DE1289614B - Vorrichtung zur Herstellung von langen Fasern aus mineralischen Stoffen, insbesondere Glas oder organischen Stoffen - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von langen Fasern aus mineralischen Stoffen, insbesondere Glas oder organischen StoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Her- der in seinem Umfangsmantel eine Vielzahl von
Stellung von langen Fasern aus mineralischen Stof- Schleuderöffnungen in zahlreichen Reihen überfen,
insbesondere Glas, oder organischen Stoffen, die einander hat. Damit man gleichmäßige Fasern erhält,
in viskosen Zustand gebracht und durch Zentrifugal- auch wenn die auszuziehenden Ströme aus Öffnungen
kraft vom Umfangsmantel eines drehenden Körpers 5 verschieden hoher Reihen austreten, muß der Mantel
in Form von Strömen ausgeschleudert und beim auf seiner ganzen Höhe eine möglichst gleichmäßige
Durchlaufen einer warmen Zone zu Fasern aus- Temperatur erhalten. Dies wird nach der hier zu
gezogen werden. betrachtenden Ausführungsform durch Bestrahlung
Eine derartige Vorrichtung ist für die Herstellung des Mantels durch strahlende Vorrichtungen, insgroßer
Fasermengen gut geeignet. Auch kann man io besondere strahlende Platten, bewirkt, die den Mantel
dadurch, daß man die Ströme nach ihrem Aus- des drehenden Körpers ringförmig umgeben und ihn
schleudern bei ihrem Ausziehen zu Fasern eine beispielsweise aufheizen durch die auf ihn gerichtete
warme Zone durchlaufen läßt, die Faserstruktur be- Wärmestrahlung. Insgesamt dient diese Vorrichtung
einflussen. Die Herstellung langer Fasern von gleich- auf diese Weise zur Erzeugung von Fasern besonders
mäßiger Qualität bereitet jedoch Schwierigkeiten. Es 15 gleichmäßigen Durchmessers. Durch die obenerwähnerfolgt
nämlich leicht ein Verwirren und Zusammen- ten Versuche wurde festgestellt, daß auch diese Vorkleben
der in der Ausbildung befindlichen Fasern. richtung zur Erzeugung langer Fasern von einwand-Auch
hat man vielfach ein Verbrennen der Fasern freier Qualität nicht geeignet ist. Es erfolgt bei dieser
beobachtet, wenn die warme Zone örtlich nicht ge- Vorrichtung lediglich eine Aufheizung des Umfangsnügend
lokalisiert war. ao mantels des drehenden Körpers, und es entsteht
Unter diesen Gesichtspunkten werden nachstehend keine warme Zone in der Umgebung des Umfangsbekanntgewordene
Verfahren und Vorrichtungen be- mantels, die zur Erzeugung langer Fasern notwendig
trachtet. ist. Auch lassen die in unmittelbarer Nähe des Um-
Die deutsche Patentschrift 865 641 offenbart ge- fangsmantels angeordneten Heizeinrichtungen räummäß
Abb. 4 eine Vorrichtung mit einer den drehen- 35 lieh die Ausbildung langer Fasern in radialer Richden
Körper umgebenden warmen Zone, die in einem tung, wie sie beim Ausziehen durch Zentrifugalkraft
gewissen Abstand von diesem Körper beginnt und nötig ist, gar nicht zu.
die durch Flammenbeheizung erzeugt wird. Gemäß Die österreichische Patentschrift 110 095 offenbart
der Offenbarung in dieser Patentschrift dient diese ein Verfahren zur Herstellung von Glasfäden durch
Vorrichtung zur Erzeugung von Fasern von sehr 30 Ausziehen von erhitzten Glasstäben, das dadurch
großer Feinheit. Durch Versuche wurde festgestellt, gekennzeichnet ist, daß die zum Ziehen erforderliche
daß diese Vorrichtung zur Erzeugung langer Fasern Erhitzung durch elektrische Widerstandsheizung bevon
gleichmäßiger Qualität nicht geeignet ist. Im wirkt wird. Dieses Verfahren arbeitet nicht mit einem
einzelnen haben diese Versuche ergeben, daß dies drehenden Körper, und das Ausziehen der Fäden
daran liegt, daß die warme Zone erst in einem ge- 35 erfolgt nicht durch Zentrifugalkraft. Somit ist das
wissen Abstand vom drehenden Körper beginnt, daß der Erfindung zugrunde liegende Problem in der
die Flammenbeheizung die Verwirrung und das Zu- österreichischen Patentschrift weder offenbart noch
sammenkleben der in der Ausbildung befindlichen nahegelegt, und es kann der österreichischen Patent-Fasern
begünstigt und daß durch die durch die schrift kein Hinweis zur Lösung dieses Problems
Flammenausbildung gegebene, örtlich nicht ge- 40 entnommen werden.
