DE19644758A1 - Zentrieranordnung zum Positionieren von mikrostrukturierten Körpern - Google Patents
Zentrieranordnung zum Positionieren von mikrostrukturierten KörpernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zentrieranordnung zum Positionieren von
mikrostrukturierten Körpern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
In der Mikrotechnik stellt sich das Problem, einzelne bereits vorhandene
Komponenten vor deren Befestigung exakt zueinander zu positionieren.
Häufig, wie etwa in der Mikrooptik, liegen die zulässigen Toleranzen dabei
im Mikrometer- oder sogar im Submikrometerbereich. Üblich sind bislang
vornehmlich aktive Justierverfahren. Aktiv bedeutet in diesem
Zusammenhang, daß die einzelnen Komponenten bei aktivem Betrieb des
Systems oder Teilsystems in ihre endgültige Lage gebracht werden. Ein
Beispiel hierfür ist die Ankopplung eines Halbleiterlasers an eine optische
Faser. Die Faser wird hierbei solange verschoben, bis die Intensität des in
der Faser geführten Lichts maximal wird. Aktive Justierverfahren sind schwer
automatisierbar und daher teuer. Dies erschwert eine weitere Verbreitung
mikrotechnischer Systeme.
In vielen Fällen ist eine aktive Justierung auch aus technischen Gründen
nicht oder nur unter besonderen Schwierigkeiten durchführbar. Besonders
dann, wenn viele Komponenten auf einer kleinen Fläche angeordnet
werden sollen, ist häufig kein Platz vorhanden, um auf dieser Fläche noch
Justierwerkzeuge zum mikrometergenauen Verschieben der Komponenten
einzusetzen. Daher wird seit einiger Zeit versucht, eine passive Justierung
der einzelnen Komponenten vorzunehmen. Bei passiv justierten Systemen
haben die einzelnen Komponenten oder Teilsysteme so exakte Außenmaße
oder exakt ausgeführte Anschlagskanten, daß man die Komponenten
aneinander ansetzen oder ineinander einsetzen kann und sofort, das heißt
ohne weitere aktive Justierungsschritte, ein optimaler Betrieb des Systems
möglich ist.
Passive Justierungen scheitern in der Mikrotechnik bislang meist daran, daß
die zu positionierenden Komponenten zu ungenau gefertigt sind. Ein
einfaches An- oder Einsetzen von Komponenten ist daher bisher nur in
einigen wenigen Spezialfällen gelungen. So können etwa zum Zwecke der
Laser-Faser-Ankopplung Kugellinsen auf Silizium-Substraten in pyramidal
geformte Ausnehmungen eingesetzt werden, welche mit Hilfe von
anisotropen Ätzverfahren hergestellt worden sind. Die Kugellinsen berühren
dabei die geätzten Ausnehmungen in lediglich vier Punkten. Aufgrund ihrer
einfachen geometrischen Form lassen sich Kugellinsen kostengünstig sehr
präzise herstellen. Durch Optimierung der Ätzverfahren sind inzwischen
auch Ausnehmungen in Silizium herstellbar, die die für eine derartige
passive Justierung erforderlichen Toleranzen von wenigen zehntel
Mikrometern aufweisen.
Auch optische Fasern können auf Silizium-Substraten sehr genau
positioniert werden, wenn sie in V-förmig geätzte Gräben eingelegt werden.
Die optischen Fasern berühren die Gräben dabei nur entlang zweier Linien
und nicht entlang einer Fläche.
In der EP 0 638 829 A1 ist ein Konzept zur Positionierung von optischen
Komponenten auf einem (Silizium-)Substrat offenbart. Wie dort etwa in Fig.
74 skizziert, sind aus dem Substrat terrassenartige Ansätze herausgeätzt, auf
die die zu positionierende Komponente aufgesetzt ist. Dadurch ist die Höhe
der Komponente gegenüber der Substratoberfläche exakt definiert. Die
seitliche Ausrichtung der Komponente erfolgt über Anschläge zu beiden
Seiten der Komponente. Die Anschläge sind als Flächen ausgeführt, die
senkrecht zur Substratoberfläche angeordnet sind. Zwischen den
Anschlägen und der einzusetzenden Komponente muß eine Spielpassung
bestehen, damit die Komponente noch eingesetzt werden kann. Da das
Einsetzen der Komponente in den Spalt zwischen den beiden Anschlägen
schwierig ist, wird als Alternative vorgeschlagen, die Komponente mittels
Flip-Chip-Bonds lateral zu justieren. Beim Flip-Chip-Bonding sind allerdings
zusätzliche Prozeßschritte erforderlich; außerdem können nicht alle
Komponenten mit Hilfe dieser Technik befestigt werden.
