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Die Erfindung betrifft eine Auflagevorrichtung für eine Liege- oder eine Sitzfläche eines Möbels sowie ein Liege- oder Sitzmöbel.
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Hintergrund
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Derartige Auflagevorrichtungen dienen bei einem Liege- oder einem Sitzmöbel dazu, eine Auflagefläche für ein Polsterelement bereitzustellen, so dass mittels Auflegen des Polsterelements eine Liege- oder Sitzfläche ausgebildet werden kann.
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In dem Dokument
DE 25 58 677 ist ein Krankenbett mit einer mehrteiligen, verstellbaren Liegefläche beschrieben. Zur Aufnahme einer Matratze ist eine Auflagefläche mit Hilfe eines mehrteiligen Rahmens, der zueinander schwenkbare Rahmenteile aufweist, und von in den Rahmenteilen aufgenommenen einstückigen Platten gebildet, welche das jeweilige Rahmenteil vollständig ausfüllen. Die Platten weisen Lüftungsdurchbrüche zum Hinterlüften der aufzulegenden Matratze auf.
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Im Dokument
EP 1 228 724 B2 ist ein Bett beschrieben, bei dem eine Auflagefläche für die Matratze mit Hilfe eines Lattenrosts gebildet ist, bei dem auf die Lattenelemente einzelne Federelemente aufgebracht sind, die mit ihren Auflagetellern zusammenwirkend die Auflagefläche für die Matratze bereitstellen.
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Zusammenfassung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Auflagevorrichtung für eine Liege- oder eine Sitzfläche eines Möbels sowie ein Liege- oder Sitzmöbel anzugeben, bei denen eine Auflagefläche für ein oder mehrere Polsterelemente diese schonend und flexibel sowie einfach ausbildbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Auflagevorrichtung für eine Liege- oder eine Sitzfläche für ein Möbel nach dem unabhängigen Anspruch 1. Weiterhin ist ein Liege- oder Sitzmöbel nach dem unabhängigen Anspruch 11 geschaffen. Alternative Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt ist eine Auflagevorrichtung für eine Liege- oder Sitzfläche eines Möbels geschaffen. Die Auflagevorrichtung weist ein Untergestell mit einer flächigen Auflagekonstruktion aufspannenden Auflageelementen sowie eine Anordnung von Lüftungsöffnungen aufweisenden Auflageplatten auf, die auf den Auflageelementen eine Auflagefläche für ein Polsterelement bildend angeordnet sind. Die Auflageplatten sind als in Längs- und / oder Querrichtung der Auflagefläche elastisch stauch- und / oder streckbare Auflageplatten ausgebildet.
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Nach einem weiteren Aspekt ist ein Liege- oder Sitzmöbel mit einer Auflagevorrichtung geschaffen.
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Die stauch- und / oder streckbaren Auflageplatten können nach dem Montieren auf den Auflageelementen hinsichtlich ihrer Länge und / oder Breite festgelegt sein. Alternativ kann die Befestigung der Auflageplatten an den Auflageelementen derart erfolgen, dass diese auch in der montierten Stellung in Längs- und / oder Querrichtung stauch- und / oder streckbar sind, insbesondere bei der Nutzung des Liege- oder Sitzmöbels. Bei dieser Ausführungsform ist die Eigenschaft der Stauch- und / oder Streckbarkeit der Auflageplatten auch nach der Montage auf den Auflageelementen wenigstens teilweise erhalten bleiben.
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Bei dem Liege- oder Sitzmöbel kann auf der Auflagevorrichtung als Polsterelement zum Beispiel eine Matratze oder ein Sitzkissen angeordnet sein, insbesondere eine Federkernmatratze oder ein Federkernsitzkissen.
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Die Auflageplatten können jeweils als Spritzgussteil ausgeführt sein. Als Spritzgussmaterialien können verschiedene Kunststoffe zum Einsatz kommen, beispielsweise ein Polymermaterial.
