DE2505813C3 - 2-(4-Isobutylphenyl)-buttersäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende Arzneimittel - Google Patents
2-(4-Isobutylphenyl)-buttersäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende ArzneimittelInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C57/00—Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C57/30—Unsaturated compounds having carboxyl groups bound to acyclic carbon atoms containing six-membered aromatic rings
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Description
Aus »The Merck Index«, 8. Auflage 1968, S. 560, linke
Spalte, sind bereits 2-(4-IsobutyIphenyl)-essigsäure und 2-(4-IsobutyIphenyl)-propionsäure als Wirkstoffe mit
antiinflammatorischer, analgetischer und antipyritischer Wirkung bekannt Diese Substanzen weisen jedoch eine
nachteilige ulcerogene Nebenwirkung auf.
Gegenstand der Erfindung sind nun 2-(4-lsobutylphenyl)-buttersäure
der Formel I
CH3
CH-CH,
COOH
CH3
CH,
I *"
I
CH3
CH3
und deren pharmazeutisch unbedenkliche Salze mit anorganischen oder organischen Basen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen überraschende entzündungshemmende, analgetische und
antipyretische Eigenschaften und leiden nicht in dem starken Ausmaß an den unerwünschten Nebenwirkungen
wie die bekannten Wirkstoffe Acetylsalicylsäure, Phenylbutazon, die Adrenocorticosteroide sowie die
nächsthomologe Verbindung 2-(4-Isobutylphenyl)-propionsäure. Sie entfalten eine sehr geringe Toxizität und
keine reizende Wirkung auf die Magenschleimhaut selbst bei larigwährender Behandlung, was im Gegensatz
zu den bekannten Antiphlogistika steht.
Wegen des niedrigen Schmelzpunkts der Säure wird diese vorzugsweise in Form der Salze, beispielsweise als
Natriumsalz, dessen Schmelzpunkt bei 188°C bis 191°C liegt, in Kapseln oder Syppositorien verabreicht. Man
kann jedoch auch andere unschädliche Alkalimetalloder Erdalkalimetallsalze oder Salze mit unschädlichen
organischen Basen verwenden.
Die erfindungsgemäße 2-(4-lsobutylphenyl)-buttersäure kann man nach den allgemeinen Verfahrensweisen
zur Herstellung von Phenylessigsäurederivaten herstellen.
Gegenstand der Erfindung ist jedoch auch ein
Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel I und deren pharmazeutisch unbedenklichen Salzen mit
anorganischen und organischen Basen, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man in an sich bekannter Weise
entweder
a) das Nilril der Formel Il
CH,
CH CH2
Πί (N
CH,
CH,
hydrolysiert oder
b) den Ester der Formel
CH1
CH
/
CH3
CH3
hydrolysiert oder
c) das Cyanessigsäurederivat der Formel IV
CH1
CH-CH
/
CH3
CH3
hydrolysiert und decarboxylicrt oder
d) das Malonsäurederivat der Formel V
d) das Malonsäurederivat der Formel V
decarboxyliert und
gegebenenfalls die gebildete 2-4-lsobutv!phenyl)-buttersäure
mit einer geeigneten anorganischen oder organischen Base umsetzt.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Herstellung des als Ausgangsmalerial
eingesetzten 2-(4-Isobutylphenyl)-butyronitrils
(der obigen Formel II)
Man beschickt einen 250-ml-Kolben, der mit einem
Kühler, einem CaC^-Röhrchen und einem Tropftrichter ausgerüstet ist, mit 6,7 g Natriumamid in 100 ml
wasserfreiem Äther. Unter Rühren gibt man langsam 26 g p-lsobutylphenylacetonitril zu, wobei man ein
mäßiges Sieden des Lösungsmittels am Rückfluß beobachtet.
Nach Beendigung der Zugabe erhitzt man 15 Minuten
zum Sieden am Rückfluß. Dann gibt man tropfenweise 23,4 g Äihyljodid zu und erhitzt weitere 15 Minuten zum
Sieden am Rückfluß. Man verdünnt mit destilliertem Wasser auf das doppelte Volumen, trennt die Schichten
und extrahier: die wäßrige Phase zweimal mit 50 ml Äther.
