DE1274560B - Vorrichtung zum Entstauben von Industriegasen - Google Patents
Vorrichtung zum Entstauben von IndustriegasenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
BOId
Deutsche Kl.: 12 e-2/01
Nummer: 1 274 560
Aktenzeichen: P 12 74 560.7-45 (G 30558)
Anmeldetag: 23. September 1960
Auslegetag: 8. August 1968
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Vorrichtungen zum Entstauben von Industriegas. Eine solche
Vorrichtung besteht aus einer durch einen Konfusor und einen Diffusor gebildeten Querschnittsverengung,
und sie arbeitet durch Vernebelung einer über konvergierende Flächen als Film gleichmäßig verteilten
Flüssigkeit in einem staubhaltigen Gasstrom im Diffusorteil mit nachfolgender Trennung von
Flüssigkeit und Gas. Die Erfindung löst die Aufgabe, derartige Vorrichtungen an unterschiedlich anfallende
Gasmengen dadurch anzupassen, daß der Gasdurchsatz entsprechend der anfallenden Gasmenge
erhöht bzw. verringert wird, ohne daß auf einem optimalen Wirkungsgrad der Anlage verzichtet
werden muß.
Es ist bekannt, zur Enstaubung von Gasen Venturi-Rohre einzusetzen und die Flüssigkeit längs
der vorzugsweise konisch ausgebildeten Wandung des Konfusors so zu beschleunigen, daß im nachgeschalteten
Diffusor eine möglichst vollständige Vernebelung der Flüssigkeit zur Bindung der Staubteilchen
eintritt. Bei diesen bekannten Anordnungen ist die Weite der Querschnittsverengung konstant,
und es ändert sich daher bei unterschiedlichem Gasdurchsatz die Strömungsgeschwindigkeit des Gases,
was sich auf die Erzeugung der turbulenten Zone im Diffusorteil auswirkt. Wird ein bestimmter Mindestwert
des Gasdurchsatzes unterschritten, so sinkt die Turbulenz und damit der Wirkungsgrad der Anlage.
Der Gasdurchsatz kann natürlich durch entsprechende Frischluftzufuhr zum staubhaltigen Gas
konstant gehalten werden, doch bedeutet dies eine unnötige Vergrößerung des Durchsatzes bzw. der
Förderleistung neben den Schwierigkeiten, die sich durch Anpassung des Volumens, der Temperatur
usw. der Frischluft ergeben.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, bei Venturi-Entstaubern den engsten Querschnitt zwischen Konfusor
und Diffusor durch Verschwenken von Leitflächen veränderlich zu machen, um damit eine Anpassung
an unterschiedlich durchzusetzende Gasmengen zu erzielen. Durch den Winkel, der sich
zwischen der feststehenden, konisch verlaufenden Konfusorfläche und den verschwenkbaren Leitflächen
ergibt, entsteht bereits im Konfusor eine Zone unerwünschter Turbulenz. Ferner setzen sich
während des Betriebes im Totraum hinter den schwenkbaren Leitflächen Staubablagerungen fest,
die auf die Dauer das Schwenken der Leitflächen zur Änderung des Querschnittes blockieren.