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Die Verbindungen zwischen den Auflageplatten und den Auflageelementen können lösbare Verbindungen aufweisen. Die lösbaren Verbindungen können beispielsweise mit Hilfe einer Steck- oder einer Clipverbindung ausgebildet sein. Alternativ kann wenigstens ein Teil der Auflageplatten nicht lösbar an den Auflageelementen angeordnet sein, beispielsweise mittels Anschrauben. Die Verbindungen können eingerichtet sein, eine Stauchung und / oder Streckung der Auflageplatten zuzulassen, wenn die Verbindung hergestellt ist. Alternativ ist zumindest ein Teil der Auflageplatten nach dem Verbinden mit den Auflageelementen hinsichtlich seiner Länge und / oder Breite festgelegt, also nicht mehr streck- und / oder stauchbar.
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Wenigstens ein Teil der Auflageplatten kann auf den Auflageelementen in einer in Längs- und / oder Querrichtung der Auflagefläche gestauchten und / oder gestreckten Stellung montiert sein. Bei dieser Ausführungsform ist wenigstens ein Teil der Auflageplatten im montierten Zustand gestreckt und / oder gestaucht, also hinsichtlich der Länge / Breite verändert im Vergleich zu einem Ausgangszustand der Auflageplatte, in welchem keine Streck- / Stauchungskräfte auf die Auflageplatte wirken.
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Die Auflageplatten können in Längsrichtung gesehen in einem mittleren Plattenbereich einen Streck- und / oder Stauchungsabschnitt aufweisen. Der Streck- und / oder Stauchungsabschnitt kann in Längsrichtung der Auflageplatte gesehen einen Bereich von etwa 30% bis etwa 60% einnehmen, alternativ einen Längsabschnitt von etwa 40% bis etwa 50% der Auflageplatte. Der Streck- und / oder Stauchungsabschnitt kann die Auflageplatte im mittleren Plattenbereich in seiner Gesamtbreite erfassen.
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Der Streck- und / oder Stauchungsabschnitt kann mit Stegen und hierzwischen angeordneten Durchbrüchen gebildet sein. Stege können sich in Längsrichtung der Auflageplatte und quer hierzu erstrecken. Die Stege können eine Ziehharmonika- oder einer Wabenstruktur entsprechend angeordnet sein. Die zwischen den Stegen angeordneten Durchbrüche können als Lüftungsöffnungen zum Hinterlüften des Polsterelements ausgebildet sein.
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Die Auflageplatten können in Längsrichtung gesehen in endseitigen Plattenbereichen jeweils eine oder mehrere Grifföffnung aufweisen. Die Grifföffnung kann ein sich quer zur Längsrichtung der Aufnahmeplatte erstreckendes Langloch aufweisen. Es kann hierdurch zum Beispiel eine Mehrfingeröffnung gebildet sein. Das Langloch kann sich parallel zum benachbarten Plattenrand der Aufnahmeplatte erstrecken. Neben der Grifföffnung können in den endseitigen Plattenbereichen einseitig oder beidseitig weitere Lüftungsöffnungen oder -durchbrüche ausgebildet sein. Auch die Grifföffnung selbst kann als eine Lüftungsöffnung ausgeführt sein, was insbesondere bedeutet, dass die Öffnung bei aufgelegtem Polsterelement von diesem überdeckt wird.
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Ein Öffnungsgrad, also ein Verhältnis der Summe von Flächen der Durchbrüche und Öffnungen zur Summe von Flächen geschlossener Plattenabschnitte in Draufsicht auf die Aufnahmeplatte, kann im mittleren Plattenbereich größer sein als in den endseitigen Plattenbereichen. Der Öffnungsgrad kann im mittleren Plattenbereich wenigstens etwa doppelt so groß sein wie in den endseitigen Plattenbereichen.
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Das Untergestell kann einen Gestellrahmen aufweisen, an welchem die Auflageelemente angeordnet sind. Mit dem Gestellrahmen und den hieran aufgenommenen Auflageelementen kann ein Lattenrost gebildet sein. Hierbei sind die Auflageelemente als Lattenelemente ausgeführt. Die Auflageplatten können an dem Gestellrahmen befestigt sein, sei es alternativ oder ergänzend zu einer Befestigung an den Auflageelementen.
