DE1493752A1 - Verfahren zur Herstellung von reinem wasserfreiem 2-Amino-propionitril - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem wasserfreiem 2-Amino-propionitril

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DE1493752A1
DE1493752A1 DE19651493752 DE1493752A DE1493752A1 DE 1493752 A1 DE1493752 A1 DE 1493752A1 DE 19651493752 DE19651493752 DE 19651493752 DE 1493752 A DE1493752 A DE 1493752A DE 1493752 A1 DE1493752 A1 DE 1493752A1
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ammonia
iminodipropionitrile
propionitrile
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amino
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DE19651493752
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Disselnkoetter Dr Hans
Kurtz Dr Peter
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON REINEM WASSERFREIEM 2-AMINO-~ PROPIONITRIL Die Herstellung von 2-Amino-nitrilen durch Einwirkung von Blausäure und Ammoniak auf Aldehyde ist bekannt: 2-Amino-propionitril ist aus Acetaldehyd auf beiden Wegen hergestellt worden (Liebig's Annalen der Chemie, 200 S. 124 (1880), Berichte der Deutschen Ohem. Gesellschaft, 41, S. 2061 (1908), Journal Chemical Soc., London, S. 1342 (1948) ); die Ieolierung der reinen Substanz bereitet jedoch erhebliche Schwierigkeiten, da 2-Aminopropionitril selbst im Vakuum nicht unzersetzt destillierbar ilt und daher nicht im reinen Zustand erhalten werden kann (Bulletin de la Soc. Chim. France, 29, s. 1183 (1903)).
  • Beider Destillation wird Ammoniak und Blausäure nach der Gleichung abgespalten.
  • Selbst wenn das 2-Aminotwopionitril aus wasserfreien Ausgangematerialien hergestellt wird, entsteht bei der Reaktion - wie aus obigem Reaktionsschema ersichtlich - ein Mol Wasser pro Mol Aminonitril. Zwar sind die Siedepunkte von 2-Amin4ropionitril und Wasser ausreichend verschieden, um eine destillative Trennung sinnvoll erscheinen zu lassen, doch führt die Umkehrbarkeit der Bildungsreaktion durch Entfernung von Ammoniak als der flüchtigsten Komponente bei der Destillation zwangsläufig zur Rückbildung von Milchsäurenitril, das dann nach der Gleichung zum Verlust weiteren Amin cni trils und zur Rückbildung von Wasser führt. Die beste bekannte Laboratoriumsvorschrift zur Herstellung von reinem 2-Amino1ropionitril benutzt die Umsetzung von Milchsäurenitril mit Ammoniak in Methanol (Journal Chemical Soc., London, S. 643 (1950) ); aus den zuvor genannten Gründen erreicht die Ausbeute jedoch nur maximal 48% der Theorie. Eine technische Verwertung dieses Verfahrens kommt somit nioht in Betracht.
  • Überraschendeweise wurde nun gefunden, daß sich 2-Azino-propionitril besonders einfach und in guten Ausbeuten in wasserfreiem Zustand gewinnen läßt, wenn man Acetaldehyd mit Blausäure und wasserfreiem Ammoniak in erster Stufe zum 2,2'-Iminodipropionitril umsetzt, das Rohprodukt von dem bei der Umsetzung gebildeten Wasser befreit und das getrocknete Iminodipropionitril mit wasserfreiem Ammoniak im Temperaturbereich von etwa 50 bis etwa 1400C unter erhöhtem Druck umsetzt.
  • Die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens sind durch folgenden Reaktionsgleichungen gekennzeichnet: 1. Stufe: 2. Stufe: Als Ausgangsmaterialien zur Herstellung von 2,2'-Imino-dipropionitril werden Acetaldehyd, BlausäureXund Ammoniak etwa im Molverhältnis 2 : 2 : 1 eingesetzt, doch können auch Reaktionsprodukte aus diesen Komponenten Verwendung finden. So können z.B. auch Milchsäurenitril und Ammoniak im Molverhältnis 2 : 1 oder Milchsäurenitril und schon gebildetes 2-Aminopropionitril im Molverhältnis 1:1 umgesetzt werdrn.Zur Herstellung des Iminodipropionitril aus Acetaldehyd, Blausäure und Ammoniak wird im lemperaturbereich von etwa 0 bis etwa 120 0C gearbeitet; bevorzugt wird 0 der Bereich von Raumtemperatur bis etwa 80 C. Die Reaktion verläuft ohne Anwendung von Vakuum oder Überdruck glatt. Das Reaktionswasserscheidet sich überwiegend als zweite Schicht ab, doch ist eine Trocknung nach üblichen Verfahren durch Extraktion, Benutzung eines Trockenmittels, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels oder auf destillativem Wege vorteilhaft.
