DE10237328B4 - Verfahren zum Regeln des Verbrennungsprozesses einer HCCI-Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Verfahren
zum Regeln des Verbrennungsprozesses einer Brennkraftmaschine, die
zumindest in bestimmten Betriebszuständen mit kontrollierter Selbstzündung (HCCI-Modus)
betrieben werden kann, bei welchem Verfahren während des Betriebs mit kontrollierter Selbstzündung ein
durch interne Zustandsgrößen zu beschreibender
modellierter Verbrennungsprozess (4) anhand thermodynamischer Kreisprozesse
gebildet wird, wobei den Verbrennungsprozeß beeinflussende Stellgrößen (2)
als Eingangsgrößen des
modellierten Verbrennungsprozesses dienen und Ausgangsgrößen (6)
des modellierten Verbrennungsprozesses zum Regeln der prozessbeeinflussenden
Stellgrößen (2)
verwendet werden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln des Verbrennungsprozesses einer Brennkraftmaschine, die zumindest in bestimmten Betriebszuständen mit kontrollierter Selbstzündung (HCCI-Modus) betrieben werden kann.
- Beim Betrieb einer Brennkraftmaschine im HCCI-Modus (Homogenous Charge Compression Ignition), der manchmal auch als CAI (Controlled Auto Ignition), ATAC (Active Thermo Atmosphere Combustion) oder TS (Toyota Soken) bezeichnet wird, erfolgt die Entzündung des Luft/Kraftstoff-Gemisches nicht durch Fremdzündung, sondern durch kontrollierte Selbstzündung. Der HCCI-Verbrennungsprozess kann beispielsweise durch einen hohen Anteil an heißen Restgasen und/oder durch eine hohe Verdichtung und/oder eine hohe Eintrittslufttemperatur hervorgerufen werden. Voraussetzung für die Selbstzündung ist ein ausreichend hohes Energieniveau im Zylinder. Im HCCI-Modus betreibbare Brennkraftmaschinen, bei denen es sich sowohl um Otto- als auch Dieselmotoren handeln kann, sind bekannt, siehe z. B.
US 6, 260, 520 B1 ,US 6, 390, 054 B1 ,DE 199 27 479 C2 und WO 98/1017912. - Die HCCI-Verbrennung hat gegenüber einer herkömmlichen fremdgezündeten Verbrennung den Vorteil eines reduzierten Kraftstoffverbrauchs und geringerer Schadstoffemissionen. Allerdings ist die Regelung des Verbrennungsprozesses und insbesondere die Steuerung der Selbstzündung des Gemisches nicht einfach. So bedarf es einer Regelung von den Verbrennungsprozess beeinflussenden Stellgrößen für z. B. die Kraftstoffeinspritzung (Einspritzmenge bzw. Einspritzzeitpunkt und -dauer), interne oder externe Abgasrückrückführung, Einlass- und Auslassventile (variable Ventilsteuerung), Abgasgegendruck (Abgasklappe), ggfs. eine Zündunterstützung, Lufteintritts temperatur, Kraftstoffqualität und Verdichtungsverhältnis (bei Brennkraftmaschinen mit veränderlichem Verdichtungsverhältnis). Um jedoch diese prozessbeeinflussenden Größen im Sinne eines optimalen Verbrennungsprozesses im Hinblick etwa auf Wirkungsgrad, Motorschutz, Laufruhe, Geräuschentwicklung, Schadstoffemissionen und Kraftstoffverbrauch regeln zu können, ist ein Instrumentarium zum Beurteilen der Qualität des Verbrennungsprozesses notwendig.
- Bei bisherigen Lösungen hat man sich im allgemeinen auf die Beurteilung nur einzelner messbarer Ausgangsgrößen des Verbrennungsprozesses beschränkt. Eine besonders aussagekräftige Größe ist der Brennraumdruck. Dieser kann z. B. mit Indizierquarzen, die direkt in den Zylinderkopf eingebracht werden, oder mit Piezodrucksensoren, die in die Zylinderkopfdichtung integriert sind, detektiert werden. Eine weitere Möglichkeit ist eine Ionenstrommmessung, anhand derer der Verbrennungsprozess qualitativ beurteilt werden kann.