In der WP 89/01641 ist ein lösbarer Mehrfach-Spleißverbinder für
Lichtwellenleiter offenbart, bei dem mehrere Silizium-Träger über ebenfalls
aus Silizium hergestellte Führungsleisten zueinander positioniert werden.
Die Silizium-Träger haben eine Nut, in die die Führungsleiste eingelegt
wird. Dadurch lassen sich mehrere Träger zueinander fluchtend anordnen.
Da die Führungsleiste in der Nut über Flanken geführt wird, ist die
erzielbare Genauigkeit im Prinzip sehr hoch. Allerdings können, wenn die
Flanken großflächig oder lang sind, Fehlpassungen auftreten, die eine
aktive Nachlustierung erforderlich machen. Mit dieser Technik können
jedoch lediglich Silizium-Komponenten zueinander ausgerichtet werden,
und dies auch nur in bestimmten Richtungen.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung anzugeben, mit deren
Hilfe mikrotechnisch hergestellte Komponenten in beliebiger Weise
zueinander positioniert werden können. Die Anordnung soll
selbstzentrierend sein, d. h. wenn eine Komponente auf die andere
aufgesetzt wird, sollen beide Komponenten von selbst ihre endgültige Lage
einnehmen. Es sollen allenfalls solche Verschiebungen der beiden
Komponenten zueinander möglich sein, die sich auf die Funktion der
Baugruppe nicht oder nur wenig auswirken. Die Anordnung soll aktive
Justierungsschritte bei der Positionierung der Komponenten überflüssig
machen oder zumindest auf ein Minimum beschränken.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit Hilfe der in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale. Wesentlich für die Erfindung ist, einen ersten als Träger
verwendeten mikrostrukturierten Körper und einen zweiten darauf
aufgesetzten mikrostrukturierten Körper mit Ausnehmungen und Ansätzen
zu versehen, die so ineinander passen, daß eine Führung über Flanken
erzielt wird. Die Flanken sind zur Oberfläche des ersten als Träger
verwendeten Körpers geneigt. Bei geeigneter Anordnung der
Ausnehmungen und Ansätze zentrieren sich beide Körper selbst zueinander,
wenn die Ansätze des einen Körpers in die entsprechenden Ausnehmungen
des anderen Körpers eingesetzt werden. Diese Lösung hat deutliche Vorteile
gegenüber bekannten Lösungen, bei denen eine Komponente auf einem
Träger über einen oder mehrere zur Oberfläche des Trägers senkrechte
Anschläge in seiner Lage fixiert wird. So müssen bestimmte aufzusetzende
Komponenten bei senkrecht ausgeführten Anschlägen zusätzlich in der
Höhe fixiert werden, etwa mittels terrassenartigen Ansätzen, die auf der
Oberfläche des als Träger dienenden Körpers aus der Oberfläche
herausgeätzt werden. Bei der erfindungsgemäßen Zentrieranordnung wird
über die geneigten Flanken die aufzusetzende Komponente nicht nur in
lateraler, sondern auch in vertikaler Richtung bezüglich der Oberfläche des
tragenden Körpers fixiert.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß das
Einsetzen einer mit einem Ansatz versehenen Komponente in eine
Ausnehmung, die geneigte Flächen hat, wesentlich einfacher ist, als wenn
die Komponente etwa in einen schmalen, beispielsweise durch Tiefätzen
erzeugten Spalt eingesetzt werden muß. Darüber hinaus ist die Herstellung
von Flächen, die exakt senkrecht zur Oberfläche des tragenden Körpers
stehen, nach wie vor äußerst schwierig, so daß der Anschlag über
senkrechte Flächen zwar konzeptmäßig einfach erscheint, in der Praxis
jedoch vielfältige Probleme aufwirft.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
Ansätze so ausgeführt, daß sie beim Einsetzen in die entsprechenden
Ausnehmungen plastisch oder elastisch nachgeben. Dadurch können
geringe Fehlpassungen, die je nach Herstellungsverfahren unvermeidbar
sind, ausgeglichen werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird zwischen
die Ansätze und die Ausnehmungen ein elastisch oder plastisch
verformbarer Formstoff eingebracht. Durch diesen Formstoff werden die
Selbstzentriereigenschaften der Anordnung weiter verbessert.
