DE19533601A1 - Ballonkatheter - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Ballonkatheter und insbesondere Ballonaufweitkatheter zur
Behandlung von Gefäßkrankheiten. Für den Fachmann versteht es sich, daß die vorliegende
Erfindung mit Vorteil auch in ähnlichen Bereichen eingesetzt werden kann, die im folgenden
nicht diskutiert sind.
Zur Korrektur oder Verhinderung von Gefäßkrankheiten wurde eine Vielzahl von therapeuti
schen Techniken entwickelt. Die Koronargefäßerkrankung stellt beispielsweise einen krank
haften Zustand des Herzens dar, bei welchem der Blutstrom zu dem Herzmuskel partiell oder
total durch in den Koronararterien befindliches okklusives Material eingeschränkt ist, welches
das Blutdurchflußlumen verengt. Das okklusive Material bewirkt, daß Teile des Herzmuskels
nicht mit dem notwendigen mit Sauerstoff angereicherten Blut versorgt werden. Eine Koro
nargefäßerkrankung kann durch einen chirurgischen Eingriff behandelt werden, der als Koro
nargefäß-Bypass-Transplantat-Eingriff bezeichnet wird. Bei diesem chirurgischen Eingriff
wird der Blutstrom zu dem Herzmuskel unterstützt, indem eine fremde Leitung, beispiels
weise ein Wadenvenen-Transplantat, in das Herz transplantiert wird. Ein erstes Ende des
Wadenvenen-Transplantats wird dabei mit der aufsteigenden Aorta (proximal von dem okklu
siven Material) verbunden, während das andere Ende mit der Arterie distal mit Bezug auf das
okklusive Material verbunden wird. Obwohl diese Technik sich für die Behandlung von Koro
nargefäßerkrankungen in nativen Koronararterien eignet, ist es nicht ungewöhnlich, daß sich
im Laufe der Zeit in dem Wadenvenentransplantat okklusives Material bildet, wodurch eine
zusätzliche Therapie notwendig wird.
Die perkutane transluminale Koronargefäßplastik (PTCA) hat als effektive und weniger inva
sive Alternative zu der Koronargefäß-Bypass-Transplantation bei gewissen Patientengruppen
weite Verbreitung gefunden. Bei der perkutanen transluminalen Koronargefäßplastik wird ein
Angioplastie-Ballonkatheter verwendet, wobei verschiedene Arten solcher Katheter bekannt
sind. Der Ballonkatheter wird in den Körper über die Femoralarterie eingeführt und unter
stützt durch einen Führungskatheter und (für gewöhnlich) einen Führungsdraht, zu den Koro
nararterien geleitet. Der Ballon wird in die Verengung in der Arterie eingebracht und an
schließend aufgeweitet. Der aufgeweitete Ballon weitet die Verengung auf und stellt den
Blutstrom zu Teilen des Herzmuskels wieder her, die von einer ausreichenden Zufuhr von mit
Sauerstoff angereichertem Blut abgeschnitten waren.
Ein Ballonkatheter für die perkutane transluminale Koronargefäßplastik ist typischerweise
etwa 140 bis 150 cm lang, und er ist an seinem proximalen Ende mit einem Anschlußstück
sowie an seinem distalen Ende mit einem Ballon versehen. Das Anschlußstück erlaubt die
Verbindung mit einer Aufweitvorrichtung, die benutzt wird, um den Ballon aufzuweiten und
zu kollabieren. Ein Ballonkatheter für die perkutane transluminale Koronargefäßplastik weist
ferner ein sich über seine gesamte Länge erstreckendes Aufweitlumen auf, das es erlaubt,
Aufweitfluid in den Ballon hinein- und aus dem Ballon herauszubringen. In Abhängigkeit von
der Art des verwendeten Katheters kann ein Aufweitlumen einen kreisförmigen oder einen
ringförmigen Querschnitt aufweisen. Einige Katheter sind mit einem Aufweitlumen versehen,
das an dem proximalen Ende des Schafts kreisförmig und an dem distalen Schaftende ring
förmig ist. Weil Katheter für die perkutane transluminale Koronargefäßplastik ein relativ klei
nes Profil haben, um durch das Gefäßsystem hindurchgeführt werden zu können, ist das sich
durch den Schaft hindurch erstreckende Aufweitlumen entsprechend klein. Die große Länge
eines typischen Aufweitlumens bewirkt in Kombination mit dessen relativ geringer Größe
einen erheblichen Widerstand für den Aufweitfluidstrom. Infolgedessen ist die zum Aufwei
ten und Kollabieren des Ballons erforderliche Zeitspanne entsprechend lang. Weil die Durch
flußmengen proportional dem Druck sind, ist die auf das Aufweitfluid einwirkende Wider
standskraft insbesondere beim Kollabieren des Ballons festzustellen, wo der maximal mög
liche Druckgradient 1 bar beträgt. Die Kollabierdauer ist bedeutsam, weil eine übermäßig
lange Kollabierdauer die Fähigkeit des behandelnden Arztes in Frage stellt, eine Anämie zu
beheben und/oder den Blutstrom über die gerade aufgeweitete Okklusion wiederherzustellen.
Außerdem tragen die Nachgiebigkeit des Aufweitfluids, der Aufweitvorrichtung und der ge
samten den Fluidweg bildenden Struktur zu der Verzögerung beim Kollabieren und Aufwei
ten bei. Die Nachgiebigkeit des Fluidsystems vermindert die Fähigkeit des Ballons, unmittel
bar auf eine Betätigung der Aufweitvorrichtung zu reagieren.
Eine Aufweitvorrichtung ist typischerweise in der Lage, auf Drücke von etwa 21 bar aufzu
weiten und beim Kollabieren ein nahezu perfektes Vakuum zu erzeugen (perfektes Vakuum =
-1 bar). Eine Aufweitvorrichtung hat für gewöhnlich die Form einer modifizierten 20 cm³
Spritze; zu ihr gehört typischerweise ein mit Gewinde versehener Kolben mit einem Griff und
einem Verriegelungsmechanismus sowie ein Druckmesser. Aufgrund ihrer Größe und ihres
Gewichts ist eine typische Aufweitvorrichtung im Vergleich zu einem Katheter für perkutane
transluminale Koronargefäßplastik extrem sperrig.
Bekannte Ballonaufweitkatheter und Aufweitvorrichtungen sind mit gewissen Nachteilen be
haftet, die auszuräumen erwünscht ist. Beispielsweise ist es wünschenswert, die zum Aufwei
ten und Kollabieren eines Ballonkatheters erforderliche Zeit zu senken und das sofortige An
sprechen des Ballons zu verbessern. Dies wurde ein rascheres Kollabieren des Ballons gestat
ten und dadurch mangelnde Blutversorgung und andere nachteilige Reaktionen auf lang an
dauerndes Aufweiten des Ballons ausräumen oder mildern. Eine Reduktion der
Aufweit/Kollabier-Dauer wurde außerdem eine wirkungsvollere Anwendung der mit pulsierendem
Ballon arbeitenden Technik ermöglichen. Eine Beseitigung eines signifikanten Teils der
Nachgiebigkeit des Fluidsystems würde es dem behandelnden Arzt erlauben, das Ansprechen
der Gefäßverengung auf das Aufweiten des Ballons besser zu "fühlen". Diese wünschenswer
ten Aspekte würden die Fähigkeit des behandelnden Arztes, eine Koronargefäßerkrankung zu
behandeln, verbessern.
Es ist auch erwünscht, die Notwendigkeit des Einsatzes einer sperrigen Aufweitvorrichtung zu
eliminieren. Ein Eliminieren des Erfordernisses einer Aufweitvorrichtung würde beispiels
weise die Anzahl der bei einem Eingriff notwendigen Zusatzvorrichtungen verringern, die
Anzahl der notwendigen Vorbereitungsprozeduren verkleinern, den erforderlichen Speicher
raum herabsetzen und die Menge an bei einem Eingriff erzeugtem medizinischem Abfall ver
kleinern. Alle diese Vorteile würden schließlich einen wesentlichen Betrag an Zeit und Auf
wand seitens des behandelnden Arztes, der medizinischen Hilfskräfte, des Krankenhauses und
des Patienten einsparen.
Mit der Erfindung werden die vorstehend geschilderten Nachteile bekannter Anordnungen
durch einen in einen lebenden Körper einbringbaren Ballonkatheter vermieden, der versehen
ist mit einem langgestreckten Schaft, der ein proximales Ende, ein distales Ende und einen in
ein Lumen eines lebenden Körpers einführbaren distalen Teil aufweist, und einem aufweit
baren Ballon, der ein proximales Ende und ein distales Ende aufweist und dessen proximales
Ende mit dem distalen Ende des Schaftes verbunden ist, wobei der Ballonkatheter erfindungs
gemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Druckquelle mit dem distalen Teil des Schaftes
verbunden ist.
