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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung einer Abgasrückführmenge
für einen
Verbrennungsmotor mit Abgasrückführung. Solche
Verbrennungsmotoren sind beispielsweise als Antriebsmotoren für Kraftfahrzeuge
in Gebrauch. Die Abgasrückführung hat
bekanntermaßen
Vorteile hinsichtlich Kraftstoffverbrauch und Abgasemissionen. Der
Begriff „Menge" wird vorliegend
der Einfachheit halber umfassend zur Bezeichnung einer mengenindikativen
physikalischen Größe gebraucht,
wie z.B. für
die Masse oder die Mengen- oder Massenrate an rückgeführtem Abgas bzw. in den Verbrennungsmotor
eingespeistem Gasgemisch.
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Die
in den oder die Brennräume
eines Verbrennungsmotors eingespeiste Frischgasmenge kann beispielsweise über einen
Heißfilm-Luftmassenmesser
(HFM) in einem zugehörigen
Saugrohr bzw. Ansaugtrakt gemessen werden. Die Abgasrückführmenge
kann auf diese Weise nicht bestimmt werden und ist daher ohne weitere
Maßnahmen
höchstens
für einen
ganz bestimmten Auslegungszustand, z.B. einen Normzustand des Motors,
indirekt festgelegt und bekannt. Für andere Motorbetriebszustände und
insbesondere bei sich ändernder
Temperatur und sich änderndem
Luftdruck der Umgebung, welcher das Frischgas bzw. die Frischluft
für den
Motor entnommen wird, sollte eine gegenüber dem Auslegungszustand bzw.
dem Normzustand veränderte Abgasrückführrate eingestellt
werden, um z.B. Emissionsgrenzwerte genau einhalten zu können. Daher ist
es wünschenswert, zu
jedem Zeitpunkt die Abgasrückführrate genau
zu kennen um diese auf einen geeigneten Wert einregeln zu können.
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In
der Offenlegungsschrift
DE
199 34 508 A1 ist ein Verfahren zur Abgasrückführsteuerung
beschrieben, bei dem eine Sollabgasrückführmenge auf der Basis von Motorlast,
Motordrehmoment und Luftdruck erfaßt wird, eine Istabgasrückführmenge sowie
die Öffnungs-
und die Schließbewegung
einer Drosselklappe sensorisch erfaßt werden und ein Abgasrückführsteuerventil
in Abhängigkeit
von der Differenz zwischen Ist- und Sollabgasrückführmenge und einem Drosselklappenöffnungssignal
sowie einem Drosselklappenschließsignal und dem jeweils zugehörigen Luftdruck
betätigt
wird. Die sensorische Erfassung der Abgasrückführmenge erfolgt durch Differenzdruckmessung
an einer Drosselöffnung,
die in einer zugehörigen
Abgasrückführleitung
vorgesehen ist.
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Aus
der gattungsgemäßen Offenlegungsschrift
DE 199 63 358 A1 ist
ein Verfahren zur Steuerung eines Verbrennungsmotor mit Abgasrückführung und
Turbolader bekannt, bei dem eine Abgastemperatur, eine Frischgastemperatur,
eine Frischgasmenge und ein Luftaufwand ermittelt werden. Das Verfahren
arbeitet modellbasiert. Es kann ein Verdichtermodell vorgesehen
sein, mittels dem die Frischgastemperatur ermittelt werden kann.
Das Verdichtermodell enthält
je einen Funktionsblock für
eine Dichte-, eine Volumen-, eine Mengen-, eine Leistung-, eine
Enthalpie-, eine Energie- und eine Temperaturbestimmung und ein
Ladeluftkühlermodell.
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Der
Erfindung liegt als, Aufgabe die Bereitstellung eines Verfahrens
der eingangs genannten Art zugrunde, durch das sich mit geringem
Aufwand die Abgasrückführmenge,
insbesondere auch bei verschiedenen Betriebszuständen, präzise und zuverlässig bestimmen
läßt.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Bestimmung
der Abgasrückführmenge
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei diesem Verfahren wird die
Abgasrückführmenge
aus einer Abgastemperatur, aus einer Frischgastemperatur, aus einer
Frischgasmenge und/oder einem Luftaufwand ermittelt. Die Frischgastemperatur
wird durch ein , Frischgastemperaturmodell bestimmt, welches im
laufenden Motorbetrieb adaptiv an frischgastemperaturrelevante Einflussparameter
angepasst wird. Der Luftaufwand ist ein Maß für die dem Motor zugeführte gasförmige Frischladung.
Er ist definiert als das Verhältnis
aus der gesamten dem Motor zugeführten
Gasmenge je Arbeitsspiel zur theoretischen Ladung bzw. Füllung je Arbeitsspiel,
d.h. zur theoretischen Frischladung beim Füllen des geometrischen Hubraumes
mit Luft bzw. Gemisch vom Umgebungszustand bei nicht aufgeladenem
Motor bzw. vom Zustand hinter einem eventuell vorgesehen Verdichter
bzw. Ladeluftkühler bei
einem Verbrennungsmotor mit Aufladung. Für den Betrieb mit Abgasrückführung ist
der Luftaufwand definiert als das Verhältnis von gesamter zugeführter Gasgemischmenge
je Arbeitsspiel zur Gasgemischmenge beim Füllen des geometrischen Hubraums
des Verbrennungsmotors mit Gasgemisch vom Zustand nach Zumischung
durch die Abgasrückführung. Der
Luftaufwand wird auch als Schluckvermögen bezeichnet.
