Die Erfindung betrifft eine Gewinnungsvorrichtung mit wenig
stens einem drehend angetriebenen, schlagüberlagerten Gewin
nungswerkzeug, insbesondere zum Hereingewinnen von Hartgestein
wie Platinerz, mit einer drehbar in einem Gehäuse abgestützten
Hülse, in deren Hülsenbohrung eine Exzenterwelle, die an einem
Exzenterwellenende mit dem Gewinnungswerkzeug verbunden ist,
exzentrisch zur Hülsenachse und um die Exzenterwellenachse
drehbar gelagert ist, mit einem Antrieb, dessen Antriebswelle
mit der Hülse gekoppelt ist, und mit einer Einrichtung zum
Einleiten einer Rotation in die Exzenterwelle.
Eine dem Oberbegriff von Anspruch 1 zugrundeliegende Gewin
nungsvorrichtung ist aus der EP 1 138 869 A2 bekannt. Bei der
gattungsgemäßen Gewinnungsvorrichtung ist die Exzenterwelle in
einer mit dem Antrieb antreibbaren Hülse gelagert, welche an
ihrem Kopf die Werkzeuge trägt. Die Hülse ist mittig zwischen
ihren Lagern mit einem auf die Werkzeuge abgestimmten Gegenge
wicht ausgewuchtet. Zur Verstärkung der Lagerung der Exzenter
welle in der Hülse, insbesondere bezüglich der über die Exzen
terwelle aufgebrachten Schlagüberlagerung, ist in einem kopf
seitigen Hülsenabsatz ein zusätzlich verstärkendes Lager ange
ordnet. Das Aufbringen der Rotation in die Exzenterwelle er
folgt bei der Vorrichtung nach der gattungsgemäßen EP 1 138 869 A2
mit einem gesonderten Antrieb für den Exzenter. Für die
Kopplung des gesonderten Antriebs mit der Exzenterwelle werden
verschiedene Konzepte vorgeschlagen. Ein Konzept sieht dabei
als Einrichtung ein Untersetzungsgetriebe vor, welches einen
zentrisch mit der Antriebswelle des Antriebs am Gehäuse gela
gerten Außenzahnkranz aufweist, der über den Innenzahnkranz
eines mit der Exzenterwelle verbundenen Hohlrades die Exzen
terwelle antreibt. Bei diesem System sind zwei getrennte An
triebe für die Exzenterwelle und die Hülse vorhanden und die
Drehrichtung und Drehzahl der Exzenterwelle kann eingestellt
werden. Ein alternatives Konzept umfaßt eine mit der Hülse an
triebsgekoppelte Antriebswelle eines Antriebs sowie ein
axialdruckaufnehmendes, hydrostatisches Gleitlager am Exzen
terwellenende. Bei diesem Konzept ist die Exzenterwellendreh
zahl mit der exzenterinduzierten Selbstabrolldrehzahl iden
tisch und kann allenfalls über das hydrostatische Gleitlager
in Grenzen beeinflußt werden. Bei einem dritten System erfolgt
die Einleitung der Rotation in die Exzenterwelle von außen
über Kardan, Mitnehmer oder ein Zahnradpaar.
Um mit den schlagüberlagerten Gewinnungswerkzeugen auch Hart
gestein wie Platinerz abbauen zu können, sind hohe Werkzeugum
fangsgeschwindigkeiten und mithin auch vergleichsweise hohe
Drehzahlen der Exzenterwelle erforderlich. Die Verwendung ei
nes zweiten, separaten Antriebs wie beim gattungsgemäßen Stand
der Technik trägt diesem Anforderungsprofil zwar Rechnung,
geht jedoch zu Lasten der Kompaktheit der Gewinnungsvorrich
tung aufgrund des erforderlichen zusätzlichen Bauraums für den
zweiten Antrieb. Die Einkopplung der Rotation des zweiten An
triebs in das exzentrisch relativ zum Gehäuse sich bewegende
Exzenterwellende wird mit den in der Entgegenhaltung skizzier
ten Konzepten nicht entsprechend dem Anforderungsprofil an
ausreichend hohe Drehzahlen und ein ausreichend hohes, über
tragbares Drehmoment gelöst.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gewinnungsvorrichtung zu
schaffen, die bei kompaktem Aufbau mit einem einzigen Antrieb
auskommt und hohe Werkzeugumlaufgeschwindigkeiten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit der in Patentanspruch 1 angegebenen Er
findung gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Ein
richtung zum Einleiten einer Rotation in die Exzenterwelle ein
außerhalb der Hülse angeordnetes Zykloidengetriebe umfaßt,
dessen Ein- und Ausgangswelle aus der Exzenterwelle besteht.