In einer weiteren vorteilhaften konkreten Ausgestaltung der Erfindung
handelt es sich bei einem der Körper um ein Silizium-Substrat, in das
pyramiden- oder V-förmige Ausnehmungen hineingeätzt sind. Der andere
Körper ist eine mittels LIGA-Technik bearbeitete Kunststoffplatte, welche auf
ihrer Unterseite keilförmige Ansätze hat, die in die entsprechenden
Vertiefungen im Silizium-Substrat passen. Das Kunststoffteil besitzt auf
seiner Oberseite Haltestrukturen, die weitere Komponenten wie Linsen,
optische Fasern, Laserriege oder Führungsstifte für Steckersysteme
aufnehmen. Das Kunststoffteil fungiert hier als ein Zwischenträger, der es
erlaubt, auch solche Komponenten auf einem Silizium-Träger exakt zu
positionieren, die aufgrund ihrer Geometrie nicht oder nur schwer in die
durch Ätzen erzeugbaren Vertiefungen eingesetzt werden können.
Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele für die Erfindung sind den
Unteransprüchen entnehmbar.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele und der
Zeichnungen eingehend erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einen Linsenkörper in perspektivischer Darstellung, der mit
erfindungsgemäßen Ansätzen versehen ist,
Fig. 2 Einen Trägerkörper mit Ausnehmungen zur Aufnahme eines
Linsenkörpers in vereinfachter perspektivischer Darstellung (anderer
Maßstab als Fig. 1),
Fig. 3 Schnitt durch einen erfindungsgemäß ausgestalteten Linsenkörper
und einen Trägerkörper vor dem Zusammenbau,
Fig. 4 Schnitt durch einen erfindungsgemäß ausgestalteten Linsenkörper
und einen Trägerkörper nach dem Zusammenbau,
Fig. 5 Schnitt durch einen anderen erfindungsgemäß ausgestalteten
Linsenkörper und einen Trägerkörper nach dem Zusammenbau,
Fig. 6a Detaillzeichnung eines besonders vorteilhaften
Ausführungsbeispiels der Erfindung nach Anspruch 3, Zustand vor
Zusammenbau,
Fig. 6b Detaillzeichnung eines besonders vorteilhaften
Ausführungsbeispiels der Erfindung nach Anspruch 3, Zustand nach
Zusammenbau,
Fig. 7a Detaillzeichnung eines besonders vorteilhaften
Ausführungsbeispiels der Erfindung nach Anspruch 5,
Fig. 7b Schnitt durch ein besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiels der
Erfindung nach Anspruch 5 und 6,
Fig. 8 Detaillzeichnung eines besonders vorteilhaften
Ausführungsbeispiels der Erfindung nach Anspruch 2 und 5,
Fig. 9 Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel nach Anspruch 10,
Fig. 10a Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel nach Anspruch 3, vor dem
Zusammenbau,
Fig. 10b Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel nach Anspruch 3, nach dem
Zusammenbau.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. In
Fig. 1 ist ein Linsenkörper dargestellt, der speziell für die Ankopplung von
Laserriegeln an Lichtwellenleiter entwickelt ist. Der Linsenkörper hat Löcher
LH, in die Mikrolinsen eingesetzt sind. Alternativ dazu können die Linsen
direkt aus dem Linsenkörper LK herausgearbeitet sein. Wesentlich für den
Linsenkörper LK ist, daß er mit zwei Ansätzen AN1 und AN2 versehen ist.
Die Ansätze sind in diesem Ausführungsbeispiel keilförmig ausgeführt.
Der Linsenkörper besteht hier aus einem Kunststoff und ist in LIGA-Technik
gefertigt. Mit dieser Technik lassen sich Körper herstellen, deren Toleranzen
weniger als ein Mikrometer betragen. Es können auch andere in der
Mikrotechnik bekannte Verfahren verwendet werden, um den Linsenkörper
mit einer vergleichbaren Präzision herzustellen. Eine Abwandlung der
LIGA-Technik, die man als MIGA-Technik bezeichnet, ist in einem Aufsatz von R.
Müller-Fiedler et al. mit dem Titel "Optoelektronische Mikrosysteme", Bosch
Technische Berichte, 1994, Heft 56, S. 11-26, ausführlich beschrieben.
