= 45,6 g, 322 mMol) Methyl-Qodid zugegeben. Nach 48 Stdn. Stehen bei RT wird eingeengt und der Rückstand mit Wasser und Aether aufgenommen. Die
wäßrige Phase wird zweimal mit Aether ausgeschüttelt. Die
vereinigten Aetherphasen werden zur Entfärbung mit 20 ml
ISiatriumsulfitlösung geschüttelt und dann über Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Einengen erhält man ein farbloses OeI, das nach wenigen Minuten durchkristallisiert. Umkristallisieren aus Aether (anschließendes Kühlen auf -60ö) ergibt
4,4 g (81,5 ^) 2-Methyl-5-t-butyl-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid vom Schmp. 55,0-56,5°.
entsteht. Danach werden 20 ml (= 45,6 g, 322 mMol) Methyl-Qodid zugegeben. Nach 48 Stdn. Stehen bei RT wird eingeengt und der Rückstand mit Wasser und Aether aufgenommen. Die
wäßrige Phase wird zweimal mit Aether ausgeschüttelt. Die
vereinigten Aetherphasen werden zur Entfärbung mit 20 ml
ISiatriumsulfitlösung geschüttelt und dann über Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Einengen erhält man ein farbloses OeI, das nach wenigen Minuten durchkristallisiert. Umkristallisieren aus Aether (anschließendes Kühlen auf -60ö) ergibt
4,4 g (81,5 ^) 2-Methyl-5-t-butyl-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid vom Schmp. 55,0-56,5°.
IR(KBr): 1285, 1135, 710, 675 cm"1
NMR(CDCl3): m zentr. bei 3.30(4H), s 2.68(3H), s 1.42(9H) f.
Le A 17 637 . - 33 -
8 0 9 8 27/0188
MS : | m/e 192 | C | 43, | 72 | H | 8, | 39 | N | 14, | 57 | S | 16, | 67 |
MG : | 192,3 | C | 43, | 6 | H | 8, | 3 | N | 14, | 9 | S | 16, | 8 |
ber.: | |||||||||||||
gef.: | |||||||||||||
2-Me.thyl-l. 2.5-thiazolidin-l. 1-dioxid
2,9 g 2-Methyl-5-t-butyl-l.2.5-thiazolidin-l.1-dioxid
werden in 15 ml Trifluoressigsäure gelöst und 24 Stdn. bei RT "belassen. Es wird eingeengt und der Rückstand am
Hochvakuum im Kugelrohr destilliert. Man erhält 1,6 g (66,5 fo) eines farblosen OeIs vom Kp q qq 145-155°.
IR (Film): 3260, 1290, 1140 cm"1
NMR (d6-Aceton): m 3.4 (AH+IMH), s 2.60(3H)(T.
MS : m/e 136
MG : 136,2
ber.: | C | 26, | 45 | H | 5, | 92 | N | 20, | 57 | S | 23, | 55 |
gef.: | C | 26, | 4 | H | 6, | 0 | N | 20, | 3 | S | 23, | 4 |
Le A 17 637 - 34 -
809827/0188
2-Methyl-5-chlorcarbonvl-l. 2. 5-thiadiazolidin-l. 1-dioxid
2,6 g (19,1 mMol) 2-Methyl-l.2.5-thiadiazolidin-l.l-dioxid
werden in 80 ml abs. TiIF gelöst und bei 0° mit 2,0 g
(22,0 mMol) Phosgen versetzt. Nach 12 Stdn. Rühren "bei RT wird 1 Stde. trockener Stickstoff durch die Lösung geblasen
und eingeengt. Der Rückstand wird mit Essigester aufgenommen und das Produkt mit η-Hexan gefällt. Man erhält
2,4 g (63,2 ?o) vom Fp. 87-89°.
IR(KBr): 1727(COCl), 1335, 1295, 1165, 1140 cm"1
NMR(CDCl3): t 4.08(2H), t 3.47(2H), s 2.90(3H) <f .