Es wurde gefunden, daß sich eine Anpassung eines Venturi-Entstaubers an unterschiedlich anfallende
Vorrichtung zum Entstauben von Industriegasen
Anmelder:
Gesellschaft der
Ludw. von Roll'schen Eisenwerke A. G.,
Gerlafingen (Schweiz)
Vertreter:
Dr.-Ing. R. Meldau
und Dipl.-Ing. G. Meldau, Patentanwälte,
4830 Gütersloh, Carl-Bertelsmann-Str. 4
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 29. September 1959 (78 815),
vom 13. November 1959 (80 581),
vom 18. Mai 1960 (5695)
vom 13. November 1959 (80 581),
vom 18. Mai 1960 (5695)
Gasmengen bei gleichbleibendem optimalem Wirkungsgrad und bei gleichzeitiger Vermeidung schädlicher
Staubablagerungen erreichen läßt, wenn die den Konfusor- und Diffusorteil begrenzenden konvergierenden
und divergierenden Flächen gegeneinander verschiebbar sind und so der engste Querschnitt
derart einstellbar ist, daß unabhängig von der durchzusetzenden Gasmenge an dieser Stelle eine
konstante Strömungsgeschwindigkeit des Gases erzielt wird. Hierdurch ist es möglich, stetig verlaufende
konvergierende und divergierende Flächen beizubehalten, wodurch im Konfusor keine unerwünschten
Turbulenzen auftreten, denn es kommt gerade darauf an, eine gleichmäßige Einwirkung des
strömenden Gases auf den Flüssigkeitsfilm sicherzustellen, um eine spontane Vernebelung der Flüssigkeit
an der Stelle höchster Geschwindigkeit zu erreichen. ,
Ferner läßt sich die Querschnittsverengung vorteilhaft immer so einstellen, daß nur ein Teil der
Flüssigkeit vernebelt wird. Der nicht vernebelte Anteil der Flüssigkeit überzieht die divergierenden
Flächen des Diffusors und unterläuft abgesetzte Staubteilchen, die auf diese Weise abtransportiert
werden. Somit wird die Flüssigkeit gleichzeitig zum
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Reinigen der Diffusorzone von unerwünschten Staubablagerungen herangezogen.
Die vorteilhafte Ausbildung einer Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
die Querschnittsverengung bildenden konvergierenden und divergierenden Flächenpaare in an sich bekannter
Weise gegeneinander verschiebbar sind.
Eine Verbesserung der Erfindung wird erreicht, wenn die konvergierenden und divergierenden
an der Fläche 1 nach unten strömende Flüssigkeitsfilm wird durch das Gas in der Zone der Querschnittsverengung 4 unter der Einwirkung der dort herrschenden
turbulenten Gasströmung vernebelt. Der Grad der Vernebelung, d. h. Größe und Größenverteilung
der zerstäubten Flüssigkeitstropfen, ist wesentlich durch Ausmaß und Turbulenz der Zone
um und nach der Querschnittsverengung 4 bestimmt. Im Raum 9 ist das Gas bzw. Gasgemisch mit der
Flächenpaare als Teile von Düsenkörpern ausgebil- io vernebelten Flüssigkeit vermischt. Es ist zu betonen,
det sind, die eine prismatische Form mit dreiecki- daß die Anordnung frei stehender Flächen wegen
gem Querschnitt besitzen und in einem Strömungs- der Ausbildung von Wirbelzonen unterhalb der
kanal mit rechteckigem Querschnitt angeordnet sind. Fläche praktisch nicht günstig ist und daß die
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform er- Flächen stets Teile von strömungsmäßig profilierten
gibt sich durch die konvergierenden und diver- 15 Körpern sein werden.
gierenden Flächenpaare, die in einem Strömungs- Je nach Verwendungszweck der Vorrichtung folgt
kanal mit kreisförmigem Querschnitt rotationssym- nun in Richtung des abströmenden Gases ein Vermetrisch
ausgebildet sind und einen ringförmigen braucher für das Luft-Gas-Gemisch bzw, eine Trenn-Düsenspalt
freigeben, wobei die einander entspre- zone, in welcher die Flüssigkeit beispielsweise unter
chenden Flächenpaare einerseits durch die Mantel- 20 Wirkung eines Schwerefeldes (Beruhigungskammer)
fläche eines im Strömungskanal entlang dessen oder Zyklon aus dem Gas abgeschieden wird.
Längsachse verschiebbaren Körpers und andererseits F i g. 2 zeigt die beiden konvergierenden Flächen
durch die Wandung des Strömungskanals gebildet 11 und 12 als Teile der Düsenkörper 13 und 14. Der
sind. Düsenkörper 14 ist in Richtung des Doppelpfeiles
Eine weitere Verbesserung der Erfindung wird 25 beweglich, wobei zwischen dem Düsenkörper und
doch dadurch erreicht, daß die als Film gleichmäßig der Wand 17 des Strömungskanals Dichtungen 15,
verteilte Flüssigkeit die feststehenden und verschieb- 16 vorgesehen sind.
baren Flächen des Konfusors überzieht. Die Düsenkörper 13,14 bilden gemeinsam die
Die Erfindung wird an einigen Ausführungsformen durch Bewegung des Düsenkörpers 14 in Richtung
an Hand der Zeichnungen im folgenden noch näher 30 des Doppelpfeiles veränderliche Querschnittsvererläutert.
