DE19521566A1 - Längsführung für einen Fahrzeugsitz mit zwei Schienen und zwischen diesen angeordneten Führungsmitteln - Google Patents
Längsführung für einen Fahrzeugsitz mit zwei Schienen und zwischen diesen angeordneten FührungsmittelnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Längsführung für einen Fahrzeugsitz
mit zwei Schienen und zwei zwischen diesen angeordneten Führungsmitteln,
von denen eine Schiene mit Befestigungsmitteln für die Befestigung an dem
Fahrzeugsitz und die andere Schiene mit Befestigungsmitteln für ihre Ver
bindung mit einer Bodengruppe eines Fahrzeugs versehen ist, wobei eine
Schiene eine umgriffene Schiene ist und von der anderen, umgreifenden
Schiene umgriffen wird und jede Schiene mindestens einen Hakenbereich
aufweist, der mit einem Hakenbereich der anderen Schiene in wechselseiti
gem Eingriff ist.
Derartige Längsführungen sind aus der P 31 43 431.2 bekannt. Die vorbe
kannten Schienen bestehen im Profil im wesentlichen aus zwei rechtwinklig
zueinander verlaufenden Schenkeln, die an ihren freien Endbereichen in
Hakenbereich übergehen. Letztere sind U-förmig gekrümmt oder geknickt
ausgebildet und greifen wechselseitig in einen entsprechenden U-förmigen
Bereich (Hakenbereich) der anderen Schiene ein. Auf diese Weise wird eine
wechselseitige Verhakung erzielt. In unmittelbarer Nähe der Hakenbereiche
sind die Führungsmittel, die zumeist als Kugeln ausgeführt sind, angeord
net. Die umgreifende Schiene hat eine elastische Vorspannung, sie federt
nach innen, ebenso die umgriffene Schiene, sie federt nach außen. Auf die
se Weise werden die Führungsmittel in Anlage an den Führungsflanschen
gehalten.
Die vorbekannte Längsführung ist geeignet, die bei einem Unfall auftre
tenden, hohen Gurtzugkräfte zu übertragen, ohne reißverschlußartig aufzu
reißen oder sich sonstwie zu trennen. Diese Festigkeit weist sie in allen
Relativpositionen der beiden Schienen zueinander auf, die innerhalb des
vorgegebenen Verschiebeweges der Längsführung möglich sind.
Die Längsführung kann aus einem Leichtmetall, beispielsweise Aluminium
und dann insbesondere im Strangpressverfahren hergestellt sein, oder sie
kann aus einem Stahlblechzuschnitt durch entsprechende Formgebung, ins
besondere Abwinkeln und Prägen, gefertigt sein.
Im Zuge des Leichtbaus ist man bestrebt, das Gewicht von Längsführungen
zu verringern. Diese Gewichtsverminderung soll aber nicht mit einer Ver
ringerung des Komforts und insbesondere nicht mit einer Verringerung der
Sicherheit einhergehen. Es besteht daher der Wunsch, die vorbekannte
Längsführung leichtgewichtiger auszubilden, ohne daß dabei wesentliche
Nachteile in Kauf genommen werden müssen, insbesondere die Sicherheit
gegen reißverschlußartiges Aufreißen oder anderweitiges Trennen der
Schienen nach wie vor ausreichend bleibt und eine Längsverschiebung zwi
schen den beiden Schienen weiterhin mit geringem Kraftaufwand erfolgen
kann.
Demzufolge ist es Aufgabe der Erfindung, die Längsführung der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sie leichtgewichtiger baut,
indem der Querschnitt des verwendeten Materials reduziert werden kann,
ohne daß dabei sicherheitsmäßige oder funktionsmäßige Nachteile in Kauf
genommen werden müssen.
Diese Aufgabe wird ausgehend von der Längsführung der eingangs genann
ten Art gelöst durch die Längsführung nach Patentanspruch 1.
