DE1222067B - Verfahren zur Herstellung von einheitlichen organischen Polyisocyanaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von einheitlichen organischen PolyisocyanatenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07d
Deutsche Kl.: 12 ρ-10/05
Nummer: 1222 067
Aktenzeichen: F 44393IV d/12 ρ
Anmeldetag: 7. November 1964
Auslegetag: 4. August 1966
Es ist bekannt, daß man durch Polymerisation organischer Diisocyanate in Gegenwart geeigneter
Katalysatoren Isocyanurate erhält, welche freie NCO-Gruppen im Molekül enthalten. Dieses Verfahren
führt aber nur dann zu definierten Verbindüngen, wenn die beiden Isocyanatgruppen im Diisocyanat
eine unterschiedliche Reaktionsfähigkeit besitzen. Beispielsweise erhält man durch Polymerisation
von Toluylen-2,4-diisocyanat in zufriedenstellender Ausbeute das Tnisocyanatoarylisocyanurat
der Formel
H3C
CH3
OCN
NCO
CH3
während andererseits z. B. das p-Phenylendiisocyanat
auf Grund der gleichen Reaktionsfähigkeit beider NCO-Gruppen bei der Polymerisation vernetzte,
hochmolekulare Produkte liefert. Da aber im ersten Falle immer die reaktionsfähigere der beiden NCO-Gruppen
des Diisocyanats bei der Polymerisation in das Isocyanurat umgewandelt wird, enthalten
die entstehenden Isocyanatoarylisocyanurate nur solche freien NCO-Gruppen, welche eine verminderte
Reaktionsfähigkeit aufweisen. Für viele Einsatzzwecke, bei denen definierte Polyisocyanate mit
sehr reaktionsfähigen NCO-Gruppen benötigt werden, sind deshalb derartige Isocyanatoarylisocyanurate
ungeeignet.
In jedem Falle verläuft die Polymerisation organischer Diisocyanate nicht quantitativ, und die
gewonnenen Polymerisate enthalten mehr oder minder große Anteile des monomeren Ausgangsmaterials,
welches nur mit großem technischem Aufwand und niemals vollständig abgetrennt werden
kann. Da die monomeren Diisocyanate in physiologischer Hinsicht bedenklich sind, ist der technische
Einsatz von Isocyanatoarylisocyanuraten, die einen nennenswerten Restgehalt an Monomeren aufweisen,
unerwünscht und in vielen Fällen sogar unmöglich.
Verfahren zur Herstellung von einheitlichen
organischen Polyisocyanaten
organischen Polyisocyanaten
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Karl-Friedrich Zenner, Köln-Flittard;
Dr. Hans Holtschmidt, Leverkusen;
Dr. Günter Oertel, Köln-Flittard
Dr. Karl-Friedrich Zenner, Köln-Flittard;
Dr. Hans Holtschmidt, Leverkusen;
Dr. Günter Oertel, Köln-Flittard
In der USA.-Patentschrift 2 838 511 (1958) ist vorgeschlagen worden, Nitroarylisocyanurate, die
man durch Trimerisation von Nitroarylisocyanaten nach bekannten Verfahren erhalten kann, zu den
Aminoarylisocyanuraten zu hydrieren, welche man dann durch Phosgenierung in die Isocyanatoarylisocyanurate
umwandeln könnte. Tatsächlich ist es aber, wie die folgenden Vergleichsversuche zeigen,
nicht möglich, Nitroarylisocyanurate weder mit katalytisch erregtem Wasserstoff noch mit Reduktionsmitteln,
wie Eisen—Salzsäure, Zinn—Salzsäure,
Zink—Eisessig od. a., zu definierten Aminoarylisocyanuraten
zu hydrieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Nitrogruppe bereits in dem Arylisocyanat
vor dessen Trimerisation vorhanden gewesen oder erst nachträglich durch Nitrieren von Arylisocyanuraten
eingeführt worden ist. Man erhält beispielsweise bei der Reduktion von Nitroarylisocyanuraten
mit katalytisch erregtem Wasserstoff Reaktionsprodukte, die in dem verwendeten Lösungsmittel
auch in der Hitze nicht völlig löslich sind. Eine sauberere Abtrennung des Hydrierungsproduktes
vom Katalysator ist somit nicht möglich. Saugt man von den bei der Hydrierung entstandenen unlöslichen
Nebenprodukten und dem verwendeten Katalysator ab und isoliert die löslichen Hydrierungsprodukte durch Eindampfen des Filtrats, so erhält
man in sehr geringer Ausbeute braune Harze oder mehr oder weniger dunkelgefärbte amorphe Pulver
ohne definierten Schmelzpunkt, die sich nicht völlig in verdünnten oder konzentrierten Mineralsäuren
lösen, also keine definierten Aminoarylisocyanurate sein können. Entsprechend kann man nicht durch
Phosgenierung derartiger Reaktionsprodukte von Nitroarylisocyanuraten zu definierten Isocyanatoarylisocyanuraten
gelangen.