Entsprechend einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Ballonkatheter mit
einem langen Schaft vorgesehen, mit dessen distalem Ende ein aufweitbarer Ballon verbunden
ist. Eine Druckquelle ist mit dem Schaft an einer zwischen dem proximalen Schaftende und
dem distalen Schaftende liegenden Stelle verbunden und dient dem Aufweiten und Kollabie
ren des Ballons. Bei dem Ballonkatheter kann es sich um einen Festdrahtkatheter, einen
Über-den-Draht-Katheter oder einen Einzeloperateur-Wechselkatheter handeln. Die Druckquelle
kann einen Kolben und eine Kammer aufweisen, wobei an dem Kolben ein Betätigungsglied
angebracht ist. Bei dem Betätigungsglied kann es sich um eine massive Stange oder ein hoh
les Rohr handeln. Wird als Betätigungsglied ein Rohr vorgesehen, kann dieses benutzt wer
den, um Aufweitfluid in die Druckquelle und das Aufweitlumen einzuführen. Eine Aufnahme,
beispielsweise eine Spule oder ein rohrförmiger Reif, kann zur Aufnahme des Betätigungs
gliedes vorgesehen werden, wenn letzteres in proximaler Richtung gezogen wird. Ein Druck
sensor/Messer und eine Ballongrößenskala können in die Katheteranordnung integriert sein,
um den behandelnden Arzt bei der Überwachung des Eingriffes zu unterstützen. Ein in Längs
richtung oszillierender Antrieb, beispielsweise ein Elektromagnet, kann mit der Druckquelle
in Wirkungsverbindung stehen.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ein Ballonkatheter mit einem
in den Körper teilweise eingeführten proximalen Schaftabschnitt und einem distalen Schaft
abschnitt vorgesehen, der sich innerhalb des Körpers weiter erstreckt. Der distale Schaft
abschnitt bildet ein Aufweitlumen, dessen proximales Ende benachbart dem proximalen Ende
des distalen Schaftabschnitts endet. Ein Ballon ist mit dem distalen Ende des distalen Schaft
abschnitts verbunden; er steht mit dem Aufweitlumen in Fluidverbindung. Der Ballonkatheter
kann auch ein Vorbereitungslumen aufweisen, das sich durch den proximalen Schaftabschnitt
hindurcherstreckt, um das Einbringen von Aufweitfluid in das Aufweitlumen zu erleichtern.
Ein Drucksensor/Messer und eine Ballongrößenskala können gleichfalls in den Katheter inte
griert sein, um dem behandelnden Arzt das Überwachen der Prozedur zu erleichtern.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist ein Ballon
katheter einen langen Schaft mit einem sich durch den Schaft hindurcherstreckenden Lumen
auf. Ein aufweitbarer Ballon ist mit dem distalen Ende des Schafts verbunden. Ein Kolben
sitzt in dem Lumen des Schafts, und ein Betätigungsglied ist mit dem Kolben verbunden.
Beim Einsatz eines Ballonkatheters, der einen langen Schaft, mit dessen distalem Ende ein
Aufweitballon verbunden ist, und eine Druckquelle aufweist, die mit dem Schaft an einer zwi
schen dem proximalen Ende des Schafts und dem distalen Ende des Schafts liegenden Stelle
in Verbindung steht, werden die folgenden Schritte durchgeführt: (1) Der Ballonkatheter wird
in das Gefäßsystem eines Patienten eingeführt, (2) der Ballon wird innerhalb des Gefäß
systems in eine Stellung benachbart einer Behandlungsstelle positioniert, (3) die Druckquelle
wird betätigt, um dem Ballon aufzuweiten, (4) die Druckquelle wird betätigt, um den Ballon
zu kollabieren, und (5) der Ballonkatheter wird aus dem Gefäßsystem herausgezogen. Das
Aufweiten und das Kollabieren des Ballons können in rascher Folge mit Frequenzen wieder
holt werden, die im wesentlichen innerhalb des Schallbereichs oder darunter liegen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Ballonkatheters;
Fig. 2a, 2b, 3 und 4 spezielle Ausführungsbeispiele von Kathetern mit den Grundmerkmalen
der Fig. 1, und zwar
Fig. 2a und 2b Schnittansichten von zwei Ausführungsformen eines
Einzeloperateur-Wechselkatheters,
Fig. 3 und 4 Schnittansichten von Ausführungsformen eines Festdrahtkatheters und eines
Über-den-Draht-Katheters,
Fig. 5 und 6 Ausführungsbeispiele von Druckquellen, wie sie beispielsweise bei den
Kathetern nach den Fig. 2a bis 4 vorgesehen werden können,
Fig. 7 bis 13 Schnittansichten von verschiedenen Ausführungsbeispielen von proximalen
Anordnungen, wie sie z. B. bei den Kathetern gemäß den Fig. 2a bis 4 verwendet
werden können, und
Fig. 14 bis 21 das Ansprechverhalten eines erfindungsgemäßen Ballonkatheters auf ver
schiedene Bedingungen im Vergleich zu dem Ansprechverhalten eines bekannten
Kathetersystems, und zwar
Fig. 14 und 15 das Ansprechverhalten des Ballons bei einem einmaligen Aufweiten
und Kollabieren,
Fig. 16 und 17 das Ansprechverhalten des Ballons bei einem zyklischen Aufweiten
und Kollabieren,
Fig. 18 und 19 das Ansprechverhalten einer synthetischen Gefäßläsion auf das
Aufweiten des Ballons sowie
Fig. 20 und 21 das Ansprechen des Ballons auf eine elektromagnetisch ange
triebene Druckquelle.
Für ausgewählte Elemente sind Beispiele für den Aufbau, die verwendeten Werkstoffe, die
Abmessungen und die Herstellungsverfahren angegeben. Bei allen anderen Elementen kann es
sich um herkömmliche Ausführungsformen handeln. Für den Fachmann versteht es sich, daß
bei zahlreichen Beispielen zweckentsprechende Alternativen gleichfalls eingesetzt werden
können.
In Fig. 1 ist eine Ausführungsform eines Ballonkatheters schematisch dargestellt. Der Kathe
ter 20 weist einen Schaft 22, einen Ballon 25 und eine Druckquelle 21 auf, die mit dem Schaft
22 an einer Stelle verbunden ist, die proximal mit Bezug auf den Ballon 25 und distal mit
Bezug auf das proximale Ende des Schafts 22 liegt. Die Druckquelle kann einen Stößel oder
Kolben 24 aufweisen, der innerhalb einer Kammer 23 angeordnet ist. Ein Betätigungsglied 26
kann mit dem Kolben 24 verbunden sein und sich proximal im wesentlichen parallel zu dem
Schaft 22 erstrecken.
Bei dem Katheter 20 kann es sich um jeden beliebigen Ballonkathetertyp handeln, der für eine
Vielzahl von medizinischen Eingriffen benutzt werden kann. Beispielsweise kann der Kathe
ter 20 als Einzeloperateur-Wechsel-Ballonkatheter, Festdraht-Ballonkatheter oder
Über-den-Draht-Ballonkatheter ausgebildet sein, und er kann für koronare, periphere, cerebrale und
uretrale Anwendungen benutzt werden. Außerdem kann der Katheter 20 mit weiteren klinisch
signifikanten Merkmalen ausgestattet sein, beispielsweise als Perfusionskatheter oder mit der
Möglichkeit einer Medikamentenabgabe. Für die Zwecke der nachstehenden Diskussion sind
die speziell erläuterten Ausführungsformen auf ein Kathetersystem gerichtet, das insbesondere
für perkutane transluminale Koronargefäßplastik-Prozeduren geeignet ist. Mit einfachen kon
struktiven Modifikationen kann der Katheter 20 jedoch auch für andere medizinische Anwen
dungen eingesetzt werden, die vorliegend nicht näher erläutert sind.
Der Ballon 25 kann gleichfalls in verschiedenartiger Weise aufgebaut sein. Der Werkstoff des
Ballons 25 kann aus Polymeren ausgewählt sein, zu denen unter anderem Polyolefincopoly
mer, Polyester, Polyethylenterephthalat, Polyethylen, Polyether-Block-Amid, Polyamid, Poly
imid, Nylon, Latex und Urethan gehören. Der Ballon 25 kann durch Blasformen einer Poly
merextrudiermasse in die gewünschte Form gebracht werden. Eine Reihe von Hilfsmaßnah
men kann benutzt werden, um die Materialeigenschaften des Ballons 25 zu beeinflussen. Bei
spielsweise kann die Polymerextrudiermasse Gammastrahlung ausgesetzt werden, welche die
Polymerinfrastruktur ändert, um während des Blasformens für eine gleichförmige Expansion
zu sorgen und bei Benutzung erhöhte Berstfestigkeit zu haben. Des weiteren kann der ge
formte Ballon 25 einem Niedertemperatur-Plasmafeld ausgesetzt werden, das die Oberflä
cheneigenschaften des Ballons 25 ändert, um für verbesserte Adhäsionseigenschaften zu sor
gen. Für den Fachmann versteht es sich, daß andere Werkstoffe und Fertigungsverfahren ein
gesetzt werden können, um einen für die vorliegenden Zwecke geeigneten Ballon 25 zu erhal
ten.
In ähnlicher Weise kann der Schaft 22 in mehreren unterschiedlichen Konstruktionen, aus
verschiedenen Werkstoffen und mit unterschiedlichen Abmessungen ausgeführt sein, was je
weils von den gewünschten Eigenschaften abhängt. Der Schaft 22 kann beispielsweise aus
einem extrudierten Polymerschlauch, einem Hyporohr aus rostfreiem Stahl oder einem Ver
bundwerkstoff, wie einem in Polyimid gekapselten Geflecht aus rostfreiem Stahl, gefertigt
sein. Um für unterschiedliche Eigenschaften entlang der Längsabmessung des Katheters 20 zu
sorgen, können beim Schaft 22 Durchmesseränderungen vorgesehen sein oder unterschied
liche Konstruktionsarten miteinander kombiniert sein. Beispielsweise kann der Schaft 22
einen proximalen Abschnitt aus Verbundwerkstoff in Kombination mit einem distalen Ab
schnitt aus Polymer aufweisen. Für den Fachmann versteht es sich, daß der Schaft 22 in ver
schiedenartigster Weise aufgebaut sein kann, ohne daß dies vorliegend im einzelnen erläutert
zu werden braucht.
