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Die Erfindung betrifft ein Möbelscharnier mit einem Anschlag, dem ein Scharniertopfelement mit einem Scharniertopf und zumindest ein Befestigungselement, insbesondere eine Klemmbacke eines Spreizelements oder ein Befestigungszapfen, zur Befestigung des Anschlags an einem Möbelstück zugeordnet ist, mit zumindest einem Betätigungselement, welches in Wirkverbindung zu dem Befestigungselement steht, und mit einem Scharnierarm, welcher über eine Gelenkverbindung klappbar mit dem Scharniertopfelement verbunden ist.
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Ein solches Möbelscharnier ist aus der Schrift
EP 1 643 061 A1 bekannt. Das Möbelscharnier ist mit einem Scharniertopf in einer Bohrung eines Möbelstücks festgelegt. Seitlich zum Scharniertopf ist ein Flansch angeordnet. An dem Flansch sind seitlich vom Scharniertopf zwei Bolzen drehbar gelagert. Die Bolzen tragen einseitig schräg angeordnete, überstehende Verankerungsrippen und ragen neben dem Scharniertopf in die Bohrung des Möbelstücks. Die Drehachse der Bolzen liegt in Richtung der Längsachse der Bohrung. Außerhalb der Bohrung ist jeder Bolzen mit einem oberhalb des Flansches angeordneten Betätigungshebel verbunden. In einer ersten Montagestellung der Betätigungshebel zeigen die Verankerungsrippen der Bolzen nach innen zum Scharniertopf hin. Zum Festlegen des Möbelscharniers in der Bohrung werden die Betätigungshebel in eine zweite Stellung geschwenkt. Dadurch werden die Bolzen derart gedreht, dass die Verankerungsrippen in die Bohrungswand einschneiden. Durch die schräge Anordnung der Verankerungsrippen wird dabei der Scharniertopf in die Bohrung gezogen. Das Möbelscharnier kann somit werkzeuglos an einem Möbelstück angebracht werden. Nachteilig ist die schlechte Handhabbarkeit der vergleichsweise flach ausgeführten Betätigungshebel. Dabei ist eine flache Ausführung der Betätigungshebel erwünscht, damit diese an der Möbelfläche nicht zu weit hervorsteht.
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Die Schrift
EP 0 552 607 B1 offenbart einen Scharniertopf, der in einer Montagebohrung eines Möbelteils festgelegt werden kann. Der Scharniertopf weist ein Verankerungsteil und ein daran drehbar gehaltenes Topfteil auf. Die Festlegung des Scharniertopfes erfolgt über Klemmbacken. Zur Montage des Scharniertopfes wird das Verankerungsteil in die Montagebohrung eingeführt und das Topfteil, an dem ein Scharnierarm befestigt ist, wird um eine entlang der Mittelachse der Montagebohrung verlaufenden Drehachse von einer ersten Lage in eine zweite Lage gedreht. Dadurch drücken Spreizteile die Klemmbacken an die Bohrung, wodurch der Verankerungsteil mit dem Topfteil fest in der Möbeltüre verankert wird. Der Scharniertopf kann somit ohne benötigtes Werkzeug montiert werden. Um ein versehentliches Lösen des Scharniertopfes zu vermeiden ist eine Arretierung vorgeschlagen, bei der ein von einer Feder beaufschlagter Druckknopf in einem Positionierzapfen gelagert ist, der in einer Verriegelungsstellung in eine korrespondierende Öffnung einrastet. Nachteilig ist der aufwändige Aufbau der Klemmeinrichtung. Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, dass der Scharniertopf bei der Montage nicht in Richtung der Montagebohrung gezogen und damit in seiner Position eindeutig festgelegt wird. Die aufwändige erforderliche Arretierung stellt einen weiteren Nachteil dar.
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Aus der
EP 1 205 673 B1 ist ein Scharniertopf als Teil eines Möbelscharniers bekannt, der in einer entsprechenden Bohrung in einer Möbeltür montiert werden kann. An einem seitlich des Scharniertopfes angeordneten, flanschförmigen Teil sind Spreizdübel angebracht, welche in entsprechende Bohrungen in der Möbeltür eingelassen und dort durch Spreizen verankert werden. Dazu ist in dem Spreizdübel ein sich zum Ende hin keilförmig verbreiternder Stift angeordnet, der durch Drehung um seine Mittellängsachse die Spreizung des Spreizdübels bewirkt. Der Stift trägt dazu an seinem freien Ende ein Ritzel, in das eine Zahnstange eingreift. Die Zahnstange ist mit einer auf dem flanschförmigen Teil linear beweglich gelagerten Deckplatte verbunden. Durch Verschieben der Deckplatte wird auf Grund des Eingriffs der Zahnstange in das Ritzel der Stift gedreht und der Spreizdübel gespreizt. Nachteilig hierbei ist die auf Grund der geringen Bauhöhe der Deckplatte geringe Angriffsfläche, über die die erforderliche Kraft zur manuellen Verschiebung der Deckplatte und Drehung der beiden Stifte eingebracht werden kann.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Möbelscharnier bereitzustellen, welches eine werkzeuglose Montage des Möbelscharniers an einem Möbelstück bei gleichzeitig einfacher Handhabung erlaubt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass das zumindest eine Betätigungselement derart in der Bewegungsrichtung des Scharnierarms angeordnet ist, dass es beim Einklappen des Scharnierarms in den Scharniertopf von dem Scharnierarm von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung bewegt wird. Das Möbelscharnier kann so in der ersten Stellung des Betätigungselements in entsprechende Bohrungen eines Möbelstücks eingeführt und in einer zweiten Stellung des Betätigungselements an dem Möbelstück festgelegt werden. Der Scharnierarm erhält die Zusatzfunktion eines Betätigungswerkzeugs. Auf diese Weise ist eine werkzeuglose Befestigung des Möbelscharniers an dem Möbelstück möglich.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass der Scharnierarm im Anschluss an eine äußere Gelenkverbindung einen äußeren Scharnierlenker aufweist, dass der Scharnierlenker beim Einklappen des Scharnierarms derart in den Scharniertopf eingeklappt wird, dass eine dem Scharniertopf zugewandte Betätigungsfläche des Scharnierlenkers gegenüber einem Topfboden des Scharniertopfes positioniert ist und dass das Betätigungselement derart in der Bewegungsrichtung des Scharnierlenkers angeordnet ist, dass es beim Einklappen des Scharnierarms von der Betätigungsfläche des Scharnierlenkers von der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt wird. Der Scharnierlenker führt eine in den Scharniertopf gerichtete Schwenkbewegung um seine Drehachse aus. Die Bewegung des Scharnierlenkers ist dabei so ausgerichtet, dass sowohl außerhalb wie innerhalb des Scharniertopfes angeordnete Betätigungselemente verstellt werden können.