Man wäscht den Ätherextrakt zweimal mil 80 ml destilliertem Wasser, trocknet ihn über Magnesiumsulfat
und zieht den Äther im Vakuum ab, worauf man den
Rückstand unter vermindertem Druck destilliert und 25 g 2-(4-lsobutylphenyl)-butyronitril in Form einer
farblosen Flüssigkeit erhall, die bei 118 bis 122(7
I mm Hg siedel. Ausbeiitc = 83%.
Herstellung des als Ausgangsmaterial eingesetzten
^-^-Isobutylphenyl^-cyano^-ätnylessigsäureäthyl-
esters (der obigen Formel IV)
Man beschickt einen 700-ml-Kolben, der mit einem Tropftrichter, einem Thermometer, einem Rückflußkühler
und einem Gaseinlaß ausgerüstet ist, mit 150 cm-1
absolutem Äihanol. Man rührt und gibt unter einem ίο Stickstoffstrom 5 g Natrium in Form von kleinen
Stückchen zu, worauf man weiterrührt, bis sich das Natrium vollständig aufgelöst hat. Dann gibt man bei
500C tropfenweise 52 g 2-(4-Isobutylphenyl)-2-cyanoessigsäureäthyjester
zu, den man unter Rühren in 50 cmJ wasserfreiem Äthanol gelöst hat. Dann gibt man 81 g
Ätl.yljodid zu und erhitzt 2'/2 Stunden ohne Stickstoff
zuzuführen zum Sieden am Rückfluß. Dann zieht man das Äthanol und das überschüssige Äthyljodid im
Vakuum ab und verdünnt den Rückstand mit der >n dreifachen Menge Wasser.
Man extrahiert dein 2-(4-Isobutylphenyl)-2-cyano-2-
äthyl-essigsäureäihytester mit 150cmJ Äther (dreimal
50 cm3), wäscht die Ätherextrakte mit einer 20%igen Natriumbisulfatlösung und trocknet sie über wasserfreiem
Magnesiumsulfat.
Man zieht den Äther ab und destilliert den Rückstand, der bei 150 bis 155°C/3 mmHg siedet. Man erhält den
2-(4-Isobutylphenyl)-2-cyano-2-äthyl-essigsuureäthyl-(V)
ester in einer Menge von 45 g (Ausbeute = 78%).
Man beschickt einen 1-l-Kolben, der mit einem
Rührer und einem Rückflußkühler ausgerüstet ist, mit 145 g 2-(4-IsobutyIphenyl)-buttersäureäthylester und
j-, 100 g 99- bis 100%igem Äthynol. Man versetzt die
Mischung langsam unter Rühren mit einer Lösung von 68 g festem Natriumhydroxid in 210 cmJ destilliertem
.Wasser. Dann erhitzt man 4 Stunden zum Sieden Km
Rückfluß, schließt einen Claisenkolben an und destilliert etwa 150 ml Flüssigkeit ab.
Man kühlt auf 30°C ab, gibt 400 mi Wasser zu, rührt,
gibt 50 ml Dichlormethan zu, rührt erneut und dekantiert. Die wäßrige Phase sättigt man mit 200 g
Natriumchlorid, worauf das Natriumsalz ausfällt, das bei
•n 5 bis 6°C stehengelassen wird. Man filtriert ab, wäscht
mit Dichlormethan, läßt gut abtropfen und kristallisiert das Produkt aus Isopropylalkohol. Man trocknet das
Material an der Luft und im Vakuum und erhält 120 g (Ausbeute = 84%) des Natriumsalzes der 2-(4-lsobutyl-
■>o phenyl)-buttersäure.dasbei 188bis l91°Cschmilzt.
Man löst 25 g dieses Salzes in 100 ml destilliertem
Wasser und versetzt mit 1 : I-HCI bis zu einem pH-Wert
von 1, wobei sich ein Öl ausscheidet, das sich im Kühlschrank zu einem weißen, festen Körper verfestigt,
v, den man abfiltriert. In dieser Weise gewinnt man 22 g
2-(4-lsobutylphenyl)-bultersäure, die nach dem Trocknen bei 50 bis 52°C schmilzt.