Bei dieser Längsführung besteht die Möglichkeit, die Schienen aus wesent
lich dünnerem Material herzustellen als nach dem Stand der Technik. Er
findungsgemäß muß das Material der Schiene nicht mehr so dick gewählt
werden, daß die Längsführung Belastungen aufgrund eines Passagierge
wichts oder dergleichen ausschließlich über die beiden Führungsmittel in
den Führungsbereichen überträgt, vielmehr findet über die Gleitabschnitte
eine zusätzliche Abstützung, jedoch keine zusätzliche Führung, statt. Die
Konstruktion der Schienen, soweit bei der Konstruktion die Gewichtsbela
stung berücksichtigt wird, vereinfacht sich hierdurch. Damit kann bei der
Konstruktion der Schienen das Augenmerk auf Ausreißfestigkeit, also Fe
stigkeit in Gegenrichtung zu einer Gewichtsbelastung, gelegt werden und
können die Schienen so ausgelegt sein, daß mit dem verwendeten, dünneren
Material für die Schienenprofile immer noch eine ausreichende Ausreißfe
stigkeit erzielt wird.
Wenn als Führungsmittel Kugeln eingesetzt werden, was bevorzugt ist, kön
nen diese Kugeln nunmehr kleiner gewählt werden, da nicht mehr aus
schließlich über sie die Gewichtskräfte übertragen werden, sondern auch
durch die Gleitabschnitte. Bei der Ausreißfestigkeit macht sich Möglich
keit, kleinere Kugeln einsetzen zu können, insoweit positiv bemerkbar, als
diese im Führungsbereich kleineren Platzbedarf haben und die Verhakung
der Führungsflansche enger, nämlich auf kleinerem Raum, erfolgen kann.
Erfindungsgemäß bleiben die guten Führungseigenschaften der Längsfüh
rung erhalten. Die Gleitabschnitte bewirken lediglich eine Lastübertragung
im Fall hoher Gewichte, wirken aber nicht in irgend einer Form führend.
Durch die zwei Führungsmittel, die in Führungsbereichen angeordnet sind,
ist die Längsführung eindeutig bestimmt, es ist sichergestellt, daß die
Führungsmittel stets in Anlage sind, auch wenn die Schienen sich durch
biegen, fertigungsbedingte Toleranzen haben, die zwei Längsführungen ei
nes Kraftfahrzeugsitzes nicht parallel zueinander montiert sind, und der
gleichen. Dabei ist vorausgesetzt, daß die Vorspannung, mit der die Schie
nen aneinander liegen, ausreichend hoch gewählt ist. Insoweit sorgen bei
der erfindungsgemäßen Längsführung die Führungsmittel für die präzise
Führung der Schienen gegeneinander und übernehmen die Gleitabschnitte
Kräfte, die oberhalb eines Schwellenwertes (z. B. 50 kg) der gewichtsmäßi
gen Belastung der Längsführung auftreten, ohne daß durch die Gleitab
schnitte zusätzliche Führungsmittel geschaffen würden, die in Konkurrenz
zu den über die beiden Führungsmittel bewirkten Führungen treten könnte.
Das Gewicht eines Normalpassagiers liegt bei 80 kg.
Durch die Gleitabschnitte ist die Längsführung gegen Überlastungen gesi
chert, dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn in einer vorzugsweisen Aus
führung mindestens ein Führungsmittel Kugeln aufweist, vorzugsweise bei
de. Durch die Gleitabschnitte ist sichergestellt, daß die Kugeln nicht
oberhalb des Schwellenwertes, also beispielsweise oberhalb einer Ge
wichtsbelastung von 50 kg, belastet werden können, vielmehr übernimmt
die Kraftübertragung über die Gleitabschnitte darüberliegende Gewichts
kräfte. Einprägungen, sogenannte Brinellierungen, der Kugeln in ihren
Laufrinnen bei Überbelastungen treten dadurch nicht mehr auf. Mit derar
tigen Überbelastungen ist z. B. zu rechnen, wenn ein Passagier hinter sei
nem Rücken einen Mantel glattstreicht, sich dabei etwas vom Sitz erhebt
und mit seinem Rücken oben gegen die Rückenlehne drückt.
