DE19532476A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von ölhaltigen Abwässern, insbesondere zur Trennung von Öl-in-Wasser-Emulsionen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von ölhaltigen Abwässern, insbesondere zur Trennung von Öl-in-Wasser-EmulsionenInfo
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Description
Wasser ist ein unentbehrlicher Rohstoff in fast allen wirt
schaftlichen Bereichen und gleichzeitig ein wichtiges Lebens
mittel. Da sich aus Umweltschutzgründen wegen der nicht ausrei
chenden natürlichen Selbstreinigungskräfte der Bäche, Flüsse
und Seen eine Entsorgung in die Natur verbietet, ist eine
gezielte Reinigung von mit Kohlenwasserstoffverbindungen behaf
teten Abwässern unumgänglich, die sich zudem aus rein wirt
schaftlichen Gründen empfiehlt.
Größere Mengen von mit Ölen behafteten Abwässern fallen in der
Galvanik- und Oberflächenindustrie, in der Zerspanungs- und
Umformtechnik, in Behälter- und Tankwaschanlagen sowie in ande
ren chemisch oder physikalischen Behandlungsanlagen von Entsor
gungsfirmen an. Eine weitgehend praktizierte Technik zur Aufbe
reitung von Öl/Wasser-Emulsionen verwendet Demulgatoren
und/oder Flockungsmittel, deren Wirkung darauf beruht, daß
durch Wechselwirkung mit aufgeschlemmten Teilchen Verklumpungen
entstehen, die sich als Sediment absetzen oder Flotat auf
schwimmen und hierdurch eine weitgehende Abwasserreinigung
bewirken. Die verwendeten Demulgatoren sind meist ionische,
vorzugsweise kationische organische Polymere. Der Nachteil bei
der Verwendung organischer Demulgatoren zur Emulsionsspaltung
liegt darin, daß eine Überdosis der für die Spaltung eingesetz
ten Substanzen zu einer Re-Emulgierung der bereits gespaltenen
Emulsionen führen kann, was zur Folge hat, daß eine vollstän
dige Emulsionsspaltung nur in einem relativ engen Dosierungsbe
reich der Demulgatorsubstanzen möglich ist. Ist die zugeführte
Menge an Demulgatoren zu gering, bleiben ebenso Restgehalte an
Ölbestandteilen im Abwasser wie bei einer Überdosis an Demulga
toren, die zu der vorstehend erwähnten Re-Emulgierung führen.
Erschwerend kommt hinzu, daß in der Praxis die anfallenden Öl-
in-Wasser-Emulsionen in ihrer Zusammensetzung, der Konzentra
tion der Bestandteile, dem pH-Wert, der Temperatur und anderen
Parametern starken Schwankungen unterworfen sein können. Dies
führt dazu, daß bei der praktischen Verwendung von oberflächen
aktiven Substanzen als Emulsionsspalter ständig empirische
Überprüfungen der Demulgatorart und der Demulgatormenge not
wendig werden, um für jedes Anwendungsproblem den optimalen
Dosierbereich für den organischen Demulgator zu ermitteln. Eine
visuelle Beobachtung des Spaltverlaufes bei der Emulsions
spaltung reicht normalerweise nicht aus, um den Zeitpunkt zu
ermitteln, an dem die Demulgatorzugabe gestoppt werden muß, um
Re-Emulgierungen zu vermeiden. Aus diesem Grund ist in der
EP 0 265 431 B1 vorgeschlagen worden, die Trübung der Spaltwas
serphase in Abhängigkeit von der zugegebenen Menge an organi
schen Demulgatoren zu messen, wobei während der Zugabe des
Demulgators mit Hilfe einer aus einer Lichtquelle, einer Pro
benkammer, einem Detektor für das Durchlicht und einem Detektor
für das vorwärts gestreute Licht die Trübung gemessen wird. Die
Zugabe an organischen Demulgatoren soll dann unterbrochen wer
den, wenn die Trübung nach einem Maximum ein erstes Minimum
erreicht.