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Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass das Betätigungselement als ein schwenkbar und beidseitig in gegenüberliegenden Topfseitenwänden des Scharniertopfes gelagerter Bügel ausgeführt ist, dass eine Drehachse des Betätigungselements quer zur Bewegungsrichtung des Scharnierarms und/oder des Scharnierlenkers ausgerichtet ist und dass der Bügel in der ersten Stellung zur Öffnung des Scharniertopfes und in der zweiten Stellung zum Topfboden des Scharniertopfes hin ausgerichtet ist. Das Betätigungselement ist somit vollständig in dem Scharniertopf angeordnet, außerhalb des Scharniertopfes sind keine zusätzlichen Betätigungselemente erforderlich. Durch die Betätigung des Betätigungselements mit dem Scharnierhebel wird dennoch eine einfache, werkzeuglose Handhabung erreicht. Die Schwenkbewegung des Betätigungselements ist an die Bewegung des Scharnierlenkers beim Einklappen in den Scharniertopf angepasst, so dass das Betätigungselement leichtgängig und ohne zu verklemmen von seiner ersten in die zweite Stellung verdreht werden kann. Der Bügel ist in der zweiten Stellung am Topfboden entlang ausgerichtet, so dass der Innenraum des Scharniertopfes zur Aufnahme des vorderen Abschnitts des Scharnierarms frei bleibt. Da außerhalb des Scharniertopfes keine Betätigungselemente erforderlich sind, kann ein versehentliches Lösen des Möbelscharniers sicher verhindert werden, wodurch zusätzliche Bauteile zur Arretierung der Betätigungselemente eingespart werden können. Weiterhin kann die außerhalb der Bohrung am Möbelstück anliegende Oberfläche des Möbelscharniers einheitlich und durchgängig ohne störende Spalte zu einem Betätigungselement gestaltet werden.
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Ein sicherer Halt des Möbelscharniers an einem Möbelstück kann dadurch erreicht werden, dass der Bügel entlang seiner Drehachse mit zumindest einem in der Topfseitenwand gelagerten Exzenter verbunden ist, dass der Exzenter bei einer Bewegung des Betätigungselements von der ersten in die zweite Stellung eine Hubbewegung eines von außen an dem Scharniertopf anliegenden Klemmbackens bewirkt und dass der Klemmbacken zumindest einen einteilig angeformten Spreizansatz aufweist, welcher beim Übergang von der ersten in die zweite Stellung derart mit dem Scharniertopf zusammenwirkt, dass der Klemmbacken von dem Scharniertopf weg gespreizt wird. Der Scharniertopf des Möbelscharniers wird durch die überlagerte Hub- und Spreizbewegung der Klemmbacke in die Bohrung am Möbelstück gezogen und dort festgelegt. Durch eine entsprechende Ausführung des Exzenters mit einer großen Übersetzung kann auch bei einem vergleichsweise geringen möglichen Verstellweg des Betätigungselements eine ausreichende Hub- und Spreizbewegung erreicht werden, um das Möbelscharnier sicher an dem Möbelstück festzulegen.
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Entsprechend einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass das zumindest eine Betätigungselement als ein in einer Flanschabdeckung des Scharniertopfelements schwenkbar gelagerter Betätigungshebel ausgeführt ist, dass eine Drehachse des Betätigungshebels in Richtung der Flächennormalen der Flanschabdeckung ausgerichtet ist und dass der Betätigungshebel in der ersten Stellung mit seinem von der Drehachse abgewandten Ende in dem Bewegungsbereich des Scharnierarms und/oder des äußeren Scharnierlenkers des Scharnierarms angeordnet ist. Der Betätigungshebel ist somit von der Seite aus in den Bewegungsbereich des Scharnierarms eingebracht. Wird der Scharnierarm zum Scharniertopf hin eingeklappt, so drückt er den Betätigungshebel von der ersten in die zweite Stellung, wodurch das Möbelscharnier über entsprechende Befestigungselemente festgelegt wird. In dieser Ausführungsform ist das zumindest eine Betätigungselement außerhalb des Scharniertopfes angeordnet. Dies erleichtert den Zugang bei der Demontage des Möbelscharniers, bei der der Betätigungshebel von Hand oder mit einem Werkzeug von der zweiten in die erste Stellung zurückbewegt werden muss.
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Ist es vorgesehen, dass der Betätigungshebel eine Drehbewegung auf das Befestigungselement derart überträgt, dass das Befestigungselement gespreizt oder gedreht wird, so können bekannte Befestigungselemente, wie beispielsweise Spreizdübel oder asymmetrisch aufgebaute, zylindrische Befestigungszapfen mit halbseitig angebrachten Klemmrippen, von dem Betätigungshebel bedient werden.
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Der erzielbare Verstellweg der Betätigungselemente ist durch den nutzbaren Bewegungsbereich des Scharnierarms beschränkt. Um dennoch eine ausreichende Verstellung des Befestigungselements zu erreichen, um das Möbelscharnier sicher an dem Möbelstück festzulegen, kann es vorgesehen sein, dass zwischen dem Betätigungselement und dem Befestigungselement ein Getriebe angeordnet ist. Die Übersetzung des Getriebes ist dabei vorteilhaft so gewählt, dass bei der Verstellung des Betätigungselements von der ersten in die zweite Stellung das Befestigungselement die vorgegebene Bewegung zur Festlegung an dem Möbelstück vollzieht.
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Um ein versehentliches Lösen des Möbelscharniers zu vermeiden kann es vorgesehen sein, dass das Betätigungselement in der zweiten Stellung arretiert ist. Das Betätigungselement verbleibt so in der zweiten Stellung, auch wenn der Scharnierarm wieder zurückgeklappt wird. Die Arretierung kann dazu direkt an dem Betätigungselement, aber auch an dem Getriebe, dem Exzenter oder an dem Befestigungselement vorgenommen werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Vorderansicht ein Möbelscharnier in einer ersten Stellung eines Betätigungselements einer Hubanordnung,
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2 in einer Explosionsdarstellung einen Anschlag des Möbelscharniers,
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3 in einer perspektivischen Darstellung das Scharniertopfelement aus 2,
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4 in einer perspektivischen Darstellung ein Spreizelement aus 2,
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5 in einer perspektivischen Darstellung das Spreizelement aus 4 mit einer Anordnung der Klemmbacken, wie sie nach einem Spritzgussprozess vorliegt,
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6 das Betätigungselement für eine Hubanordnung aus 2,
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7 in einer perspektivischen Darstellung den Exzenter der Hubanordnung aus 2,
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8 in einer perspektivischen Schnittdarstellung den Anschlag des Möbelscharniers in einer ersten Stellung einer Hubanordnung,
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9 in einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt des Möbelscharniers in einer Zwischenstellung des Betätigungselements und der Hubanordnung mit einem transparenten Blick in den Scharniertopf,
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10 in einer perspektivischen Ansicht das Möbelscharnier aus 1 in einer zweiten Stellung des Betätigungselements und der Hubanordnung,
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11 in einer perspektivischen Schnittdarstellung den in 8 gezeigten Anschlag des Möbelscharniers in der zweiten Stellung des Betätigungselements und der Hubanordnung,
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12 in einer perspektivischen Ansicht den Anschlag eines Möbelscharniers mit zwei seitlich angeordneten Betätigungselementen in einer ersten Stellung,
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13 den in 12 gezeigten Anschlag in einer perspektivischen Rückansicht,
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14 den in 12 und 13 gezeigten Anschlag in einer Draufsicht mit zwei seitlich angeordneten Betätigungselementen in einer zweiten Stellung und
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15 den in 14 gezeigten Anschlag in einer Rückansicht.
