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HINTERGRUND ZU DER ERFINDUNG
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Zahlreiche
Anwendungen und Industriezweige verwenden rotierende Wellen, um
auf irgendeinem Weg Umwandlungen von Arbeit oder Energie durchzuführen.
Frühe Beispiele rotierender Wellen sind Wasser- oder Windmühlen,
die seit Tausenden von Jahren zum Mahlen von Getreide eingesetzt
werden. Rotierende Wellen werden noch heute in gegenwärtigen
Wind- und Wasserkraftwerken eingesetzt, allerdings weisen diese
eine fortschrittliche Technologie und Verarbeitung auf. Während
in elektronischer Ausrüstung, beispielsweise Festplattenlaufwerken,
Aufnahme-/Wiedergabegeräten von Medien und Haushaltsgeräten
rotierende Wellen mit geringen Abmessungen verwendet werden, sind
diese Wellen im Allgemeinen hinsichtlich ihrer Länge und
Breite relativ klein bemessen, so dass das Drehmoment verhältnismäßig
gering ist. Größere rotierende Wellen erfahren
ein größeres Drehmoment und werden, um nur einige
Anwendungen zu nennen, beispielsweise in Lokomotiven, Flugzeugen,
Schiffen und zur Energieumwandlung eingesetzt. Der moderne Einsatz von
Anlagen, die relativ große rotierende Wellen verwenden,
beinhaltet gewöhnlich Erfassungs- und Verarbeitungsmittel,
um einen sicheren und effizienten Betrieb zu erreichen.
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Ein
Weg zur Lösung der Konstruktion und des Betriebs einer
Ausrüstung, die rotierende Wellen verwendet, beinhaltet
die Erfassung der Spannung oder Dehnung an der Wellenoberfläche,
was genutzt werden kann, um Drehmomente, Biegungen und Verwindungen zu
messen, die auf von außen ausgeübte Kräfte
zurückzuführen sind. Herkömmliche Technologien
verwenden eine Reihe unterschiedlicher Systeme zur Erfassung oder
Messung des Drehmoments, beispielsweise Dehnungsmessersysteme, Codierungs-/Zahn-Systeme,
Schallwellensysteme, elastische Systeme, magnetostriktive Systeme
und magnetoelastische Systeme. Jedes dieser Systeme weist gewisse
Eigenschaften und Verwendungszwecke auf.
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Dehnungsmesser
liefern Messwerte örtlicher Belastungen der Welle und erfordern
gewöhnlich irgendeine Art der Kopplung an die rotierende
Welle, die in Form einer physikalischen Verbindung (z. B. mittels Schleifringen)
oder mittels Telemetrie verwirklicht sein kann. Die Messinstrumente
weisen im Allgemeinen eine geringe Stabilität und Beschränkungen
hinsichtlich der Bandbreite auf, und erfordern in der Regel eine
Kalibrierung und umgebungsbedingte Korrekturen. Der beschränkte
Betriebstemperaturbereich von Dehnungsmessern beschränkt
deren Einsatz in einer aggressiven Umgebung.
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Die
Codierungs-/Zahnradaufnahmemethode einer Drehmomenterfassung beinhaltet
gewöhnlich zumindest irgendeine partielle Anbindung an
die rotierende Welle, beispielsweise mittels eines magnetischen Zahnrads.
Die Zahnradkonstruktion ist häufig kostspielig und für
viele praktische Anwendungen ungeeignet. Eine derartige Konstruktion
eignet sich in der Praxis nicht für Anwendungen, die eine
relativ hohe Drehzahl verwenden, und sie ist zwar stabil, weist
allerdings keine hohe Auflösung auf und kann in einer aggressiven Umgebung
zu Problemen in Zusammenhang mit der Zuverlässigkeit führen.
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Die
Schallwellensysteme nutzen Sensoren, beispielsweise akustische Oberflächenwellen-(AOW)- und
akustische Volumenwellen- (BAW = Bulk Acoustic Wave)-Einrichtungen,
die Schallwellen nutzen, um mittels an der Welle angebrachter Signalgeber
durch Belastung hervorgerufene Veränderungen der Welle
telemetrisch zu erfassen. Die Anwendung von Schallwellentechnologie
für die Drehmomenterfassung ist verhältnismäßig
neu, und die gegenwärtigen Systeme werden für
kleinere Wellen genutzt, die große Herstellungstoleranzen
aufweisen.
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Die
Dehnungsdrehmomentsysteme erfassen die Verwindung der Welle, indem
sie über eine Länge der Welle hinweg angebrachte
Markierungen nutzen und die Winkelverschiebung messen. Dieses System
weist Genauigkeitsprobleme auf, wenn es für Wellen mit
großen Durchmessern verwendet wird, und es bestehen Probleme
der praktischen Verwirklichung.