Die Druckquelle 21 ist in Fig. 1 in allgemeinster Form dargestellt; sie kann im Rahmen der
Erfindung variiert werden. Spezielle Ausführungsformen der Druckquelle 21 sind unten unter
Bezugnahme auf die Fig. 5 und 6 erläutert. Die in Fig. 1 dargestellte Druckquelle 21 steht
mit dem Ballon 25 in Fluidverbindung und bewirkt bei Betätigung, daß sich der Ballon 25
aufweitet oder kollabiert. Bei dicht an dem Ballon 25 angeordneter Druckquelle 21 wird im
Vergleich zu einem konventionellen Ballonkatheter das effektive Aufweitlumen 29 beträcht
lich verkürzt. Das verkürzte Aufweitlumen senkt sowohl den Widerstand gegenüber einem
Fluidstrom als auch die Nachgiebigkeit des Fluidweges. Beide diese Effekte vermindern die
Zeitdauer, die benötigt wird, um den Ballon aufzuweiten oder zu kollabieren. Die verminderte
Kollabierdauer gestattet es dem Arzt, mangelnde Blutversorgung und andere unerwünschte
Reaktionen auf langandauernde Aufweitung des Ballons rasch zu beseitigen. Dadurch, daß ein
wesentlicher Teil der Fluidnachgiebigkeit des Systems eliminiert wird, kann der behandelnde
Arzt das Ansprechen der Gefäßverengung auf das Aufweiten des Ballons besser "fühlen".
Außerdem sorgt die Druckquelle 21 für ein unmittelbareres Ansprechen des Ballons, was sich
insbesondere bei der Pulsationsballontechnik bemerkbar macht. Durch die Integration der
Druckquelle 21 wird ferner der Gebrauch einer sperrigen Aufweitvorrichtung unnötig. Das
Eliminieren des Bedarfs an einer Aufweitvorrichtung vermindert die Anzahl der für einen Ein
griff benötigten Hilfsgeräte, verkleinert die Anzahl der erforderlichen Vorbereitungsprozedu
ren, verringert den notwendigen Speicherraum und reduziert die Menge des bei einem Eingriff
anfallenden medizinischen Abfalls, was letztlich dazu beiträgt, einen wesentlichen Teil der
benötigten Zeit und des betreffenden Aufwands einzusparen.
Die Druckquelle 21 weist den in der Kammer 23 angeordneten Stößel oder Kolben 24 auf.
Die Druckquelle 21 kann weitgehend wie eine konventionelle Spritze arbeiten, was die allge
meinen Prinzipien der Fluidverdrängung und des Fluiddruckes anbelangt. Der Kolben 24 kann
praktisch jede beliebige vorgegebene Geometrie haben, und er ist so bemessen, daß er beweg
bar ist und in die vorzugsweise in den Schaft integrierte Kammer 23 dichtend paßt. Der Kol
ben 24 kann durch unterschiedliche Mechanismen verschoben werden, unter anderem durch
einfache Betätigung in Längsrichtung (beispielsweise mittels eines Schubgliedes), durch dre
hende Betätigung (beispielsweise in Form eines Gewindekolbens) oder durch magnetische
Betätigung (beispielsweise über einen Elektromagneten). Der Kolben 24 kann mit einem mit
dem Kolben in Wirkverbindung stehenden Betätigungsglied 26 ausgestattet sein, das sich von
dem Kolben 24 in proximaler Richtung bis zu einer Stelle erstreckt, wo der behandelnde Arzt
Zugriff zu dem Betätigungsglied hat und dieses betätigen kann, um den Ballon 25 aufzuwei
ten oder zu kollabieren. Das Betätigungsglied 26 kann als Schubglied arbeiten, um den Kol
ben 24 innerhalb der Kammer 23 in Längsrichtung zu verlagern. Das Betätigungsglied 26
kann aber auch als rotierende Welle ausgebildet sein, um einen mit Gewinde versehenen Kol
ben (nicht dargestellt) drehend zu betätigen. Des weiten kann das Betätigungsglied 26 als
elektrische Strecke ausgelegt sein, um einen (nicht dargestellten) Elektromagnetkolben zu
betätigen. Das Betätigungsglied 26 kann ferner massiv oder (wie dargestellt) rohrförmig aus
gebildet sein, um ein Vorbereitungslumen 69 bereitzustellen, über das Aufweitfluid vor dem
Einsatz in-vivo zu der Druckquelle 21, dem Aufweitlumen 29 und dem Ballon 25 gelangt.
Das Aufweitfluid kann auch mittels einer Spritze und einer Nadel eingebracht werden, die in
die Druckquelle 21 oder das Aufweitlumen 29 eingeführt werden kann.
In Fig. 2a ist eine erste Ausführungsform eines Einzeloperateur-Wechselkatheters veran
schaulicht. Eine eingehendere Erläuterung eines bekannten Einzeloperateur-Wechselkatheters
findet sich in US PS 5 156 594. Ein Unterschied zwischen dem bekannten Katheter und den
Einzeloperateur-Wechselkatheter-Ausführungsformen der Erfindung liegt in der Verwendung
der Druckquelle 21 mit den zugeordneten Komponenten und den erforderlichen Modifikatio
nen. Ein weiterer Unterschied ist die Länge des Führungsdrahtlumens im Vergleich zu der
Länge des Aufweitlumens. Bei konventionellen Einzeloperateur-Wechselkathetern ist die
Länge des Führungsdrahtlumens wesentlich kürzer als die Länge des Aufweftlumens. Im Ge
gensatz dazu ist bei dem erfindungsgemäßen Katheter die Länge des Aufweitlumens im
wesentlichen gleich der Länge des Führungsdrahtlumens.
Der Einzeloperateur-Wechselkatheter 30a weist einen Führungsdrahttubus 31 auf, der sich
von einer unmittelbar distal von dem Ballon befindlichen Stelle bis zu einem Führungsdraht
auslaß 32 erstreckt, der proximal von dem Ballon 25 und nahe dem Ort der Druckquelle 21
angeordnet ist. In ähnlicher Weise erstreckt sich das Aufweitlumen 29 von einer Stelle be
nachbart der Druckquelle 21 bis zum Innenraum des Ballons 25. Infolgedessen hat, abwei
chend von konventionellen Einzeloperateur-Wechselkathetern, der Führungsdrahttubus 31 im
wesentlichen die gleiche Länge wie das Aufweitlumen 29. Die Druckquelle 21 und der Füh
rungsdrahtauslaß 32 liegen vorzugsweise in einem Abstand von 25 bis 30 cm von dem Ballon
25.
Der Einzeloperateur-Wechselkatheter 30a weist ferner den Schaft 22 auf, der mittels konven
tioneller, dem Fachmann bekannter Verfahren ausgebildet sein kann. Da die Hauptfunktion
des Schaftes 22 die Übertragung von Längskräften und nicht der Transport von Aufweitfluid
ist, kann der Schaft einen uneinheitlichen Aufbau haben. Beispielsweise kann der Schaft in
Form einer Mehrzahl von Litzen, eines Hyporohrs mit entweder Längsschlitzen oder wendel
förmigen Schlitzen, eines lose gewickelten wendelförmigen Drahtes oder einer eng gewickel
ten Drahtwendel vorliegen. In den vorstehend genannten Beispielen kann der Schaft 22 das
Betätigungsglied 26 partiell umschließen. Wie mit Bezug auf die Fig. 2b erläutert ist, kann
sich der Schaft 22 jedoch auch seitlich entlang dem Betätigungsglied 26 erstrecken.
Ein Anschlußstück 34 und eine zugeordnete Zugentlastung 37 sind in konventioneller Weise
mit dem proximalen Ende des Schafts 22 verbunden. Das Anschlußstück 34 erlaubt es dem
behandelnden Arzt, den Schaft 22 besonders leicht zu greifen und zu manipulieren. Ein
Crimpsegment 38 ist in konventioneller Weise mit dem distalen Ende des Schaftes 22 ver
bunden und sorgt für eine Übergangsverbindung zu dem distalen Teil des Katheters, zu dem
der Führungsdrahttubus 31 und der Aufweittubus 39 gehören. Eine wendelförmige Zugent
lastung 36 sorgt für eine zusätzliche Abstützung im Übergangsbereich, um der Gefahr eines
Abknickens des Führungsdrahttubus 31 und des Außentubus 39 zu begegnen. Der Ballon 25
ist an seinem proximalen Ende mit dem distalen Ende des Außentubus 39 in konventioneller
Weise verbunden. In ähnlicher Weise ist das distale Ende des Ballons 25 mit dem distalen
Ende des Führungsdrahttubus 31 verbunden. Ein strahlenundurchlässiges Markierband 35 ist
an dem Führungsdrahttubus 31 an einer mittleren Stelle innerhalb des Ballons 25 angebracht.
Das strahlenundurchlässige Markierband 35 erleichtert die richtige Plazierung des Ballons 25
in-vivo.
Bei dem Einzeloperateur-Wechselkatheter 30a ist die im einzelnen anhand der Fig. 1 disku
tierte Druckquelle 21 mit Kolben 24, Betätigungsglied 26 und Kammer 23 vorgesehen. An
stelle der Druckquelle 21 können in den Fig. 5 und 6 veranschaulichte Druckquellen 60
bzw. 70 benutzt werden. Das Betätigungsglied 26 kann sich innerhalb des Schafts 22 (wie
veranschaulicht) oder, wie oben erwähnt und im einzelnen anhand der Fig. 2b erläutert, neben
dem Schaft erstrecken. Ein Hilfsanschlußstück 33 ist mit dem proximalen Ende des Betäti
gungsgliedes 26 verbunden und anhand der Fig. 8 unten näher erläutert. Die in Fig. 2a veran
schaulichte proximale Anordnung kann jedoch auch die Form jeder der Ausführungsformen
haben, die anhand der Fig. 7 bis 13 erläutert sind.
