DE19724054C2

DE19724054C2 - Strahlungsthermometer und Schutzkappe dafür

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Publication number: DE19724054C2
Application number: DE19724054A
Authority: DE
Original assignee: Braun GmbH
Current assignee: Braun GmbH
Priority date: 1997-06-07
Filing date: 1997-06-07
Publication date: 2002-09-12
Anticipated expiration: 2017-06-08
Also published as: US6097979A; DE19724054A1; AU7762998A; WO1998057134A1; TW374115B; EP0986741A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Strahlungsthermometer, insbesondere Infrarotthermo meter zur Fiebermessung im Ohr, die ein Gehäuse und eine Meßspitze aufweisen, auf die eine Schutzkappe aufsetzbar ist, sowie Schutzkappen dafür.

Strahlungsthermometer werden zunehmend häufiger zur schnellen und präzisen Be stimmung der Körpertemperatur eingesetzt. Hierbei werden deren Meßspitzen einfach in den Gehörgang eingeführt, um die vom Trommelfell ausgestrahlte Infrarotstrahlung zu messen, die ein genauer Indikator für die Körpertemperatur ist und deren Veränderungen besser widerspiegelt als dies bei oralen, rektalen oder axillaren Messungen der Fall ist. Strahlungsthermometer erweisen sich hierbei im Vergleich zu herkömmlichen Queck silber-Fieberthermometern nicht nur als wesentlich schneller, sondern es besteht auch keine Gefahr einer wechselseitigen Infektion durch Kontakt mit den Schleimhäuten, so wie dies beispielsweise bei oralen oder rektalen Messungen mit Quecksilberthermo metern vorkommen kann. Zudem entfällt auch das Risiko einer Darmperforation, eine stete Gefahr bei rektalen Temperaturmessungen mit herkömmlichen Thermometern bei Babies und Kindern.

Aus den US 4,602,642 A und US 4,784 149 A sind Strahlungsthermometer bekannt, die Bedieneinheiten mit einer Meßspitze und Ablageeinheiten aufweisen, die zur Auf nahme der jeweiligen Bedieneinheit und eines gewissen Vorrats an Schutzkappen für die Meßspitzen ausgebildet sind. Diese Strahlungsthermometer sind aufgrund ihrer großen Abmessungen nur für den stationären Einsatz geeignet.

Aus der EP 0565123 A1 ist ein tragbares Strahlungsthermometer bekannt, dessen Meß spitze zur Messung mit einer Schutzkappe versehen und ansonsten durch eine Gehäuse kappe geschützt werden kann. Wenn beispielsweise ein Arzt dieses Strahlungsthermo meter bei der Visite mit sich führen will, muß er außer dem Thermometer auch noch einen separaten Vorratsbehälter für Schutzkappen mit sich führen, da aus hygienischen Gründen für jede Temperaturmessung eine neue Schutzkappe zu verwenden ist. Die Durchführung einer Messung mit dem bekannten Strahlungsthermometer ist aber deshalb ziemlich umständlich, weil die während der Messung abzunehmende Gehäuse kappe als drittes Einzelteil neben dem Thermometer und dem Vorratsbehälter für die Schutzkappen gehandhabt werden muß, d. h. eine Zwei-Hand-Bedienung nicht möglich ist.

Aus der EP 0 502 277 A2 ist ein Infrarot-Ohrthermometer mit einem geschlossenen Gehäuse bekannt, an dessen unterem Ende eine Gehäuseverlängerung aufsteckbar ist, die als Behälter für ineinandergestapelte Schutzkappen dient. Dieses Thermometer besitzt keine Gehäusekappe zum Schutz der empfindlichen Meßspitze.

Aus dar EP 0504282 A2 ist ein Strahlungsthermometer bekannt, in dem flache, bandförmig aneinanderhängende Schutzkappen-Rohlinge untergebracht sind. Es besitzt eine kom plizierte Mechanik, um die Schutzkappen-Rohlinge auf die Meßspitze des Strahlungs thermometers aufzusetzen, und danach zu becherförmigen Schutzkappen zu verformen. Ähnliche Schutzkappen-Rohlinge sind aus der WO 90/06090 A1, US 5,588,748 A oder DE 44 22 974 A1 bekannt.

Aus der US 5,088,834 A ist es bekannt, eine Mehrzahl von konischen Schutzkappen ineinandergestapelt in einem Behälter anzuordnen. Eine Schutzkappe wird auf einer Meßspitze angebracht, indem die Meßspitze in die oberste Schutzkappe eingeführt wird. Geeignete Schutzkappen sind beispielsweise aus EP 0419100 A1 und EP 0472490 A1 bekannt. Sie besitzen ein im Infraroten strahlungsdurchlässiges Fenster.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein tragbares Strahlungsthermometer mit Schutzkappen anzugeben, das nicht nur einen geringen Platzbedarf hat, sondern auch eine Zwei-Hand-Bedienung ermöglicht.