In der DE 40 09 760 C2 wird ein Verfahren zum Auftrennen von
Öl-in-Wasser-Emulsionen mit organischen ionischen Demulgatoren
und/oder anorganischen Demulgatoren beschrieben, bei dem die
Spaltung zweistufig vorgenommen werden soll. Zunächst wird der
Öl-Wasser-Emulsion ein organischer kationischer Demulgator in
einer Menge von 30 bis 5000 ppm zugegeben, danach ein Salz
eines mehrwertigen Metalles als anorganischer Demulgator in
einer Menge von 50 bis 1000 ppm. Nach Verrühren und Ausbildung
des Zweiphasen-Systemes wird die Ölphase abgetrennt und die
wäßrige Phase anschließend zunächst mit einem Salz eines mehr
wertigen Metalles als anorganischem Demulgator in einer Menge
von 200 bis 2000 ppm und dann mit einem organischen anionischen
Emulsionsspalter in einer Menge von 0,3 bis 4 ppm behandelt.
Als organische kationische Emulsionsspalter werden synthetische
Polymere auf der Basis von Polyaminen, Polyiminen, Polyether
polyaminen und Polyamidaminen verwendet. Als organische Emul
sionsspalter sollen Salze dreiwertiger Metalle in der ersten
Spaltstufe und Salze zweiwertiger Metalle in der zweiten Spalt
stufe eingesetzt werden.
In der US-A-5 372 723 wird ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem
die Öl-in-Wasser-Emulsion zunächst in einem ersten Schritt mit
einem Demulgator als Flockierungsmittel behandelt wird und in
einem zweiten Schritt die hieraus entnommene Wasserphase einer
Mikro-, Nano- und/oder Ultrafiltration oder umgekehrten Osmose
zugeführt wird, wobei die Ölphase des ersten Schrittes mit der
Ölphase des zweiten Schrittes zusammengeführt wird und die
hieraus erhaltene Ölphase erneut mit einem Demulgator behandelt
wird. Als Demulgatoren sollen 2-Komponentensysteme verwendete
werden, wovon die erste Komponente aus der Gruppe der syntheti
schen Polymere, basierend auf Acrylamid, einem synthetischen
Polymer, basierend auf Polyaminen, und/oder Polyamidaminen,
quaternären Polyaminen, quaternären Polyamidaminen und Homo
polymeren des Dimethyldiallylammoniumchlorids und die zweite
Phase aus der Gruppe der Polymere und/oder Oligomere aus
Ethylenoxiden und/oder 1,2-Propylenoxiden, alkoxylierten Phe
nolharzen, Block-Copolymeren des Ethylenoxids und
1,2-Propylenoxids, vernetzt mittels Diisocyanaten, Dicarbooxid
säuren, Formaldehyd und/oder Diglycidyl-Ethern, Polyurethan und
Alkybenzensulphonsäuresalzen bestehen.
Darüber hinaus ist auch die Abwasserbehandlung mit sogenannten
Primärflockungsmitteln aus einfachen anorganischen Mineralsal
zen bekannt, z. B. den Chloriden oder Sulfaten des Eisens
und/oder Aluminiums. Diese Salze bilden in wäßriger Lösung
Oxidhydrate des betreffenden Metalles.
Weiterhin ist nach dem Stand der Technik die elektrolytische
Spaltung von Öl-Wasser-Emulsionen mittels initialer Elektro
koagulation, unterstützender Elektrophorese und anschließender
Elektroflotation bekannt, wobei als Anode eine selbstverzeh
rende Aluminium- oder Eisenelektrode verwendet wird (vgl.
DE 35 28 197 A1).
Besondere Elektrolysezellengeometrien beschreiben die
DE 31 34 043 C1 und die DE 42 36 723 C1.
Die Anlage nach der erstgenannten Druckschrift besteht aus
einer Kläreinheit, einem Filter und einem Klarwasserbehälter,
wobei die Kläreinheit einen trichterförmigen Boden unter einem
Überlauftrichter mit Abflußrohe aufweist, das in einen unter
dem trichterförmigen Boden der Kläreinheit gelegenes Öltrübe-
Sammelbehälter mündet. Die Elektrodenanordnung besteht aus zen
trisch angeordneten, zylindrischen Elektroden, während ein
Steigrohr aus dem trichterförmigen Boden der Kläreinheit in
einen Behälter für geklärtes Wasser führt, der seinerseits
durch ein Rohr mit einem Raum mit Überfallwehr für geklärtes
Wasser verbunden ist. Diese Raum ist über einem Filter angeord
net, der sich über einem Klarwasserbehälter befindet.