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In
einem magnetoelastischen System induziert eine mechanische Spannung
aufgrund der in dem Material hervorgerufenen Verformung eine ”bevorzugte
Achse” der Magnetisierung. Dieser Effekt wird gewöhnlich genutzt,
um einen Wellenbereich kreisförmig zu magnetisieren, und
es wird ein Magnetfeldsensor verwendet, nun das sich ergebende Feld
zu erfassen. Falls keine Torsionsspannung vorhanden ist, ist der
gesamte magnetische Fluss innerhalb der Erfassungsregion enthalten,
und es wird kein externes Feld erfasst. Falls Torsionsspannung auftritt,
werden die magnetischen Domänen umgeordnet, und das externe
Feld ändert sich hinsichtlich seiner Polarität
und Stärke in Abhängigkeit von der Richtung und
dem Betrag des Drehmoments an der Welle.
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Magnetostriktive
Messverfahren nutzen das Phänomen, dass sich Abmessungen
eines Materials auf eine Magnetisierung hin ändern. Magnetostriktive
Sensoren werden in Verbindung mit ferromagnetischen Wellen, z. B.
aus Industriestrahl, sowie in Zusammen hang mit aus einem ferromagnetischen
Werkstoff hergestellten Abschnitten verwendet, die an den Wellen
angebracht sind. Der mittels derartiger Materialien erzielte magnetostriktive
Effekt ist sehr gering. Typische magnetostriktive Koeffizienten Δl/l
liegen in der Größenordnung von 1 bis 25 × 10–6. Eine unmittelbare Nutzung des
magnetostriktiven Effekts für die Drehmomentmessung in ferromagnetischem
Werkstoff setzt komplexe Sensoranordnungen und schwierige Kalibrierungsprozeduren voraus
und ergibt gewöhnlich nur beschränkte Genauigkeit.
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Eine
herkömmliche Konstruktion eines magnetostriktiven Drehmomentsensors
verwendet eine im Zentrum des Messkopfs angeordnete Primärspule
sowie Messspulen, die in einer speziellen Ausrichtung um den Umfang
angeordnet sind. Der Sensor erzeugt mittels der Primärspule
ein konstantes Hochfrequenzmagnetfeld, wobei das sich ergebende
Feld durch Messspulen gemessen wird, die den magnetischen Fluss
erfassen. Wenn das von sämtlichen Messspulen ausgegebene
resultierende Magnetfeld gleich Null ist, ist kein Drehmoment an
der Welle vorhanden, und desgleichen zeigt jedes sich ergebende
von Null verschiedene Magnetfeld an, dass ein gewisses Drehmoment
vorhanden ist.
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Dieser
Ansatz erfordert keinerlei Codierung oder sonstige Änderungen
an der Welle und weist in der Tat Langzeitstabilität auf.
Allerdings ist die Genauigkeit beschränkt, das Einbauverfahren
umständlich und die Kalibrierung häufig schwierig.
Außerdem bestehen im Allgemeinen hohe Anforderungen an
die Einhaltung enger Toleranzen zur Aufrechterhaltung eines kleinen
Spalts zwischen der Welle und dem Sensor, was sich in Umgebungen
mit veränderlichen Temperaturen nur schwer erreichen lässt.
Die Genauigkeit der Messwerte ist in gewissen Anforderungen, beispielsweise
in der Überwachung von dynamischen Drehmomentkomponenten und
Tor sionsschwingungen annehmbar, jedoch ist eine nachfolgende Signalverarbeitung
erforderlich, um Probleme in Zusammenhang mit Wellenunwuchten auf
ein Minimum zu reduzieren.
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Eine
Verbesserung der Genauigkeit magnetostriktiver Messsysteme lässt
sich erzielen, indem der magnetostriktive Effekt in Verbindung mit
einer magnetischen Codierung der Welle oder des auf der Welle aufgebrachten
Codierungsabschnitts genutzt wird. In derartigen Sensorkonstruktionen
bewirkt die Ausrichtung der magnetischen Domänen in dem
ferromagnetischen Werkstoff eine gewisse Änderung der Materialabmessungen
längs der magnetischen Achse. Der umgekehrte Effekt basiert
auf der Änderung der Magnetisierung eines ferromagnetischen
Werkstoffs aufgrund mechanischer Belastung. Die magnetische Codierung
verwandelt die Welle im Wesentlichen in eine Komponente des Erfassungssystems.