MG : 198,6
ber.: C 24,18 H 3,55 | N 14,10 S 16,14 | Cl | 17 | ,85 |
gef.: C 24,2 H 3,5 | N 14,0 S 16,0 | Cl | 17 | ,3 |
Beispiel 3.4 | ||||
Natrium-6- £ D-cc-£( 2-methyl-l. 2 | .5-thiadiazOlidin-5-yl-l | .l-dioxid) | ||
carbonylamino_7-phenylacetamido | J- -penicillanat | |||
2,3 g (5,7 mMol) Ampicillin-Trihydrat werden in 50 ml 80-proz.
wäßrigem THF suspendiert und bei 5° mit 4-proz. Natronlauge bis zum konstanten pH von 8,1 versetzt. Dann wird 1,0 g
(5,1 mMol) 2-Methyl-5-chlorcarbonyl-l.2.5-thiadiazolldin-l,1-dioxid
zugegeben und bis zum konstanten pH von 7,5 2-proz. Natronlauge zugetropft. Von wenig Ungelöstem wird abgesaugt
und das Filtrat zweimal mit 100 ml Essigester ausgeschüttelt. Die wäßrige Phase wird mit 100 ml Essigester überschichtet,
auf 5° gekühlt und mit O5IN Salzsäure bis pH 1,5 versetzt.
Die wäßrige Phase wird dreimal mit je 50 ml Essigester ausge-
Le A' 17 637 - 35 -
80982^/0 188
schüttelt; die Essigesterphasen werden über Magnesiumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird in
20 ml abs. Methanol gelöst, mit der äquivalenten Menge IM Natrium-2-äthylhexanoat-Lösung (in Methanol) versetzt und
in 100 ml Aether, der 5 f° Methanol enthält, eingegossen. Der weiße Niederschlag des Natriumsalzes wird abgesaugt,
mit üether gewaschen und über P2O5 getrocknet. Man erhält
1,8 g (60,0 fo) vom Zers.-p. 177-187° und einem ß-Lactamgehalt von 94 fo.
IR(KBr): 3360, 1765, 1665, 1605, 1510, 1315, 1140 cm"1
NMR(CD3OD) : m 7.37(5H), s 5.56(1H), AB 5.46(2H), s 4.17(lH),
t 3.86(2H), t 3.40(2H), s 2.76(3H), s 1.56 (3H), s 1.50(3H) <f .
Natrium-7- £ D-a-/'( 2-methyl-l. 2.5-thiadiazolidin-5-yl-1.1-dioxid)-c
arb onylaminq/-pheny lac et amido _} -ceph-3-em-3-acetoxymethyl-4-carboxylat
2,75 g (7,56 mMol) Cephaloglycin-Dihydrat in 100 ml 80-proz.
wäßrigem THF werden mit 1,00 g (5,04mMol) 2-Methyl-5-chlorcarbonyl-1.2.5-thiadiazolidin-1.1-dioxid
wie In Beispiel 3.4 umgesetzt. Man erhält 2,5 g (84,3 f>) vom Zers.-p. 152-9° und einem ß-Lactamgehalt von 85 fo.
IR(KBr): 1764, 1671, 1605, 1510, 1349, 1231, 1157, 1028 cm"1
NMR(CD3OD): m bei 7.34(5H), d 5.70(1H), t 3.85(2H), s 2.75(3H),
s 2.00(3H); die übrigen Signale sind überdeckt vom H2O sowie vom Lösungsmittelsignal.
Le A 17 637 - 36 -
8 0 9 8 ϊψ/0 18 8
2-Aethyl-5-t-butyl-l.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
Zu einer Lösung von 2,9 g (72,6 mMol) Natriumhydroxid in
40 ml abs. !ethanol werden 5,3 g (29,8 mMol) 2-t-Butyl-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
gegeben, danach 38,8 g _= 20 ml (249 mMol) Aethyljodid. Nach 2 Tagen Stehen bei
RT wird eingeengt und der Rückstand wie in Seispiel 3.1
aufgearbeitet. Durch Kugelrohrdestillation erhält man 5,3 g (86,2 fo) eines farblosen OeIs vom Kp ^05 110-115°.
