DE1535249C - Fachbildevorrichtung fur Webmaschinen - Google Patents
Fachbildevorrichtung fur WebmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fachbildevorrichtung für Webmaschinen mit einem über die Webbreite
verteilten Paket von schwenkbaren Lamellen, die mit ösen zum Durchziehen von Kettfäden versehen
sind und die von einer Antriebseinrichtung im Rhythmus des Schußeintrages' hin und her verschwenkt
werden. ■ ,"
Es ist bekannt, das Webfach Mittels hin und her
bewegter Schäfte und darin hängender Kettfadenlitzen zu bilden. Ferner sind Jacquard-Maschinen
bekannt, bei denen die Kettfadenlitzen einzeln an Harnischschnüren befestigt sind und von diesen
gesteuert werden. Bei allen diesen bekannten Einrichtungen schwankt die Kettfadenspannung während
des Webbetriebes beträchtlich. Je nachdem, ob ein Kettfaden in der Hoch- oder Tieffachstellung oder
anderseits in der Geschlossenfachstellung ist, besitzt er verschiedene Spannung. Auch hängt die Spannung
z. B. bei Fachbildevorrichtungen mit Schäften davon ab, ob der einzelne Kettfaden durch den vordersten
. oder einen weiter hinten befindlichen Webschaft gesteuert wird und ob die Schäfte so gesteuert sind,
daß ein sogenanntes »reines« Fach entsteht. Bei der Steuerung für ein »reines« Fach müssen bekanntlich
die hinter dem ersten Schaft angeordneten Schäfte sukzessive eine höhere Fachhöhe haben, damit die
durch sie gesteuerten Kettfäden des Ober- und Unterfaches jeweils in die einzige Fadenebene gelangen.
Ferner müssen bei den bekannten Vorrichtungen bei der Fachbildung relativ große Massen hin und
her bewegt werden. Hierdurch wird ein entsprechend starker Antrieb erforderlich, und die Antriebsteile
werden verhältnismäßig rasch infolge der dauernden Beschleunigung und Verzögerung abgenutzt.
Eine bekannte Fachbildevorrichtung der eingangs genannten Art enthält für jeden der Kettfäden eine
eigene Lamelle mit drei an deren Umfang angeordneten ösen, durch welche der Kettfaden entlang
einer nach innen gekrümmten Partie der Lamellenkante geführt ist (USA.-Patentschrift 3 011 526). Die
Kettfäden laufen von einem Umlenkelement aus in einer etwa U-förmigen Schleife über die Lamellen
zum Warenrand. Zur Bildung des Webfaches werden die auf einer gemeinsamen Achse gelagerten Lamellen
gruppenweise gegeneinander verschwenkt, so daß jede der Kettfadenschleifen als Ganzes eine entsprechende
Schwenkbewegung ausführt. Dabei werden die Kettfäden bei jedem Fachwechsel verschieden
stark gespannt. Außerdem wird jeder Kettfaden durch Reibung in den ösen zusätzlich beansprucht,
da sich die ösen bei den Verschwenkbewegungen der. Lamelle je über ein Teilstück des gespannten
Kettfadens hin und her verschieben. Da dieses Teilstück um ein Mehrfaches länger ist als
der jeweilige Vorschub des Kettfadens, ist die jeweils den Bereich der Lamelle durchlaufende Kettfadenpartie
einer mehrmaligen Beanspruchung durch Reibungskräfte ausgesetzt, wodurch insbesondere
bei der Verarbeitung von feinen Garnen Fadenbrücbe auftreten können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Fachbildsvorrichtung hinsichtlich
der erwähnten Gesichtspunkte zu verbessern, durch welche insbesondere die Beanspruchung der Kettfäden
klein gehalten und in jeder Fachstellung eine mindestens annähernd konstante Kettfadenspannung
erzielt wird. Ferner soll eine Verbesserung der mit dieser Vorrichtung zusammenwirkenden Mechanismen
erzielt werden.
Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung ist an Hand von in der Zeichnung
vereinfacht dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schaubildliche Darstellung der Fachbildevorrichtung,
F i g. 1 eine schaubildliche Darstellung der Fachbildevorrichtung,
Fig. 2 und 3 Einzelheiten zu Fig. 1,
F i g. 4, 5 und 6 drei Stellungen der Lamellen aus Fig. 1,
F i g. 4, 5 und 6 drei Stellungen der Lamellen aus Fig. 1,
F i g. 5 a eine Lamelle in einer abgewandelten Ausführungform und
Fig. 7 bis 9 eine erfindungsgemäß ausgestattete Webmaschine in einer abgewandelten Ausführungsform in drei verschiedenen Betriebsstellungen.
Von einem nicht dargestellten Kettbaum werden
Von einem nicht dargestellten Kettbaum werden
ao Kettfäden 21 (Fig. 1) über einen Spannbaum (Streichbaum) 22 den z. B. aus Stahlblech bestehenden
Fachbildungslamellen 1, la zugeführt.
Die Lamellen sind drehbar auf einer ortsfesten Achse 5 der Webmaschine gelagert. Jede Lamelle L
1 α besitzt zwei relativ lange Längsarme 25, 26. Sre
liegen in einer geraden Linie.
An jeder Lamelle ist ein Querarm 27 unter einem Winkel von 90° zu den Längsarmen 25, 26 angebracht.
Jeder Längsarm enthält einen parallel zu den Längsarmen verlaufenden Längsschlitz (öse) 24,
jeder Querarm 27 eine öse 28.
Die Fachbildungslamellen 1 befinden sich gemäß Fig. 1 gerade in Tieffachstellung; ihr Längsarm 26
ist gesenkt. Die Lamellen 1 α sind in Hochfachstellung; ihr Längsarm 26 ist gehoben. Jeder Kettfaden
23 ist durch den Schlitz 24 des rückwärtigen Längsarmes 25 einer zugehörigen Lamelle 1, darauf nach
unten durch den Querarmschlitz 28 und anschließend durch den Schlitz 24 des Längsarmes 26 geführt.
Jeder Kettfaden 33 ist entsprechend durch den Längsarmschlitz 24 einer zugehörigen Lamelle 1 a, darauf
nach oben durch den Querarmschlitz 28 und anschließend durch den Schlitz 24 des Längsarmes 26
derselben Lamelle geführt. Die Kettfäden 23, 33 bilden zusammen mit den Längsarmen 26 das Webfach
31. Durch dieses wird bei Schußeintrag ζ. Β. ein Greiferschützen 32 gemäß Pfeil 34 eingeschossen,
■ der einen nicht gezeichneten Schußfaden in das Fach 31 trägt.
Durch, ein in F i g. 1 nicht gezeichnetes Blatt wird
der Schußfaden nach dem Eintrag an den Anschlag 35 angeschlagen. Dort bildet sich das Gewebe 36,
das über einen Brustbaum 37 geführt und auf einen nicht gezeichneten Warenbaum aufgewickelt wird.
An den Lamellenarmen 25, 26 ist jeweils eine z. B. aus Stahl oder einem Kunststoff bestehende
Saite 41 befestigt, z. B. bei 50 angeschweißt. Sie setzt sich unten jeweils in eine Zugplatine 42 fort.
Diese besitzt unten ein hakenförmiges Ende 43.