nügend genaue Lokalisierung der wannen Zone Das der Erfindung zugrunde liegende Problem
ein Verbrennen der Fasern nicht vermieden werden bzw. die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
kann. besteht darin, die eingangs beschriebene Vorrichtung
Die französische Patentschrift 1124 487 offenbart so auszubilden, daß mit ihr lange Fasern von eineine
Vorrichtung mit einer warmen Zone in unmittel- 45 wandfreier Beschaffenheit hergestellt werden können
barer Nachbarschaft des drehenden Körpers, die bzw. daß bei der Herstellung das Verwirren und
ebenfalls durch Flammenbeheizung erzeugt wird. Zusammenkleben der in der Ausbildung befindlichen
Auch diese Vorrichtung dient gemäß der Offen- Fasern und durch genaue örtliche Begrenzung der
barung in dieser Patentschrift zur Erzeugung sehr warmen Zone auch das Verbrennen dieser Fasern
feiner Fasern. Durch die obengenannten Versuche 50 zuverlässig vermieden werden,
wurde festgestellt, daß auch diese Vorrichtung zur Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs beHerstellung
langer Fasern von einwandfreier Qualität schriebene Vorrichtung erfindungsgemäß dadurch genicht
geeignet ist, da sie wegen der Flammen- kennzeichnet, daß die warme Zone an den Flächen
beheizung ebenfalls nicht die Verwirrung und das des drehenden Körpers angrenzt und diese allseitig
Zusammenkleben und häufig auch das Verbrennen 55 gleichmäßig umgibt und daß die Beheizung dieser
der in der Ausbildung befindlichen Fasern zu ver- Zone ausschließlich durch ein ruhendes Heizmedium,
meiden gestattet. insbesondere durch elektrisch erzeugte Wärmestrah-
Gemäß dem deutschen Patent 1 030 529 ist eine lung, erfolgt.
Vorrichtung vorgeschlagen worden, bei der außer- Die obengenannten Versuche haben gezeigt, daß
halb, jedoch in unmittelbarer Nähe des Umfangs- 60 das Verwirren und Zusammenkleben der in der Ausmantels
des drehenden Körpers praktisch ausschließ- bildung befindlichen Fasern dadurch vermieden werlich
auf das Metall dieses Mantels wirkende Heiz- den kann, daß die warme Zone, in der diese Ausoder
Kühleinrichtungen angeordnet sind, welche den bildung erfolgt, von bewegten Heizmedien, wie Flam-Mantel
über seine ganze Höhe auf eine von der men oder Gasströmen, frei gehalten wird. Dies wird
Temperatur des zugeführten Materials und von der 65 erfindungsgemäß vorzugsweise durch die Beheizung
Temperatur der Umgebung unterschiedliche, jedoch dieser Zone durch elektrisch erzeugte Wärmestrahgleichmäßig
verteilte Temperatur bringen. Diese Vor- lung erreicht, die zudem die Möglichkeit bietet, die
richtung bezieht sich auf einen drehenden Körper, warme Zone örtlich genau zu lokalisieren. Hierdurch
kann ein Verbrennen der Fasern zuverlässig vermieden werden. Durch Regelung der Stromstärke bei
der elektrischen Beheizung kann die Temperatur der warmen Zone genau eingestellt werden, und durch
die örtliche Lokalisierung dieser Zone kann die Verweildauer der Fasern in dieser Zone genau festgelegt
werden. Auf diese Weise werden Unregelmäßigkeiten der Erwärmung und etwaige Verbrennungen der Fasern
zuverlässig vermieden. Bei den beschriebenen bekannten Beheizungen mit Flammen ist dies nicht
möglich. Dadurch, daß erfindungsgemäß die warme Zone an den Flächen des drehenden Körpers angrenzt
und diese allseitig gleichmäßig umgibt, ist eine weitere Bedingung für die Herstellung langer Fasern
von einwandfreier Qualität erfüllt. Durch diese An-Ordnung der warmen Zone bewegen sich die auszuziehenden
Ströme von ihrem Ausschleudern an in einem Raum, der das Ausziehen zu langen Fasern
besonders begünstigt. Dabei kann die Beheizung auch auf den drehenden Körper einwirken und eine Ver- ao
gleichmäßigung der Temperatur an seiner Außenseite bewirken. Man erhält auf diese Weise lange Fasern
von besonders guter Gleichmäßigkeit. Auch wird auf diese Weise eine die Faserausbildung beunruhigende
Induzierung von Fremdluft und insbesondere von kühlerer Fremdluft vermieden.
Neben der beschriebenen Art kann die Beheizung auch durch Hochfrequenz oder durch wärmestrahlende
Platten erfolgen.
Eine zweckmäßige Ausführungsart der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der drehende Körper zwischen einem Ringstück und einer kreisförmigen Platte angebracht ist, die
beide unbeweglich sind, dieselbe Achse haben wie der drehende Körper und die die warme Zone nach
oben und unten begrenzen, und die zur Beheizung dieser Zone elektrische Widerstände aufweisen.
