DE1758777A1 - Verfahren und Giessmetallzufuehrung zum Stranggiessen von Metall,insbesondere von Stahl - Google Patents
Verfahren und Giessmetallzufuehrung zum Stranggiessen von Metall,insbesondere von StahlInfo
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- B22D41/507—Pouring-nozzles giving a rotating motion to the issuing molten metal
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Description
Verfahren und Gießmetallzuführung zum
Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine besonders günstige Ausbildung einer
Gießmetallzuführung zum Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl, aus einem
Zwischenbehälter in eine gekühlte Durchlaufgießform bei gleichzeitigem Einleiten des
Flüssigmetalls unterhalb des Gießspiegels.
Es sind Bestrebungen im Gange, den Stahl beim Stranggießen so intensiv in der Kokille zu kühlen,
daß der Strang ohne den nachteiligen flüssigen Kern aus der Durchiaufgießform tritt. Der Nachteil des
mit einer erstarrten Schale austretenden Stranges besteht in einer unzureichenden Festigkeit, wobei
Aufbauchungen zwischen zwei den Strang stützenden Rollen vorkommen. Im weiteren Verlauf kühlt sich der
Strang um ein gewisses Maß ab und durchläuft das nächste Rollenpaar, dessen Abstand jedoch nicht
auf die Ausbauchung eingestellt sein kann. Der Strang quetscht sich durch den engeren Spalt und
erleidet in seinem Innern Risse, die nicht immer
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verschweißen, wenn sie bis in die Außenhaut reichen.
Selbst wenn dieser Vorgang nicht in seiner extremen Form auftritt, so stellt an und für sich schon
der oft etliche Meter lange flüssige Kern den Grund für besondere Maßnahmen der Stützung und sekundären
Kühlung dar. Daraus ergeben sich die bekannten, im Grunde aufwendigen Stützrollengerüste. Einen im
Innern noch nicht völlig erstarrten Strang zu biegen, birgt ebenfalls ein Risiko in sich, so daß dies
erst nach der Sekundärkühlstrecke erfolgen kann.
Aus den einzelnen Kühl-, Stütz-, Biege- und Riehtvorrichtungen entsteht eine ziemlich lange
und auch hohe Anlage, die, was wegen den großen Kosten erwünscht wäre, der Fachmann gerne gedrungener
bauen würde. Andere Anstrengungen, den Strang aus der Gießhitze heraus zu verformen,
sind gegenwärtig Gegenstand von Überlegungen, an der geeigneten Stelle die Verformungsmaschine
einzusetzen. Auch hierfür wäre eine kurze Bau-' weise der bisherigen Anlagen günstiger. Solange
jedoch die Abkühlungsgeschwindigkeit bzw. die pro Zeiteinheit abgeführte Wärmemenge nicht gesteigert
werden kann, besteht keine Aussicht, den Gießsumpf zu verkürzen und somit die Durcherstarrung
schneller zu bewirken. Eine bekannte Lösung schlägt vor, elektromagnetische Wechselfelder einzusetzen, um durch ein Umrühren
des Gießmetalls in der oberen Zone der Durchlauf-
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gießform mittels des Magnetflusses ein schnelleres Wärmetransportieren aus der Mitte nach den Randbereichen
zu erreichen. Unter geeigneten· Umständen und Mitteln sowie einer durchdachten Verfahrensweise
mag der gewünschte Erfolg auch ■ eintreten. Die vorliegende Erfindung beschreitet
jedoch nicht den Weg der elektromagnetischen Lösung,
sondern einer einfachen, gewissermaßen rein mechanischen, der in seinem Aufwand geringer sein soll. *λ
Die Aufgabe der Erfindung stellt sich deshalb
mit dem Ziel, auf mechanischem Wege innere Strömungen in der Durchlaufgießform derart zu erzeugen, daß eine
intensivere Kühlung stattfindet, so daß der bisher als ein Kriterium des Stranggießens empfundene lange Gießsumpf entfällt. Die Anlage würde sich entsprechend
grundlegend verändern, weil ein Stützwalzengerüst nicht mehr notwendig ist oder nicht mehr in der bekannten
Form. Jedoch sind derartige Verbesserungs- ^
Vorschläge deshalb nur Aufgabenstellungen geblieben, weil das Hemmnis der Wärmeabfuhr aus dem flüssigen
Teil des Gießstranges durch den bereits erstarrten Teil
hindurch als unüberwindbar gilt.