Nach wie vor kann der Raum zwischen den beiden Schienen, der auch als
Kanalinnenraum bezeichnet wird, frei von Führungsmitteln oder sonstigen
Teilen der Längsführung ausgebildet seien und steht dann zur Verfügung
für den Einbau eines motorischen Antriebs, beispielsweise einer Zahnstan
ge und eines Ritzels, oder auch einer Arretiervorrichtung für die manuelle
Arretierung.
Die Führungsmittel befinden sich vorzugsweise auch weiterhin in einem
möglichst großen Abstand voneinander, nämlich bevorzugt auf einer Diago
nalen des Schienenprofils, das in einer bevorzugten Ausführung im wesent
lichen als rechteckförmig mit innen- oder außenliegenden Verhakungsberei
chen beschrieben werden kann. Aufgrund des relativ großen Abstandes der
Führungsmittel voneinander wird eine ausreichend große Abstützungsbasis
erhalten. Dies bedeutet, daß die eine Schiene gut in der anderen geführt
ist und Relativbewegungen in der Ebene des Profilquerschnitts, also bei
spielsweise ein Kippen der einen Schiene gegenüber der anderen, wir
kungsvoll behindert wird und nur im Rahmen elastischer und (bei fort
schreitender Belastung) auch plastischer Verformungen möglich ist.
In einer bevorzugten Weiterbildung befinden sich die Gleitabschnitte mög
lichst direkt unterhalb der Befestigungsmittel, über die die Sitzschiene mit
dem Fahrzeugsitz verbunden ist und/oder oberhalb der Befestigungsmittel,
mit dem die Bodenschiene mit der Bodengruppe eines Fahrzeugs verbunden
ist. Dadurch werden die Gewichtskräfte unmittelbar über die Gleitabschnit
te aufgenommen. Bevorzugt ist hierbei, daß die Befestigungsmittel unmit
telbar und möglichst ohne Umwege mit einem Schenkel einer Schiene ver
bunden sind, der vertikal verläuft und in dessen unmittelbarer Nähe sich
der Gleitabschnitt der zugehörigen Schiene befindet.
Als sehr vorteilhaft hat es sich herausgestellt, die Gleitabschnitte minde
stens einer Schiene in unmittelbarer Nähe eines Führungsbereichs anzu
ordnen, beispielsweise mit einem Führungsflansch unmittelbar zu verbin
den. Auf diese Weise werden die Querbewegungen quer zur Verschieberich
tung, die die beiden Gleitabschnitte einer Längsführung bei einer Verstel
lung ausführen, möglichst gering. Anders ausgedrückt sorgt die in dem
betrachteten Führungsbereich bewirkte räumliche Zuordnung der beiden
Schienen zueinander dafür, daß diese räumliche Zuordnung auch im Bereich
der Gleitabschnitte möglichst gut aufrechterhalten bleibt und sich die
beiden Gleitabschnitte im praktischen Betrieb nicht merklich quer zueinan
der bewegen.
Die Gleitabschnitte haben nur abstützende, keine führende Funktion. Es ist
vorteilhaft, zwischen den beiden Gleitabschnitten Mittel anzuordnen, die
die Reibung vermindern, beispielsweise Schmiermittel, ein Gleitlager oder
eine Anordnung von kleinen Kugeln. Dabei muß stets sichergestellt sein,
daß sich die Gleitabschnitte nicht nur in Längsrichtung der Schienen ge
geneinander verschieben können, was funktionsnotwendig ist, sondern auch
geringfügig quer hierzu, nämlich im Profil der Längsführung gesehen ent
lang der Berührungslinie der beiden Gleitabschnitte.