609 608/392
(NO2)^Ar-Z-N
O = C
O = C
Il
/c\
N-Z-Ar(NO2)*
C = O
C = O
Aus diesem Grunde ist ein Verfahren zur Herstellung von physiologisch einwandfreien Isocyanuraten
mit freien reaktionsfähigen NCO-Gruppen im Molekül außerordentlich erstrebenswert.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung von definierten organischen
Polyisocyanaten mit Isocyanuratstruktur. Dieses Verfahren eignet sich im Gegensatz zu der bisher
üblichen Trimerisierung von Polyisocyanaten sowohl zur Herstellung von definierten Isocyanuraten mit
wenig reaktionsfähigen NCO-Gruppen als auch zur Herstellung von definierten Isocyanuraten mit
hochreaktionsfähigen NCO-Gruppen im Molekül und liefert darüber hinaus in jedem Falle physiologisch
völlig einwandfreie Verfahrensprodukte.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von einheitlichen organischen Polyisocyanaten mit Isocyanuratstruktur
gefunden, hei dem man Nitroaralkylisocyanurate der Formel
Als Ausgangsmaterialien für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich beispielsweise Nitroaralkylisocyanurate
der allgemeinen Formel
R —N
N —R"
O=C C=O
\N/
R'
in der die Substituenten R, R' und R" gleich oder verschieden sein und im einzelnen z. B. die folgende
Bedeutung haben können:
Z-Ar(NO2)*
worin Ar einen gegebenenfalls durch Alkyl- mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Alkoxy- mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Thioalkyl- mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Cyano- oder Carbalkoxygruppen mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen oder durch Chlor- oder Bromatome substituierten Phenylen-, Naphthylen- oder
Biphenylenrest oder einen Rest der Formel
bedeutet, in dem Y für eine Methylen- oder Sulfongruppe
oder für ein Sauerstoff- oder Schwefelatom steht, worin ferner Z für einen geradkettigen oder
verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht, bei dem eine von mehreren Alkylengruppen
auch durch Sauerstoff- oder Schwefelatome oder durch eine Carbonsäure- oder Sulfonsäureestergruppierung
ersetzt sein kann und χ die Zahl 1 oder 2 bedeutet, unter erhöhtem Druck bei 20 bis 1800C
in Wasser oder organischen Lösungsmitteln mit katalytisch erregtem Wasserstoff zu den entsprechenden
Aminen reduziert und diese in an sich bekannter Weise mit Phosgen zu einheitlichen Polyisocyanaten
der allgemeinen Formel
Il
/c\
(OCN)3Ar-Z-N N-Z-Ar(NCO)*
O=C C=O
\N/
Z-Ar(CNQ)*
worin Z, Ar und χ die obengenannte Bedeutung haben, umsetzt.