Aufgrund der Erfindung kann nunmehr dieses Problem
grundlegend gelöst werden. Das Verfahren besteht darin, daß das Gießmetall in zumindest
einem Höhenabschnitt der Durchlaufgießform in die Richtung der Randzonen des Gießquerschnittes mit
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Hilfe der Fallenergie und/oder durch Fremdenergie gelenkt wird. Die Länge des Erstarrungsweges von
Stahlsträngen ist von der Geschwindigkeit des Überganges der Wärme aus dem flüssigen Stahl in das Kühlmittel
abhängig. Die Kühlmitteltemperatur und -Geschwindigkeit sowie die Kokillenwandstärke sind gegeben.
Somit ist die Wärmeübergangszahl zwischen der inneren Oberfläche der Kokille und der Strangoberfläche
nicht beeinflußbar. Dagegen ist die Wärmeübergangszahl zwischen den noch flüssigen inneren Volumenteilen
des Stranges und seiner teigigen bzw. erstarrten Schale anhand des nunmehr aufgezeigten Erfindungsverfahrens beeinflußbar. Sie setzt sich aus zwei Anteilen,
der Wärmeleitung und der Wärmekonvektion zusammen. Von diesen beiden ist die Wärmekonvektion über die Schmelzenbewegung
beeinflußbar geworden. Innerhalb einer ruhenden Schmelze, die von einer fast gleich warmen teigigen bzw.
erstarrten Schale umgeben ist, findet ein Wärmeausgleich durch Konvektion kaum statt. Innerhalb eines solchen
Systems wird die Wärme deshalb hauptsächlich durch Leitung nach außen transportiert. Durch die künstliche
Konvektion gemäß dem aufgezeigten Verfahren, also beispielsweise durch ein turbulentes Umrühren, kann der
Anteil der Konvektion der Wärme soweit erhöht werden, daß er ein Vielfaches der Wärmeleitung ausmacht.
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Durch Kühlwirkung bereits in erstarrtem oder halberstarrtem
Zustand überführtes Gießmetall in den Randzonen
des Querschnittes erfährt demgemäß eine erneute Aufheizung, das heißt es wird ihm Wärme zugeführt, was
nichts anderes bedeutet, als daß diese Wärme aus dem Innern des Querschnittes besser nach außen
gelangt als bisher. Diese Methode wendet sich demnach von einem senkrechten, zentrischen Eingießen
ab, ohne Jedoch den Gießspiegel aufzuwühlen, d. h. dort die Gefahr der Einmischung von Luft
zu schaffen. Die Temperatur vergleichmäßigt sich während des Absinkens über den Querschnitt immer
mehr, wodurch der Vorteil erreicht ist, plötzlich mit einer Höhenschicht des Gießmetalls
in den Bereich des Soliduspunktes zu gelangen, in dem
ein beinahe schlagartiges Erstarren zu erzielen ist* Ein solcher Effekt ist vom sogenannten Wood*
sehen Metall her derart bekannt, daß dort bei
Erreichen des Solidus-Punktes durch einen kurzen Schlag auf die Behälterwandung schockartig die
Dureherstarrung herbeigeführt werden kann. Wenn bei Stahl auch nicht derselbe Abkühlungs-Kurvenverlauf
vorliegt, weil andere Stoffe ein solches
Verhalten erschweren, so besteht doch grundsätzlich die Möglichkeit, erst schnell auf den Solidus-Punkt
zuzusteuern, dann aber vorsichtig und über
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den gesamten Querschnitt bei gleichem Temperaturprofil eine Erstarrung vorzubereiten. Der wesent-•
liehe Vorzug des Verfahrens liegt in der Verhinderung des. Ansetzensvon erstarrtem Material an den Wandungen
der Durchlaufgießform. Das Abspülen, Wiederaufheizen der Strangschale innerhalb der Durchlaufgießform
ermöglicht die durch das hohe spezifische Gewicht von Stahl begründete hohe Bewegungsenergie. Deren
Ausnutzung kann nach einer Verbesserung so erfolgen, daß das Gießmetall mit in Umfangsrichtung und schräg
zur Stranglaufrichtung verlaufenden Kraftkomponenten eingeleitet wird. Die Wirkung setzt sich bis in
größere Badtiefe durch und hört gleichermaßen als verzehrte Energie dort auf, wo eine Beruhigung der
Strömung eintreten soll und durch den erhöhten Wärmeentzug wegen der größer werdenden Viskosität auch
eintritt.
