DE2600779C2 - Verwendung von Betainen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Betainen der Formel I
R' — CH- ^" d2 '"'
v^ *~i ι γ\ιτι /λττ ν ι XT+ / /"ι τ τ ·\ r>nA- /τ\ h
I $
R4
in der R' und R2 aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 17 Kohlenstoffatomen sind, wobei die Summe der
Kohlenstoffatome von R1 und R2 9 bis 18 beträgt, R3 und R4 gleich oder verschieden sein können und niedere
Alkyl- oder Alkylolgruppen darstellen, χ eine Zahl von 2 bis 4,y entweder 0 oder 1 und ζ eine Zahl von 1 bis 4
bedeuten, als oberflächenaktive Mittel bei der Erdölgewinnung.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen gehören aufgrund ihrer hervorragenden grenzflächenaktiven
Eigenschaften zur Gruppe der Amphotenside; sie besitzen selbst bei hohen Salzkonzentrationen eine
sehr gute Wasserlöslichkeit.
Bekanntlich werden in neuerer Zeit neben den herkömmlichen primären Gewinnungsverfahren für Erdöl zusätzlich sogenannte sekundäre oder tertiäre Verfahren eingesetzt, um die aus den unterirdischen Reservoirs durch primäre Methoden nicht gewinnbaren beträchtlichen Mengen an Erdöl nutzbar zu machen. Eines der gebräuchlichsten dieser Verfahren ist das sogenannte Fluten. Bei diesem Verfahren wird eine wäßrige Flüssigkeit, das Flutwasser, an ein oder mehreren Stellen unter genügendem Druck in ein unterirdisches, erdölführendes Reservoir eingepreßt und das Erdöl in Richtung auf ein oder mehrere Bohrlöcher verdrängt. Es ist bekannt, daß durch die Verwendung von Tensiden im Flutwasser, das im allgemeinen aus dem Formationswasser gebildet
Bekanntlich werden in neuerer Zeit neben den herkömmlichen primären Gewinnungsverfahren für Erdöl zusätzlich sogenannte sekundäre oder tertiäre Verfahren eingesetzt, um die aus den unterirdischen Reservoirs durch primäre Methoden nicht gewinnbaren beträchtlichen Mengen an Erdöl nutzbar zu machen. Eines der gebräuchlichsten dieser Verfahren ist das sogenannte Fluten. Bei diesem Verfahren wird eine wäßrige Flüssigkeit, das Flutwasser, an ein oder mehreren Stellen unter genügendem Druck in ein unterirdisches, erdölführendes Reservoir eingepreßt und das Erdöl in Richtung auf ein oder mehrere Bohrlöcher verdrängt. Es ist bekannt, daß durch die Verwendung von Tensiden im Flutwasser, das im allgemeinen aus dem Formationswasser gebildet
wird, die Effektivität dieser Methode wesentlich gesteigert werden kann; und zwar um so mehr, je stärker die ein- f
gesetzten Tenside in der Lage sind, die Grenzflächenspannung zwischen Öl- und Wasserphase herabzusetzen.
Als Tenside wurden bislang nichtionische oder anionische Verbindungen, hauptsächlich aber sogenannte I
Petroleumsulfonate vorgeschlagen (z. B. DT-OS 24 30 935), die jedoch nachteiligerweise nur in Formations-
>
wasser mit einem geringen Salzgehalt löslich sind. Ein Großteil der bisher vorgeschlagenen Tenside ist deshalb
für Lagerstätten, bei denen hochsalinare Formationswässer mit Salzgehalten von 10 bis 30% vorgefunden
werden, wie z. B. den meisten deutschen Erdöllagerstätten, nicht zu gebrauchen.
Demgegenüber sind die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen der Formel I in Wasser mit hohem
Salzgehalt gut löslich und führen als Amphotenside zu einer beträchtlichen Reduktion der Oberflächenspannung
in den Flutwässern, so daß sie zur Verwendung für die Erdölgewinnung ausgezeichnet geeignet sind.
Die Verbindungen der Formel I können dadurch erhalten werden, daß man ein Aminoalkanol der Formel II
R' — CH —CH-R2 _j
I I /
OH '
LfNH-(CH2)^N (II)
R4
26 OO 779
in der die Reste R1 bis R4, χ undy die in Formel I angegebene Bedeutung haben, in bekannter Weise (vgl.
Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band 11/2 (1958), S. 630) mit einer in Wasser gelösten
äquimolaren Menge einer Monohalogencarbonsäure bzw. ihrer Salze zu den Betainen der Formel J quaternieri.
Falls im umgesetzten Aminoalkanol zwei Aminogruppen (y — 1) vorhanden sind, kann bei der Quaternierung
in einer Nebenreaktion ein Produkt gebildet werden, bei dem die Chlurcarbonsäure nicht am tertiären, sondern
am sekundären Stickstoffatom angegriffen hat. Dieses Nebenprodukt, dem deshalb die Formel III zukommt,
R1—CH-CH-R2 R3
OH N-^CHjh-N (ΠΙ)
I \ 4
(CH2),- R4
COOH
kann in technisch hergestellten Betainen der Formel I bis zu 20 Gewichtsprozent der Gesamtmenge ausmachen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Anwesenheit des Nebenproduktes der Formel III in
keiner Weise nachteilig ist und daß die technisch hergestellten erfindungsgemäßen Produkte dieselben wertvollen
Eigenschaften besitzen wie die gereinigten, der Formel I entsprechenden Verbindungen.
, J' Die Aminoalkanole der Formel II können beispielsweise analog zu den in der deutschen Patentanmeldung
"^P 25 20 267.9 angegebenen Verfahren aus Epoxyalkanen der Formel IV
R'-CH CH-R2 (IV)
und Aminverbindungen der Formel V
K
H-f NH-{C Hj)1J-T-N (V)
R4
hergestellt werden.
Dabei sind als Ausgangsmaterial alle Epoxyalkane mit innenständiger Epoxygruppierung, vorzugsweise
unverzweigten Ketten und 11 bis 20 Kohlenstoffatomen geeignet. Bevorzugte Verwendung finden Gemische
von Epoxyalkanen mit unterschiedlichen Kettenlängen und/oder isomerer innenständiger Stellung der Epoxygruppierung.
Die Epoxyalkane gemäß der Formel IV sind im übrigen in bekannter Weise durch Epoxydierung
entsprechender Olefine zugänglich. Solche Olefine bzw. Olefingemische mit innenständiger Doppelbindung
können z. B. durch katalytische Dehydrierung oder Chlorierung/Dehydrochlorierung von linearen Paraffinen
des oben genannten Kettenlängenbereichs und folgende selektive Extraktion der innenständigen Monoolefine
erhalten werden.
* Als Amine (V) kommen sekundäre Amine wie Dimethylamin, Methyläthylamin, Diäthylamin, Dibutylamin
* Als Amine (V) kommen sekundäre Amine wie Dimethylamin, Methyläthylamin, Diäthylamin, Dibutylamin
oder Diäthanolamin und daneben unsymmetrisch disubstituierte Diamine wie beispielsweise N,N-Dimethyläthylendiamin,
Ν,Ν-Dimethylpropylendiamin, N-Methyl-N-äthyläthylendiamin, N,N-Diäthyläthylendiamin,
Ν,Ν-Diäthanolpropylendiamin oder N,N-Diäthanoltetramethylendiamin in Frage. Die Reste R3 und R4 sind
jedoch vorzugsweise Methylreste.
Zur Quaternierung der Aminoalkanole können Monohalogencarbonsäuren mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
bzw. deren Salze, insbesondere aber Chloressigsäure-Natriumsalz, verwendet werden.
Bei der Verwendung in der Erdölgewinnung können die Betaine der Formel I in den üblicherweise eingesetzten
Mengen von 0,01 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge
an Flutwasser, eingesetzt werden.
Daneben können weitere Zusatzmittel in den wäßrigen Gemischen der erfindungsgemäßen Betaine in
üblichen Konzentrationen verwendet werden. Solche Zusatzmittel sind beispielsweise ^oberflächenaktive
Mittel, Elektrolyte, Korrosionsinhibitoren, mikrobizide Mittel und die Viskosität des Flutwassers erhöhende
Mittel.
