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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überlastschutz einer Versorgungsleitung
für eine elektrische
Last, insbesondere für
einen Fensterhebermotor, in einem Kraftfahrzeug.
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Der
elektrische Fensterhebermotor ist üblicherweise an eine hierarchisch
gegliederte Bordnetzstruktur angeschlossen. Diese weist mehrere
Verteilungsebenen für
die Verteilung der von der Kraftfahrzeug-Batterie bereitgestellten
Energie auf. Zum Schutz der Bordnetz-Leitungen gegen Überlast
aufgrund eines Überlaststroms
sind geeignete Sicherungen, meist Schmelzsicherungen, vorgesehen.
Im Kraftfahrzeug sind hierzu in der Regel mehrere Sicherungsdosen
angeordnet, in denen jeweils mehrere Sicherungselemente angeordnet
sind. Entsprechend der hierarchischen Struktur des Bordnetzes wird über ein
einzelnes Sicherungselement jeweils ein Teilbereich oder ein Unterteilbereich
des Bordnetzes abgesichert. Die Versorgungsleitungen mehrerer Endverbraucher
sind daher über
ein üblicherweise als
Schmelzsicherung ausgebildetes gemeinsames Sicherungselement gegen Überlast
abgesichert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Absicherung
einer Versorgungsleitung einer Last in einem Kraftfahrzeug gegen Überlast
zu gewährleisten.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1. Danach ist zum Überlastschutz
der Versorgungsleitung insbesondere für einen Fensterhebermotor eine Überwachungseinrichtung
vorgesehen, welche anhand der jeweils aktuellen Betriebsdaten der
Versorgungsleitung diese auf Überlast überwacht
und im Bedarfsfall ein Trennen der Versorgungsleitung veranlasst. Durch
das Trennen der Versorgungsleitung wird diese insbesondere über ihre
ge samte Länge
stromfrei. Die Überwachungseinrichtung
ist hierbei insbesondere für
ein reversibles Trennen oder Schalten der Versorgungsleitung ausgelegt,
so dass nach Wegfall der für
die Überlast
verantwortlichen Störung
die Versorgungsleitung wieder zugeschaltet werden kann.
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Ein
wesentlicher Gesichtspunkt ist in der Ermittlung der tatsächlichen
aktuellen Betriebsdaten – entweder
unmittelbar oder mittelbar – der
Versorgungsleitung zu sehen. Hierdurch wird die jeweilige Versorgungsleitung
einzeln überwacht
und ein dezentraler, auf die einzelne Versorgungsleitung bezogener Überlastschutz
ist verwirklicht. Es wird also auf der letzten Hierarchieebene innerhalb
einer Bordnetzstruktur – und
damit sehr sensitiv – die
Entscheidung getroffen, ob eine Überlast
vorliegt.
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Bei
der üblichen
KFZ-Bordnetzstruktur, bei der mehrere Versorgungsleitungen über ein
gemeinsames Sicherungselement abgesichert sind, ist es aus sicherheitstechnischen
Gründen
nicht möglich, eine
einzelne der gemeinsam abgesicherten Versorgungsleitungen an die
tatsächliche
Stromaufnahme des Endverbrauchers anzupassen, da die Versorgungsleitung,
insbesondere deren Leitungsquerschnitt, durch den Sicherungswert
des Sicherungselements bestimmt ist. Die Verwendung eines gemeinsamen
Sicherungselements mit kleinerem Sicherungswert scheidet aufgrund
der gemeinsamen Versorgung von mehreren Endverbrauchern aus.
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Die
Versorgungsleitungs-spezifische Überwachung
hat daher den besonderen Vorteil, dass der Leitungsquerschnitt der
Versorgungsleitung ohne Sicherheitseinbußen an die tatsächliche
Stromaufnahme des Endverbrauchers angepasst werden kann. Insbesondere
ist durch diese Maßnahme
der Einsatz von neuen Leitungstechnologien ermöglicht, wie beispielsweise
Folienleitungen oder Flachleitungen, die Platz und Gewicht sparende
Leiterstrukturen mit geringen Leiterquerschnitten aufweisen.