Das erfindungsgemäße Stranggießverfahren besitzt ferner
den Vorzug, allen Anforderungen hinsichtlich der metallurgischen Grundbedingungen für das Abgießen von
Edelstahlen beispielsweise von Schnellarbeitsstählen gerecht zu werden. Derartige, karbidische Stähle, die
langsam abkühlen, besitzen meist wegen der zu langen Abkühlungszeit ein grobes Korngefüge. Ein solches ist
jedoch bei den Schnellarbeltsstählen unbrauchbar und es gelingt nur dann hoch- bzw. höchstlegierte Stähle
abzugießen, wenn die Erstarrungsfront im Strangquer-109817/0582
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schnitt sich etwa kalottenförmig erzeugen läßt, d. h.
daß die Winkel zwischen zwei gegenüberliegenden Konusschrägen eines noch vorhandenen Gießsumpfes sehr groß
werden, wobei Winkel in der Größenordnung von 120 ° und mehr anzustreben sind,
t Das erfindungsgemäße Verfahren kann ferner vorteilhaft
derart ausgeübt werden, daß das Gießmetall mit in Umfangsrichtung bzw. senkrecht zum Strangverlauf und schräge
zur Stranglaufrichtung verlaufenden Kraftkomponenten
eingeleitet wird.
Das Verfahren bedient sich zu seiner Ausübung einer Gießmetallzuführung mit einem an einen Zwischenbehälter
angeschlossenen, bis unter den Gießspiegel in der Durchlaufgießform reichenden Tauchrohr,
weil bei solchem die Zufuhr von Luft unterbunden wird und der Gießstrahl nicht der Reoxydatlon in seinem
affinitiven Zustand ausgesetzt ist. Im Gegensatz zum Bekannten sieht die Erfindung vor, daß das Tauchrohr
eine oder mehrere, gegen die Wandung der Durchlaufgießform gerichtete Ausflußöffnungen, Kanäle oder dergleichen
aufweist und einen BodenVerschluß besitzt. Die seitlich aus dem Tauchrohr tretenden Strömungen erfahren
an den Wänden eine Umlenkung entsprechend ihrem Auftreffwinkel, Geschwindigkeit, Querschnitt
und Menge. Dabei ist es günstig, daß die Richtung des im Tauchrohr angeordneten Kanals in oder entgegen der
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Gießrichtung geneigt verläuft.
Eine Zuströmung über den Boden ist ausgeschlossen. Um so stärker werden deshalb die Randbereiche beaufschlagt.
Die beabsichtigten Strömungen können nunmehr noch erheblich verstärkt werden. Hierzu dient
zunächst die weitere, vorteilhafte Maßnahme, daß das Tauchrohr zumindest innen konisch, in-Form eines
Diffusors ausgebildet ist. Nach unten* fortschreitende Viskositätserhöhung kann teilweise
durch höheren Druck in der Schmelze ausgeglichen werden. Unterschiedlich große Ausström-Öffnungen
am Tauchrohr bieten ebenfalls Unterstützung, eine möglichst große Gießmetall-Menge nach unten
und dann seitwärts strömen zu lassen.
