DE1720603A1 - Verfahren zur Herstellung von Dispersionen lichtvernetzbarer Polymerisate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Dispersionen lichtvernetzbarer PolymerisateInfo
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Description
FARBWERKE HOECHST AG. vormals Meister Lucius & Brüning Aktenzeichen: P 17 20 605.0 - HOE 67/P 017
Datum: 4. August I970
Dr.Eg/mm
Dr.Eg/mm
Verfahren zur Herstellung von Dispersionen lichtvernetzbarer
Polymerisate
Es ist bekannt, wässerige Dispersionen von Homo- und Copolymerisaten
zur Herstellung von Überzügen, von Textilimprägnierungsmitteln,
als Bindemittel für Anstrichfarben und auf zahlreichen anderen Gebieten zu verwenden. Für die Verwendbarkeit dieser
Dispersionen in der Praxis ist u.a. wichtig, daß sie ein gutes Filmbildungsvermögen aufweisen. Weiter sollen mit ihnen hergestellte
Textilimprägnierungen oder überzüge den jeweiligen Ansprüchen in bezug auf Lösungsmittelbeständigkeit genügen, und
mit Hilfe der Dispersionen hergestellte Anstriche sollen eine gute Wetterbeständigkeit, eine gute Lösungsmittel- und Alkalibeständigkeit
und eine nur geringe Wasserempfindlichkeit zeigen.
Es ist auch bekannt, daß man wässerige Dispersionen von solchen Copolymerisaten, die noch reaktive Gruppen, durch die eine Vernetzung
bewirkt wird, enthalten, für die Herstellung von Überzügen und Anstrichen verwenden kann. So kann man z.B. wässerige
Dispersionen selbstvernetzender Mischpolymerisate herstellen, wenn man in wässeriger Emulsion Derivate des Acrylsäurearnids,
Glycidacrylate und ähnliche Verbindungen mit anderen olefinisch ungesättigten Monomeren mischpolymerisiert. Unter dem Einfluß
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rJeue Unterlagen wrwii^.2Nr.
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von Wärme und/oder sauren Katalysatoren können die vorgerannten
Mischpolymerisate in vernetzte unlösliche Produkte übergeführt
werden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die obenerwähnten Mischpolymerisate oft schon zu einem erheblichen Teil vorvernetzt
sind und daß überdies die Dispersionen eine ungenügende Lagerstabilität besitzen.
Da die in den genannten Dispersionen enthaltenen vorvernetzten
Latexpartikel härter und weniger fließfähig sind, zeigen die Dispersionen ein ungenügendes Filmbildungsvermogen. Es ist aber
für die Erlangung der obenaufgeführten Eigenschaften von aus
Dispersionen vernetzbarer Mischpolymerisate hergestellten überzügen,
Filmen u.a. häufig vnn entscheidender Bedeutung, daß eine Vernetzung erst nach erfolgter Filmbildung beginnt. Außerdem ist
für viele Anwendungszwecke die für die Vernetzung benötigte
Temperatur zu hoch.
Es ist weiterhin bekannt, daß man wässerige Dispersionen von Homo- oder C©polymerisaten herstellen kann, die sich durch eine
erhöhte Stabilität auszeichnen, wenn man die Polymerisation des oder der Monomeren in Gegenwart eines geeigneten Dispergiermittels
durchführt. Es können z.B. bei der Verwendung von nichtionogenen Dispergiermitteln, wie alkylierten aromatischen oxyverbindungen,
die oxäthyliert sind, Dispersionen erhalten werden, die sich durch hohe Stabilität, gute Pigmentverträglichkeit und
gute Frostbeständigkeit auszeichnen. Die in diesen Dispersionen enthaltenen Dispergiermittel üben eine oft gewünschte Weichmacherwirkung
auf das Polymerisat aus. Die Anwesenheit dieser Dispergiermittel bringt jedoch den Nachteil, daß sie einem aus
der Dispersion hergestellten Film eine relativ hohe Wasserempfindlichkeit verleihen.
