DE2613255C2 - Verwendung einer Eisen-Molybdän-Nickel-Sinterlegierung mit Phosphorzusatz zur Herstellung hochfester Werkstücke - Google Patents
Verwendung einer Eisen-Molybdän-Nickel-Sinterlegierung mit Phosphorzusatz zur Herstellung hochfester WerkstückeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer Eisen-Molybdän-Nickel-Sinterlegierung mit Phosphorzusatz zur Herstellung hochfester Werkstücke.
Bisher sind Fe-Ni-Mo-Sinterlegierungen bekannt, denen Kohlenstoff, Cr und/oder Mn und/oder Cu zugesetzt wurden. Um möglichst hohe Festigkeitswerte zu erzielen, werden diese vergütet. Das Herstellen dieser Stoffe ist aufwendig und meistens mit einem Verziehen der Teile verbunden.
Aus Neue Hütte 17 (1972), Seiten 598 - 604, ist eine Sinterlegierung bekannt, die zusammengesetzt ist aus bis zu 4,5 Gew.-% Molybdän; bis zu 6 Gew.-% Nickel; 0,3 bis 0,6 Gew.-% Phosphor; Rest Eisen. Diese Legierung weist zwar ausreichende Werte der Zugfestigkeit auf, die Bruchdehnungs-Werte liegen mit 3 % aber in einem Bereich, die ihre Verwendungsmöglichkeit stark einschränken, da sie für die Herstellung von Werkstücken, die hoher stoßartiger Belastung ausgesetzt sind, nicht geeignet sind.
Um die Anwendungsmöglichkeit der Sinterstähle zu erweitern, benötigt man Sinterwerkstoffe mit hoher Festigkeit und, wegen möglicher stoßartiger Belastung, auch mit großer Zähigkeit.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Eisen-Molybdän-Nickel-Sinterlegierung mit Phosphorzusatz anzugeben, die für die Herstellung von Werkstücken mit folgenden Eigenschaften geeignet ist:
Zugfestigkeit >/= 600 N/mm²,
Verhältnis von Streckgrenze zu Zugfestigkeit kleines Sigma[tief]0,2/kleines Sigma[tief]B >/= 0,65,
Bruchdehnung kleines Delta >/= 7 % und
Schlagzähigkeit a[tief]b >/= 50 Joule/cm².
Die Legierung soll trotz der verlangten hohen Festigkeitswerte der daraus hergestellten Werkstücke einfach und in möglichst wenigen Verfahrensschritten herzustellen sein.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die Verwendung einer Sinterlegierung aus 2 bis 4,5 % Molybdän, 2,5 % < Nickel < 3,5 %, 0,3 % < Phosphor < 0,6 % und Eisen als Rest (Prozentangaben in Gewichtsprozent).
Zur Herstellung der Sinterlegierungen werden entsprechende Mengen reine Molybdän- und Nickelpulver unter Zusatz von Preßhilfsmitteln, z.B. Zinkstearat, mit einem Eisenpulver gemischt, das bereits die erforderliche Menge an Phosphor enthält. Die Pulver werden anschließend in einem Preßwerkzeug mit einem Druck von 600 bis 700 MN/m² gepreßt und 45 bis 90 Minuten bei 1250°C gesintert. Bei diesem Sintervorgang brauchen keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen beachtet zu werden, wie dies beispielsweise bei kohlenstoffhaltigen Legierungen der Fall ist. Zur Prüfung der Festigkeitswerte der erfindungsgemäßen Legierungen wurden aus den Pulvern Zerreißstäbe nach ASTM in der angegebenen Weise hergestellt. Die Einfachsintertechnik ist ausreichend, in jedem Falle die erstrebten Festigkeitseigenschaften zu erreichen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung noch näher erläutern. In diesen Beispielen werden die Zusammensetzung, die Herstellungsbedingungen, die erzielte Dichte sowie die nach den bekannten Verfahren gemessenen Festigkeitseigenschaften angegeben.