- Ein entsprechendes Verfahren zum Regeln des Verbrennungsprozesses einer HCCI-Brennkraftmaschine ist beispielsweise aus der
DE 198 04 988 C1 bekannt, bei welchem Verfahren eine Messung der jeweiligen Verbrennung erfolgt und in Abhängigketi des aus dieser Messung gewonnenen Signals der Zeitpunkt des Schließens des Einlassventils des Brennraums für den nächsten Zyklus geregelt wird. Lage und Verlauf der Verbrennung werden hierbei durch Motor-Istwerte wie z.B. den Körperschall am Verbrennungsmotor, den Ionenstrom im Brennraum und die Drehungleichförmigkeit der Kurbelwelle in Echtzeit gemessen. - Bei einem aus der
DE 199 52 096 A1 bekannten Verfahren werden die variabel ansteuerbaren Einlass- und Auslassventile und die Einspritzanlage durch eine Steuer- bzw. Regeleinrichtung derart angesteuert, dass in Abhängigkeit von Beginn und Dauer der Verbrennung oder Schwerpunkt der Verbrennung als Stellgrößen ein bestimmtes Luftverhältnis, eine bestimmte effektive Verdichtung, ein bestimmter Einspritzdruck, ein bestimmter Einspritzzeitpunkt und eine bestimmte Einspritzmenge zur Festlegung von Beginn und Dauer der Verbrennung oder des Schwerpunkts der Verbrennung für den jeweils nächsten Zyklus erzeugt werden. - Ferner ist es aus der Steuerung herkömmlicher Brennkraftmaschinen bekannt, aus leicht messbaren Zustandsgrößen anhand eines Modells weitere Zustandsgrößen zu berechnen, welche einer direkten Messung nicht ohne weiteres zugänglich sind, so etwa bei einem Verfahren zur Laufruheregelung einer Mehrzylinderbrennkraftmaschine gemäß der
DE 197 41 965 C1 oder ein Verfahren zum Modellieren eines Gesamtprozesses in einem Fahrzeug gemäß derDE 199 14 910 A1 , bei dem ein Prozessanteil aus dem Gesamtprozess ausschließlich mit einem physikalischen Modell simuliert wird und ein weiterer Prozessanteil ausschließlich mit einem neuronalen Modell simuliert wird, um ein Hybridmodell zu bilden. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Regeln des Verbrennungsprozesses einer Brennkraftmaschine im HCCI-Modus anzugeben, das aufgrund einer umfassenden Beurteilung der Qualität des Verbrennungsprozesses effektiv arbeitet und möglichst kostengünstig ist.
- Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 definierte Verfahren gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird im HCCI-Modus ein durch interne Zustandsgrößen zu beschreibender modellierter Verbrennungsprozess gebildet, wobei den Verbrennungsprozess beeinflussende Stellgrößen als Eingangsgrößen des modellierten Verbrennungsprozesses dienen und Ausgangsgrößen des modellierten Verbrennungsprozesses zum Regeln der prozeßbeeeinflussenden Stellgrößen verwendet werden.
- Der modellierte Verbrennungsprozess wird anhand von Kreisprozessen, zweckmäßigerweise im Druck/Volumen-Diagramm und Temperatur/Entropie-Diagramm, gebildet. Die Beschreibung des modellierten Verbrennungsprozesses erfolgt mit internen Zustandsgrößen wie z. B. Verbrennungsverlauf, Druckverlauf, Temperaturverlauf, Spitzendruck, indizierter Mitteldruck, Wirkungsgrad, Verbrennungsschwerpunkt, innerer Energieeintrag.