Vorzugsweise verlaufen die beiden Gleitabschnitte in einer Ebene im rech
ten Winkel zur der Belastungsrichtung, mit der die Gewichtskräfte auf die
Längsführung einwirken. Auf diese Weise führen Belastungen nicht zu einer
Querverschiebung der Gleitabschnitte der beiden Schienen.
Als günstig hat es sich weiterhin herausgestellt, die Gleitabschnitte in
ihren Berührungsbereichen eben auszuführen. Alle anderen Formgebungen
würden zu einer zusätzlichen Führung im Bereich der Gleitabschnitte, so
bald diese Kontakt miteinander haben, führen.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von nicht einschränkend
zu verstehenden Ausführungsbeispielen der Erfindung, die unter Bezugnah
me auf die Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Eine Stirnansicht einer Längsführung nach der Erfindung in einer
ersten Ausführung und
Fig. 2 eine Stirnansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
In bekannter Weise ist für die Längsverstellung des Kraftfahrzeugsitzes
eine Längsverstellvorrichtung vorgesehen, sie besteht aus zwei Längsfüh
rungen, die parallel zueinander, in normaler Fahrtrichtung des Kraftfahr
zeuges und im Abstand voneinander angeordnet sind. In den beiden Figuren
ist eine dieser Längsführungen gezeigt. Sie befindet sich zwischen einer
Bodengruppe 20, von der in Fig. 1 ein Teilstück, beispielsweise ein Teil
einer Konsole gezeigt ist, und einem Fahrzeugsitz 22, von dem in Fig. 1
ein Teilstück eines Sitzträgers gezeigt ist.
Jede Längsführung besteht aus zwei Schienen 24, 26, nämlich einer Sitz
schiene 24 und einer Bodenschiene 26. Zwischen ihnen befinden sich zwei
Führungsmittel 28, 30, die in beiden gezeigten Ausführungen jeweils durch
einen Satz Kugeln, die hintereinander angeordnet sind und von denen in
den Figuren daher stets nur eine zu sehen ist, gebildet sind. In einer an
deren, nicht dargestellten Ausführung können als Führungsmittel auch
Gleitmittel, beispielsweise Gleitstangen, Gleitrohre, aufeinander gleitende
Berührungsflächen der Schienen usw. verwendet werden. Hierfür gibt der
Stand der Technik genügend Beispiele.
In den Ausführungsbeispielen ist die Bodenschiene 26 jeweils als umgreif
ende Schiene ausgebildet, sie umgreift die teilweise in ihr befindliche
Sitzschiene 24. Dabei besteht eine elastische Vorspannung zwischen den
beiden Schienen 24, 26, die entlang der Verbindungsachse der Führungsmit
tel 28, 30 wirkt und diese in der gezeigten Anlage an beiden Schienen 24,
26 hält. So ist beispielsweise die Bodenschiene 26 gemäß Fig. 1 so ausge
führt, daß sie entlang der genannten Verbindungslinie nach innen federt,
es kann aber auch die Sitzschiene 24 entsprechend nach außen federnd
ausgebildet sein, es können auch beide Schienen 24, 26 in Gegenrichtung
zueinander elastisch vorbelastet sein.
Die Bodenschiene ist im wesentlichen V-förmig, sie hat zwei im rechten
Winkel zueinander stehende Schenkel 32, 34. An ihren freien Enden sind
Hakenbereiche 36, 38 vorgesehen, die zusammen mit dem entsprechenden
Ende des Schenkels 32, 34 einen im wesentlichen U-förmigen Haken bilden.
Im zur Bodengruppe 20 parallelen Schenkel 34 sind Löcher 40 vorgesehen,
sie werden jeweils von einer Schraube durchgriffen und dienen als Befe
stigungsmittel zur Verbindung der Bodenschiene 26 mit der Bodengruppe 20.
