DE19518955A1 - Durchstoßdichte Wandausbildung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Boden- und Seiten­ wandausbildungen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Ein Problem beim Transport von verderblichen Gütern, zum Beispiel von Obst und Gemüse, ist die Diskrepanz zwischen Leichtigkeit der Transportbehälter, die in der Regel durch eine durchbrochene Boden- und Seitenwandstruktur erreicht wird und einem Schutz vor Beschädigung der in dem Behälter aufgenommenen Güter. Im Vordergrund steht hierbei die Gefahr, daß die aufgenommenen Güter, insbesondere bei Obst und Gemüse, von außen her beschädigt werden, da z. B. im Sta­ pelverbund mit Holzbehältern oder Holzkästen Splitter durch die offene Struktur der Seiten- bzw. Bodenwände dringen kön­ nen und in das transportierte Gut gelangen können, so daß dieses sich nicht mehr zum weiteren Verkauf eignet, was einen erheblichen wirtschaftlichen Verlust bedeuten kann. Ein wei­ teres Problem ergibt sich bei aus dem Stand der Technik bekannten Behältern insofern, als die offene, meist durch kreuzweise Anordnung von Leisten erreichte Ausbildung der Boden- und Seitenwände eine latente Verletzungsgefahr in sich birgt, da es beim Handling und Transport sehr schnell zu Klemmen und Stauchen von Gliedmaßen, z. B. Fingern kommen kann, wenn diese beim Heben, Bewegen oder Stapeln in eine der Öffnungen der Seiten- bzw. Bodenwände geraten.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Seiten­ bzw. Bodenwandausbildung für Transportbehälter oder ähnlichem vorzusehen, die einerseits durch eine durchbrochene Struktur wenig Gewicht aufweist, die andererseits aber das Durchstoßen von Fremdkörpern verhindert. Ferner soll die Seiten- bzw. Bo­ denwandausbildung stabil sowie einfach und wirtschaftlich herstellbar sein und ein optisch gefälliges Erscheinungsbild bewirken.

Erfindungsgemäß ist eine Seiten- bzw. Bodenwandausbildung für Kästen und Behälter, insbesondere Obst- und Gemüsebehäl­ ter aus Kunststoff vorgesehen, die in bevorzugt regelmäßiger Anordnung mit Durchgangsöffnungen zum Belüften der Ware ver­ sehen ist. Die Durchgangsöffnungen werden hierbei durch Stege begrenzt, die sowohl an einem als auch am anderen Ende Schen­ kel aufweisen und die mit geringem Abstand zueinander in der Regel nebeneinander angeordnet sind. Durch die Verbindung zweier Schenkel durch den Steg ergibt sich somit ein Profil, z. B. in I-, S-, T- oder Z-Form, daß die Durchgangsöffnungen begrenzt, welches einfach durch Formgebung herstellbar ist und eine sehr effektive Versteifung der Wandausbildung ermög­ licht. Die Schenkel, die vorzugsweise in den Ebenen der Sei­ ten der Seiten- bzw. Bodenwand angeordnet sind, liegen ver­ setzt zueinander, so daß bei Draufsicht auf die Wandausbil­ dung die Schenkel der einen Seite im Bereich der Lücken zwi­ schen den Schenkeln der anderen Seite liegen, so daß weder eine Durchsicht noch ein Durchstoßen von Gegenständen im rechten Winkel zur flächenmäßigen Erstreckung der Wandausbil­ dung möglich ist. Es ergibt sich somit, daß zumindest ein Teil, vorzugsweise aber alle Durchgangsöffnungen zwei seit­ lich zueinander versetzte Öffnungsquerschnitte aufweisen.