Den meisten dieser mikrotechnischen Verfahren ist gemein, daß die
Abmaße des herzustellenden Körpers mit lithographischen Methoden
festgelegt werden. Es sind aber auch Verfahren bekannt, bei denen ohne
Lithographieschritt die Körper mit Mikrofräsen oder Mikrobohrern
bearbeitet werden.
Der Linsenkörper LK ist dafür bestimmt, in den in Fig. 2 dargestellten
Trägerkörper TK eingesetzt zu werden. Der Trägerkörper ist in diesem
Ausführungsbeispiel ein Silizium-Substrat. Auf dem Trägerkörper ist ein
Laserriegel LR mit Flip-Chip-Bonds befestigt. Außerdem ist eine Anzahl von
optischen Wellenleiterabschnitten WL auf die Oberfläche des Trägerkörpers
TK aufgebracht. An die Stelle der optischen Wellenleiter können auch
optische Fasern treten, die in V-förmig geätzten Gräben geführt werden.
Der Trägerkörper TK ist mit zwei Ausnehmung A1 und A2 versehen. Im
Ausführungsbeispiel handelt es sich um V-förmige Vertiefungen, die
anisotrop in ein Silizium-Substrat geätzt sind. Der Ätzprozeß wird
vorzugsweise in zwei Stufen unterteilt, wie dies z. B. in einem Aufsatz von A.
Ambrosy et al. mit dem Titel "Silicon Motherboards for Multichannel Optical
Modules", IEEE Transactions on Components, Packaging and
Manufacturing Technology - Part A, Vol. 19, NO. 1, Seiten 34-40,
ausführlich beschrieben wird.
Bei dem in Fig. 1 und Fig. 2 skizzierten Ausführungsbeispiel sind die
Ansätze AN1 und AN2 im Linsenkörper so gestaltet, daß sie sich paßgenau
in die Ausnehmungen A1 und A2 einsetzen lassen. Nach dem Einsetzen
fügen sich die jeweils vier Flanken der Ansätze AN1 und AN2 so an die
Flanken der Ausnehmungen A1 und A2 an, daß keinerlei Spalte zwischen
den Flanken der Ansätze und den Flanken der Ausnehmungen entstehen.
Dadurch werden die beiden Körper in einer fest definierten Lage
zueinander positioniert. Durch diese Anordnung zentrieren sich beim
Einsetzen folglich beide Körper selbst zueinander; eine Nachjustierung ist
hier nicht erforderlich. Nach dem Einsetzen ist der Linsenkörper LK so vor
dem Laserriegel LR angeordnet, daß aus dem Laserriegel LR emittiertes
Licht durch die im Linsenkörper LK enthaltenen oder angeformten Linsen
auf die Eintriftsöffnungen der Wellenleiterenden WL fokussiert wird. Die
hiermit erzielbaren Koppelwirkungsgrade sind deutlich höher als bei
bekannten Lösungen, bei denen die Enden der optischen Fasern
abgerundet werden, um eine Linsenwirkung zu erzielen.
Alternativ können die Ausnehmungen A1 und A2 so in Längsrichtung
verlängert werden, daß der Linsenkörper LK in dieser Richtung, d. h.
zwischen dem Laserriegel LR und den Wellenleiterabschnitten WL,
verschiebbar ist. Eine derartige Verschiebung wirkt sich kaum auf den
Koppelwirkungsgrad aus, hat jedoch den Vorteil, daß die Anforderungen
an die Paßgenauigkeit reduziert werden.
In Fig. 3 und Fig. 4 ist der Vorgang des Einsetzens noch einmal in einem
seitlichen Schnitt dargestellt. Die Ansätze A1 und A2 sind hier nicht keil-,
sondern trapezförmig ausgeführt. Eine trapezförmige Geometrie kann etwa
dann vorteilhaft sein, wenn das Material, aus dem der Linsenkörper besteht,
spröde ist. In diesem Fall kann bei keilförmigen Ansätzen die den Abschluß
des Keils bildende dünne Kante leicht brechen. In dieser seitlichen
Darstellung ist gut zu erkennen, daß der Trägerkörper TK neben den
Ausnehmungen A1 und A2 noch eine wannenförmige Ausnehmung W
enthält. Der Linsenkörper LK ragt teilweise in diese wannenförmige
Ausnehmung W hinein. Damit wird erreicht, daß die optischen Achsen der
Linsen im Linsenkörper LK knapp über der Oberfläche des Trägerkörpers
verlaufen. In dieser Höhe befinden sich üblicherweise auch die
Austriftsöffnungen der Halbleiterlaser und die Eintrittsöffnungen der
optischen Wellenleiter. Ohne eine Absenkung der Linsen auf diese Höhe
müßten sowohl die optischen Wellenleiter als auch der Laserriegel erhöht
angeordnet werden, was mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden wäre.