Der folgende Teil der Erfindung beschäftigt sich mit zusätzlichen Maßnahmen, im Kern des Stranges
von Anfang an eine erhöhte Wärmeentziehung vorzunehmen, also der Schwierigkeit entgegenzutreten,
ein stark ungleiches Temperaturprofil zwischen Querschnittsrand und -Mitte zu erhalten. Diese
gewissermaßen eingeschlossene Wärmemenge kann man entziehen. Erfindungsgemäß bedient man sich einer
zentrisch im Tauchrohr heb- und senkbaren und/ oder rotierbar angeordneten Kühllanze, deren
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Schaft und Kopf hohl und von Kühlmittel durchströmt
sind. Die zentrisehe Anordnung ergibt einen kreisringförmigen Querschnitt, so daß der Weg
des Gießmetalls nach außen vorgeschrieben ist. Heben und Senken der Kühllanze dient einerseits
zum Verändern des ZulaufquerschnittS9
andernseits zur richtigen Höheneinstellung innerhalb der Durchlaufgießform. Das Rotieren
verhindert Ansätze an der Lanze und bringt den Doppelvorteil, daß bei größerer Drehgeschwindigkeit
Metallteilchen nach außen an die Durchlaufgießform-Wandung geschleudert, zumindest gedrückt werden. Die sich drehende
Lanze läßt aber auch eine intensive Berührung mit der Vielzahl von Metall-Teilchen zu.
Es versteht sich eine praktisch brauchbare und allen Betriebsforderungen gerecht werdende
Lanze dann, wenn diese während des Einsatzes auch durch eine andere ersetzt werden kann und
wenn eine solche fertigungstechnisch leicht herstellbar ist. Es ist deshalb zweckmäßig,
daß der Schaft der Lanze von konzentrisch angeordneten, von Rippen auf Distanz gehaltenen
Rohren gebildet ist, an dem sich der Kopf mit größerem Durchmesser, aber kleinerem als der
Innendurchmesser des Tauchrohres anschließt,
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Geringe Ansätze an der Lanze und eine gute Wärmeleitfähigkeit zeichnen eine solche Lanze dann
aus, wenn diese aus Kupferrohren an Schaft und Kopf gebildet ist.
Das Gießmetall kann keine Abschreckung nach dem Einfüllen in die Durchlaufgießform
ertragen, wenn ein vergleichmäßigtes Temperaturbild entstehen soll. Nach der Erfindung gelangt
nur eine mäßige Abkühlung'zur Anwendung. Die Gießmetallzuführung in Kombination mit der
Kühllanze betreibt man deshalb vorzugsweise so, daß als Kühlmittel Wasserdampf überhitzten Zustandes
durch die Kühllanze geleitet wird. Eine erste Abkühlung erfolgt an und für sich schon im Tauchrohr vom Spiegel des Zwischenbehälters
bin zur Fallhöhe des Durchlaufgleßform-Badspiegels,
eine zweite dann intensiver durch die Lanze in Verbindung mit der üblichen Kühlwirkung der Durchlaufgießform. Der Einsatz
der Kühllanze beeinträchtigt in keiner Weise die Oszillationsbewegung der Durchlaufgießform.
Die Kühllanze kann unter Umständen mit Rippen, Vorsprüngen und dergleichen versehen werden,
um einen genauen Transport des Gießmetalls zu bewerkstelligen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt und im
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Folgenden näher erläutert:
Figur 1 stellt einen senkrechten Achsenschnitt durch eine
Verteilerrinne mit Tauchrohr und Durchlaufgieß- ■
form dar.
Figur 2 ist dieselbe Ansicht mit abgeändertem Tauchrohr.