Dabei zeigt engung 18, die auch als Düsenspalt bezeichnet wird.
F i g. 1 die perspektivische Darstellung des Sehe- Die konvergierenden Flächen 11,12 werden durch
mas einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im die kanalartig ausgebildeten Zulaufkammern 19,20
Schnitt, mit einem Flüssigkeitsfilm beschickt. Die Abschirm-
F i g. 2 die schematische Darstellung einer bevor- 35 flächen 21, 22 schirmen die spaltartigen Austrittszugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen öffnungen 23,24 gegen das strömende Gas ab. Die
Mischvorrichtung mit zwei Düsenkörpern und zwei Zuleitungen, welche die Kammern 19 und 20 mit
Zulaufkammern für die Flüssigkeit, Flüssigkeit versorgen, sind der Übersichtlichkeit
F i g. 3 eine schematische Darstellung einer rota- halber nicht dargestellt. Selbstverständlich muß die
tionssymmetrischen Ausführung der erfindungsge- 40 Zuleitung zur Versorgung der im beweglichen
mäßen Mischvorrichtung mit einer festen Zulauf- Düsenkörper befindlichen Kammer entsprechend
flexibel bzw. anpassungsfähig sein.
Das durch die Vorrichtung mit entsprechend großer Geschwindigkeit strömende Gas vernebelt die
über die Kante 25 des Düsenkörpers 13 strömende Flüssigkeit mindestens zum Teil. Der über die Kante
26 des Düsenkörpers 14 strömende Flüssigkeitsfilm wird ebenfalls mindestens teilweise vernebelt. Die
Turbulenzzone beginnt etwa an der Kante 25 und
tionssymmetrischen Ausführung der erfindungsge- 50 erstreckt sich nach unten in den Raum 27 unterhalb
mäßen Vorrichtung mit zwei festen Zulaufkammern der Düsenkörper 13,14. Durch Regelung der Flüsfür
die Flüssigkeit. sigkeitszufuhr ist es möglich, die Wände 28,29 des
Im einzelnen zeigt F i g. 1 die beiden Flächen 1 Strömungskanals mit nach unten strömender Flüssig-
und 2, welche in einem Strömungskanal 3 gegenein- keit zu bedecken, da die Energie des Gases nur eine
ander konvergieren. Im Strömungskanal 3 wird das Gas 55 bestimmte Flüssigkeitsmenge zu vernebeln vermag,
oder Gasgemisch von oben nach unten in Richtung Besonders für die Verwendung der Vorrichtung, bei-
kammer für die Flüssigkeit,
F i g. 4 die schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Reinigungsanlage
für Industriegase,
F i g. 5 eine Entstaubungsanlage im Schnitt unter Verwendung einer rotationssymmetrischen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, F i g. 6 eine schematische Darstellung einer rota-
des Pfeiles geführt. Die Fläche 2 ist in Richtung des
Doppelpfeiles parallel verschiebbar und bildet dadurch mit der Fläche 1 eine veränderliche Querschnittsverengung
4 im Strömungskanal 3, dessen Vorderwand der Deutlichkeit halber weggebrochen ist. Die Zulaufkammer 5 wird durch die Zuleitung 6
mit einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, versorgt. Die Flüssigkeit strömt durch den Spalt 7 auf die Fläche 1
spielsweise zur Entstaubung, ist diese Regulierbarkeit wegen der Möglichkeit, allenfalls auftretende
Feststoffabsetzungen zu verhindern, von Bedeutung. Es ist zu betonen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht auf Strömungskanäle mit viereckigem bzw. rechtwinkligem Querschnitt beschränkt ist. Man
kann beispielsweise die Düsenkörper ringförmig ausbilden und koaxial anordnen, so daß sich ein ring-
und bildet auf dieser einen Flüssigkeitsfilm. Die Ab- 65 formiger Düsenspalt ergibt. Diese konstruktionsschirmfläche
8 schirmt die Zulaufkammer 5 gegen mäßig und in ihrer Wirkungsweise besonders gün-Einflüsse
des Gasstromes ab und sichert dadurch die stige Ausführungsform der erfindungsgemäßen VorGleichmäßigkeit
