DE1075942B - Verfahren zur Herstellung einer blaugefaerbten Dispersion von kolloidalem Silber fuer Lichthofschutzschichten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer blaugefaerbten Dispersion von kolloidalem Silber fuer LichthofschutzschichtenInfo
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- G03C1/76—Photosensitive materials characterised by the base or auxiliary layers
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Description
DEUTSCHES
Die Herstellung von kolloidalen Dispersionen von Silber in wäßrigen Gelatinelösungen durch Reduktion
von Silbersalzen ist bekannt. Solche Dispersionen werden in der Photographie als Lichthofschutzschichten
oder als Filterschichten für Farbfilme benutzt, insbesondere, wenn sie zwischen der oberen
blauempfindlichen und der mittleren grünempfindlichen Emulsionsschicht eines mehrschichtigen Farbfilms angeordnet
sind.
Die USA.-Patentschrift 2 220 187 empfiehlt gelbe kolloidale Silberschichten als Filter zum Absorbieren
der blauen Strahlen, die sonst die für die langwelligen Stellen sensibilisierten Schichten belichten würden,
weil diese Schichten immer eine ihnen eigene Blauempfindlichkeit besitzen. Das kolloidale Silber wird
nach dieser Patentschrift durch Reduktion von Silbernitrat in einem alkalischen Medium in Gegenwart
eines Peptisationsmittels mit Hilfe eines organischen Reduktionsmittels wie Dextrin, Ferrocitrat oder Hydrochinon
hergestellt und anschließend in Gelatine dispergiert; dabei werden im allgemeinen 30g Silbernitrat
auf 1 kg Emulsion angewandt.
Das Verfahren dieser Patentschrift führt zu einer sehr feinen Dispersion des kolloidalen Silbers, das
infolgedessen eine gelbe Färbung besitzt. Es wurde beobachtet, daß die Farbe der kolloidalen Dispersion
von Silber in wäßriger Gelatine von der Teilchengröße des kolloidalen Silbers abhängt, wobei die
kleinste Teilchengröße einer gelben Färbung entspricht. Mit zunehmender Teilchengröße des Silbers
geht die Farbe in Rot, Violett, Blau und schließlich in Grün über.
Die blaugefärbten Dispersionen sind besonders zweckmäßig für die Herstellung von Lichthofschutzschichten
auf Farbfilmen, weil sie die langen Wellenlängen des Lichtes wirksamer absorbieren, für welche
die dem Schichtträger benachbarten Emulsionsschichten empfindlich sind, und durch welche sie daher
durch von der Grenzfläche des Schichtträgers reflektiertes Licht belichtet würden. Es war daher praktisch
bisher nicht möglich, solche Dispersionen herzustellen, ohne dabei so grobe Silberteilchen zu erzeugen, daß
sie sich aus der Dispersion absetzten.
Die Bedeutung der blauen kolloidalen Silberdispersionen
als Lichthofschutzschichten ist in der USA.-Patentschrift 2 688 601 beschrieben, die auch eine
Methode für deren Herstellung angibt. Danach wird Silbernitrat in Gelatine mit Hydrochinon in Gegenwart
eines Alkalimetallsulfits und eines gesondert zugesetzten oder in der für die Reduktionsvorgänge
benutzten Gelatine bereits enthaltenem Calciumsalzes reduziert. Nach der Patentschrift wird angenommen,
daß zunächst Silbersulfit in Form einer sehr feinen Dispersion ausgefällt und daß dieses anschließend
Verfahren zur Herstellung
einer blaugefärbten Dispersion
einer blaugefärbten Dispersion
von kolloidalem Silber
für Lichthofscliutzschichten
für Lichthofscliutzschichten
Anmelder:
General Aniline & Film Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-tng. Dr. jur. H. Mediger, Patentanwalt,
München 9, Aggensteinstr. 13
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 13. Februar 1957
V. St. v. Amerika vom 13. Februar 1957
Karl Pechmann, Binghamton, N. Y. (V. St A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
zum Metall reduziert wird. Es wird davor gewarnt, daß das Silbersulfit unstabil ist und daher reduziert
werden muß, ehe andere und unerwünschte Veränderungen stattfinden. Die kritische Maßnahme dieses
Verfahrens liegt in der Anwendung eines Calciumsalzes, wie Calciumacetat od. dgl., in der Reduktion,
dem die Eigenschaft beigemessen wird, daß es zwar zu großen Silberpartikeln führt, die aber aus der
Gelatine nicht ausfallen. Zu diesem Zweck soll das Calciumsalz in einer Menge anwesend sein, die mindestens
0,0017 Mol je Liter Reaktionsgemisch entspricht. Im ganzen ist diese bekannte Herstellungsweise
ausgesprochen delikat und schwierig im betriebsmäßigen Maßstab durchzuführen.