Figur 3 entspricht im Schnitt den Figuren 1 und 2 und enthält
die Kühllanze.
Aus einer weiter nicht gezeichneten Gießpfanne gelangt flüssiger Stahl, beispielsweise mit
einer Temperatur von über 1500 0C im Gießstrahl
die Verteilerrinne 2, in der Schlacke abgehalten wird und Unregelmäßigkeiten im Zufluß
ausreguliert werden. An die Verteilerrinne 2 schließt sich direkt das Tauchrohr 3 an. Bei
entsprechender Zuflußgeschwindigkeit steigt der Gießspiegel 4 auf das gezeichnete Niveau
in der Durchlaufgießform 5. Letztere ist wassergekühlt mittels der Wasserkammern 6 und der Zu-
bzw. Abflüsse 8 und 9. Die Wasserkammern beaufschlagt man im Gegen- oder Gleichlaufbetrieb
mit dem Gießstrang 10, Das Lösen des Gießstranges
10 aus der Durchlaufgießform 5 besorgt ein
üblicher Exzenter- oder Hebel-Oszillations-Antrieb 11, der eine hin- und hergehende Bewegung
erzeugt. Am Tauchrohr 3 befinden sich öffnungen 12 vor einem Boden 13. Das Gießmetall l4, hier Stahl,
strömt durch diese öffnungen 12 gegen die Wandungen 15 aus Kupferplatten. Hierbei spülen
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etwa wie bei l6 gezeigte Ansätze erstarrten oder halberstarrten Metalls ab und erreichen wieder
den flüssigen Zustand. Die Umlenkung der aus den öffnungen 12 gelangenden Strömungen 17 geschieht
zu gleichen oder ungleichen Teilen 18 und 19 entlang der Wandungen 15.
Das Gießmetall 14 kühlt sich über den horizontalen Querschnitt der Durchlaufgießform 5 bei
stetigem Absinken immer mehr ab bis zum Niveau 20, wo etwa ein Temperaturpunkt erreicht ist, der dem
Soliduspunkt entspricht. Ab diesem Zustand tritt laufende Erstarrung ein, so daß der Strang 10
völlig durcherstarrt aus der Durchlaufgießform 5 tritt. Es bildet sich dann etwa eine Erstarrungsfront
21 aus, nach der höchstens noch eine Mischzone flüssig / erstarrt auf kurzem Stück vorübergehend
vorhanden ist.
Die Kühlung nach Figur 2 gestaltet sich noch intensiver. Das Tauchrohr 3 weist einen konischen
Mantel 22 auf. In verschiedenen Höhenlagen befinden sich öffnungen 23, 2h und 25, deren Größe unterschiedlich
gestaltet ist. In höherer Lage strömt Gießmetall I2J geringerer Viskosität leichter aus, dagegen
in tieferer Lage zäher, so daß eine statische Druckerhöhung zusammen mit stark vergrößerter öffnung
auch Querströmungen 26 unterstützen. Es versteht sich, daß die Eintauchtiefe des Tauchrohres 3 von der
Gießspiegelregelung abhängt. Auch im Ausführungs-1098 17/0582
ORIGINAL INSPECTED ^
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beispiel nach Figur 2 bildet der Boden 13 den erforderlichen Abschluß, um das Einströmen nach
unten zu vermeiden.