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Die Überwachungseinrichtung
ist beispielsweise eine elektronische Schaltung oder eine Elektronikbaugruppe,
die derart ausgebildet ist, dass bei einem Überstrom der Stromfluss über die
Versorgungsleitung unterbunden wird. Hierzu wird allgemein die Versorgungsleitung
von der Energieversorgung oder von der Steuerelektronik eines Türsteuermoduls
oder an einer Trennstelle des Türmoduls
zum restlichen KFZ-Bordnetz, z.B. ein Stecker, insbesondere mittels
eines Schalters getrennt.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung ist als Überwachungseinrichtung ein Überwachungsprogramm
vorgesehen. Das Überwachungsprogramm
ließt
die Betriebsdaten ein, entscheidet, ob eine Überlast vorliegt und veranlasst
bei Bedarf die Trennung der Versorgungsleitung. Durch diese Maßnahme ist
daher auf rein programm- oder softwaretechnischem Weg ein sicherer
und zuverlässiger Überlastschutz
der Versorgungsleitung erreicht, ohne dass kostenintensive und Einbauraum
erforderliche Hardware-Komponenten notwendig sind.
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Durch
die Verwendung eines softwaretechnisch verwirklichten Leitungsschutzes
ist der Leitungsschutz zudem sehr einfach und problemlos an die
aktuellen, leitungs- oder lastspezifischen Betriebsparameter anpassbar.
So werden Weiterentwicklungen, die beispielsweise dazu führen, dass
kleinere Fensterhebermotoren eingesetzt werden, problemlos berücksichtigt
und in das Überwachungsprogramm durch
eine geeignete Parametrierung eingearbeitet, ohne dass eine Änderung
an der Bordnetzstruktur notwendig ist oder Rückwirkungen auf andere Bordnetzteile
zu befürchten
sind. Der softwaretechnische Überlastschutz
ermöglicht
daher in einfacher Weise, auch bei bestehenden Bordnetzstrukturen
Anpassungen vorzunehmen.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung ist mit Hilfe zumindest eines Sensorelements
die direkte Ermittlung der Betriebsdaten der Versorgungsleitung
vorgesehen. Ein derartiges Sensorelement ist beispielsweise ein
Shunt-Widerstand oder ein sogenannter SenseFET zur direkten Strommessung.
Als Sensorelement ist weiterhin beispielsweise ein Temperaturfühler zur
direkten Messung der Tem peratur der Versorgungsleitung als Maß für den Stromdurchfluss
und als Kriterium für
eine Überlast
vorgesehen. Betriebsparameter der Versorgungsleitung sind daher
beispielsweise der Strom, die Höhe
der anliegenden Spannung oder ihre aktuelle Temperatur.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung ist die Überwachungseinrichtung derart
ausgebildet, dass Betriebsdaten einer über die Versorgungsleitung
angeschlossenen Last erfasst werden und hieraus abgeleitet wird,
ob eine Überlast
vorliegt. Bei dieser Ausgestaltung ist daher insbesondere eine mittelbare Erfassung
der Betriebsdaten der Versorgungsleitung über die Betriebsdaten der Last
vorgesehen. Da die Betriebsdaten der Last oftmals sowieso zur Verfügung stehen,
sind für
die zusätzliche
Implementierung des thermischen Überlastschutzes
für die
Versorgungsleitung keine zusätzlichen
Hardwarekomponenten erforderlich und vorgesehen. Die Last ist insbesondere
ein elektrischer Motor. Die Betriebsdaten des Motors sind beispielsweise
seine Stromaufnahme, die anliegende Spannung, seine Drehzahl etc.
