DE19727018A1 - Elektrische Zahnbürste mit beweglichem Bürstenkörper - Google Patents

Elektrische Zahnbürste mit beweglichem Bürstenkörper

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Description

Die Erfindung betrifft eine elektrische Zahnbürste mit einem Handgriffgehäuse für die Aufnahme einer An­ triebseinheit und mit einem Bürstenkörper, welcher einen Bürstenkopf aufweist, wobei zur Ermöglichung einer Kipp­ bewegung des Bürstenkopfes ein Kippgelenk vorgesehen ist. Eine solche elektrische Zahnbürste ist Gegenstand des deutschen Gebrauchsmusters DE 90 17 453.
Bei der bekannten Zahnbürste dient das Kippgelenk dazu, eine Relativbewegung zwischen einem vorderen, konischen Bereich des Handgriffgehäuses und einem bei Benutzung von einer Hand umgriffenen Bereich zu ermöglichen, damit bei einer maximal zulässigen Andrückkraft ein akustisches Signal ausgelöst oder die Antriebseinheit stillgesetzt wird. Dadurch soll vermieden werden, daß die elektrische Zahnbürste mit einer zu hohen Andrückkraft benutzt wird, wodurch es insbesondere zu Verletzungen des Zahnfleisches kommen kann.
Das Kippgelenk gemäß der genannten DE 90 17 453 ist ver­ hältnismäßig aufwendig gestaltet und erfordert zusätzlich zu einer den abkippbaren Teil mit dem feststehenden Teil verbindenden Achse eine Druckfeder, welche beide Teile spreizt, damit eine zunehmende Kippbewegung zunehmende Kippkräfte erfordert. Trotz der aufwendigen Ausbildung des Kippgelenkes besteht die Gefahr, daß dieses ver­ schmutzt oder korrodiert und dadurch im Laufe der Zeit immer schwergängiger wird, so daß zur Erzeugung einer bestimmten Kippbewegung immer höhere Kräfte aufgebracht werden müssen. Auch Fertigungstoleranzen führen bei der bekannten Zahnbürste zu starken Unterschieden der erfor­ derlichen Kippkräfte.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine elektri­ sche Zahnbürste der eingangs genannten Art so zu gestal­ ten, daß sich mit möglichst geringem Fertigungsaufwand stets gleiche Kippkräfte für festgelegte Kippwinkel erge­ ben und bei der sich diese Kräfte auch im Laufe der Zeit nicht durch Verschmutzungen oder Korrosionen verändern.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kippgelenk durch einen biegeelastischen Bereich ge­ bildet ist.
Ein solches Kippgelenk ist äußerst einfach herzustellen und erfordert keine zusätzliche Feder, weil der biegeelastische Bereich sowohl ein Scharnier als auch eine Feder bildet. Durch Bemessen der Dicke und Länge des biegeelastischen Bereichs kann man mit geringem Aufwand und ohne enge Toleranzerfordernisse die zum Biegen er­ forderlichen Kräfte festlegen. Da das erfindungsgemäße Kippgelenk keine in Lagern aufgenommene Scharnierachse erfordert, ist es gegen Verschmutzung unempfindlich, so daß sich die erforderlichen Kräfte auch im Laufe der Zeit nicht verändern.
Ein weiterer Vorteil des Kippgelenkes nach der Erfindung liegt darin, daß es je nach Bemessung des Querschnittes des biegeelastischen Bereichs nicht nur eine Kippbewegung um eine quer zum Handgriffgehäuse verlaufende Achse, son­ dern Bewegungen in beliebigen Richtungen zuläßt. Dadurch passen sich die Auflageflächen der Borsten flexibel der jeweiligen Zahnfläche an, so daß sie sich im Mund auch an schwer zugänglichen Bereichen immer richtig nach den Zähnen auszurichten vermögen. Dadurch wird die Reini­ gungsleistung der Zahnbürste ohne Erhöhung der Andrück­ kraft wesentlich erhöht.
Der Bürstenkörper einer elektrischen Zahnbürste ist im allgemeinen als Hohlkörper ausgeführt, in dessen Innen­ raum die Elemente zur Übertragung der Bewegung der An­ triebseinheit auf Borstenträger im Bürstenkopf verlaufen. Die Ausführung des Bürstenkörpers als Hohlkörper führt zu einer verhältnismäßig hohen Biegesteifigkeit. Bei einem solchen Bürstenkörper kann man das Kippgelenk auf einfa­ che Weise dadurch erzeugen, daß der biegeelastische Be­ reich durch eine Ausnehmung in dem Bürstenkörper gebildet ist.
Dadurch wird ein Kippgelenk erzeugt, welches um so flexi­ bler ist, je tiefer die Ausnehmung ausgeführt ist. Auf diese Weise kann man sehr einfach die gewünschten Kipp­ kräfte verwirklichen.
Eine besonders hohe Flexibilität des Bürstenkopfes läßt sich erzielen, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung die Ausnehmung lediglich einen schmalen Steg ausspart, der eine Bewegung um eine horizontale Achse und eine vertikale Achse sowie eine Drehung um die Längsachse zuläßt. Auch die Herstellung eines solchen Bürstenkopfes ist sehr kostengünstig, weil er in einem Arbeitsgang im Spritzgießverfahren erzeugt werden kann.
Durch eine solche Ausnehmung würden in ihrem Bereich die Übertragungsmittel für den Antrieb der Borstenträger freiliegen. Das kann vermieden werden, wenn die Ausneh­ mung mittels einer gummielastischen Abdeckkappe ver­ schlossen ist. Hierdurch wird ein Eindringen von Wasser und Verunreinigungen vermieden und ausgeschlossen, daß man sich durch die Kippbewegungen einen Teil eines Fin­ gers einklemmen kann. Zusätzlich kann die gummielastische Abdeckkappe die Verformung aus der Mittellage heraus be­ grenzen und dadurch eine plastische Verformung oder das Brechen des Bürstenkörpers im Bereich der Ausnehmung ver­ hindern.
Vorteilhaft ist es auch, wenn der biegeelastische Bereich durch ein gummiartiges Verbindungselement zwischen dem Bürstenkopf mit dem Handgriffgehäuse gebildet ist. Dabei kann man das Verbindungselement entweder zwischen dem Bürstenkörper und dem Handgriffgehäuse oder aber inner­ halb des Bürstenkörpers vorsehen. Im letzteren Fall müßte der Bürstenkörper in einer Ebene quer zur Längs­ achse geteilt ausgeführt und die beiden Teile dann durch das gummiartige Verbindungselement miteinander zu verbin­ den.
Der Bürstenkopf vermag sich ohne unerwünscht große Nach­ führbewegungen mittels der das Handgriffgehäuse führenden Hand optimal nach den jeweils zu reinigenden Zahnflächen auszurichten, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung der biegeelastische Bereich in der Nähe des Bürstenkopfes angeordnet ist.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn der Bürstenkörper als Aufsteckbürste ausgebildet ist. Hierdurch wird es möglich, eine übliche elektrische Zahnbürste in die er­ findungsgemäße Zahnbürste umzuwandeln, indem man ledig­ lich die Aufsteckbürste gegen eine erfindungsgemäße Auf­ steckbürste austauscht. Denkbar sind dabei auch Bürsten­ körper mit unterschiedlich weicher Auslegung des das Kippgelenk bildenden, biegeelastischen Bereichs, so daß eine Anpassung an die individuellen Anforderungen des Be­ nutzers durch unterschiedliche Härtegrade möglich ist.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zwei davon sind in der Zeichnung dargestellt und werden nach­ folgend beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Bürsten­ körpers mit einer Abdeckkappe,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Aus­ führungsform des Bürstenkörpers ohne die Abdeckkappe.
Die Fig. 1 zeigt einen hohlen Bürstenkörper 1 einer elektrischen Zahnbürste in perspektivischer Darstellung. Der Bürstenkörper 1 besitzt im vorderen Bereich eine ra­ diale Ausnehmung 2, die in diesem Bereich die Biegestei­ figkeit des Bürstenkörpers 1 herabsetzt und dadurch einen biegeelastischen Bereich 3 bildet. Eine sinnvolle Tiefe der Ausnehmung 2 umfaßt dabei mindestens die Hälfte des Bürstenkörperquerschnitts.
Der biegeelastische Bereich 3 stellt ein Kippgelenk dar, welches eine Bewegung um eine horizontale und eine verti­ kale Achse, sowie im begrenzten Umfang auch um die Bürs­ tenkörperlängsachse zuläßt. Die Ausnehmung 2 ist zum Schutz gegen äußere Einflüsse mit einer Abdeckkappe 4 verschlossen. Diese kann sowohl lösbar als auch unlösbar mit dem Bürstenkörper 1 verbunden sein.
Dem bürstenseitigen Ende des Bürstenkörpers ist ein Bürs­ tenkopf 5 angeformt, welcher eine Mechanik zum Antrieb von Borstenbüschel 6 tragenden, nicht gezeigten Borsten­ trägern aufnimmt.
Das dem ebenfalls nicht gezeigten Handgriff zugewandte Ende des hohlen Bürstenkörpers 1 ist als Adapter zum Ver­ binden mit dem Handgriff und seiner Zahnbürstenachse aus­ gebildet.
Fig. 2 zeigt perspektivisch den Bürstenkörper 1 in einer Ausführungsform, bei der die Ausnehmung 2 lediglich einen schmalen Steg 7 ausspart. Die in Fig. 1 gezeigte Abdeck­ kappe 4 ist zur besseren Anschaulichkeit des Steges 7 in Fig. 2 nicht dargestellt, ist aber auch bei dieser Aus­ führungsform vorgesehen. Die weitere Ausführung ent­ spricht der Fig. 1.
Bezugszeichenliste
1
Bürstenkörper
2
Ausnehmung
3
biegeelastischer Bereich
4
Abdeckkappe
5
Bürstenkopf
6
Borstenbüschel
7
Steg