Ein Zykloidengetriebe hat definitionsgemäß eine Kurvenscheibe
mit einer zykloidischen Verzahnung bzw. Kontur am Außenumfang,
die in einem Außenring umläuft, der konzentrisch angeordnete
Rollenkörper aufweist, die mit der zykloidischen Scheibenkon
tur über Formschluß zusammenwirken. Die exzentrisch in der
Hülse umlaufende Exzenterwelle bewirkt eine Planetenbewegung
der Kurvenscheibe im Außenring, wobei bzw. wodurch sich die
Kurvenscheibe mit den zykloidischen Kurvenabschnitten an den
konzentrisch angeordneten und Außenrollen bildenden Rollenkör
pern des Außenrings abwälzt und hierdurch in eine Rotation um
ihre eigene Achse versetzt wird. Diese Rotation ist entgegen
gesetzt zu der über die Hülse auf die Exzenterwelle ausgeübten
Drehrichtung. Wie an sich für Zykloidengetriebe bekannt, führt
dabei die Abrollbewegung der Kurvenscheibe an den Rollenkör
pern bei jeder vollen Umdrehung der Hülse zu einer Bewegung
der Kurvenscheibe um einen zykloidischen Kurvenabschnitt wei
ter im Außenring. Die Rotation der Kurvenscheibe um ihre Achse
kann in die Exzenterwelle eingeleitet werden, um deren Rotati
on um die eigene Achse zu erzeugen. Die Exzenterwelle bildet
daher bei dem erfindungsgemäß verwendeten Zykloidengetriebe
einerseits dessen Eingangswelle, und zwar mit ihrer der Hül
sendrehzahl entsprechenden Umlaufgeschwindigkeit, und anderer
seits auch dessen Ausgangswelle, nämlich mit der Drehzahl um
die Exzenterwellenachse. Das Übersetzungsverhältnis zwischen
der Drehzahl der Hülse und der Rotationsdrehbewegung der Ex
zenterwelle um ihre eigene Achse ist von der Anzahl der Kur
venabschnitte der Kurvenscheibe abhängig. Die besonderen Vor
teile des Zykloidengetriebes sind desweiteren, daß mit einem
Zykloidengetriebe ein deutlich höheres Drehmoment als bei her
kömmlichen Zahnradgetrieben in die Exzenterwelle übertragen
werden kann, da, im Gegensatz zu Zahnradgetrieben, beim Zy
kloidengetriebe jederzeit mehrere zykloidische Kurvenabschnit
te in Kontakt mit den Rollenkörpern sind. Mit dem Zykloidenge
triebe kann daher das Drehmoment, trotz der in die Exzenter
welle aufgrund der Schlagüberlagerung der Werkzeuge eingelei
teten Stöße, mit deutlich höherer Überlastsicherheit übertra
gen werden. Ferner sorgt das Zykloidengetriebe für einen
Drehantrieb der Exzenterwelle, obwohl insgesamt nur ein elek
trische Leistung aufnehmender Antrieb vorhanden ist.
In der bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Gewin
nungsvorrichtung ist dem Zykloidengetriebe eine Überlastkupp
lung zugeordnet, um das Zykloidengetriebe und den Antrieb vor
Überlastung zu schützen und ggf. die Drehzahl der Exzenterwel
le um ihre eigene Achse bzw. das Drehmoment begrenzen zu kön
nen. Die Überlastkupplung kann hierbei insbesondere von einer
als Bremse wirkenden Rutschkupplung gebildet werden. In Abhän
gigkeit vom Aufbau des Zykloidengetriebes kann hierbei die
Rutschkupplung radialwirkend oder axialwirkend sein.