Analyse: C
Ber.: C 76,32, H 9,15%;
gef.: C 76,2, H 9,14%.
gef.: C 76,2, H 9,14%.
Man löst 5 g 2-(4-lsobutylphcnyl)-buttersäure in
20cm' wasserfreiem Äther und gibt eine Lösung von 2,Jg Morpholin in 20 cm1 wasserfreiem Äther /u. Man
rührt die erhaltene Lösung 5 Minuten, bewahr! sie über
Nacht im Kühlschrank auf. wobei sich ein weißer
Niederschlag bildet, der abfiltriert und getrocknet wird. Das trockene Morpholinsalz der 2-(4-Isobutylphenyl)-buttersäure
schmilzt bei 69 bis 71c C,
Analyse: C18HmO3N
Ber.: N 4,56%;
gef.: N 4,60%.
Ber.: N 4,56%;
gef.: N 4,60%.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel sind hauptsächlich für di«: orale (Kapseln oder Säfte) bzw. rektale
(Suppositorien) Verabreichung vorgesehen, obwohl sie auch auf anderem Wege gegeben werden kön nen.
Es hat sich gezeigt, daß durch Vermischen mit Talkum
und Magnesiumstearat gebildete Kapseln, die 100 bis 300 mg des Wirkstoffs in Form des Salzes enthalten, sich
gut im Magen auflösen, ohne Magenbeschwerden oder Reizungen zu verursachen.
Im folgenden sei ein Beispiel für die quantitative Zusammensetzung solcher Kapseln angegeben:
Natriumsalz der 2-(4-Isobuty!-
phenyi)-buttersäure 20" mg
Talkum 35 mg
Magnesiumstearat 5 mg
Oral können die erfindungsgemäßen Wirkstoffe in Form von Lösungen verabreicht werden, die neben dem
Wirkstoff Aromastoffe enthalten. Zur Herstellung eines Sirups, der pro 5 ml 200 mg des Wirkstoffs enthält,
verwendet man:
Natriumsalz der 2-(4-Isobutylphenyl)-buttersäure
Aromastoff
einfacher Sirup
Aromastoff
einfacher Sirup
ad
4,0 g 0,05 g. 100 ml
Die die erfindungsgemäßen Wirkstoffe enthaltenden Suppositorien bereitet man unter Verwendung von
halbsynthetischen Glyceriden, wobei man pro Suppositorium folgende Zusammensetzung anwendet:
Natriumsalz der 2-(4-lsobutylphenyl)-buttersäure 400 mg
halbsynthetische Glyceride ad 2 g
einerseits, nämlich mit 2-(4-Isobutylphenyl)-propionsp'ure
(Ibuprofen) und Acetylsalisylsäure (Aspirin) bzw. Phenylbutazon andererseits verglichen wurde.
Bei den pharmakologischen Untersuchungen wurden die folgenden Untersuchungsmethoden angewandt:
1. Antiinflammatorische Wirkung
Es wurden Gruppen von jeweils 20 Wistar-Ratten mit in einem Gewicht zwischen 180 und 200 g eingesetzt.
Dabei wurden
a) der Rattenpfotentest nach der Methode von C. H. Winter et al, (Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 111
[1962] 544) und
b) der Granulomtest nach der Methode von N.
b) der Granulomtest nach der Methode von N.
Pisanti etal.(II Farbaco[Sci]28[1973]351)
angewandt.
angewandt.
2. Analgetische Wirkung
Zur Untersuchung der analgetischen Wirkung wurden Albinomäuse mit einem Glicht zwischen 20 und
25 g eingesetzt. Dabei wurden
a) der Heißplattentesi nach der Methode von N. B. Eddi und D. Leimbach (J. Pharmacol. 107
-'5 [1953] 385) und
b', der Essigsäuretest nach der Methode von
R.Koster et al. (Fed. Proc. 18 [1959] 412)
angewandt.
angewandt.