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Bevorzugterweise
werden die Abgastemperatur, eine Temperatur des rückgeführten Abgases, auch
Abgasrückführtemperatur
genannt, und der Luftaufwand ebenfalls mittels entsprechender Modelle
ermittelt. Die Modelle sind an Einflussparameter anpassbar, die
relevant für
die jeweiligen Größen sind.
Die Modelle bzw. Gesamtmodelle umfassen bevorzugterweise jeweils
ein Basismodell, ein Korrekturmodell und/oder einen Filterblock.
Mit dem Basismodell wird ein Basiswert für die Ausgangsgröße bzw.
für einen
Teil der Ausgangsgröße des entsprechenden
Gesamtmodells bestimmt. Dieser Basiswert wird ggf. durch eine Ausgangsgröße des Korrekturmodells
korrigiert, wenn bestimmte, für
die Ausgangsgröße des Gesamtmodells
relevante Eingangsgrößen von
vordefinierten Referenzwerten bzw. Referenzzuständen abweichen. Wird von einem Korrekturmodell
gesprochen, so handelt es sich tatsächlich um eine Gruppe von Korrekturmodellen
mit einem Korrekturmodell je Eingangsgröße. Für die Ermittlung der Abweichungen
findet eine Überwachung der
Eingangsgrößen, vorzugsweise
durch eine Messung und anschließendem
Vergleich mit den Referenzwerten, statt. Bei den Basis- bzw. Korrekturmodellen
handelt es sich vorzugsweise um Kennfelder bzw. Kennlinien, es kann
sich jedoch auch um lineare und/oder nicht lineare mathematische
bzw. physikalische Simulationsmodelle, welche auf Differenzialgleichungen
bzw. Differenzengleichungen basieren, handeln. Bei den Basis- bzw.
Korrekturmodellen kann es sich ebenfalls um neuronale Netze handeln.
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Jedes
der Gesamtmodelle weist vorzugsweise zusätzlich einen Filterblock auf.
Bei den Filterblöcken
handelt es sich vorzugsweise um Verzögerungsglieder erster Ordnung,
sog. PT1-Glieder.
Es können
jedoch auch andere, vorzugsweise dynamische, Filter eingesetzt werden,
wie beispielsweise Verzögerungsglieder
höherer
Ordnung oder Verzögerungsglieder
in Kombination mit Laufzeitgliedern. Durch die Filterung wird einer
Eingangsgröße eines Filterblocks
ein dynamisches Verhalten aufgeprägt, durch welches eine (berechnete)
Ausgangsgröße des Filterblocks
dem realen Verhalten des gemessenen Pendants der Ausgangsgröße näher kommt. Derartige
gefilterte bzw. durch Filterung ermittelte Größen können leichter von einer Regelung
bzw. Steuerung eingestellt bzw. eingeregelt werden. Dies ist insbesondere
bei der Abgasrückführrate der
Fall. Die Einregelung erfolgt schneller und weißt weniger Überschwinger auf, was zu einer
geringeren Bauteilbelastung und zu kontinuierlicheren Emissionen führt. Emissionsspitzen
werden vermieden. Die Filterung der Größen wird auch Dynamikkorrektur
bezeichnet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich vorteilhafterweise
in einem Steuergerät
beispielsweise in einem in einem Kraftfahrzeug üblicherweise vorhandenen Motor-
und/oder Fahrzeugsteuergerät, integrieren.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
unter stationären,
instationären
sowie unter unterschiedlichen Betriebs- bzw. Umgebungsbedingungen
die aktuelle Abgasrückführmenge
bzw. die Abgasrückführrate mit
hoher Genauigkeit berechnet werden.
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Die
Basis- und Korrekturmodelle werden vorzugsweise vor Markteinführung des
Verbrennungsmotors, beispielsweise im Versuch oder auf einem Prüfstand,
ermittelt und in einem Speicher eines üblicherweise vorgesehenen Steuergeräts hinterlegt. Vorzugsweise
werden die Basismodelle und die Korrekturmodelle nur typbezogen
und nicht für
jeden einzelnen Verbrennungsmotor auf diese Weise vorab ermittelt
und dann auf den einzelnen Verbrennungsmotor während dessen Betrieb adaptiert.
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Die
erfindungsgemäße Bestimmung
der Abgasrückführmenge
benötigt
keinerlei Sensorik zur Messung der Abgasrückführmenge. Auch ohne Abgasrückführmengensensorik
kann die Menge an rückgeführtem Abgas
präzise
und zuverlässig
ermittelt werden. Es erfolgt hierzu eine Anpassung der verwendeten
Modelle mittels bestimmter Korrekturmodelle, so dass sich das erfindungsgemäße Verfahren
an während
der Gebrauchsdauer des Verbrennungsmotors ergebende Veränderungen,
wie beispielsweise beliebige, von einem Basiszustand abweichende
Betriebszustände
(z.B. instationäre
Vorgänge,
veränderte
Umgebungsbedingungen), automatisch anpaßt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen
und den anhand der Zeichnung nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispielen.