Bei einem ersten, erfindungsgemäßen Aufbau des Zykloidenge
triebes weist dieses wenigstens eine drehfest mit der Exzen
terwelle verbundene, am Außenumfang zykloidische Kurvenscheibe
auf, die in einem Außenring umläuft, der mit konzentrisch an
geordneten Rollenlagern als Außenrollen versehen ist. Die zy
kloidische Kontur am Außenumfang der Kurvenscheibe unterteilt
die Kurvenscheibe in Kurvenabschnitte mit zykloidischer Kon
tur, wobei jeder Kurvenabschnitt einem Zahn einer Zykloiden
verzahnung entspricht. Die Kurvenscheibe dreht sich konzen
trisch um die Achse der Exzenterwelle, während die Rollenlager
des Außenrings konzentrisch um die Hülsenachse angeordnet
sind. Mit den Rollenlagern und der Zykloidengeometrie der Kur
venabschnitte wird eine reine Abwälzbewegung der Kurvenscheibe
im Außenring ohne Gleiten und ohne nennenswerte Reibungsverlu
ste gewährleistet. Die mit dem Zykloidengetriebe bewirkte Ro
tation der Kurvenscheibe wird unmittelbar in die Exzenterwelle
eingeleitet. Bei dem vorgenannten Aufbau des Zykloidengetrie
bes kann die Überlastkupplung dem Außenring zugeordnet sein,
wenn dieser konzentrisch zur Hülsenachse drehbar gelagert ist
und die Überlastkupplung als axiale Bremse wirkt. Der Außen
ring kann hierbei vorzugsweise drehfest mit einem hutförmigen
Trägerelement für federbelastete Reibbeläge verbunden sein,
die mit einstellbarer Anpreßkraft gegen eine mit dem Gehäuse
drehfest verbundene Bremsscheibe anpreßbar sind. Solange kein
Überlastfall vorliegt, steht der Außenring mit den Rollenla
gern fest und das Untersetzungsverhältnis zwischen der Rotati
on der Hülse und dem der Exzenterwelle wird ausschließlich
über die Anzahl der Kurvenabschnitte bestimmt. Im Überlastfall
dreht sich der Außenring mit der umlaufenden Hülse mit, so daß
die Drehzahl der Exzenterwelle um ihre eigene Achse ggf. bis
auf Null absinken kann.
Bei einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform des Zy
kloidengetriebes ist auf der Exzenterwelle wenigstens eine
Kurvenscheibe drehbar gelagert, die am Außenumfang zykloidisch
ist und in einem konzentrisch angeordnete Rollenlager aufwei
senden Außenring umläuft. Die Kurvenscheibe ist ferner mit
Bolzenaussparungen versehen, in die Mitnehmerbolzen einer auf
der Exzenterwelle befestigten Mitnehmerscheibe eingreifen.
Auch bei diesem Aufbau des Zykloidengetriebes wird die Dreh
zahl der Exzenterwelle um ihre eigene Achse von der Drehbewe
gung der Kurvenscheibe um ihre eigene Achse abgeleitet. Die
Übertragung der Drehbewegung der Kurvenscheibe auf die Exzen
terwelle erfolgt mittels einer Mitnehmerscheibe, welche mit
Bolzen versehen ist, die in zugehörige Bolzenaussparungen an
der Kurvenscheibe eingreifen. Die Bolzenaussparungen und die
Bolzen können jeweils konzentrisch um die Drehachse der Mit
nehmerscheibe bzw. Kurvenscheibe angeordnet sein und/oder auf
die Bolzen können Rollen oder Wälzkörper aufgesteckt sein, um
auch hier die Drehmomentübertragung als rein abwälzende Bewe
gung erfolgen zu lassen.
Bei dem zweiten erfindungsgemäßen Aufbau eines Zykloidenge
triebes ist die Überlastkupplung vorzugsweise der Mitnehmer
scheibe zugeordnet. In besonders einfacher Ausgestaltung kann
hierbei die Überlastkupplung aus dem Spannsatz, mit dem die
Mitnehmerscheibe auf der Exzenterwelle befestigt ist, beste
hen. Der Spannsatz kann hierzu vorzugsweise zwischen einem
axialen Trommelfortsatz der Mitnehmerscheibe und der Außensei
te der Exzenterwelle angeordnet sein und eine radiale Bremse
bilden. Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die
Mitnehmerscheibe drehbar an der Exzenterwelle abgestützt sein
und mit dem Exzenterwellenende ist eine als axiale Bremse wir
kende Kupplungsanordnung als Überlastkupplung verbunden, die
federbelastete, gegen die Rückseite der Mitnehmerscheibe ge
drückte Reibbeläge umfaßt. Um den Schaltpunkt der Überlast
kupplung einstellen zu können, können die Federn der Überlast
kupplung Tellerfedern sein, deren Federkraft mittels Spann
schrauben und Spannscheiben einstellbar ist.