Es besteht daher In der Praxis ein großer Bedarf nach Polymerisaten,
deren Dispersionen unbeschränkt lagerfähig sird und deren Filme nach dem Trocknen schon bei Zimmertemperatur
unter milden Bedingungen vernetzt werden können.
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Gegenstand der Erfindung 1st ein Verfahren zur Herstellung von
viässerigen Dispersionen lichtvernetzbarer Polymerisate durch
Emulsionspolymerisation von Vinylestern, Acryl- und Mothacrylsäureestern,
Styrol, Acrylnitril für sich oder in Mischung miteinander, gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren olefinisch ungesättigten
Monomeren, wie Äthylen, Isobutylen und höheren 06-Olefinen mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, Malein-, Furnar- und
Itakonsäureestern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die
genannten Monomeren mit lichtaktiven, olefinisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel
in der m gleich 1 oder 2 1st und R1 einen Methyl- oder Phenylrest
bedeutet und R2, bei m gleich 1, einen Rest der Formel
-OCH2COOCH=CH2, -COOCH=CH2, -OCOCH=CH2, -NHCOCH=CH2,
-OCOC=CH0, -NHCOC=CH0, -0CHpCHo0C0CH=CHp, -0CHpCHp0C0C=CHp,
( d. \ £■ CC C ti el ^ C
CH5 (
-CH2OCOCH=CH2, -C
-CH2OCOCH=CH2, -C
CH5
CH2=CCOOR5, CH2=CCOOR5, CHCOOR5 oder CHCOOR5 darstellt oder,
CH2COO- CH2CONH- CHCOO- CHCONH-
bei m gleich 2, einen Rest der Formel
CH0=CCOO- , CH0=CCONH- , CHCOO- CHCONH-
d I I H ndf»r ' ·
CH2COO- CH2CONH- CHCOO- ou r CHCONH-
copolymerislert werden und die Polymerisation in Anwesenheit
lichtaktiver, nichtionogener Emulgatoren der allgemeinen Formel
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Ό —(CH2CH2O) R
CO " -** . d d n
in der R für einen Methyl- oder Phenylrest oder einen durch
geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
substituierten Phenylrest steht und n eine ganze Zahl von 1 bis 200, vorzugsweise von 4 bis 60, bedeutet, gegebenenfalls
in Mischung mit an sich bekannten Emulgatoren und/oder Schutzkolloiden, durchgeführt wird.
Bei der Herstellung der Copolymerisate werden die vorerwähnten lichtaktiven Monomeren vorzugsweise In Mengen von 1 bis 15 %,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren, eingesetzt. Die lichtaktiven, nichtionogenen Emulgatoren werden im allgemeinen
in Mengen von 1 bis 15 #, bezogen auf das Gewicht des oder der
Monomeren, verwendet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Dispersionen erhalten,
bei denen sowohl der wasserlösliche Anteil als auch der Polymerisatanteil unvernetzt sind. Aus den Dispersionen
hergestellte Filme sind vollständig in den üblichen organischen Lösungsmitteln löslich. Weiterhin zeigen die Filme eine für
viele Anwendungszwecke sich ungünstig auswirkende hohe Wasserempfindlichkeit.
Werden jedoch aus den erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen erhaltene Filme, Überzüge oder Anstriche
mit Licht der Wellenlänge von 2 000 bis 8 000 ft bestrahlt, so erfolgt eine Vernetzung,die überraschenderweise sowohl den
wasserlöslichen Anteil als auch den Polymeranteil erfaßt. Durch den Vernetzungsprozeß wird der hydrophobe Teil der lichtaktiven,
nichtionogenen Emulgatoren fest an die Latexpartikel gebunden, und der Emulgator ist damit nicht mehr auswaschbar, überraschenderweise
wird durch den Vernetzungsprozeß auch ein gegebenenfalls vorhandener Schutzftolloidanteil fest gebunden, so daß auch dieser
sich nach entsprechender Belichtung eines aus der Dispersion z.B. gebildeten Filmes oder Überzuges nicht mehr mit Wasser extrahieren
läßt. Es ist also nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mög-
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lieh, sowohl den Polymeranteil als auch den wasserlöslichen
Emulgator-Schutzkolloid-Anteil zu vernetzen. Aus den erfindungsgemäß
hergestellten Dispersionen erhaltene belichtete Filme, Überzüge u.a. zeigen neben erhöhter Lösungsmittelbeständigkeit
noch eine ganze Anzahl weiterer entscheidender Vorteile. Während z.B. ein unbestrahlter Film bei der Einwirkung von Alkali in
kurzer Zeit stark angegriffen wird, aufquillt und seine ursprüngliche Form vollkommen verliert, kann ein durch Licht vernetzter
Film ohne weiteres 14 Tage der Einwirkung von Alkali bei 7O0C
ausgesetzt werden, ohne daß er Aussehen und Form verändert. Weiterhin wird die Reißfestigkeit durch die Bestrahlung erhöht,
und außerdem wird bei pigmentierten Filmen das Pigment nicht mehr in dem Maße wie bei unvernetzten pigmentierten Filmen herausgewaschen.