Jedes Ende 43 arbeitet mit einem Hubmesser 44 in der Weise zusammen, daß die Platine 42 und der
zugehörige Lamellenarm bei Abwärtsgang des Hubmessers über das hakenförmige Ende ebenfalls nach
unten gezogen wird. Die Hubmesser 44 sind an um beide Enden der Achse 15 verschwenkbaren Hebeln
13, 13 a angebracht. Die freien Enden der Hebel sind über Zwischenstücke 45 mit je einer Stange 17
verbunden. An jeder Stange greift die Kolbenstange
3 4
16 je eines in einer hydraulischen Antriebsvorrich- sprechend aufgereiht. Beiderseits der nach oben und
tung 14 untergebrachten Steuerkolbens an. Die nach unten ragenden Querarme 27 sind als Dauer-Kolbenstange
16 macht eine Auf- und Abwärts- magnete ausgebildete Leisten 55 angeordnet. Durch
bewegung, so daß die Hebel 13, 13 α sowie die Hub- eine dieser Leisten kann bei Kettfadenbruch jeweils
messer 44 ebenfalls im Rhythmus des Schußeintrages 5 der Arm 27 der entsprechenden Lamelle angezogen
ständig auf und ab bewegt werden. . - werden, so daß er vollständig anliegt. Entlang jeder
Die Hubmesser 44 sind in zwei Pakete' (Gruppen) Leiste 55 ist ein von jeweils einer Lichtquelle 56
47, 48 zusammengefaßt. Das Hubmesserpaket 47 stammender Lichtstrahl geleitet. Er trifft auf je eine
dient ausschließlich zum Abwärtsgang der Längs- zugehörige Photozelle 57, sofern nicht ein Kettfaden
arme 26 und damit zum Bewegen der Lamellen in io gebrochen ist und der Querarm 27 der zugehörigen
die Tieffachstellung. Das Hubmesserpaket 48 dient Lamelle vollständig an einer Leiste 55 anliegt und
zum Abwärtszug der Längsarme 25 und damit zum somit den Lichtstrahl abdeckt. Bei einer solchen
Bewegen der Lamellen in die Hochfachstellung. Abdeckung, also bei Kettfadenbruch, wird die Ma-
Jede Platine 42 ist durch die öse 7 eines horizon- schine von der photoelektrischen Einrichtung 56, 57
talen Zuggliedes 6, z.B. einer Stahlsaite, geführt. 15 aus selbsttätig abgestellt. Während des normalen
Die Stahlsaiten 6 enden in F i g. 1 rechts in einem Webbetriebes ist durch den entsprechend gestalteten
treppenförmigen Aufbau 8. Dieser enthält eine An- Hub der Messer 44 und die ihm entgegengerichtete,
zahl Bolzen 51 (F i g. 3), an denen die Stahlsaiten 6 seitens der Kettfaden 23, 33 auf die entsprechende
befestigt sind. Die Bolzen stehen unter der Wirkung Lamelle ausgeübte Kraft K dafür gesorgt, daß die
von Druckfedern 9, die bestrebt sind, die Stahl- 20 Querarme 27 auch bei Hoch- bzw. Tieffachstellung
sahen 6 in F i g. 1 nach rechts zu ziehen. Links sind nicht in Anlage mit den Magnetleisten 55 gebracht
die Stahlsaiten 6 zu einem entsprechenden, treppen- werden. Die von den Lichtquellen 56 ausgehenden
förmigen Aufbau 8 a geführt und enden jeweils am Taststrahlen treffen somit auf die entsprechenden
Anker 52 eines Elektromagnets 11. Der Anker be- Photozellen, die Maschine bleibt somit in Betrieb,
sitzt eine Anschlagscheibe 10. Jede Saite 6 enthält »5 Bei dem Beispiel nach Fi g. 4 bis 6 sind sämtliche
zwei ösen 7, nämlich eine erste öse für eine zum Lamellen 1, deren Querarm 27 nach oben gerichtet
Hubmesserpaket 47 gehörende Platine und eine ist, durch eine nur in F i g. 4 gezeichnete Stange 61
zweite Öse für eine zum Hubmesserpaket 48 ge- zusammengefaßt, an der ein Äntriebshebel 62 anhörende