IR(FiIm): 1398, 1377, 1291, 1260, 1213, 1178, 1146, 1079 cm"1
NMR(CDCl3): AaB2-q 3.37 und 3.29 (4H), q 3.07 (2H),
s 1.43 (9H), t 1.26 (3H) C .
ber.: | C | 46, | 57 | H | 8, | 79 | N | 13, | 58 | S | 15, | 54 |
gef.: | C | 46, | 4 | H | 8, | 6 | N | 13, | 6 | S | 15, | 3 |
2-Aethvl-l,2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
4,9 g (23,8 mMol) 2-Aethyl-5-t-butyl-1.2.5-thiadiazolidin-1.1-dioxid
werden in 25 ml Trifluoressigsäure gelöst und 24 Stdn. bei RT belassen. Dann wird eingeengt und der Rückstand
am Hochvakuum im Kugelrohr destilliert. Man erhält 2,9 g (81,5 1") farbloses OeI vom KpQ Q6 125-130°.
IR(FiIm): 3258, 1721, 1296, 1149 cm"1
NMR(dg-Aceton): s(breit) 5.4(1H), s 3.44(4H), q3.00(2H),
' ... t 1.20(3H) sowie s 1.38 (st H) & .
Die Probe enthält noch ca. 5 % Ausgangsmaterial, errechnet
aus dem Signal für die t-Butylgruppe. Es wurde nicht entfernt,
da es die nachfolgende Reaktion nicht stört.
Le A 17 637 - 37 -
809829/0188
2-Aethyl-5-chlorcarbonyl-l. 2.5-thiadiazolidin-l. 1-dioxid
1,4 g (8,10 mMol) 2-Aethyl-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
werden in 50 ml abs. THF gelöst, 0,8 g (8,20 mMol) Phosgen zugefügt und "wie in Beispiel 3.3 aufgearbeitet. Man erhält
1,6 g (8 3,5 i°) vom Fp 82-84° des Säure chlor ids, das sich
nicht vollständig reinigen ließ.
IR(Paraffinöl): 1725, 1330, 1155, 1030 cm'1
Natrium-6-
{_
D-a/( 2-äthyl-l. 2.5-thiadiazolidin-5-yl-l. 1-dioxid)-carbonylaminoZ-phenylacetamidoJ>
-penicillanat
2,1 g (5,10 mMol) Ampicillin-Trihydrat und O',8 g (3,37 mMol)
2-Aethyl-5-chlorcarbonyl-l.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
werden wie in Beispiel 3.4 umgesetzt. Man erhält 1,5 g
(81,2 ^)mit einem ß-Lactamgehalt von 90 $.
IR (KBr): 1765, 1665, 1605, 1515, 1320, 1140 cm"1
MR(CD3OD): m 7,40(5H), s 5.58(1H), AB 5.48(2H), s 4.18(1H),
t 3.87(2H), t 3.47(2H), q 3.17(2H), s 1.59(3H), s 1.52(3H), t 1.29(3H) ο .