Die mit geringem Abstand nebeneinander angeordneten Profilschenkel ergeben eine glatte Augen- und Innenfläche der Wandausbildung, die eine schonende Aufnahme für die aufzunehmenden Güter ermöglicht, die sich leicht reinigen läßt und die ein ruhiges äußeres Erscheinungsbild ergibt. Da die Profilstege mit ihren Profilschenkeln eine glattflächige Ausbildung der Innen- und Außenflächen der Wandausbildung ermöglichen, bieten die mit geringem Abstand nebeneinander angeordneten Profilschenkel auch eine gut etikettierbare bzw. bedruckbare Fläche, so daß bei Verwendung der erfindungs­ gemäßen Wandausbildung auch eine einfache Kennzeichnungsmög­ lichkeit gegeben ist.

Durch die Anordnung der sich aus den Schenkeln und den diese verbindenden Stegen ergebenen Profile nebeneinander werden zwischen diesen vorzugsweise labyrinthartige Öffnungen gebildet, die der Ventilation der in einem mit der erfindungsgemäßen Wandausbildung versehenen Behälter aufgenommenen Güter zugute kommt. Die Labyrinthartigkeit der Öffnungen in der Wandausbildung bzw. der seitliche Versatz der Öffnungsquerschnitte verhindert das Durchstoßen von Ge­ genständen durch dieselben, so daß die aufgenommenen Güter geschützt sind. Weiterhin ergibt sich durch die erfindungsgemäßen Profilstege eine erhebliche Versteifung der Wandausbildung in Richtung der Erstreckung der Profile, da diese bei geringem Materialeinsatz eine hohe Biegesteifigkeit zeigen. Um auch in quer zur Erstreckung der Profile sich ergebener Richtung der Wandausbildung die Steifigkeit zu erreichen, sind die nebeneinander angeordneten Profile untereinander vorzugsweise durch Querstege verbunden, die bevorzugterweise im rechten Winkel zur Erstreckung der Profile selbst angeordnet sind.

Da die Profile im Gegensatz zu Leisten mit Vollquerschnitt wie im Stand der Technik eine erheblich höhere Biegesteifigkeit zeigen, ist hier im Gegensatz zu Vollquerschnitten bei gleicher oder größerer Steifigkeit der Wandausbildung eine erhebliche Materialeinsparung möglich, was zur Leichtigkeit des Behälters, in dem die Wandausbildung verwendet wird, wie auch zur Ressourcenschonung beiträgt.

Durch die Anordnung der Profile nebeneinander bzw. durch die versetzte Anordnung der Profilschenkel an den beiden Seiten der Wandausbildung ergibt sich weiterhin eine gute Entformbarkeit der Wandausbildung z. B. in dem Fall, daß diese aus Kunststoff hergestellt wird. Hierbei liegen die formbedingten Grate nach innen, so daß sich eine vorteilhafte äußere Erscheinung der Wandausbildung ergibt, die erheblich zur Akzeptanz von mit derartigen Wandausbildungen versehenen Behältern beitragen kann.

Je nach Einsatzfall ist eine Anordnung von Profilen in Längs­ wie auch in Querrichtung der flächenmäßigen Erstreckung einer Seiten- oder Bodenwandausbildung denkbar, wie auch die klap­ psymmetrische Anordnung von Profilen bezüglich einer Flächen­ klappachse in Längs- oder Querrichtung bzw. die gleichförmige Anordnung von Profilen in eine Richtung der Erstreckung einer Wandausbildung. Klappsymmetrie bedeutet hierbei, daß bei einem gedachten Klappen der Hälften der Wandausbildung um eine Längs- oder Quermittelachse, die Durchgangsöffnungen der Hälften genau aufeinander zu liegen kämen.

Neben seiner Eignung als Seiten- bzw. Bodenwandausbildung ei­ nes Transportbehälters eignet sich die erfindungsgemäße Wandausbildung ebenso für den Einsatz als Trennboden zur Trennung von übereinander gestapelten Lagen oder als Einlege­ boden.

Die erfindungsgemäße Wandausbildung ist insbesondere als einstückiges Wand- und/oder Bodenelement eines aus Kunststoff durch Spritzgießen herstellbaren Behälters verwendbar, insbesondere für Gemüse- oder Obstbehälter, die aus vier rechteckig angeordneten Seitenwänden und einem Boden ausgebildet sind.

Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein be­ vorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, darin zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel der Wandausbildung als Behälterwand; und

Fig. 2 einen Querschnitt A-A nach der Fig. 1.

In der Fig. 1 ist eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer durchstoßdichten Wandausbildung dargestellt, die hier beispielhaft als Behälterwand dargestellt ist. Die Oberseite der Wandausbildung 1 wird hierbei durch mit geringem Abstand nebeneinander angeordnete Profilschenkel 2a gebildet, die eine glatte Außenfläche bilden, die sich leicht reinigen läßt und ein ästhetisches, ruhiges äußeres Aussehen vermittelt. Durch die Zwischenräume 3 der nebeneinander angeordneten Profilschenkel 2a sind die an der Unterseite der Wandausbildung angeordneten Profilschenkel 2b zu sehen, die gerade in dem Bereich der Zwischenräume 3 angeordnet sind und so eine Durchsicht und ein Durchstoßen von Gegenständen durch die Wandausbildung verhindern. Im rechten Winkel zur Erstreckung der Profilschenkel 2a und 2b sind in dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel vier Querstege 4 angeordnet, die die Profilschenkel 2a und 2b in Richtung der Längserstreckung der Wandausbildung miteinander verbinden. Anstelle der in diesem Ausführungsbeispiel dargestellten vier Querleisten 4 ist auch eine andere Anzahl von Querleisten denkbar, die sich je nach Größe und Anwendungsfall der Wandausbildung ergibt. Anstelle der in diesem Ausführungsbeispiel dargestellten Rechteckform der Wandausbildung mit abgerundeten Ecken ist auch jede andere Form, wie z. B. rund, oval oder ähnliches denkbar, wobei sich die Form lediglich nach dem Verwendungszweck als Seiten-, Bo­ denwand oder Zwischenboden und nach der Art und Form des Be­ hälters richtet, in dem sie eingesetzt wird.

Die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt A-A nach der Fig. 1. Hierin sind wiederum die Profilschenkel 2a und 2b zu sehen, die die obere und untere Flächenerstreckung der Wandausbil­ dungen definieren, wobei zwei korrespondierende Profilschenkel der Ober- und Unterseite des Ausführungsbeispieles durch einen Steg 2c miteinander verbunden sind, so daß sich aus den Schenkeln 2a und 2b sowie den diese verbindenden Stege 2c ein Profil ergibt, das in diesem Ausführungsbeispiel Z-förmig ist, das aber auch I-, T- oder S-Form haben kann. Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, ergibt sich durch die mit geringem Abstand nebeneinander angeordneten Profile 2 eine Struktur, die einen Durchtritt von Ventilationsluft, jedoch kein Durchstoßen von Gegenständen durch die Abstände zwischen den nebeneinander angeordneten Profilen 2 zuläßt. Die Profile 2 sind untereinander durch Querstege 4 verbunden, die im rechten Winkel zur Erstreckung der Profile 2 angeordnet sind. Durch die hohe Biegesteifigkeit der Profile 2 ergibt sich eine große Stabilität der Wandausbildung in Richtung der Profile 2 bei sehr geringem Materialeinsatz wie auch einer groben Leichtigkeit der Wandausbildung. Die Biegesteifigkeit in Längsrichtung des Ausführungsbeispieles wird durch die Verbindung der Profile 2 untereinander mit Hilfe der Querstege 4 erreicht, so daß sich eine große Insgesamtstabilität der Wandausbildung ergibt, die sich damit auch zum Einsatz in stapelbaren Behältern oder ähnlichem eignet.