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1 zeigt in einer perspektivischen Vorderansicht ein Möbelscharnier 10 in einer ersten Stellung eines Betätigungselements 40 einer Hubanordnung.
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Dem Möbelscharnier 10 ist ein Scharnierarm 20 und ein Anschlag 11 zugeordnet. Der Scharnierarm 20 ist über ein Gelenk mit dem Anschlag 11 verbunden. Entlang eines Rückenstegs 20.1 des Scharnierarms 20 sind eine Tiefenverstellschraube 21.1, ein Einstellelement 21.2 und eine Auflagenverstellschraube 21.3 angeordnet. Beidseitig zu dem Rückensteg 20.1 schließen sich Seitenschenkel 20.4 an. Der Scharnierarm 20 greift in ein Verbindungselement 30 ein, welches Verbindungshaken 31 aufweist. Zum Gelenk hin geht der Rückensteg 20.1 über einen Übergangsabschnitt 20.2 in einen gegenüber dem Rückensteg 20.1 zurückgesetzten Abschnitt 20.3 über. An den zurückgesetzten Abschnitt 20.3 schließt sich über eine äußere Gelenkverbindung 22 ein äußerer Scharnierlenker 23 an, der zu einem Scharniertopf 52 mit einem Betätigungselement 40 hin ausgerichtet eine Betätigungsfläche 23.1 mit einem Vorsprung 23.2 aufweist. Die äußere Gelenkverbindung 22 ist mit einem äußeren Gelenkbolzen 22.1 als Achse gebildet, welcher in den Seitenschenkeln 20.4 geführt ist. Entsprechend ist ein innerer Gelenkbolzen 24 eines nicht dargestellten inneren Scharnierlenkers in den Seitenschenkeln 20.4 gehalten.
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Dem Anschlag 11 ist ein Scharniertopfelement 50 mit dem Scharniertopf 52 und einer Flanschabdeckung 51 sowie ein Spreizelement 70 zugeordnet, von der in der gewählten Darstellung eine zweite Klemmbacke 72.2 zu erkennen ist.
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Im montierten Zustand sind der Anschlag 11 einer Möbeltür und der Scharnierarm 20 einem Korpus eines in 12 gezeigten Möbelstücks 90 zugeordnet. Dabei greift das Verbindungselement 30 mit den Verbindungshaken 31 in ein nicht dargestelltes Verbindungsstück, welches an dem Korpus befestigt ist, ein. Über die Tiefenverstellschraube 21.1, das Einstellelement 21.2 und die Auflagenverstellschraube 21.3 kann die Möbeltür gegenüber dem Korpus ausgerichtet werden.
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Das Betätigungselement 40 ist Teil einer Hubanordnung. Durch Drehen des Betätigungselements 40 wird eine Hub- und Spreizbewegung der zweiten Klemmbacke 72.2 und einer in 2 gezeigten ersten Klemmbacke 72.1 bewirkt, durch welche der Anschlag 11 an der Möbeltür festgelegt wird.
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2 zeigt den Anschlag 11 des Möbelscharniers 10 in einer Explosionsdarstellung. Dem Anschlag 11 sind das Betätigungselement 40, das Scharniertopfelement 50, zwei Exzenter 60 sowie das Spreizelement 70 zugeordnet. Das Scharniertopfelement 50 ist im Wesentlichen aus einer Flanschabdeckung 51 und dem Scharniertopf 52 gebildet. Bei dem Spreizelement 70 sind die erste Klemmbacke 71.1 und die zweite Klemmbacke 71.2 beweglich mit einem Flansch 71 verbunden. Dabei sind die Klemmbacken 71.1, 71.2 so geformt, dass sie im zusammengebauten Zustand des Möbelscharniers 10 den Scharniertopf 52 zumindest teilweise radial umgreifen. Das Betätigungselement 40 ist derart ausgeführt, dass es im zusammengebauten Zustand vollständig in dem Scharniertopf 52 angeordnet ist.
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3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung das Scharniertopfelement 50 aus 2 mit dem Scharniertopf 52 und der einstückig mit den Scharniertopf 52 verbundenen Flanschabdeckung 51. Das Scharniertopfelement 50 ist aus Metall gefertigt.
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Die Flanschabdeckung 51 ist im Wesentlichen eben mit zwei seitlich des Scharniertopfes 52 angeordneten Auflagebereichen ausgeführt, an denen jeweils eine Werkzeugaussparung 51.1 angebracht ist. Die Flanschabdeckung 51 umfasst in etwa die Hälfte des Umfanges des Scharniertopfes 52. Sie ist nach unten hin geöffnet und bildet dadurch zum Möbelstück 90 hin eine Flanschausnehmung 51.2 aus. Der Scharniertopf 51 ist von Topfseitenwänden 52.4 und einem Topfboden 52.1 mit einem in Form einer Topfrundung 52.5 ausgeführten Übergang gebildet. In dem Topfboden 52.1 ist eine rechteckige Ausnehmung 52.2 vorgesehen. Anschließend zu der Flanschabdeckung 51 sind die Topfseitenwände 52.4 des Scharniertopfes 52 von Anlageflächen 52.3 abgeschlossen, welche in der Ebene der Flanschabdeckung 51 ausgerichtet sind. Auf der der Flanschabdeckung 51 gegenüberliegenden Seite ist ein Gelenkaufnahmegehäuse 56 als Teil des Scharniertopfs 52 angeordnet, dessen Seitenwände ebenfalls durch eine Gehäuserundung 56.1 in den Topfboden 52.1 übergehen. Das Gelenkaufnahmegehäuse 56 weist zur Topföffnung hin eine Gehäuseausnehmung 56.2 auf. An den Topfseitenwänden 52.4 des Gelenkaufnahmegehäuses 56 sind ein äußeres Gelenkstiftlager 54 und ein inneres Gelenkstiftlager 55 in Form von gegenüberliegend angeordneten Durchbrüchen vorgesehen. Zwei weitere gegenüberliegende Durchbrüche bilden Exzenterlager 53.