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Vorzugsweise
ist weiterhin eine Sensorik zur Ermittlung der Betriebsdaten vorgesehen,
aus denen dann die Temperatur der Versorgungsleitung als Kriterium
für eine Überlast
abgeleitet wird.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist hierbei die Sensorik derart
ausgebildet, dass eine Motordrehzahl des Bauteils sowie die Versorgungsspannung
erfasst werden und das Überwachungsprogramm
anhand der aktuellen Motordrehzahl, der Versorgungsspannung und
einer hinterlegten Motorkennlinie ermittelt, ob eine Überlast
vorliegt. Eine derartige Ausgestaltung bietet sich insbesondere
bei solchen Systemen an, bei denen eine so genannte Überschuss-Kraft-Begrenzung
vorgesehen ist. Bei derartigen Systemen ist nämlich üblicherweise bereits ein Hall-Sensor
zur Drehzahlmessung integriert, so dass über den bevorzugt softwaretechnisch
verwirklichten Leitungsschutz lediglich auf eine bereits vorhandene
Sensorik zurückgegriffen
zu werden braucht und lediglich bereits verfügbare Betriebsdaten ausgewertet
werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Alternative ist die Sensorik derart ausgebildet, dass
die Versorgungsspannung sowie der Versorgungsstrom der Last erfasst
werden. Eine derartige Ausgestaltung bietet sich insbesondere bei
geregelten Antrieben oder bei Systemen mit so genannter Ripplestromauswertung an.
Denn bei geregelten Antrieben ist üblicherweise eine Leistungselektronik
in Form eines Halbleiter-Leistungsschalters
anstelle eines Relais eingesetzt, welches einen Strommessausgang
aufweist, an dem der aktuelle Stromwert jeweils abgegriffen werden
kann. Auch hier ist also für
den softwaretechnischen Leitungsschutz kein übermäßiger zusätzlicher Aufwand erforderlich
und es wird auf bereits bestehende Komponenten zurückgegriffen.
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Bevorzugt
wird daher der Laststrom mit Hilfe einer Ripplestromauswertung und/oder
mit Hilfe eines Hallsensors abgeleitet. Unter Ripplestrom wird allgemein
eine durch die Ansteuerungselektronik hervorgerufene Welligkeit
des Antriebsstroms des Elektromotors verstanden. Aus der Welligkeit
lässt sich
die Stromhöhe
des Antriebsstroms ableiten.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung ist neben dem Leitungsschutz auch
ein thermischer Überlastschutz
für die
Last vorgesehen, welcher ebenfalls programm- oder softwaretechnisch
verwirklicht ist. Hierzu ist ein weiteres Überwachungsprogramm vorgesehen,
welches ebenfalls anhand von Betriebsdaten der Last diese auf thermische Überlastung überwacht.
Infolge des softwaretechnisch verwirklichten Thermoschutzes entfällt die
Notwendigkeit eines hardwaretechnischen Thermoschutzelements, wie
beispielsweise ein Bimetall, welches üblicherweise zu zusätzlichen
Kosten führt
und Einbauraum beansprucht. Prinzipiell besteht die Möglichkeit,
den bevorzugt softwaretechnisch verwirklichten und im Steuergerät integrierten
Leitungsschutz mit einem getrennt hiervon direkt im Fensterhebermotor integrierten
Hardware-Thermoschutzelement zu kombinieren.
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Zweckdienlicherweise
bilden das Überwachungsprogramm
und das weitere Überwachungsprogramm
ein kombiniertes Programm sowohl zum Überlastschutz der Versorgungsleitung
als auch zum thermischen Schutz der Last. Das Programm ist hierbei
insbesondere modular aufgebaut. Diese Ausgestaltung geht hierbei
von der Überlegung
aus, dass beide Überwachungsprogramme
auf ähnlichen
Algorithmen aufbauen und auf ähnliche
oder die gleichen Betriebsdaten des Fensterhebermotors zurückgreifen.
Insgesamt wird hierdurch eine vereinfachte Programmierung ermöglicht.
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Vorzugsweise
wird für
die Überwachung
der Versorgungsleitung auf Überlast
ein thermisches Modell der Versorgungsleitung zugrunde gelegt. In
diesem thermischen Modell gehen relevante Leitungsparameter ein,
wie beispielsweise Leitungsquerschnitt, spezifischer Wiederstand,
thermische Leitfähigkeit,
ein Koeffizient für
die Wärmeabgabe
an die Umgebung etc. Unter Zugrundelegung dieses thermischen Modells
sind Kriterien gegeben und hinterlegt, anhand derer die Entscheidung
getroffen wird, ob eine Überlast
vorliegt oder nicht.