Wie ebenfalls aus der Fig. 2 ersichtlich, sind in dem darge­ stellten Ausführungsbeispiel die Profile 2 klappsymmetrisch zu der Längsmitte des dargestellten Ausführungsbeispieles an­ geordnet, was erheblich zur ästhetischen Erscheinung der Wandausbildung beiträgt, die wiederum von großer Bedeutung für die Akzeptanz durch die anvisierten Nutzerkreise eines mit derartigen Wandausbildungen versehenen Behälters ist. An­ stelle dieser Art von klappsymmetrischer Anordnung der Pro­ file 2 ist aber auch eine Anordnung durchgängig in gleicher Richtung möglich, ohne daß die Funktion der Wandausbildung an sich verändert würde.

Je nach Anwendungsfall ist schließlich anstelle einer Queran­ ordnung der Profile 2 auch eine Längsanordnung derselben denkbar, wobei im Zusammenhang mit dem dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiel die die Profile 2 verbindenden Querleisten 4 entsprechend anders ausgerichtet angeordnet sind.

Die parallele Anordnung von Profilen 2 wie in dem Ausfüh­ rungsbeispiel trägt weiterhin zu einer leichten Reinigung der Wandausbildung bei, die insbesondere dann von großer Bedeu­ tung ist, wenn die Wandausbildung in Mehrwegbehältern einge­ setzt wird, die auch nach mehrmaligem Gebrauch optisch ein­ wandfrei wirken müssen. Schließlich läßt die Wandausbildung gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine leichte Ent­ formung in dem Fall zu, daß sie, wie bevorzugt, aus Kunst­ stoff hergestellt wird, wobei Formgrate nach innen weisen, so daß die äußere Erscheinung auch hierdurch nicht gestört wird und keine Schnittverletzungsgefahr durch die Grate besteht.

Claims (13)

1. Wandausbildung für Kästen und Behälter, insbesondere Obst- und Gemüsebehälter aus Kunststoff, die in bevor­ zugt regelmäßiger Anordnung mit Durchgangsöffnungen zum Belüften der Ware versehen sind, dadurch gekennzeich­ net, daß zumindest ein Großteil, bevorzugt alle Öffnun­ gen jeweils zwei seitlich zueinander versetzte Öff­ nungsquerschnitte aufweisen.

2. Wandausbildung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich zueinander versetzten Öffnungsquer­ schnitte einander ganz oder bis auf einen schmalen Spalt überlappen.

3. Wandausbildung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Öffnungen als labyrinthartige Durch­ gänge ausgebildet sind.

4. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen seitlich von Stegen begrenzt sind, die als Profile mit am Profilsteg vorzugsweise entgegengesetzt angeordneten Schenkeln (2a, 2b) gebildet sind, die mit benachbarten Schenkeln die versetzten Öffnungsquerschnitte begrenzen.

5. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die an einem Ende der Stege ausgebildeten Profilschenkel (2b) die Innenfläche und die am anderen Ende der Stege ausgebildeten Profil­ schenkel (2a) die Außenfläche der Wandausbildung be­ grenzen bzw. bilden.

6. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächenschenkel (2b) und Außenflächenschenkel (2a) der Stege eine ebene Innen- bzw. Außenfläche bilden.

7. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege als S-, Z-, I- oder T-Profile ausgebildet sind.

8. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (2) mit geringem Abstand parallel zueinander angeordnet sind, und daß die Innenflächenschenkel (2b) eines Steges (2) im Be­ reich des Zwischenraumes zwischen dem Außenflächen­ schenkel (2a) dieses Steges und demjenigen eines be­ nachbarten Profiles liegt und diesen überdeckt.

9. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (2) klappsymme­ trisch zu einer der Flächenmittelachsen angeordnet sind.

10. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege parallel zueinan­ der angeordnet sind.

11. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (2) durch minde­ stens ein oder mehrere Versteifungsstege (4) miteinan­ der verbunden sind, die quer und bevorzugt im rechten Winkel zu den Stegen (2) angeordnet sind.

12. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandausbildung einstüc­ kig als Seiten- und/oder Bodenwand eines Transport- oder Lagerbehälters eingesetzt wird.

13. Wandausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandausbildung als Zwi­ schenboden zwischen Stapellagen oder als Trennwandele­ ment verwendet wird.