In Figur 3 besitzt das Tauchrohr 3 keine öffnungen,
sondern bildet mit der Kühllanze 27 einen Ringkanal 28, der je nach Höhenstellung der Kühllanze
größer oder kleiner im Querschnitt eingestellt sein kann. Dadurch ist ein weiteres
Mittel zur Gießspiegelregelung gegeben, so daß bei tiefer stehendem Kühllanzenkopf 29, etwa
in der strichpunktiert gezeichneten Lage 29 die Gießgeschwindigkeit sehr groß sein kann,
wenn auch der Gießspiegel 4 dann seine Höhe beibehält. Die Richtung des Kanals 28 bestimmt
die Richtung der Strömung 30, die in
jedem Fall nach außen verlaufende Kraftkomponenten aufweist. Das Treiben des Gießmetalls 14 in die
Randbereiche des Querschnitts der Durchlaufgießform
5 fördert man durch/feine Drehbewegung 31
der gesamten Kühllanze 27 beliebig stark, je nach der eingestellten Drehzahl. Aber auch die
Kühlwirkung der Kühllanze 27 kann durch Hochheben gedämpft werden.
Die Kühllanze 27 ist aus einem Kopf 29 gebildet, an den das Außenrohr 32 beispielsweise durch
Hartlöten angeschweißt ist. Das zentrische Innenrohi*
33 und das Außenrohr 32 stehen über Rippen
34, die strömungsgünstig ausgebildet sind, mit-109817/0582
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einander in Verbindung. Das Innenrohr 33 dient der Zuleitung von Dampf oder anderen unter der Temperatur
des Gießmetalls 14 stehenden Gasen, in geringerem Umfang auch von Flüssigkeiten. Alle Kühlmittel
strömen im Außenrohr 32 zu ihrer Entnahmestelle zurück. Je nach der gewünschten Abkühlung kann der
Kühlmittelkreislauf auch umgekehrt gewählt sein. Dann strömt das Kühlmittel im Gleichlauf mit
dem Gießmetall durch das Außenrohr 32. Das Verfahren arbeitet im wesentlichen wie bereits beschrieben,
jedoch mit dem Unterschied, daß der Gießquerschnittskern ganz energisch gekühlt wird, je nach der Temperatur
des Kühlmittels. Diese Kühlung läßt sich erforderlichenfalls schreit treiben, daß zuerst ein Erstarren
des Kernes eintritt, also sich die Erstarrungsfront 35 wie gezeichnet nach unten gewölbt ausbildet
und die bis zum Erstarren außen noch abzuführende Wärme bequem über die Durchlaufgießform-Wandungen
15 abgezogen werden kann. Entsprechend gestaltet sich auch die Form der Zone fest/flüssig, mit
36 bezeichnet.
Es ist kennzeichnend für das Verfahren, daß vom Badspiegel 37 der Verteilerrinne 2 bis zum
Gießspiegel 4 im Bereich "A" (Figur 3) ein nur geringer Wärmeentzug stattfindet, dann aber im
Bereich wBtt intensiv Wärme entzogen wird und
danach ein mäßiges Herantasten im Bereich "C an den Soliduspunkt der Abkühlungskurve von Stahl
stattfindet. 109817/0582
ORIGINAL IN3PEOTED.15-
Claims (9)
1. August 1968 a η π ο *ί rj n
Fl/Ko I / 0 ö / / /
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Patentansprüche
1". Verfahren zum Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl aus einem Zwischen-,
behälter in eine gekühlte Durchlaufgießform bei gleichzeitigem Einleiten des
Flüssigmetalls unterhalb des Gießspiegels, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gießmetall in zumindest einem Höhenabschnitt der Durchlaufgießform in die Richtung der Randzonen des Gießquerschnittes mit Hilfe der Fallenergie urld/oder durch Fremdenergie gelenkt wird.
daß das Gießmetall in zumindest einem Höhenabschnitt der Durchlaufgießform in die Richtung der Randzonen des Gießquerschnittes mit Hilfe der Fallenergie urld/oder durch Fremdenergie gelenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das Gießmetall mit in ümfangsrichtung
bzw. senkrecht zum Strangverlauf und schräge zur Stranglaufrichtung verlaufenden
Kraftkomponenten eingeleitet wird.