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Das Scharniertopfelement 50 ist dazu ausgelegt, über die Gelenkstiftlager 54, 55 eine bewegliche Verbindung zu dem Scharnierarm 20 auszubilden. Dabei bildet der Scharniertopf 52 eine Aufnahme für das eine Ende des Scharnierarms 20 bei geschlossener Möbeltür. Bei geöffneter Möbeltür ist der Scharnierarm 20 durch die Gehäuseausnehmung 56.2 des Gelenkaufnahmegehäuses 56 in den Scharniertopf 52 geführt.
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4 zeigt in einer perspektivischen Darstellung das Spreizelement 70 aus 2 mit dem im Wesentlichen eben ausgeführten Flansch 71 und den beiden Klemmbacken 72.1, 72.2. Das Spreizelement 70 ist aus Kunststoff gefertigt. An dem Flansch 71 sind auf jeder Seite jeweils ein Zentrierzapfen 71.1 und eine Ansatzkerbe 71.2 für ein Werkzeug vorgesehen. Die Klemmbacken 72.1, 72.2 sind, ausgehend von ihren Oberseiten, über Filmscharniere 73 mit dem Flansch 71 verbunden. Die Filmscharniere 73 weisen dabei jeweils ein zum Flansch 71 hin ausgerichtetes erstes Filmgelenk 73.1 und ein zu dem jeweiligen Klemmbacken 72.1, 72.2 hin ausgerichtetes zweites Filmgelenk 73.2 auf.
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Die Klemmbacken 72.1, 72.2 sind in dem Ausführungsbeispiel spiegelsymmetrisch aufgebaut, so dass zur vereinfachten Darstellung die Bezeichner jeweils nur an einer der Klemmbacken 72.1, 72.2 markiert sind. Die Filmscharniere 73 sind an stirnseitigen, zum Flansch 71 hin ausgerichteten Befestigungsflächen 74.1 der Klemmbacken 72.1, 72.2 angeformt. Die Befestigungsflächen 74.1 gehen in zurückgesetzte Auflageflächen 74.2 über. Radial nach außen gerichtet weisen die Klemmbacken 72.1, 72.2 zylindrisch geformte Außenflächen 74.3 auf, entlang derer Verankerungsrippen 74.4 angeordnet sind. Auf der dem Flansch 71 gegenüberliegenden Seite weisen die Klemmbacken 72.1, 72.2 jeweils eine Gelenkstiftaufnahme 75 in Form einer Ausnehmung auf. Die Gelenkstiftaufnahmen 75 sind jeweils durch eine Seitenfläche 75.1, die über einen Rundungsabschnitt 75.2 in einen Aufnahmeboden 75.3 übergeht, und einen Steg 75.5 mit einer Stegkante 75.6 gebildet. Der Aufnahmeboden 75.3 endet in einer Schräge 75.4, welche mit der Stegkante 75.6 des Steges 75.5 abschließt.
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Die Klemmbacken 72.1, 72.2 sind derart gegenüberliegend angeordnet, dass sich die Gelenkstiftaufnahmen 75 mit den Stegen 76 beabstandet gegenüberstehen. An den Unterseiten der Klemmbacken 72.1, 72.2 sind unterhalb der Gelenkstiftaufnahmen 75 vordere Spreizansätze 76 angeordnet. Die vorderen Spreizansätze 76 weisen eine im Wesentlichen dreieckige Form auf und bilden so eine vordere Spreizfläche 76.1, welche in die Schräge 75.6 der Gelenkstiftaufnahme 75 übergeht, und eine vordere Spreizansatzkante 76.2 aus. Die vorderen Spreizflächen 76.1 der beiden Klemmbacken 72.1, 72.2 stehen sich beabstandet gegenüber. Dabei stehen sie gegenüber den Stegkanten 75.6 der Stege 75.5 über.
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Das Spreizelement 70 ist so geformt, dass sein Flansch 71 in die Flanschausnehmung 51.2 der Flanschabdeckung 51 des in 3 gezeigten Scharniertopfelements 50 eingeführt und von dieser abgedeckt werden kann. Montiert umschließen die beiden Klemmbacken 72.1, 72.2 den Scharniertopf 52 über einen Teil der Topfseitenwände 52.4. Die beiden Filmscharniere 73 ermöglichen ein einfaches und leichtgängiges Wegschwenken der Klemmbacken 72.1, 72.2 von dem Scharniertopf 52.
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5 zeigt in einer perspektivischen Darstellung das Spreizelement 70 aus 4 mit einer Anordnung der Klemmbacken 72.1, 72.2, wie sie nach einem Spritzgussprozess vorliegt. Gleiche Bauteile sind entsprechend gleich bezeichnet.
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Gegenüber der Darstellung in 4 sind die Klemmbacken 72.1, 72.2 an den zweiten Filmgelenken 73.2 der Filmscharniere 73 derart geschwenkt, dass sie mit ihren Unterseiten gegenüberstehen. Zusätzlich zu den bereits zu 4 beschriebenen Bauteilen sind in 5 zwei hintere Spreizansätze 78 zu erkennen, welche jeweils an der dem Filmscharnier 73 abgewandten Seite der Klemmbacken 72.1, 72.2 angeordnet sind. Die Spreizansätze 78 zeigen eine im Wesentlichen dreieckige Kontur, wodurch schräg verlaufende hintere Spreizflächen 78.1 ausgebildet sind. In der in 4 gezeigten Ausrichtung der Klemmbacken 72.1, 72.2 weisen die hinteren Spreizansätze 78 mit ausgebildeten hinteren Spreizansatzkanten 78.2 in Richtung des Scharniertopfes 52. Dabei liegen die hinteren Spreizflächen 78.1 in der gleichen Ebene wie die vorderen Spreizflächen 76.1.
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Zwischen den Filmscharnieren 73 und den hinteren Spreizansätzen 78 sind Exzenteraufnahmen 77 in die Klemmbacken 72.1, 72.2 eingeformt. Die Exzenteraufnahmen 77 weisen auf der Seite der Filmscharniere 73 abgeflachte Anpressflächen 77.1 auf.
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In der in 5 gezeigten Ausrichtung der Klemmbacken 72.1, 72.2 weist das Spreizelement 70 in Richtung der Flächennormalen des Flansches 71 keine Hinterschnitte auf. Das Spreizelement 70 kann so in einem Kunststoff-Spritzgussverfahren mit einer vergleichsweise einfachen Spritzgussform ohne Schieber entsprechend kostengünstig hergestellt werden.