Platine. . .; greift. Entsprechend sind sämtliche Lamellen la,
Durch die treppenförmigen Aufbauten 8, 8 α läßt 30 deren Querarm 27 nach unten ragt, mittels einer ent-
sich jede Platine 42 gemäß einem Programm in sprechenden Stange 63 zusammengefaßt, an der ein
Fig. 1 nach rechts oder links bewegen. Hierdurch hin.und her bewegter Antriebshebel 64 angreift. In
kommen die hakenförmigen Enden in oder außer der in F i g. 4 gezeichneten Stellung befindet sich das
Eingriff mit dem jeweiligen Hubmesser 44. Durch Blatt 65 in seiner rückwärtigen Position. Die Kett-
das beispielsweise elektrisch bzw. elektronisch ge- 35 fäden 23, 33 kreuzen rechts der Achse 5 im Punkt
steuerte Programm werden jeweils eine Anzahl 66. Durch den Kettfadenzug werden auf die Längs-
Elektromagnete 11 unter Strom gesetzt, so daß je arme 25, 26 Kräfte K ausgeübt, auf Grund deren die
eine zugehörige Saite6 in Fig. 6 nach links gezogen Lamellen 1, la bestrebt sind, in die in Fig. 5 ge-
und damit die von ihr gesteuerte, mit dem Hub- zeichnete, mittlere Stellung (Geschlossenfachstellung)
messerpaket 47 zusammenarbeitende Platine 42 mit 40 zu gelangen, sobald ihnen das von den Hebeln 62,
einem Hubmesser 44 in Eingriff und die zugehörige, 64 aus ermöglicht wird, sobald also die von diesen
mit dem Paket 48 zusammenwirkende Platine außer Hebeln hervorgerufene Antriebskraft verschwindet.
Eingriff gebracht wird. Zugleich bleiben eine Anzahl Der Antrieb seitens der Hebel 62, 64 kann aber auch
Elektromagneten stromlos. Die mit ihnen zusam- in beiden Richtungen zwangläufig erfolgen, so daß
menarbeitenden Saiten 6 werden unter Wirkung der 45 die Kräfte K unwirksam bleiben und die Lamellen
zugehörenden Federn 9 in - F i g. 1 nach rechts ge- aus der Stellung nach F i g. 4 lediglich durch die
zogen, so daß die mit den Hubmesserpaketen 47, 48 Hebel 62, 64 in die Stellung nach F i g. 5 vqrschwenkt
zusammenarbeitenden Platinen 42 außer bzw. in werden.
Eingriff mit ihren Messern kommen. Bei Abwärts- Während der Bewegung der Lamellen aus der
bewegung des Hubmesserpakets 47 werden dann die 5° Stellung nach F i g. 4 in die Geschlossenfachstellung
entsprechenden Fachbildungslamellen (in F i g. 1 z. B. nach F i g. 5 wird der vom Schützen 32 eingetragene
die Lamellen 1) an ihren Längsarmen 26 abwärts Schußfaden durch das Blatt 65 angeschlagen. Dieses
gezogen und· damit in Tieffachstellung geführt, die befindet sich zu gleicher Zeit in der ih Fi g. 5 geübrigen
Lamellen werden durch das Paket48 ab- zeichneten Anschlagstellung, wo die Lamellen 1, la
wärts und damit in Hochfachstellung bewegt. 55 in Geschlossenfachstellung sind. Anschließend wird
Die Anordnung ist so gestaltet, daß jeweils nur das Blatt 65 wieder zurückbewegt, und zugleich geeine
der an den Armen25, 26 einer Lamelle an- langen die Lamellen 1, la in die Stellung nach
greifenden Saiten 41 und Platinen 42 von einem Hub- Fig. 6, d.h. Lamelle 1 befindet sich in Hochfach-,
messer abwärts bewegt werden kann, während die Lamelle la in Tief fachstellung. Der Kreuzungspunkt
andere Saite bzw. Platine derselben1 Lamelle mit dem 60 der Kettfaden 23, 33 liegt nunmehr bei 66 a, links
zugehörigen Hubmesser außer Eingriff ist. Auf diese der Achse 5.