des Films an der Austrittsstelle. Der richtung ist in F i g. 3 dargestellt. Ferner kann bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei allen Ausführungsformen einer oder beide Düsenkörper beweglich
ausgebildet sein, insbesondere bei der rotationssymmetrischen Ausführung können der
innere oder der äußere oder beide Düsenkörper zur Veränderung des Düsenspaltes bewegt werden. In
F i g. 3 ist der eine Düsenkörper 30 in einem Strömungskanal 32 mit kreisförmigem bzw. ringförmigem
Querschnitt fest mit der Außenwand des Strömungskanals 32 verbunden bzw. bildet einen Teil dieser
Wand. Der andere Düsenkörper 31 kann dann rotationssymmetrisch, beispielsweise in Form eines
in den Richtungen des Doppelpfeiles beweglichen Doppelkonus, ausgebildet sein und koaxial mit dem
äußeren Düsenkörper 30 im Strömungskanal liegen. Aus der in Form eines ringförmigen Kanals ausgebildeten
Zulauf kammer 33 tritt die Flüssigkeit durch den Spalt 34 in den Strömungskanal, strömt
an der Fläche 35 nach unten und wird in der Zone der Querschnittsverengung 36 mit dem von oben
nach unten strömenden Gas unter mindestens teilweiser Vernebelung der Flüssigkeit vermischt. Bei
der Verwendung der Vorrichtung zur Reinigung von Gasen wird der Gasstrom vorzugsweise spiralförmig
um die Achse A-A nach unten strömend geleitet, wobei der Raum 37 in einen Zyklon übergeht. In dem
Zyklon trennt sich das rotierende Gas von der Flüssigkeit und wird durch das Rohr 38 in Richtung der
Pfeile nach oben abgeleitet. Die im staubhaltigen Gasstrom vernebelte Flüssigkeit bindet in der durch
die Querschnittsverengung 36 erzeugten turbulenten Mischzone einen großen Teil der im Gas als Staub
enthaltenen Feststoffteilchen, welche dann zusammen mit der Flüssigkeit im Raum 37 aus dem Gas abgeschieden
werden können.
Die zu vernebelnde Flüssigkeit kann so in die ringförmige Zulaufkammer 33 eingeleitet werden, daß
sie um die Achse A-A rotiert. Dies ist durch die konkave Oberfläche der Flüssigkeit in F i g. 3 angedeutet.
Der Vorteil dieser Betriebsart besteht darin, daß beim Reinigen von Gasen auch ein feststoffhaltiges
Wasser verwendet werden kann. Die Absetzungen von Feststoffteilen in der Zulaufkammer
33 wird durch diese Rotation besonders sicher verhindert. Die Rotationsgeschwindigkeit in der Zulaufkammer
33 muß dabei höher sein als die Schleppgeschwindigkeit für die in der Flüssigkeit
enthaltenen Feststoffe.
F i g. 4 zeigt die Anordnung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Reinigungsanlage für
Industriegase. Das zu entstaubende Gas wird in den Raum 39 eingeführt und strömt nach unten durch
die von den beiden Düsenkörpern 40,41 begrenzte Querschnittsverengung 42. Der Düsenkörper 40 ist
in Richtung des Doppelpfeiles beweglich und ermöglicht die Veränderung der Querschnittsverengung 42.
Die beiden konvergierenden Flächen 43, 44 werden durch die Zulaufkammern 45,46 mit Wasser versorgt,
das filmartig an diesen Flächen nach unten strömt und mindestens teilweise durch den Gasstrom
vernebelt wird. Im Raum 47 findet eine intensive Durchmischung des zu reinigenden Gases mit dem
versprühten Wasser statt, wobei das Wasser den Hauptteil der festen Teilchen bindet. In der Beruhigungs-
und Trennkammer 48 setzt sich das Wasser mit den gebundenen festen Teilchen ab und wird
durch den Schmutzwasserablauf 49 abgeführt. Das gereinigte Gas strömt durch den Reingasaustritt 50
ab. Um eine vollständige Erfassung des zu reinigenden Gases zu gewährleisten, ist der bewegliche
Düsenkörper 40 mit den Dichtungen 51 versehen.