In Fig. 2b ist eine zweite Ausführungsform eines Einzeloperateur-Wechselkatheters darge
stellt. Die Erläuterung des in Fig. 2a gezeigten Katheters 30a ist auf den Katheter 30b gemäß
Fig. 2b mit den folgenden Ausnahmen anwendbar. Wie oben erwähnt, besteht die Hauptfunk
tion des Schafts 22 in Fig. 2a darin, Längskräfte zu übertragen, und nicht darin, Aufweitfluid
zu führen. Der Schaft 22 kann daher durch eine Schaftverlängerung 27 ersetzt werden, die
seitlich entlang dem Betätigungsglied 26 verläuft. Die Schaftverlängerung 27 bildet eine An
ordnung zur Übertragung von Längskräften, welche das Manipulieren des Katheters 30b er
leichtert und für eine Stabilisierung der Kammer 23 mit Bezug auf das Betätigungsglied 26
und den Kolben 24 sorgt. Die Schaftverlängerung 27 kann aus 304v SST gebildet werden und
einen Durchmesser von etwa 0,5 bis 1,0 mm haben. Ein Verlängerungsgriff 28 ist mit dem
proximalen Ende der Schaftverlängerung 27 starr verbunden; der behandelnde Arzt kann mit
Hilfe des Griffs 28 die Schaftverlängerung 27 einfach fassen und manipulieren.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines Festdrahtkatheters. Eine eingehendere Beschreibung
eines bekannten Festdrahtkatheters findet sich in US-PS-4 943 278. Ein Unterschied zwischen
diesem bekannten Katheter und der in Fig. 3 veranschaulichten Ausführungsform besteht in
der Verwendung der Druckquelle 21 in Verbindung mit den zugehörigen Komponenten und
den notwendigen Modifikationen. Der Festdrahtkatheter 40 ist mit der Druckquelle 21 ausge
stattet, zu der, wie im einzelnen anhand der Fig. 1 erläutert ist, der Kolben 24, das Betäti
gungsglied 26 und die Kammer 23 gehören. Anstelle der Druckquelle 21 können die
Druckquellen 60 und 70 gemäß den Fig. 5 bis 6 vorgesehen sein. Das Betätigungsglied 26
kann sich (wie gezeigt) innerhalb des Schafts 22 oder, wie anhand der Fig. 2b erläutert, be
nachbart zu dem Schaft erstrecken. Das Hilfsanschlußstück 33 ist mit dem proximalen Ende
des Betätigungsglieds 26 verbunden, wie dies im einzelnen anhand der Fig. 8 erläutert ist. Die
in Fig. 3 gezeigte proximale Anordnung kann jedoch auch die Form jeder der Ausführungs
formen nach den Fig. 7 bis 13 annehmen.
Der Festdrahtkatheter 40 weist einen Kerndraht 41 auf, an dessen distalem Ende eine Feder
spitze 42 angebracht ist. Das proximale Ende des Kerndrahts 41 kann auf konventionelle
Weise mit dem distalen Ende der Kammer 23 verbunden sein. Ein Aufweittubus 43 ist an sei
nem proximalen Ende mit dem distalen Ende der Kammer und an seinem distalen Ende mit
dem Ballon 25 verbunden. Ein strahlenundurchlässiges Markierband 35 ist an dem Kerndraht
41 an einer mittleren Stelle innerhalb des Ballons 25 angebracht. Das strahlenundurchlässige
Markierband 35 erleichtert die richtige Plazierung des Ballons 25 in-vivo. Das Anschlußstück
34 und die zugehörige Zugentlastung 37 sind auf konventionelle Weise mit dem proximalen
Ende des Schafts 22 verbunden. Das Anschlußstück 34 gestattet es dem behandelnden Arzt,
den Schaft 22 leicht zu fassen und zu manipulieren.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform eines Über-den-Draht-Katheters veranschaulicht. Eine
ausführlichere Beschreibung eines bekannten Über-den-Draht-Katheters findet sich in
US-PS-5 100 381. Ein wesentlicher Unterschied zwischen dieser bekannten Anordnung und
dem in Fig. 4 gezeigten Über-den-Draht-Katheter 50 liegt in der Anwendung der Druckquelle
21 in Verbindung mit den zugehörigen Komponenten und den erforderlichen Modifikationen.
Wie im Falle des Einzeloperateur-Wechselkatheters 30a und des Festdrahtkatheters 40 ist
auch bei dem Über-den-Draht-Katheter 50 die Druckquelle 21 vorgesehen, zu der, wie im ein
zelnen anhand der Fig. 1 erläutert ist, der Kolben 24, das Betätigungsglied 26 und die
Kammer 23 gehören. Anstelle der Druckquelle 21 können auch die Druckquelle 60 oder die
Druckquelle 70 gemäß Fig. 5 bzw. Fig. 6 verwendet werden. Das Betätigungsglied 26 kann
sich (wie gezeigt) innerhalb des Schafts 22 erstrecken oder neben dem Schaft verlaufen, wie
dies unter Bezugnahme auf die Fig. 2b beschrieben ist. Das Hilfsanschlußstück 33 ist mit dem
proximalen Ende des Betätigungsglieds 26 verbunden; es ist anhand der Fig. 8 näher erläutert.
Die in Fig. 4 gezeigte proximale Anordnung kann jedoch auch die Form jeder der Ausfüh
rungsformen annehmen, die anhand der Fig. 7 bis 13 erläutert sind.
Der Über-den-Draht-Katheter 50 weist einen Führungsdrahttubus 51 auf, der sich über die
volle Länge des Katheters 50 erstreckt. Das distale Ende des Führungsdrahttubus 51 ist in
konventioneller Weise mit dem distalen Ende des Ballons 25 verbunden. Das proximale Ende
des Ballons 25 ist mit einem distalen Teil des Führungsdrahttubus 51 und mit dem distalen
Ende eines Aufweittubus 56 verbunden. Das proximale Ende des Aufweittubus 56 ist mit der
Kammer 23 verbunden, um für einen Fluidweg von der Druckquelle 21 zu dem Ballon 25 zu
sorgen. Das proximale Ende des Führungsdrahttubus 51 ist mit einem Über-den-Draht-An
schlußstück 52 verbunden, das im wesentlichen in konventioneller Weise ausgelegt sein
kann. Der Führungsdrahttubus 51 ist so bemessen, daß er über einen Führungsdrahtdurchlaß
53 des Anschlußstücks 52 einen Führungsdraht gleitbeweglich aufnehmen kann. Das An
schlußstück 52 weist einen Betätigungsglieddurchlaß 54 auf, der das Betätigungsglied 26 in
den Innenraum des Schafts 22 hinein führt. Das Anschlußstück 52 kann mit dem Schaft 22
und mit dem Führungsdrahttubus 51 verbunden sein, so daß der behandelnde Arzt den
Katheter 50 besonders einfach fassen und manipulieren kann. Dem Anschlußstück 52 kann
auch die Zugentlastung 37 zugeordnet sein, um der Gefahr eines Abknickens des Schafts 22
und des Führungsdrahttubus 51 benachbart dem Anschlußstück 52 zu begegnen. Der Schaft
22, der Führungsdrahttubus 51 und der Aufweittubus 56 können entlang ihrer Längsabmes
sung auf verschiedener Weise miteinander verbunden sein, beispielsweise durch Verkleben
und/oder durch einen Außenmantel 55. Statt dessen kann auch die gesamte Schaftanordnung
als Doppellumen-Strangpreßteil ausgeführt sein, wobei ein Lumen für einen Führungsdraht
und das andere Lumen für das Betätigungsglied 26, die Kammer 23 und das Aufweitlumen 29
bestimmt ist.
Die obige Beschreibung geht davon aus, daß der Führungsdrahttubus 51 neben dem Schaft 22
und dem Aufweitlumen 56 verläuft, d. h. die Anordnung nicht koaxial aufgebaut ist. In nicht
veranschaulichter Weise kann jedoch auch ein koaxialer Über-den-Draht-Katheter mit der
Druckquelle 21 ausgestattet sein. Bei einem solchen koaxialen Aufbau würde sich der Füh
rungsdrahttubus innerhalb des Betätigungsgliedes erstrecken, und das Betätigungsglied würde
sich seinerseits innerhalb des Schafts erstrecken. Das Betätigungsglied und der Schaft würden
einen relativ größeren Durchmesser als bei der nicht koaxialen Ausführungsform aufweisen,
um den Führungsdrahttubus aufzunehmen. Die Kammer der koaxialen Druckquelle hätte
einen durch die Außenfläche des Führungsdrahttubus und die Innenfläche des Schafts be
stimmten ringförmigen Querschnitt. Der Kolben wäre ringförmig und würde um den Füh
rungsdrahttubus herum sowie innerhalb des Schaftes unter Abdichtung gleiten. Das distale
Ende des Führungsdrahttubus wäre mit dem distalen Ende des Ballons verbunden, und der
Schaft wäre distal mit Bezug auf die Kammer mit dem proximalen Ende des Ballons verbun
den. Eine abstützende Verbindung kann zwischen dem Führungsdrahttubus und dem Schaft
erwünscht sein, um zwischen beiden eine relative Längsbewegung zu verhindern, während
Aufweitfluid durchgelassen wird.
Fig. 5 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Druckquelle. Die in Fig. 1 schematisch
dargestellte Druckquelle 21 kann in Form der Druckquelle 60 gemäß Fig. 5 ausgelegt sein.
Die Druckquelle 60 führt zu sämtlichen Vorteilen, wie sie mit Bezug auf die Druckquelle 21
diskutiert wurden. Zu der Druckquelle 60 gehört ein Kolbenkopf 62, der innerhalb einer
Kammer 64 angeordnet und mit einem Betätigungsglied 61 verbunden ist. Der Kolbenkopf 62
weist einen O-Ring 63 auf um den Kolben innerhalb der Kammer 64 fluiddicht abzudichten,
jedoch eine freie Längsbewegung zuzulassen. Gegebenenfalls können mehrere O-Ringe 63
zweckmäßig sein, um für eine noch effektivere Fluidabdichtung zu sorgen. Das Betätigungs
glied 61 kann entweder als massive Stange oder, wie veranschaulicht, als hohles Rohr ausge
legt sein, um das Einleiten von Aufweitfluid in das Aufweitlumen 29 zu erlauben und eine
Drucküberwachung mittels eines Fluiddruckmessers zuzulassen, wie dies anhand der Fig. 9
erläutert ist. Nimmt man an, daß sich Aufweitfluid bereits innerhalb der Druckquelle 60 und
des gesamten Aufweitlumens 29 befindet, bewirkt eine Verschiebung des Betätigungsgliedes
61 in Längsrichtung durch den behandelnden Arzt eine entsprechende Längsverschiebung des
Kolbenkopfes 62. Die Verlagerung des Kolbenkopfes 62 und die Dichtwirkung des O-Ringes
63 bewirken ihrerseits, daß Fluid je nach der Richtung der Verlagerung in den Ballon hinein
oder aus dem Ballon heraus verdrängt wird. Vorzugsweise befindet sich der Kolbenkopf 62 an
einer solchen Stelle, daß eine geringe proximale Verschiebung (die zur Ausbildung eines Un
terdrucks in dem Ballon führt) und eine erhebliche Verschiebung in distaler Richtung
(aufgrund deren hohe Überdrücke in dem Ballon ausgebildet werden) möglich werden.
