DE19654597B4 - Bohrkrone - Google Patents
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Abstract
Bohrkrone
für drehschlagende
oder drehende Bearbeitung von Gestein oder Beton, bestehend aus
einem dünnwandigen,
in Bohrrichtung offenen, hohlzylindrischen Bohrkörper (2), der über einen
Bohrkronenboden (3) in einen Bohrkronenschaft (4) übergeht
und an seiner bohrenden Stirnseite einen Schneidbesatz (7) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Außenmantelfläche (6) des
hohlzylindrischen Bohrkörpers
(2) wenigstens einen ringsegmentförmigen Außensteg (22 bis 25) aufweist,
der zur Bildung von wenigstens zwei Bohrmehlnuten (8 bis 10) dient.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bohrkrone für drehschlagende oder drehende Bearbeitung von Stein, Beton nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 195 07 487 A1 ist eine Bohrkrone bekannt geworden, in dessen Beschreibungseinleitung darauf hingewiesen wird, daß herkömmliche dünnwandige Bohrkronen im Allgemeinen keine Förderwendel an der Außenkontur des zylindrischen Kronenteils aufweisen (siehe z. B. DE-OS 16 52 518 oder DE-OS 26 02 238). Insbesondere bei dünnwandigen Bohrkronen mit einer Wandstärke des Kronenteils in einer Größenordnung von ca. 5 mm lassen sich keine normalen Bohrmehlnuten einbringen, da dies zu einer starken Schwächung der Wandstärke führen würde. Es sind jedoch auch Gesteinsbohrkronen bekannt geworden, mit einer Förderwendel in der Außenmantelfläche des Kronenteils, die zum Abtransport des Bohrkleins dient (DE-OS 27 35 368). Die Tiefe der jeweiligen Bohrmehlnut wird im Allgemeinen nur gering ausgeführt, um keine übermäßig starke Schwächung der Wandstärke herbeizuführen. - Verwendet man keine Bohrmehlnuten am Kronenteil der Bohrkrone, so ist der Abtransport des Bohrkleins insbesondere beim Bohren senkrecht nach unten erschwert. Hier kommt es zu einer unerwünschten Verdichtung des Bohrkleins aufgrund des schlechten Transports durch fehlende Bohrmehlnuten, was wiederum zu einem Verklemmen der Bohrkrone führt. Die Bohrkrone kann nach erfolgreichem Bohrvorgang nur schwer aus dem Bohrloch herausgenommen werden, da eine Art Pfropfenbildung vorliegt.
- Mittels Bohrmehlnuten am Kronenteil wird zwar der Bohrmehltransport verbessert. Die Herstellung derartiger Bohrmehlnuten ist aber bei Bohrkronen aufwendig und erfordert mindestens einen weiteren Arbeitsgang. Weiterhin bilden die Rückenstege der Bohrmehlnuten einen erhöhten Reibungswiderstand beim Bohrvorgang.
- Aus der
DE 26 37 847 ist eine gattungsgemäße Bohrkrone bekannt geworden. Zur Reduzierung der Reibwerte an der Außenkontur der Bohrkrone sind gemäß diesem Dokument ring- oder spiralförmig laufende Vorsprünge vorgesehen, wobei die ringförmigen Vorsprünge einen geschlossenen Ring bilden. - Aufgabe und Vorteile der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders einfache und dennoch hinsichtlich des Bohrmehltransportes wirksame Bohrkrone vorzuschlagen, die vor allem preisgünstig herzustellen ist. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bohrkrone angegeben.