B e i sp i e1 1
HS In einem Autoklaven wurden 255 g (ca. 1 Mol) C15- bis Cjg-Epoxidgemisch (kettenlängenmäßige Verteilung
-' der innenständigen Epoxide: ca. 26 Gewichtsprozent C15, ca. 35 Gewichtsprozent Q6, ca. 31 Gewichtsprozent
Cn und ca. 6 Gewichtsprozent C]8), 612 g (6 Mol) N,N-Dimethyl-l,3-propylendiamin und 9 g (0,5 Mol) Wasser
5 Stunden bei 200° C gerührt. Der maximale Druck lag bei 25-30 ata. Nach der Reaktion wurde das überschüssige
Diamin abdestilliert und die erhaltenen 305 g (85 % d. Th.) des Aminoalkanols einer wäßrigen Lösung der
äquimolaren Menge (99 g) an Chloressigsäure-Natriumsalz zugegeben. Die Mischung wurde bei 80-100° C bis
zur Bildung einer homogenen Phase (0,5 Std.) gerührt und kann gegebenenfalls mit Essigsäure neutralisiert
werden. Die Kenndaten des erhaltenen Betains sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Zu 198 g (ca. IMoI) Cn- bis Cn-Epoxidgemisch (kettenlängenmäßige Verteilung der innenständigen
Epoxide: ca. 22 Gewichtsprozent C1,, ca. 30 Gewichtsprozent C12, ca. 26 Gewichtsprozent C13 und ca. 22 Gewichtsprozent
C14), 18 g(0,2 Mol) Glyzerin und einigen Tropfen N,N-Dimethyl-l,3-prop>iendiamin wurden bei
190-200°C 112 g(l,l Mo!) N,N-Dimethyl-l,3-propylendiamin zugetropft. Anschließend ließ man noch2 Stunden
unter Rückfluß (200-2100C). nachrühren und wusch das Glyzerin mit Wasser aus. 258 g (90% d. Th.) des
destillativ gereinigten entsprechenden Aminoalkanols wurden zu einer wäßrigen Lösung von 104 g Chloressigsäure-Natriumsalz
zugegeben und bei 80-900C bis zur Bildung einer homogenen Phase 0,5 Stunden gerührt.
Das Betain hat die in Tabelle 1 angegebenen Kennzahlen.
Weitere erfindungsgemäße Produkte wurden analog zu den Verfahren aus den Beispielen 1 und 2 hergestellt.
Sie sind in Tabelle 1 beschrieben.
Produkt
Epoxid
Am in
Aktivgehalt
NaCI-Gehalt
pH-Wert
Lösung)
Lösung)
Dichte Viskosität
(bei 20° C) (cP, 50° C)
14 DM-B
58 DM-B 14 DMAP-B
| C|4 )
5~Cig )
14 DMAP-BN3) C, ,-C14
58 DMAP-B C15-C18
58 DMAP-BN3) C15-C18
Dimethylamin
desgl.
N1N-Dimethyl-1,3-propylendiamin
desgl. desgl. desgl.
8,75
4,30
5,54
5,54
5,4
4,35
4,53
6,05
6,05
9,05
9,05
7,00
8,40
7,00
8,40
7,00
1,0676
0,9962 1,0469
24,6
44,2 39,3
1,0597 26,2
1,0274 185,5
1,0442 290,3
') Epoxidgemisch wie in Beispiel 2 beschrieben.
2) Epoxidgemisch wie in Beispiel 1 beschrieben. 3) Mit Essigsäure neutralisiertes Produkt.
Claims (5)
1. Verwendung von Betainen der Formel I
R1—CH-CH-R2 d3
R1—CH-CH-R2 d3
I I ?
in der R1 und R2 aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 17 Kohlenstoffatomen sind, wobei die Summ?
der Kohlenstoffatome von R1 und R2 9 bis 18 beträgt, R3 und R4 gleich oder verschieden sein können und
niedere Alkyl- oder Alkylolgruppen darstellen, χ eine Zahl von 2 bis 4, y entweder 0 oder 1 und ζ eine Zahl
von 1 bis 4 bedeuten, als oberflächenaktive Mittel bei der Erdölgewinnung.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reste R! und R2 unverzweigte Alkylreste
sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reste R3 und R4 Methylgruppen
bedeuten.
4. Verwendung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ζ gleich 1 ist.
5. Verwendung der Betaine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betaine in einer
Menge von 0,01 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge
an Flutwasser, eingesetzt werden.
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