Der Kolbenkopf 62, der O-Ring 63 und das Betätigungsglied 61 können wie folgt gefertigt
sein. Dabei ist festzuhalten, daß die genannten Abmessungen und Werkstoffe modifiziert
werden können, um die gewünschten Eigenschaften zu erzielen. Das Betätigungsglied 61
kann aus rostfreiem Stahl 304v SST bestehen und einen Außendurchmesser von etwa
0,58 mm haben, was genügend klein ist, um in den Schaft 22 zu passen, jedoch ausreichend
groß, um für eine hinreichende Knickfestigkeit zu sorgen, so daß der Kolben bis zu hohen
Drücken einwandfrei betätigt werden kann. Der Innendurchmesser kann bei etwa 0,43 mm
liegen, was ausreichend groß ist, um für einen geeigneten Weg für das Einleiten von Auf
weitfluid in das Aufweitlumen 29 und das Innere des Ballons zu sorgen. Der Innendurchmes
ser hat gleichfalls Einfluß auf die Knickfestigkeit des Betätigungsgliedes 61, und er sollte be
zogen auf den Außendurchmesser ausreichend klein sein, um einem möglichen Knicken zu
begegnen. Das Betätigungsglied 61 sollte genügend lang sein, um von einer außerhalb des
Körpers liegenden Stelle zu der Druckquelle 60 zu reichen, die vorzugsweise nahe dem Ballon
sitzt, um den Aufweitfluidweg zu minimieren. Für perkutane transluminale Koronargefäß
plastik-Eingriffe liegt die Druckquelle zweckmäßig in einem Abstand von etwa 25 bis 30 cm
von dem Ballon, so daß die Druckquelle im wesentlichen innerhalb des Führungskatheters
verbleibt. Dabei liegt die Länge des Betätigungsgliedes für perkutane transluminale Koronar
gefäßplastik-Anwendungen vorzugsweise bei etwa 115 cm.
Der Kolbenkopf 62 und der O-Ring 63 können in der Weise auf dem Betätigungsglied 61
montiert werden, daß die betreffenden Teile nacheinander auf das Betätigungsglied 61 aufge
schoben und die Teile an gegenüberliegenden Enden befestigt werden. Beispielsweise kann
das proximale Ende der Teile befestigt werden, indem ein kurzer Hyporohr-Kragen mit dem
Betätigungsglied 61 verlötet wird. Ein proximaler Polymerring (beispielsweise aus Polycar
bonat) wird, gefolgt von dem O-Ring 63, dem seinerseits ein distaler Polymerring folgt, auf
geschoben. Wie oben erwähnt, kann es zweckmäßig sein, mehr als einen O-Ring vorzusehen,
um für eine besonders effektive Hochdruckdichtung zu sorgen. Der distale Polymerring kann
mittels eines zweckentsprechenden Klebers festgelegt werden. Die Polymerringe sind so be
messen, daß ein enger Sitz in der Kammer 64 erhalten wird. Der O-Ring ist für einen Preßsitz
in der Kammer dimensioniert, wodurch eine Fluiddichtung erzielt wird, während eine relativ
freie Längsverschiebung möglich ist. Die Enden der Teile können auch auf andere Weise fest
gelegt werden, vorausgesetzt, daß das proximale Ende so befestigt ist, daß es die mit der dista
len Betätigung verbundenen hohen Kräfte (Aufweiten des Ballons) aushält, und daß das
distale Ende so angebracht ist, daß es die relativ niedrigen Kräfte aushält, die mit der proxima
len Betätigung (Kollabieren des Ballons) verbunden sind.
Die Kammer 64 kann aus rostfreiem Stahl 304v, einem hochfesten Polymer, beispielsweise
Polyimid, oder einer Verbundanordnung, beispielsweise einem rostfreien Stahlgeflecht in
einer Ummantelung aus Polyimid, gebildet sein. Bei der Kammer 64 kann es sich (wie veran
schaulicht) um ein gesondertes Bauteil handeln, das an seinen Enden über einen zweckent
sprechenden Kleber mit dem Schaft 22 verbunden ist. Die Kammer 64 kann aber auch mit
dem Schaft 22 einstückig verbunden sein. Die Länge und der Innendurchmesser der Kammer
64 müssen ausreichen, um sowohl eine proximale Betätigung zur Erzeugung eines Unter
druckes in dem Ballon (d. h. das Kollabieren des Ballons) als auch eine distale Betätigung zum
Aufweiten des Ballons mit hohen Drücken (z. B. 21 bar) zuzulassen. Wenn beispielsweise ein
konventioneller Ballon für perkutane transluminale Koronargefäßplastik (Länge 20 mm)
benutzt wird, ergeben sich die Abmessungen gemäß der untenstehenden Tabelle I.
In Fig. 6 ist eine weitere Ausführungsform einer Druckquelle veranschaulicht. Die in Fig. 6
gezeigte Druckquelle 70 bietet die gleichen Vorteile, wie sie oben für die Druckquelle 21 ge
mäß Fig. 1 erläutert sind; sie ist bis auf die folgenden Unterschiede ähnlich der Druckquelle
50 gemäß Fig. 5. Im wesentlichen sind bei der Druckquelle 70 die mehreren Teile der Druck
quelle 60 zu einem einzigen Bauteil in Form des Stößels oder Kolbens 71 zusammengefaßt.
Der Schaft bildet dabei eine Kammer 72. Der Kolben 71 kann aus rostfreiem Stahl 304v
gefertigt sein; er ist vorzugsweise so bemessen, daß er in der Kammer 72 einen engen Sitz hat,
wodurch für eine im wesentlichen fluiddichte Abdichtung gesorgt wird. Der Kolben 71 kann
sich in proximaler Richtung bis zu einer außerhalb des Körpers liegenden Stelle erstrecken,
um als Betätigungsglied zu wirken. Um die Reibung zu mindern, hat vorzugsweise nur der
distale Teil des Kolbens 71 einen engen Sitz bezüglich der Innenwand der Kammer 72. Statt
dessen kann aber auch zur Erzielung erhöhter Knickfestigkeit der Durchmesser des Kolbens
über seine volle Länge hinweg im wesentlichen konstant bleiben.
Entsprechend einer abgewandelten Ausführungsform kann eine proximale Dichtung zum
Abdichten des Kolbens 71 vorgesehen sein, so daß beim Einführen des Kolbens 71 in den
Schaft 22 ein Fluidvolumen in den Ballon verdrängt wird. Diese Ausführungsform würde kei
nen fluiddichten Sitz zwischen dem distalen Ende des Kolbens 71 und der Kammer 72 erfor
dern. Eine am proximalen Ende des Katheters angeordnete Dichtung würde eine Längsver
schiebung des Kolbens zulassen und zugleich den Austritt von Fluid aus dem System verhin
dern. Der Ballon würde mit einem Fluidvolumen aufgeweitet, das gleich dem Volumen des in
den Schaft 22 eingesetzten Kolbens 71 ist.
Des weiteren kann ein (nicht veranschaulichter) Elektromagnet verwendet werden, um eine
Druckquelle ähnlich der Druckquelle 60 oder der Druckquelle 70 anzutreiben. Der Elektro
magnet kann entweder an dem proximalen Ende der Katheteranordnung sitzen, in den Kathe
terschaft 22 eingebaut sein oder in die Druckquelle integriert sein. Ist der Elektromagnet in die
Druckquelle eingebaut, kann beispielsweise der Kolben aus einem auf Magnetfelder anspre
chenden Werkstoff gefertigt sein, und in der Kammer kann eine Drahtwendel angeordnet sein,
die mit einem Steuersystem und einer Stromquelle elektrisch verbunden ist. Die Stromquelle
und das zugehörige Steuersystem können im wesentlichen in an sich bekannter Weise aufge
baut sein und modifiziert werden, um für diese spezielle Anwendung geeignet zu sein. Durch
Beaufschlagung der Spulen mit einem zweckentsprechenden elektrischen Signal erzeugen die
Spulen ein Magnetfeld, das eine Verschiebung des Kolbens in Längsrichtung in der ge
wünschten Richtung bewirkt. Die Längsverschiebung führt ihrerseits zu einem Aufweiten
oder einem Kollabieren des Ballons in Abhängigkeit von dem Signal und der Spulenwickel
richtung. In der Kammer kann sich ferner eine Feder befinden, die eine Kraft bereitstellt,
welche den magnetisch betätigten Kolben in seine Ausgangsstellung zurückkehren läßt,
beispielsweise eine Stellung, bei der in dem Aufweitlumen und dem Ballon ein Unterdruck er
zeugt wird. Alternativ kann in die Kammer eine zweite Spule (die in einer zur Wickelrichtung
der ersten Spule entgegengesetzten Richtung gewickelt ist) eingebaut sein, um den Kolben in
einer Richtung zu verschieben, die entgegengesetzt zu der durch die erste Spule bewirkten
Verschieberichtung ist.
Bei einer weiteren abgewandelten, ähnlichen Anordnung kann sich der Elektromagnet mehr
proximal in dem Katheterschaft befinden, und anstelle des Kolbens kann das Betätigungsglied
als Magnetkern dienen. Die Spulen lassen sich dabei in den Schaft einbauen oder um den
Schaft herumlegen, wobei sie in Wirkungsverbindung mit einer Treiberschaltung und einer
Stromquelle stehen.
