DE1301019B - Anordnung von Duesenroehrchen an einer Vorrichtung zur gleichzeitigen kontinuierlichen Erzeugung einer Vielzahl von Faeden aus in der Hitze plastischen, mineralischen Stoffen, insbesondere Glas - Google Patents
Anordnung von Duesenroehrchen an einer Vorrichtung zur gleichzeitigen kontinuierlichen Erzeugung einer Vielzahl von Faeden aus in der Hitze plastischen, mineralischen Stoffen, insbesondere GlasInfo
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Description
1 2
Die Erfindung richtet sich auf die Anordnung von soll, während als seitlicher Abstand innerhalb einer
Düsenröhrchen an einer Vorrichtung zur gleich- Gruppe ein sehr viel geringerer von mindestens
zeitigen vollkontinuierlichen Erzeugung von Fäden 1 mm einzuhalten ist.
aus in der Hitze plastischen, mineralischen Stoffen, Die Erfindung ist am Beispiel eines röhrenförmi-
insbesondere Glas, in der in laufender Folge ein 5 gen, durch aufrechtstehende Stäbe fortlaufend mit
flüssiges Glas aufnehmender Behälter mit Rohstoff Nachschub versorgten, drei Reihen von Abzugsgespeist
wird, aus dessen in die tiefste Fläche ein- düsen aufweisenden Düsenkörpers unter Bezugnahme
gelassenen Düsen in Form von röhrchenförmigen auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Ansätzen Fäden abgezogen werden. Der eine gleich- F i g. 1 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung
mäßige Glasstandhöhe im Behälter erzeugende und io nach der Erfindung in verkleinertem Maßstab,
gewährleistende Nachschub kann in verschiedener F i g. 2 eine Seitenansicht des Gegenstandes nach
Weise vorgenommen werden, beispielsweise indem F i g. 1, teilweise geschnitten,
ein in einem Herd erschmolzenes Material über F i g. 3 eine Unteransicht des Düsenkörperbodens
einen Vorherd in den Behälter fließt, oder indem nach den Fig. 1 und 2.
fester Glasrohstoff in Form von senkrecht stehenden 15 1 sind Glasstäbe, die durch ein Vorschubwalzenoder
waagerecht liegenden Stäben, in Form von paar 2 langsam in Pfeilrichtung A bewegt werden.
Kugeln oder Scherben, im Maße des Verbrauchs 3 sind der Form der Glasstäbe angepaßte Einfühgesteuert,
der im Behälter stehenden flüssigen Glas- rungsstutzen, die einen geringen Abstand 4 vom Stab
masse zugeführt wird. haben und in einen röhrenförmigen Düsenkörper 5
Es ist beispielsweise ein Verfahren bekannt und in 20 münden, mit dem sie verschweißt sind. Der Düsendie
Praxis eingeführt, bei dem Glaskugeln von oben körper ist in seinem Bodenteil 6 mit einer Mehrzahl
in die Mitte von kleinen öfen (Muffeln) in laufender von Röhrenansätzen 7 mit je einer Düsenöffnung la
Folge eingeführt, erhitzt und in eine viskose Masse versehen, an deren Enden sich kleine Glaskegel 8
übergeführt werden, die durch eine mit Düsen- bilden, von denen Fäden 9 abgezogen werden. Mit
Öffnungen versehene Bodenplatte zu Fäden ausge- 25 10 ist ein freifallender, einen Faden nach sich ziehenzogen
wird. Es ist auch bereits vorgeschlagen wor- der Tropfen dargestellt und mit 10 α ein anderer
den, dieses Verfahren in der Weise abzuwandeln, Tropfen, der unter der Schmälzleisteil auf das
daß an Stelle der der Mitte laufend einzeln zu- Leitblech 13 trifft und durch dessen Krümmung oder
geführten Glaskugeln nacheinander jeweils ein die Schräge in Richtung zur Abzugstrommel 12 hingeganze
Länge der Muffel einnehmender Glasstab in 30 leitet wird, aber vorher eine rotierende Hilfswalze 14
waagerechter Lage der Schmelze zugeführt wird. passiert, die dem sicheren Tropfenabwurf dient.