Hierbei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Verbrennungsmotors mit einem Ansaugtrakt
und einem Abgastrakt,
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2 ein
Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung
der Abgasrückführrate,
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3 ein
Blockschaltbild eines Gesamtmodells zur Bestimmung einer Frischgastemperatur,
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4 ein
Blockschaltbild eines Gesamtmodells zur Bestimmung einer Abgastemperatur,
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5 ein
Blockschaltbild eines Gesamtmodells zur Bestimmung einer Temperatur
des rückgeführten Abgases
und
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6 ein
Blockschaltbild eines Gesamtmodells zur Bestimmung eines Luftaufwands.
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Gleiche
Bezugszeichen bzw. Bezeichnungen kennzeichnen gleiche funktionelle
Komponenten bzw. Größen. Der
Einfachheit halber werden bestimmte Eingangsgrößen bestimmter Funktionsblöcke, wie
beispielsweise Summationsstellen, Filterblöcke, Modelle, mit u bezeichnet.
Ebenso werden bestimmte Ausgangsgrößen bestimmter Funktionsblöcke mit
y bezeichnet. Die Eingangsgrößen und
Ausgangsgrößen weisen
als Index die Bezugszeichen der entsprechenden Funktionsblöcke auf.
Handelt es sich bei den Eingangsgrößen um Referenzwerte bzw. Referenzzustände, auch
als Initialwerte bzw. Initialzustände bezeichnet, so weisen diese
Eingangsgrößen als
zusätzlichen
Index eine Ziffer 0 auf. Steht eine Eingangs- bzw. eine Ausgangsgröße für eine Gruppe
von Eingangs- bzw. Ausgangsgrößen, so
erhält
diese Eingangs- bzw. Ausgangsgröße als zusätzlichen
Index den Buchstaben i. Bei den Eingangs- bzw. Ausgangsgrößen kann
es sich selbstverständlich
auch um Zustandsgrößen bzw.
Zustände
handeln. Ist ein Funktionsblock als Rechteck mit mehreren hintereinanderliegenden
Rechtecken dargestellt, so handelt es sich um die Darstellung eines Modells,
das mehrere einzelne Modelle umfasst.
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1 zeigt
beispielhaft ein System, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren
zur Bestimmung einer Abgasrückführmenge
eingesetzt werden kann. Dem Verbrennungsmotor 1 mit einer
Antriebswelle 2 sind ein Saugrohr bzw. ein Ansaugtrakt 4 für Frischgas
bzw. Frischluft und ein Abgastrakt 5 zugeordnet. Im Ansaugtrakt 4 und
im Abgastrakt 5 ist ein Turbolader 3 angeordnet,
wobei ein nicht näher
bezeichneter Verdichter des Abgasturboladers 3 im Ansaugtrakt 4 und
eine nicht näher
bezeichnete Abgasturbine des Turboladers 3 im Abgastrakt 5 angeordnet
sind. Zwischen Verbrennungsmotor 1 und Abgasturbolader 3 ist
eine Abgasrückführung 8 vorgesehen,
welche den Abgastrakt 5 mit dem Ansaugtrakt 4 verbindet. Stromab
des Turboladers 3 und stromauf der nicht näher gekennzeichneten
Verbindungsstelle mit der Rückführung 8 ist
im Ansaugtrakt 4 vorzugsweise ein Ladeluftkühler 7 vorgesehen.
Er dient zur Kühlung der
Frischluft. In der Rückführung 8 sind
vorzugsweise ein weiterer Kühler 9 und
ein Abgasrückführventil 10 angeordnet,
wobei das Abgasrückführventil
bevorzugterweise stromab des Ladeluftkühlers 9 angeordnet
ist.
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Dem
Verbrennungsmotor wird über
eine nicht dargestellte Zuführung
eine Kraftstoffmenge mKraftstoff zugeführt. Des
weiteren wird dem Verbrennungsmotor 1 über den Ansaugtrakt 4 eine
Frischgasmenge mLuft zugeführt. Diese
Frischgasmenge mLuft wird über einen
Sensor 6, beispielsweise einen Heißfilm-Luftmassenmesser (HFM), gemessen. Über den
Abgastrakt 5 wird eine Abgasmenge mAbgas vorzugsweise
in eine üblicherweise
vorgesehene Abgasanlage geleitet. Die Frischgasmenge wird an einer
nicht näher
bezeichneten Messstelle mit einer über die Rückführung 8 zurückgeführten Menge
an Abgas vermischt und als Gasgemischmenge mGem dem
Verbrennungsmotor 1 zugeführt.
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Temperatur
TLuft1 und Druck des Frischgases werden
vorzugsweise an einer Messstelle 11 im Ansaugtrakt 4 ermittelt,
welche sich bevorzugterweise stromab des Ladeluftkühlers 7 und
stromauf der nicht näher
bezeichneten Verbindungsstelle mit der Rückführung 8 befindet.