Le A 17 637 - 38 -
8 0 9 8 ϊψ/ Ο 1 8 8
Natriuin-7- {_ Ρ-α-ZC 2-äthyl-l. 2.5-thiadiazolidin-5-yl-l ο 1
dioxid)-carbonylaminqZ-phenylacetamido~\>
-ceph-3-em-3~acetoxymethyl-4-carboxylat
2,00 g (4^53 mMol) Cephaloglycin-Dihydrat in 100 ml 80=proz„
wäßrigem THF werden mit 0,7 g (2,86 mMol) 2~Aethyl-5~
chlorcarbonyl-1„2»5=thiadiazolidin-l„l~dioxid wie in
Beispiel 3°4 umgesetzt. Man ei'hält I56 g (93,0 %) vom
Zerso-po 150=8ö und einem ß-=Lactamgehalt von 91 i°»
IR(KBr)§ 1757, 1671, l6089 1514, 1332, 12359 1151, 1069s
1027 cm™1
MR(CD3OD)S m um 7.37(5H), d 5o60(lH)? t 3.84(2H), t 3»44(2H)
ei 3.16(2H), s 2o0l(3H)9 t 1.25(3H) ζ %
die anderen Protonensigaale sind über lagert vom
Wasser= und Lösungsmittelpeak,,
Beispiel 5.1 '
2-Allyl-5~t-"butyl-l. 2,5-thiadiazolidin-l. 1-dioxid
Zu einer Lösung von 1,2 g (30,0 mMol) Natriumhydroxid in 30 ml abs. Aethanol werden 3,2 g (18,0 mMol) 2-t-Butyl-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
gegeben, danach 20,0 g (166 mMol) Allylbromid. Nach 4 Tagen Stehen bei RT wird
eingeengt und wie in Beispiel 3.1 aufgearbeitet. Die eingeengte Aetherphase wird im Kugelrohr destilliert; man
erhält 3,3 g (84,2 fo) farbloses OeI vom Kp^05 115-120°.
Le A 17 637 - 39 -
80982^/0188
IR(FiIm): 1398, 1376, 1367, 1299, 1207, 1147, 1065, 1005 cm"3
KMR(CDCl3): m von 6.30-5.05(3H), d 3.60(2H), A2B2-Sextett
3,30(4H), s 1.44(9H) <Γ.
ber.: C 49,51 H δ,31 N 12,83 S 14,69
gel·.: C 49,2 H 8,2 N 12,6 . S 14,6
2-Allyl-l. 2.5-t3aiad.iazolid.in-l. l-dioxid
2,9 g (13,-3 mMol) 2-Allyl-5-t-butyl«1.2,5-thiadiazolidin-1.
l-dioxid werden a.n 20 ml Trifluoressigsäure gelöst und'
24 Stdn. bei RT belassen. Dann wird eingeengt und am Hochvakuum im Kugelrohr destilliert. Man erhält 1,4 g
(64 5$) gelbliches OeI vom Kp ac8 135-140 °.
IR(FiIm): 3261, 1643, 1301, 1152 cnT1
MIR(CDCl3): Allyl-m 6.2-5.5(3H), s(breit) 4.6(lH), d 3.60(2H)s
m zentriert bei 3.40(4H), s 1.38(-J-H) £ .
Das Produkt enthält noch ca. 11$ Ausgangsmaterial (t-Bu bei
1.38 ,Γ ), das jedoch nicht entfernt wurde, da es die nachfolgende
Reaktion nicht stört.
Le A 17 637 - 40 -
8 0 9 8 2%/ 0 1 8 8
2-Allyl-5-chlorcarbonyl-l. 2
.
5-thiadiazolidin-l. 1-dioxid
1,3 g (8,2 mMol) 2-Allyl-l.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
werden in 50 ml abs. THF gelöst, bei 0° mit 0,9 g (9,0 mMol)
Phosgen versetzt und wie in Beispiel 3.3 aufgearbeitet. Man erhält 1,7 g (94,5 c/°) Säurechlorid, das direkt für die
weiteren Umsetzungen verwendet wurde.
IR(Paraffinöl): 1720, 1290, 1250, 1180, 1120, 1090, 980,
940, 790 cm"1
Natrium-6- ζ_Ώ-α-£( 2-allyl-l. 2.5-thiadiazolidin-5-yl-l. 1-dio3cid)^-carbonylaming7'-phenylacetamidoj -penicillanat
2,30 g (5,68 mMol) Ampicillin-Trihydrat in 100 ml 80-p'roz.
wäßrigem THF werden mit 0,85 g (3,78 mMol) 2-AlIyI-S-ChIOrcarbonyl-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
wie in 3eispiel umgesetzt* Man erhält 1,0 g (47,0 Ji) mit einem ß-Lactamgehalt
von 88 fo.