Der Erfindung, die sich insbesondere auf Vorrich- Sobald die Hilfswalze 14 den Faden 8 berührt und
tungen zur vollkontinuierlichen Erzeugung von Fäden mitnimmt, wird der Faden gestrafft, dabei über die
aus in der Hitze plastischen, mineralischen Stoffen, Schmälzleiste 11 gezogen und nun von der Abzugsinsbesondere
Glas, richtet, die mit einem langgestreck- 35 trommel 12 mitgenommen. Hierbei sollen die Fäden
ten, mehrere Reihen von Düsen aufnehmenden klei- zur Verminderung der Reibung nur einen kleinen
nen Wannenbehälter arbeitet, liegt die Erkenntnis Knickwinkel α bilden. Die Schmälzleiste ist mit einem
zugrunde, daß erfahrungsgemäß eine Düsenöffnung mit einer ölschmälze getränkten Flanelltuch übervon
über 2,5 mm erforderlich ist, um nach einem zogen, so daß die Fäden 9, die automatisch über
Fadenbruch einen Tropfen von etwa 4 bis 5 mm 40 dieses gezogen werden, allseitig von dem Schmalz-Größe
zu erzeugen, der schwer genug ist, um beim mittel einzeln benetzt und umgeben werden.
Absinken einer senkrechten Bahn zu folgen und eine Bei dem dargestellten Beispiel ist eine elektrische
störungsfreie Lenkung desselben zu ermöglichen. Beheizung der Glasmasse und des Düsenkörpers 5
Daraus folgt die der Erfindung zugrunde liegende angenommen, und hierzu stellt der Längsschnitt
Aufgabe, zur Erzielung einer Leistungssteigerung 45 durch einen Teil der Vorrichtung nach Fig. 1 seitmöglichst
viele Düsen mit den vorstehend angegebe- liehe als Elektroden wirkende Anschlußbalken 15
nen, verhältnismäßig großen Durchmessern in mehre- dar, die über eine wassergekühlte Anschlußklemme
ren Reihen so in dem Boden einer Düsenwanne oder 16 mit einer nicht gezeigten Energiequelle verbuneines
Düsenkörpers unterzubringen, daß einerseits den sind.
bei Fadenbruch unbedingt ein Tropfen gebildet wird, 50 Der Verlauf und die Veränderung der bei der
der automatisch von selbst beim Absinken einen Erhitzung der Enden der Stäbe 1 entstehenden und
neuen Faden nach sich zieht, während andererseits praktisch ineinander übergehenden Viskositätsstufen
der nach Fadenbruch erzeugte Tropfen die in seiner ist in den Fig. 1 und 2 zonenweise schraffiert beUmgebung
aus benachbarten Düsen abgesponnenen zeichnet. Die erhitzte Masse M der Stäbe löst sich
Fäden nicht zerstören darf. 55 auf in der Zone F1 und homogenisiert sich fort-
Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungs- schreitend in der Zone F2, wobei der Verbrauch der
gemäß Gruppen von Fadenabzugsstellen — nach- Masse M durch die abgezogenen Fäden 9 und die
stehend Fadengruppen genannt — geschaffen, die nachgeführten Stäbe eine gleichmäßig vertikale Beuntereinander
Zwischenräume aufweisen, die etwas wegung der Masse zum Düsenkörperboden 6 hin aufgrößer
als der Durchmesser eines Tropfens sind, 60 rechterhält, die kurz über dem Boden des Düsenkörwährend
für die Zwischenräume innerhalb der Grup- pers in der Zone F3 ihre niedrigste Viskositätsstufe,
pen nur sehr viel geringere Abstände eingehalten d.h. höchste Temperatur, erreicht. Die Röhrenwerden
müssen. Eine Fadengruppe kann aus mehreren ansätze7, die nicht stromdurchflossen sind, mit der
Reihen staffelweise hintereinander angeordneter Viskositätsstufe F4 an ihren Ausgängen bewirken
Fadenabzugsstellen bestehen, wobei der Abstand von 65 dann je nach ihrer Länge ein Absinken der Tempevorn
nach hinten gesehen, also der Reihenabstand, ratur und schaffen dadurch optimale Viskositätsebenfalls
mindestens dem Durchmesser eines Trop- bedingungen für die Bildung des Kegels 8 als die
fens entsprechen, d. h. mindestens 5 mm betragen Fadenbildungsstelle für den sicheren Fadenabzug.
Eine solche Temperatursenkung wirkt sich bekanntlich in einer Viskositätssteigerung aus.