-CH2
NO2
NO2 | NO2 | -CH2 | NO2 | NO2 | NO2 | |
CH2- | ~\_ | 7 | ||||
CH3 | NO2 — | CH3 | ||||
CH- | > | CH3 | ||||
CH3 | NO2 | -CH2- | O2N S- | |||
I CH- |
J~ | |||||
C1H, | C4H9 | |||||
CH2- | _/~ | OC2H5 | ||||
O2N | ||||||
-CH2
-CH2
CH2
NO2
-CH2
COOC2H5
NO2
COOC4H9
NO2
NO2
NO2
NO2
NO2
NO2
•ι rfV
-CH2-C-O —S ^
30 — CHo —
CH2-CH2-CH2-
NO2
Il rf V
c—o-^ y
NO2
-CH2-
-CH2- -CH2-
-CH2-
CH2-
-CH2-
CH2-O-
NO2
NO2
— CH2-
Die Herstellung dieser Nitroaralkylisocyanurate kann in an sich bekannter Weise durch Trimerisierung
entsprechender Nitroaralkylmonoisocyanate einzeln oder im Gemisch oder durch Umsetzung von Nitroarylalkylhalogeniden
mit Alkali- oder Erdalkalicyanaten in organischen Lösungsmitteln erfolgen. Es lassen sich auch zahlreiche Nitroaralkylisocyanurate
durch direkte Nitrierung von Aralkylisocyanuraten mit Salpetersäure herstellen. Die Aralkylisocyanurate
sind in an sich bekannter Weise durch Trimerisation von Aralkylisocyanaten oder durch Umsetzung
von Aralkylhalogenverbindungen mit Alkali- oder Erdalkalicyanaten in organischen Lösungsmitteln
darstellbar.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Nitroaralkylisocyanurate bei 20 bis 180° C,
vorzugsweise bei 40 bis 700C, in Wasser oder in organischen Lösungsmitteln mit katalytisch, beispielsweise
durch Raney-Nickel oder Palladium-Kohle erregtem Wasserstoff, zu den entsprechenden
Aminoaralkylisocyanuraten reduziert. Für die Reduktion bevorzugte organische Lösungsmittel sind beispielsweise
Methanol, Äthanol, Dioxan, Tetrahydrofuran, Essigester, Glykolmonomethyläther, Glykolmonomethylätheracetat
oder Dimethylformamid. Die Reduktion wird bei Temperaturen von 20 bis 180°C durchgeführt, wobei in sehr guter Ausbeute die
gewünschten definierten Aminoaralkylisocyanurate gebildet werden. Es ist bemerkenswert und überraschend,
daß in kurzer Zeit bei der niedrigen Temperatur von beispielsweise 40 bis 50° C Nitroaralkylisocyanurate
quantitativ zu den entsprechenden Aminoaralkylisocyanuraten hydrierbar sind, da die Hydrierung von Nitroarylisocyanuraten meist
erst bei höherer Temperatur, beispielsweise 80 bis 100° C, mit brauchbarer Geschwindigkeit erfolgt
und im Gegensatz zu dem erfindungsgemäßen Verfahren keine definierten Produkte liefert. Zur näheren
Erläuterung seien folgende Vergleichsversuche angeführt:
Vergleichsversuch 1
Hydrierung von o-Nitrophenylisocyanurat
Hydrierung von o-Nitrophenylisocyanurat
200 g o-Nitrophenylisocyanurat werden in 11 Methanol suspendiert, mit 30 g Raney-Nickel versetzt
und bei 50 atü mit Wasserstoff hydriert. Merkliche Wasserstoffaufnahme des Reaktionsansatzes
setzt erst bei 80° C ein und ist nach 41^ Stunden
beendet. Das Reduktionsprodukt ist in Methanol auch in der Hitze nicht vollständig löslich. Nach
Abfiltrieren von Katalysator und unlöslichen Hydrierungsprodukten, welche noch zweimal mit Methanol
ausgekocht werden, erhält man durch Eindampfen der vereinigten Filtrate 84 g eines dunkelgrauen Pulvers, welches sich beim Erhitzen ab 230° C
zu einer schwarzen Masse zersetzt. Das Pulver ist weder in verdünnten noch in konzentrierten Mineralsäuren
glatt löslich und liefert folgende Analysenwerte (die in Klammern als berechnete Werte angegebenen
Zahlen beziehen sich auf o-Aminophenylisocyanurat):
C gefunden 56,15% (berechnet 62,68%);
H gefunden 5,33% (berechnet 4,54%);
O gefunden 17,54% (berechnet 11,93%);
N gefunden 18,99% (berechnet 20,89%).
H gefunden 5,33% (berechnet 4,54%);
O gefunden 17,54% (berechnet 11,93%);
N gefunden 18,99% (berechnet 20,89%).