- Kern der Erfindung ist die Erkenntnis, daß die Herstellung einer technisch wirksamen Bohrkrone besonders einfach und kostengünstig dadurch erfolgt, daß anstelle einer wendelförmigen Bohrmehlnut lediglich ringsegmentförmige Außenstege an der Außenmantelfläche des Kronenteils vorgesehen sind. Durch die ringsegmentförmigen Außenstege werden im bestimmten Axialabstand am Kronenteil eine Art "Taschen" oder Bohrmehlräume geschaffen, die es verhindern, daß sich das Bohrmehl im vorderen Bereich der Bohrkrone verdichtet und Pfropfen bildet. Das Bohrmehl wird dennoch aufgrund der axialen Fibration sowie der Drehbewegung der Bohrkrone in axialer Richtung transportiert. Durch die einfachen ringsegmentförmigen Außenstege wird demzufolge eine Verdichtung des Bohrmehls und damit eine Pfropfenwirkung vermieden, so daß ein Verklemmen der Bohrkrone nicht eintritt.
- Die Außenstege befinden sich im Allgemeinen in einem axial größeren Abstand als die Rückstege einer herkömmlichen Bohrerwendel, was zu einer Verminderung der Reibungsverluste führt.
- Weiterhin wird aufgrund der geringeren Anzahl der Außenstege gegenüber herkömmlichen Wendelstrukturen die Festigkeit der Bohrkrone erhöht, da eine insgesamt geringere Schwächung des Querschnitts des Kronenteils vorhanden ist.
- Um einen optimalen Bohrmehltransport zu erreichen, können die ringsegmentförmigen Außenstege sehr verschiedene geometrische Strukturen aufweisen, wobei insbesondere axiale Durchbrüche und diese wiederum insbesondere versetzt zueinander angeordnet sein können.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind aus den Zeichnungen entnehmbar und werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
-
1a Eine Seitenansicht auf eine nicht zur Erfindung zugehörige Bohrkrone -
1b , einen Längsschnitt durch die Bohrkrone nach1a , die jedoch ringsegmentförmige Außenstege aufweist, -
2a bis2d Ausführungsvarianten der Darstellung nach1b , -
3 bis6 weitere Ausführungsbeispiele mit unterschiedlichen segmentartigen Außenstegen. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Die in der
1a ,1b dargestellte Bohrkrone1 besteht aus einem zylindrischen Kronenteil2 , einem Kronenboden3 sowie einen Bohrkronenschaft4 zur. Einspannung in eine Bearbeitungsmaschine. Das Kronenteil2 weist eine Innenmantelfläche5 und eine Außenmantelfläche6 auf. Stirnseitig sind in Bearbeitungsrichtung weisende Schneidelemente7 , vorzugsweise aus Hartmetall, befestigt. Die Bohrkrone weist einen durch die Schneidelemente gebildeten Nenndurchmesser D auf, dessen Größe je nach Ausführungsbeispiel im Allgemeinen zwischen 30 bis 150 mm liegt. Der Innendurchmesser ist mit d2 bezeichnet. Es handelt sich um dünnwandige Bohrkronen mit einer Wandstärke s ungefähr 3 bis 5 mm. - Der seitliche Überstand x1 der Hartmetallschneide
7 gegenüber der unbearbeiteten Außenmantelfläche6' beträgt ebenso ca. 1 mm wie der Abstand x2 des nach innen weisenden Überstands der Hartmetallschneidplatte7 gegenüber der glatten Innenwandung5 der Bohrkrone. - In
1a ist der Außendurchmesser der Kronenteils2 mit d1 bezeichnet. Die Höhe H der Bohrkrone beträgt im Allgemeinen50 bis 200 mm. - Beim Ausführungsbeispiel nach