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Für die Entscheidung,
ob eine Überlast
vorliegt, wird gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung auf zumindest eine, vorzugsweise mehrere,
in einem Speicher hinterlegte Kennlinien zurückgegriffen. Eine derartige
Kennlinie ist beispielsweise die Motorkennlinie. Die Kennlinien
sind hierbei jeweils spezifisch an die aktuell verwirklichte Bauteilkombination
angepasst. Die Bauteilkombination umfasst hierbei den Typ oder die
Art der Versorgungsleitung und den Typ des verwendeten Motors. Aus
der Kennlinie werden problemlos ohne großen Rechenaufwand bei Kenntnis
eines bestimmten Betriebswerts eines Betriebsparameters die Werte
weiterer Betriebsparameter entnommen, die für die Entscheidung relevant
sind, ob eine Überlast
vorliegt. Neben den lastspezifischen Betriebsparametern werden hierbei
auch weitere Betriebsparameter der Versorgungsleitung berücksichtigt.
Allgemein lassen sich variable Betriebsparameter, bei denen sich
der Wert des Parameters beim Betrieb ändert, von festen Betriebsparametern,
bei denen der Wert des Parameters unabhängig von der aktuellen Betriebssituation
ist, unterscheiden. Variable Betriebsparameter sind beispielsweise
die Motordrehzahl, der Versorgungsstrom, die Versorgungsspannung.
Feste Betriebsparameter sind beispielsweise das Material der Versorgungsleitung
oder deren Leitungsquerschnitt.
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Zweckdienlicherweise
gibt die Kennlinie hierbei den Zusammenhang zwischen einem der Betriebsparameter
der Last oder der Versorgungsleitung und einer Temperatur der Versorgungsleitung wieder.
Die Temperatur wird daher als ein entscheidendes Kriterium für die Bestimmung
der Überlast herangezogen
und es braucht aus der Kennlinie lediglich abgelesen zu werden,
ob bei einem bestimmten Wert eines Betriebsparameters bereits eine Überlast
vorliegt.
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Zur
Bestimmung, ob eine Überlast
vorliegt, wird ergänzend
oder alternativ in einer zweckmäßigen Weiterbildung
auf einen Algorithmus zurückgegriffen,
mit dessen Hilfe aus den Betriebsdaten der Last und/oder der Versorgungsleitung
die aktuelle Belastung der Versorgungsleitung errechnet wird. Der
Algorithmus berücksichtigt
daher das zugrundeliegende thermische Modell und weist als Parameter die über die
Sensorik oder die Sensorelemente gemessenen aktuellen Betriebsparameter
auf. Anhand der aktuellen gemessenen Werte für die Betriebsparameter (Betriebsdaten)
wird dann die jeweilige thermische Belastung errechnet.
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Anstelle
oder auch ergänzend
hierzu ist vorzugsweise vorgesehen, dass ein oder mehrere Schwellwerte
für ein
oder mehrere Betriebsparameter hinterlegt sind, bei deren Überschreiten
auf Überlast
erkannt wird. Mit dieser vereinfachten Methode ist kein Online-Rechenaufwand
erforderlich. Die Schwellwerte brauchen lediglich zuvor einmalig
auf Grundlage des thermischen Modells errechnet oder alternativ
auch empirisch bestimmt worden zu sein.
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Zweckdienlicherweise
ist weiterhin vorgesehen, dass die Überwachungseinrichtung, insbesondere
das Überwachungsprogramm,
auch zur Überprüfung der
Versorgungsleitung ausgebildet ist. Unter Überprüfung wird hierbei verstanden,
dass aus den gemessenen Betriebsdaten Rückschlüsse auf den aktuellen Leitungszustand
gezogen werden und hieraus im Sinne einer vorausschauenden Diagnose Aussagen über den
aktuellen Zustand der Versorgungsleitung abgeleitet werden. Beispielsweise
wird aus einem Vergleich des in die Versorgungsleitung eingespeisten
Stroms und des tatsächlich
von der Last verbrauchten Stroms ermittelt, ob eventuell Leckströme bestehen.