F i g. 5 zeigt schließlich eine Entstaubungsanlage für industrielle Abgase im Schnitt unter Verwendung
der bevorzugten, rotationssymmetrischen Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Beispielsweise wird als Flüssigkeit Wasser verwendet.
Das zu entstaubende Gas, beispielsweise ein eisenoxydhaltiges Abgas aus einem metallurgischen
Betrieb, strömt aus dem Raum 60 in Richtung der beiden Pfeile nach unten gegen den Düsenspalt 65.
Die ringförmigen und konvergierenden Flächen 61 und 62 sind mit einem Wasserfilm bedeckt, der
durch Einströmen von Wasser aus den Zulaufkammern 66 und 67 entsteht. Sowohl die innere Zulaufkammer
67 als auch die äußere Zulaufkammer 66 sind an ihrer Oberseite mit den Abschirmflächen 68
bzw. 69 versehen. Die Zuleitungsorgane für das Speisewasser zu den Zulaufkammern 66 und 67 sind
nicht dargestellt. Selbstverständlich muß die Zuleitung zur Zulaufkammer 67 einen flexiblen Teil besitzen,
da die innere Zulaufkammer 67 mit dem Teil 64 in Richtung des Doppelpfeiles verschiebbar ist.
Durch Verschieben des Teiles 64 in der Richtung des Doppelpfeiles wird der Düsenspalt 65 infolge der
Verschiebung der Spaltkanten 72,73 gegeneinander verändert. Dadurch kann die Entstaubungsanlage
dem Betriebszustand des Gaserzeugers angepaßt werden, wobei Dichtungen 79 zwischen dem festen
und dem beweglichen Teil sowie dem Steuergestänge 78 Gasverlust bzw. Falschlufteintritt in die Anlage
verhindern. Bei wechselndem Gasanfall kann eine automatische Steuerung (beispielsweise elektrisch,
pneumatisch, hydraulisch) diese Verstellung des Düsenspaltes, d. h. die Verschiebung des Teiles 64
übernehmen. Das staubhaltige Gas wird in der Zone des Düsenspaltes und im Raum unterhalb des
Düsenspaltes (Diffusor) entsprechend der Strömungsgeschwindigkeit ausgeprägte Turbulenzerscheinungen
zeigen und dabei das Wasser mindestens zum Teil vernebeln. Es ist vorteilhaft, wenn dieses zur Entstaubung
verwendete Wasser feststoffhaltig ist, da im allgemeinen feststoffhaltige Flüssigkeiten vom Gas
mitgeführte Feststoffe, z. B. Staub, besser binden als reine Flüssigkeiten. Durch den rotationssymmetrischen
Aufbau der Zulaufkammern kann eine rotierende Strömung des Wassers in den ringförmigen
Kammern erzeugt werden, die das Absetzen des Feststoffes verhindert. Die Rotation selbst kann
durch geeignete Mittel, wie Führung des in die Kammern eintretenden Wasserstromes, Pumpen und andere
Fördereinrichtungen, erzeugt bzw. geregelt werden.
Das Absetzen des Feststoffes aus dem staubhaltigen Gas an den Wänden der Entstaubungsvorrichtung
kann wirkungsvoll dadurch vermieden werden, daß mehr Wasser in die Anlage geleitet wird,
als das Gas zu vernebeln vermag. Der Überschuß an Wasser bespült die Wände der Düsenkörper 63
und 64 insbesondere in den Bereichen, in welchen Staub an die Wände gelangen kann. Dies ist insbesondere
für die Außenwand 63 von Bedeutung, wenn das staubhaltige Gas spiralförmig um die
Längsachse des Entstaubers rotierend geführt wird, weil in diesem Fall auf Grund der Fliehkraft schwere
Teile an dieser Außenwand 63 niedergeschlagen werden.