Es wurde nun gefunden, daß kolloidale Dispersionen von Silber in Gelatine von einer ungewöhnlich dichten
blauen Farbe erhalten werden, indem man das Silbersalz mit Hilfe von Gerbsäure in Gegenwart eines
wasserlöslichen Strontiumsalzes reduziert.
Nach der Erfindung wird das Calciumsalz der USA.-Patentschrift 2 688 601 durch ein Strontiumsalz
ersetzt. Hierfür eignet sich jedes wasserlösliche Strontiumsalz, dessen Anion kein unlösliches Silbersalz
bildet, z. B. Strontiumnitrat, Strontiumacetat u. dgl. Das Strontiumsalz nach der Erfindung bewirkt
eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Calciumsalz, es muß aber in wesentlich größeren Mengen
als dieses angewandt werden. Nach der Erfindung
909 730/414
Claims (1)
- 3 4werden etwa 0,005 Mol je Liter Reaktipnsgemisch an- ^ „;der dichten .blauen Dispersion der Erfindung nur einegewandt. ' ..' rotgefärbte Dispersion.Die nach der Erfindung als Reaktionsmittel be- Die aus einer Dispersion nach der Erfindung hernutzte Gerbsäure arbeitet wesentlich günstiger als die gestellte Lichthofschutzschicht ergibt im Vergleich zu üblichen Reduktionsmittel, wie Dextrin, Hydro- 5 den zur Zeit üblichen Lichthofschutzschichten aus chinon, Ferrocitrat u. dgl., insbesondere in Gegenwart grauem kolloidalem Silber einen viel besseren des Strontiumsalzes. Die Erfindung beruht auf der Schleierschutz für die ersten Bilder einer 35-mmkombinierten Wirkung von Gerbsäure und Strontium- Kleinbildpatrone, die bekanntlich der Verschleierungssalz. . gefahr durch Licht unterliegen, das durch den Patro-Zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung io nenschlitz eindringt. Gerade dies ist besonders wesentwird Gelatine in Wasser unter Zusatz von so viel lieh für die modernen hochempfindlichen Farbfilme.
Alkali gelöst, daß sich ein pH-Wert von über 7,5, vor- Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen Auszugsweise zwischen 8 und 9 (Lösung I) einstellt. Da- führungsbeispiele der Erfindung. Die Teile sind neben wird eine Lösung von Wasser, Silbernitrat Gewichtsteile, soweit nichts anderes gesagt ist.
und Strontiumsalz (Lösung II) und eine weitere 15 ..