Die Sitzschiene 24 ist aus zwei Einzelprofilen gebildet, die miteinander
verbunden sind. Sie hat ebenfalls jeweils einen Schenkel 42, 44, der paral
lel zum entsprechenden Schenkel der Bodenschiene 26 verläuft. Dadurch
wird ein kanalförmiger, länglicher Innenhohlraum gebildet, der als Kanal
innenraum 46 bezeichnet wird. An ihren freien Enden gehen die Schenkel
42, 44 in Hakenbereiche über, auch sie bilden U- oder V-förmige Enden
zusammen mit den Endbereichen der Schenkel 42, 44 und sind wechselseitig
mit dem jeweils zugehörigen Haken der anderen Schiene verhakt. Dadurch
werden zwei Verhakungsbereiche geschaffen, die im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 auf einer Diagonalen des allgemein als im wesentlichen rech
teckförmig zu beschreibenden Profils angeordnet sind. Die Verhakung in
den Verhakungsbereichen kann noch dadurch verstärkt werden, daß die
freien Enden der Schienenprofile stärker ineinander eingreifen, also in den
Innenraum des U-förmigen Hakens noch weiter hineinreichen. In den beiden
Ausführungsbeispielen ist die Sitzschiene 24 jeweils aus zwei einzelnen
Stahlblechzuschnitten hergestellt. Sie kann statt dessen auch einstückig
aus Leichtmetall gefertigt sein. Es läßt sich aber auch die Sitzschiene 24
jeweils einstückig aus nur einem Blechzuschnitt herstellen, dies ist in
Fig. 1 strichpunktiert dargestellt.
Auch die Sitzschiene 24 hat Löcher 48, die von Schrauben durchgriffen
werden und als Befestigungsmittel der Sitzschiene am Fahrzeugsitz 22 die
nen. Diese Befestigungsmittel befinden sich in den Darstellungen der bei
den Figuren, die auch die Orientierung der Längsführung im Einbauzustand
zeigen, lotrecht oberhalb von Gleitabschnitten 50, 52. Der Gleitabschnitt 50
befindet sich unmittelbar an der Außenfläche des Hakens, der vom Endbe
reich des Schenkels 42 und dem zugehörigen Hakenbereich 36 gebildet wird.
Der Gleitabschnitt 52 der Bodenschiene befindet sich in unmittelbarer Nähe
des Übergangs zwischen dem Schenkel 34 und dem zugehörigen Hakenbe
reich 38. Wie beide Figuren zeigen, haben die Gleitabschnitte im dargestell
ten, entlasteten Zustand der Längsführung einen geringen Abstand vonei
nander, der deutlich geringer ist als der Durchmesser der verwendeten
Kugeln und im praktischen Fall kleiner als 2 mm, vorzugsweise kleiner als
1 mm ist. Die Gleitabschnitte sind eben, erstrecken sich in Längsrichtung
der Schienen 24, 26 und im wesentlichen rechtwinklig zur eingeleiteten
Gewichtskraft und im wesentlichen parallel zur Bodengruppe 20. Die Kon
struktion ist dabei so gewählt, daß bei einer Belastung keine seitlichen
Verschiebungen der Gleitabschnitte auftreten sollen, vielmehr die Gleitab
schnitte und im wesentlichen nur die senkrechten Komponenten einer Ge
wichtskraft übernehmen.
Zwischen den beiden Gleitabschnitten 50, 52 befindet sich ein Schmiermit
tel 54, das in Fig. 1 nur angedeutet ist. Hier kann Fett eingesetzt wer
den, bevorzugt werden aber Streifen oder Einsätze aus festen Schmiermit
teln, beispielsweise Kunststoffbänder, z. B. Teflonstreifen, Metallstreifen,
Kohleabschnitte usw.
Gewichtsbelastungen der Längsführung bis zu einem Schwellenwert, bei
spielsweise 50 kg für die beiden Längsführungen eines Fahrzeugsitzes,
werden ausschließlich über die Führungsmittel 28, 30 aufgenommen, die
Gleitabschnitte 50, 52 bleiben außer Kontakt, der zwischen ihnen befindli
che Spalt S bleibt erhalten. Oberhalb des Schwellenwertes jedoch ist die
elastische Verformung der beiden Schienen 24, 26 soweit fortgeschritten,
daß die Gleitabschnitte 50, 52 in Kontakt miteinander kommen und über
dem Schwellenwert liegende Gewichtsanteile durch sie aufgenommen werden.