1a ,1b werden in einem einfachen Herstellungsprozess drei horizontal umlaufenden Bohrmehlnuten8 ,9 ,10 dadurch gebildet, daß beim spanabhebenden Bearbeitungsvorgang ringförmige Außenstege11 ,12 ,13 gebildet werden. Die Tiefe t der so gebildeten Bohrmehlnut8 ,9 ,10 beträgt im Allgemeinen ca. 0,5 bis 1,5 mm. Sie kann gemäß der Darstellung in2b über die Höhe H der Bohrkrone unterschiedlich sein, so daß sich Bohrmehlnuten-Tiefen t1 bis t4 mit unterschiedlichen Werten ergeben. - Die Nutentiefe t kann in unmittelbarem Zusammenhang mit der Nutenbreite b stehen, wobei gemäß der Darstellung nach
2c unterschiedliche Nutenbreiten b1 bis b4 vorgesehen sein können, bei gleich bleibenden oder unterschiedlichen Werten der Nutentiefe t. Gewünscht ist jeweils eine im Volumen möglichst große Bohrmehlnut. - Gemäß der Darstellung in
1a ,1b werden die ringförmigen Außenstege11 ,12 ,13 mit einer Auflauframpe, Schräge15 , einem Radius oder dergleichen versehen, über welches das Bohrmehl leichter in Förderrichtung16 gleiten kann. Der umlaufende ringförmige Außensteg11 ,12 ,13 bildet jeweils eine Außenschulter17 , die als schmale seitliche Abstützfläche ausgebildet ist. Die Höhe h1 der Abstützfläche17 beträgt nur ca. 2 bis 3 mm, so daß wenig seitliche Wandreibung entsteht. Die Höhe h2 der Schräge15 und Außenschulter17 beträgt im Ausführungsbeispiel etwa 8 bis 10 mm. Der schräge Winkel α beträgt etwa α ≈ 10° bis 20° Grad. - Wie aus den
1 und2 ersichtlich, können ein oder mehrere ringförmige Außenstege11 bis14 vorgesehen sein, wobei2a nur einen ringförmigen Außensteg11 etwa in der Mitte der Außenmantelfläche6 vorsieht. Hier werden demzufolge nur zwei Bohrmehlnuten8 ,9 gebildet. Demgegenüber zeigen die2b und2c mehrere ringförmige Außenstege11 bis14 mit dazwischen liegenden entsprechenden Bohrmehlnuten. -
2d zeigt wiederum drei ringförmige Außenstege11' bis13' , die jedoch als Doppelstege mit einer dazwischen liegenden Nut18 versehen sind. Dabei hat die Nut18 etwa den gleichen Querschnitt wie das jeweilige Stegelement. - Das in den Bohrmehlnuten
8 ,9 ,10 usw. angesammelte Bohrmehl wird auch von der jeweils oberen Schulter19 jedes ringförmigen Außenstegs getragen. Die Schulter19 kann eben oder taschenförmig ausgebildet sein. - In
1a ist ergänzend der Durchmesser des Nutengrunds20 mit d 3 bezeichnet. - Bei den Ausführungsbeispielen nach
1 und2 handelt es sich um nicht unterbrochene ringförmige Außenstege11 ,12 ,13 , die in einer Ebene senkrecht zur Symmetrie-Längsachse21 umlaufen. Über den seitlichen Überstand x1 zwischen dem Nenndurchmesser D und der Außenmantelfläche d1 des Kronenteils2 kann das Bohrmehl von einer Bohrmehlnut8 zur nächsten9 sowie darauffolgenden Bohrmehlnut10 sukzessive gelangen, wobei die Schräge15 den Transport erleichtert. Es liegt demnach keine Förderwendel im üblichen Sinne vor, sondern lediglich umlaufende, ringförmige Abstützschultern zur Bildung dazwischen liegender Bohrmehlräume. Durch die Vibrationsbewegung in Längsrichtung wird hierdurch eine Verdichtung und Pfropfenbildung vermieden, wobei insbesondere bei horizontalem Bohren oder Bohren gegen die Schwerkraftrichtung ein ausreichender Bohrmehltransport stattfindet. - Bei den Ausführungsbeispielen der
3 bis6 wird der in den1 und2 beschriebene Sachverhalt dahingehend variiert, als daß keine geschlossene ringförmige Außenstege, wie in1a dargestellt, verwendet werden, sondern ringsegmentförmige Außenstege22 bis25 . Hierdurch bilden sich axiale Durchtrittsöffnungen26 , durch die das Bohrmehl bspw. von der untersten Bohrmehlnut8' in die darüberliegende Bohrmehlnut9' usw. gelangen kann. Der Durchtritt ist mit Pfeil27 symbolisch dargestellt. Hiermit ist eine weitere Reduzierung der Wandreibung der Bohrkrone verbunden. - Die Durchtrittsöffnungen
