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Die
Erfindung bezieht sich auf ein elektronisches Relais mit einem von
einem Steuerbaustein schaltbaren Leistungsteil mit einem Spannungseingang
für eine
Versorgungsspannung und mit einem Lastausgang zum Anschluss einer
Last. Unter Versorgungsspannung wird hierbei insbesondere eine solche
im Niedervoltbereich, beispielsweise im DC12V- oder DC24V-Bereich,
verstanden.
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Ein
solches elektronisches Relais wird häufig zur Absicherung und zum
fernsteuerbaren Schalten sowie zur Diagnose von Stromkreisen elektrischer Anlage
eingesetzt. Insbesondere im Bereich der Anlagentechnik und der Fahrzeugelektronik
ermöglicht das
elektronische Relais ein indirektes Schalten der Lastkreise von
elektrischen Verbrauchern und Zusatzkomponenten in Verbindung mit
einer Überwachung
und Absicherung des jeweiligen Lastkreises im Überlast- und/oder Kurzschlussfall.
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Das
von der Firma E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH unter der Bezeichnung „Smart
Power Relais" hergestellte
und vertriebene Relais mit kubischer oder flacher Bauform beinhaltet
für einen Betriebsspannungsbereich
von DC9V bis DC32V und insbesondere für den Anschluss von DC12V- und
DC24V-Lasten bzw. -Versorgungsspannungen die Kombination einer ausschließlich elektronischen Relaisfunktion
mit einem zusätzlichen Überlast-
und Kurzschlussschutz. Dabei wird ab typisch dem 1,3-fachen des
Nennstroms (1,3 × IN) der Strom nach einer vorgegebenen Zeit
abgeschaltet, die je nach Anwendung im Bereich zwischen 50ms bis
200ms gewählt
werden kann.
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Bei
einem Kurzschluss wird der hohe Kurzschlussstrom zunächst begrenzt
und innerhalb einer Millisekunde abgeschaltet. Der zum Einschalten
der Last benötigte
Steuerstrom für
das elektronische Relais, der im mA-Bereich liegt, reduziert die
benötigte Ansteuerleistung
auf ein Minimum. Die in festen Stromstärken von 1A bis 25A verfügbaren elektronischen
Relais ermöglichen
ein verschleiß-
und geräuschfreies
Schalten hoher Einschaltströme
von Motoren, Lampenlasten und kapazitiven Verbrauchern. Für die Überwachung
des Zustands von Lastleitungen verfügt das elektronische Relais über Status-
und Diagnosefunktionen. So können
eine Ansteuermeldung und/oder eine Summenfehlermeldung angezeigt
oder auch jeweils als Statusausgang an ein übergeordnetes Steuer- oder
Managementsystem rückgemeldet
werden.
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Bei
dem bekannten Relais ist eine weitere Diagnosefunktion in Form eines
Analogausgangs vorgesehen. Das dort abgreifbare analoge Spannungssignal
im Bereich von 0V bis 5V ist bei den in dem elektronischen Relais üblicherweise
eingesetzten kurzschlussfesten Leistungshalbleitern (Protected Field
Effect Transistor), die für
Lastströme
bis zu 500A bei Raumtemperatur ausgelegt sind, im normalen Toleranzbereich
nutzbar für
Last- oder Nennströme
bis 50A.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elektronisches Relais
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem das Analogsignal auch
für vergleichsweise
kleine Nenn- oder Lastströme,
insbesondere für
Lastströme
von kleiner 50A, nutzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Dazu bildet ein an einem Signalausgang
des Steuerbausteins abgreifbares Analogsignal den aktuellen Laststrom
ab. Zur Nutzung dieses laststromproportionalen Analogsignals ist
zweckmäßigerweise
ein Verstärkerbaustein
vorgesehen, dem das am Signalausgang des Steuerbausteins des elektronischen
Relais abgreifbare laststromproportionale Analogsignal zugeführt ist
und an dem ausgangsseitig ein Steuersignal abgreifbar ist, das den
aktuellen Laststrom zuverlässig abbildet.