Weiter vorzugsweise kann die Gewinnungsvorrichtung mehrere
Werkzeuge, insbesondere Meißel, aufweisen, die umfangsversetzt
an einem Werkzeugträger befestigt sind, der mit dem Exzenter
wellenende auswechselbar verbunden ist. Ein vergleichsweise
einfacher Aufbau ergibt sich, wenn die Anzahl der Rollenkörper
die Anzahl der Kurvenabschnitte um genau einen übersteigt.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung, in
der schematisch die Arbeitsweise und der Aufbau der erfin
dungsgemäßen Gewinnungsvorrichtung dargestellt sind, erläu
tert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 schematisch das Funktionsprinzip der Platinerz
gewinnung mit einer schlagüberlagerte, über ein
Zykloidengetriebe drehangetriebene Werkzeuge
aufweisenden Gewinnungsvorrichtung,
Fig. 2 schematisch die wesentlichen Bestandteile eines
Zykloidengetriebes,
Fig. 3 schematisch einen Längsschnitt durch eine Gewin
nungsvorrichtung mit einem Zykloidengetriebe und
einer Überlastkupplung gemäß einer ersten Aus
führungsform,
Fig. 4 schematisch einen Längsschnitt durch eine Gewin
nungsvorrichtung mit einem Zykloidengetriebe und
einer Überlastsicherung gemäß einer zweiten Aus
führungsform und
Fig. 5 ein alternatives Ausführungsbeispiel für eine
Überlastsicherung des Zykloidengetriebes aus
Fig. 4.
In Fig. 1 ist eine insgesamt mit 10 bezeichnete Gewinnungsvor
richtung gezeigt, die mit einem schlagüberlagerten und sich
drehenden Werkzeug 1 an der Abbaufront 2 eines Platinerzstre
bes 3 Gesteinsbrocken löst, um diese hereinzugewinnen. Das
Werkzeug 1, welches von einem Meißel wie einem Rollenmeißel
gebildet werden kann, ist an einem um die Mittelachse ME einer
Exzenterwelle 4 rotierenden Werkzeugträger 5 befestigt und
führt bei der Rotation der Gewinnungsvorrichtung 10 eine
schlagüberlagerte wellenförmige Abbaubewegung aus, wie mit den
verschiedenen Abbaufronten 2, 2', 2" veranschaulicht ist. Die
wellenförmige, schlagüberlagerte Bewegung der Meißelspitzen
der Werkzeuge 1 wird über die exzentrische Lagerung der Exzen
terwelle 4 in der Hülsenbohrung einer Hülse 6 erzielt, die
über einen in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellten, schnellau
fenden Antrieb, wie noch erläutert werden wird, angetrieben
werden kann. Die Rotation der Hülse 6 um die Hülsenmittelachse
MH führt zu einer exzentrischen Umlaufbewegung der Exzenterwel
le 4 um die Hülsenmittelachse MH, so daß das an dem Werkzeug
träger 5 befestigte Werkzeug 1 schlagweise auf die Abbaufront
2 zu bzw. von dieser wegbewegt wird. Um nun die Schlagbewegung
des Werkzeugs 1 mit einer Rotationsbewegung zu überlagern, ist
der Exzenterwelle 4 konzentrisch die Kurvenscheibe 7 eines
insgesamt mit 20 bezeichneten Zykloidengetriebes zugeordnet.