Weise lassen sich sehr verschiedenartige Bindungen Bei den Offenfachstellungen der Lamellen 1, la
(Jacquard-Musterungen) erzielen. nach Fig. 4, 6 ist der den Kettfaden 23, 33 durch
Die Querarme 27 eines Teiles der Fachbildungs- die drei ösen jeder Lamelle aufgezwungene Umweg
lamellen (in Fig. 1 der Lamellen la) sind nach 65 nur sehr wenig größer als,bei der Geschlossenfachoben,
die Querarme 27 des übrigen Teils der La- stellung nach F i g. 5. Auf diese Weise wird die Kettmellen
(in Fig. 1 der Lamellen 1) nach unten ge- fadenspannung bei jeder Fachstellung praktisch konstellt,
dih. die Lamellen sind auf der Achse 5 ent- stant gehalten.
5 6
Während bei dem Antrieb der Fachbildungs- pneumatisch, elektrisch oder mechanisch arbeiten,
lamellen nach F i g. 1 mittels Hubmessern 44 und Sie kann auch nachträglich an die in F i g. 1 darge-Platinen
42 jede Bindungs- und Musterungsart stellte Webmaschine angebaut werden. Eine z. B.
(Jacquard-Musterung) möglich ist, ist bei dem An- mittels Hubmessern 44 unter Verwendung von zwei
trieb der Lamellen mittels der Hebel 62, 64 nach 5 Messerpaketen 47, 48 gesteuerte Maschine kann ohne
F i g. 4 nur z. B. Leinwandbindung möglich, weil die weiteres in eine vollkommene Jacquard-Steuerung
vor Betriebsbeginn über die Stangen= 61 bzw. 63 zu- umgebaut werden, indem auf die Messer 44 versammengekuppelten
Lamellen während des Betriebs ziehtet wird und- die Platinen 42 unmittelbar nach
immer gemeinsam von der einen in die andere Offen- dem Jacquard-System gesteuert werden. Hierdurch
fachstellung geführt werden müssen. - io wird z. B. eine Bindung »Schuß auf Schuß« ermög-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 bis 9 sind licht.
Kettbaum 71 und Warenbaum 72 eingezeichnet. Der Die Lamellen 1, la können zwischen ihren Längs-
Spannbaum 22 ist am Maschinengestell in Lang- armen 25, 26 auch mehr als einen Querarm besitzen,
löchern 73 horizontal, also in Richtung der Vor- z. B. den in F i g. 5 gezeichneten Querarm 27 sowie
wälzbewegung der Kette durch die Webmaschine, 15 je einen zwischen diesem und den beiderseitigen
verschiebbar gelagert. Der Spannbaum läßt sich Längsarmen25, 26 stehenden, in Fig. 5a eingedurch
einen hydraulischen, von einem Nocken 74 zeichneten Antriebsarm 60. Über die Arme 60, 27
im Rhythmus des Schußeintrages beaufschlagten können dann beispielsweise mehrere Gruppen von
Steuerkolben 75 steuern. Durch den Kolben wird gleichgesteuerten Lamellen mittels Stangen 61, 63
Druckflüssigkeit 76, z.B. öl, bei der Stellung der 20 entsprechend Fig. 4 zusammengefaßt und gemein-Teile
nach F i g. 8 gegen die Spannbaumachse 77 sam über Hebel entsprechend den Teilen 62, 64
gedrückt, so daß der Spannbaum 22 die in F i g. 8 nach F i g. 4 verwendet werden. Auf Grund der durch
dargestellte, linke Stellung erhält. Die Kettfaden die großen Längsarme 25, 26 entstehenden, relativ
haben dann erhöhte Zugspannung. Mit Vorteil wird großen Hebelübersetzungen gegenüber den Quer- *
diese Spannungserhöhung auf den Zeitpunkt des 25 armen 60, 27 ist an den Armen 60, 27 mit relativ5·
Blattanschlages gelegt, wie es aus F i g. 8 zu er- kleinem Hub auszukommen, gleichwohl ist das durch
sehen ist. die Längsanne 26 gebildete Fach 31 für den Schuß-
Auf der anderen Seite der Spannbaumachse 77 ist eintrag hoch genug.