In einem anderen, in Fig. 5 in einem seitlichen Schnitt dargestellten
vorteilhaften Ausführungsbeispiel wird der Linsenkörper LK nur über zwei
Flanken lateral und vertikal zentriert. Die Ausnehmungen A1 und A2 sind
mit der wannenförmigen Ausnehmung W zusammengefaßt. Entscheidend
ist, daß die beiden Flanken der wannenförmigen Ausnehmung einen genau
definierten Abstand voneinander haben und im gleichen Winkel geneigt
sind, wie die außenliegenden Flanken der beiden Ansätze AN1 und AN2.
Durch diese Anordnung ist der Linsenkörper sowohl lateral als auch vertikal
in seiner Lage genau fixiert. Über einen Anschlag kann der Linsenkörper
auch in Längsrichtung, d. h. senkrecht zur Schnittebene, positioniert
werden.
In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel sind die Ansätze so
gestaltet, daß sie sich beim Einsetzen in die Ausnehmungen elastisch oder
plastisch verformen. Dadurch kann auch bei geringen Paßungenauigkeiten
eine Führung über Flächen gewährleistet werden. Dies ist schematisch in
Fig. 6a und 6b skizziert. Der Ansatz des Körpers K2 besteht aus zwei
keilförmigen Zungen Z1 und Z2. Die Zungen können sich, sofern das
Material des Körpers K2 dies zuläßt, in Richtung der in Fig. 6a abgebildeten
Pfeile P bewegen. Wenn der aus den beiden Zungen gebildete Ansatz in die
Ausnehmung A eingeführt wird, so üben die starren Flanken der
Ausnehmung A auf die Zungen Kräfte aus, so daß die Zungen nach innen
nachgeben. Wenn das Material des Körpers K2 elastisch ist, so drücken in
der endgültigen Lage des Körpers K2 zum Körper K1 die Zungen Z1 und
Z2 gegen die Flanken der Ausnehmung A. Aufgrund dieses Druckes, der
auch in der endgültigen Lage aufrechterhalten wird, ist ein besonders enger
Kontakt zwischen den Flächen sichergestellt.
Die Elastizität der Ansätze des Körpers K2 führt jedoch nicht nur zu einem
spielfreiem Sitz, sondern verbessert auch die Selbstzentriereigenschaften der
Anordnung. Gleiches gilt, wenn nicht die Ansätze, sondern die
Ausnehmungen elastisch sind. Für diesen Fall sei die Selbstzentrierung
anhand des in Fig. 9 dargestellten und weiter unten eingehender
beschriebenen Ausführungsbeispiels der Erfindung erläutert. Auf ein
Silizium-Substrat K1 ist in erfindungsgemäßer Weise ein Zwischenträger K2
aufgesetzt. Der Zwischenträger K2 ist mit Ausnehmungen versehen, in die
optische Fasern FAS1 und FAS2 eingelegt werden. Der Zwischenträger K2
besteht aus einem elastischem Material, welches bei Einlegen der optischen
Fasern nachgibt. Die optische Faser FAS1 paßt formschlüssig in die
entsprechend geformte Ausnehmung des Körpers K2. Die optische Faser
FAS2 hat hier aufgrund von Fertigungstoleranzen einen größeren
Durchmesser als die optische Faser FAS1. Da optische Fasern
überlicherweise hart sind, würde sich bei einem harten Zwischenträger K2
die optische Faser FAS1 nicht in die Ausnehmung einfügen lassen. Selbst
wenn der Einfügevorgang gelänge, so wäre doch eine exakte Positionierung
nicht gewährleistet.
Besteht jedoch der Zwischenträger K2 erfindungsgemäß aus einem
elastischen Material, so gibt das Material bei Einsetzen der optischen Fasern
FAS2 in Richtung der in Fig. 9 eingezeichneten Pfeile nach. Der sich
einstellende Druckausgleich führt dazu, daß die optische Faser FAS2 sich
selbst zentriert, das heißt die Achse der optischen Faser wird genau in der
gewünschten Position fixiert. Diese Art der Selbstzentrierung tritt auch bei
anderen Körpern auf, sofern die Ausnehmungen eine symmetrische Form
haben.
