DE102010013809A1 - Verfahren zur Herstellung eines Gussteils - Google Patents

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Ralf Dr. Lebbing
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C33/00Moulds or cores; Details thereof or accessories therefor
    • B29C33/38Moulds or cores; Details thereof or accessories therefor characterised by the material or the manufacturing process
    • B29C33/3842Manufacturing moulds, e.g. shaping the mould surface by machining

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gussteils unter Verwendung eines mittels einer Urform ausgeformten Formteils aus Keramikschlicker, wobei der Keramikschlicker, welcher keramische Mikropartikel und eine Salzlösung enthält, gefroren und gefriergetrocknet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gussteils nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
  • Aus der DE 10 2005 011 019 B4 der Anmelderin, deren Inhalt durch Referenz aufgenommen wird, sind eine Herstellung und eine Verwendung eines zerstörbaren Formkerns, insbesondere eines zerstörbaren Formkerns aus grüner Keramik, für den metallischen Guss bekannt. Zur Herstellung des Formkerns wird eine porös ausgestaltete Urform verwendet.
  • Des Weiteren sind aus der DE 10 2005 031 212 B4 der Anmelderin, deren Inhalt ebenfalls durch Referenz aufgenommen wird, ein zerstörbarer Formkern für den metallischen Guss, ein Herstellverfahren, eine Urform und eine Verwendung bekannt. Der zerstörbare Formkern für den metallischen Guss enthält keramische Mikropartikel, wobei die Mikropartikel durch Salz miteinander verbunden sind und der Formkern mit einer Beschichtung versehen ist, die ihn gegen Wasser schützt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Gussteils anzugeben.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung eines Gussteils mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
  • In einem Verfahren zur Herstellung eines Gussteils unter Verwendung eines mittels einer Urform ausgeformten Formteils aus Keramikschlicker wird der Keramikschlicker, welcher keramische Mikropartikel und eine Salzlösung enthält, gefroren und gefriergetrocknet.
  • Im erfindungsgemäßen Verfahren wird als Urform ein Wachsmodell des Gussteils hergestellt, zum Herstellen des als eine Gussaußenform ausgebildeten Formteils wird das Wachsmodell in eine Hilfsform eingelegt, in welche der Keramikschlicker eingefüllt wird, der Keramikschlicker wird in der Hilfsform eingefroren und das entstandene Formteil wird mit dem integrierten Wachsmodell aus der Hilfsform entnommen und gefriergetrocknet, das Wachsmodell wird durch Erwärmen des Formteils aus diesem ausgeschmolzen, das Gussteil wird durch Spritzgießen eines Kunststoffs in das Formteil erzeugt und das Formteil wird durch Einlegen in Wasser aufgelöst.
  • Mittels des Verfahrens können Prototypenkunststoffteile in kürzester Zeit, d. h. innerhalb von zwei bis drei Tagen, mit Serienmaterial, in Serienfertigung und zu geringen Kosten hergestellt werden. Dadurch können im Vergleich zur Herstellung von Prototypen aus Polyurethan mittels Silikonwerkzeugen eine Prototypenherstellungsphase und eine Herstellungszeit von ca. einem Monat eingespart werden. Mit diesen Prototypen können alle Erprobungstests durchgeführt werden, z. B. Pulsertest, Flammtest, Hitzetest, Kältetest, Foggingtest, Festigkeitstest und Crashtest. In einer frühen Phase einer Entwicklung erhält man auf diese Weise bereits alle notwendigen Informationen über einzusetzende Bauteile und kann sehr schnell Änderungen durchführen, bevor eine teure Prototypenwerkzeugfertigung durchgeführt wird.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
  • Dabei zeigt:
  • 1 schematisch einen Verfahrensablauf eines Verfahrens zur Herstellung eines Gussteils.
  • 1 zeigt schematisch einen Verfahrensablauf eines Verfahrens zur Herstellung eines Gussteils, wobei als Gussteile Kunststoffbauteile in einem Kunststoffspritzgussverfahren hergestellt werden.