1. Zusammensetzung: 2 % Mo; 3 % Ni; 0,45 % P
Rest Fe
Pressen: 650 MN/m²
Sintern: 60 min bei 1250°C
Dichte: > 7,45 g/cm³
Festigkeitseigenschaften:
kleines Sigma[tief]B = 600 N/mm² kleines Sigma[tief]0,2/kleines Sigma[tief]B = 0,79
kleines Delta = 7 % a[tief]b = 60 J/cm²
2. Zusammensetzung: 3 % Mo; 3 % Ni; 0,45 % P
Rest Fe
Pressen: 600 MN/m²
Sintern: 60 min bei 1250°C
Dichte: > 7,45 g/cm³
Festigkeitseigenschaften:
kleines Sigma = 615 N/mm² kleines Sigma[tief]0,2/kleines Sigma[tief]B = 0,8
kleines Delta = 9,5 % a[tief]b = 75 J/cm²
3. Zusammensetzung: 4,5 % Mo; 3 % Ni; 0,45 % P
Rest Fe
Pressen: 600 MN/m²
Sintern: 60 min bei 1250°C
Dichte: > 7,5 g/cm³
Festigkeitseigenschaften:
kleines Sigma[tief]B = 650 N/mm² kleines Sigma[tief]0,2/kleines Sigma[tief]B = 0,82
kleines Delta = 9 % a[tief]b = 75 J/cm²
4. Zusammensetzung: 2,5 % Mo; 2,5 % Ni; 0,45 % P
Rest Fe
Pressen: 600 MN/m²
Sintern: 60 min bei 1250°C
Dichte: > 7,45 g/cm³
Festigkeitseigenschaften:
kleines Sigma[tief]B = 540 N/mm² kleines Sigma[tief]0,2/kleines Sigma[tief]B = 0,72
kleines Delta = 14 % a[tief]b = 80 J/cm²
5. Zusammensetzung: 3 % Mo; 3,5 % Ni; 0,45 % P
Rest Fe
Pressen: 600 MN/m²
Sintern: 60 min bei 1250°C
Dichte: > 7,4 g/cm³
Festigkeitseigenschaften:
kleines Sigma[tief]B = 680 N/mm² kleines Sigma[tief]0,2/kleines Sigma[tief]B = 0,82
kleines Delta = 6,5 % a[tief]b = 45 J/cm²
Die Zusammensetzungen der Beispiele 1 bis 3 liegen innerhalb der oben angegebenen Grenzen und es zeigt sich, daß die Festigkeitseigenschaften die gestellten Mindestanforderungen erfüllen. Dagegen liegt der Nickelgehalt der Zusammensetzung des Beispiels 4 gerade unterhalb, der des Beispiels 5 gerade oberhalb der angegebenen Grenze, und es zeigt sich an den Festigkeitseigenschaften, daß diese den geforderten
Werten nicht mehr entsprechen, indem im Beispiel 4 die Zugfestigkeit zu klein ist, im Beispiel 5 dagegen die Bruchdehnung sowie die Schlagzähigkeit unterhalb der geforderten Grenze liegen.
In der Praxis hat sich die Legierung gemäß Beispiel 2 als besonders günstig erwiesen.
Die Erfindung gibt die Verwendung einer Eisen-Molybdän-Nickel-Sinterlegierung mit Phosphorzusatz zur Herstellung von Werkstücken an, die neben einer hohen Zugfestigkeit gleichzeitig eine hohe Zähigkeit gegen Stoßbeanspruchung aufweist, so daß daraus hergestellte Werkstücke für hoch beanspruchte Bauteile verwendet werden können, wie sie heute immer häufiger gefordert werden. Da die genannten Festigkeitseigenschaften durch Einfachsintertechnik und ohne zusätzliche Wärmebehandlung erzielt werden können, ist die Herstellung der Werkstücke sehr einfach und wirtschaftlich, was zu einer Verbilligung der Bauteile führen kann. Die so hergestellten Werkstücke reichen sogar in ihren Festigkeitseigenschaften an die teueren sintergeschmiedeten Werkstoffe heran.
Claims (2)
1. Verwendung einer Sinterlegierung aus 2 bis 4,5 % Molybdän, 2,5 % < Nickel < 3,5 %, 0,3 % < Phosphor < 0,6 und Eisen als Rest zur Herstellung von Werkstücken mit einer Zugfestigkeit kleines Sigma[tief]B >/= 600 N/mm², einem Verhältnis von Streckgrenze zu Zugfestigkeit kleines Sigma[tief]0,2/kleines Sigma[tief]B >/= 0,65, einer Bruchdehnung >/= 7 % und einer Schlagzähigkeit a[tief]b >/= 50 Joule/cm².
2. Verwendung einer Sinterlegierung nach Anspruch 1 mit der Maßgabe, daß sie aus 3 % Molybdän, 3 % Nickel, 0,45 % Phosphor und Eisen als Rest besteht, für den Zweck nach Anspruch 1.
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