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6 zeigt das Betätigungselement 40 der Hubanordnung aus 2. Das Betätigungselement 40 ist aus einem Bügel 45 und zwei abgewinkelt dazu angeordneten Seitenteilen 42 gebildet. Der Übergang von dem Bügel 45 zu den Seitenteilen 42 erfolgt über zwei schräg angeordnete Übergangsabschnitte 73. Die Kanten zwischen dem Bügel 45 und den Übergangsabschnitten 73 sowie zwischen den Übergangsabschnitten 73 und den Seitenteilen 42 sind durch Prägungen 44 versteift. In den Seitenteilen 42 sind Formschlusselemente 41 in Form von sternförmigen Durchbrüchen angeordnet, welche sich entlang einer nicht dargestellten Drehachse gegenüberstehen. Um eine eindeutige Umfangsposition der Formschlusselemente 41 festlegen zu können ist jeweils ein Zacken der sternförmigen Durchbrüche nicht ausgebildet.
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7 zeigt in einer perspektivischen Darstellung den Exzenter 60 der Hubanordnung aus 2. Der Exzenter 60 ist einstückig durch ein Formschlussgegenelement 64, eine anschließende Welle 63 und eine Exzenterscheibe 61 gebildet. Die Welle 63 ist zylinderförmig ausgebildet, wobei die Mittelachse der Welle 63 eine Drehachse des Exzenters 60 bildet. Der Außendurchmesser der Welle 63 ist so ausgeführt, dass der Exzenter 60 mit der Welle 63 in dem in 3 gezeigten Exzenterlager 53 in der Topfseitenwand 52.4 des Scharniertopfes 52 drehbar gelagert werden kann. Dabei ist der Exzenter 60 derart ausgerichtet, dass das Formschlussgegenelement 64 in den Scharniertopf 52 und die Exzenterscheibe 61 in die Exzenteraufnahme 77 des in 5 gezeigten Spreizelements 70 ragen.
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Die Exzenterscheibe 61 ist exzentrisch zu der Drehachse des Exzenters 60 ausgerichtet. Sie weist an ihrem am weitesten von der Drehachse entfernten Umfangsabschnitt eine Abflachung 62 auf.
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Das Formschlussgegenelement 64 ist in seiner Umfangskontur an die Sternform der in 6 gezeigten Formschlusselemente 41 des Betätigungselements 40 angepasst, wobei auch hier ein Zacken der sternförmigen Kontur ausgespart ist.
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8 zeigt in einer perspektivischen Schnittdarstellung den Anschlag 11 des Möbelscharniers 10 in einer ersten Stellung des Betätigungselements 40 und damit der Hubanordnung im zusammengebauten Zustand. Die Klemmbacken 72.1, 72.2 des Spreizelements 70 sind an dem Scharniertopf 52 anliegend angeordnet. Die Exzenter 60 sind mit ihren Wellen 63 in den in 3 gezeigten Exzenterlagern 53 des Scharniertopfelements 50 gelagert. Das Betätigungselement 40 greift mit seinen Formschlusselementen 41 in die Formschlussgegenelemente 64 der Exzenter 60 ein und bildet so Formschlussverbindungen zu den Exzentern 60 aus. Das Betätigungselement 40 ist vollständig innerhalb des Scharniertopfes 52 angeordnet.
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Die Exzenterscheiben 61 sind in die Exzenteraufnahmen 77 der Klemmbacken 72.1, 72.2 eingeführt. Die Exzenteraufnahmen 77 sind dabei als Ausnehmungen in den Klemmbacken 72.1, 72.2 mit jeweils einer in Richtung des Flansches 71 ausgerichteten Anpressfläche 77.1, einer Seitenwand 77.2 und einer der Anpressfläche 77.1 gegenüberliegenden Bodenfläche 77.3 ausgeführt. Die Exzenterscheiben 61 liegen an ihren Umfängen an den Anpressflächen 77.1 der Exzenteraufnahmen 77 an.
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Der Flansch 71 des Spreizelements 70 ist in die Flanschausnehmung 51.2 der Flanschabdeckung 51 eingeführt und von dieser abgedeckt. Die Zentrierzapfen 71.1 weisen in die von der Flanschabdeckung 51 abgewandte Richtung.
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Die Exzenter 60 bilden zusammen mit den Exzenterlagern 53 des Scharniertopfelements 50 und dem Betätigungselement 40 die Hubanordnung. In der gezeigten ersten Stellung des Betätigungselements 40 und der Hubanordnung ist der Bügel 45 des Betätigungselements 40 zur Öffnung des Scharniertopfes 52 hin ausgerichtet. Durch den jeweils fehlenden Zacken in den sternförmigen Konturen der Formschlusselemente 41 des Betätigungselements 40 und der Formschlussgegenelemente 64 der Exzenter 60 ergibt sich eine eindeutige Ausrichtung der Exzenter 60 gegenüber dem Betätigungselement 40. In der ersten Stellung des Betätigungselements und der Hubanordnung sind die Exzenter 60 derart gedreht, dass die Exzenterscheiben 61 mit ihren am weitesten von der Drehachse entfernten, abgeflachten Bereichen in Richtung der Bodenflächen 77.3 der Exzenteraufnahmen 77 zeigen. In dieser Position liegen die Klemmbacken 72.1, 72.2 mit den hinteren Spreizflächen 78.1 ihrer hinteren Spreizansätze 78 an der Topfrundung 52 im Übergang von den Topfseitenwänden 52.4 zu dem Topfboden 52.1 an. Entsprechend liegen nicht dargestellt die in 4 gezeigten vorderen Spreizflächen 76.1 der vorderen Spreizansätze 76 an der Gehäuserundung 56.1 im Übergang von den Topfseitenwänden 52.4 im Bereich des Gelenkaufnahmegehäuses 56 zu dem Topfboden 52.1 in diesem Bereich an.
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Beim Zusammenbau des Anschlages 11 bei der Herstellung des Möbelscharniers 10 werden zunächst das Betätigungselement 40 in den Scharniertopf 52 eingeführt und die Exzenter 60 durch die Exzenterlager 53 in die Formschlusselemente 41 des Betätigungselements 40 eingesteckt. Das Betätigungselement 40 wird in die erste Stellung gebracht. Anschließend wird das Spreizelement 70 über den Scharniertopf 52 geschoben, so dass die Exzenter 60 in den Exzenteraufnahmen 77 und der Flansch 71 in der Flanschausnehmung 51.2 der Flanschabdeckung 51 aufgenommen sind. Beim Aufschieben des Spreizelements 70 auf den Scharniertopf 52 werden die Klemmbacken 72.1, 72.2 aus ihrer in 5 gezeigten Fertigungsposition in die in den 4 und 8 gezeigte Montageposition geschwenkt.