Der Elektromagnet kann auch in die proximale Anordnung eingebaut sein, um Abmessungs
beschränkungen zu vermeiden, die sich ergeben, wenn der Elektromagnet in der Druckquelle
oder dem Betätigungsglied angeordnet wird, die sich im Gebrauch innerhalb des Körpers be
finden. Der an dem proximalen Ende angeordnete Elektromagnet würde im wesentlichen in
der gleichen Weise, wie oben erläutert, wirken, wobei jedoch anstelle des Kolbens oder des
Betätigungsgliedes ein mit dem Betätigungsglied verbundener, relativ großer Elektromagnet
vorgesehen werden kann. Relativ große Elektromagnetspulen können an eine ähnliche Strom
quelle und ein ähnliches Steuersystem angeschlossen sein; es können jedoch eine kräftigere
Treiberschaltung und eine kräftigere Stromquelle verwendet werden, weil sich die Schal
tungsanordnung außerhalb des Körpers befindet. Beispielsweise zeigte es sich, daß ein von
der Firma Lucas Ledex auf den Markt gebrachter Elektromagnet mit der Modellnr. 9219 bei
Antrieb durch eine integrierte Schaltung vom Typ Harris 7667 (in Serie getrennt durch einen
IRF531 MOSFET) und getriggert durch einen Signalgenerator der Firma Stanford Research
(Typ DS 335) die Druckquelle mit einer hin- und hergehenden Kraft beaufschlagt, wenn er
mit dem Betätigungsglied starr (oder lösbar) verbunden wird. Insbesondere wurden bei dieser
Anordnung Frequenzen zwischen 1 Hz (näherungsweise Verlagerung von 7,95 mm bei nied
rigen Frequenzen) und 60 Hz erzielt. Das entsprechende dynamische Ansprechverhalten ist
weiter unten unter Bezugnahme auf die Fig. 20 und 21 näher erörtert.
Es versteht sich, daß das Elektromagnet-Antriebssystem nicht die einzige geeignete Anord
nung darstellt, um das Betätigungsglied und/oder den Kolben zu hin- und hergehenden Bewe
gungen in Längsrichtung zu veranlassen. Es können auch andere Antriebsanordnungen, wie
beispielsweise ein Nockenantrieb, vorgesehen werden. Ferner ist es möglich, mit Vorteil Trei
beranordnungen einzusetzen, die Schallfrequenzen erzeugen können, um eine Anpassung an
die natürliche Resonanz der aufzuweitenden Verengung zu erreichen.
Fig. 7 zeigt eine erste Ausführungsform für eine proximale Anordnung. Die dargestellte
proximale Anordnung 80 weist eine Spule 81 auf, die als Aufnahme für das Betätigungsglied
26 dient. Die Spule 81 ist mit einem Griff 82 versehen, mittels dessen sich die Spule 81 dre
hen läßt, um in Abhängigkeit von der Drehrichtung das Betätigungsglied 26 aufzuwickeln
oder abzuwickeln. Die Spule 81 wird über einen mit dem Anschlußstück 34 starr verbundenen
Arm 83 stationär mit Bezug auf den Katheterschaft 22 und die Kammer 23 gehalten. Wie er
wähnt, kann das Betätigungsglied 26 entweder massiv oder hohl sein, um ein Hilfslumen 69
für das Einleiten von Fluid in die Druckquelle 21 und das Aufweitlumen aufzunehmen. Wird
ein hohles Betätigungsglied verwendet, kann ein an der Spule 81 vorgesehener Hilfsanschluß
84 für einen Zugang zu dem Hilfslumen 69 genutzt werden. Der Hilfsanschluß 84 ist vor
zugsweise mit einer Kappe ausgestattet, um während der Benutzung das Hilfslumen 69 abzu
spenden.
Fig. 8 zeigt eine zweite Ausführungsform der proximalen Anordnung. Dabei weist die proxi
male Anordnung 90 ein mit dem Betätigungsglied 26 verbundenes Hilfsanschlußstück 33 auf,
über das Fluid vor dem in-vivo-Einsatz in das Hilfslumen 69 eingeleitet werden kann. Das
Hilfslumen 69 kann ferner vor dem in-vivo-Gebrauch abgeschlossen werden. Zu dem Hilfs
anschlußstück 33 gehört ein Luer-Aufnahmeteil 91 zur Verbindung mit einer konventionellen
Vorbereitungsspritze. Das Hilfsanschlußstück 33 ist ferner, mit Gewinde 94 ausgestattet, so
daß eine Druckdichtung 93 das Hilfslumen 69 verschließt, wenn das Aufnahmeteil 91 mit
Bezug auf eine Nabe 92 gedreht wird.
Fig. 9 zeigt eine dritte Ausführungsform einer proximalen Anordnung. Dabei weist die
proximale Anordnung 100 ein mit dem Betätigungsglied 26 verbundenes Hilfsanschlußstück
102 auf, das mit einem Fluiddruckmesser 101 (beispielsweise einem Bourdon-Messer) verse
hen ist. Der Fluiddruckmesser 101 steht in Fluidverbindung mit dem Hilfslumen 69, das sei
nerseits in Fluidverbindung mit dem Aufweitlumen 29 und dem Innenraum des Ballons steht.
Bei dieser Anordnung kann der innerhalb des Ballons herrschende Druck mittels des Fluid
druckmessers 101 unmittelbar überwacht werden. Das Anschlußstück 102 weist ferner eine
Armatur 105 zur Verbindung mit einer konventionellen Spritze sowie eine Kappe 104 zum
Schließen des Hilfslumens 69 während des Gebrauchs auf.
Der Fluiddruckmesser 101 kann durch einen elektronischen Druckwandler und eine entspre
chende digitale Anzeige ersetzt werden. Der elektronische Druckwandler kann auch innerhalb
der Kammer 23 angeordnet sein, und das Betätigungsglied kann mit elektrischen Leitungen
ausgerüstet sein, die zu dem proximalen Ende des Katheters führen und dort an die digitale
Anzeige angeschlossen sind.
Fig. 10 zeigt eine vierte Ausführungsform einer proximalen Anordnung. Diese proximale An
ordnung 110 ist mit dem unter Bezugnahme auf Fig. 8 erläuterten Hilfsanschluß 33 versehen.
Zu der proximalen Anordnung 110 gehören ferner ein Federdruckmesser 111, der das Zu
sammendrücken einer Feder 112 mit dem innerhalb der Kammer 23 herrschenden Druck und
damit dem Druck innerhalb des Ballons korreliert. Das Betätigungsglied 26 wird vorgescho
ben oder zurückgezogen, indem ein Betätigungsgriff 113 statt des Hilfsanschlußstücks 33 ge
faßt wird. Der Betätigungsgriff 113 ist um das Betätigungsglied 26 herum gleitbeweglich an
geordnet und mit dem proximalen Ende der Feder 112 starr verbunden. Das distale Ende der
Feder 112 steht in starrer Verbindung mit dem Betätigungsglied 26. Ein Sichtfenster ist in
dem Betätigungsgriff 113 ausgebildet, um einen auf dem Betätigungsglied 26 angeordneten
Anzeigepfeil 115 erkennen zu können. Wenn der Betätigungsgriff 113 vorgeschoben wird,
wird die Kraft über die Feder 112 auf das Betätigungsglied 26 und auf die Druckquelle 21
übertragen. Wenn innerhalb der Druckquelle 21 und dem Ballon Druck aufgebaut wird,
widersetzt sich das Betätigungsglied 26 der Vorbewegung. Der Widerstand gegen weitere
Vorbewegung macht sich in der Feder 112 bemerkbar, die dementsprechend um ein gewisses
Stück zusammengedrückt wird. Das Zusammendrücken der Feder 112 läßt sich an einer Än
derung der Position des Betätigungsgriffs 113 mit Bezug auf den Anzeigepfeil 115 des Betä
tigungsgliedes 26 erkennen. Bei Kenntnis der Federkonstanten kann der innerhalb der
Druckquelle 21 und innerhalb des Ballons herrschende Druck mit der Strecke korreliert wer
den, um welche die Feder 112 zusammengedrückt wird. Die Korrelation läßt sich zur Ausle
gung einer an dem Betätigungsgriff 113 befindlichen Druckskala 114 nutzen, so daß der in
dem Ballon und in der Druckquelle herrschende Druck durch die Position des Anzeigepfeils
115 mit Bezug auf die Druckskala 114 angezeigt wird. Genau das gleiche Prinzip kann ange
wendet werden, um den innerhalb der Druckquelle 21 und des Ballons herrschenden Unter
druck mit der Dehnung der Feder 112 zu korrelieren.
Fig. 11 zeigt eine fünfte Ausführungsform einer proximalen Anordnung. Dabei kann die
proximale Anordnung 120 ein Hilfsanschlußstück 33 aufweisen, wie es oben in Verbindung
mit Fig. 8 erläutert ist. Zu der proximalen Anordnung 120 gehört ein Schaftanschlußstück 121
ähnlich dem anhand der Fig. 2a erläuterten Anschlußstück 34, mit der Ausnahme, daß ein
Sichtfenster 122 in der Seite des Anschlußstücks ausgebildet ist, um einen Anzeigepfeil 124
sehen zu können, der auf dem Betätigungsglied 26 sitzt. Wenn das Betätigungsglied 26 ent
weder in proximaler oder distaler Richtung verschoben wird, verdrängt der innerhalb der
Druckquelle 21 sitzende Kolben 24 eine gewisse Fluidmenge, die mit der Größenänderung
des Ballons korreliert werden kann. Wenn daher das Betätigungsglied 26 verschoben wird,
bewegt sich der Anzeigepfeil 124 mit Bezug auf das Schaftanschlußstück 121, und die korre
lierte Ballongröße kann an einer Ballongrößenanzeige 123 abgelesen werden. Es versteht sich,
daß andere ähnliche Anordnungen vorgesehen sein können, um die Ballongröße anzuzeigen,
indem die Längsverlagerung des Betätigungsgliedes 26 mit der Größe des Ballons korreliert
wird. Beispielsweise kann sich die Ballongrößenskala auf dem Betätigungsglied 26 befinden,
und der Zeiger kann auf der Welle 22 oder dem Schaftanschlußstück 121 angeordnet sein.