3. Gießmetallzuführung zur Ausübung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und£ mit
einem an einen Zwischenbehälter angeschlossenen, bis unter den Gießspiegel in der Durchlaufgießform
reichenden Tauchrohr dadurch gekennzeichnet, daß das Tauchrohr (3) eine oder mehrere
gegen die Wandung (15) der Durchlaufgießform (5) gerichtete
Ausflußöffnungen, Kanäle (12, 13, 2*1, 25,28)
oder dergleichen aufweist und einen Bodenverschluß
(13) besitzt.
109817/0582 J
ORIGINAL
—sr- 1.8.1968
Fl/Ko
4. Gießmetallzuführung nach Anspruch 3 dadurch
gekennzeichnet, daß die Richtung des im Tauchrohr (3) angeordneten Kanals (28) in oder entgegen der
Gießrichtung geneigt verläuft.
5. Gießmetallzuführung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß das Tauchrohr zumindest innen ■
konisch, in Form eines Diffusors (28) ausgebildet ist,
6. Gießmetallzuführung nach Anspruch 3 gekennzeichnet durch eine zentrisch im Tauchrohr (3) heb- und senkbare
und/oder rotierbar angeordnete Kühllanze (27), deren Schaft (32, 33) und Kopf (29) hohl und von
Kühlmittel durchströmt sind.
7. Gießmetallzuführung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft (32, 33) der Lanze (27) von'konzentrisch angeordneten, von Rippen (3*0 auf
Distanz gehaltenen Rohren (32, 3.3) gebildet ist, an dem sich der Kopf (29) mit größerem Durchmesser,
aber kleinerem als der Innendurchmesser des Tauchrohres
(3) anschließt.
8. Gießmetallzuführung nach den Ansprüchen 6 und 7 gekennzeichnet durch aus Kupferrohren gebildetem
■ Schaft (32, 33) und Kopf (29) der Kühllanze (27).
9. Verfahren zum Betreiben der Kühllanze nach, den Ansprüchen 6 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß als
Kühlmittel Wasserdampf überhitzten Zustandes durch
*"'■■ die Kühllanze geleitet wird.
\/ .„„ „„'
109817/0582
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681758777 DE1758777A1 (de) | 1968-08-05 | 1968-08-05 | Verfahren und Giessmetallzufuehrung zum Stranggiessen von Metall,insbesondere von Stahl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681758777 DE1758777A1 (de) | 1968-08-05 | 1968-08-05 | Verfahren und Giessmetallzufuehrung zum Stranggiessen von Metall,insbesondere von Stahl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1758777A1 true DE1758777A1 (de) | 1971-04-22 |
Family
ID=5695218
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681758777 Pending DE1758777A1 (de) | 1968-08-05 | 1968-08-05 | Verfahren und Giessmetallzufuehrung zum Stranggiessen von Metall,insbesondere von Stahl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1758777A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3245672A1 (de) * | 1981-12-10 | 1983-07-07 | Shinagawa Refractories Co., Ltd., Tokyo | Tauchduese fuer den strangguss |
EP0403808A1 (de) * | 1989-06-03 | 1990-12-27 | Sms Schloemann-Siemag Aktiengesellschaft | Tauchgiessrohr zum Einleiten von Stahlschmelze in eine Stranggiesskokille |
WO1991013710A1 (en) * | 1990-03-12 | 1991-09-19 | Davy (Distington) Limited | A device for cooling molten material |
-
1968
- 1968-08-05 DE DE19681758777 patent/DE1758777A1/de active Pending
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EP0403808A1 (de) * | 1989-06-03 | 1990-12-27 | Sms Schloemann-Siemag Aktiengesellschaft | Tauchgiessrohr zum Einleiten von Stahlschmelze in eine Stranggiesskokille |
TR24409A (tr) * | 1989-06-03 | 1991-11-01 | Schloemann Siemag Ag | Bir sonsuz doekuem kokilinin icine celik eriginin sevk edilmesine mahsus daldirmal |
WO1991013710A1 (en) * | 1990-03-12 | 1991-09-19 | Davy (Distington) Limited | A device for cooling molten material |
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