Nach bekannten Methoden vorgenommene Bestimmung der diazotierbaren Aminogruppen ergab,
daß bei der Reduktion nur 40,8% der zu erwartenden diazotierbaren Aminogruppen gebildet worden
waren.
Vergleichsversuch 2
Hydrierung von m-Nitrophenylisocyanurat
250 g m-Nitrophenylisocyanurat werden in 700 ml Dioxan suspendiert, mit 30 g Raney-Nickel versetzt
und bei 60 atü mit Wasserstoff hydriert.; Wasserstoffaufnahme setzt erst bei 100° C ein und ist nach
5 Stunden beendet. Das auch in viel heißem Dioxan nicht vollständig lösliche Hydrierungsprodukt wird,
wie im Vergleichsversuch 1 angegeben, aufgearbeitet. Man erhält 128 g eines dunkelbraunen Harzes,
welches sich nach vollständigem Trocknen einigermaßen pulverisieren läßt. Das Pulver ist in verdünnten
und konzentrierten Mineralsäuren nicht vollständig löslich. Es schmilzt zwischen 60 und
80°C und zersetzt sich ab 1200C.
Vergleichsversuch 3
Hydrierung von p-Nitrophenylisocyanurat
Hydrierung von p-Nitrophenylisocyanurat
300 g p-Nitrophenylisocyanurat werden in 11
Dioxan suspendiert, mit 30 g Raney-Nickel versetzt und bei 70 atü mit Wasserstoff hydriert. Wasserstoffaufnahme
setzt erst bei 90° C ein und ist nach 6 Stunden beendet. Die Aufarbeitung des Ansatzes erfolgt
analog Vergleichsversuch 1. Die unlöslichen Produkte plus Katalysator werden mehrmals mit Dioxan ausgekocht.
Eindampfen der vereinigten Filtrate ergab 70 g eines gelbgrünen Pulvers, welches in verdünnter
Salzsäure nicht vollständig löslich ist und ab 15O0C zu einer schwarzen Masse unter Zersetzung zu
schmelzen beginnt.
Die unter den Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens erhältlichen Aminoaralkylisocyanurate
werden in einer zweiten Verfahrensstufe nach den üblichen technischen Methoden der Phosgenierung,
ζ. B. durch eine Kaltphasen-Heißphasen-Phosgenierung oder aber auch nach dem Hydrochloridverfahren,
wobei das entsprechende Aminohydrochlorid mit Phosgen umgesetzt wird, in die Polyisocyanate
übergeführt. Dabei tritt überraschenderweise keine Spaltung des Isocyanuratringes durch Salzsäure ein,
obwohl schon bekannt ist, daß Triphenylisocyanurat durch trockene Salzsäure bei erhöhter Temperatur
glatt in Anilinhydrochlorid und Kohlendioxyd gespalten wird und somit im vorliegenden Fall mit
einer analogen Spaltung gerechnet werden konnte. Die Reaktionsbedingungen der Phosgenierung
können in gewissen Grenzen variieren. Zur Erzielung guter Ausbeuten ist es zweckmäßig, die Temperatur
bei der Phosgenierung nicht zu hoch zu wählen. Aus diesem Grunde ist die Kaltphasen-Heißphasen-Phosgenierung
dem Hydrochloridverfahren vorzuziehen, da in ersterem Fall das Gemisch aus Carbaminsäurechlorid und Aminhydrochlorid in
einer derartig feinen Suspension anfällt, daß die Heißphasenphosgenierung schon bei Temperaturen
von 50 bis 1500C in kurzer Zeit beendet ist. Die Phosgenierung kann ferner kontinuierlich oder
diskontinuierlich ausgeführt werden, wobei man sich vorzugsweise eines inerten Lösungsmittels bedient,
etwa Toluol, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol oder Nitrobenzol.
Die erfindungsgemäß hergestellten Polyisocyanate fallen oft kristallin und stets in so reiner Form an,
daß eine besondere Reinigung durch Umkristallisieren oder Extrahieren nicht notwendig ist. Ein kurzes
Erwärmen des Reaktionsgutes im Vakuum bzw. ein Ausblasen mit einem indifferenten Gas bei
erhöhter Temperatur zur Zerstörung etwa noch vorhandener Carbaminsäurechloride oder zur Entfernung
von überschüssigem Phosgen reicht völlig aus. Die Ausbeuten an Polyisocyanat sind in allen
Fällen sehr gut.