Besteht der Körper K2 aus einem plastisch verformbaren Material, so wird
kein dauerhafter Druck von den Zungen auf die Flanken der Ausnehmung
ausgeübt. In diesem Fall passen sich die Zungen genau der Form der
Ausnehmung an, wodurch sich u. U. auch größere Herstellungstoleranzen
ausgleichen lassen.
Um ein Nachgeben der Ansätze zu ermöglichen, können diese wie in Fig.
6a und 6b dargestellt als Doppelzunge ausgebildet werden. Welche Form
für die Ansätze im Einzelfall besonders günstig ist, um ein Nachgeben zu
ermöglichen, hängt vor allem vom Material des die Ansätze tragenden
Körpers ab. Bei sehr elastischen Materialien ist u. U. keine besondere
Gestaltung erforderlich. Bei weniger elastischen Materialien sollten die
Ansätze besonders filigran sein, um ein Nachgeben zu ermöglichen.
Wenn die Ansätze oder Ausnehmungen so ausgeführt sind, daß sie beim
Einsetzen der Ansätze in die Ausnehmungen elastisch oder plastisch
nachgeben, dann kann die Gestalt der Ansätze und der entsprechenden
Ausnehmungen so gewählt werden, daß erst nach der Verformung eine
Zentrierung über geneigte ebene oder gekrümmte Flächen erfolgt. Fig. 10a
zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein erster Körper K1 eine
Ausnehmung A mit keilförmigen Querschnitt hat. Ein zweiter darauf
aufgesetzter Körper K2 hat einen Ansatz AN, der einen halbkreisförmigen
Querschnitt hat. Wenn, wie in Fig. 10b dargestellt, der Ansatz AN in die
Ausnehmung A eingeführt ist, so gibt der elastische oder plastische Ansatz
AN des Körpers K2 nach. Dadurch berührt der Ansatz die Ausnehmung
nicht entlang einer Linie, sondern im Bereich einer schrägen Fläche.
Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel sieht vor, in die
Ausnehmungen einen elastisch oder plastisch verformbaren Formstoff, etwa
ein Polymer, einzubringen. Dies hat vor allem zwei Vorteile. Zum einen füllt
der Formstoff durch Fertigungstoleranzen auftretende Spalte auf, so daß ein
spielfreier Sitz sichergestellt ist. Vor allem jedoch unterstützt dieser Formstoff
die Selbstzentriereigenschaften erheblich, sofern die Ausnehmungen
symmetrisch geformt sind. Wenn der Spalt zwischen den beiden Körpern
schmal genug ist, so hat ein flüssiger oder zähflüssiger Stoff, der in diesen
Spalt eingebracht wird, das Bestreben, sich in einer möglichst gleichmäßig
dünnen Schicht in diesem Spalt zu verteilen. Dieser vermutlich auf
Oberflächenspannungen zurückgehende Effekt ist auch aus Anwendungen
in anderen Bereichen der Technik bekannt.
Schematisch ist dieser Selbstzentrierungsvorgang in Fig. 7a dargestellt. Ein
Ansatz AN eines Körpers K2 ragt in eine symmetrische Ausnehmung eines
Körpers K1. Der vor dem Einsetzen in die Ausnehmung eingebrachte
Formstoff FS wird vom hineinragenden Ansatz AN teilweise so verdrängt,
daß sich ein dünner Film zwischen Ausnehmung und Ansatz AN ausbildet.
Da der Film eine gleichmäßige Dicke anzunehmen bestrebt ist, wird, wie in
Fig. 7a erkennbar, der Ansatz sehr genau gegenüber der Ausnehmung
zentriert. Ebenso ist es möglich, die Ansätze mit einem Film zu überziehen,
der die gewünschten elastischen oder plastischen Eigenschaften hat.
Besonders vorteilhaft kann ein Klebstoff als Formstoff verwendet werden.
Der Klebstoff hat im flüssigen Zustand plastische oder auch elastische
Eigenschaften und unterstützt somit die Selbstzentrierung.