Wie die Fig. 1 und 2 gut erkennen lassen, hat die Kurvenschei
be 7 am Außenumfang 8 eine zykloidische Kontur bzw. eine re
gelmäßige Zykloidenverzahnung mit zueinander gleich ausgebil
deten, aneinander anschließenden Kurvenabschnitten 9, 9', 9",
9''' etc.. Die Kurvenscheibe 7 ist innerhalb eines Außenrings
11 angeordnet, der konzentrisch um die Hülsenachse MH angeord
net ist und konzentrisch um diese mit Rollenkörpern 12 verse
hen ist, die mit den Kurvenabschnitten 9, 9', 9", 9''' zusam
menwirken. Aufgrund der Umlaufbewegung der drehangetriebenen
Hülse 6 läuft die Kurvenscheibe 7 innerhalb des Außenrings 11
um und wälzt sich hierbei mit den Kurvenabschnitten 9, 9',
9", 9''' an den Rollenkörpern 12 ab. Die Richtung der Umlauf
bewegung der Kurvenscheibe 7 im Außenring 11 entspricht der
Drehrichtung H der Hülse 6. Die Kurvenscheibe 7 ist im Durch
messer kleiner als der Durchmesser des von den Rollenkörpern
12 gebildeten Kreis und im gezeigten Ausführungsbeispiel hat
die Kurvenscheibe 7 einen Kurvenabschnitt 9 weniger, als der
Außenring 11 Rollenlager 12 aufweist. Mit jeder Umdrehung der
Hülse 6 in Drehrichtung H vollzieht die in dieser exzentrisch
gelagerte Exzenterwelle 4 ebenfalls eine Umlaufbewegung, wobei
sie sich mit den Kurvenabschnitten 9, 9', 9", 9''' an den
Rollenkörpern 12 abwälzt und sich aufgrund der Abwälzbewegung
gegenüber der Ausgangslage um einen Kurvenabschnitt 9, 9",
9''' entgegen der Drehrichtung H der Hülse 6 bewegt. Diese mit
dem Zykloidengetriebe 20 zwangsweise erzielte Rotation der
Kurvenscheibe 7 in entgegengesetzter Richtung wird nun in die
Exzenterwelle 4 eingeleitet, die hierdurch in eine Rotation in
Pfeilrichtung E um die Exzenterwellenachse ME versetzt wird.
Die Rotation der Exzenterwelle 4 in Gegenrichtung zur Dreh
richtung H der Hülse 6 erfolgt mit einem Untersetzungsverhält
nis ins Langsame, welches von der Anzahl der Kurvenabschnitte
9 der Kurvenscheibe 7 bestimmt wird. Die Exzenterwelle 4 bil
det sowohl die Eingangswelle für das Zykloidengetriebe 20 als
auch deren Ausgangswelle, wobei die Eingangsdrehzahl des Zy
kloidengetriebes dem exzentrischen Umlauf der Exzenterwelle 4
und die Ausgangsdrehzahl des Zykloidengetriebes 20 der Eigen
rotation der Exzenterwelle 4 um die Exzenterwellenachse ME ent
spricht. Die Fig. 1 und 2 verdeutlichen, daß die Kurvenscheibe
7 in jeder Stellung mit mehreren Kurvenabschnitten 9, 9', 9",
9''' an den Rollenkörpern 12 des Außenrings 11 anliegt und nur
wenige Kurvenabschnitte, wie der Kurvenabschnitt 9"", keine
Kräfte übertragen. Mit dem Zykloidengetriebe 20 kann daher ein
hohes Drehmoment gleichmäßig übertragen werden, so daß die
Kraftübertragung im Vergleich zu Zahnradgetrieben schon bei
Einsatz einer einzelnen Kurvenscheibe wesentlich verbessert
ist. Die Kraftübertragung läßt sich durch den Einsatz mehrerer
Kurvenscheiben verbessern und die Belastung jeder Kurvenschei
be dabei verringern. Die Schlagwirkung der Werkzeuge 1 kann
über den Durchmesser und/oder die Exzentrizität der Exzenter
welle 4 relativ zur Hülsenachse MH nach dem Anforderungskatalog
für die Gewinnungsvorrichtung abgestimmt werden.
Fig. 3 zeigt schematisch in Schnittansicht eine mit einem Zy
kloidengetriebe 20 gemäß einer ersten Ausführungsform versehe
ne Gewinnungsvorrichtung 10, wobei dieselben Bezugszeichen wie
bei der Prinziperläuterung anhand der Fig. 1 und 2 verwendet
werden. In einem Gehäuse 21 ist mittels werkzeugseitiger Rol
lenlager 22 und antriebsseitiger Pendelrollenlager 23 eine
Hülse 6 drehbar gelagert, die werkzeugseitig einen Hülsenab
satz 24 aufweist und antriebsseitig mit einer Zahnradtrommel
25 drehfest verbunden ist. Die Hülse 6 wird mittels eines auf
der Antriebswelle 15 eines schnellaufenden Antriebs 16 sitzen
den Zahnrad 17 angetrieben, welches mit seiner Außenverzahnung
in die Außenverzahnung der Zahnradtrommel eingreift. Die Hülse
rotiert im Betrieb der Gewinnungsvorrichtung 10 um die Hül
senachse MH, die mit der Gehäuseachse des Gehäuses 21 zusammen
fällt.