Dadurch ist die Belastung, die in den Führungsmitteln 28, 30 auftritt, auf
den Schwellenwert, nämlich auf einen Anteil des Schwellenwertes, begrenzt.
Die vorzugsweise als Kugeln ausgebildeten Führungsmittel 28, 30 können
dadurch wesentlich kleiner ausgebildet sein, beispielsweise können die Ku
geln nur 70, vorzugsweise nur 50 oder gar 40% des Durchmessers der bis
her eingesetzten Kugeln haben. Dementsprechend können auch die Hakenbe
reiche kleiner ausgeführt werden, dies auch aufgrund der dünneren Wand
stärke der Schienen.
Auf das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wurde schon im wesentlichen
eingegangen. Bei ihm besteht ein Unterschied, daß die Bodenschiene 26 nun
im wesentlichen C-förmig ist, sie ähnelt einem liegenden C. Sie hat nur
einen Schenkel 34, der parallel zur Bodengruppe 20 verläuft, an seinen
beiden Enden setzen die Hakenbereiche 36, 38 an. Dadurch werden zwei
Haken ausgebildet, deren Öffnungen zueinander weisen. Die Sitzschiene 24
ist wiederum aus zwei Profilstücken zusammengesetzt, kann aber, wie oben
erwähnt, auch einstückig aus Stahlblech oder Leichtmetall gefertigt sein.
In der Ausführung gemäß Fig. 2 sind die beiden Profilstücke zwar unter
schiedlich, sie können aber auch formgleich ausgeführt sein. So ist der
Parallelversatz (die Kröpfung) des linken Profilteils einerseits nicht funk
tionsnotwendig und kann andererseits entfallen, wenn man keinen Kanalin
nenraum 46 benötigt. Weiterhin können beide Profilteile eine entsprechende
Kröpfung, die dann nur den halben Versatz bewirkt, aufweisen. Schließlich
kann auf die Kröpfung ganz verzichtet werden, wenn die beiden Profilteile
im Abstand voneinander durch geeignete Befestigungsmittel, beispielsweise
Schrauben, gehalten werden. Letztere Ausführung hat den Vorteil, daß zwi
schen den beiden Profilteilen der Sitzschiene 24 Teile einer Sitzhöhenver
stellung, eines motorischen Antriebs usw. geschützt angeordnet werden
können, wobei dann wesentlich mehr Platz nach oben zur Verfügung steht
als bei dem Kanalinnenraum 46 der Ausführung gemäß Fig. 1.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 hat jeweils zwei Paar Gleitabschnitte
50, 52, die wiederum im wesentlichen unterhalb der Stelle liegen, an der
die Gewichtsbelastung angreift. Die Gleitabschnitte 50, 52 sind ähnlich
ausgebildet wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1. Aufgrund der zwei
unabhängigen Paare Gleitabschnitte 50, 52 können aber auch Kippkräfte
besser aufgefangen werden, ohne daß die Führungsmittel 28, 30 überlastet
werden.
In allen Ausführungsbeispielen befinden sich die Gleitabschnitte möglichst
in der Nähe des Kraftvektors, mit dem die Gewichtsbelastung angreift. Sie
sind vorzugsweise maximal höchstens 40 mm, vorzugsweise höchstens 20 mm
gegenüber diesem Kraftvektor seitlich (in der Profilebene der Längsfüh
rung) versetzt. Eine gewisse Bewegung der Gleitabschnitte in dieser Quer
richtung ist möglich, aber nicht beabsichtigt. Die Verformung der Schienen
außerhalb unfallbedingter Belastungen soll rein elastisch sein, dies gilt
insbesondere für die Verformung der Schienen zwischen dem in den Figuren
gezeigten entlasteten Zustand und dem belastetem Zustand. Die Gewichts
belastung durch einen Passagier verteilt sich im Normalfall gleichmäßig
auf beide Längsführungen einer Längsverstellvorrichtung eines Kraftfahr
zeugsitzes. Es kann aber durchaus der Fall auftreten, daß bei einer Längs
führung ein geringerer Schwellenwert vorgesehen ist, bei dem die Gleitab
schnitte 50, 52 in Kontakt kommen als bei der anderen Längsführung der
selben Längsverstellvorrichtung. Allgemein sind beide Längsführungen für
gleichen Schwellenwert ausgelegt.