Im folgenden werden weitere Varianten der Erfindung beschrieben, die die
breiten Anwendungsmöglichkeiten und vielfältigen Vorteile der Erfindung
belegen. So kann die erfindungsgemäße Ausrichtung der Körper über
geneigte Flanken auch nur dazu dienen, den aufzusetzenden gegenüber
dem tragenden Körper in lateraler, d. h. parallel zu Oberfläche des
tragenden Körpers, zu fixieren. Die Festlegung der vertikalen Position kann
dann über geeignet ausgebildete Anschläge erfolgen. In Fig. 7b ist das in
Fig. 7a dargestellte Ausführungsbeispiel noch einmal in der Übersicht
skizziert. Die Ansätze AN1 und AN2 ragen in die entsprechenden
Ausnehmungen des tragenden Körpers K1 hinein. Da hier ebenfalls ein
Formstoff zwischen die Ansätze und die Ausnehmungen eingebracht ist,
liegt der Körper K2 zunächst nicht fest auf dem Körper K1 auf, so daß die
vertikale Lage der Körper zueinander nicht exakt bestimmt ist. Um auch die
vertikale Ausrichtung exakt zu definieren, ist der Körper K2 mit zwei
Anschlägen ANS1 und ANS2 versehen. Diese Anschläge liegen auf dem
Körper K1 auf. Dadurch ist der Abstand der beiden Körper voneinander
exakt festgelegt. Aufgrund der symmetrischen Anordnung der Ansätze bzw.
Ausnehmungen wird bei diesem Ausführungsbeispiel erreicht, daß selbst bei
größeren Fertigungstoleranzen der aufgesetzte Körper K2 exakt zum
Träger-Körper K1 zentriert wird.
Je nach Material der Körper und der zur Bearbeitung eingesetzten Technik
kann es sinnvoll sein, die Ansätze und Ausnehmungen der Körper nicht mit
ebenen, sondern mit gekrümmten Flächen zu versehen. Bei Keramiken
lassen sich beispielsweise mittels Mikrofräsen Ausnehmungen erzeugen, die
die Form eines Kugelabschnitts haben. Dies ist in Fig. 8 in einem seitlichen
Schnitt dargestellt. Der andere Körper kann, wie hier gezeigt, in der oben
erläuterten Weise mit einem Anschlag versehen sein. Möglich ist aber auch,
in diese Ausnehmung eine Kugellinse einzulegen.
Denkbar ist auch, daß der tragende Körper nicht mit Ausnehmungen,
sondern mit Ansätzen versehen ist. Der aufgesetzte Körper hat
dementsprechend keine Ansätze, sondern Ausnehmungen. Möglich ist
auch, daß ein Körper sowohl Ansätze als auch Ausnehmungen hat.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, auf
einem stabilen Träger, etwa aus Silizium oder aus einer Keramik, einen
Zwischenträger auf die erfindungsgemäße Weise zu befestigen. Die
Unterseite des Zwischenträgers ist zu diesem Zweck mit erfindungsgemäßen
Ansätzen versehen. Auf der Oberseite des Zwischenträgers befinden sich
Positionierstrukturen, die der lagegenauen Anordnung weiterer
Komponenten dienen. Bei diesen weiteren Komponenten kann es sich
beispielsweise um optische, elektrische oder fluidische Mikrostrukturen
handeln. Fig. 9 zeigt einen Zwischenträger K2, der auf einen Träger K1
aufgesetzt ist. Auf der Oberseite des Zwischenträgers sind Ausnehmungen
vorhanden, die in diesem Beispiel optische Fasern FAS1 und FAS2
aufnehmen. Der Zwischenträger fungiert somit als eine Art
Montageplattform für weitere Komponenten.
Der Zwischenträger erlaubt es, auch solche Komponenten präzise
zueinander anzuordnen, die sich ansonsten auf üblichen Halbleiter- oder
Keramikträgern nicht oder nur schwer positionieren und befestigen lassen.
Wenn z. B. quaderförmige Komponenten passiv justiert werden sollen, so
sollten zweckmäßigerweise die korrespondierenden Ausnehmungen im
Träger ebenfalls quaderförmig sein. Derartige quaderförmige
Ausnehmungen sind in den üblichen Trägern jedoch nicht mit der für eine
passive Justierung notwendigen Präzision herstellbar. Mit dem Einfügen
eines Zwischenträgers können auch quaderförmige Komponenten
zuverlässig und hochgenau positioniert werden, da die Herstellung
quaderförmiger Ausnehmungen beispielsweise in Kunststoff mittels LIGA-
oder dazu verwandten Techniken möglich ist.
Ebenso ist es möglich, auf einen Träger aus einem Halbleiter oder einer
Keramik gänzlich zu verzichten und statt dessen nur einen
mikrostrukturierbaren Träger aus Kunststoff oder Glas als Träger zu
verwenden. Bei der Befestigung der Komponenten auf diesem Träger kann
auf das erfindungsgemäße Zentrierprinzip zurückgegriffen werden.