Fig. 12 zeigt eine sechste Ausführungsform einer proximalen Anordnung. Diese Ausführungs
form kombiniert einige der in den Fig. 9 und 11 veranschaulichten Merkmale. Insbeson
dere weist die proximale Anordnung 130 das anhand der Fig. 9 erläuterte Druckmeß-An
schlußstück 102 sowie das unter Bezugnahme auf die Fig. 11 beschriebene Ballongrößen An
schlußstück 121 auf. Die Kombination erlaubt es dem behandelnden Arzt, sowohl die Ballon
größe als auch den Aufweitdruck zu überwachen, ohne daß es irgendwelcher Zusatzeinrich
tungen bedarf.
Die Fig. 13 zeigt eine siebte Ausführungsform einer proximalen Anordnung. Bei dieser Aus
führungsform sind einige der in den Fig. 8, 10 und 11 veranschaulichten Merkmale
zusammengefaßt. Insbesondere weist die proximale Anordnung 140 das mit Bezugnahme auf
Fig. 8 diskutierte Hilfsanschlußstück 33, den Federdruckmesser 111 gemäß Fig. 10 und das
anhand der Fig. 11 erläuterte Ballongrößen-Anschlußstück 121 auf. Diese Kombination ge
stattet es dem behandelnden Arzt, die Ballongröße und den Aufweitdruck zu überwachen,
ohne daß irgendwelche weiteren Hilfsgeräte notwendig sind.
Es versteht sich, daß die Fig. 12 und 13 nur Beispiele von möglichen Kombinationen re
präsentieren. Die einzelnen Merkmale jeder der proximalen Anordnungen können kombiniert
werden, um die gewünschte Vorrichtung zu erhalten. Außerdem ist es möglich, die oben
beschriebenen Druckmesser und/oder Ballongrößenanzeigen mit dem Katheter entweder starr
oder lösbar zu verbinden. Der Druckmesser und die Ballongrößenskala können auch an ent
fernter Stelle im Blickbereich des behandelnden Arztes, jedoch in Abstand von der Vorrich
tung, angeordnet sein.
Die erläuterten verschiedenen Ausführungsformen des Katheters können auf verschieden
artige Weise benutzt werden. Die mit dem Einbringen der Vorrichtung in-vivo und mit dem
Positionieren des Ballons im Bereich der Behandlungsstelle verbundenen Schritte sind im we
sentlichen die gleichen wie bei konventionellen Ballonkathetern. Die Schritte zur Vorberei
tung des Katheters und zum Aufweiten des Katheters sind jedoch sehr verschieden. Die
Druckquelle, das Aufweitlumen und der Ballon können vor dem endgültigen Verpacken mit
Fluid gefüllt werden; es ist aber auch möglich, sie erst unmittelbar vor Benutzung unter Ver
wendung des zuvor erläuterten Hilfslumens zu füllen. Nachdem die Druckquelle, das Auf
weitlumen und der Ballon mit Fluid gefüllt sind, ist der Katheter für den Einsatz vorbereitet,
und er bedarf keiner konventioneller Zusatzeinrichtungen, beispielsweise einer Aufweit
vorrichtung.
Wenn der Ballon in-vivo in Position gebracht ist, kann der Ballon aufgeweitet werden, indem
das Betätigungsglied betätigt wird. Wie zuvor diskutiert, kann dies durch Längsverschiebung,
Drehung oder magnetische Betätigung geschehen. Im Falle einer Längsverschiebung wird das
Betätigungsglied distal geschoben, während der Schaft und die Kammer relativ festgehalten
werden. In ähnlicher Weise wird bei einer drehenden Betätigung das Betätigungsglied ge
dreht, während der Schaft und die Kammer relativ festgehalten werden. Eine magnetische
Betätigung kann erfolgen, indem ein Elektromagnetantrieb aktivieit wird, der auf die ge
wünschte Amplitude und Frequenz eingestellt ist. Der Ballon wird auf die gewünschte Größe
und/oder den gewünschten Druck aufgeweitet, die sich mittels der zuvor beschriebenen
Druckmesser und Ballongrößenanzeigen ermitteln lassen. Die Ballongröße kann auch durch
konventionelle Angiographie überwacht werden. Falls erwünscht, kann der behandelnde Arzt
den Ballon kollabieren, indem die Betätigungsschritte umgekehrt ausgeführt werden. Im Falle
des Elektromagnetantriebs wird der Ballon in rascher Folge selbsttätig aufgeweitet und
kollabiert. Die Frequenz und/oder die Amplitude können während der Oszillation oder zwi
schen Oszillationen modifiziert werden. Nachdem die Behandlung abgeschlossen ist, wird das
Kathetersystem im wesentlichen wie konventionelle Ballonkatheter entfernt.
Die Fig. 14 und 15 zeigen das Ballonansprechverhalten der vorliegenden Erfindung im
Vergleich zu einem bekannten System für ein einmaliges Aufweiten und Kollabieren. Das
Ballonansprechverhalten wurde gemessen, indem der Ballon in einer Vorrichtung positioniert
wurde, die einen Linearwandler Modell 250 DCE der Fa. Lucas Schaevitz aufwies, der mit ei
nem TEK 2232-Oszilloskop elektrisch verbunden war. Der Linearwandler war so angeordnet,
daß er an einer Seite des Ballons anlag; eine Anlageplatte, stand mit der anderen Seite des
Ballons in Berührung. Bei dieser Anordnung verursachten Änderungen des Ballondurchmes
sers eine mittels des Oszilloskops aufgezeichnete Verlagerung des Linearwandlers. Der Druck
sowohl der (bekannten) Aufweitvorrichtung als auch der (erfindungsgemäßen) Druckquelle
wurden mittels eines Drucksensors, Modell NPC-102 der Fa. Lucas Nova gemessen, der mit
dem TEK 2232 Oszilloskop über ein Filterinstrument Modell 9002 der Fa. Frequency Devices
elektrisch verbunden war.
Die bekannte Vorrichtung wies einen Ballonkatheter vom Typ Cobra 14 (3,5 mm × 20 mm)
der Fa. SCIMED auf, der mit einer Aufweitvorrichtung vom Typ Encore der Fa. SCIMED in
Wirkungsverbindung stand. Die erfindungsgemäße Ausführungsform verwendete einen Kol
ben mit einem Durchmesser von 1,37 mm innerhalb einer 152 mm langen Kammer, die in
einem Abstand von 30 cm von einem 3,5 mm × 20 mm großen Ballon angeordnet war. Die
bekannte Vorrichtung wurde aufgeweitet, indem der Griff der Aufweitvorrichtung von Hand
auf einen vorgegebenen Druck eingestellt wurde. Bei der Ausführungsform gemäß der Erfin
dung erfolgte das Aufweiten, indem das Betätigungsglied von Hand vorgeschoben und bei
einem vorgegebenen Druck gehalten wurde.
Die Fig. 14 zeigt das Ansprechverhalten des Ballons der bekannten Anordnung bei einem
einmaligen Aufweiten und Kollabieren. Die Druckkurve der Aufweitvorrichtung ist mit dem
Buchstaben A versehen, während die Kurve für das Ansprechverhalten des Ballons mit dem
Buchstaben B bezeichnet ist. Fig. 15 zeigt das Ballonansprechverhalten der vorliegenden Er
findung bei einem einmaligen Aufweiten und Kollabieren. Die Druckkurve ist mit dem Buch
staben C bezeichnet, die Ballonansprechkurve mit dem Buchstaben D. Die Ballonansprech
kurven der Fig. 14 und 15 demonstrieren das verbesserte Ansprechverhalten des erfin
dungsgemäßen Katheters im Vergleich zu dem Stand der Technik. Bei der bekannten Vorrich
tung tritt eine Aufweitzeitverzogerung von naherungsweise 1,0 s von dem Anlegen des Auf
weitdruckes bis zum Ansprechen des Ballons sowie eine Kollabierzeitverzögerung von nähe
rungsweise 2,0 s von dem Anlegen des Kollabierdruckes bis zum vollen Kollabieren des Bal
lons auf. Im Gegensatz dazu hat der erfindungsgemäße Katheter eine Aufweitzeitverzögerung
von näherungsweise 0,1 s von dem Anlegen des Aufweitdruckes bis zum Ansprechen des
Ballons sowie eine Kollabierzeitverzögerung von näherungsweise 0,5 s von dem Anlegen des
Kollabierdruckes bis zum vollen Kollabieren des Ballons. Bei diesem Experiment war daher
das Aufweitansprechverhalten um 900% und das Kollabieransprechverhalten um 300% ver
bessert.