Mit F1 ist auf der Schmälzleiste 11 eine aus drei
Fäden mit je 1 bis 2 mm Abstand bestehende Fadengruppe dargestellt, mit F2 die nächste Gruppe usf.
Fig. 3 ist eine Draufsicht auf den Boden 6 des Düsenkörpers 5, wobei mit R1 die erste lineare Reihe
von Röhrenansätzen 7 mit ihren Düsenöffnungen 7 a bezeichnet, mit R2 die zweite und mit Rs die dritte
Reihe. Jede Reihe hat einen Abstand A2, der mindestens
einer Tropfengröße entspricht. Die Düsenöffnungen la jeder Fadengruppe sind hintereinander
gestaffelt angeordnet, und zwar so, daß die einzelnen Fäden 9 einer Fadengruppe F1, die an der Schmälzleiste
11 in eine Abzugsebene gezwungen wurden, einen kleinsten Abstand A1 aufweisen, während der
Abständig von dem letzten Faden der einen zum
ersten Faden der anderen Gruppe dem Abstand ;42
zwischen den Reihen, also einem Tropfendurchmesser bis etwa 5 mm, entspricht.
Der senkrechte Tropfenfall mit dem neuen nachgezogenen Faden kann bei der Anordnung nach der
Erfindung nicht den Abzug der anderen Fäden behindern. Auf der Schmälzleiste und der Oberfläche
der Abzugstrommel entstehen, da auf beiden die in drei Ebenen entstehenden Fäden in eine Abzugsebene
gezwungen wurden, einzelne Fadengruppen, die z. B. jeweils drei Fäden mit je 1,5 mm Abstand
umfassen, dann 6 mm leeren Raum lassen usf. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß einerseits die
Düsenansätze so dicht wie möglich stehen, also möglichst viele an einer Düsenwanne oder einem
Düsenkörper angeordnet sind, während andererseits eine sonst bei Fadenbruch und Tropfenbildung bei
gleichen Fadenabständen eintretende Kettenreaktion von Fadenbrüchen ausgeschlossen wird. Es kann
höchstens noch vereinzelt bei Bruch des Fadens der mittleren Reihe ein einziger weiterer Fadenbruch
vorkommen, was weder bei der Erzeugung von Glasfadensträngen noch bei der Weiterverarbeitung zu
Stapelfasern von Bedeutung ist.
Die Düsenanordnung nach der Erfindung ist nur beispielsweise vorstehend an einem röhrenförmigen,
mit aufrechtstehenden Glasstäben gespeisten Düsen körper dargestellt. Anwendbar ist sie selbstverständlich
bei allen, eine hinreichende Zahl von Fadenabzugsstellen in Form von Düsenröhrchen oder -ansätzen
aufweisenden beheizten kleinen Düsenwannen oder Behältern, ganz unabhängig von deren Beheizungsart
und Rohstoffspeisung. Sie ist auch nur beispielsweise an einer Vorrichtung mit drei Reihen
Düsenansätzen gezeigt und beschrieben. Es können selbstverständlich zwei oder mehr als drei Reihen
Düsenröhrchen mit erfindungsgemäß beschriebenen Fadengruppen angeordnet werden.
Claims (3)
1. Anordnung von Düsenröhrchen an einer Vorrichtung zur gleichzeitigen kontinuierlichen
Erzeugung einer Vielzahl von Fäden durch mechanischen Abzug aus in der Hitze plastischen,
mineralischen Stoffen, insbesondere Glas, in Form eines eine flüssige Glasmasse aufnehmenden
beheizten Behälters, in dessen Boden Abzugsdüsen eingesetzt sind, wobei die Fäden dicht
nebeneinander, jedoch in mehreren hintereinander liegenden Ebenen abgezogen und bei Fadenbruch
durch Absinken eines Tropfens erneuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere, aus verschiedenen Reihen stammende Düsenröhrchen so zu einer Gruppe zusammengefaßt
sind, daß der seitliche Abstand zwischen den Gruppen mindestens der Größe eines Tropfens
entspricht, der Abstand der Düsenröhrchen innerhalb dieser Gruppen jedoch wesentlich geringer
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der seitliche Abstand zwischen
den Düsengruppen dem Tiefenabstand zwischen den Reihen entspricht.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenröhrchen
einer Gruppe eine seitliche Staffelung von 1 bis 3 mm und einen linearen Reihenabstand von 5
bis 10 mm aufweisen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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