Die DE 42 36 723 C1 beschreibt eine Vorrichtung mit einem Elek
trolysereaktor in Form eines schmalen, langen und hohen Qua
ders, in dem rechteckige Eisen- und/oder Aluminiumplatten
jeweils mit einer Stirnseite und beiden Längsrandkanten gedich
tet eingesetzt sind, wobei deren andere Stirnseite einen Durch
laßspalt mit der entsprechenden Behälterwand frei läßt. Hier
durch wird ein mäanderförmiger Durchlaß für das Schmutzwasser
geschaffen. Auch hierbei dienen die Elektroden als Flockungs
mittel.
Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik ist es Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
anzugeben, die einen größeren Wirkungsgrad als bisher nach dem
Stand der Technik erreichen.
Verfahrenstechnisch wird diese Aufgabe durch das im Anspruch 1
beschriebene Verfahren gelöst.
Überraschenderweise konnte festgestellt werden, daß die Kombi
nation einer im Prinzip nach dem Stand der Technik bekannten
chemischen Ausfällung mit einer nachfolgenden elektrolytischen
Behandlung eine optimalere Trennung der Ölphase von der Wasser
phase ermöglicht. Die Kombination der chemischen Spaltung der
Ölbestandteile mit der nachfolgenden elektrolytischen Behand
lung hat den Vorteil, daß bei stark schwankenden Zusammenset
zungen der Abwässer auch weniger als die zur vollständigen Aus
flockung notwendige Menge an Demulgatoren zugegeben werden
kann, somit der Überwachung des Endpunktes der Demulgator-
Zugabe nicht mehr dieselbe Bedeutung zukommt wie bei einer rein
chemischen Spaltung. Vermeidbar ist auch der Zusatz von Metall
salzen zur Verbesserung der Spaltung der Ölbestandteile,
wodurch ein relativ hoher Anteil an Metallhydroxiden im Flotat
bei relativ langen Reaktionszeiten entsteht. Gegenüber den rein
elektrolytischen Behandlungsverfahren hat das erfindungsgemäße
Verfahren den Vorteil, daß auch stark stabilisierte Emulsionen
zerstört werden können und ein hoher Gehalt an Metallhydroxid
im sich abscheidenden Schlamm vermieden wird. Auch gegenüber
rein elektrolytischen Verfahren können kürzere Reaktionszeiten
erreicht werden.
Grundsätzlich kann auf alle anorganischen oder organischen
Demulgatoren, wie vorstehend erwähnt, oder auch nach dem Stand
der Technik bekannte Mischungen zurückgegriffen werden. Vor
zugsweise werden jedoch organische Demulgatoren, insbesondere
kationische Polymere verwendet, wovon bevorzugte im Anspruch 5
angegeben sind. Soweit die für die vollständige erreichbare
Ausflockung notwendige Menge, die an Demulgatorsubstanzen
zugegeben werden muß, bekannt oder meßbar ist, kann in der
ersten Stufe eine entsprechende Demulgatormenge zugegeben
werden. Insbesondere bei schwankenden Zusammensetzungen der
Emulsionen empfiehlt es sich jedoch, die zugegebene Demulgator
menge geringer zu wählen, vorzugsweise 10 bis 20% unter der
zur vollständigen Ausflockung der Ölbestandteile notwendigen
Menge.
Die elektrolytische Behandlung, die in einer Elektrolysezelle
stattfindet, wird nach einer weiteren Ausgestaltung auf Eisen- und/oder
Aluminium-Anoden zurückgegriffen. Die Elektroden kön
nen plattenförmig oder zylinderförmig ausgebildet sein, ggf.
parallel zueinander oder versetzt zueinander ausgerichtet.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Demul
gator-Dosierung in der Mischung oder die Zugabe des Demulgators
oder der Demulgatoren in Abhängigkeit des Flockierungsgrades
geregelt oder gesteuert, vorzugsweise durch Messung der in der
Mischung sich einstellenden Trübung und/oder des in der
Mischung vorhandenen Strömungspotentials. Die erstgenannte Ver
fahrenstechnik, nämlich die Trübemessung, ist beispielsweise in
der EP 0 256 431 B1 prinzipiell beschrieben, so daß auf die
dortigen Ausführungen verwiesen werden kann. Allerdings besteht
der wesentliche Unterschied darin, daß die Steuerung nicht
zwingend die maximal mögliche Ausflockung ohne Überschreiten
des Punktes, bei dem die Re-Emulgierung einsetzt, exakt erfaßt
werden muß.