Die Ermittlung der Temperatur TLuft1 und des Druck erfolgt vorzugsweise
durch entsprechende Sensoren bzw. Messgeräte. Für das erfindungsgemäße Verfahren
relevant sind weiterhin eine Frischgastemperatur TLuft2 an
einer Stelle im Ansaugtrakt 4, welche unmittelbar vor der
nicht näher bezeichneten
Mischstelle, also beispielsweise an einer Stelle 12 liegt,
eine Abgastemperatur, welche beispielsweise der Temperatur des Abgases
nach Verlassen des Verbrennungsmotors an einer Stelle 13 im Abgastrakt 5 entspricht,
und eine Temperatur des rückgeführten Abgases,
welche der Temperatur des rückgeführten Abgases
vorzugsweise unmittelbar vor der Zumischung in den Ansaugtrakt 4 entspricht.
Es wird im folgenden näher
erläutert,
wie die Abgastemperatur und die Temperatur TLuft2 ermittelt
werden.
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Die 2 zeigt
ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung
einer Abgasrückführmenge
bzw. einer Abgasrückführrate rAGR. In einem Funktionsblock 14 wird
aus einer Temperatur eines rückgeführten Abgases
TAGR, im weiteren auch als Abgasrückführtemperatur
bezeichnet, einer Frischgas- bzw.
Ladelufttemperatur unmittelbar vor Zumischung des zugeführten Abgases
TLuft2, einem Luftaufwand η und weiteren,
insbesondere abgasrückführmengen-
bzw. -ratenrelevanten Eingangsgrößen u14i, insbesondere der über den Sensor 6 ermittelten
Frischluftmenge MLuft, eine Abgasrückführmenge
bzw. eine Abgasrückführrate rAGR unter Verwendung einer Massebilanzgleichung,
einer Luftaufwandsgleichung, welche auf der idealen Gasgleichung
basiert, und einer Mischungsgleichung, welche auf einer Energiebilanzgleichung
basiert, bestimmt werden. Des weiteren können durch besagte Größen und
Gleichungen eine Mischtemperatur nach Zumischung des rückgeführten Abgases
im Saugrohr 4 und die gesamte vom Verbrennungsmotor angesaugte
Zylindermasse bzw. Gasgemischmenge mGem ermittelt
werden. Die Abgasrückführmenge mAGR wird ermittelt, indem von der gesamten
Gasgemischmenge mGem der Frischgasanteil
mLuft abgezogen wird.
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Die
Frischgastemperatur unmittelbar vor Zumischung des rückgeführten Abgases
TLuft2 wird mittels eines Frischgastemperaturmodells 15 aus
der Frischgastemperatur TLuft1 an der Messstelle 11 (siehe 1)
und weiteren frischgastemperaturrelevanten Eingangsgrößen u15i berechnet. Die Abgasrückführtemperatur TAGR wird
mittels eines Abgasrückführmodells 17 aus
abgasrückführtemperaturrelevanten
Eingangsgrößen u17i und der Abgastemperatur TAbgas ermittelt,
welche wiederum mittels eines Abgastemperaturmodells 16 aus
abgastemperaturrelevanten Eingangsgrößen u16i bestimmt
wird. Der Luftaufwand n wird mittels eines Luftaufwandsmodells 18 aus
luftaufwandrelevanten Eingangsgrößen u18i ermittelt. Die Modelle 15–18 werden
in den 3–6 im
einzelnen erläutert.
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Die 3 zeigt
ein Blockschaltbild des Gesamtmodells zur Bestimmung der Frischgastemperatur
TLuft2 bzw. des Frischgas temperaturmodells 15. Bei
dem Frischgastemperaturmodell 15 wird aus der Frischgastemperatur
TLuft2 an der Messstelle 11 der 1,
dem Frischgasmassenstrom dmLuft/dt und weiteren
frischgastemperaturrelevanten Eingangsgrößen u15.3i eine
Frischgastemperatur unmittelbar vor Zumischung des rückgeführten Abgases
TLuft2 ermittelt. Die Eingangsgrößen u15i des Funktionsblocks 15 der 2 umfassen
den Frischgasmassenstrom dmLuft/dt und die
Eingangsgrößen u15.3i. Das Modell 15 beschreibt
eine Erwärmung
bzw. Abkühlung
der angesaugten Frischluft bzw. des angesaugten Frischgases von
der Temperatur TLuft1 an der Messstelle 11 bis
zu einer Stelle 12 unmittelbar vor Zumischung des rückgeführten Abgases
im Ansaugtrakt 4. Aufgrund der Bauteiltemperaturen, insbesondere
der Temperatur des Verbrennungsmotors, kann sich eine signifikante
Erwärmung
oder in gewissen Situationen auch eine Abkühlung einstellen, welche bei
der Ermittlung der Abgasrückführrate berücksichtigt
werden muß. Da
der Massenanteil der Frischluft bzw. des Frischgases an der gesamten
Gasgemischmenge groß ist im
Vergleich zum rückgeführten Abgas,
ist eine genaue Kenntnis der Temperatur des Frischgases unmittelbar
vor Zumischung des rückgeführten Abgases
wünschenswert.