26 können gemäß der Darstellung in3 und4 axial übereinander liegen. Sie können jedoch auch gemäß Darstellung in5 und6 versetzt zueinander angeordnet sein. Durch die Maßnahme kann das Bohrmehl problemlos in seiner Transportrichtung transportiert werden, was insbesondere für horizontale oder vertikal nach unten gerichtete Bohrungen von Vorteil ist. - Durch die segmentförmigen Außenstege entsteht eine Art Rundumverzahnung mit einer taschenförmigen Ausbildung von Bohrmehlnuten und der Möglichkeit des Bohrmehltransports zwischen diesen Bohrmehlnuten
8' bis10' . - Die Breite der jeweiligen Durchtrittsöffnungen kann gemäß der unterschiedlichen Darstellung von
3 zu4 variieren, d. h.3 enthält nur wenige Durchtrittsöffnungen26 bei längeren Teilstücken der ringsegmentförmigen Außenstege. Der Bogenwinkel der ringsegmentförmigen Außenstege nach3 beträgt etwa 45° Grad, während der Bogenwinkel der axialen Durchtrittsöffnungen26 beim Ausführungsbeispiel nach3 etwa 25° Grad beträgt. Diese Bogenwinkel halbieren sich etwa beim Ausführungsbeispiel nach4 . - Gleiches gilt für die Ausführungsbeispiele nach
5 und6 , wobei anstelle einer geraden Verzahnung in3 und4 mit axialen Seitenkanten28 der Durchtrittsöffnungen26 in den5 und6 schräge Seitenkanten29 der jeweiligen Durchtrittsöffnungen26 treten. - Die Anzahl der übereinander liegenden ringförmigen oder ringsegmentförmigen Außenstege
11 bis14 bzw.22 bis25 kann gemäß der Darstellung in den Fig. variieren und wird im Allgemeinen je nach Höhe der Bohrkrone ausgewählt. Im Allgemeinen werden drei bis vier Außenstege verwendet, wobei auch im Bereich des Bohrkronenbodens3 jeweils ein ringförmiger Außensteg oder ringsegmentförmiger Außensteg verwendet wird, um die Bohrkrone auch in diesem Bereich optimal zu führen. - Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt auch vielmehr alle Weiterbildungen im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.
Claims (5)
- Bohrkrone für drehschlagende oder drehende Bearbeitung von Gestein oder Beton, bestehend aus einem dünnwandigen, in Bohrrichtung offenen, hohlzylindrischen Bohrkörper (
2 ), der über einen Bohrkronenboden (3 ) in einen Bohrkronenschaft (4 ) übergeht und an seiner bohrenden Stirnseite einen Schneidbesatz (7 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenmantelfläche (6 ) des hohlzylindrischen Bohrkörpers (2 ) wenigstens einen ringsegmentförmigen Außensteg (22 bis25 ) aufweist, der zur Bildung von wenigstens zwei Bohrmehlnuten (8 bis10 ) dient. - Bohrkrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ringsegmentförmige Außensteg (
22 bis25 ) einen rechteckförmigen oder quadratischen Querschnitt aufweist, wobei vorzugsweise eine Schräge (15 ) für das zu transportierende Bohrmehl vorgesehen ist. - Bohrkrone nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere ringsegmentförmige Außenstege (
22 bis25 ) vorgesehen sind, die übereinander liegende axiale Durchtrittsöffnung (26 ) für Bohrmehl aufweisen. - Bohrkrone nach einem der vorgehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere übereinander liegende ringsegmentförmige Außenstege (
22 bis25 ) tangential versetzt zueinander angeordnete Durchtrittsöffnungen (26 ) für Bohrmehl aufweisen. - Bohrkrone nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ringsegmentförmigen Außenstege (
22 bis25 ) einen Segmentwinkel von α ≈ = 20° bis 50° Grad und insbesondere = 45° Grad aufweisen.
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