J(1 3.Toxizität
Zur Ermittlung der Toxizität wurde die ulcerogene Wirkung der untersuchten Verbindungen an Wistar-Ratten
mit einem Gewicht zwischen 180 und 200 g untersucht. Dazu wurden die Methode von S. W ο η g et
al. (J. Pharmacol. Exp. Ther. 185 [1973] 127) angewandt. Dabei wurde die ulcerogene Wirkung mit einem
Bewertungsmaßstab von 0 bis 3 bewertet, der folgende Bewertungsziffern aufweist:
0 = nichtulcerogen
1 = Rötung der Schleimhaut
2 = punktförmige Geschwüre
3 = Bildung von Geschwüren mit Kratern
Zur Prüfung des pharmaknlogischen Verhaltens wurden vergleichende Untersuchungen durchgeführt,
bei denen die erfindungsgemäße Verbindung 2-(4-lsobutylphenyl)-buttersäure mit der nächsten homologen
vorbekannten Verbindung gleicher Wirkungsrichtung
Die Ergebnisse der pharmakologischen Vergleichsuntersuchungen
sind in den Tabellen I und 11 zusammengestellt. Dabei sind die Resultate als die wirksamen
Dosierungen 50% (EDm) urd als ulcerogene Dosis 50% (DU50) in mg/kg des Körpergewichts der untersuchten
Tiere angegeben.
Untersuchte Veibindung
Antiinflammatorische Wirkung Analgctischc Wirkung
Toxizität
Ratlcnpfoten- Granulomtest HeiUplatlcntcst Essigsäuretest ulcerogene
test (Carrugenin) ED50 (mg/kg) ED51, (nig/kg) ED50 (mg/kg) Wirkung
ED51. (mg/kg) DUM, (mg/kg)
2-( 4-Isobiityi phenyl )-propionsäure
(Verilcichsverb ncking)
(Verilcichsverb ncking)
2-(4-lsobutylpt.enyl)-
buttersäure
(crHndungsgcmiiß)
92,0
110.9
259,7
219.5 179,7
51.8
nT,l
455.1
553.S
Claims (2)
- Patentansprüche: l.2-(4-lsobutylphenyl)-buttersäureder Formel ICH3CH-CH,-CH- COOH CH, (I)CH3und deren pharmazeutisch unbedenkliche Salze mit anorganischen oder organischen Basen.
- 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entwedera) das Nitril der Formel IICH3CH- CH/
CH3hydrolysiert oder
b) den Ester der Formel IIICH3CH-CH2CH3CH-COOC2H5 CH2 (III)CH3hydrolysiert oder
c) das Cyanessigsäurederivat der Formel IVCH3CH-CH2CH3COOC2H5-C-CNCH2 (IV) ·CH3hydrolysiert und decarboxyliert oder d) das Malonsäurcdcrivat der Formel VCH,CH — CH,CH3iletarboxvüeri undCOOHC-COOHI CH2CH,(V)gegebenenfalls die gebildete 2(4 Isobulylphenyi) buttersäure mit einer geeigneten unorganischen oder organischen Hase iimsct/t.S Ar/neimitlcl, dadurch gekennzeichnet, daß es iius mindestens einer Verbindung gemäß Anspruch I und üblichen festen oder flüssigen pharmazeutischen Trägersubstanzen und/oder Hilfsstoffen für Kapseln, Sirupe oder Suppositorien besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752505813 DE2505813C3 (de) | 1975-02-12 | 1975-02-12 | 2-(4-Isobutylphenyl)-buttersäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende Arzneimittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752505813 DE2505813C3 (de) | 1975-02-12 | 1975-02-12 | 2-(4-Isobutylphenyl)-buttersäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende Arzneimittel |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2505813A1 DE2505813A1 (de) | 1976-08-26 |
DE2505813B2 DE2505813B2 (de) | 1977-12-22 |
DE2505813C3 true DE2505813C3 (de) | 1978-08-24 |
Family
ID=5938667
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752505813 Expired DE2505813C3 (de) | 1975-02-12 | 1975-02-12 | 2-(4-Isobutylphenyl)-buttersäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und sie enthaltende Arzneimittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2505813C3 (de) |
-
1975
- 1975-02-12 DE DE19752505813 patent/DE2505813C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2505813B2 (de) | 1977-12-22 |
DE2505813A1 (de) | 1976-08-26 |
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