Allgemein wird durch Vergleich der Betriebsdaten der Versorgungsleitung
mit denen der Last ermittelt, ob die Versorgungsleitung schadhaft
ist. Die Überprüfung oder
Diagnose wird hierzu beispielsweise direkt von der Überwachungseinrichtung
durchgeführt.
Alternativ hierzu besteht auch die Möglichkeit, die gemessenen Betriebsdaten korreliert
zueinander in einem Speicher abzuspeichern und beispielsweise bei
einer normalen Inspektion des Kraftfahrzeugs auszulesen und auszuwerten.
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Vorzugsweise
ist weiterhin ein Temperaturfühler
zur Erfassung der Umgebungstemperatur vorgesehen und die Umgebungstemperatur
wird zur Ermittlung der Temperatur der Versorgungsleitung herangezogen,
also für
die Entscheidung, ob eine Überlast
vorliegt. Alternativ hierzu wird bevorzugt ein fester Temperaturwert
für die
Umgebungstemperatur vorgegeben, der insbesondere der maximal zu
erwartenden Umgebungstemperatur entspricht und für die Entscheidung auf Überlast
herangezogen wird.
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Zweckdienlicherweise
wird weiterhin die Anzahl der Schaltvorgänge des Bauteils pro Zeiteinheit, also
die Schalthäufigkeit,
ermittelt und bei der Entscheidung berücksichtigt, ob eine Überlast
vorliegt.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung ist die Versorgungsleitung als eine
Flachleitung, beispielsweise eine Raster-Stegleitung eine FFC-Leitung
(flexible flat cable) oder als eine FPC (flexible printed circuit)
-Leitung ausgebildet.
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Bevorzugt
ist dabei die Versorgungsleitung als eine FPC-Leitung mit integrierter
Elektronik ausgebildet. Das heißt,
in die Leitung ist direkt beispielsweise eine elektronische Auswerteschaltung und/oder
ein elektronischer Trennschalter bzw. ein elektronisches Sicherungselement
zum Trennen der Versorgungsleitung von der Stromzufuhr integriert.
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Alternativ
hierzu ist die Versorgungsleitung über einen Stecker an die Stromversorgung
oder ein Türsteuergerät angeschlossen,
wobei im Stecker ein integriertes Sicherungselement vorgesehen ist,
insbesondere ein Trennschalter zum Trennen der Versorgungsleitung.
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Vorzugsweise
ist hierbei im Sinne einer möglichst
dezentralen Sicherung der Versorgungsleitung das Sicherungselement
außerhalb
einer Sicherungsdose dezentral angeordnet.
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Insbesondere
im Hinblick auf den angestrebten Einsatz von neuen Leitungstechnologien,
beispielsweise Folienleitungen oder dergleichen, ist in einer vorteilhaften
Ausgestaltung vorgesehen, dass der tatsächliche Leitungsquerschnitt
der Versorgungsleitung kleiner ist als ein Leitungsquerschnitt, wie
er für
den Sicherungswert eines zentralen Sicherungselements erforderlich
wäre. Die
grundsätzliche Struktur
des Bordnetzes bleibt daher unangetastet und gleichzeitig ist eine
Versorgungsleitung mit einem verringerten Leitungsquerschnitt eingesetzt, welcher
an die tatsächlich
zu erwartende Stromaufnahme des Motors angepasst ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Die 1 bis 3 zeigen
jeweils in schematischen und stark vereinfachten Blockbild-Darstellungen
alternative Ausgestaltungen eines Teillausschnitts aus einem Kraftfahrzeug-Bordnetz.