In der Hülsenbohrung der Hülse 6 ist exzentrisch eine Exzen
terwelle 4 mittels eines werkzeugseitigen, in dem Hülsenabsatz
24 exzentrisch sitzenden Pendelrollenlagers 26 und einem ex
zentrisch in der Zahnradtrommel 25 sitzenden Pendelrollenla
gers 27 gelagert. Die Lagerung bewirkt, daß die Exzenterwelle
um die Exzenterwellenachse ME rotieren kann, während sie mit
der Umlaufbewegung der Hülse 6 umläuft. Am in Fig. 3 linken
Exzenterwellenende 28 ist stirnseitig ein Werkzeugträger 5
mittels Schrauben 29 befestigt, an dem die Werkzeuge 1 aus
tauschbar befestigt werden können. Zwischen der Stirnseite des
Gehäuses 21 und der Rückseite des Werkzeugträgers 5 sowie zwi
schen einem den Hülsenabsatz 24 stirnseitig schließenden La
gerring 29 und der Rückseite des Werkzeugträgers 5 sind Dicht
lippen 30, 31 angeordnet, die den Innenraum des Gehäuses 21
gegenüber der Gehäuseaußenseite abdichten. Zur Auswuchtung der
Hülse 6 ist, angepaßt an die Position der Hülsenbohrung und
das Gewicht der Exzenterwelle, am Hülsenabsatz 24, mithin nahe
am Werkzeug 1 bzw. dem vorderen Exzenterwellenende, ein Gegen
gewicht 34 befestigt.
Am anderen Exzenterwellenende 32 innerhalb des Gehäuses 21 und
außerhalb der Hülse 6 sowie der mit dieser fest verbundenen
Hülsentrommel 25 ist das Zykloidengetriebe 20 gemäß einem er
sten Ausführungsbeispiel angeordnet. Im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 weist das Zykloidengetriebe 20 eine drehfest auf
dem Wellenabsatz des Exzenterwellenendes 32 sitzende Kurven
scheibe 7 auf, die mit einer Zykloidenkontur bzw. -verzahnung
am Außenumfang 8 versehen ist. Die Kontur der Zykloidenverzah
nung mit den zykloidischen Kurvenabschnitten 9 kann beispiel
haft den Fig. 1 und 2 entnommen werden. Die Kurvenscheibe 7
läuft innerhalb eines Außenrings 11 um, der mit Rollenlagern
12 als Wälzkörper für die Kurvenabschnitte 9 versehen ist, wo
bei die Rollenkörper 12, wie weiter oben erläutert, umfangs
verteilt auf einer Kreisbahn angeordnet sind. In das in Fig. 3
obere Rollenlager 12 greift einer der Kurvenabschnitte der
Kurvenscheibe 7 ein, während das untere Rollenlager 12' unbe
lastet ist und frei liegt.