  • Bevorzugt wird Abdestillieren des Wassers im Vakuum.
  • Das als Zwischenstufe auftretende Iminodipropionitril ist wesentlich beständiger als 2-Aminopropionitril und läßt sich ohne jegliche Ausbeuteminderung glatt entwässern. Es muß weiterhin als ausgesprochen überraschend bezeichnet werden, daß Iminodipropionitril - entgegen den Angaben in "Berichte der Deutschen Chem. Gesellschaft 49, S. 1045 (1916)" - in nahezu quantitativer Ausbeute anfällt. Nach den Angaben in Bulletin de la Soc. Chimique France 29, S. 1183 (1903)" zersetzt sich das bei der Destillation von 2-Aminqroprionitril entetehende Iminodipropionitril unter diesen Bedingungen unter Abspaltung von Blausäure. Umso überraschender ist es, daß die erfindungsgemäße Umsetzung von Iminodipropionitril mit wasserfreiem Ammoniak bei erhöhter temperatur in guter Ausbeute zu reinem 2-Aminopropionitril führt.
  • Die bisher unbekannte Umsetzung des Iminodinitrils mit Ammoniak unter dem Eigendruck der Mischung erfolgt ohne Blausäureabspaltung innerhalb kurzer Zeit. Das sich dabei einstellende Gleichgewicht liegt so günstig, daß schon bei einmaliger Behandlung des Iminodinitrils mit Ammoniak Umsätze bis ca. 80% erreicht werden. Das auf diesem Weg hergestellte wasserfreie 2-Aminopropionitril kann leicht von nicht umgesetztem Iminodipropionitril, welches erneut der Reaktion zugeführt wird, abdeetilliert werden.
  • Für die zweite Stufe der Umsetzung ist die Verwendung von möglichst wasserfreiem Ammoniak von besonderer Bedeutung.
  • Die Umsetzung des Iminodipropionitrils zum 2-Aminopropionitril erfolgt durch Zugabe von 1 bis 50 Mol, vorzugsweise 5 bis 20 Mol wasserfreiem Ammoniak und Erwärmen der Mischung auf etwa 50 bis etwa 140°C, vorzugsweise 70 bia 1000C, während 0,5 bis 48 Stunden, vorzugsweise 1 bis 5 Stunden unter dem Eigendruck der Mischung. Im allgemeinen beträgt der Druck etwa 10 bis etwa 130 atu, vorzugsweise 20 bis 70 atu.
  • Die Isolierung des 2-Aminopropionitrilserfolgt vorzugsweise durch kontinuierliche Vakuumdestillation. Das abdestillierte Ammoniak und die Destillationsrückstände können erneut eingesetzt werden. Das reine 2-Aminopropionitril wird so in Ausbeuten von über 95% der Theorie erhalten. Sein Wassergehalt liegt unter 0,5%. Sämtliche Schritte des Verfahrens lassen sich auch kontinuierlich durchführen.
  • Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche wasserfreie 2-ssinopropionitril findet zur Herstellung von. N-Acyl-( l-oyanäthyl)-aminen, die als Vorprodukte fllr die Gewinnung von Acylderivaten des Vinylamins gemäß deutscher Auslegeschrift ....
  • (Patentanmeldung P 45 437 IVbJlS Q) dienen, Verwendung. Beispiel 1 In einen mit Rührer, Rückflu#kühler und 2 Tropftrichtern versehenen 2 Liter-Kolben, der 0,8 g NaCN enthält, werden unter Eiskühlung 440,5 g Acetaldehyd (10 Mol) und 270,3 g wasserfreie Blausäure (10 Mol) gleichzeitig eingetropft. Nach Neutralisation mit kristallisierter H3PO4 werden 85,2 g Ammoniak (5 Mol) in das Reationsprodukt eingeleitet, wobei durch mäßige Kühlung die Temperatur unter 700C gehalten wird. Anschließend wird 2 Stunden bei 70°C gerührt und dann das Reaktionswasser im Vakuum abdestilliert.
  • Als Rückstand werden 605 g 2,2'-Imino-dipropionitril (98% der Theorie) isoliert.
  • 123,1 g des so erhaltenen Iminodipropionitrils werden mit 150 g wasserfreiem Ammoniak im Autoklaven 3 Stunden auf 900C erhitzt.