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Das
ausschnittsweise dargestellte Bordnetz umfasst gemäß 1 eine
zentrale Sicherungsdose 2, in der mehrere gemeinsame Sicherungselemente 4 zur
Absicherung von Bordnetz-Leitungen 6, 6A gegen Überlast
vorgesehen sind. Im Ausführungsbeispiel
ist lediglich ein gemeinsames Sicherungselement 4 angedeutet,
das die Leitung 6A des Bordnetzes gegen Überlast
absichert. Die Sicherungsdose 2 selber ist wiederum durch
eine Zuleitung 8 mit einer übergeordneten Hierarchieebene
des Bordnetzes verbunden, beispielsweise mit einer Vorsicherungsdose,
die unmittelbar der Kraftfahrzeug-Batterie nachgeschaltet ist.
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Über die
Leitung 6A ist ein Steuergerät 10 an das Bordnetz
angebunden, von dem mehrere Versorgungsleitungen 12, 12A abgehen.
Die Versorgungsleitungen 12, 12A sind daher gemeinsam
durch das gemeinsame Sicherungselement 4 gegen Überlast abgesichert.
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Das
Steuergerät 10 ist über die
Versorgungsleitung 12A und über einen in das Steuergerät 10 integrierten
Schalter 14 mit einem elektrischen Fensterhebermotor 16 verbunden.
Das Steuergerät 10 ist üblicherweise
innerhalb eines Türmoduls
einer Kraftfahrzeugtür
integriert und dient zur Ansteuerung und Versorgung der im Türmodul integrierten
Komponenten, wie beispielsweise zur Ansteuerung des Fensterhebermotors
oder auch zum Anschluss von Bedienelementen, beispielsweise für die ferngesteuerte Öffnung der
Motorhaube, des Kofferraums, weiterer Fensterhebermotoren usw. Das
Steuergerät 10 ist hierbei üblicherweise über eine
hier nicht näher
dargestellte Schnitt- oder Trennstelle mit der Leitung 6A verbunden.
Diese Schnittstelle ist üblicherweise
als Stecker verwirklicht. Alternativ zu dem im Steuergerät 10 implementierten
Schalter 14 ist dieser dem Steuergerät nachgeschaltet angeordnet.
Der Schalter 14 dient zum Trennen der Versorgungsleitung 12A und
bildet somit ein als Trennschalter ausgebildetes Sicherungselement.
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Das
Steuergerät 10 weist
ein kombiniertes Programm 18 auf, in dem ein erstes Überwachungsprogramm 20A sowie
ein zweites Überwachungsprogramm 20B miteinander
kombiniert sind. Im Steuergerät 10 ist
weiterhin neben weiteren hier nicht näher dargestellten Komponenten
ein Speicher 22 vorgesehen. Das Steuergerät 10 empfängt über eine
erste Datenleitung 24A Betriebsdaten B' des Fensterhebermotors 16.
Die Betriebsdaten B' sind
die aktuellen Ist-Werte von Betriebsparametern, wie beispielsweise
Motordrehzahl, Versorgungsspannung, Versorgungsstrom, etc. Wie durch
den gestrichelten Pfeil dargestellt, können zusätzlich auch Betriebsdaten B der
Versorgungsleitung 12A erfasst und dem Überwachungsprogramm 20A zur
Verfügung
gestellt werden.
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Zur
Erfassung der Betriebsdaten B' der
Last 16 sind ein oder mehrere geeignet ausgebildete und in
Sensorik bildende Sensorelemente 25 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel
ist lediglich ein Sensorelement 25 als Teil des Fensterhebermo tors 16 dargestellt.
Das Sensorelement 25 ist beispielsweise der Stromausgang
eines Halbleiterleistungsschalters, der anstelle eines Relais eingesetzt
wird. Alternativ hierzu ist das Sensorelement 25 ein Mess-
oder Schaltwiderstand. Auch kann das Sensorelement 25 ein
Hall-Sensor zur Drehzahlmessung sein. Vorzugsweise wird hierbei
auf Sensorelemente 25 zurückgegriffen, die bereits für anderweitige
Funktionen verwendet werden, so dass kein zusätzlicher Aufwand für die Implementierung
der Sensorik besteht.