Claims (7)

1. Elektrische Zahnbürste mit einem Handgriffgehäuse für die Aufnahme einer Antriebseinheit und mit einem Bürsten­ körper, welcher einen Bürstenkopf aufweist, wobei zur Ermöglichung einer Kippbewegung des Bürstenkopfes ein Kippgelenk vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kippgelenk durch einen biegeelastischen Bereich (3) gebildet ist.
2. Elektrische Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der biegeelastische Bereich (3) durch eine Ausnehmung (2) in dem Bürstenkörper (1) gebildet ist.
3. Elektrische Zahnbürste nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) lediglich einen schmalen Steg (7) ausspart, der eine Bewegung um eine horizontale Achse und eine vertikale Achse, sowie eine Drehung um die Längsachse zuläßt.
4. Elektrische Zahnbürste nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) mittels einer gum­ mielastischen Abdeckkappe (4) verschlossen ist.
5. Elektrische Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der biegeelastische Bereich (3) durch ein gummiartiges Verbindungselement zwischen dem Bürsten­ kopf (5) mit dem Handgriffgehäuse gebildet ist.
6. Elektrische Zahnbürste nach zumindest einem der voran­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der bie­ geelastische Bereich (3) in der Nähe des Bürstenkopfes (5) angeordnet ist.
7. Elektrische Zahnbürste nach zumindest einem der voran­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bürstenkörper (1) als Aufsteckbürste ausgebildet ist.
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