DE19834966A1 - Anti-Haft-Beschichtung für Druckgußwerkzeuge - Google Patents
Anti-Haft-Beschichtung für DruckgußwerkzeugeInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anti-Haft-Beschichtung für Druckgußwerkzeuge zur Verringerung der Anhaftung des zu verarbeitenden Materials an den mit dem zu verarbeitenden Material kontaktierenden Oberfläche der Werkzeuge. Die Beschichtung besteht zumindest teilweise aus einem kohlenstoffbasierten Schichtsystem.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anti-
Haft-Beschichtung für Druckgußwerkzeuge. Derartige
Druckgußwerkzeuge werden beispielsweise bei der Ver
arbeitung von Leichtmetallegierungen verwendet.
Nach dem Stand der Technik werden für den Druckguß
von Leichtmetallegierungen Werkzeuge vor allem aus
gehärteten Werkzeugstählen (einsatzgehärtet oder ni
triert) und zum Teil aus Hartmetallen für die Formen
und Kerne der Werkzeuge eingesetzt. Diese Materialien
neigen aufgrund chemischer und physikalischer Wech
selwirkungen mit dem Leichtmetall stark zum Anhaften.
Dadurch entstehen Produktionsstörungen (Werkzeug
bruch, Bauteilklemmer) bzw. Druckgußteile mit
schlechten Oberflächenqualitäten, die nachgearbeitet
oder gar als Ausschuß verworfen werden müssen. Des
weiteren führen die mit hohem Druck und hoher Tempe
ratur eingespritzten Leichtmetallegierungen zu hohem
abrasivem und adhäsivem Verschleiß an den Werkzeugen.
Zur Verbesserung der Produktivität und der Produkt
qualität werden daher verschleißfeste Oberflächen mit
guten Anti-Haft-Eigenschaften gegenüber Leichtmetal
len benötigt.
Hierzu werden klassische Hartstoffbeschichtungen wie
TiCN, TiBN oder CrN eingesetzt, die die Lebensdauer
der Druckgußwerkzeuge steigern, da sie durch die be
schichtete Oberfläche eine geringere Anhaftung der zu
verarbeitenden Leichtmetalle aufweisen und die Ver
schleißbeständigkeit der Werkzeugoberflächen erhöht
wird (Pfohl, C., Rie, K.-T., Gebauer, A., Grundlegen
de Untersuchungen zur Beschichtung von Druckgußformen
mittels PACVD, Gießerei 17, 1997, S. 25-29).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anti-
Haft-Beschichtung für Druckgußwerkzeuge zur Verfügung
zu stellen, die gegenüber Leichtmetallschmelzen gute
Anti-Haft-Eigenschaften aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die Anti-Haft-Beschichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung
mit seinen kennzeichnenden Merkmalen sowie durch das
Druckgußwerkzeug nach Anspruch 8 und das Verfahren
zur Herstellung von Beschichtungen auf Druckgußwerk
zeugen nach Anspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Anti-Haft-Beschichtung, des Druckgußwerkzeuges und
des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in den abhän
gigen Ansprüchen gegeben.
Die erfindungsgemäßen Beschichtungen auf Kohlenstoff
basis für Druckgußwerkzeuge und die damit beschichte
ten Druckgußwerkzeuge, wie beispielsweise Formen und
Kerne sind adhäsionshemmend, verschleißfest und reib
arm und weisen damit hervorragende Anti-Haft-Eigen
schaften auf. Diese Beschichtungen können insbesonde
re durch Gasphasenabscheidung wie CVD- oder PVD-Ver
fahren auf dem Werkzeug abgeschieden werden und kön
nen damit auch auf beliebig geformten oder gekrümmten
Flächen erfolgen, da sie die Oberflächentopographie
des Werkzeuges abbilden. Auch eine partielle Bauteil
beschichtung ist möglich. Derartige Beschichtungen
können auf Druckgußwerkzeugen, die mit Leichtmetalle
gierungen, vor allem Aluminium- und Magnesiumlegie
rungen, in Berührung kommen, z. B. auf Druckgußformen
und Kerne aufgebracht werden.
Durch die Verringerung des Anhaftens der Leichtmetal
legierungen auf den Werkzeugen läßt sich unter ande
rem der Einsatz von Trenn- und/oder Schmiermitteln
verringern bzw. vermeiden. Es ergibt sich weiterhin
eine höhere Standzeit der Druckgußwerkzeuge aufgrund
des verbesserten Verschleißschutzes. Daneben ergibt
sich eine Verringerung der Stillstands- und Wechsel
zeiten, da die Druckgußwerkzeuge länger ohne Wartung
verwendet werden können. Auch die Oberfläche der mit
den beschichteten Gußwerkzeugen hergestellten Gußtei
le wird durch die verringerte Anhaftung verbessert
und es wird der Anteil der Ausschußteile bzw. auch
Werkzeugbruch vermieden.