ein mittels eines Absperrorgans 78 einstellbares Bei der Fachbildevorrichtung gemäß der Erfindung
Drucksteuergerät 79 angeschlossen. Hierdurch läßt 30 brauchen die Lamellen allgemein nur um einen
sich die durch den Spannbaum 22 erzeugbare Maxi- kleinen Winkel gegeneinander verschwenkt zu wermalspannung
regulieren. Wenn das Blatt 65 wieder den; beispielsweise genügt eine Fachhöhe von
in die in Fig. 9 gezeichnete, rückwärtige, wirkungs- 15 mm für den Schußeintrag bei einer Greiferlose Stellung bewegt wird, läuft auch die Erhebung schützenwebmaschine. Da beim Verschwenken der
81 des Nockens 74 weiter, so daß der Steuerkolben 35 Lamellen nur relativ kleine Massen zu bewegen sind,
75 und damit auch der Spannbaum 22 wieder in die kann einerseits der Antriebsmechanismus der Fachin
F ig. 9 gezeichnete, normale Position zurückbewegt bildevorrichtung besonders leicht ausgebildet sein,
wird. Zugleich ist auch Fachwechsel vorgenommen anderseits genügen die durch die gespannten Kettworden;
die Lamelle 1 ist aus der in Fig. 7 gezeich- fäden ausgeübten Kräfte, um die ausgeschwenkten
neten Hochfachstellung in die in Fig. 9 wieder- 40 Lamellen selbsttätig in ihre Mittelstellungen zurückgegebene
Tieffachstellung, die Lamelle 1 α aus der zuführen.
Tieffach- in die Hochfachstellung bewegt worden. Die kleinen Schwenkbewegungen der Lamellen
In F i g. 7 bis 9 ist überdies eine Variante der als können in einer besonders kurzen Zeitspanne ausge-Kettfadenwächter
ausgebildeten Magnetleisten 55 führt werden, so daß innerhalb jedes Arbeitsspieles,
dargestellt. Jede Leiste 55 enthält eine unter Feder- 45 bei gleicher Maschinendrehzahl oder Schußzahl, ein
wirkung stehende Kontaktschiene 82. Auf sie vermag größeres Zeitintervall für das Durchschießen des
der Querarm 27 einer Lamelle bei Kettfadenbruch Schützens beim Schußeintrag zur Verfügung steht,
infolge Anziehung der Lamelle durch die Leiste 55 Wird dagegen in anderen Fällen kein größeres Zeit-'
aufzuschlagen. Dadurch wird die Kontaktschiene 82 Intervall für den Schußeintrag benötigt, so kann die
eingedrückt. Hierdurch wiederum wird ein elek- 5° Maschinendrehzahl bzw. Schußzahl auf Grund der
trischer Stromkreis geschlossen, über den die Web- kurzen, zur Fachbildung benötigten Zeit erhöht
maschine stillgesetzt wird. werden. - '
Statt der hydraulischen Antriebseinrichtung 14 für Bei den Lamellen, deren ösen durch parallel zu
die Hubmesser 44 kann auch eine mechanische, den Längsarmen verlaufende Schlitze gebildet sind,
pneumatische oder elektrische Antriebsvorrichtung 55 werden die Kettfäden besonders schonend geführt,
gewählt werden. Zum Beispiel können die Hubmesser da sie in den Schlitzen je um einen kleineren Winkel
44 einzeln über Nocken angetrieben werden, so daß umgelenkt werden als in runden ösen. Die Gefahr
ein den bekannten Schaftantriebsmaschinen entspre- der Verletzung des Fadens durch Reibung wird dachender
Hubmesserantrieb entsteht. Gegebenenfalls mit vermieden. Kettfadenbrüche werden verhindert,
kann dann auf die durch di& Zugsaiten 6 gebildete 60 Die Steuerung dfer Lamellen durch zwei mit deren
Vorrichtung zum Kuppeln der Platinen 42 verzichtet Antriebsplatinen kuppelbare Hubmesserpakete, die
werden, und die Teile 42,44 verbleiben während des je über eine Stange als Ganzes bewegbar sind, erganzen
Webbetriebs in einer einmal gewählten Kupp- möglicht eine gleichmäßige Beanspruchung des Anlungsform.