Eine zweckmäßige Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist gekennzeichnet durch den
drehenden Körper kranzförmig umgebende Blasorgane am Ausgang der warmen Zone.
Diese Blasorgane dienen zur Weiterbeförderung der erzeugten langen Fasern.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung
bezieht sich auf dieses Ausführungsbeispiel bzw. auf die Zeichnung. Sie beinhaltet aber zugleich eine
weitere allgemeine Darstellung der Erfindung. Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch die Achse
des drehenden Körpers, welcher erfindungsgemäß im Innern des beheizten Raumes angeordnet ist.
Gemäß der dargestellten Ausführungsform weist
der drehende Körper schräge Flächen 1 und an seinem Umfang eine Mantelfläche 2 auf. Im Mantel
sind Löcher 3 vorgesehen. Das Material, beispielsweise Glas, wird in geschmolzenem Zustand in ein
Verteilerorgan 4 geleitet, welches mit dem drehenden Körper verbunden ist und öffnungen 5 aufweist,
durch welche das Material auf die innere Wandung des Mantels 2 geschleudert wird.
Das Material wird dann weiterhin durch die Wirkung der Fliehkraft aus den Löchern 3 herausgeschleudert
und bildet Ströme, die zu Fasern 6 ausgezogen werden.
Erfindungsgemäß durchlaufen diese Fasern nach ihrem Austritt aus den Löchern 3 eine warme
Zone 7, die von den beiden Wandungen 8 und 9 begrenzt und mittels elektrischer Widerstände 10 und
11 beheizt ist. Diese Widerstände sind einerseits in
dem festen Ringstück 12 angeordnet, welches aus feuerfestem Material besteht und den drehenden Körper
konzentrisch umgibt, sowie andererseits in der Platte 13, die gleichfalls aus feuerfestem Material
besteht und mit einer Stütze 14 fest verbunden ist, durch welche ein elektrisches Kabel 15 geführt ist,
welches der Stromzufuhr zum elektrischen Widerstand 11 dient.
Die elektrischen Widerstände 10 und 11 gewährleisten eine gleichmäßige Beheizung des Raumes 7,
in welchem alle Fasern 6 einer Temperaturerhöhung unterworfen werden, ohne daß eine Wirkung eintritt,
die ihre Ausbreitung störend beeinflussen könnte.
Gemäß der dargestellten Ausführungsform der Erfindung verlängert sich die warme Zone 7 nach
innen derart, daß auch der drehende Körper von ihr beeinflußt wird. Dieser verlängerte Teil des Raumes
ist gleichfalls beheizt, und zu diesem Zweck sind in den Wandungen 16 und 17 des Ringstückes
12 der Platte 13 elektrische Widerstände 18 und 19 vorgesehen. Dieser Teil des Raumes dient der Beheizung
des äußeren Mantels 2 des Drehkörpers und gewährleistet die Gleichmäßigkeit seiner Temperatur.
Konzentrisch zum drehenden Körper ist ein Kranz 20 vorgesehen, der einen fortlaufenden Spalt der
öffnungen 21 aufweist, durch welche Gasströme austreten, die auf die Fasern 6 α einwirken und durch
Blaswirkung für ihre Weiterbeförderung nach ihrem Austritt aus der warmen Zone 7 sorgen.
Die Vorrichtung kann vervollständigt werden durch einen Schutzkasten 22, welcher eine zylindrische
Form hat und den drehenden Körper koaxial umgibt.
Die Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebene Ausführungsform beschränkt. Insbesondere kann in
Verbindung mit dem beheizten Raum gemäß der Erfindung die Beheizung des äußeren Mantels des.
drehenden Körpers auch auf andere Weise erfolgen, z. B. durch Beheizung mit Hochfrequenz.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung von langen Fasern aus mineralischen Stoffen, insbesondere
Glas, oder organsichen Stoffen, die in viskosen Zustand gebracht und durch Zentrifugalkraft vom
Umfangsmantel eines drehenden Körpers in Form von Strömen ausgeschleudert und beim Durchlaufen
einer warmen Zone zu Fasern ausgezogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die warme Zone (7) an den Flächen (1, 2) des drehenden Körpers angrenzt und diese allseitig
gleichmäßig umgibt und daß die Beheizung dieser Zone ausschließlich durch ein ruhendes Heizmedium,
insbesondere durch elektrisch erzeugte Wärmestrahlung, erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der drehende Körper zwischen
einem Ringstück (12) und einer kreisförmigen Platte (13) angebracht ist, die beide unbeweglich
sind, dieselbe Achse haben wie der drehende Körper und die die warme Zone (7) nach oben
und unten begrenzen und die zur Beheizung
dieser Zone elektrische Widerstände (10, 18, 11,
19) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch den drehenden Körper kranzförmig
umgebende Blasorgane (20, 21) am Ausgang der warmen Zone (7).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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