Die Verfahrensprodukte sind wertvolle Zwischenprodukte, die beispielsweise zur Herstellung von
Textil- und Lederhilfsmitteln geeignet sind.
Beispiel 1
Herstellung von Tris-p-isocyanatobenzylisocyanurat
Herstellung von Tris-p-isocyanatobenzylisocyanurat
CH2
NCO
NCO
CH2
6o
a) 453 g Tris-m-nitrobenzylisocyanurat werden in 1,3 1 Glykolmonomethyläther suspendiert und, wie
im Beispiel 1, a) angegeben, hydriert. Nach Absaugen des Katalysators und Eindampfen der Lösung erhält
man 350 g (93% der Theorie) Tris-m-aminobenzylisocyanurat in Form eines weißen Kristallpulvers.
Fp. 159 bis 1610C. Das Produkt ist glatt löslich
in kalter verdünnter Salzsäure.
b) 168 g gemäß a) hergestelltes Triamin werden, wie im Beispiel 1 angegeben, mit einer Lösung
von 200 g Phosgen in 11 Chlorbenzol behandelt. Die Suspension läßt sich bei 900C zu einer klaren
hellgelben Lösung phosgenieren. Nach Abdestillieren des Chlorbenzols erhält man 180 g (91% der Theorie)
Tris - m - isocyanatobenzylisocyanurat in Form schwachgelber Kristalle vom Fp. 99 bis 1010C.
NCO-Gehalt: berechnet 24,1%, gefunden 24,1%.
Beispiel 3 Herstellung von Tris-isocyanatobenzylisocyanurat
20
25
a) 427 g Tris-p-nitrobenzylisocyanurat werden in 1,51 Dioxan suspendiert, mit 40 g Raney-Nickel
versetzt und bei 6O0C und 6Öatü mit Wasserstoff
hydriert, bis keine Wasserstoffaufnahme mehr erfolgt. Das Reaktionsgemisch wird zum Sieden
erhitzt und vom Raney-Nickel abfiltriert. In weißen Nadeln kristallisiert ein Addukt von Tris-p-aminobenzylisocyanurat
und Dioxan im Verhältnis 1 : 2 aus, welches man durch Erhitzen im Vakuum auf 12O0C vom Dioxan befreien kann. Ausbeute: 320 g
(90% der Theorie) Tris-p-aminobenzylisocyanurat. Weißes Kristallpulver. Fp. 228 bis 230° C. Das
Produkt ist glatt löslich in kalter verdünnter Salzsäure.
b) 300 g gemäß a) hergestelltes Triamin werden bei 00C unter Rühren zu einer Lösung von 500 g Phosgen
in 2,51 Chlorbenzol gegeben. Nach Stehen
über Nacht wird der Ansatz unter Einleiten von überschüssigem Phosgen erhitzt, bis schließlich bei
etwa HO0C eine klare schwachgelbe Lösung entstanden ist. Restliches Phosgen wird mittels eines
Stickstoffstromes ausgeblasen. Bei Abkühlen der Lösung kristallisiert das Tris-p-isocyanatobenzylisocyanurat
in weißen Nadeln aus. Nach Absaugen und Trocknen resultieren 336 g (95% der Theorie);
Fp. 186 bis 187°C. NCO-Gehalt: berechnet 24,1%, gefunden 24,1%.
Beispiel 2
Herstellung von Tris-m-isocyanatobenzylisocyanurat
Herstellung von Tris-m-isocyanatobenzylisocyanurat
a) 400 g Tris-nitrobenzylisocyanurat (dargestellt durch Nitrieren von Tribenzylisocyanurat) werden in
1,21 Essigsäureäthylester suspendiert, mit 40 g Raney-Nickel
versetzt und bei 60 bis 80° C und 50atü mit Wasserstoff hydriert, bis keine Wasserstoffaufnahme
mehr erfolgt. Man saugt heiß vom Katalysator ab und erhält nach Eindampfen der Lösung
280 g (84% der Theorie) Tris - aminobenzylisocyanurat. Hellgelbes Pulver. Glatt in kalter verdünnter
Salzläure löslich. Fp. unscharf 70 bis 1200C.
b) 255 g gemäß a) hergestelltes Triamin werden analog Beispiel 2, b) phosgeniert. Nach Eindampfen
der klaren gelben Lösung erhält man 249 g (83% der Theorie) Tris-isocyanatobenzylisocyanurat in
Form eines gelben Pulvers. Fp. unscharf 80 bis 1050C. NCO-Gehalt: berechnet 24,1%, gefunden
24,3%.