Alternativ oder zusätzlich wird das in der Mischung vorhandene
Strömungspotential gemessen. Das in einem Partikelladungsdetek
tor angewandte Meßprinzip basiert auf folgendem: Wird eine
ionische Doppelschicht einer Flüssigkeitsströmung ausgesetzt,
so wird die bewegliche äußere Gegenionhülle relativ zum Poten
tial verschoben. Diese Ladungsverschiebung bzw. Polarisierung
kann als Potential über dem Strömungsbereich abgegriffen wer
den. Die benötigte Flüssigkeitsströmung wird beispielsweise
durch einen oszillierenden Verdrängungskolben erzeugt. Je mehr
die organischen, zu entfernenden Kohlenwasserstoffverbindungen
neutralisiert werden, desto mehr wird das betreffende Zusatz
potential gegen 0 absinken. Diese Potentialmessung ist also ein
Indikator, in welchem Maße die Öl-Wasser-Emulsion durch
Demulgatoren zerstört worden ist.
Vorzugsweise werden die vorbeschriebenen Meßverfahren gleich
zeitig und unabhängig voneinander angewendet und zur Steuerung
oder Regelung der Dosierung des Demulgators benutzt, was den
Vorteil hat, daß selbst bei unklarer Aussage aus einer Messung
bzw. eines Sensors in den deutlich überwiegenden Fällen eine
brauchbare Messung des anderen Sensors vorliegt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung wird die Mischung nach der
elektrolytischen Behandlung einem Flotations-Absetzbehälter
zugeführt, aus dem getrennt das aufschwimmende Flotat, die
wäßrige geklärte Phase und das sich möglicherweise in geringem
Maße bildende Sediment abgeführt werden.
Nach der vorliegenden Erfindung ist es ebenso möglich, einen
Teilstrom der wäßrigen geklärten Phase mit dem Zulauf-Abwas
serstrom zu mischen.
Vorrichtungstechnisch wird die Aufgabe durch einen ersten
Behälter zur Mischung der Emulsionen mit mindestens einem
Demulgator, einer nachgeschalteten Elektrolysezelle und ggf.
einem Flotations-Absetzbehälter, jeweils mit entsprechenden Zu- und
Abführungen gelöst. Der Mischbehälter besitzt eine Zufuhr
leitung für das einzuleitende zu reinigende Abwasser, ferner
eine Zuleitung, worüber vorzugsweise mittels einer Dosierein
richtung der oder die Demulgatoren geregelt oder gesteuert
zugeführt werden. Zweckmäßigerweise ist in diesem Behälter eine
Rührvorrichtung vorhanden. Zur chargenweisen oder kontinuierli
chen Weiterleitung der Abwässer aus dem ersten Behälter dient
eine Überleitung in eine Elektrolysezelle, die in nach dem
Stand der Technik bekannter Weise aufgebaut sein kann. Der Flo
tations- und Absetzbehälter besitzt einen Überlauf für das
abzuziehende Flotat, einen Ablaß für das Sediment sowie einen
Auslauf für das geklärte Abwasser.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist mindestens eine Meß
vorrichtung zur Feststellung des Trübungsgrades und/oder ein
Strömungspotentialdetektor im ersten Behälter bzw. in der
Überleitung zum Elektrolysebehälter vorhanden. Die genannte
Meßvorrichtung oder der Strömungspotentialdetektor oder beide
sind über eine Steuer- oder Regeleinrichtung mit einer Dosier
vorrichtung zur Abgabe des Demulgators oder der Demulgatoren
verbunden, was sich insbesondere bei einem kontinuierlichen
Durchlauf durch die Vorrichtung empfiehlt. Eine Meßvorrichtung
zur Feststellung des Grades der Vorzerstörung kann vorzugsweise
eine optische Meßeinrichtung sein, mit der die Trübung gemessen
werden kann. Meßvorrichtungen dieser Art sind nach dem Stand
der Technik als Durchlicht- oder Streulichtmeßvorrichtungen
bekannt. Wie bereits erwähnt, werden in der Elektrolysezelle
Eisen- und/oder Aluminiumanoden bevorzugt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dar
gestellt. Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschema der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
Fig. 2 bis 5 jeweils in skizzenhafter Form Ansichten von
Elektrolysezellen mit unterschiedlicher Elektro
denanordnung.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, können aus einer Dosiervorrich
tung 10 Demulgatoren über eine Leitung 11 und Abwasser über
eine Leitung 12 in einen Mischbehälter 13 mit einer Rührvor
richtung eingeschleust werden. Diesem Mischbehälter 13 ist eine
Elektrolysezelle 14 mit mindestens einer Anode 15 und einer
oder mehreren Kathoden 16 nachgeschaltet. Aus dem Mischbehäl
ter 13 über Leitung 17 in die Elektrolysezelle 14 gelangendes
Fördergut kann die Elektrolysezelle über Leitung 18 verlassen
und in einen Flotations-Absetzbehälter 19 strömen, wo über Lei
tung 20 das aufschwimmende Flotat, über die Leitung 21 das
geklärte Wasser und über Leitung 22 der sich absetzende Sedi
mentschlamm abgezogen werden.