- Soweit die internen Zustandsgrößen messtechnisch erfasst werden können, ist es vorteilhaft, den modellierten Verbrennungsprozess durch verfügbare Messwerte dieser Zustandsgrößen abzugleichen und zu kalibrieren. Schritt für Schritt entsteht so ein zunehmend genaueres und verfeinertes Modell. Daneben sollte der modellierte Verbrennungsprozess durch einen Vergleich zwischen Ausgangsgrößen des realen und modellierten Verbrennungsprozesses ständig korrigiert werden.
- Als Ausgangsgrößen kommen die bei modernen Motorsteuerungen (Motormanagement) üblichen gemessenen Größen in Frage, wie z. B. das Klopfsensorsignal, die Abgastemperatur, das Luftkraftstoffverhältnis (Lambdawert), Schadstoffgehalt (NOx, HC), Brennraumdruck. Zweckmäßigerweise wird als führendes Ausgangssignal das Klopfsensorsignal verwendet. Die Ausgangsgrößen sowohl des modellierten wie auch realen Verbrennungsprozesses werden dann einem Regler zugeführt, der unter Verwendung von Sollwertvorgaben die prozessbeeinflussenden Stellgrößen regelt. Als prozessbeeinflussende Größen kommen die weiter oben erwähnten Stellgrößen in Frage. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang die Verwendung einer Vorsteuerung für die prozessbeeinflussenden Stellgrößen.
- Die vorliegende Erfindung stellt ein ganzheitliches Verfahren zur Regelung des Verbrennungsprozesses im HCCI-Modus einer Brennkraftmaschine zur Verfügung. Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl bei Otto- wie auch Dieselmotoren einsetzbar. Aufgrund der ganzheitlichen Betrachtung des Verbrennungsprozesses ermöglicht die Erfindung eine Prozessregelung, die im Hinblick auf Regelkriterien wie Wirkungsgrad des Verbrennungsprozesses, Schutz der Brennkraftmaschine, Laufruhe, Geräuschentwicklung, Schadstoffemissionen und Kraftstoffverbrauch optimiert werden kann.
- Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem zweckmäßigerweise das Klopfsensorsignal schwerpunktmäßig betrachtet wird, liegt darin, dass es zum Erfassen der Ausgangsgrößen Sensoren wie insbesondere den Klopfsensor verwendet, die bei modernen Motorsteuerungen ohnehin vorhanden sind. Auch kann ein Großteil der Auswertefunktionalität der entsprechenden Signale, insbesondere des Klopfsensorsignals, unverändert beibehalten werden, so dass neue Schaltungen und aufwendige Algorithmen sowie Softwaremodule nicht neu entwickelt zu werden brauchen.
- Anhand der einzigen Figur, die ein Signalflussbild für die Regelung des Verbrennungsprozesses einer Brennkraftmaschine im HCCI-Modus zeigt, wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
- Das Signalflussbild der einzigen Figur veranschaulicht die Regelung des Verbrennungsprozesses einer Brennkraftmaschine (nicht gezeigt) im HCCI-Modus. Die Brennkraftmaschine ist beispielsweise ein Vierzylinder-Ottomotor. Wie bereits erwähnt, ist das erfindungsgemäße Verfahren auch auf andere Bennkraftmaschinen, beispielsweise auf Dieselmotoren, anwendbar.