Herstellung von Tris-isocyanato-p-methylbenzylisocyanurat
CH2
a) 250 g Tris-nitro-p-methylbenzylisocyanurat (dargestellt
durch Nitrieren von p-Methylbenzylisocyanurat) werden in 11 Dioxan, wie im Beispiel 1, a)
angegeben, hydriert. Nach Eindampfen der heiß vom Katalysator abfiltrierten Lösung erhält man
188 g (89% der Theorie) Tris-amino-p-methylbenzylisocyanurat
als hellbraunes, glatt in kalter verdünnter Salzsäure lösliches Pulver vom Fp. 207 bis
2200C.
609 608/392
b) 123 g gemäß a) hergestelltes Triamin werden analog Beispiel 2, b) phosgeniert. Im Strom von
überschüssigem Phosgen entsteht bei 120° C eine klare hellbraune Lösung. Diese liefert beim Eindampfen
113 g (79% der Theorie) Tris-isocyanatop-methylbenzylisocyanurat
in Form eines hellbeigen Pulvers vom Fp. 212 bis 225° C. NCO-Gehalt:
berechnet 22,3%, gefunden 23,5%.
Beispiel 5
Herstellung von Tris-isocyanato-ß-phenyläthyl-
Herstellung von Tris-isocyanato-ß-phenyläthyl-
isocyanurat
CH2-
NCO
20
a) 200 g Tris - β - phenyläthylnitroisocyanurat (erhalten
durch Nitrieren von Tris-ß-phenyläthylisocyanurat)
werden in 11 Essigsäureäthylester unter Zusatz von 30 g Raney-Nickel bei 5O0C und 50 atü
mit Wasserstoff hydriert. Einengen der vom Katalysator befreiten hellgelben Lösung liefert 158 g (94%
der Theorie) Tris-zS-phenylathylaminoisocyanurat als
weißes Kristallpulver mit Fp. 149 bis 160° C, welches glatt in kalter verdünnter Salzsäure löslich ist.
b) 111g gemäß a) hergestelltes Triamin werden in 11 Toluol, wie im Beispiel 2, b) angegeben,
phosgeniert. Einengen der gelben Lösung liefert 132 g (Ausbeute quantitativ) Tris-isocyanato-ß-phenyläthylisocyanurat
in Form eines gelben Öles, welches nach einigem Stehen im Kühlschrank erstarrt. NCO-Gehalt: berechnet 22,3%, gefunden 22,7%.
Herstellung von Tris-[5-isocyanatonaphthyl-(l)-methyl]-isocyanurat
a) 270 g Tris - [5 - nitronaphthyl - (1) - methyl] - isocyanurat werden in 1,51 Dioxan unter den im
Beispiel 1, a) angegebenen Bedingungen hydriert. Man erhält 212 g (87% der Theorie) Tris-[5-aminonaphthyl-(l)-methyl]-isocyanurat
als gelbes Pulver vom Fp. 289 bis 296°C, welches als Tris-hydrochlorid
in Wasser schwer, in konzentrierten Säuren hingegen löslich ist.
b) 100 g gemäß a) hergestelltes Triamin werden in 1,21 Chlorbenzol, wie im Beispiel 1, b) angegeben,
mit Phosgen behandelt. Aus der bei 1100C klaren hellbraunen Lösung scheiden sich beim Abkühlen
94g(83% der Theorie) Tris-[5-isocyanatonaphthyl-(l)-methylj-isocyanurat
in Form von perlmuttglänzenden Schuppen ab. Fp. 235 bis 237°C. NCO-Gehalt:
berechnet 18,4%, gefunden 18,4%.