Die Dispersionen werden in Gegenwart der üblichen wasserlöslichen Polymerisationskatalysatoren, z.B. Salzen der Perschwefelsäure
oder Wasserstoffperoxyd sowie wasserlöslichen Derivaten des Wasserstoffperoxydes oder wasserlöslichen Azoverbindungen,
hergestellt. Weiterhin können auch die für eine Emulsionspolymerisation gebräuchlichen Redoxsysteme eingesetzt werden.
Als Emulgatoren können neben den erfindungsgemäß zu verwendenden nlchtionogenen, lichtaktiven Verbindungen zusätzlich an sich bekannte
nichtionogene, anionenaktive und kationenaktive Emulgiermittel, sowie Kombinationen dieser Emulgatoren eingesetzt werden.
Als Schutzkolloide können hochmolekulare Verbindungen, z.B. Poly(vinylalkohol), Poly(vinylpyrrolidon), Cellulosederivate,
Poly(acrylamid) und Poly(methacrylamid), zur Anwendung kommen.
Um eine noch bessere Stabilisierung der Dispersion zu erreichen, können ungesättigte Carbonsäuren wie Acryl- und Methacrylsäure
oder Vinylsulfonsäure und Vinylphosphonsäure bzw. deren Alkalisalze
mitelnpolymerisiert werden.
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Die Polymerisation wird im allgemeinen bei einem pH-Wert zwischen 3 und 9 und bei Temperaturen von etwa 20 bis 900C durchgeführt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen können z.B. als Pigmentbindemittel, zur Folien- und Papierbeschichtung, zur
Herstellung von Selbstglanzemulsionen und von Textilappretüren verwendet werden.
Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
In einem mit Thermometer, Rührwerk,Rückflußkühler und Tropftrichter
versehenen Glasgefäß wird die Lösung von 2 Teilen eines OxäthylierungsProduktes aus einem Mol Nonylphenol mit
30 Molen Äthylenoxyd, 1 Teil oxäthyliertem Poltfpropylenoxyd)
vom Molekulargewicht 2 000 mit 10 % Äthylenoxyd, 2 Teilen eines
Oxäthylierungsproduktes aus einem Mol p-0xybenzophenon mit 14 Molen Äthylenoxyd, 1 Teil eines Oxäthylierungsproduktes aus
einem Mol p-0xybenzophenon mit 7 Molen Äthylenoxyd, 1,5 Teilen Poly(N-vinyl-2-pyrrolidon), 0,15 Teilen vinylsulfonsaurem
Natrium, 0,25 Teilen Natriumacetat und 0,42 Teilen Kaliumpersulfat in 105 Teilen Wasser auf 8o°C erwärmt. Es wird dann mit
dem Zutropfen des Monomerengemisches aus &J Teilen Vinylacetat,
33 Teilen von Vinylester von einem Gemisch von in «--Stellung
verzweigten aliphatischen Carbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen
(Sdp.: 205 bis 262°C bei 760 mra Hg) und 2 Teilen p-Benzoylphenoxyessigsäurevinylester
begonnen. Nach. Zulaufende wird die Lösung von 0,1 Teilen Kaliumpersulfat in 2,5 Teilen
Wasser zugesetzt. Anschließend wird das Gemisch 2 Stunden nachgeheizt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Die erhaltene Dispersion (50 % Fectgehalt) ist feinteilig,
koagulatfrei, kältestabil und pigmentverträglich und trocknet zu einem klaren, homogenen und elastischen Film auf. Ein Film
(ο,8 mm stark) löst sich einwandfrei in den üblichen organischen
Lösungsmitteln. 12stündige Bestrahlung (Xenonlampe, dann in Aceton 4 Stunden gekocht) führt zu einem Gelanteil von etwa
95 %, Nach 12stündiger Bestrahlung sind mit V/asser nur noch
ca. 0,5 % wasserlösliche Anteile extrahierbar. Die Alkalistabilität und die Pigmentbindekraft verbessert sich durch die
Vernetzung ebenfalls.