- In dem Signalflussbild ist mit
1 eine Vorsteuerung für die den Verbrennungsprozess beeinflussenden Stellgrößen2 vorgesehen. Prozessbeeinflussende Größen sind in erster Linie die Menge und Zeitsteuerung des einzuspritzenden Kraftstoffes, die Rate des extern oder intern rückgeführten Abgases, die (variable) Steuerung der Einlass- und Auslassventile, der z. B. durch eine Abgasklappe steuerbare Gegendruck des Abgases, eine unter Umständen vorgesehene Notzündung (Zündunterstützung) des Luft/Kraftstoff-Gemisches durch eine Zündeinrichtung, die z. B. durch einen Wärmeübertrager beeinflussbare Eintrittstemperatur der angesaugten Luft, die Kraftstoffqualität und das Verdichtungsverhältnis (für Brennkraftmaschinen mit veränderlichem Verdichtungsverhältnis). Anders ausgedrückt, handelt es sich bei den Stellgrößen um Stellsignale für die Aktoren der Kraftstoffeinspritzventile, der Einlass- und Auslassventile, des Abgasrückführventils usw. - Die Stellgrößen
2 dienen somit zur Steuerung des realen Verbrennungsprozesses3 , der im Signalflussbild durch einen Block symbolisiert ist. Der reale Verbrennungsprozess3 ist durch sogenannte interne Zustandsgrößen charakterisiert. Hierbei handelt es sich insbesondere um die folgenden Zustandsgrößen: örtlicher und zeitlicher Druckverlauf im Zylinder, Spitzendruck der Verbrennung, Temperaturverteilung im Zylinder, Verbrennungsschwerpunkt (Schwerpunkt der Fläche der Druckkurve über der Zeit oder dem Kurbelwellenwinkel, z. B. 8° nach dem oberen Totpunkt), Verbrennungsgeschwindigkeit, innerer Energieeintrag. - Die internen Zustandsgrößen lassen sich zum Beschreiben eines modellierten Verbrennungsprozesses
4 , also eines Modells des realen Verbrennungsprozesses3 , verwenden. Außerdem werden zur Berechnung des modellierten Verbrennungsprozesses4 , der im Signalflussbild ebenfalls durch einen Block symbolisiert ist, die prozessbeeinflussenden Stellgrößen2 herangezogen. - Die Modellierung eines Verbrennungsprozesses ist grundsätzlich bekannt. Grundlage hierfür bildet die Berechnung und Darstellung der im Zylinder stattfindenden Kreisprozesse im P,V-Diagramm (Druck/Volumen-Diagramm) und im T, S-Diagramm (Temperatur/Entropie-Diagramm). Bekannt sind einfache ideale Kreisprozesse wie z. B. der Seiliger-Prozess wie auch offene Vergleichsprozesse wie der sogenannte „Arbeitsprozess des vollkommenen Motors". Heutzutage sind darüber hinaus jedoch auch Modelle bekannt, die eine weitere Annäherung an den realen Verbrennungsprozess ermöglichen.
- Bekannt ist beispielsweise das sogenannte Zwei-Zonen-Modell, das Aussagen über indizierten Mitteldruck, Verbrennungs-, Druck- und Temperaturverlauf, Verbrennungsschwerpunkt usw. ermöglicht. Bei dem Zwei-Zonen-Modell wird davon ausgegangen, dass die Ladung im Zylinder während der Verbrennung aus zwei homogenen Zonen in Bezug auf Druck, Temperatur und Zusammensetzung besteht, und zwar einer ersten Zone aus unverbranntem Gemisch und einer zweiten Zone aus verbranntem Gemisch. Die beiden homogenen Zonen sind durch eine infinitesimal dünne Flammenfront getrennt und tauschen Masse, aber keine Wärme miteinander aus. Ziel ist hierbei die Bestimmung der Temperatur als Funktion der Zeit im verbrannten und unverbrannten Gemisch sowie der sogenannten Brennfunktion, die das Verhältnis von verbrannter Kraftstoffmasse zur Gesamtkraftstoffmasse darstellt. Die eigentliche Prozessrechnung erfolgt dann im wesentlichen in zwei Schritten als Funktion der Zeit bzw. des Kurbelwinkels:
In einem ersten Schritt geht man von der (bekannten) Zylinderfüllung zu Beginn der Reaktion aus. Mit Hilfe der thermischen Zustandsgleichung für ideale Gase und den empirisch ermittelten Größen Brennraumdruck, Volumen oberhalb des Kolbens und Frischgaszusammensetzung lässt sich dann die Temperatur bestimmen. In einem zweiten Schritt werden dann mit Hilfe der thermischen Zustandsgleichung für ideale Gase und dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik für offene Systeme der Verbrennungsablauf in den beiden Zonen beschrieben. Dies führt zu einem Gleichungssystem mit mehreren Gleichungen zur Bestimmung der Brennfunktion, der Temperatur im Unverbrannten, der Temperatur im Verbrannten und der Zusammensetzung des Verbrannten. Diese Modellierung erlaubt Aussagen z. B. über die Temperatur, die umgesetzte Gemischmasse, den Druck und die Brenngeschwindigkeit über dem Kurbelwellenwinkel. - Eine weitere Verbesserung dieses modellierten Verbrennungsprozesses erlauben Gleichungen für die Mengenbilanz und Energiebilanz, und diese erlauben auch Aussagen über die Wirkungsgrade des Verbrennungsprozesses. Weitere Einzelheiten hierzu finden sich beispielsweise in „Handbuch Verbrennungsmotor", von Richard van Basshuysen/Fred Schäfer, 2. Aufl., Juli 2002, Kap.5.3.2.
