DE2643229C3 - Dichtring - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dictring, bestehend aus
einem Versteifungsring und einem Dichtelement mit jeweils einem winkelförmigen Profil, die unter Einschluß
eines Hohlraumes im Bereich der sich in radialer Richtung erstreckenden Schenkel untereinander verbunden sind, wobei am Ende des sich in axialer Richtung
erstreckenden Schenkels des Profils des Dichtelementes eine Dichtlippe vorgesehen ist.
Ein Dichtring der vorstehend beschriebenen Art ist aus GB-PS 8 50 767 bekannt. Der Hohlraum ist dabei
durch Zwischenstege in zahlreiche, auf dem Umfang verteilte Einzelkammern unterteilt, die jeweils eine
knollen- bzw. blasenförmige Gestalt haben. Einen Einfluß auf die Anpreßkraft der Dichtlippe gegen die
abgedichtete Welle hat das Vorhandensein dieser Einzelkammern nicht, und es besteht eine gegenseitige
Abhängigkeit zwischen dem jeweiligen Druck des abgedichteten Mediums und dieser Anpreßkraft. Bei
hohen Drucken von beispielsweise mehr als 10kp/cm2
ergibt sich deshalb in den meisten Fällen bereits eine unzulässig große Deformation der Dichtlippe, so daß
eine» gute Abdichtwirkung nicht mehr gewährleistet ist. Die erhöhte Reibung kann daneben zu einer unzulässig
großen Erwärmung und damit zu einer Schädigung des elastomeren Werkstoffes führen, aus dem die Dichtlippe
hergestellt ist.
In dem Bestreben, die Druckstabilität eines Wellendichtringes mit einem Lippenteil aus einem elastomeren
Werkstoff zu verbessern, wird in DE-AS 20 64 542 eine Ausführung vorgeschlagen, bei der der Lippenteil in
unmittelbarer Nähe der Dichtlippe auf einem umlaufenden, sich in axialer Richtung erstreckenden Vorsprung
des Verstärkungsringes abgestützt wird und wobei hinter der Abslützkante ein umlaufender Hohlraum
zwischen beiden Teilen vorgesehen ist. Der sich sowohl
auf die Dichtlippe selbst als auch auf den den Hohlraum überdeckenden Teil des Dichtelementes auswirkende
Druck wird ausgenutzt, um diesen Teil in Abhängigkeit
von den bestehenden Betriebsdrücken in den Hohlraum hineinzudeformieren und dabei die Dichtlippe zu
entlasten. Wegen der gummielastischen Eigenschaften des Lippenteiles gelingt die praktische Realisierung
dieser Absicht jedoch nur sehr unvollkommen und sehr
ίο wahrscheinlich aus diesem Grunde haben solche
Wellendichtringe bis heute keine Verbreitung gefunden. Die Beweglichkeit der Dichtlippe in radialer Richtung
wird durch die Abstützkante stark beeinträchtigt, und die große axiale Baulänge bedingt Einbaumaße, die
is außerhalb der für Radial wellendichtringe gültigen
DIN-Normen liegen.
Aus US-PS 25 74 062 ist es schließlich noch bekannt,
den Lippenteil eines Wellendichtringes in einem Abstand hinter der Dichtlippe mit einem Stützring zu
versehen, der d;e Welle in einem sehr kleinen Abstand
umgibt, um Beschädigungen der Dichtüppc beim
Auftreten exzentrischen Wellenbewegungen zu vermeiden. Der Lippenteil selbst weist eine große Flexibilität
auf, um der Welle beim Auftreten solcher Bewegungen
leicht folgen zu können. Die Abdichtung größerer
Drücke ist deshalb auch unter Verwendung eines solchen WellendicUringes nicht möglich.
Eine besondere Schwierigkeit in bezug auf die Abdichtung größerer Drücke ergibt sich daneben auch
daraus, daß es im allgemeinen nicht möglich ist von
konstanten Werten auszugehen. Beispielsweise bei einer Anwendung als Pumpendichtung ergibt sich aus jedem
einzelnen Maschinenanlauf ein allmählicher Druckanstieg bis zum Nennwert, wobei unter Umständen auch
noch kritische Drehzahlen mit erheblichen Wellenschwingungen durchfahren werden müssen. Eine statisch eingestellte Anpreßkraft der Dichtlippe gegen die
abzudichtende Fläche auf einen Nennwert scheidet aus diesen Gründen in den meisten Fälü.r aus.
■*o Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
betriebssicheren Wellendichtring zu entwickeln, der einfach in der Herstellung ist und dessen Dichtkante in
Abhängigkeit von dem anstehenden Druck jeweils nur so fest an der abzudichtenden Fläche anliegt wie es zur
Gewährleistung * 'ner guten Abdichtung erforderlich ist
Der Wellendichtring soll unempfindlich sein gegenüber radialen Schwingungen der abgedichteten Welle und in
seinen F.inbaumaßen weitgehend denjenigen der einschlägigen DIN-Normen folgen.