Die Fig. 16 und 17 zeigen das Ansprechverhalten des Ballons bei zyklischem Aufweiten
und Kollabieren für ein bekanntes System und eine erfindungsgemäße Ausführungsform. Die
gleiche Versuchsanordnung und die gleichen Versuchsproben, wie oben mit Bezug auf die
Fig. 14 und 15 erläutert, wurden für die Versuche der Fig. 16 und 17 verwendet. Die be
kannte Aufweitvorrichtung und das Betätigungsglied der erfindungsgemäßen Ausführungs
form wurden von Hand hin- und herverstellt. Fig. 16 zeigt das Ansprechverhalten des Ballons
bei dem bekannten System gegenüber einem zyklischen Aufweiten und Kollabieren. Die
Druckkurve der Aufweitvorrichtung ist mit dem Buchstaben A bezeichnet, die Ballon
ansprechkurve mit dem Buchstaben B. Fig. 17 zeigt das Ansprechverhalten des Ballons ge
mäß der vorliegenden Erfindung bei einem zyklischen Aufweiten und Kollabieren. Die
Druckkurve ist mit dem Buchstaben C bezeichnet, die Ballonansprechkurve mit dem Buch
staben D. Die Ballonansprechkurven der Fig. 16 und 17 zeigen das verbesserte Ansprech
verhalten des erfindungsgemäßen Katheters im Vergleich zu dem bekannten Katheter und
insbesondere die Vorteile einer verminderten Systemnachgiebigkeit. Bei der bekannten Vor
richtung sprach der Ballon auf Oszillationen des Aufweitdruckes mit einer Amplitude von nä
herungsweise 3 bis 4 bar bei einer Frequenz von etwa 2,2 Hz im wesentlichen nicht an. Im
Gegensatz dazu zeigte die erfindungsgemäße Ausführungsform ein merkliches Ansprechen
des Ballons auf Oszillationen des Aufweitdruckes mit einer Amplitude von etwa 3 bis 4 bar
bei einer höheren Frequenz von etwa 2,75 Hz. Die Nachgiebigkeit des bekannten Systems ist
daher so hoch, daß der Effekt des Aufweitdruckes gedämpft wird, während die Nachgiebigkeit
des erfindungsgemäßen Systems ausreichend niedrig ist, um ein effektives Ansprechen des
Ballons auf einen sich zyklisch ändernden Aufweitdruck zu erlauben. Dieses Merkmal kann
von besonderer Bedeutung sein, wenn die Technik des pulsierenden Ballons benutzt wird, um
schwierige Läsionen atraumatisch zu dilatieren.
Ähnliche Ergebnisse sind den Fig. 20 und 21 zu entnehmen, die das dynamische An
sprechverhalten des Ballons auf eine elektromagnetisch angetriebene Druckquelle zeigen. Das
für diesen Versuch verwendete Elektromagnet Antriebssystem ist im einzelnen anhand der
alternativen Ausführungsformen der Fig. 5 und 6 erläutert. Insbesondere war bei der Ver
suchsprobe ein Elektromagnet vom Typ 9219 der Fa. Lucas Ledex vorgesehen, der mittels
einer integrierten Schaltung (in Serie getrennt durch ein IRF531 MOSFET) vom Typ Harris
7667 angetrieben und mittels eines Signalgenerators vom Typ Stanford Research DS 335
getriggert wurde, um die Druckquelle mit einer oszillierenden Kraft zu beaufschlagen, wenn
der Elektromagnet starr (oder lösbar) mit dem Betätigungsglied verbunden wurde. Zur Mes
sung des Ballonansprechverhaltens und zur Druckmessung des Versuchs gemäß den Fig. 20 und 21
wurde die gleiche Vorrichtung benutzt, wie sie oben unter Bezugnahme auf die
Fig. 14 und 15 erläutert ist.
Fig. 20 zeigt das dynamische Ballonansprechverhalten (Kurve Y₁) einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung auf einen Elektromagneten, der mit einer 20 Hz-Rechteckwelle mit
einer Amplitude von näherungsweise 5 V angetrieben wurde, was einer Elektromagnetampli
tude von etwa 7,95 mm (Kurve X₁) entspricht. Der Ballon spricht dynamisch mit einer ent
sprechenden Frequenz und einer Amplitude von näherungsweise 0,30 mm an. Dieses An
sprechverhalten führt zu einer Anordnung, die sich im wesentlichen wie ein vibrierender Bal
lon anfühlt und die benutzt werden kann, um eine Gefäßläsion während der Aufweitung
effektiv zu massieren und damit möglicherweise bei niedrigeren Drücken und einem reduzier
ten Potential für einen abrupten Verschluß oder eine Restenose zu dilatieren.
Fig. 21 zeigt das dynamisch Ansprechen (Kurve Y₂) eines Ballons entsprechend einer Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung auf einen Elektromagneten, der mit einer 30 Hz-Recht
eckwelle mit einer Amplitude von näherungsweise 5 V angetrieben wird, was einer
Elektromagnetverlagerung von etwa 7,95 mm (Kurve X₂) entspricht. Das dynamische An
sprechen des Ballons weist eine entsprechende Frequenz mit einer relativ großen Amplitude
von näherungsweise 0,65 mm auf. Ohne Steigerung der Elektromagnetamplitude ist daher das
Ansprechen des Ballons mehr als verdoppelt, weil die Eingangsfrequenz auf die Resonanz des
Kathetersystems abgestimmt ist. Dies läßt sich ausnutzen, um erhebliche Schwingungsenergie
an der Stelle der Läsion zu fokussieren, wodurch sich die Fähigkeit verbessern läßt, schwie
rige Läsionen, beispielsweise verkalkte Läsionen, mit relativ niedrigen Drücken zu dilatieren.
Ein mit höheren Frequenzen (beispielsweise Schallfrequenz) arbeitendes Antriebssystem kann
gleichfalls verwendet werden, um für ein entsprechend höherfrequentes Ansprechen des Bal
lons zu sorgen. Bei dieser Anordnung dürfte es möglich sein, eine Anpassung auf die natürli
che Resonanz der Läsion herbeizuführen. Eine Anpassung an die natürliche Resonanz der
Läsion würde es dem behandelnden Arzt gestatten, selbst stärkstens verkalkte Läsionen dra
matisch zu beeinflussen, ohne das native Gefäß zu beschädigen. Dies erlaubt es dem Arzt, nur
den befallenen Teil des Gefäßes effektiv zu behandeln, und zwar unabhängig von der physi
kalischen Integrität der Läsion.
Die Fig. 18 und 19 zeigen das Ansprechverhalten einer synthetischen arteriellen Läsion
auf Ballondilatation. Die gleiche Versuchsvorrichtung, wie sie unter Bezugnahme auf die
Fig. 14 und 15 erläutert ist, wird bei diesem Experiment verwendet, mit der Ausnahme, daß
eine synthetische ringförmige Calciumcarbonatläsion um den Ballon herum angeordnet wird.
Wie in Fig. 18 gezeigt ist, wird der Aufweitdruck (Kurve A) des bekannten Systems allmäh
lich gesteigert, indem der Griff der Aufweitvorrichtung gedreht wird. Bei näherungsweise
0,4 bar reißt die künstliche Läsion, und der Ballondurchmesser springt von 2,5 mm auf 3,5 mm
(Kurve B). Wenn die Läsion reißt, dehnt sich also der Ballon weiter aus, und zwar in
erster Linie aufgrund der übermäßig hohen gespeicherten Nachgiebigkeit des Fluidsystems.
Im Gegensatz dazu wächst der Ballondurchmesser (Kurve D, Fig. 19) des erfindungsgemäßen
Katheters um nicht mehr als 0,1 mm weiter an. Die signifikant verringerte Nachgiebigkeit der
erfindungsgemäßen Anordnung reduziert die Gefahr einer Durchtrennung oder einer Rißaus
breitung nach Reißen der Läsion, wodurch die Wahrscheinlichkeit von günstigen klinischen
Ergebnissen gesteigert wird.
Entsprechend einer weiteren (nicht veranschaulichten) Ausführungsform der Erfindung kön
nen unter Druck stehendes Gas und eine entsprechende Druckquelle anstelle des Betäti
gungsgliedes verwendet werden. Eine Kolben/Kammer-Anordnung, wie sie zuvor erläutert
wurde, kann benutzt werden, wobei der Kolben jedoch durch das unter Druck stehende Gas
statt mit Hilfe des Betätigungsgliedes betätigt wird. Anstelle des Kolbens und der Kammer
kann auch eine flexible Membran vorgesehen sein. Weil das unter Druck stehende Gas im
Vergleich zu konventionellen Aufweitflüssigkeiten eine relativ niedrige Viskosität hat, spricht
der Kolben auf unter Druck stehendes Gas fast augenblicklich an. Im Gegensatz zu der zuvor
erläuterten Betätigungsvorrichtung ist die Gesamtnachgiebigkeit dieses Systems höher, weil
Gas relativ nachgiebig ist. Die Verwendung der Gasbetätigung kann jedoch in einigen Fällen
das Ansprechverhalten des Ballons günstig beeinflussen.
Claims (11)
1. In einen lebenden Körper einbringbarer Ballonkatheter mit:
- (a) einem langgestreckten Schaft (22), der ein proximales Ende und ein distales Ende und einen in ein Lumen eines lebenden Körpers einführbaren distalen Teil aufweist, und
- (b) einem aufweitbaren Ballon (25), der ein proximales Ende und ein distales Ende aufweist und dessen proximales Ende mit dem distalen Ende des Schafts verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- (c) eine Druckquelle (21, 60, 70) mit dem distalen Teil des Schafts (22) verbunden ist.
2. Ballonkatheter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in der Druckquelle (21,
60, 70) vorgesehenen Kolben (24, 62, 71).
3. Ballonkatheter nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein Betätigungsglied (26, 61,
71), das ein proximales Ende und ein distales Ende aufweist und dessen distales Ende
mit dem Kolben (24, 62) verbunden ist oder den Kolben (71) bildet.
4. Ballonkatheter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied
eine massive Stange ist.
5. Ballonkatheter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsglied ein
Rohr ist.
6. Ballonkatheter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem proximalen
Ende des Betätigungsgliedes ein Ventil verbunden ist.
7. Ballonkatheter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem proximalen
Ende des Betätigungsgliedes (26) eine Aufnahme (81) für das Betätigungsglied verbun
den ist.
8. Ballonkatheter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Betätigungs
glied (26, 61, 71) oder dem Schaft (22) eine Ballongrößen-Anzeigevorrichtung (123)
angeordnet ist.
9. Ballonkatheter nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein Schubglied (27), das ein
proximales Ende und ein distales Ende aufweist und dessen distales Ende mit der
Druckquelle (21, 60, 70) verbunden ist.
10. Ballonkatheter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Schub
glied (27) um eine massive Stange, ein Rohr, eine Litze oder eine Wendel handelt.
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