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Die
Erfindung geht dabei von der Überlegung aus,
dass das bei einem elektronischen Relais der eingangs genannten
Art bereits zur Verfügung
stehende laststromproportionale Analogsignal auch bei kleinen Nennströmen unterhalb
von 50A, insbesondere von 1A bis 25A, zur Abbildung des aktuellen Laststroms
genutzt und zu Steuerzwecken für
das elektronische Relais selbst oder ein übergeordnetes Steuersystem
herangezogen werden kann, wenn das an sich für die Laststromabbildung oder
-spiegelung nicht nutzbare Analogsignal in geeigneter Weise aufbereitet
wird. Für
eine solche Aufbereitung eignet sich besonders eine entsprechende
Verstärkerschaltung,
deren Ausgangssignal dann zu Diagnose- und/oder Steuerzwecken geeignet ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die Figur
in einem Blockschaltbild ein elektronisches Relais mit einem von
einem Steuerbaustein schaltbaren Leistungsteil sowie mit einer Verstärkerschaltung
zur Aufbereitung eines laststromproportionalen Analogsignals.
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Die
Figur zeigt das elektronische Relais 1 mit in einem ersten
Funktionsbaustein 2 einem Leistungsteil 3 in Form
eines Feldeffekttransistors (FET), insbesondere eines Protected
Field Effect Transiastors, und einem Steuerbaustein 4.
Der FET 3 ist drainseitig an einen Spannungseingang 5 (LINE+) für eine
Betriebs- oder Versorgungsspannung UV und sourceseitig
an einen Lastausgang 6 (LOAD) geführt, an dem ein Verbraucher
oder eine Last 7 anschließbar ist. Die Versorgungsspannung
beträgt
beispielsweise UV = 12V (DC) oder UV = 24V (DC). Gateseitig ist der FET 3 mit
einem Steuerausgang SA verbunden. Der Steuerbaustein 4 ist
zudem an einen Ground- oder Masseanschluß 8 (GND) geführt.
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Ein
mit dem Steuerbaustein 4 verbundener Analogausgang US ist über
eine Diode D1 zur Spannungsstabilisation und Stromdetektion sowie über einen
ohmsche Widerstände
R2 an einen Eingang E(+) eines Verstärkerbausteins 9 geführt. Zur
Realisierung einer Temperaturkompensation sind zwischen einem Abgriff
zwischen der Diode D1 und dem Widerstand R2 und Masse ein NTC-Widerstand
RT und ein Widerstand R1 parallel sowie
hierzu in Reihe ein Widerstand R3 geschaltet. Ein am Eingang E(+) des zweckmäßigerweise als Operationsverstärker ausgeführten Verstärkerbausteins 9 ist
ein Kondensator C gegen Masse geschaltet, der in Verbindung mit dem
Widerstand R2 ein RC-Glied bildet. Dieses wirkt als Filter für die Regelung
der Eingangsspannung des Verstärkerbausteins 9.
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Zur
Einstellung der Verstärkung
ist der weitere Eingang E(–) des Verstärkerbausteins 9 über einen Widerstand
R4 an den Ausgang A des Verstärkerbausteins 9 geführt. Der
Ausgang A des Verstärkerbausteins 9 ist
zudem über
einen Widerstand R5 gegen Masse und über eine Diode D2 an einen
Spannungsversorgung eines nachfolgend beschriebenen Funktionsbausteins 16 geführt. Diese
Betriebsspannung UB des Verstärkerbausteins 9 wird
begrenzt auf typisch UB = 43V.