Lösung von Wasser, Natriumsulfit und Gerbsäure osung 1(Lösung III) hergestellt, Lösung II zu Lösung I hin- Wasser 63 1zugefügt, und nach einer Pause von einigen Minuten, Gelatine — 10 kgbeispielsweise 2 bis 5 Minuten, wird Lösung III unter eingestellt auf pH 8,8 mit 6 n-NaO Hheftigem Rühren, vorzugsweise unter gleichzeitiger ao Losung jjAnwendung mehrerer Rührer eingegossen. .Man läßt die Emulsion bei 40° C etwa 20 Minuten Wasser l2'% \digerieren, kühlt, schneidet und wäscht aus. Möglich bilbermtrat 6,1 kgist es aber auch die Dispersion zu koagulieren, zu btrontmmnitrat 0,5 kgwaschen, wieder aufzuschmelzen und zur Erstarrung 25 Lösung IIIzubringen. Wasser 2? χDie Mengen der verschiedenen obengenannten we- Natriumsulfit . 2 25 kgsentlichen Reaktionsteilnehmer können variieren, so- Gerbsäure 037kg·fern nur das obengenannte Minimum von Strontiumnitrat und eine angemessene Menge Silbersalz als 30 Man gießt die Lösung II in die Lösung I, läßt Reduktionsmittel anwesend ist, so daß die dichte 5 Minuten stehen und gießt dann schnell unter Rühren blaugefärbte Dispersion entsteht. Auf 1 kg Gelatine mit zwei Rührern die Lösung III hinzu. Man digewird beispielsweise 0,2 bis 0,4 kg Silbernitrat, 0,015 riert 20 Minuten lang bei 40° C, kühlt zum Erstarren bis 0,10 kg Strontiumnitrat, 0,1 bis 0,4 kg Natrium- ab, schneidet und wäscht bis zu einer Leitfähigkeit sulfit und 0,2 bis 0,4 kg Gerbsäure angewandt. 35 von 1400. Ausbeute 130 bis 135 kg.Abgesehen vom Strontiumsalz ist die Menge der Die so hergestellte Dispersion wird in der üblichenvergleichbaren Reaktionsteilnehmer etwa diejenige der Weise auf einen Filmschichtträger aufgegossen undUSA.-Patentschrift 2 688 601. getrocknet, wobei eine sehr wirksame blaugefärbteDie kombinierte Anwendung von Strontiumnitrat Lichthofschutzschicht entsteht. Wenn man mit einer und Gerbsäure bietet verschiedene erhebliche Vorteile. 40 Konzentration von 3,2 mg Silber je 100 qcm arbeitet, In erster Linie ergibt sich eine viel bessere blaue beträgt die optische Dichte 0,15 bei 450 nm und 2,35 Färbung der Silberdispersion, die außerdem un- bei 650 nm.
gewöhnlich dicht ist und daher eine überlegene Lichthofschutzwirkung bedingt. Ferner ist die Dispersion Patentansprüche:
nach dem Verfahren der Erfindung wesentlich halt- 45barer als die Emulsion nach der USA.-Patentschrift 1. Verfahren zur Herstellung einer blaugefärb-2 688 601. ten Dispersion von kolloidalem Silber für Licht-Die überraschende technische Bedeutung der Korn- bofschutzschichten, dadurch gekennzeichnet, daß bination von Gerbsäure und Strontiumsalz wird man eine wäßrige Gelatinelösung, die ein wassererkennbar, wenn man entweder Gerbsäure mit einem 5° lösliches Silbersalz, ein Alkalimetallsulfit und Calciumsalz oder Strontiumsalz mit Hydrochinon als mindestens 0,005 Mol eines wasserlöslichen Stron-Reduktionsmittel zum Vergleich kombiniert. In beiden tiumsalzes je Liter Reaktionsgemisch enthält, Fällen ist die Färbung minderwertig wegen viel ge- innerhalb einer kurzen Zeit nach dem Mischen des ringerer Dichte, und die Lichthof schutzwirkung ist Silbersalzes und des Alkalimetallsulfits der Einunbefriedigend. Wendet man ferner in der Kombi- 55 wirkung von Gerbsäure aussetzt,
nation Gerbsäure-Strontiumsalz das letztere nur in 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennder Menge an, die in der USA.-Patentschrift 2688601 zeichnet, "daß als Silbersalz Silbernitrat und als für das Calciumsalz empfohlen ist, so ergibt sich statt Strontiumsalz Strontiumn'itrat angewandt wird.©I 909 730M14 2.60
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