Der die Rollenlager 12 tragende Außenring 11 ist konzentrisch
zur Hülsenachse MH angeordnet und kann drehfest mit dem Gehäuse
21 des Gewinnungswerkzeugs 10 verbunden sein. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel jedoch ist dem Zykloidengetriebe 20 eine
insgesamt mit 40 bezeichnete Überlastkupplung zugeordnet, wel
che als Axialbremse ausgelegt ist und den Außenring 11, der
auf nicht gezeigte Weise drehbar im Gehäuse 21 gelagert ist,
in einer Position festhält. Hierzu umfaßt die Überlastkupplung
40 ein drehfest mit dem Außenring 11 verbundenes, beispiels
weise verschraubtes hutförmiges Trägerelement 41, welches ei
nen scheibenförmigen Teil 42 hat, der rückseitig mit Reibbelä
gen 44 versehen ist, und einen trommelförmigen Teil 43 hat, an
welchem sich ein Tellerfederpaket 45 abstützt, welches eine
mit einem zweiten Reibbelag 46 versehene Druckplatte 47 gegen
eine Bremsscheibe 48 andrückt. Die topfförmige Bremsscheibe 48
ist drehfest mit dem Gehäuseende 33 des Gehäuses 21 ver
schraubt. Die Federkraft des Tellerfederpaketes 45 wirkt in
Richtung auf den ersten Reibbelag 44, so daß das Trägerelement
41 mit einer mittels der Spannschrauben 49 und dem Spannteller
50 einstellbaren, über die Reibbeläge 44, 46 übertragenen An
preßkraft an der Bremsscheibe 48 festgehalten wird; mit der
selben Kraft bzw. demselben Bremsmoment wird mithin auch der
drehbar gelagerte Außenring 11 festgehalten. Falls ein über
die Exzenterwelle 4 in die Kurvenscheibe 7 eingeleitetes und
auf die Rollenlager 12 des Außenrings 11 übertragenes Drehmo
ment das eingestellte Bremsmoment übersteigt, kann sich das
Trägerelement 41 relativ zur Bremsscheibe 48 bewegen. Hier
durch dreht sich der Außenring 11 relativ zum Gehäuse 21 und
mit der Umlaufbewegung der Kurvenscheibe 7 mit, wodurch die
Drehzahl der Exzenterwelle 4 sinkt. Die Überlastkupplung 40
kann nach dem gleichen Prinzip auch zur Einstellung der Dreh
zahl der Exzenterwelle 4 eingesetzt werden, sofern der Schlupf
zwischen der Bremsscheibe und dem Trägerelement geregelt wird.
Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für eine Gewin
nungsvorrichtung 110 mit einem Zykloidengetriebe 120 gemäß ei
ner zweiten Ausführungsform. Identische und ähnliche Bauteile
sind mit um 100 erhöhten Bezugszeichen versehen. Die drehbare
Anordnung der Hülse 106 und der Exzenterwelle 104 im Gehäuse
121 ist identisch wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3, so
daß eine nochmalige Erläuterung hier nicht erfolgt. Das an
triebsseitige Exzenterwellenende 132 ist gegenüber dem vorhe
rigen Ausführungsbeispiel bis annähernd ans Gehäuseende 133
des Gehäuses 121 verlängert. Das Exzenterwellenende 132 trägt
außerhalb des von der Zahnradtrommel 125 gebildeten Hülsenen
des der Hülse 106 eine Kurvenscheibe 107, die über einen Wälz
lagerring 113 drehbar auf der Exzenterwelle 104 bzw. dem Ex
zenterwellenende 132 gelagert ist. Auch die Kurvenscheibe 107
hat eine zykloidische Außenkontur 108 mit einer von Kurvenab
schnitten 109 gebildeten Zykloidenverzahnung, die mit Rollen
lagern 112 zusammenwirken, die an einem Außenring 111 abge
stützt sind. Der Außenring 111 ist fest mit dem Gehäuse 121
verbunden oder er wird von einem Gehäuseflanschring gebildet.
Die Kurvenscheibe 107 läuft, wie unter Bezugnahme auf die Fig.