Cj0 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Dichtring, bestehend aus einem Versteifungsring und einem Dichtelement mit jeweils einem winkelförmigen
Profil, die unter Einschluß eines Hohlraumes im Bereich
der sich in radialer Richtung erstreckenden Schenkel
untereinander verbunden sind, wobei am Ende des sich
in axialer Richtung erstreckenden Schenkels des Profils des Dichtelementes eine Dichtlippe vorgesehen ist,
dadurch gelöst, daß der Hohlraum umlaufend ausgebildet ist und in radialer Richtung auf der Seite der Welle
durch einen ringförmig umlaufenden Stutzring und auf der radial außenliegenden Seite durch eine umlaufende
Membran begrenzt ist und daß die beiden Schenkel des Profils des Dichtelementes 1 in ihrer gegenseitigen
Zuordnung steif ausgebildet sind.
fil> Das Dichtelement weist ein doppelhebelartig wirkendes Profil auf, das auf dem Stützring schwenkbar
gelagert ist. Das Ende des in radialer Richtung weisenden Schenkels ist durch eine Membran beweglich
an dem Versteifungsring befestigt, das Ende des in axialer Richtung weisenden Schenkels weist die
Dichtlippe auf. Die hydraulisch wirksame Räche des Dichtelementes zwischen dem Lager und der Dichtlippe
ist größer als die entsprechende Fläche zwischen dem Lager und dem Versteifungsring einschließlich der
Membran, so daß in jedem Falle eine resultierende Kraft verbleibt, mit der die Dichtlippe gegen die Welle
angepreßt wiri Diese resultierende Kraft darf einen
Wert nicht überschreiben, bei dem eine unzulässige Deformation bzw. eine unzulässige Erwärmung der
Dichthppe eintreten könnte. Die konkrete Festlegung der Abmessung im einzelnen bereitet dem Fachmann
keinerlei Schwierigkeiten.
Das Dichtelement besteht aus einem gummielastisehen Werkstoff, und es müssen deshalb Vorkehrungen
getroffen werden, um zu gewährleisten, daß sich die beiden Schenkel des Profils in ihrer gegenseitigen
Zuordnung steif verhalten. Das kann geschehen durch gegenseitige Verrippung der beiden Teile oder durch
Anvulkanisierung wirkungsvoller Versteifungselemente.
Es bereitet dem Fachmann keine Schwierigkeiten eine diesbezügliche Auswahl zu treffen. Die radiale
Beweglichkeit der Dichtlippe darf jedoch nicht beeinträchtigt werden, und es sind deshalb Versteifungselemente
zu vermeiden, die in Umfangsrichtung starr untereinander verbunden sind.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Stützring ein
Teil des Dichtelementes ist Er kann beispielsweise ein winkelförmiges oder ein in radialer Richtung geripptes
Dreieck oder ein anderes Profil aufweisen, das die radiale Beweglichkeit der Dichtlippe nicht beeinträchtigt.
Der zugehörige Versteifungsring läßt sich besonders einfach herstellen.
Der sich in radialer Richtung erstreckende Schenkel des Profils des Dichtelementes kann überwiegend oder
ganz durch die Membran gebildet werden, wenn eine steife Zuordnung zu dem sich in axialer Richtung
erstreckenden Schenkel gewährleistet ist. Eine solche Zuordnung läßt sich durch das Aufkleben oder
Einbetten von Versteifungselementen erzielen, die bei einer großen Dimensionsstabilität in sich flexibel sind.
Versteifungselemente dieser Art sind beispielsweise Gewebe aus Textilien oder metallischen Werkstoffen,
wobei zentralorientierte Ausführungen auf dem gesamten Umfang des Dichtelementes eine besonders
gleichmäßige Versteifung der gegenseitigen Zuordnung der beiden Schenkel des Dichtelementes ermöglichen.
Der Hohlraum kann zur Erzielung der erwünschten Mindestanpreßkraft der uichtlippe mit einem geschlossenfeiligen,
elastischen Kunststoffschaum ausgefüllt werden. Eir.e solche Ausführung läßt sich kostengünstig
herstellen, und die erzielte Elastizität dient zum Ausgleich des im praktischen Betrieb vorkommenden
Bewegungsspielraumes. Sie genügt im vorliegenden Falle, weil die für die Abdichtung erforderliche
Anpreßkraft der Dichtlippe sich im wesentlichen aus dem statischen Druck des abgedichteten Mediums
ergibt. Die Verwendung von Wendelfedern, die beispielsweise aus Korrosionsgründen häufig problematisch
ist, ist daher nicht zwingend vorgeschrieben.
Zwei beispielhafte Ausführungen von Dichtringen gemäß der vorliegenden Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Dichtring mit dem Dichtelement und einem daran befestigten r,tützring, der an dem sich in
radialer Richtung erstreckenden Schenkel des Profils des Versteifungsringes anliegt.