Darstellung von Tris-3-isocyanatobenzoyloxyäthylisocyanurat
CH2-CH2-O —C
= O
NCO
a) 222g Tris - 3 - nitrobenzoyloxyäthylisocyanurat (dargestellt durch Umsetzung von 3-Nitrobenzoesäure-/?-chloräthylester
mit Natriumcyanat in Dimethylformamid) werden in 1,51 Dioxan gelöst, mit
60 g Raney-Nickel versetzt und bei 600C und 100 atü mit Wasserstoff hydriert. Einengen der vom
Katalysator befreiten gelben Lösung liefert ein öl, das man in Methylenchlorid löst. Aus dieser Lösung
kristallisiert beim Stehen das 3-Aminobenzoyloxyäthylisocyanurat in farblosen Kristallen vom Fp.
1510C aus, die sich glatt in kalter verdünnter Salzsäure
lösen. Ausbeute: 160 g (83% der Theorie).
b) 155 g gemäß a) hergestelltes Triamin werden in 0,71 Chlorbenzol, wie im Beispiel 2, b) angegeben,
phosgeniert. Einengen der hellgelben Lösung liefert 175 g (Ausbeute quantitativ) Tris-3-isocyanatobenzoyloxyäthylisocyanurat
in Form eines hellgelben Öles. NCO-Gehalt: berechnet 18,1%, gefunden 18,0%. . .
40
Darstellung von Tris-isocyanato-3-phenylpropyloxymethylisocyanurat
CH2-O- CH2 — CH2 — CH2
a) 226 g Tris - nitrophenylpropyloxymethylisocyanurat (erhalten durch Nitrieren von Tris-3-phenylpropyloxymethylisocyanurat)
werden in 0,51 Dioxan unter Zusatz von 30 g Raney-Nickel bei 6O0C
und 60 atü mit Wasserstoff hydriert. Einengen der vom Katalysator befreiten hellbraunen Lösung
liefert 177 g (90% der Theorie) Tris-aminophenylpropyloxymethylisocyanurät
in Form eines hellbraunen Öles, das glatt in kalter verdünnter Salzsäure löslich war und 7,5% diazotierbares -NH2
enthielt (berechnet 7,76%).
b) 170 g gemäß a) hergestelltes Triamin werden in 0,5 1 Chlorbenzol, gelöst, zu einer kalten Lösung von
200 g Phosgen in 0,41 Chlorbenzol langsam zugetropft
und dann weiter, wie im Beispiel 2, b) angegeben, phosgeniert. Einengen der hellbraunen
Lösung liefert 191 g (Ausbeute quantitativ) Trisisocyanato - 3 - phenylpropyloxymethylisocyanurat als
hellbraunes öl. NCO-Gehalt: berechnet 18,1%, gefunden 17,9%. ..· ·■ >
. :.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von einheitlichen organischen Polyisocyanaten mit Isocyanuratstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß man Nitroaralkylisocyanurate der FormelIl/c\(NO2)^Ar-Z-N N-Z-Ar(NO2),:O = C C = OZ-Ar(NO2)*worin Ar einen gegebenenfalls durch Alkyl- mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, Alkoxy- mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Thioalkyl- mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Cyano- oder Carbalkoxygruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder durch Chloroder Bromatome substituierten Phenylen-, Naphthylen- oder Biphenylenrest oder einen Rest der FormelSulfongruppe oder für ein Sauerstoff- oder Schwefelatom steht, worin ferner Z für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylenrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht, bei dem eine von mehreren Alkylengruppen auch durch Sauerstoff- oder Schwefelatome oder durch eine Carbonsäure- oder Sulfonsäureestergruppierung ersetzt sein kann und χ die Zahl 1 oder 2 bedeutet, unter erhöhtem Druck bei 20 bis 1800C in Wasser oder organischen Lösungsmitteln mit katalytisch erregtem Wasserstoff zu den entsprechenden Aminen reduziert und diese in an sich bekannter Weise mit phosgen zu einheitlichen Polyisocyanaten der allgemeinen Formel(OCN)3Ar-Z-N
O=C30 bedeutet, in dem Y für eine Methylen- oder N-Z-Ar(NCO)3;
C=OZ-Ar(CNO)*worin Z, Ar und χ die obengenannte Bedeutung haben, umsetzt.609 608/392 7.66 © Bundesdruckerei Berlin
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