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In der Anordnung von Auflageplatten können Auflageplatten stirnseitig und / oder längsseitig benachbart zueinander angeordnet sein. Die benachbart zueinander angeordneten Auflageplatten können stirnseitig und / oder längsseitig beabstandet voneinander sein. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die benachbarten Auflageplatten stirnseitig und / oder längsseitig aneinanderstoßen. Es kann mit den Auflageplatten eine durchgehende Auflagefläche für das oder die Polsterelemente gebildet sein, wobei eine solche durchgehende Auflagefläche Spaltabstände zwischen benachbart angeordneten Auflageplatten zulassen kann. Mit Hilfe der Auflageplatten kann eine im Wesentlichen geschlossene Auflagefläche gebildet sein, bei der stirnseitig und längsseitig die Abstände zwischen benachbarten Auflageplatten minimiert sind, bis hin zum Aneinanderstoßen von gegenüberliegenden Plattenrändern.
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In Verbindung mit dem Liege- oder Sitzmöbel gelten die vorangehend im Zusammenhang mit der Auflagevorrichtung gemachten Erläuterungen entsprechend.
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Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Auflagevorrichtung für ein Liege- oder Sitzmöbel, bei der auf einem Untergestell eine Anordnung von Auflageplatten angeordnet ist,
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2 eine vergrößerte schematische Darstellung eines Eckbereichs der Auflagevorrichtung aus 1,
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3 eine schematische perspektivische Darstellung einer Auflageplatte mit zugeordneten Befestigungselementen,
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4 eine schematische Darstellung der Auflageplatte aus 3 von oben, wobei die Auflageplatte an den Befestigungselementen montiert ist,
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5 eine schematische Darstellung einer weiteren Auflageplatte von oben,
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6 eine Anordnung von Auflagenplatten gemäß der Ausführung in 5,
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7 eine schematische Darstellung einer anderen Auflageplatte von oben,
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8 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung einer Auflageplatte von oben und
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9 eine schematische Darstellung einer weiteren Anordnung von Auflageplatten von oben.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Auflagevorrichtung 1 für ein Liege- oder Sitzmöbel, bei der mit Hilfe eines Untergestells 2 eine flächige Auflagenkonstruktion 3 mittels Auflageelementen 4 bereitgestellt ist, die ihrerseits an einem Rahmengestell 5 aufgenommen sind. 2 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Eckbereichs der Auflagevorrichtung 1 aus 1.
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Auf den Auflageelementen 4, die gemäß 2 bei der dargestellten Ausführungsform als Lattenelemente ausgebildet sind, sind Auflageplatten 6 angeordnet und mittels Verbindungselementen 7 montiert. Mit Hilfe der Verbindungselemente 7 ist in der dargestellten Ausführungsform eine lösbare Verbindung hergestellt, beispielsweise eine Steck-, Schnapp- oder Clipverbindung. Alternativ oder ergänzend kann eine Klettbandverbindung vorgesehen sein. Die Verbindungselemente 7 sind ihrerseits an den Auflageelementen 4 montiert, beispielsweise dadurch, dass Montagestifte der Verbindungselemente 7 in zugeordnete Bohrungen an den Auflageelementen 4 eingreifen. Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform können die Auflageplatten 6 auch nicht lösbar an den Auflageelementen 4 montiert sein, beispielsweise mittels Schrauben, die sich durch die Auflageplatten 6 bis in die Auflageelemente 4 erstrecken können.
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Alternativ oder ergänzend zum Befestigen der Auflageplatten 6 an den Auflageelementen 4 kann eine Befestigung an dem Rahmengestell 5 vorgesehen sein. Bei der gezeigten Ausführungsform liegt gemäß 2 ein stirnseitiger Plattenrand 8 auf einer Innenseite 9 des Rahmengestells 5 an. Alternativ kann ein Spaltabstand in diesem Bereich vorgesehen sein.