  • In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird anhand von Bauteildaten eines herzustellenden Kunststoffbauteils und unter Berücksichtigung einer Schwindung für einen Kunststoffspritzguss ein Wachsmodell des Kunststoffbauteils aus Paraffinwachs mittels eines Rapid Prototyping Verfahrens hergestellt, beispielsweise mittels Laminated Object Manufacturing oder mittels der pulverbasierten Verfahren 3d-Drucken oder Selektives Laser Sintern. Anschließend wird das Wachsmodell, falls erforderlich, nachbehandelt und mit einem Einspritzkanal versehen. Um beim Spritzvorgang eine optimale Füllung zu erreichen, werden des Weiteren vorteilhafterweise zusätzliche Materialsteiger am Wachsmodell angebracht. Da jedes Wachsmodell ein verlorenes Modell ist, d. h. nur einmal verwendet werden kann, werden auf diese Weise Spritzgussbedingungen optimiert und eine Wahrscheinlichkeit eines Fehlgusses minimiert.
  • In einem zweiten Verfahrensschritt S2 wird das Wachsmodell in eine Hilfsform eingelegt, welche einer Innengeometrie eines Spritzgusswerkzeugs entspricht und vorteilhafterweise bereits vorgekühlt ist. Ein bereits vorher angesetzter und beispielsweise mittels eines Topfrollers angemischter Keramikschlicker aus einer Salzlösung und keramischen Mikropartikeln, dessen bevorzugte Herstellungsweise in den Druckschriften DE 10 2005 011 019 B4 und DE 10 2005 031 212 B4 offenbart ist, wird in die Hilfsform eingegossen und das Wachsmodell damit umgossen. Als Keramikschlicker wird bevorzugt ZrSiO4 verwendet. Danach wird die Hilfsform vorzugsweise auf einen sich bewegenden Arbeitstisch, d. h. auf einen so genannten Rütteltisch gelegt, damit alle Luftblasen aus dem Keramikschlicker entweichen.
  • In einem dritten Verfahrensschritt S3 wird der Keramikschlicker in der Hilfsform in einer Gefriertruhe bei ca. –40°C bis –80°C eingefroren, da das Salz im Keramikschlicker eine Gefrierpunkterniedrigung von –10°C bis –20°C bewirkt. Der Keramikschlicker ist üblicherweise nach ca. einer Stunde völlig eingefroren. Danach wird die Hilfsform geöffnet und ein entstandener gefrorener Keramikblock, welcher ein als Gussaußenform ausgebildetes Formteil für das Kunststoffspritzgussverfahren bildet, wird entnommen. Das aus der Hilfsform entnommene Formteil, d. h. der Keramikblock, in welchem das Wachsmodell noch integriert ist, wird in einen Gefriertrockner gelegt und bei einer Stellflächentemperatur zwischen –30°C und –10°C, wobei die Stellflächentemperatur eine linear ansteigende Rampe aufweist, und bei einer Kondensatortemperatur von –80°C sowie einem Vakuum von etwa 0,5 Pa (5 mTorr) getrocknet. Dieser Trocknungsvorgang dauert je nach Größe des Keramikblocks ein bis zwei Tage.
  • In einem vierten Verfahrensschritt S4 wird der Keramikblock in einem Trockenschrank auf eine Temperatur von 60°C bis 80°C, bevorzugt 60°C erwärmt. Eine Verweildauer im Trockenschrank beträgt vorzugsweise eine Stunde. Dadurch wird eine Restfeuchte in der Keramik eliminiert und gleichzeitig das Wachsmodell aus dem Keramikblock ausgeschmolzen, wodurch das als Gussaußenform ausgebildete Formteil fertiggestellt ist.