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In der ersten Stellung der des Betätigungselements 40 und der Hubanordnung sind die Klemmbacken 72.1, 72.2 nicht gespreizt, so dass der Scharniertopf 52 mit den Klemmbacken 72.1, 72.2 in eine entsprechende, in den 12,14 und 15 gezeigte Bohrung 91 in einer Möbeltür eingeführt werden kann. Die korrekte radiale Ausrichtung des Möbelscharniers 10 wird dabei durch die Zentrierzapfen 71.1 sichergestellt, welche in entsprechend an der Möbeltür vorgesehene, in 15 gezeigte Zentrierbohrungen 92.1, 92.2 eingreifen.
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9 zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt des Möbelscharniers 10 in einer Zwischenstellung der Betätigungselemente 80.1, 80.2 und der Hubanordnung mit einem transparenten Blick in den Scharniertopf 52.
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Zusätzlich zu den bereits beschriebenen Bauteilen sind in 9 ein äußerer Gelenkstift 25 und ein innerer Gelenkstift 26 gezeigt. Der äußere Gelenkstift 25 ist in den in 3 gezeigten äußeren Gelenkstiftlagern 54 an dem Gelenkaufnahmegehäuse 56 des Scharniertopfes 52 gelagert. Entsprechend ist der innere Gelenkstift 26 in den inneren Gelenkstiftlagern 55 angeordnet. Mit dem äußeren Gelenkstift 25 ist der äußere Scharnierlenker 23 und mit dem inneren Gelenkstift 26 ein verdeckt angeordneter innerer Scharnierlenker beweglich gelagert.
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9 zeigt das Möbelscharnier 10 in einer Zwischenstellung während des Einklappens des Scharnierarms 20 bei der Montage des Möbelscharniers 10 an einem Möbelstück 90. Der Bewegungsablauf des Scharnierarms 20 entspricht dabei seiner Bewegung beim Schließen einer mit dem Möbelscharnier 10 an einem Schrankkorpus montierten Möbeltür.
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Durch das Einklappen des Scharnierarms 20 um die durch den inneren Gelenkstift 26 und den äußeren Gelenkstift 25 gebildeten Drehachsen knickt der äußere Scharnierlenker 23 an der äußeren Gelenkverbindung 22 ab und dreht sich in den Scharniertopf 52. Der äußere Scharnierlenker 23 vollzieht dabei eine Drehbewegung um den äußeren Gelenkstift 25. Dabei stößt die in Drehrichtung ausgerichtete Betätigungsfläche 23.1 des Scharnierlenkers 23 an die dem Scharnierlenker 23 zugewandte Kante des Bügels 45 des Betätigungselements 40 und dreht dieses um seine durch die Lagerung der Exzenter 60 gebildete Drehachse. Das Betätigungselement 40 wird somit durch den Scharnierarm 20 von seiner ersten Stellung in Richtung seiner zweiten Stellung bewegt. Durch die Drehung des Betätigungselements 40 und der damit verbundenen Exzenter 60 werden die Klemmbacken 72.1, 72.2 durch die Exzenterscheiben 61 in einer Hubbewegung in Richtung des Flansches 71 bewegt. Dabei werden sie durch die an der Topfrundung 52.5 beziehungsweise der Gehäuserundung 56.1 anliegenden Spreizansätze 76, 78 von dem Scharniertopf 52 weggedrückt und gespreizt. Das Möbelscharnier 10 kann so durch Einklappen des Scharnierarms 10 ohne Verwendung zusätzlicher Werkzeuge in der Bohrung 10 eines Möbelstücks 90 festgelegt werden.
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10 zeigt in einer perspektivischen Ansicht das Möbelscharnier 10 aus 1 in einer zweiten Stellung des Betätigungselements 40 und der Hubanordnung.
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Der Scharnierarm 10 ist vollständig eingeklappt, so dass der äußere Scharnierlenker 23 mit seiner Betätigungsfläche 23.1 gegenüber dem Topfboden 52.1 des Scharniertopfes 52 liegt. Der zurückgesetzte Abschnitt 20.3 des Scharnierarms 20 ist gegenüber Topfseitenwand 52.4 im Bereich der Flanschabdeckung 51 angeordnet. Durch die Bewegung des Scharnierlenkers 23 von der in 1 gezeigten ersten Stellung über die in 9 gezeigte Zwischenstellung in die in 10 gezeigte zweite Stellung wird das Betätigungselement 40 von der in 1 gezeigten ersten Stellung über die in 9 gezeigte Zwischenstellung in die in 10 gezeigte zweite Stellung gedreht. In dieser zweiten Stellung liegt der Bügel 45 des Betätigungselements 40 an dem Topfboden 52.1 an und greift in die Ausnehmung 52.2 ein. Durch die jetzt abgeschlossene Drehung des Betätigungselements 40 und der damit verbunden Exzenter 60 sind die Klemmbacken 72.1, 72.2 vollständig in Richtung des Flansches 51 angehoben und damit maximal gespreizt. Dadurch ist in der zweiten Stellung des Betätigungselements 40 der Anschlag 11 fest in der Bohrung 91 des Möbelstücks 90 verankert.
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11 zeigt in einer perspektivischen Schnittdarstellung den in 8 gezeigten Anschlag 11 des Möbelscharniers 10 in der zweiten Stellung des Betätigungselements 40 und der Hubanordnung.
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Gegenüber der in 8 gezeigten ersten Stellung der Hubanordnung ist das Betätigungselement 40 entsprechend dem in den 9 und 10 beschriebenen Bewegungsablauf derart verstellt, dass der Bügel 45 zum Topfboden 52.1 des Scharniertopfes 52 hin zeigt. Der Bügel 45 ist dabei teilweise in der Ausnehmung 52.2 des Topfbodens 52.1 angeordnet. In dieser Position des Betätigungselements 40 zeigen die Abflachungen 62 der Exzenterscheiben 61 der mit dem Betätigungselement 40 formschlüssig verbundenen Exzenter 60 in Richtung der Anpressflächen 77.1 der Exzenteraufnahmen 77. Die Bereiche der Abflachungen 62 der Exzenterscheiben 61 zeigen den größten Abstand zu den Drehachsen der Exzenter 60. Durch die Drehung des Betätigungselements 40 und damit der Exzenter 60 von der in 8 gezeigten ersten Stellung in die in 11 gezeigte zweite Stellung werden daher die Klemmbacken 72.1, 72.2 in einer Hubbewegung in Richtung zu dem Flansch 71 und der Flanschabdeckung 51 bewegt. Durch die schräg zur Hubbewegung angeordneten hinteren Spreizflächen 78.1 der hinteren Spreizansätze 78 und der in 4 gezeigten vorderen Spreizflächen 76.1 der vorderen Spreizansätze 76 drücken sich die Klemmbacken 72.1, 72.2 von den Topfrundungen 52.5 beziehungsweise den Gehäuserundungen 56.1 des Scharniertopfes 52 ab, so dass durch die Hubbewegung eine zusätzliche Spreizbewegung der Klemmbacken 72.1, 72.2 erzwungen wird. Die überlagerte Hub- und Spreizbewegung der Klemmbacken 72.1, 72.2 wird durch die Filmscharniere 73 und die Anordnung der Filmgelenke 73.1, 73.2 ermöglicht.