Zur Lösung dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäße Strahlungsthermometer in seinem Gehäuse eine Öffnung zur Aufnahme eines Schutzkappen-Magazins auf, das mit mehreren Schutzkappen bestückt sein kann. Bei einer besonders handlichen Ausführung sind das Gehäuse des Strahlungsthermometers und das Magazin so ausgebildet, daß bei ins Strahlungsthermometer eingesetztem Magazin ein Endstück des Magazins die Öffnung des Gehäuses verschließt. Alternativ kann das Gehäuse aber auch einen Deckel aufweisen, mit dem ein Hohlraum zur Aufnahme von einzelnen Schutzkappen oder auch eines Schutzkappen-Magazins innerhalb des Gehäuses verschließbar ist.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn an dem der Meßspitze entgegengesetzten Ende des Strahlungsthermometers die Gehäuseöffnung angeordnet ist, in die das Magazin einge schoben werden kann, weil dann das Magazin mit der einen Hand aus dem Gehäuse herausgezogen und wieder hineingeschoben werden kann, ohne daß die das Thermo meter haltende andere Hand umgreifen muß. Dazu sind im Gehäuse und am Magazin entsprechende Führungsmittel vorhanden. Ein an sich bekannter Rastmechanismus, eine Verriegelung oder dgl. verhindert ein unbeabsichtigtes Herausrutschen des eingeschobe nen Magazins.

Bei einer bevorzugten Ausführung eines erfindungsgemäßen Strahlungsthermometers besitzt das Magazin Haltemittel für die Schutzkappen, die ebenfalls Haltemittel, vorzugs weise an ihrem Rand mit einer entsprechenden Formgebung aufweisen. Beispielsweise weist das Magazin mindestens einen vom Endstück ausgehenden Haltestift auf, und die Schutzkappen an ihrem Rand mindestens eine Öse, durch den der Haltestift hindurch paßt. Bei einer anderen Ausführung werden die Schutzkappen im Magazin zwischen mindestens zwei Halteleisten gehalten, die Haltenasen aufweisen, die in entsprechende Kerben am Rand der Schutzkappen eingreifen können. Vorzugsweise befinden sich die Kerben in Haltefahnen, die an den Schutzkappenrand angeformt sind. Abgesehen von den Haltemitteln besitzen die erfindungsgemäßen Schutzkappen den aus dem Stand der Technik bekannten Aufbau.

Zum Schutz der Meßspitze weist das Strahlungsthermometer ferner in an sich bekannter Weise eine Gehäusekappe auf, die auf die Meßspitze aufgesetzt und zur Temperatur messung abgenommen werden kann. Die Gehäusekappe ist jedoch nicht nur im Bereich der Meßspitze abnehmbar am Gehäuse des Strahlungsthermometers befestigbar sondern erfindungsgemäß auch am Endstück des Schutzkappen-Magazins, wo sie als Griffstück zur leichteren Handhabung des Schutzkappen-Magazins dient. Die Gehäusekappe kann in an sich bekannter Weise beispielsweise mittels einer vorzugsweise verriegelbaren Rastverbindung, eines Bajonettverschlusses oder dgl. wahlweise am Gehäuse des Strahlungsthermometers oder am Endstück des Magazins befestigt werden. Bei Verwen dung eines Bajonettverschlusses sind die Gehäuseöffnung und das Endstück des Maga zins vorzugsweise nicht rund, damit sich das Magazin in der Öffnung nicht verdrehen kann. Die Halteleisten oder Haltestifte sind vorzugsweise an gegenüberliegenden Enden des beispielsweise ovalen oder quadratischen Endstücks angeordnet, wobei der Abstand zwischen gegenüberliegenden Haltemitteln vorzugsweise größer ist als der Durchmesser der Schutzkappe. Die Halteleisten für die Schutzkappen können gleichzeitig auch zur Führung des Magazins im Gehäuse dienen.

Das erfindungsgemäße Strahlungsthermometer ermöglicht eine Zwei-Hand-Bedienung, wie nachfolgend erläutert wird:
Vor einer Messung wird die Gehäusekappe von der Meßspitze abgenommen und am Endstück des Magazins befestigt. Dann wird das Magazin an der als Griffstück dienen den Gehäusekappe aus dem Gehäuse des Strahlungsthermometers herausgezogen, und mit der obersten im Magazin gestapelten Schutzkappe voran auf die Meßspitze gesteckt bis diese Schutzkappe auf der Meßspitze fest sitzt. Danach wird das Magazin wieder ins Gehäuse eingesetzt und die Temperaturmessung durchgeführt. Nach der Messung wird schließlich die Gehäusekappe vom Endstück des Magazins abgenommen und wieder zum Schutz auf die Meßspitze gesteckt. Zuvor kann die gebrauchte Schutzkappe von der Meßspitze entfernt worden sein.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert, die in den Figuren dargestellt sind. Weitere Ausführungen sind in der Beschreibung beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch ein Strahlungsthermometer gemäß der Erfindung im Längsschnitt;

Fig. 2a eine Längsansicht einer ersten Ausführung eines Schutzkappen-Magazins;

Fig. 2b eine Draufsicht auf die erste Ausführung eines Schutzkappen-Magazins;

Fig. 3 eine erste Ausführung einer Schutzkappe;

Fig. 4a eine Längsansicht einer zweiten Ausführung eines Schutzkappen-Magazins;

Fig. 4b eine Draufsicht auf die zweite Ausführung eines Schutzkappen-Magazins;

Fig. 5 eine zweite Ausführung einer Schutzkappe.

Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Strahlungsthermometer weist ein längliches Gehäuse 10 auf, das von seinen Abmessungen her von einer Hand umfaßt werden kann. Im oberen Teil des Gehäuses 10 befindet sich in Längsrichtung ein Hohlraum 11, der über eine am einen Ende des Gehäuses 10 vorhandene Öffnung zugänglich ist. Am gegenüberliegenden Ende ist eine Meßspitze 20 angeordnet, die in an sich bekannter Weise einen Temperatursensor enthält. Im unteren Teil des Gehäuses 10 ist in an sich ebenfalls bekannter Weise eine Leiterplatte, eine Anzeigeeinrichtung, Bedienungs elemente, etc. angeordnet, die mit der Meßspitze elektrisch verbunden sind. Auf die Meßspitze 20 ist eine Gehäusekappe 13 aufgesteckt.

Im Hohlraum 11 befindet sich ein Magazin 30, in dem mehrere Schutzkappen 40 gesta pelt sind. Ein Endstück 33 des Magazins 30 verschließt die Öffnung des Gehäuses 10. Das Magazin 30 weist zwei Haltestifte 36 (Fig. 2) zur Halterung von Schutzkappen 40 auf. Die Schutzkappen haben eine an sich bekannte konische Gestalt mit einem Rand 44 im Bereich ihres größten Durchmessers. Am Rand 44 sind zwei Ösen 46 angeformt (Fig. 3), durch die die Haltestifte 36 hindurchpassen. Die Schutzkappen 40 können daher zwi schen den Haltestiften 36 aufgefädelt und so ineinandergestapelt werden, daß der Rand 44 der obersten Schutzkappe zugänglich ist, und das konisch verjüngte Ende der unter sten Schutzkappe in einer entsprechenden Vertiefung 39 im Endstück gehalten wird.

Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführung weist das Magazin zwei Halteleisten 37 auf, die mit Haltenasen 38 versehen sind. Die Schutzkappen besitzen an ihrem Rand (Fig. 5) angeformte Haltefahnen 47 mit Kerben 48, in die die Haltenasen 38 eingreifen können.

Die Haltemittel, d. h. Haltefahnen 47 bzw. Ösen 46 bestehen vorzugsweise aus demsel ben Material wie der Rand der Schutzkappe, insbesondere aus einem Kunststoff. Bei der Herstellung der Schutzkappe können daher diese Haltemittel einstückig an den Rand angeformt werden.

Claims

1. Strahlungsthermometer, insbesondere Infrarot-Thermometer zur Fiebermessung im Ohr, mit einem Gehäuse (10) und einer Meßspitze (20), die bei einer Temperatur messung mit einer auswechselbaren Schutzkappe (40) versehen werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlungsthermometer in seinem Gehäuse (10) einen Hohlraum (11) und ein in den Hohlraum (11) einsetzbares Magazin (30) zur Aufnahme mindestens einer becherförmigen, stapelbaren Schutzkappe (40) aufweist.

2. Strahlungsthermometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin (30) ein Endstück (33) aufweist, das den Hohlraum (11) bei einge setztem Magazin (30) verschließt.

3. Strahlungsthermometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner zum Schutz der Meßspitze (20) eine Gehäusekappe (13) aufweist, die im Bereich der Meßspitze abnehmbar am Gehäuse (10) befestigbar ist.

4. Strahlungsthermometer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusekappe (13) auch am Endstück (33) des Magazins (30) abnehmbar befestigbar ist.

5. Strahlungsthermometer nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusekappe (13) mittels einer Rastverbindung, oder eines Bajonettverschlusses am Gehäuse (10) des Strahlungsthermometers oder am Endstück des Maga zins (30) befestigbar ist.

6. Strahlungsthermometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin (30) Haltemittel für die Schutzkappen (40) aufweist.

7. Strahlungsthermometer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Magazin (30) als Haltemittel für die Schutzkappen (40) mindestens einen sich vom Endstück (33) aus erstreckenden Haltestift (36) oder mindestens eine Halteleiste (37) aufweist.

8. Stapelbare becherförmige Schutzkappe für ein Strahlungsthermometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe Haltemittel (46; 47, 48) zur Halterung der Schutzkappe an einem Haltemittel des Strahlungsthermometers hat.

9. Schutzkappe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe mindestens eine Öse (46) aufweist, durch die ein Haltestift (36) eines in das Strahlungsthermometer einsetzbaren Magazins (30) hindurch paßt.

10. Schutzkappe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappe mindestens eine Haltefahne (47) mit wenigstens einer Kerbe (48) aufweist, in die ein Haltestift (36) oder (eine) Halteleiste(n) (37, 38) eines in das Strahlungsthermometer einsetzbaren Magazins (30) eingreifen kann.