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Über eine
zweite Datenleitung 24B ist das Steuergerät 10 mit
einem Temperatursensor 26 verbunden. Dieser dient zur Messung
der Umgebungstemperatur und übermittelt
entsprechende Temperaturdaten T an das Steuergerät 10.
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Bei
der Ausführungsvariante
gemäß 2 ist
im Unterschied zu der gemäß 1 keine
Sensorik zur Erfassung der Betriebsdaten B' der Last 16 vorgesehen. Vielmehr
werden in diesem Ausführungsbeispiel
mit Hilfe eines weiteren Sensorelements 28 die Betriebsdaten
B der Versorgungsleitung 12A direkt erfasst und dem Überwachungsprogramm 20A zur
Verfügung
gestellt. Im Ausführungsbeispiel
ist das weitere Sensorelement 28 ein Shunt-Widerstand zur
direkten Strommessung des in die Versorgungsleitung 12A eingespeisten
Stroms.
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Bei
der Ausführungsvariante
gemäß 3 ist
schließlich
ebenfalls die direkte Messung des über die Versorgungsleitung 12A fließenden Stroms
vorgesehen. Das weitere Sensorelement 28 ist hierbei als
ein sogenannter SenseFet ausgebildet, der zudem gleichzeitig den
Schalter 14 darstellt, über
den die Versorgungsleitung 12A bei Bedarf getrennt wird. Sensorelement 28 und
Sicherungselement 14 werden daher durch ein einziges Bauteil
verwirklicht.
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Im
Ausführungsbeispiel
der 3 ist weiterhin die Versorgungsleitung 12A als
eine FPC-Leitung ausgebildet und der SenseFet 28 ist auf
dieser FPC-Leitung als integriertes Bauelement implementiert. Die
FPC-Leitung ist direkt an das Steuergerät 10 sowie an den
Fensterhebermotor 16, beispielsweise über geeignete Steckverbinder,
angeschlossen.
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Bei
den Ausführungsvarianten
gemäß den 2 und 3 können zusätzlich auch
wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß 1 die
Betriebsdaten B' der
Last 16 ergänzend
herangezogen werden.
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Da über das
Sicherungselement 4 gleichzeitig mehrer Versorgungsleitungen 12 abgesichert sind,
kann aus sicherheitstechnischen Gründen ohne ergänzende Maßnahmen
die Versorgungsleitung 12A nicht durch eine für kleinere
Ströme
ausgelegte Versorgungsleitung ausgetauscht werden. Das Sicherungselement 4 ist
zur Absicherung der Versorgungsleitungen 12, 12A beispielsweise
als eine 3A-Sicherung
ausgebildet, weist also einen Sicherungswert von 3 Ampere auf. Alle
hierarchisch im Bordnetz nachgeordneten Leitungen 6A, 12, 12A, die über das
Sicherungselement 4 abgesichert sind, müssen zumindest für einen
Strom von 3 Ampere ausgelegt sein, selbst dann, wenn die tatsächlich zu erwartende
Stromaufnahme der jeweiligen Last deutlich darunter liegt. Auch
wenn eine solche Versorgungsleitung 12A mit einem kleineren
Leiterquerschnitt für
die Stromversorgung des Fensterhebermotors 16 ausreichend
wäre. Der
Einsatz von kleineren oder weiter entwickelten Fensterhebermotoren 16 erlaubt
daher herkömmlich
keine Anpassung der Versorgungsleitung 12A.
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Um
für die
Versorgungsleitung 12A einen effektiven Überlastschutz
vorzusehen ist ein softwaretechnisch verwirklichter Überlastschutz
implementiert. Hierzu wird mit Hilfe des Überwachungsprogramms 20A anhand
der erhaltenen Betriebsdaten B. B' sowie unter Berücksichtigung der Temperaturdaten
T die erwartete Temperatur der Versorgungsleitung 12A abgeleitet
und als Kriterium für
die Entscheidung herangezogen, ob eine Überlast vorliegt oder nicht.
Für diese
Entscheidung greift das Überwachungsprogramm 20A hierbei
auf nicht näher
dargestellte Kennlinien zurück,
die im Speicher 22 abgelegt sind.