Nachdem in der turbulenten Mischzone 74 (Diffusor) eine intensive Durchmischung des staubhaltigen
Gases mit dem vernebelten Wasser erzielt ist, schlagen sich die Feststoff- und Wasserpartikeln
je nach Strömungsbedingungen unter der Wirkung der Fliehkraft oder Schwerkraft nieder. In der
Beruhigungs- oder Trennzone 75 ist die Trennung von Gas und Flüssigkeit bzw. Feststoff praktisch
vollständig, und das entstaubte Gas strömt in Richtung der gekrümmten Pfeile durch den trichterförmigen
Ableitungsstutzen nach oben in das Reingasrohr 76. Das feststoffhaltige Wasser hingegen strömt
durch den Schmutzwasserablauf 77 nach unten ab. Bei der vorgeschlagenen Rezirkulation des feststoffbeladenen
Wassers muß der durch Verdampfung mit dem Gas abgehende Wasseranteil ersetzt werden.
Durch zusätzliche Beimischung von Frischwasser und/oder Absetzen eines Teiles der Feststoffe wird
zweckmäßigerweise der Feststoffgehalt im Wasser auf einen bestimmten Wert eingestellt. Dadurch
können der Bau von kostspieligen Absetzvorrichtungen für eine vollständige Klärung des Abwassers
vermieden und der Frischwasserverbrauch herabgesetzt werden. Eine geeignete Anordnung für die
Rezirkulation des Abwassers besteht in einem Mischgefäß mit Zuleitungen für das Schmutzwasser und
das Frischwasser. Es ist zu betonen, daß es auf diese Weise möglich ist, den Wasserverbrauch der Anlage
auf das durch Verdampfung aus dem System abgeführte Wasser zu beschränken. Zur Ausführung der
Entstaubungsanlage ist noch ergänzend zu bemerken, daß sie einen, verglichen mit den bekannten
Entstaubungsanlagen ähnlicher Wirkung einfachen Aufbau besitzt.
Die Verhältnisse einer Entstaubungsanlage gemäß F i g. 5 werden an Hand der folgenden Zahlen erläutert.
Die gesamte Anlage nach F i g. 5 hat einen Durchmesser über alles D4 von 1750 mm; der Durchmesser
des Ringspaltes DR betrage 1450 mm, die Höhefi der Anlage 3100 mm; der Gasdurchsatz Qa
dieser Anlage sei auf 3600 Nm3/h ausgelegt bei einer Gaseintrittstemperatur tE zwischen 600 und 10000C;
die Gasaustrittstemperatur tA beträgt ungefähr 50° C.
Bei einem Feststoffgehalt eines eisenoxydhaltigen Industrieabgases von 20 bis 50 g/Nm3 ergibt sich
ein mittlerer Ausscheidungsgrad von 94%. Die Wasserumlaufmenge Q beträgt 120m3/h, der effektive
Wasserverbrauch bei Rezirkulation des Schmutzwassers beschränkt sich auf Ersatz des verdampften
Wasseranteiles und beträgt in diesem Beispiel etwa 5 m3/h. Die Geschwindigkeit des Gasstromes im
engsten Querschnitt, die nicht unterschritten werden soll, wird für eine optimale Vernebelung bei den
verwendeten Medien (Industrieabgas und Wasser) 80 m/s betragen. Die mittlere Staubkonzentration der
Trübe bei Rezirkulation lag in diesem Betriebsbeispiel bei 8 g/l.
Eine mögliche rotationssymmetrische Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
zwei festen, konzentrischen Zulaufkammern für die Flüssigkeit zeigt F i g. 6, welche beispielsweise ebenfalls
als Entstaubungsanlage mit Industrieabgas und Wasser betrieben werden kann.