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Durch die Spreizbewegung werden die Klemmbacken 72.1, 72.2 gegen die Wandung der Bohrung 91, in der das Möbelscharnier 10 montiert werden soll, gedrückt. Dadurch wird der Anschlag 11 in der Bohrung 11 festgelegt. Die Verankerungsrippen 74.4 führen dabei zu einer belastbaren Verbindung zwischen den Klemmbacken 72.1, 72.2 und der Bohrungswand.
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Durch die der Spreizung überlagerte Hubbewegung wird das Scharniertopfelement 50 in Richtung der Bohrung 91 des Möbelstücks 90 gezogen, so dass die Flanschabdeckung 51 und die Anlageflächen 52.3 am Rand der Bohrung 91 fest an die Oberfläche des Möbelstücks 90 gedrückt werden. Zusammen mit den in entsprechenden Zentrierbohrungen 92.1, 92.2 eingeführten Zentrierzapfen 71.1 wird so eine lagegenaue Positionierung des Anschlages 11 und somit des Möbelscharniers 10 erreicht.
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Die Ausführung der Hubanordnung mit Exzentern 60 hat den Vorteil, dass durch entsprechende Wahl der Exzenterscheiben 61 eine vergleichsweise große Hubbewegung der Klemmbacken 72.1, 72.2 erreicht werden kann. Damit können die Klemmbacken 72.1, 72.2 so weit angehoben werden, dass die Spreizansatzkanten 76.2, 78.2 der vorderen und hinteren Spreizansätze 76, 78 an den Topfseitenwänden 52.4 anliegen, wodurch eine maximale Spreizung der Klemmbacken 72.1, 72.2 erreicht wird. Weiterhin liegen die Spreizansätze 76, 78 in der zweiten Stellung der Hubanordnung nicht mehr mit ihren schräg ausgerichteten Spreizflächen 76.1, 78.1 an den Topfrundungen 52.5 beziehungsweise Gehäuserundungen 56.1 an, so dass durch die auf die Klemmbacken 72.1, 72.2 von außen einwirkenden, radial nach innen gerichteten Kräfte keine Rückstellkräfte bewirkt werden, welche die Klemmbacken 72.1, 72.2 wieder in ihre erste Stellung zurückziehen. Ein weiterer Vorteil einer großen Hubbewegung gegenüber einer kleineren ergibt sich daraus, dass die Spreizflächen 76.1, 76.2 bei gleicher erreichbarer Spreizung der Klemmbacken 72.1, 72.2 eine größere Neigung aufweisen können. Dadurch können die zwischen dem Scharniertopf 52 und den Spreizansätzen 76, 78 wirkenden Druckkräfte gering gehalten werden. Umgekehrt ist bei gleicher Neigung der Spreizflächen 76.1, 76.2 eine größere Spreizbewegung möglich.
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Die zweite Stellung des Betätigungselements 40 und der Hubanordnung wird durch die Abflachungen 62 der Exzenterscheiben 61 arretiert, welche an den Anpressflächen 77.1 der Klemmbacken 72.1, 72.2 anliegen. Durch die Abflachungen 62 wird eine unbeabsichtigte Drehung der Exzenter 60 vermieden. Eine weitere Arretierung des Betätigungselements und der Hubanordnung in der zweiten Stellung wird durch die Ausnehmung 52.2 im Topfboden 52.1 erreicht, in welche der Bügel 45 des Betätigungselements zumindest teilweise eingreift. Beim Zurückklappen des Scharnierarms 20 verbleibt das Betätigungselement 40 und die Hubanordnung somit in der zweiten Stellung, wodurch der Anschlag 11 dauerhaft in der Bohrung 91 des Möbelstücks 90 verankert bleibt.
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Da das Betätigungselement 40 vollständig in dem Scharniertopf 52 angeordnet ist, kann ein unbeabsichtigtes Öffnen der Klemmvorrichtung ausgeschlossen werden. Weiterhin kann durch die Flanschabdeckung 51 eine einheitliche Oberfläche des Scharniertopfelements 50 ohne störende Bedienelemente dargestellt werden.
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Um das Möbelscharnier 10 zu demontieren werden das Betätigungselement 40 und somit die Hubanordnung, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines geeigneten Werkzeugs, zurück in ihre erste Stellung gedreht, so dass der Bügel 45 wieder in Richtung der Öffnung des Scharniertopfes 52 ausgerichtet ist. Die Klemmbacken 72.1, 72.2 werden dabei durch den Druck der Exzenterscheiben 61 auf die Bodenflächen 77.3 der Exzenteraufnahmen 77 in ihre in 8 gezeigte erste Stellung zurückgedrückt und die Klemmung wird aufgehoben.
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12 zeigt in einer perspektivischen Ansicht den Anschlag 11 eines Möbelscharniers 10 mit zwei seitlich angeordneten Betätigungselementen 80.1, 80.2 in einer ersten Stellung der Betätigungselemente 80.1, 80.2. Das Topfelement 52 des Möbelscharniers 10 ist in die Bohrung 91 eines Möbelstücks 90 eingesetzt.
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Die Betätigungselemente 80.1, 80.2 sind drehbar an der Flanschabdeckung 51 des Scharniertopfelements 50 gelagert. Die Drehachsen sind dabei seitlich des Scharniertopfes 52 angeordnet und in Richtung der Flächennormalen der Flanschabdeckung 51 ausgerichtet. Leicht gebogene Betätigungshebel 87.1, 87.2 der Betätigungselemente 80.1, 80.2 sind in der gezeigten ersten Stellung der Betätigungselemente 80.1, 80.2 in Richtung der Öffnung des Scharniertopfes 52 und dabei mit ihren vorderen Enden in Richtung des Gelenkaufnahmegehäuses 56 des Scharniertopfes 52 ausgerichtet. Die Betätigungshebel 87.1, 87.2 sind dadurch in einer Bewegungsrichtung innerhalb eines Bewegungsbereichs des Scharnierarms 20 beim Einklappen des Scharnierarms 20 angeordnet. Die Bewegung des Scharnierarms 20 entspricht in seiner Abfolge dem in den 1, 9 und 10 gezeigten Bewegungsablauf. Beim Einklappen des Scharnierarms 20 stößt dieser mit seiner Betätigungsfläche 23.1 gegen die Enden der Betätigungshebel 87.1, 87.2 und dreht diese in eine in 14 gezeigte zweite Stellung, wodurch der Anschlag 11 in der Bohrung 91 des Möbelstücks 90 festgelegt wird.