Eine ungenaue Temperatur des Frischgases würde zu einer starken Verfälschung
der im Funktionsblock 14 der 2 berechneten
Abgasrückführrate führen. Das
Frischgastemperaturmodell 15 beschreibt also die Phänomenologie
eines Aufheizvorgangs bzw. eines Abkühlvorgangs.
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In
einem Basismodell 15.1 wird aus der Frischgastemperatur
TLuft1 und dem Frischluftmassenstrom dmLuft/dt eine Basistemperaturveränderung y15.1 bei einem Referenz- bzw. Initialzustand
ermittelt. Bei dem Basismodell 15.1 handelt es sich vorzugsweise
um ein Kennfeld. In einem Korrekturmodell 15.3 wird aus
dem Frischgasmassenstrom dmLuft/dt und weiteren
Eingangsgrößen u15.3i eine Korrekturgröße y15.3i für die Basistemperaturveränderung
y15.3i ermittelt. Hierbei wird die Abweichung
der Eingangsgrößen u15.3i von diesen zugeordneten, vordefinierten Referenzeingangsgrößen bzw.
Referenzzuständen u15.3i0 berücksich tigt. Diese Abweichung
ist vorzugsweise definiert als die Differenz zwischen den Eingangsgrößen u15.3i und den diesen zugeordneten Referenzeingangsgrößen u15.3i0. Die Abweichung kann aber auch als
Quotient aus den Eingangsgrößen u15.3i und den Referenzeingangsgrößen u15.3i0 definiert sein. Die Referenzeingangsgrößen u15.3i0 können
in einem Feld 15.4 hinterlegt sein, bei dem es sich vorzugsweise
um einen Speicherbereich eines Steuergeräts handelt.
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Bei
den Eingangsgrößen u15.3i und den diesen zugeordneten Referenzzuständen u15.3i0 handelt es sich vorzugsweise um eine
Kühlwassertemperatur des
Verbrennungsmotors und/oder um eine Umgebungstemperatur. Bei dem
Korrekturmodell 15.3 handelt es sich vorzugsweise um eine
Gruppe von Modellen je Eingangsgröße u15.3i.
Ebenso handelt es sich bei dem Korrekturwert y15.3i um
einen Vektor bzw. eine Gruppe von Korrekturwerten, nämlich um
einen Korrekturwert y15.3i je Eingangsgröße u15.3i.
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Zu
der Basistemperaturänderung
y15.i werden an einer Verknüpfungsstelle 15.2 der
Korrekturwert bzw. die Korrekturwerte y15.3i addiert.
Anstelle einer Summation kann an dem Verknüpfungspunkt 15.2 auch
eine Multiplikation stattfinden. Den Ausgang des Verknüpfungspunktes 15.2 bildet
eine nicht näher
bezeichnete nun korrigierte Temperaturveränderung, welche einem Filter 15.5,
bei dem es sich vorzugsweise um ein Verzögerungsglied erster Ordnung
handelt, zugeführt
wird. Mittels des Filters 15.5 wird aus der statischen
Eingangsgröße eine
dynamische Ausgangsgröße y15.5 gebildet. Es erfolgt also eine Dynamikkorrektur.
Durch die Filterung erhält
die Temperaturänderung
vorzugsweise einen fließenderen
und somit realistischeren Verlauf. Die gefilterte und korrigierte
Temperaturveränderung
y15.5 wird an einer Verknüpfungsstelle 15.6 zur
Frischgastemperatur TLuft1 unter Bildung
der Frischgastemperatur unmittelbar vor Zumischung des rückgeführten Abgases
TLuft2 addiert. Anstelle einer Summation
kann an dem Verknüpfungspunkt 15.6 auch
eine Multiplikation erfolgen.
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Die 4 zeigt
ein Blockschaltbild des Gesamtmodells zur Bestimmung der Abgastemperatur TAbgas bzw. des Abgastemperaturmodells 16.
Bei dem Abgastemperaturmodell 16 wird aus einer Kraftstoffmenge
mKraftstoff, aus einer Drehzahl n des Verbrennungsmotors
und aus weiteren abgastemperaturrelevanten Eingangsgrößen u16.3i eine Abgastemperatur TAbgas ermittelt.
In einem Basismodell 16.1 wird aus der Kraftstoffmenge
mKraftstoff und der Drehzahl n eine, vorzugsweise
statische, Basistemperatur y16.1 ermittelt.
Die Eingangsgrößen u16.3i, die Drehzahl n und die Kraftstoffmenge
mKraftstoff werden von den Eingangsgrößen u16.i des Funktionsblocks 16 in der 2 umfaßt. In einem
Korrekturmodell 16.3 wird aus den Eingangsgrößen u16.3i ein Korrekturwert y16.3i für die vorzugsweise
statische Abgastemperatur y16.1 ermittelt. Hierzu
wird in dem Korrekturmodell eine Abweichung der Eingangsgrößen u16.3i von vordefinierten, diesen zugeordneten
Referenzeingangsgrößen bzw.