IR(KBr): 1767, 1670, 1603, 1513, 1323, 1153 cm"1
NMR(KBr) : m um 7.37(5H), allylisches m zwischen 6.2-5.2(3H),
s 5.53(1H), pseudo-q 5.43(2H),-s 4.15(1H), t 3.75(2H), t und allyl, d (überlagert vom Lösungsmittelsignal)
um 3.4(2H+2H), s 1.56(3H), s 1.49(3H) cr .
Le A 17 637 - 41 -
80982^0 188
tff
Natrium-7- Cd-cc/J 2-allyl-l. 2.5-thiadiazolidin-5--yl-l. 1-dioxid)-carbonylamino/-phenylacetamido^ -ceph-3-em-3-acetoxymethyl~4-carboxylat
2,00 g (4,53 mMol) Cephaloglycin-Dihydrat in 100 ml 80-proz.
wäßrigem THF werden mit 0,85 g (3,78 ΠιΜοί) 2-Allyl-5-chlorcarbonyl-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
wie in Beispiel 3.4 umgesetzt. Man erhält 1,00 g (43,1 $) vom Zers.-p. 150-6°
und einem ß-Lactamgehalt von 85 $.
IR(KBr): 1763, 1677, 1609, 1510, 1333, 1233. 1155, 1032 cnf1
NIyIR(CD3OD): m um 7.35(5H), d 5.5O(lH), s 5.53(1H), m um
4.9(3H) teilweise vom ¥asserpeak überlagert, t 3.75(2H), m (d und t überlagert vom Lösungsmittelpeak)
um 3.4(2H+2H), s 2.00(3H) £ .
2-t-Butyl-5-chlorcarbon3Tl-l. 2.5-thiadiazolidin-l. 1-dioxid
2,5 g (14,0 mMol) 2-t-Buty1-1.2.5-thiadiazolidin-l.1-dioxid
werden in 40 ml abs. THF gelöst und bei 0° mit 1,5 g (15,0 mMol) Phosgen versetzt und wie in Beispiel 3.3 weiterverarbeitet.
Man erhält 2,0 g (58,0 <?<>) vom Schmp. 166-168°.
IR(KBr): 1745, 1315, 1155 cm"1
NMR(CD3CN): t 3.9l(2H), t 3.45(2H), s 1.40(9H) C .
Le A 17 637 - 42 -
80 9 8 2"F/ 0188
Natrium-6-
ζΏ-α-/~(
2-t-"butyl-l. 2.5-thiadiazolidin-5-yl-1 .l-dioxid)-carT3onylamino7-phenylacetamidoJ· -penicillanat
3,7 g (9,2 mMol) Ampicillin-Trihydrat und 2,0 g (8,3 mMol)
2—t-Butyl-5-chlorcarbonyl—I.2. 5-thiadiazoT3 dln-l.1-dioxid
werden wie In Beispiel 3.4 umgesetzt. Man erhält 3,9 g (41,8 fo) vom Zers.-p. 186-193° "und einem ß-Lactaiagehalt
von 95 fe.
IR(KBr): 3360, l?60, 1660, 1600, 1510, 1310 cm"1
NMR(CD3OD): mum 7.32(5H), s 5-50(1H), iffi 5.40(2H), s 4.12(1H),
t 3.72(2H), t 3.47(2H), s 1.55(3E), s 1.48(3H), s 1.44(9H) € .
Natriuß-7- -{_D-a-Z(2-t-t)ut3/l-l. 2,5-thiadiazolldin-5-yl-1.1-dioxid) -carTjonylaiainoy-phenylacetamido^ -ceph-5-em-
3-acetoxymetliyl—4-car"boxylat
8,0 g (18,0 mI4ol) Cephaloglycin-Dihydrat in 150 ml 80-proz.
viäßrigem THF werden mit 4,3 g (18,0 mMol) 2-t-Butyl-5-chlorcarfconyl~1.2.5-thiadiazolidin~l.l~dioxid
wie in Beispiel umgesetzt. Man erhält 8,2 g (72,6$) vom Zers.-p. 160-7° mit
einem ß-Lactaragehalt von 93 'fo.