  • Destillation des R-aktionsproduktes ergibt 106 g (76 der Theorie) reines 2-Aminorropionitril vom Brechungsindex nD20: 1,4250. Der verbleibende Rückstand von 26 g Iminodipropionitril liefert bei erneutem Einsatz weitere 19,5 g (14% der Theorie) 2-Amino-propionitril.
  • Beispiel 2 In 3,554 kg (50 Mol) Milchsäurenitril werden innerhalb von 1 -2 Stunden 425,8 g (25 Mol) Ammoniak eingeleitet, wobei die Temperatur unterhalb 7000 gehalten wird. Nachdem der Ansatz unter vierstündigem Nachrühren erkaltet ist, wird zuerst im Wasserstrahlvakuum, dann an einer Ölpumpe das Reaktionswasser in eine gekühlte Falle abdestilliert. Aufgefangen werden 901 g H2O (= 100% der Theorie). Der Rückstand besteht aus 3,071 kg (=100% der Theorie) 2,2'-Imino-dipropionitril, einer öligen Flüssigkeit, aus der die meso-Form bei 200C teilweise auskristallisiert.
  • 1,847 kg des so erhaltenen Iminodinitrils werden mit 2,25 kg was serfreiem Ammoniak in einem 10 Liter-Autoklaven 6 Stunden auf 80°C erhitzt. Nach Erkalten wird entspannt, im Vakuum bei 20°C entgast und an einem Verdampfer bei 4 bis 5 Torr und 70°C Badtemperatur kontinuierlich destilliert. Erhalten werden 1,651 kg (79% der Theorie) 2-Amino-propionitril vom Brechungsindex nD20 : 1,4250.
  • Beispiel 3 In verschiedenen Ansätzen werden je 123,1 g 2,2'-Imino-dipropionitril mit 150 g wasserfreiem Ammoniak in einem 0,7 Liter-Autoklaven erhitzt und die R aktionsprodukte nach Erkalten und Entspannen bei 4 Torr destilliert. Die Ausbeuten an reinem 2-Aminopropionitril sind in Abhängigkeit von der Reaktionstemperatur und -dauer in der folgenden Tabelle zusammengestellt: Reaktions-Dauer 500C 600C 700C 80 C 900C 1 Stunde 39% 55% 70% 2 Stunden 48% 71% 75% 4 Stunden 22% 38% 68% 79% 76% 6 Stunden 61% 73% 80% 12 Stunden 52% 71% 76% Beispiel 4 123,1 g 2,2'-Imino-dipropionitril werden mit 370 g wasserfreiem Ammoniak 6 Stunden auf 800C erhitzt. Die Ausbeute an 2-Aminopropionitril beträgt 88% der Theorie.
  • Beispiel 5 70 g 2-Amino-propionitril werden mit 71 g Milchsäurenitril vermischt. Am nächsten Tag wird aus der Mischung bei 500C Badtemperatur im Vakuum das gebildete Wasser abdestilliert. Rückstand 123 g (100% der Theorie) 2,2'-Iminodipropionitril, aus dem die meso-Form vom Schmelzpunkt 68°C beim Stehen teilweise auskristallisiert. Diese 123 g 2,2'-Imino-dipropionitril werden mit 80 g wasserfreiem Ammoniak zwei Stunden auf 900e erhitzt. Die Aufarbeitung liefert 2-Amino-propionitril in 62%iger Ausbeute.
  • Die erneute Umsetzung des Iminodipropionitril bestehenden Riickstande liefert weitere 21% der Theorie an 2-Amino-propionitril.

Claims (2)

  1. Patentansprüche 1) Verfahren zur Herstellung von reinem wasserfreiem 2-Aminopropionitril aus Acetaldehyd, Blausäure und Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß man das Rohprodukt von dem bei der Umsetzung gebildeten Wasser befreit und das getrocknete Iminodipropionitril mit wasserfreiem Ammoniak im Temperaturbereich von etwa 50 bis etwa 140QC, unter erhöhtem Druck, umsetzt.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Acetaldehyd und Blausäure in Form von Milchsäurenitril eingesetzt werden.
DE19651493752 1965-11-16 1965-11-16 Verfahren zur Herstellung von reinem wasserfreiem 2-Amino-propionitril Pending DE1493752A1 (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4543215A (en) * 1982-11-15 1985-09-24 Basf Aktiengesellschaft α-iminodiacetonitriles and their preparation
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