Fig. 2 bis 5 zeigen mögliche Elektrolysezellenausgestaltungen
mit verschiedenen Zu- und Abläufen. Bei der Elektrolysezelle
nach Fig. 2 sind die plattenförmigen Kathoden und Anoden paral
lel zueinander und quer zur Strömungsrichtung angeordnet. Der
Zulauf kann im oberen oder unteren Bereich der Elektrolysezelle
auf einer Seite angeordnet sein, während der Ablauf oben oder
unten auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet ist.
Bei der Ausführungsvariante der Elektrolysezelle nach Fig. 3
sind die Elektrodenplatten schräggestellt, wobei die Schräg
stellung auch unter einem entgegengesetzten Winkel wie darge
stellt erfolgen kann.
Die Elektrolysezelle nach Fig. 4, die in Form einer Draufsicht
dargestellt ist, besitzt konzentrisch zueinander angeordnete
zylindrische Elektroden, die über einen oberen Zulauf beschickt
und durch einen im Boden vorhandenen Ablauf entsorgt werden.
Die Elektrolysezelle nach Fig. 5 besitzt ebenfalls plattenför
mige Elektroden, deren eine Stirnseite jeweils bündig mit einer
Stirnseite der Elektrolysezelle abschließt. Kathoden und
Anoden, letztere aus Aluminium, Eisen und/oder Stahl, schließen
mit gegenüberliegenden Stirnseiten der Elektrolysezelle bündig
ab, so daß das zulaufende Wasser einen mäanderförmigen Weg bis
zum Ablauf durchlaufen muß.
In einem konkreten Ausführungsbeispiel ist ein mit 2 Vol.-% Öl
belastetes Abwasser mit einem kathodischen Demulgator behandelt
worden. Nach der Zugabe von 1000 ppm des Demulgators wurde eine
starke optische Veränderung, die die Zerstörung der Emulsion
anzeigt, beobachtet, die aber nicht zu einer Trennung in eine
Ölphase und eine Wasserphase führte. Nach Zugabe von 100 ppm
eines Aluminiumsalzes konnte nach einer Stunde eine Phasentren
nung erreicht werden. Das Flotat hatte wegen des Gehaltes an
Aluminiumhydroxid eine erheblich höhere Viskosität.
Demgegenüber ist in einem zweiten Versuch nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren unter Benutzung der in Fig. 1 dargestellten
Vorrichtung derselbe Demulgator in einer Menge von 800 ppm in
ein 2 Vol.-% Öl beinhaltendes Abwasser geleitet worden. Nach
Mischung der Öl-in-Wasser-Emulsion mit dem Demulgator konnte
ein Maximum der Trübung, verbunden mit einem Absinken des
gemessenen Zusatzpotentials auf 0 über eine Strömungspotential
detektor festgestellt werden. Die so vorbehandelte Flüssig
keitsmischung wurde anschließend einer Elektrolyse unter Ver
wendung von Aluminiumanoden zugeführt. Die in der Elektrolyse
zelle angegelegte Spannung betrug 10 Volt, die Stromdichte
20 A/m². Nach 3 Minuten konnte eine Phasentrennung beobachtet
werden, das erhaltene Flotat hatte eine wesentlich geringere
Viskosität als das Flotat, was unter Anwendung des nach dem
Stand der Technik bekannten Verfahrens erhalten worden war.