- Für die praktische Ausführung und Berechnung eines derartigen modellierten Verbrennungsprozesses stehen bekannte numerische und graphische Programmiertechniken zur Verfügung, die in Form kompletter Toolboxen wie z. B. Matlab/Simulink, AscetSD bzw. Matrix X auf dem Markt erhältlich sind.
- Einige der internen Zustandsgrößen des realen Verbrennungsprozesses
3 sind durch Sensoren erfassbar. Dies gilt insbesondere für Druckschwingungen, die durch bei modernen Brennkraftmaschinen ohnehin vorhandene Klopfsensoren erfasst werden können, wie auch für den Druckverlauf im Zylinder, der durch Drucksensoren erfasst werden kann, wie bereits in der Beschreibung erläutert wurde. Zweckmäßigerweise wird der modellierte Verbrennungsprozess4 mit Hilfe solcher messbaren internen Zustandsgrößen abgeglichen und kalibriert, wie durch eine Verbindung7 zwischen realem und modelliertem Verbrennungsprozess3 bzw.4 angedeutet ist. Hierdurch lässt sich das Modell des Verbrennungsprozesses zunehmend verfeinern. - Als Ausgangsgrößen
5 des realen Verbrennungsprozesses3 stehen Signale der herkömmlicherweise vorgesehenen Sensoren wie z. B. des Kurbelwellensensors, des Abgastemperatursensors, der Lambdasonde, der Abgasemissionssensoren (NOx, HC) und insbesondere des oben erwähnten Klopfsensors zur Verfügung. Entsprechende Ausgangsgrößen6 liefert der modellierte Verbrennungsprozess4 . Die Ausgangsgrößen5 ,6 des realen Verbren nungsprozesses3 und des modellierten Verbrennungsprozesses4 werden ständig miteinander verglichen, wobei die Differenz8 zwischen den Ausgangsgrößen5 und6 zu dem modellierten Verbrennungsprozess4 zurückgeführt und dieser entsprechend nachgezogen wird. Wie bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnt, wird hierbei als führende Ausgangsgröße das Klopfsensorsignal verwendet, mit dem sich der Spitzendruck im Zylinder erfassen lässt, welcher einen besonders wichtigen Parameter im Hinblick auf die Selbstzündung des Luft/Kraftstoff-Gemisches darstellt. Durch die beschriebene Vorgehensweise entsteht ein Modell des realen Verbrennungsprozesses, das so genau und zuverlässig ist, dass auf die Beobachtung des realen Verbrennungsprozesses letztlich verzichtet werden kann. - Die Ausgangsgrößen
5 des realen Verbrennungsprozesses3 und die Ausgangsgrößen6 des modellierten Verbrennungsprozesses4 werden einem Regler9 zugeführt. Der Regler9 enthält Sollwertvorgaben wie Verbrennungsverlauf, Endwert, Schwerpunktlage usw., die unter Berücksichtigung der oben erwähnten Regelkriterien wie Wirkungsgrad des Verbrennungsprozesses, Schutz der Brennkraftmaschine, Laufruhe (Momentenneutralität), Geräuscharmut, Schadstoffemissionen, Kraftstoffverbrauch bestimmt wurden. Der Regler variiert dann mit Hilfe der Sollwertvorgaben die prozessbeeinflussenden Stellgrößen2 in der gewünschten Weise.