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Der
Verstärkerbaustein 9 liefert
an dessen Ausgang A ein auswertbares Steuersignal SI,
das den über
die Last 7 fließenden
Laststrom IL wiederspiegelt und diesem proportional
ist. Ausgangsseitig ist der Verstärkerbaustein 9 an
eine Normschnittstelle 10 geführt. Diese wandelt das am Verstärkerbaustein 9 ausgangsseitig
abgreifbare Steuersignal S, in ein Stromsignal, ein Spannungssignal
oder ein digitales Taktsignal um. Das an der Normschnittstelle 10 abgreifbare
Steuersignal SN (U(I)) kann an eine übergeordnete
Steuerung geführt
werden. Dieses wiederum dem über
die Last 7 fließenden
Laststrom IL proportionale Steuersignal
SN ist ein Stromsignal mit Stromwerten von
0mA bis 20mA oder 4mA bis 20mA bzw. ein Spannungssignal mit Spannungswerten
zwischen 0V und 5V, 1V und 5V, 0V und 10V oder 2V und 20V oder ein
digitales Signal bzw. eine digitale Schnittstelle. Der jeweilige
Wert dieses Strom- oder Spannungssignals SN ist
dabei proportional zum jeweiligen, tatsächlich über die Last 7 fließenden Laststrom
IL.
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Der
Ausgang A des Verstärkerbausteins 9 ist des
weiteren über
einen Funktionsbaustein 11 zur Überlast- und/oder Kurzschlusserkennung
sowie über
ein Zeitglied 12 und einen Verknüpfungsbaustein 13 in
Form eines UND-Gliedes mit einem an den Steuerbaustein 4 geführten Steuereingang
SE des Funktionsbausteins 2 verbunden.
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Im Überlastfall,
bei dem ein Überstrom
z. B. das 1,3-fache des Nennstroms IN überschreitet,
wird das Zeitglied 12 gestartet. Nach beispielsweise t
= 200ms wird ein Abschaltsignal SAUS an
den Verknüpfungsbaustein 13 geführt. Im
Kurzschlussfall erfolgt zuvor eine vom FET-Typ abhängige Strombrenzung auf
ca. das 15-fache des Nennstroms IN, wobei
dann bereits nach beispielsweise t = 0,1 ms bis t = 1 ms ein entsprechendes
Abschaltsignal SAUS an den Verknüpfungsbaustein 13 geführt wird.
Demzufolge wird im Überlast-
oder Kurzschlussfall unabhängig
davon, ob an diesem Verknüpfungsbaustein 13 ein
externes Ein- oder Ausschaltsignal EIN/AUS (IN+)
anliegt, dem Steuerbaustein 4 ein Ausschaltsignal zugeführt. Der Steuerbaustein 4 sperrt
dann über
dessen Steuerausgang SA das Leistungsteil 3 mit
der Folge, dass die Last 7 abgeschaltet wird.
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Das
hinter dem Zeitglied 12 abgreifbare Ausschaltssignal SAUS wird auch einem Funktionsbaustein 14 zur
Fehler- und Statusmeldung zugeführt. Diesem
Funktionsbaustein 14 wird des weiteren ein einen Drahtbruch
signalisierendes Meldesignal ED B zugeführt, das
von einem entsprechenden Funktionsbaustein 15 zur Ermittlung
eines Mindestlaststroms erzeugt wird. Dieser Funktionsbaustein 15 ist ebenfalls
mit dem Verstärkerbaustein 9 ausgangsseitig
verbunden. Der Funktionsbaustein 15 erfaßt dabei das
Unterschreiten des Laststroms IL unterhalb
eines bestimmten Schwellwertes, der zweckmäßigerweise bei kleiner 0,2 × IN und somit unterhalb von etwa 20% des Nennstroms
IN liegt. Der Funktionsbaustein 15 erfaßt somit
einen Drahtbruch im eingeschalteten Zustand des elektronischen Relais 1,
bei dem der Laststrom IL über den
Verbraucher 7 fließt.
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Zur
Detektion eines Drahtbruchs im ausgeschalteten Zustand ist der Lastausgang 6 des
Funktionsbausteins 2 über
einen Funktionsbaustein 16 an die Spannungsversorgung UB des Verstärkerbausteins 9 geführt. Der
Funktionsbaustein 16 liefert im Falle eines Drahtbruchs
im ausgeschalteten Zustand ein Meldesignal AD B an den Funktionsbaustein 14, der
eine entsprechende Fehlermeldung erzeugt. Am Funktionsbaustein 14 ist
zudem eine Ansteuermeldung AS und eine Summen fehlermeldung SF abgreifbar.