Aus dem spiralförmigen, wassergekühlten Eintrittsgehäuse 80 strömt das Gas durch einen zum
regulierbaren Düsenspalt 81 hin konvergierenden Kanal. Der feste Düsenkörper 82 wird in der aus
Fig. 3 bekannten Form durch die Außenwand der Anlage gebildet und weist ebenfalls die dort schematisch
angegebene Zulaufkammer 83 für die Flüssigkeit auf. Die andere Ausführungsform besteht im
wesentlichen darin, daß der innere, bewegliche Düsenkörper 84 aus einem einfachen konischen Rohr
besteht, welches unterhalb des Düsenspaltes einen kleineren Öffnungswinkel als der feste Düsenkörper
82 aufweist und zu Regulierzwecken gehoben und gesenkt werden kann. Ferner besitzt die Anlage eine
zweite, über dem Eintrittsgehäuse 80 angeordnete feste Zulaufkammer 85 für die Flüssigkeit. Diese
obere Zulaufkammer 85 weist unterhalb der innenliegenden Überlaufkante ein konisches Führungsrohr
86 mit gleichem Öffnungswinkel wie der bewegliche Düsenkörper 84 auf. Da die Flüssigkeit in der Zulaufkammer
85 rotiert, bleibt der Flüssigkeitsfilm infolge Zentrifugalkraft an der Innenseite des Führungsrohres
86 haften, welches diesen Film auch gegen Einflüsse des Gasstromes abschirmt. An der
Unterkante des Führungsrohres 86 tritt die Flüssigkeit in den Kanal des Gasstromes und wird von diesem
in der bereits beschriebenen Art zusammen mit der Flüssigkeit aus der Zulaufkammer 83 mindestens
zum Teil vernebelt. In der Beruhigungs- und Trennkammer 87 werden die nun mit Feststoffen beladene
Flüssigkeit und das Gas getrennt, das Gas verläßt durch den zentralen Trichter, welcher gleichzeitig
den beweglichen Düsenkörper 84 bildet, die Anlage nach oben, während die Trübe nach unten abgeleitet
wird. Auch diese Ausführungsform eignet sich besonders für die Rezirkulation der ablaufenden Trübe.
Die Regulierbarkeit des Düsenspaltes und die Anpassung desselben an den Gasdurchsatz haben zur
Folge, daß die Vermischungswirkung auch bei wechselndem Gasdurchsatz gleichmäßig gehalten
werden kann. Dabei ist es selbstverständlich gleichgültig, ob diese Veränderung der Querschnittsverengung
durch die Bewegung eines oder beider Düsenkörper bewirkt wird und ob die Düsenkörper
parallel oder quer zur Strömungsrichtung bewegt werden. Auch die Formgebung der Düsenkörper
kann verschieden ausgeführt sein, und neben den in den F i g. 2 bis 6 gezeigten Querschnitten sind auch
andere polygonale oder kontinuierlich gekrümmte Ausbildungen möglich.
Claims (3)
1. Vorrichtung, bestehend aus einer durch einen Konfusor und einen Diffusor gebildeten
Querschnittsverengung zum Entstauben von Industriegas durch Vernebelung einer über konvergierende
Flächen als Film gleichmäßig verteilten Flüssigkeit in einem staubhaltigen Gasstrom
im Diffusorteil und nachfolgender Trennung von Flüssigkeit und Gas, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Querschnittsverengung bildenden konvergierenden und divergierenden
Flächenpaare in an sich bekannter Weise gegeneinander verschiebbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konvergierenden und
divergierenden Flächenpaare Teile von Düsenkörpern (13,14), die eine prismatische Form mit
dreieckigem Querschnitt besitzen, und in einem Strömungskanal mit rechteckigem Querschnitt
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konvergierenden und
divergierenden Flächenpaare in einem Strömungskanal (32) mit kreisförmigem Querschnitt rotationssymmetrisch
augebildet sind und einen ringförmigen Düsenspalt (36) freigeben, unter Ausbildung
der einander entsprechenden Flächenpaare einerseits durch die Mantelfläche eines im
10
Strömungskanal entlang dessen Längsachse verschiebbaren Körpers (31) und andererseits durch
die Wandung des Strömungskanals (32).
In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 773 323, 764 429;
USA.-Patentschriften Nr. 2 684 836, 1 960 260.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH7881559A CH418306A (de) | 1959-09-29 | 1959-09-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Nassentstaubung von Gasen |
CH8058159A CH374971A (de) | 1959-11-13 | 1959-11-13 | Vorrichtung zur Entstaubung von Gasen |
CH569560A CH388913A (de) | 1960-05-18 | 1960-05-18 | Vorrichtung zum Vermischen von Flüssigkeiten mit Gasen |
Publications (1)
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DE1274560B true DE1274560B (de) | 1968-08-08 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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US (1) | US3182977A (de) |
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