Claims (11)
1. Anordnung, bestehend aus einem ersten (TK in Fig. 1 bis 5; K1 in Fig. 6
bis 9) und einem zweiten Körper (LK in Fig. 1 bis 5; K2 in Fig. 6 bis 9),
die jeweils Herstellungstoleranzen kleiner als drei Mikrometer haben,
bei der
- - der erste Körper (TK, K1) ein Träger ist, der aus Silizium oder einer Keramik besteht und der eine im wesentlichen ebene Oberfläche hat,
- - und der zweite Körper (LK, K2) aus Glas oder aus Kunststoff oder aus Metall oder aus einer Keramik besteht und auf der Oberfläche des ersten Körpers aufliegt
- - und einer der beiden Körper eine Ausnehmung (A, A1, A2) hat und
- - der andere der beiden Körper einen Ansatz hat (AN, AN1, AN2) und
- - der Ansatz (AN, AN1, AN2) des einen Körpers in die
Ausnehmung (A, A1, A2) im anderen Körper hineinragt,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Ansatz (AN, AN1, AN2) des einen Körpers und die Ausnehmung (A, A1, A2) im anderen Körper wenigstens im Bereich einer ebenen Fläche berühren, die schräg zur Oberfläche des tragenden Körpers angeordnet ist.
2. Anordnung, bestehend aus einem ersten (K1 in Fig. 8) und einem
zweiten Körper (K2 in Fig. 8), die jeweils Herstellungstoleranzen kleiner
als drei Mikrometer haben, bei der
- - der erste Körper (K1) ein Träger ist, der aus Silizium oder einer Keramik besteht und der eine im wesentlichen ebene Oberfläche hat,
- - und der zweite Körper (K2) aus Glas oder aus Kunststoff oder aus Metall oder aus einer Keramik besteht und auf der Oberfläche des ersten Körpers aufliegt
- - und einer der beiden Körper eine Ausnehmung hat und
- - der andere der beiden Körper einen Ansatz (AN in Fig. 8) hat und
- - der Ansatz (AN) des einen Körpers in die Ausnehmung im
anderen Körpers hineinragt,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Ansatz (AN) und die Ausnehmung wenigstens im Bereich einer gekrümmten Fläche berühren.
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ansatz (Z1, Z2 in Fig. 6a) des einen Körpers
(K1 in Fig. 6a) elastisch oder plastisch verformbar ist, so daß er bei
Einsetzen in die Ausnehmung (A in Fig. 6a) des anderen Körpers (K2)
nachgibt.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausnehmung des einen Körpers elastisch oder
plastisch verformbar ist, so daß sie nachgibt, wenn der Ansatz des
anderen Körpers in die Ausnehmung eingesetzt wird.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Ausnehmung im einen Körper (K1 in
Fig. 7a, 7b, 8) und dem Ansatz (AN in Fig. 7a, 8, AN1, AN2 in Fig. 7b)
des anderen Körpers ein Formstoff (FS) ist, der zumindest beim
Einsetzen des Ansatzes in die Ausnehmung elastisch oder plastisch
verformbar ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der beiden Körper voneinander
durch einen Anschlag (ANS1, ANS2 in Fig. 7b) definiert ist, der nicht
elastisch oder plastisch verformbar ist.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ansatz (AN1, AN2 in Fig. 1) des einen Körpers
(LK) eine annähernd keilförmige Gestalt und die Ausnehmung (A1, A2
in Fig. 2) im anderen Körper (TK) eine annähernd V-förmige Gestalt
hat.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Körper aus Silizium besteht und dieser
Körper eine Ausnehmung hat, die durch anisotropes Ätzen erzeugt ist.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Körper (LK in Fig. 1) aus Kunststoff oder
photostrukturierbarem Glas besteht und wenigstens eine gekrümmte
Fläche (LH in Fig. 1) hat, so daß dieser Körper (LK) für einen durch
diese gekrümmte Fläche (LH) hindurchtretenden Lichtstrahl als Linse
wirkt.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem zweiten Körper (K2 in Fig. 9) wenigstens
ein dritter Körper (FAS1, FAS2) mit optischer oder mechanischer oder
elektrischer Funktion lösbar oder unlösbar befestigt ist.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder der beiden Körper mehrere Ansätze
und/oder Ausnehmungen hat.
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