IR(KBr): 3370, 1760, 1670, 1600, 1510, 1315, 1225 cm""1
NMR(CD3OD): m um 7.35 (5H), d 5.70(lH), s 5.50(lH),
AB 5.00 und 4.92 (2H), d 4.90(1H), t 3.78(3H), t 3.52(2H), AB 3.43 und 3.30(2H), s 2.04(3H),
.s 1.45(9H) (Γ .
Le A- 17 637 - 43 -
.80 98 27/0188
Claims (14)
1. ß-Lactamantibiotica der Formel I
/sv * R
A-N .N-CONH-CH-CO-NH-C
Λχ-Λ
CH Y
N.
in welcher
A für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl oder die R1-X-GrUpPe steht, in welcher
x'die -CO-Gruppe oder die -S02-Gruppe bedeutet und
R1 Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl,
Aryl, Thienyl, Furyl, Amino, Monoalkylamino, Dialkyl-
- amino, Pyrrolidyl oder Piperidyl bedeutet und wobei R1 weiterhin Alkoxy bedeuten kann, falls X* für die
-CO-Gruppe steht;
R H, OCH3
B für Phenyl, Methylphenyl, Chlorphenyl, Hydroxyphenyl,
Furyl oder den Rest ^n steht; und
X für S, O, SO, SO2 oder -CH_- steht; und
Y für die Gruppen
\ /CH3
-CB.' CH3
COOH
und
CH2 C-CH2-T steht,
COOH
Le A 17 637
- 44 -
80982^/0188
in welchen das Kohlenstoffatom, welches die Carboxylgruppe trägt, an das Stickstoffatom des ß-Lactamringes
gebunden ist und
T Wasserstoff, Alkyl-CO-O-, Pyridinium, Aminopyridinium,
Carbamoyloxy, Azide, Cyano, Hydroxy, die Gruppe -S-Phenyl, welches substituiert sein kann, oder die
Gruppe -S-Het bedeutet, in welcher Het für einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen 5- oder 6-gliedrigen
Ring steht;
und die bezüglich des Chiralitätszentrums C in den beiden möglichen R- und S-Konfigurationen und als Gemische der
daraus resultierenden Diastereomeren vorliegen können,
und deren nichttoxische, pharmazeutisch verträgliche Salze.
2. 6-{ D- <£ -f{2 -Me thy 1-1 .2.5-thiadiazolidin-5-yl-1.1-dioxid)-carbonylamino_7-phenylacetamido
} -penicillansäure.
3. 7- CD-oC-/"(2-Methyl-1 . 2. 5-thiadiazolidin-5-yl-1 .1-dioxid)-
carbonylaminoy-phenylacetamido} -ceph-S-em-S-acetoxymethyl-4-carbonsäure.
4. 6-{ D- /-/'(2-Äthyl-i. 2. 5-thiadiazolidin-5-yl-1 .1-dioxid) carbonylaminpZ-phenylacetamido5
-penicillansäure.
5. 7-£D-cT-^(2-Äthyl-1 . 2. 5-thiadiazolidin-5-yl-1 .1-dioxid)
carbonylamino_/-phenylacetamido ^ -ceph-3-eIn-3-acetoxymethyl-4-carbonsäure.
6. 6-{ D-^f-/'(2-Allyl-1 .2. 5-thiadiazolidin-5-yl-1 .1-dioxid)
carbonylamino_/-phenylacetamido3 -penicillansäure.
Le A 17 637 - 45 -
8 0 9 8 2"$/ 018 8
7.7- ίη-J -/1[2.-AlIyI-I ..2.5-thiadiazolidin~5-yl-1 .1-dioxid)-carbonylamino_/-phenylacetamido
3 -ceph-3-em-3-acetoxymethyl-4-carbonsäure.
8. 6- ί Ό-Χ -A2-t-butyl-1 .2.5-thiadia'zolidin-5-yl)~l ,1-dioxid)-carbonylaminqZ-phenylacetamido
J -penlcillansäure.