  • In einem fünften Verfahrensschritt S5 wird das erwärmte Formteil aus dem Trockenschrank entnommen und in das für eine Spritzgussmaschine vorbereitete Spritzgusswerkzeug eingelegt. Die Spritzgussmaschine wurde vorzugsweise bereits vorbereitet, d. h. auf Temperatur gebracht und auf alle Parameter des jeweils herzustellenden Gussteils eingestellt. Die Temperatur der Spritzgussmaschine wird an eine notwendige Verarbeitungstemperatur eines jeweils zu verarbeitenden thermoplastischen Kunststoffmaterials angepasst. Im Spritzgussvorgang wird das Formteil mit Serienmaterial des herzustellenden Kunststoffbauteils gefüllt. Nach dem Einspritzen des Serienmaterials wird das Spritzgusswerkzeug in der Spritzgussmaschine geöffnet und das mit Kunststoff gefüllte, als Keramikblock ausgebildete Formteil wird aus dem Spritzgusswerkzeug entnommen.
  • In einem sechsten Verfahrensschritt S6 wird das als Keramikblock ausgebildete Formteil in einen Behälter mit Wasser gelegt. Durch den Salzgehalt der Keramik des Formteils wird diese vom Wasser aufgelöst, so dass das Formteil vom Kunststoffbauteil gelöst und vollständig von diesem entfernt wird. Bereits nach einigen Minuten kann das Kunststoffbauteil aus dem Wasserbehälter zur Qualitätsprüfung entnommen werden.
  • Mittels des Verfahrens können Prototypenkunststoffteile in kürzester Zeit, d. h. innerhalb von zwei bis drei Tagen, mit Serienmaterial, in Serienfertigung und zu geringen Kosten hergestellt werden. Dadurch können im Vergleich zur Herstellung von Prototypen aus Polyurethan mittels Silikonwerkzeugen eine Prototypenherstellungsphase und eine Herstellungszeit von ca. einem Monat eingespart werden. Mit diesen Prototypen können alle Erprobungstests durchgeführt werden, z. B. Pulsertest, Flammtest, Hitzetest, Kältetest, Foggingtest, Festigkeitstest und Crashtest. In einer frühen Phase einer Entwicklung erhält man auf diese Weise bereits alle notwendigen Informationen über einzusetzende Bauteile und kann sehr schnell Änderungen durchführen, bevor eine teure Prototypenwerkzeugfertigung durchgeführt wird.
  • Bezugzeichenliste
    • S1
      erster Verfahrensschritt
      S2
      zweiter Verfahrensschritt
      S3
      dritter Verfahrensschritt
      S4
      vierter Verfahrensschritt
      S5
      fünfter Verfahrensschritt
      S6
      sechster Verfahrensschritt
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102005011019 B4 [0002, 0015]
    • - DE 102005031212 B4 [0003, 0015]

Claims (6)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Gussteils unter Verwendung eines mittels einer Urform ausgeformten Formteils aus Keramikschlicker, wobei der Keramikschlicker, welcher keramische Mikropartikel und eine Salzlösung enthält, gefroren und gefriergetrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Urform ein Wachsmodell des Gussteils hergestellt wird, dass zum Herstellen des als eine Gussaußenform ausgebildeten Formteils das Wachsmodell in eine Hilfsform eingelegt wird, in welche der Keramikschlicker eingefüllt wird, dass der Keramikschlicker in der Hilfsform eingefroren wird und das entstandene Formteil mit dem integrierten Wachsmodell aus der Hilfsform entnommen und gefriergetrocknet wird, dass das Wachsmodell durch Erwärmen des Formteils aus diesem ausgeschmolzen wird, dass das Gussteil durch Spritzgießen eines Kunststoffs in das Formteil erzeugt wird und dass das Formteil durch Einlegen in Wasser aufgelöst wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wachsmodell mittels eines Rapid Prototyping Verfahrens hergestellt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach Herstellen des Wachsmodells zumindest ein Einspritzkanal an dieses angeformt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach Herstellen des Wachsmodells zumindest ein Materialsteiger an dieses angeformt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Keramikschlicker bei einer Temperatur von –40°C bis –80°C eingefroren wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wachsmodell durch Erwärmen des Formteils auf 60°C bis 80°C aus diesem ausgeschmolzen wird.
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