Claims (9)
1. Längsführung für einen Fahrzeugsitz (22) mit zwei Schienen (24, 26) und
zwei zwischen diesen angeordneten Führungsmitteln (28, 30), von denen
eine Schiene (24) mit Befestigungsmitteln (48) für die Befestigung an
dem Fahrzeugsitz (22) und die andere Schiene (26) mit Befestigungsmit
teln (40) für ihre Verbindung mit einer Bodengruppe eines Fahrzeugs
versehen ist, wobei eine Schiene eine umgriffene Schiene ist und von
der anderen, umgreifenden Schiene umgriffen wird und jede Schiene
mindestens einen Hakenbereich (36) aufweist, der mit einem Hakenbe
reich (36) der anderen Schiene in wechselseitigem Eingriff ist, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Schienen (24, 26) einander zugewandte Glei
tabschnitte (50, 52) aufweisen, die im entlasteten Zustand des Fahrzeug
sitzes (22) voneinander durch einen Spalt S getrennt sind und die im
durch einen Normalpassagier belasteten Zustand des Fahrzeugsitzes (22)
gleitend aufeinander liegen.
2. Längsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glei
tabschnitte (50, 52) parallel zueinander verlaufen.
3. Längsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich min
destens ein Gleitabschnitt (50) in Nähe eines Führungsmittels (28), vor
zugsweise weniger als ein Drittel der zugehörigen Profilabmessung der
Längsführung vom Führungsmittel (28) entfernt ist, insbesondere aber
das Führungsmittel (28) Kugeln aufweist und der Gleitabschnitt (50)
weniger als um den dreifachen Kugeldurchmesser der Kugeln vom Zen
trum der Kugelführung entfernt ist.
4. Längsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glei
tabschnitte (50, 52) im wesentlichen parallel zur Bodengruppe (20) ver
laufen.
5. Längsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Boden
schiene (26) eine umgreifende Schiene ist und sich der Gleitabschnitt
(52) der Bodenschiene (26) an einem Schenkel (34) des Schienenprofils
befindet, der parallel zur Bodengruppe (20) verläuft.
6. Längsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Gleitabschnitt (50) der Schiene (24), die mit den Befestigungsmitteln (48)
für die Befestigung an einem Fahrzeugsitz (22) ausgerüstet ist, im we
sentlichen lotrecht unterhalb dieser Befestigungsmittel befindet, und
maximal um 20%, vorzugsweise höchstens 10% der Querabmessung der
Längsführung gegenüber der Lotrechten versetzt ist.
7. Längsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwi
schen den beiden Gleitabschnitten (50, 52) der Schienen ein Schmier
bzw. Gleitmittel (54) befindet.
8. Längsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Schiene zwei im wesentlichen rechtwinklig zueinander verlaufende
Schenkel (32) aufweist, die an ihren freien Enden die Hakenbereiche
(36) ausbilden, welche vorzugsweise eine V- oder U-förmige Gesamtform
haben.
9. Längsführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glei
tabschnitte (50, 52) flächig ausgebildet sind und sich über mehr als die
Hälfte der Länge einer Schiene (24, 26) erstrecken.
Priority Applications (3)
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DE19521566A DE19521566B4 (de) | 1995-06-19 | 1995-06-19 | Längsführung für einen Fahrzeugsitz mit zwei Schienen und zwischen diesen angeordneten Führungsmitteln |
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