Unterschiedliche Abwasseranalysen ergaben sich auch beim Ver
gleich der wäßrigen geklärten Phase nach beiden Versuchen. Der
Kohlenwasserstoffgehalt betrug im ersten Fall (Verfahren nach
dem Stand der Technik) nach DEV H18 20 mg/l und beim erfin
dungsgemäßen Verfahren 8 mg/l. Im Ergebnis konnte somit nachge
wiesen werden, daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur in
kürzerer Zeit eine Ölabscheidung ermöglicht, sondern auch eine
quantitativ größere Menge an Kohlenwasserstoffen aus dem Abwas
ser entfernt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Behandlung von ölhaltigen Abwässern, insbe
sondere zur Trennung von Öl-in-Wasser-Emulsionen durch
Mischen der Öl-in-Wasser-Emulsionen mit mindestens einem
Demulgator und eine anschließende elektrolytische Behand
lung der Mischung unter Verwendung von selbstverzehrenden
Metallanoden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zugegebene Demulgatormenge mindestens 10% bis 20% unter
der zur vollständigen Ausflockung der Ölbestandteile not
wendigen Menge liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anode(n) aus Eisen und/oder Aluminium und/oder
Stahl bestehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Demulgator ein ionisches, vorzugs
weise kationisches organisches Polymer verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Demulgator ein Polyamin, Polyamidamin, Polyimin,
Polyetherpolyamin, ein Kondensationsprodukt aus o-Toluidin
und Formaldehyd, eine quaternäre Ammoniumverbindung, ein
Polydiallyl-dimethyl-Ammoniumchlorid und/oder ein ionoge
nes Tensid ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Demulgator-Dosierung in der
Mischung oder die Zugabe des Demulgators oder der Demulga
toren in Abhängigkeit des Flockierungsgrades geregelt oder
gesteuert wird, vorzugsweise durch Messung der in der
Mischung sich einstellenden Trübung und/oder des in der
Mischung meßbaren Strömungspotentials.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung nach der elektrolytischen
Behandlung einem Flotations-Absetzbehälter zugeführt wird,
aus dem getrennt das Flotat, die wäßrige geklärte Phase
und möglicherweise entstehendes Sediment abgeführt werden.
8. Verfahren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrolytische Behandlung unter Spannungen
zwischen 3 bis 30 V und unter Stromdichten bis zu 40 A/dm²
erfolgt.
9. Vorrichtung zur Trennung von Öl-in-Wasser-Emulsionen,
bestehend aus einem ersten Behälter zur Mischung der Emul
sionen mit mindestens einem Demulgator, einer nachgeschal
teten Elektrolysezelle und ggf. einem Flotations-Absetzbe
hälter, jeweils mit entsprechenden Zu- und Abführungen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet, durch min
destens eine Meßvorrichtung zur Feststellung des Grades
der Vorzerstörung durch Trübung und/oder ein Strömungspo
tentialdetektor im ersten Behälter.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßvorrichtung und/oder der Strömungspotentialdetektor
über eine Steuer- oder Regeleinrichtung mit einer Dosier
vorrichtung zur Abgabe des Demulgators oder der Demulgato
ren verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens eine Meßvorrichtung zur Feststellung
der Trübung eine optische Meßeinrichtung ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Elektrolysezelle Eisen-, Alumi
nium- und/oder Stahl-Anoden verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19532476A DE19532476A1 (de) | 1995-09-02 | 1995-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von ölhaltigen Abwässern, insbesondere zur Trennung von Öl-in-Wasser-Emulsionen |
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---|---|---|---|
DE19532476A DE19532476A1 (de) | 1995-09-02 | 1995-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von ölhaltigen Abwässern, insbesondere zur Trennung von Öl-in-Wasser-Emulsionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19532476A1 true DE19532476A1 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=7771136
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19532476A Withdrawn DE19532476A1 (de) | 1995-09-02 | 1995-09-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von ölhaltigen Abwässern, insbesondere zur Trennung von Öl-in-Wasser-Emulsionen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19532476A1 (de) |
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