Initialeingangsgrößen u16.3i0 berücksichtigt. Diese Abweichung
ist vorzugsweise definiert als die Differenz von Eingangsgrößen u16.3i und Referenzeingangsgrößen u16.3i0. Sie kann jedoch auch als Quotient
von Eingangsgrößen u16.3i und Referenzeingangsgrößen u16.3i0 definiert sein. Die Referenzeingangsgrößen u16.3i0 werden in einem Basisreferenzgrößenkennfeld 16.4 ermittelt,
welchem als Eingangsgrößen vorzugsweise
die Drehzahl n und die Kraftstoffmenge mKraftstoff zugeführt werden.
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Bei
den Eingangsgrößen u16.3i kann es sich um mehrere Eingangsgrößen handeln.
Die Eingangsgrößen u16.3i umfassen vorzugsweise eine Kühlwassertemperatur
des Verbrennungsmotors, einen Druck bzw. einen Ladedruck im Ansaugtrakt 4 (beispielsweise
an der Messstelle 11 der 1), einen
Ansteuerbeginn der Einspritzung, ggf. eine Nacheinspritzung, ggf.
einen Abgasgegendruck, welcher insbesondere bei einer Verwendung
eines Partikelfilters im Abgastrakt 5 stark variiert, einen
sog. Raildruck, eine Temperatur des Gasgemisches, welche das Gasgemisch
im Ansaugtrakt nach Zuführung des
rückgeführten Abgases
und vor Eintritt in den Verbrennungsmotor aufgewiesen hat, bzw.
eine Mischtemperatur aus einem vorhergegangenen, vorzugsweise dem
letzten, Rechenschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens, und die Abgasrückführrate aus
einem vorhergegangenen, vorzugsweise dem letzten, Rechnungsschritt
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Unter dem Raildruck wird der Druck verstanden, welcher bei Dieselmotoren
mit Common-Rail-Einrichtung,
auf der gemeinsamen Zufuhrleitung für den Kraftstoff zu den einzelnen
Zylindern des Verbrennungsmotors herrscht. Bis auf die Mischtemperatur
und die Abgasrückführrate liegen
die übrigen
Eingangsgrößen u16.3i vorzugsweise als Messwerte vor.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
läuft kontinuierlich
ab. Das heisst, bei Betrieb des Verbrennungsmotors wird der Istwert
für die
Abgasrückführrate durch
wiederholten Ablauf bzw. Aufruf des erfindungsgemäßen Verfahrens
erneut bestimmt und auf diese Weise aktualisiert. Die in dem Block 14 der 2 berechnete
Mischtemperatur und Abgasrückführrate des
vorzugsweise letzten Rechenschritts bzw. des letzten Aufrufs des
erfindungsgemäßen Verfahrens
bilden bevorzugterweise Eingangsgrößen u16.3i des
Korrekturmodells 16.3.
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Das
Korrekturmodell 16.3 umfaßt für jede der Eingangsgrößen u16.3i ein entsprechendes Modell, vorzugsweise
ein Kennfeld. Ebenso wird mittels des Korrekturmodells 16.3,
somit bestehend aus einer Gruppe von Modellen, für jede der Eingangsgrößen u16.3i eine Korrekturgröße y16.3i ermittelt.
Bei der Korrekturgröße y16.3i handelt es sich also um eine Gruppe bzw.
einen Vektor von Korrekturgrößen, welche
an dem Verknüpfungspunkt 16.2 zu
der vorzugsweise statischen Basisabgastemperatur y16.1 unter
Bildung einer korrigierten, vorzugsweise statischen Abgastemperatur
y16.2 addiert werden. Anstelle einer Summation
kann, wenn vorteilhaft, an dem Verknüpfungspunkt 16.2 auch
eine Multiplikation stattfinden. An dem Verknüpfungspunkt 16.2 findet
demnach eine Korrektur des vorzugsweise statischen Abgastemperaturwertes
y16.1 statt, wenn der aktuelle Betriebszustand,
gegeben durch die Eingangsgrößen u16.3i, von einem Referenzzustand, gegeben
durch die Referenzeingangsgrößen u16.3i0, abweicht.
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Die
korrigierte, vorzugsweise statische Abgastemperatur y16.2 wird
in dem Funktionsblock 16.5 unter Bildung einer aktuellen
dynamischen Abgastemperatur TAbgas gefiltert.
In dem Filterblock 16.5 erfolgt eine Dynamikkorrektur des
vorzugsweise statischen Wertes y16.2. Da üblicherweise
ein Wärmeaustausch
des Abgases mit einem typischerweise in einem Kraftfahrzeug vorgesehenen
Abgaskrümmer stattfindet,
weicht die reale Abgastemperatur von einer statisch ermittelten
Abgastemperatur y16.2 ab. Durch die Filterung
in dem Funktionsblock 16.5 kann eine Annäherung der
errechneten Abgastemperatur an die reale Abgastemperatur geschaffen
werden.