Die Herstellung von Druckgußlegierungen erfolgt teil
weise bei über 600°C. Diamantähnliche Kohlenstoff
beschichtungen (DLC) besitzen an Luft oberhalb von
400°C nur eine begrenzte Temperaturbeständigkeit und
werden daher herkömmlicherweise nicht für derartige
Hochtemperaturanwendungen berücksichtigt. Überra
schenderweise weisen diese diamantähnlichen Kohlen
stoffbeschichtungen jedoch beim Druckguß von Leicht
metallen eine hohe Lebensdauer und sehr gute Ver
schleiß- und Anti-Haft-Eigenschaften auf. Vor allem
die siliciumhaltigen oder metallfreien DLC-Schichten
zeichnen sich durch hervorragende Anti-Haft-Eigen
schaften gegenüber Leichtmetallschmelzen aus.
Die Beständigkeit der erfindungsgemäßen Beschichtun
gen trotz der beim Guß auftretenden sehr hohen Tempe
raturen ist überraschend und steht möglicherweise im
Zusammenhang mit der hohen Wärmeleitfähigkeit des für
Druckgußwerkzeuge verwendeten Materials.
Die kohlenstoffbasierten Schichtsysteme können aus
einer Schicht von a-C, a-C : H, i-C, Si-C : H oder Me-C : H
bestehen. Als Metalle der Me-C : H-Schichten eignen
sich Ti, W, Cr, Nb, Ta und/oder Si. Dabei liegt der
Metallgehalt günstigerweise zwischen 1% und 40%.
Sehr gute Anti-Haft-Eigenschaften ergeben sich ins
besondere, wenn die Schichtdicke der Beschichtung
zwischen 0,2 µm und 15 µm beträgt.
Claims (15)
1. Anti-Haft-Beschichtung für Druckgußwerkzeuge zur
Verringerung der Anhaftung des zu verarbeitenden
Materials an den mit dem zu verarbeitenden Mate
rial kontaktierenden Oberfläche der Werkzeuge,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung zumindest teilweise aus
einem kohlenstoffbasierten Schichtsystem be
steht.
2. Beschichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das kohlenstoffbasierte Schicht
system eine diamantartige Kohlenstoffschicht
ist.
3. Beschichtung nach mindestens einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das kohlenstoffbasierte Schichtsystem eine
Schicht aus a-C, i-C, a-C : H, Me-C : H oder Si-C : H
ist.
4. Beschichtung nach mindestens einem der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das kohlenstoffbasierte Schichtsystem eine
Schicht aus Me-C : H mit einem Metall der 4ten bis
6ten Nebengruppe, vorteilhafterweise Ti, W, Cr,
Nb, Ta und/oder Si als Metall Me ist.
5. Beschichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Me-Gehalt zwischen 1%
und 40% beträgt.
6. Beschichtung nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die kohlenstoffbasierte
Schicht eine Dicke zwischen 0,2 µm und 15 µm
aufweist.
7. Beschichtung nach mindestens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die kohlenstoffbasierte
Schicht eine durch Gasphasenabscheidung,
insbesondere durch ein CVD- oder PVD-Verfahren
abgeschiedene Schicht ist.
8. Druckgußwerkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß es
zumindest teilweise mit einer Beschichtung nach
mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche
versehen ist.
9. Verwendung eines Druckgußwerkzeuges nach
Anspruch 8 zum Verarbeiten von
Leichtmetallegierungen
10. Verfahren zur Herstellung von Beschichtungen auf
Druckgußwerkzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines Gasphasenabscheideverfahrens,
vorzugsweise durch ein CVD- oder PVD-Verfahren,
eine kohlenstoffbasierte Schicht zumindest auf
einem Teil der mit dem mit dem Druckgußwerkzeug
zu verarbeitenden Material kontaktierenden
Oberfläche des Druckgußwerkzeuges abgeschieden
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als kohlenstoffbasierte
Schicht eine diamantartige Kohlenstoffschicht
abgeschieden wird.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß als
kohlenstoffbasierte Schicht eine Schicht aus
a-C, a-C : H, Me-C : H oder Si-C : H abgeschieden wird.
13. Verfahren mindestens einem der Ansprüche 10 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß als
kohlenstoffbasierte Schicht eine Schicht aus
Me-C : H abgeschieden wird, die als Metall Me, Ti, W,
Cr, Nb oder Ta enthält.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß als
kohlenstoffbasierte Schicht eine Schicht aus
Me-C : H abgeschieden wird, die einen Me-Gehalt
zwischen 1% und 40% besitzt.
15. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 10
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine
kohlenstoffbasierte Schicht mit einer Dicke
zwischen 0,2 µm und 15 µm abgeschieden wird.
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