1 und 2 bereits beschrieben, entsprechend dem Umlauf der Ex
zenterwelle 104 im Außenring 111 um und wälzt sich mit den
Kurvenabschnitten 109 an den Rollenkörpern 112 ab. Hierbei
wird die Kurvenscheibe 107 in Rotation entgegen der Drehrich
tung der Hülse 106 versetzt, deren Drehrichtung mit der Um
laufbewegung der Exzentrität der Exzenterwelle 104 zusammen
fällt. Die Rotation der Kurvenscheibe 107 um die Exzenterwel
lenachse ME, die aufgrund der Abwälzbewegung der Zykloidenver
zahnung an den Rollenkörpern 112 zwangsläufig entsteht, wird
beim Zykloidengetriebe 120 in eine Mitnehmerscheibe 114 einge
leitet und von dieser auf die Exzenterwelle 104 übertragen, so
daß die Exzenterwelle 104, wie weiter oben erläutert, zwangs
weise in Rotation um die Exzenterwellenachse ME versetzt wird,
also drehangetrieben wird. Für die Übertragung weist die Kur
venscheibe 107 konzentrisch um die Exzenterwellenachse ME ange
ordnete Bolzenaussparungen 118 auf, in die Bolzen 119 eingrei
fen, die an dem radialen Teil 151 der Mitnehmerscheibe 114 be
festigt sind. Auf die Bolzen 119 können Wälzkörper aufgesteckt
sein, um die Reibung zwischen den Bolzenaussparungen 118 und
den Bolzen 119 zu verringern. Für den Drehschluß mit der Ex
zenterwelle 104 weist die Mitnehmerscheibe 114 einen sich an
den radialen Teil 151 anschließenden axialen Trommelfortsatz
152 auf, der über einen Spannsatz 153 gegen die Außenseite des
Exzenterwellenendes 132 verspannt ist. Mit dem Spannsatz 153
kann nun eine Überlastkupplung in Gestalt einer radial wirken
den Bremse bewirkt werden, da über den Spannsatz 153 das maxi
male Drehmoment, welches von der Mitnehmerscheibe 114 in das
Exzenterwellenende 132 eingeleitet werden kann, voreinstellbar
ist. Der Spannsatz 153 kann beispielsweise keilförmige Spann
ringe 154, 155 umfassen, deren Abstand über nicht gezeigte
Schrauben veränderbar ist und die mit kegelförmigen Buchsen
156, 157 zum Verspannen der Mitnehmerscheibe 114 am Exzenter
wellenende 132 zusammenwirken. Auch hier kann der Reibschluß
durch Reibbeläge od. dgl. verstärkt werden.
Fig. 5 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel für eine Si
cherheitskupplung 240, die einem Zykloidengetriebe 220 zuge
ordnet ist, welches eine auf der Exzenterwelle 204 über einen
Lagerring 213 gelagerte Kurvenscheibe 207 und einen Außenring
211 mit Rollenkörpern 212 aufweist und im Aufbau dem Zykloi
dengetriebe nach Fig. 4 entspricht. Die Kurvenscheibe 207
weist Bolzenaussparungen 218 auf, in die Mitnehmerbolzen 219
eingreifen, die konzentrisch und drehfest in einer Mitnehmer
scheibe 214 befestigt sind. Die Mitnehmerscheibe 214 hat am
Innenumfang eine Buchse 260, mit der die Mitnehmerscheibe 214
mit geringem Spiel auf einem Absatz des Exzenterwellenendes
232 sitzt. Die Mitnehmerscheibe 214 umfaßt einen Scheibenteil
261, an dessen Vorderseite die Mitnehmerbolzen 219 vorragen
und gegen dessen Rückseite eine mit Reibbelägen 244 versehene
Druckplatte 263 anliegt. Die Druckplatte 263 wird mittels Tel
lerfedern 265 gegen die Rückseite des Scheibenteils 261 ange
preßt, wobei die Federkraft der Tellerfedern 265 über Spann
schrauben 266, einen axial verschiebbaren Spannteller 268 und
eine Spannsscheibe 267 eingestellt werden kann, die drehfest
auf einem Keilwellenabschnitt 234 am Exzenterwellenende 232
befestigt ist. Auch hier wirkt die Überlastkupplung 240 als
Rutschkupplung und bei Übersteigern eines über die Tellerfe
dern 265 eingestellten Drehmomentes wird die Kraftübertragung
von der Mitnehmerscheibe 214 auf die Exzenterwelle 204 unter
brochen, so daß deren Drehzahl sinkt.
Für den Fachmann ergeben sich aus der vorhergehenden Beschrei
bung eine Reihe von Abweichungen, die in den Schutzbereich der
Ansprüche fallen sollen. Die Anordnung und der Aufbau einer
Überlastkupplung ist nur beispielhaft und für den Fachmann er
geben sich ohne weiteres weitere Modifikationen. In den Figu
ren ist jeweils nur eine Kurvenscheibe gezeigt, es können je
doch auch mehrere Kurvenscheiben vorhanden sein. In den
Schutzbereich der Patentansprüche sollen desweiteren auch an
dere Bauformen für Zykloidengetriebe fallen, soweit diese die
Exzenterwelle sowohl als Eingangs- als auch als Ausgangswelle
verwenden und das Zykloidengetriebe in Zusammenhang mit
schlagüberlagerten Werkzeugen und -vorrichtungen verwendet
wird.