9. 7- C D- J -/TC2-t-butyl-1 .2.5-thiadiazolidin-5-yl-1 .1-dioxid)-.carbonylaIIιinQ7-phenylacetamido-ceph-3-em-3-acetoxymethyl—
4-earbonsäure.
10. Die Natriumsalze der Verbindungen 2 bis 9.
11. Verfahren zur Herstellung von Lactamantibiotica der
Formel I
■ ; °2 ■
/8N- ■■■*■ ?
A-N,- ,N-CONH-CH-CO-NH-C
ι ι ' B
in welcher
A für Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Aryl oder die R^-X-Gruppe steht, in welcher
X1die -CO-Gruppe odor die -SC^-Gruppe bedeutet und
R1 Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes Alkyl,
Aryl, Thienyl, FuryI, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino,
Pyrrolidyl oder Pipericyl bedeutet und wobei R1 weiterhin Alkoxy bedeuten kann, falls X'für die
-CO-Gruppe steht;
Le A 17 637 - 46 -
80 9 8 2"?/ D 1 8 8
R H, OCH,
B für Phenyl, Methy!phenyl, Chlorphenyl, Hydroxyphenyl,
Furyl oder den Rest r^N steht; und
X für S, O, SO, SO2 oder
Y für die Gruppen
und
- steht; und
C-CH9-T steht, 1 2
COOH
in welchen das Kohlenstoffatom, welches die Carboxylgruppe
trägt, an das Stickstoffatom des ß-Lactamringes gebunden ist und
T Wasserstoff, Alkyl-CO-0-, Pyridinium, Aminopyridinium,
Carbamoyloxy, Azide, Cyano, Hydroxy, die Gruppe -S-Phenyl, welches substituerj: sein kann, oder die
Gruppe -S-Het bedeutet, in welcher Het für einen gegebenenfalls substituierten heterocyclischen 5- oder 6-gliedrigen
Ring steht;
und die bezüglich des Chiralitätszentrums C in den beiden möglichen R- und S-Konfigurationen und als Gemische der
daraus resultierenden Diastereomeren vorliegen können, und deren nichttoxische, pharmazeutisch verträgliche Salze,
dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel II
Le A 17 637
- 47 -
80 98 2Ϊ/0188
H0N-CH-CO-NH-C
mit Verbindungen der Formel III
s2
A-N N-CO-W
in welcher
A die oben angegebene Bedeutung hat und
W für Halogen, Azid oder eine andere nukleofuge
Abgangsgruppe steht,
in Gegenwart eines Lösungsmittels und gegebenenfalls eines
Säurebindemittels bei Temperaturen von etwa -20°C bis etwa +50 C umsetzt und die erhaltenen ß-Lactam-Antibiotica
gegebenenfalls in ihre nichttoxischen, pharmazeutisch verträglichen Salze überführt oder aus den erhaltenen
Salzen gewünschtenfalls die freien Säuren herstellt.
12. - Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an
mindestens einem ß-Lactam-Antibioticum gemäß den Ansprüchen 1 "bis 10.
Le A 17 637 - 48
8 0 9 8 27/ 018 8
13· Verfahren zur Herstellung von Arzneimitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man ß-Lactam-Antibiotica gemäß
den Ansprüchen 1 bis 10 mit inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Trägerstoffen vermischt.
14. Verfahren zur Verhütung oder Behandlung von bakteriellen Erkrankungen, dadurch gekennzeichnet, daß man im Bedarfsfalle
ß-Lactam-Antibiotica gemäß den Ansprüchen 1 bis Menschen oder Tieren appliziert.
15·- Verwendung der Verbindungen gemäß den Ansprüchen 1 bis zur Beschleunigung des Wachstums und zur Förderung der
Futterausnutzung bei Tieren.
16- Tierfutter und Prämix, enthaltend mindestens eine Verbindung
gemäß den Ansprüchen 1 bis 10.
Le A 17 637 - 49 -
80982?/0 188
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CN114787158B (zh) * | 2019-11-22 | 2023-10-24 | 苏州二叶制药有限公司 | 磺酰脲环取代的单环β-内酰胺类抗生素 |
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Legal Events
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