Beide Meldungen AS, SF können
dort auch mittels LED's
am Gerät
separat angezeigt werden.
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An
diesen Funktionsbaustein 14 zur Fehler- und Statusmeldung
wird auch eine vom Steuerbaustein 4 erzeugte und an einem
entsprechenden Meldeausgang SF abgreifbare
Summenfehlermeldung geführt,
die einen vom Steuerbaustein 4 erkannten Überlast-
oder Kurzschlussfall repräsentiert.
Eine von dem Steuerbaustein 4 erzeugte Ansteuermeldung,
die an einem entsprechenden Signalausgang SAS des
Funktionsbausteins 2 abgreifbar ist, wird ebenfalls zu
dem Funktionsbaustein 14 zur entsprechenden Statusmeldung
geführt.
Die am Signalausgang SAS abgreifbare Ansteuermeldung
wird von dem Steuerbaustein 4 dann erzeugt, wenn dieser über den
Steuereingang SE ein Ein- oder Ausschaltsignal EIN
bzw. AUS von dem Verknüpfungsbaustein 13 empfangen
hat.
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Bei
einem Nennstrom IN des elektronischen Relais
1 im Bereich von 1A bis 5A wird zweckmäßigerweise als Leistungsteil 3 ein
Feldeffekttransistor (FET) mit einem Nennstrom von 25A eingesetzt.
Bei einem für
einen Nennstrom IN von 7,5A oder 10A ausgelegten
Relais 1 wird ein FET mit einem Nennstrom von 33A eingesetzt.
Bei einem Nennstrom IN des Relais 1 von
15A wird ein FET mit einem Nennstrom von 115A eingesetzt. Bei einem
Nennstrom IN größer oder gleich 20A bzw. 25A
wird ein FET mit einem Nennstrom von 165A eingesetzt. Der Einsatz
des entsprechenden FET's
mit dem jeweils genannten Nennstrom ermöglicht dessen Verwendung ohne
zusätzliche
Kühlmittel
in Form beispielsweise eines Kühlkörpers. Demgegenüber würde der
Einsatz eines FET mit vergleichsweise geringem Nennstrom zu dessen
unzulässiger
Aufheizung führen,
wenn das Verhältnis
zwischen dem Nennstrom IN des Relais 1 und
dem Nennstrom des FET zu klein dimensioniert ist.
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Der
für die
Temperaturkompensation als Temperatursensor vorgesehene NTC-Widerstand RT kann alternativ auch durch einen entsprechenden, dem
Rückführungswiderstand
R4 des Verstärkerbausteins 9 parallel
geschaltet NTC-Widerstand RT, durch einen
Silicium-Temperatursensor oder einen PT1000 realisiert sein. Die
Temperaturkompensation ist zweckmäßigerweise vorgesehen ab einem
Nennstrom von IN = 15A.
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- 1
- Relais
- 2
- Funktionsbaustein
- 3
- Leistungsteil/FET
- 4
- Steuerbaustein
- 5
- Spannungseingang
- 6
- Lastausgang
- 7
- Last/Verbraucher
- 8
- Masseanschluß
- 9
- Verstärkerbaustein
- 10
- Normschnittstelle
- 11
- Funktionsbaustein
- 12
- Zeitglied
- 13
- Verknüpfungsbaustein
- 14
- Funktionsbaustein
- 15
- Funktionsbaustein
- 16
- Funktionsbaustein
- ADB
- Meldesignal
- SA
- Steuerausgang
- SAS,SF
- Signal-/Meldeausgang
- SAUS
- Ausschaltsignal
- EDB
- Meldesignal
- UB
- Betriebsspannung
- US
- Analogausgang
- UV
- Versorgungsspannung