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So
wird beispielsweise in einer ersten Alternative aus der gemessenen
Motordrehzahl, der gemessenen Versorgungsspannung und der Motorkennlinie
auf die zu erwartende Temperaturbelastung der Versorgungsleitung 12A rückgeschlos sen.
In einer zweiten Alternative werden beispielsweise die Versorgungsspannung
und der Versorgungsstrom erfasst und hieraus die zu erwartende Temperatur der
Versorgungsleitung 12A ermittelt.
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Im
Speicher 22 sind jeweils die für die aktuelle Konfiguration
gültigen
Parametersätze
und Kennlinien abgelegt. Die aktuelle Konfiguration umfasst die
Art der Versorgungsleitung 12A und die Art des eingesetzten
Fensterhebermotors 16. Bei der Beurteilung, ob eine Überlast
vorliegt, werden hierbei auch die Temperaturdaten T für die Außentemperatur sowie
die Anzahl der Schaltzustände
in einem vorgegebenen Zeitintervall, also die Schalthäufigkeit,
herangezogen. Diese wird bevorzugt von der Steuerungseinheit 10 selbst
ermittelt, indem die zeitliche Abfolge der von ihr veranlassten
Schaltimpulse an den Fensterhebermotor 16 ausgewertet wird.
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Wird
vom Überwachungsprogramm 20A auf Überlast
der Versorgungsleitung 12A erkannt, so wird der Schalter 14 geöffnet und
der Fensterhebermotor 16 von dem restlichen Bordnetz getrennt.
Anschließend
kann der Schalter 14 wieder geschlossen werden und der
Fensterhebermotor 16 kann wieder seinen normalen Betrieb
aufnehmen.
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Durch
diesen softwaretechnischen Leitungsschutz ist ein effektiver reversibler
Schutzmechanismus verwirklicht. Durch die Reversibilität ist im
Gegensatz zu einer Schmelzsicherung kein manuelles Eingreifen nach
Auslösung
des Schutzmechanismus erforderlich. Aufgrund der softwaretechnischen
Verwirklichung ist der Leitungsschutz zudem sehr kostengünstig und
es sind keine Hardwarebauteile erforderlich. Weiterhin ist vorgesehen,
dass der tatsächliche
Leitungsquerschnitt der Versorgungsleitung 12A im Vergleich
zu einem für
den Sicherungswert des Sicherungselements 4 notwendigen
Leitungsquerschnitt verringert und an die tatsächliche Stromaufnahme des Fensterhebermotors 16 angepasst
ist. Bevorzugt wird als Versorgungsleitung 12A eine neue
Leitungstechnologie, insbesondere eine Folienleitung eingesetzt.
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Ergänzend zum
Leitungsschutz ist über
das zweite Überwachungsprogramm 20B ein
softwaretechnisch verwirklichter Thermoschutz für den Fensterhebermotor 16 ausgebildet.
Somit ist die gesamte Hierarchieebene im Anschluss an das Steuergerät 10 über ein
einziges Programmmodul, nämlich
das kombinierte Programm 18, sowohl gegen einen Überstrom
als auch gegen thermische Überlast
geschützt.
Zum thermischen Überlastschutz
greift das zweite Überwachungsprogramm 20B ebenfalls
auf Betriebsdaten B' des
Fensterhebermotors 16 zu und wertet diese aus. Bei einer
thermischen Überbelastung
wird ebenfalls der Schalter 14 geöffnet.
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- 2
- Sicherungsdose
- 4
- Sicherungselement
- 6
- Leitung
- 8
- Zuleitung
- 10
- Steuergerät
- 12,
12A
- Versorgungsleitung
- 14
- Schalter
- 16
- Fensterhebermotor
- 18
- Programm
- 20A
- erstes Überwachungsprogramm
- 20B
- zweites Überwachungsprogramm
- 22
- Speicher
- 24A,
B
- Datenleitung
- 25
- Sensorelement
- 26
- Temperatursensor
- 28
- weiteres
Sensorelement
- B,
B'
- Betriebsdaten
- T
- Temperaturdaten