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13 zeigt den in 12 gezeigten Anschlag 11 in einer perspektivischen Rückansicht.
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Die Flanschabdeckung 51 ist einstückig mit dem Scharniertopf 52 verbunden und bildet rückseitig die Flanschausnehmung 51.2 aus. Mit den in 12 gezeigten Betätigungselementen 80.1, 80.2 verbundene, verdeckt angeordnete Achsen sind drehbar in der Flanschabdeckung 51 gelagert und in die Flanschausnehmung 51.2 geführt. Endseitig sind die Achsen als Vierkantzapfen 86.1, 86.2 ausgeführt. An den Vierkantzapfen 86.1, 86.2 sind, ausgehend von der Flanschabdeckung 51, zunächst jeweils ein Antriebszahnrad 82.1, 82.2 und daran anschließend ein scheibenförmiges Halteelement 83.1, 83.2 formschlüssig angebracht. In die Antriebszahnräder 82.1, 82.2 eingreifend sind jeweils seitlich der Antriebszahnräder 82.1, 82.2 vom Umfang her kleinere Abtriebszahnräder 81.1, 81.2 drehbar in der Flanschabdeckung 51 gelagert. An den Abtriebszahnrädern 81.1, 81.2 sind Befestigungszapfen 84.1, 84.2 festgelegt. Die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 sind zylinderförmig ausgeführt und mit ihren Mittellängsachsen von der Flanschabdeckung 51 wegführend ausgerichtet. Auf einer Halbseite der Zylinderfläche weisen die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 vorstehende Klemmrippen 85 auf.
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Die Antriebszahnräder 82.1, 82.2, die Halteelemente 83.1, 83.2 sowie die Abtriebszahnräder 81.1, 81.2 sind so flach ausgeführt und angeordnet, dass sie vollständig in der Flanschausnehmung 51.2 der Flanschabdeckung 51 aufgenommen sind.
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In der dargestellten ersten Stellung der Betätigungselemente 80.1, 80.2 sind die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 derart ausgerichtet, dass die Klemmrippen 85 zum Scharniertopf 52 hin ausgerichtet sind. Durch Schwenken der Betätigungselemente 80.1, 80.2 von der ersten Stellung in die in 14 gezeigte zweite Stellung werden die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 durch den Eingriff der Antriebszahnräder 82.1, 82.2 in die Abtriebszahnräder 81.1, 81.2 nach außen und damit von dem Scharniertopf 52 weg weisend gedreht. Durch die Antriebszahnräder 82.1, 82.2 und die Abtriebszahnräder 81.1, 81.2 ist ein Getriebe gebildet. Die Übersetzung des Getriebes ist so gewählt, dass bei einer Bewegung der Betätigungselemente 80.1, 80.2 von der ersten Stellung in die zweite Stellung die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 um zumindest annähernd 180° gedreht werden.
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14 zeigt den in 12 und 13 gezeigten Anschlag 11 in einer Draufsicht mit zwei seitlich angeordneten Betätigungselementen 80.1, 80.2 in der zweiten Stellung der Betätigungselemente 80.1, 80.2. Erfindungsgemäß wurden die Betätigungselemente 80.1, 80.2 durch den nicht dargestellten, in dem Gelenkaufnahmegehäuse 56 klappbar gelagerten Scharnierarm 20 beim Einklappen des Scharnierarms 20 von der in 12 gezeigten ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt, wie dies zu 12 beschrieben ist. In dieser zweiten Stellung der Betätigungselemente 80.1, 80.2 sind die in 13 gezeigten Befestigungszapfen 84.1, 84.2 mit ihren Klemmrippen 85 nach außen gerichtet angeordnet.
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15 zeigt den in 14 gezeigten Anschlag in einer Rückansicht. Der Scharniertopf 52 ist in die Bohrung 91 des Möbelstücks 90 eingelassen. Das Scharniertopfelement 50 liegt mit der Flanschabdeckung 51 und den Anlageflächen 52.3 seitlich der Bohrung 91 an dem Möbelstück 90 an. Die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 sind in die seitlich der Bohrung 91 angebrachten Zentrierbohrungen 92.1, 92.2 eingelassen. Dabei sind die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 derart gegenüber den Zentrierbohrungen 92.1, 92.2 angeordnet, dass die Drehachsen der Befestigungszapfen 84.1, 84.2 weiter von dem Scharniertopf 52 entfernt sind als die Mittellängsachsen der Zentrierbohrungen 92.1, 92.2. Die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 sind somit nach außen versetzt in den Zentrierbohrungen 92.1, 92.2 angeordnet. In der ersten Stellung der Betätigungselemente 80.1, 80.2 sind die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 so ausgerichtet, dass ihre Klemmrippen 85 in den zwischen den Befestigungszapfen 84.1, 84.2 und den jeweiligen Bohrungswänden der Zentrierbohrungen 92.1, 92.2 in Richtung zum Scharniertopf 52 hin ausgebildeten Freiräumen angeordnet sind. Durch Betätigen der Betätigungselemente 80.1, 80.2 werden die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 um zumindest annähernd 180° gedreht, so dass die Klemmrippen 85 in die Bohrungswände eingedreht werden und dadurch eine Verbindung des Möbelscharniers 10 mit dem Möbelstück 90 herstellen. Die Klemmrippen 85 sind vorzugsweise schräg am Umfang der Befestigungszapfen 84.1, 84.2 ausgerichtet. Dadurch entsteht beim Eingreifen der Klemmrippen 85 in die Bohrungswände eine Zugbewegung, welche das Scharniertopfelement 50 in Richtung des Möbelstücks 90 zieht und lagegenau positioniert.
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Die Betätigungselemente 80.1, 80.2, das Getriebe oder die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 sind vorzugsweise in ihrer zweiten Stellung arretiert.
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Zur Demontage des Möbelscharniers 10 werden die Betätigungselemente 80.1, 80.2 von Hand oder mit Hilfe eines Werkzeugs von der zweiten Stellung zurück in die erste Stellung bewegt. Die Befestigungszapfen 84.1, 84.2 werden dadurch so gedreht, dass die Klemmrippen 85 nicht mehr in die Wände der Zentrierbohrungen 92.1, 92.2 eingreifen, so dass das Möbelscharnier 10 entnommen werden kann.
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Die Betätigung der Betätigungselemente 40, 80.1, 80.2 von der ersten in die zweite Stellung erfolgt erfindungsgemäße durch das Einklappen des Scharnierarms. Ist dies, beispielsweise auf Grund ungünstiger Einbausituationen, nicht möglich, können die Betätigungselemente 40, 80.1, 80.2 auch von Hand betätigt und das Möbelscharnier 10 dadurch an dem Möbelstück 90 festgelegt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1643061 A1 [0002]
- EP 0552607 B1 [0003]
- EP 1205673 B1 [0004]