Claims (13)
- Verfahren zum Regeln des Verbrennungsprozesses einer Brennkraftmaschine, die zumindest in bestimmten Betriebszuständen mit kontrollierter Selbstzündung (HCCI-Modus) betrieben werden kann, bei welchem Verfahren während des Betriebs mit kontrollierter Selbstzündung ein durch interne Zustandsgrößen zu beschreibender modellierter Verbrennungsprozess (
4 ) anhand thermodynamischer Kreisprozesse gebildet wird, wobei den Verbrennungsprozeß beeinflussende Stellgrößen (2 ) als Eingangsgrößen des modellierten Verbrennungsprozesses dienen und Ausgangsgrößen (6 ) des modellierten Verbrennungsprozesses zum Regeln der prozessbeeinflussenden Stellgrößen (2 ) verwendet werden. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der modellierte Verbrennungsprozess (
4 ) durch einen Vergleich zwischen Ausgangsgrößen (5 ,6 ) des realen und modellierten Verbrennungsprozesses (3 ,4 ) korrigiert wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der modellierte Verbrennungsprozess (
4 ) durch messbare interne Zustandsgrößen abgeglichen und kalibriert wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als interne Zustandsgrößen zumindest einige der folgenden Größen verwendet werden: Verbrennungsverlauf, Temperaturverlauf, Druckverlauf, Spitzendruck, indizierter Mitteldruck, Wirkungsgrad, Verbrennungsschwerpunkt, innerer Energieeintrag.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der modellierte Verbrennungsprozess anhand von Kreisprozessen im Druck/Volumen-Diagramm und Temperatur/Entropie-Diagramm gebildet wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Modellierung der Kreisprozesse ein Zwei-Zonen-Modell verwendet wird, bei dem die Ladung im Zylinder in eine Zone aus unverbranntem Luft/Kraftstoff-Gemisch und eine Zone aus verbranntem Luft/Kraftstoff-Gemisch unterteilt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als prozessbeeinflussende Stellgrößen (
2 ) zumindest einige der folgenden Größen verwendet werden: Kraftstoffeinspritzmenge, -dauer und -zeitpunkt, externe und interne Abgasrückführrate, Abgasgegendruck, variable Einlass- und Auslassventilsteuerung, Zündunterstützung, Lufteintrittstemperatur, Kraftstoffqualität, variables Verdichtungsverhältnis. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsgrößen (
6 ) zumindest einige der folgenden Größen verwendet werden: Drehgeschwindigkeit der Kurbelwelle, Klopfsensorsignal, Abgastemperatur, Luft/Kraftstoff-Verhältnis (Lambda), Gehalt an Schadstoffemissionen (NOx, HC), Brennraumdruck. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als führende Ausgangsgröße das Klopfsensorsignal verwendet wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Regelung der prozessbeeinflussenden Stellgrößen (
2 ) zusätzlich zu den Ausgangsgrößen (6 ) des modellierten Verbrennungsprozesses (4 ) auch Ausgangsgrößen (5 ) des realen Verbrennungsprozesses (3 ) verwendet werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Regelkriterium für die Regelung der prozessbeeinflussenden Stell größen (
2 ) zumindest einige der folgenden Kriterien verwendet werden: Wirkungsgrad des Verbrennungsprozesses, Schutz der Brennkraftmaschine, Laufruhe, Geräuschentwicklung, Schadstoffemissionen, Kraftstoffverbrauch. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsgrößen (
5 ,6 ) sowohl des realen wie auch modellierten Verbrennungsprozesses (3 ,4 ) einem Regler (9 ) zugeführt werden, der anhand von den Regelkriterien entsprechenden Sollwertvorgaben die prozessbeeinflussenden Stellgrößen (2 ) regelt. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorsteuerung (
1 ) für die prozessbeeinflussenden Stellgrößen (2 ) vorgesehen wird.
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