Die Fadenösen 24 in den Lamellen wer- triebsmechanismus der Fachbildevorrichtung. Die bei
den um so länger ausgebildet, je dicker die Kettfaden 65 der Fachbildung aufzubringende Kraft des Antriebs
sind· ist immer gleich groß, unabhängig davon, ob eine
Auch die Steuervorrichtung 74 bis 79 für den sogenannte »leichte« oder »schwere« Hebung ausge-Spannbaum
22 kann anders als hydraulisch, z. B. löst wird (»leichte« Hebung = Hebung von relativ
wenigen Kettfäden in das Oberfach und von vielen Kettfäden in das Unterfach, »schwere« Hebung
= Hebung von relativ vielen Kettfäden in das Oberfach und relativ wenigen Kettfäden in das Unterfach).
Im Gegensatz dazu wird z. B. bei -herkömmlichen Webmaschinen mit Schäften die»* Schaftantriebsmaschine
bei einer »schweren« HfBung wesentlich
stärker beansprucht als bei einer »leichten« Hebung. Die Erfindung kann sowohl bei Greiferschützenwebmaschineri
mit außerhalb des Faches verbleibender Schußspule als auch bei automatischen Webstühlen
mit im Schützen angeordneter, durch das Fach getragener Schußspule oder bei Bandwebstühlen
usw. angewendet werden.-.
Claims (6)
1. Fachbildevorrichtung für Webmaschinen mit einem über die Webbreite verteilten Paket
von schwenkbaren Lamellen, die mit ösen zum Durchziehen von Kettfäden versehen sind und
die von einer Antriebseinrichtung im Rhythmus des Schußeintrages hin und her verschwenkt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lamelle (1, la) in an sich bekannter Weise
mindestens df ei ösen zur Führung eines Kettfadens
(23, 33) aufweist, und daß der Drehpunkt (5) der Lamelle (1, 1 a) zwischen den beiden
ösen liegt, die den Anfangspunkt und den Endpunkt des durch die Lamelle geführten Kettfadenstückes
bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lamelle (1, la) drei
Arme (25, 26, 27) aufweist, daß am Ende jedes Armes eine Öse (24, 28) vorgesehen ist und daß
zwei Längsarme (25, 26) in einer geraden Linie und ein dazwischen liegender Querarm (27) unter
90° zu den Längsarmen steht, wobei die Lamellen (1, la) im Paket so angeordnet sind, daß
die Querarme (27) benachbarter Lamellen in entgegengesetzte Richtungen weisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Längsarmen (25,
26) enthaltenen ösen durch je einen sich parallel zu den Längsarmen erstreckenden Schlitz
(24) gebildet sind (Fig. 1).
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an jeden Längsarm (25, 26)
eine Antriebsplatine (42) für den Schwenkantrieb der Lamelle angekuppelt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche an den einen
Längsarmen (25) der Lamellen (1, la) angekuppelten Antriebsplatinen (42) mit einem ersten
Hubmesserpaket (48) und sämtliche an den anderen Längsarmen (26) der Lamellen (1, 1 a) angekuppelten
Antriebsplatinen mit einem zweiten Hubmesserpaket (47) kuppelbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Hubmesserpaket (48,
47) in zwei parallel geschalteten Hebeln (13,13 α) gelagert ist, deren freie Enden über eine Stange
(17) miteinander verbunden sind, welche im Rhythmus des Schußeintrages auf und ab bewegt
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109
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