F i g. 2 eine entsprechende Ausführung, bei der aer
Stützring als ein umlaufender Vorsprung des Versteifungsringes ausgebildet ist.
Die Wirkungsweise des Dichtringes beruht im wesentlichen darauf, daß das verwendete Dichtelement
im Profil einem zweiseitigen Hebel entspricht, bei dem die beiderseits des Drehpunktes wirksamen hydraulischen
Flächen so aufeinander abgestimmt sind, daß die Abdichtkante in Abhängigkeit von dem anstehenden
Druck jeweils nur so fest gegen die abzudichtende Fläche gepreßt wird, wie es zur Gewährleistung einer
guten Abdichtwirkung erforderlich ist Unter Berücksichtigung dieser fundamentalen Bedingungen ergeben
sich Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der speziellen Ausführung.
Das Dichtelement 1 ist funkiionstechnisch als Winkelhebel ausgebildet, um Einbaumaße zu ermöglichen,
die denjenigen der bestehenden DIN-Normen für Wellendichtringe entsprechen. Br! der Ausführung
gemäß Fig. 1 hai der Versteifungsring » ein einfaches
winkelförmiges Profil mit einem sich in radialer Richtung nach innen erstreckenden Schenkel. Auf der
dem Druck des abgedichteten Mediums zugewandten Seite ir.» das die eigentliche Abdichtung bewirkende
Dichtelement 1 in den Versteifungsring 3 eingeknüpft. Die gegenseitige Bemessung der beiden Teile ist so
vorgenommen, daß sich zwischen den beiden sich in radialer Richtung erstreckenden Schenkeln ein Hohlraum
6 ergibt.
Der Hohlraum wird auf der Innenseite durch den Stützring 2 begrenzt Dieser hat ein winkelförmiges
Profil, dessen nach innen weisender Schenkel zur Ermöglichung einer besseren Drehbeweglichkeit gerippt
ausgeführt ist. Der Stützring ist unmittelbar an das Dichtelement anvulkanisiert
In die dem abzudichtenden Medium zugewandte Oberfläche des Dichtelementes 1 ist ein '/erste fungselement
1.4 einvulkanisiert. Dieses besteht aus sich in radialer Richtung erstreckenden Speichen 4.1, die in sich
ste." ausgebildet sind, und die untereinander durch nachgiebige Reifen 4.2 verbunden sind.
Der sich in radialer Richtung erstreckende Schenkel des Dichtelementes 1 ist durch eine umlaufende
Membran 13 mit dem sich in axialer Richtung erstreckenden Schenkel des Versteifungsringes 3
verbunden Die Membran U begrenzt außerdem den Hohlraum 6 auf der Außenseite gegenüber dem
abgedichteten Medium.
Der sich in axialer Richtung erstreckende Schenkel des Dichtelementes weist am Ende die Dichtlippe 1.1
auf, die mit einer bestimmten Vorspannkraft von der Ringv-endelfeder 1.2 gegen die Oberfläche der abgedichteten
Welle 4 gedrückt wird.
F i g. 2 nimmt bezug auf eine entsprechtr.de Ausführung,
bei der die gegenseitige steife Zuordnung der beiden Schenkel des Dichtelementes durch dazwischen
angeordnete Rippen 1.5 bewirkt wird. Die Rippen werden bei der Herstellung des Dichtelementes
unmittelbar an dieses angeformt.
Der Versteifungsring 3 weist auf der Innenseife einen sich in Richtung des abgedichteten Mediums erstrekkenden,
umlaufenden Vorsprung 3.1 auf, auf dem das Dichtelement mit einer angepaßten Aussparung abgestützt
wird. Die Funktion des Vorsprunges 3.1 entspricht damit vollständig derjenigen des Stützringes 2 gemäß
Fig. 1.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Dichtring, bestehend aus einem Versteifungsring und einem Dichtelement mit jeweils einem
winkelförmigen Profil, die unter Einschluß eines Hohlraumes im Bereich der sich in radialer Richtung
erstreckenden Schenkel untereinander verbunden sind, und wobei am Ende des sich in axialer Richtung
erstreckenden Schenkels des Profils des Dichtelementes eine Dichtlippe vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hohlraum (6) umlaufend ausgebildet ist und in radialer Richtung
auf der Seite der Welle durch einen ringförmigen umlaufenden Stützring und auf der radial außenliegenden Seite durch eine umlaufende Membran (13)
begrenzt ist, und daß die beiden Schenkel des Profils des Dichtelementes (1) in ihrer gegenseitigen
Zuordnung steif ausgebildet sind.
2. Dichtring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnete» JJ der Stützring ein Teil des Dichtelementes (!) ist
3. Dichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der sich in radialer
Richtung erstreckende Schenkel des Profils des Dichtelementes durch die- Membran (13) gebildet
wird.
4. Dichtring nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (6)
einen geschlcwsenzelligen, elastischen Kunststoffschaum enthält.
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