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Bei der gezeigten Ausführungsform in den 1 und 2 ist das Untergestell 2 mittels eines Lattenrosts gebildet, bei dem im Rahmengestell 5 die Auflageelemente 4 als Lattenelemente aufgenommen sind. Alternativ zu den Lattenelementen können andere Auflagekonstruktionen vorgesehen sein, die eine flächig aufgespannte Auflagekonstruktion bereitstellen, um hierauf die Auflageplatten 6 anzuordnen.
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Die 3 und 4 zeigen schematische Darstellungen eines der Auflageelemente 6 perspektivisch und von oben. Bei der Darstellung in 3 sind die Auflageplatte 6 und die Verbindungselemente 7 getrennt voneinander gezeigt, wohingegen in 4 die Aufnahmeplatte 6 an den Verbindungselementen 7 lösbar montiert ist.
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Die beispielhaft gezeigte Aufnahmeplatte 6 weist einen mittleren Plattenbereich 6a sowie endseitige Plattenbereiche 6b, 6c auf. Der mittlere Plattenbereich 6a ist als ein Streck- und / oder Stauchabschnitt ausgebildet, der es ermöglicht, die Auflageplatte 6 zumindest in Längsrichtung zu strecken und / oder zu stauchen im Vergleich zu einer Ausgangslage, die die Aufnahmeplatte einnimmt, wenn keine äußeren Kräfte angreifen. Das Ausmaß der Streckung / Stauchung kann bei der dargestellten Ausführungsform wie auch bei anderen Ausgestaltungen der Auflageplatte 6 in Längsrichtung zwischen etwa 1cm und etwa 3cm betragen.
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Im mittleren Plattenbereich 6a sind Stege 10 und zwischen den Stegen 10 angeordnete Durchbrüche 11 vorgesehen, wodurch bei der gezeigten Ausführungsform eine Ziehharmonikastruktur gebildet ist. Der Stauch- und / oder Streckbereich erfasst die Auflageplatte 6 in ihrer gesamten Breite.
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In den endseitigen Plattenbereichen 6b, 6c ist eine jeweilige Grifföffnung 12a, 12b angeordnet, die bei der gezeigten Ausführungsform als ein jeweiliges Langloch ausgebildet ist, welches sich quer zur Längsrichtung der Auflageplatte 6 erstreckt. Neben den Grifföffnungen 12a, 12b weisen die endseitigen Plattenbereiche 6b, 6c Lüftungsöffnungen 13 auf, die der Hinterlüftung des Polsterelements dienen, wenn dieses auf die Auflageplatten 6 aufgelegt ist. Weiterhin sind Befestigungsöffnungen 14 ausgebildet, in welche die Verbindungselemente 7 beim Montieren eingreifen. Die gezeigte Ausführungsform weist mehrere Multifunktionsdurchbrüche oder -öffnungen auf, die sowohl als Lüftungsöffnungen dienen wie auch zum Verbinden mit den Verbindungselementen 7 nutzbar sind. Die multifunktionelle Eigenschaft ist eine Folge der gewählten Lochform für die Lüftungsdurchbrüche 13 beziehungsweise die Verbindungsdurchbrüche 14.
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Die 5 bis 9 zeigen weitere Ausgestaltungen für die Auflageplatte 6 sowie eine Anordnung mit mehreren solchen Auflageplatten 6. Hierbei werden für gleiche Merkmale dieselben Bezugszeichen wie in den 1 bis 4 verwendet.
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Die 5, 7 und 8 zeigen weitere Auflageplatten 6, wobei bei der Ausführungsform in 7 die Grifföffnungen 12a, 12b jeweils mit zwei runden Durchbrüchen gebildet sind.
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6 und 9 zeigen Ausführungsformen für Anordnungen, in welchen mehrere der Auflageplatten 6 benachbart zueinander angeordnet sind, um eine durchgehende Auflagefläche zu bilden, wobei zwischen benachbart angeordneten Auflageplatten Spaltanstände 15 vorgesehen sind.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2558677 [0003]
- EP 1228724 B2 [0004]