Die Herstellung der Dispersion erfolgt nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode, jedoch werden statt der 2 Teile p-Benzoylphenoxyessigsäurevinylester
jetzt 1 Teil p-Oxybenzophenonacrylester verwendet. Es wird eine Dispersion von 50 % Festgehalt erhalten,
die feindispers, koagulatfrei, kältestabil und pigmentverträglich ist und zu einem klaren, homogenen und elastischen
Film auftrocknet. Die durch die Vernetzung hervorgerufenen Eigenschaften entsprechen weitgehend denjenigen, die im Beispiel
1 beschrieben sind, flach lstündiger Bestrahlung (Xenonlampe, in
Aceton gekocht) wird ein Gelanteil von 57 % erhalten; der wasserlösliche
Anteil beträgt nach 12stündiger Belichtung (Xenonlampe) nur noch ca. 0,7 %*
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Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von wässerigen Dispersionen lichtvernetzbarer
Polymerisate durch Emulsionspolymerisation von Vinylestern, Acryl- und Methacrylsäureester^, Styrol, Acrylnitril
für sich oder in Mischung miteinander, gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren olefinisch ungesättigten Monomeren,
dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Monomeren mit
lichtaktiven, olefinisch ungesättigten Monomeren der allgemeinen Formel
in der m gleich 1 oder 2 ist, R1 einen Methyl- oder Phenylrest bedeutet und R2, bei ra gleich 1, einen Rest der Formel
-0CH2C00CH==CH2, -COOCH=CH2, -OCOCH=CH2, -
-OCOC=CH2, -NHCOC=CH2, -OCh2CH2OCOCH=CH2, -OCH2CH2OCOC=CH2,
CH, CH^ CH^
CH2OCOCH=CH2, -CH2OCOC=CH2
CH
CH0=CCOORx, CH0=CCOOR,, CHCOOR, oder CHCOOR, darstellt
2I5 2I3I 5 I 5 oder,
CH2COO- CH2CONH- CHCOO- CHCONH-
bei m gleich 2, einen Rest der Formel
CHp=CCOO- , CHp=CCONH- , CHCOO- CHCONH- bedeutet, I ' L odPT» I
CH2COO- CH2CONH- CHCOO- CHCONH-
copolymerisiert werden und die Polymerisation in Anwesenheit
lichtaktiver, nlchtionogener Emulgatoren der allgemeinen 1 .
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Neue Unterlagen «Art 7 f ι asss. 2 w. 1 Sau 3 <i«s Änderurnwe» % 4. ·. IS.:
•η ~~Η
R-CO
in der R für einen Methyl- oder Phenylrest oder einen durch
geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 18
Kohlenstoffatomen substituierten Phenylrest steht und η eine ganze Zahl von 1 bis 200 bedeutet, gegebenenfalls in Mischung
mit an sich bekannten Emulgatoren und/oder Schutzkolloiden, durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß lichtaktive Emulgatoren der in Anspruch 1 genannten Formel, in der
η eine ganze Zahl von h bis βθ ist, verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die lichtaktiven Emulgatoren in Mengen von 1 bis 15 %, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Monomeren, verwendet werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die lichtaktiven Monomeren in Mengen von 1 bis 15 %,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren, verwendet werden.
109826/1076
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