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Die 5 stellt
als Blockschaltbild ein Gesamtmodell 17 zur Ermittlung
der Temperatur des rückgeführten Abgases
dar, welches auch als Abgasrückführmodell
bezeichnet wird. Das Modell entspricht in seiner Struktur dem Frischgastemperaturmodell 15.
Bei dem Abgasrückführmodell 17 wird
aus einer Abgastemperatur TAbgas, welche
die Ausgangsgröße des Funktionsblocks 16 (näher erläutert in
der 4) darstellt, aus einem Massenstrom des rückgeführten Abgases
dmAGR/dt, auch kurz Abgasrückführmassenstrom
genannt, und aus weiteren für
die Temperatur des rückgeführten Abgases
relevanten Eingangsgrößen u17.3i die Abgasrückführtemperatur bzw. die Temperatur
des rückgeführten Abgases
TAGR ermittelt. Die Eingangsgrößen u17i des Funktionsblockes 17 der 2 umfassen
den Abgasrückführmassenstrom
dmAGR/dt und die Eingangsgrößen u17.3i. Das Abgasrückführmodell 17 stellt
ein Gesamtmodell für
die Abkühlung
des rückgeführten Abgases
durch den Kühler 9 der
Rückführung 8 (siehe 1)
dar und umfasst ein Abgasrückführkühlermodell.
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In
einem Basismodell 17.1 wird aus der Abgastemperatur TAbgas und dem Abgasrückführmassenstrom dmAGR/dt
eine Basisabkühlung
y17.1 berechnet. Diese Basisabkühlung entspricht
einer Basisabkühlung
bei einem Referenzzustand u17.3i0. In einem Korrek turmodell 17.3 wird
aus dem Abgasrückführmassenstrom
dmAGR/dt und den Eingangsgrößen u17.3i eine Korrekturgröße y17.3i für die Abkühlung y17.1 ermittelt. Hierbei wird mittels des
Korrekturmodells 17.3 eine Abweichung der Eingangsgrößen u17.3i von Referenz- bzw. Initialeingangsgrößen u17.3i0 berücksichtigt. Diese Abweichung
ist vorzugsweise als Differenz zwischen den Eingangsgrößen u17.3i und den Referenzeingangsgrößen u17.3i0 definiert. Alternativ kann sie auch
als Quotient aus den Eingangsgrößen u17.3i und den Referenzeingangsgrößen u17.3i0 definiert sein. Die Referenzeingangsgrößen u17.3i0 sind vorab bestimmt und vorzugsweise
in einem Feld 17.4 hinterlegt, welches wiederum bevorzugterweise
in einem Speicherbereich eines Steuergeräts hinterlegt ist.
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Die
Eingangsgrößen u17.3i sind vorzugsweise eine Kühlwassertemperatur
des Verbrennungsmotors und/oder eine Umgebungstemperatur. Je Eingangsgröße u17.3i weist das Korrekturmodell 17.3 ein eigenes
Modell auf. Bei dem Korrekturmodell 17.3 handelt es sich
also um eine Gruppe von Korrekturmodellen. Ebenso ist jeder Eingangsgröße u17.3i eine Ausgangsgröße y17.3i des
Korrekturmodells 17.3 zugeordnet. Die Korrekturwerte beziehungsweise
der Korrekturwert y17.3i werden an einem
Verknüpfungspunkt 17.2 zu
der Basisabkühlung
y17.1 unter Bildung einer korrigierten Abkühlung y17.2 addiert. Anstelle einer Addition kann
an der Verknüpfungsstelle
auch eine Multiplikation stattfinden, wenn dies vorteilhaft erscheint.
Die korrigierte Abkühlung
y17.2 wird an der Verknüpfungsstelle 17.6 von
der aktuellen Abgastemperatur unter Bildung einer Abgastemperatur
y17.6 mit berücksichtigter Kühlung in
der Rückführung subtrahiert.
Die Temperaturgröße y17.6 wird zur Dynamikkorrektur dem Filterblock 17.5 zugeführt, um
bei der Bildung der Abgasrückführtemperatur
TAGR einen realistischen Verlauf zu erhalten.
Durch die gewählte Modellstruktur
des Abgasrückführmodells 17 und
die verwendeten abgasrückführtemperaturrelevanten Eingangsgrößen u17i gelingt es die Phänomenologie eines in einer
Abgasrückführleitung
vorgesehenen Kühlers
wiederzugeben.
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Die 6 stellt
ein Bockschaltbild eines Gesamtmodells zur Bestimmung eines Luftaufwands bzw.
ein Luftaufwandsmodell 18 dar. In dem Luftaufwandmodell 18 wird
aus einer Kraftstoffmenge mKraftstoff, einer
Drehzahl des Verbrennungsmotors n und den Eingangsgrößen u18.3i ein Luftaufwand η ermittelt. Die Eingangsgrößen u18.i des Funktionsblocks 18 der 2 umfassen
die Kraftstoffmenge mKraftstoff, die Drehzahl
n und die Eingangsgrößen u18.3i.
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Die
Kraftstoffmenge mKraftstoff wird in einem Filterblock 18.5 unter
Bildung einer gefilterten Kraftstoffmenge y18.5 gefiltert.
Die gefilterte Kraftstoffmenge y18.5 und
die Drehzahl n stellen die Eingangsgrößen zu einem Basismodell 18.1 dar,
welches der Ermittlung eines Basisluftaufwands y18.1 dient.
Bei dem Basismodell 18.1 handelt es sich vorzugsweise um ein
Luftaufwandskennfeld, welches über
die Drehzahl n und die Kraftstoffmenge mKraftstoff aufgespannt wird,
wobei die Abhängigkeit
von der Drehzahl n einen Strömungseffekt,
und die Abhängigkeit
von der Kraftstoffmenge einen thermischen Effekt darstellt. Um diesen
thermischen Effekt besser nachzubilden, wird die Kraftstoffmenge
mKraftstoff bevorzugterweise vor Eintritt
in das Basismodell 18.1 in dem Filterblock 18.5 gefiltert.
Die Filterung erfolgt vorzugsweise durch ein Verzögerungsglied
erster Ordnung. Der Basisluftaufwand y18.1 wird
an einem Verknüpfungspunkt 18.2 mittels
eines Korrekturwerts y18.3i korrigiert.
Bei der Bildung des Korrekturwerts bzw. der Korrekturwerte y18.3i wird die Abweichung der Eingangsgrößen u18.3i von vordefinierten Referenz- bzw. Initialzuständen bzw.
Referenzeingangsgrößen u18.3i0 berücksichtigt. Diese Abweichung
ist vorzugsweise als Differenz zwischen Eingangsgrößen u18.3i und Initialgrößen u18.3i0 definiert.
Die Referenzeingangsgrößen u18.3i0 werden vorzugsweise in einem Referenzgrößenmodell 18.4 ermittelt,
welches die Drehzahl n und die Kraftstoffmenge mKraftstoff als
Eingangsgrößen aufweist.
Bei dem Referenzgrößenmodell 18.4 handelt
es sich vorzugsweise um ein Kennfeld, das über der Kraftstoffmenge mKraftstoff und der Drehzahl n aufgespannt
ist.
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Die
Eingangsgrößen u18.3i umfassen vorzugsweise eine Kühlwassertemperatur
des Verbrennungsmotors und eine Mischtemperatur, welche in einem
vorhergegangenen, vorzugsweise in dem letzten, Rechenschritt des
erfindungsgemäßen Verfahrens
in dem Funktionsblock 14 der 2 ermittelt worden
ist. Bei der Mischtemperatur handelt es sich um die Temperatur,
welche das Gasgemisch nach Zuführung
des rückgeführten Abgases
und vor Eintritt im einem Ansaugtrakt 4 (siehe 1)
in den Verbrennungsmotor aufweist. Sowohl die Mischtemperatur als
auch die Kühlwassertemperatur
stellen eine thermische Beeinflussung des Luftaufwands dar, da der
Luftaufwand das Verhältnis
aus realer Frischgasmenge in einem Zylinder des Verbrennungsmotors zur
theoretisch möglichen
Frischgasmenge bezogen auf eine Referenzstelle, vorzugsweise die
Mischstelle von Frischgas bzw. Frischluft und rückgeführtem Abgas, darstellt. Die
reale Gasgemischmenge wird durch die Strömungsverluste zwischen Mischstelle und
Zylinder, durch Aufheizung bzw. Abkühlung des Gasgemisches aufgrund
umgebender Bauteile beeinflusst. Die Aufheizung bzw. Abkühlung des
Gasgemisches aufgrund der umgebenden Bauteile führt zu einem Dichteverlust
bzw. zu einer Dichteerhöhung des
Gasgemisches.
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Das
Korrekturmodell 18.3 enthält je ein Modell bzw. je ein
Kennfeld je Eingangsgröße u18.3i. Ebenso ist jeder Eingangsgröße u18.3i eine Ausgangsgröße bzw. ein Korrekturwert y18.3i zugeordnet. An einer Verknüpfungsstelle 18.2 wird
der Korrekturwert bzw. werden die Korrekturwerte y18.3i zu
dem Basisluftaufwand y18.1 unter Bildung
des aktuellen Luftaufwands η addiert.
Bei der Verknüpfungsstelle 18.2 kann
es sich auch um eine Multiplikationsstelle handeln, wenn dies vorteilhaft
erscheint.
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In
dem Luftaufwandsmodell
18 wird der aktuelle Luftaufwand
ausgehend von einem Basisluftaufwand y
18.1 errechnet.
Alternativ läßt sich
der aktuelle Luftaufwand η auch
anhand der eingangs erwähnten Luftaufwandsgleichung
aus den Größen Frischgasmenge
m
Luft, Ladedruck p und Frischgastemperatur
T berechnen, wobei R die individuelle Gaskonstante und V
h das Hubvolumen des Verbrennungsmotors darstellen.
Die Berechungsmethoden sind mathematisch äquivalent. Die Berechnung ausgehend
von einem Basisluftaufwand bietet den Vorteil, dass nur ein Wert,
nämlich
der Luftaufwand, bei einer Abweichung vom Referenzzustand anstelle
von drei Werten (Druck, Temperatur und Frischgasmenge) korrigiert
werden muß.