Wenn auf die Welle ein mechanisches Drehmoment ausgeübt
wird, lässt sich in der Nähe des codierten Bereichs
der Welle ein drehmomentabhängiges Magnetfeld messen.
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Eine
typische Konstruktion eines magnetostriktiven Drehmomentsensors
verwendet eine Codierung der gesamten Welle, und die Magnetisierung
tritt aufgrund eines in der axialen Richtung der Welle fließenden Stroms
auf. Für Zwecke der Veranschaulichung werden hierzu herkömmlich
Strompulse verwendet, um einen ”magnetisierten Ring” um
die Welle zu erzeugen. Die Codierung ist entlang des Umfangs gleichmäßig,
da die magnetische Codierungvoraussetzt, dass der gesamte Querschnitt
magnetisiert wird, und sie ist daher für Wellen mit relativ
großen Durchmessern schwierig und kostspielig. Darüber
hinaus weist dieser Ansatz Nachteile mit Blick auf unterschiedliche
Stromstärken auf, die aufgrund der Inhomogenität
elektrischer und magnetischer Eigenschaften der Welle auftreten.
Wenn ein Drehmoment ausgeübt wird, kann extern, z. B. durch
Magnetfeldsensoren, ein drehmomentabhängiges Magnetfeld
gemessen werden.
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Es
sind bekannte Verwirklichungen für magnetostriktive Codierung
vorhanden, die sich beispielsweise in der Kraftfahrzeugindustrie
nutzen lassen. Die Welle wird gewöhnlich in axialer Richtung
längs axialer Abschnitte der Welle codiert, wobei magnetisch
codierte Bereiche gebildet werden. Magnetfeldsensoren sind außerhalb
des magnetisch codierten Bereichs angeordnet, und die gemessenen
Antworten werden anschließend mit Blick auf das Drehmoment
verarbeitet. Während vielfältige weitere Ausführungsbeispiele
in Betracht kommen, veranschaulichen die vorliegenden Beschreibungen
den grundlegenden Betrieb.
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Unter
Bezugnahme auf 1a, basiert eine Welle 5 auf
einem ferromagnetischen Werkstoff. Um die Welle 5 zu codieren,
sind Elektroden 10, 15 entlang des Umfangs der
Welle angeordnet, so dass ein codierter Bereich 20 ausgebildet
werden kann. In diesem Beispiel basieren die Elektroden auf einem
Paar äußeren Ringen 10, 15 und
sie sind voneinander beabstandet, um während der Codierung
eine ausreichend gleichmäßige Magnetflussdichte
zu erzielen, die von mehreren Faktoren, beispielsweise dem Wellendurchmesser,
abhängt.
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Der
Codierungsvorgang beinhaltet gewöhnlich den Schritt, an
einen ersten Ring 15 einen Strompuls 25 auszugeben,
der längs der Längsachse der Welle 5 einen
Stromfluss 30 hervorruft, der an einem entsprechenden zweiten
Ring 10 mit einem Ausgangsrückstromsignal 35 austritt.
Der in dem codierten Bereich 20 durch die Welle 5 fließende
Strom 30 induziert einen magnetischen Fluss. Vielfältige
Ausführungsbeispiele verwenden dieses grundlegende Konzept,
das mehrere Elektroden und vielfältige Codierungstechniken
beinhaltet.
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Im
Betrieb wird ein Sensor verwendet, um ein ausgegebenes Magnetfeldsignal
zu messen, das das auf die Welle ausgeübte Drehmoment kennzeichnet.
Wenn keine Spannung ausgeübt wird, wird kein wesentliches
Magnetfeld erfasst; wenn jedoch ein Drehmoment auf die Welle ausgeübt
wird, wird die Änderung des von dem codierten Bereich ausgehenden
Magnetfelds durch den Sensor gemessen. Der Sensor ist gewöhnlich
mit einer Verarbeitungslektronik verbunden.
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Unter
Bezugnahme auf 1a–1b erzeugt
der in dem codierten Bereich 20 durch die Welle 5 fließende
Strom 30 einen magnetischen Fluss 40, d. h. ein
etwa in der Mitte der Welle 5 angeordnetes Magnetfeld.
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Für
Zwecke der Veranschaulichung verwendet ein Ausführungsbeispiel
zur Erzeugung eines ”magnetisierten Rings” in
der Welle einen einzelnen Strompuls, so dass eine zugeordnete Entladungskurve
vorhanden ist, die die Eigenschaften der Welle zu einem bestimmten
Zeitpunkt widerspiegelt. In einer Abwandlung können aufeinander
folgende Pulse mit verschiedenen Polaritäten und unterschiedlichen
Zeitkonstanten verwendet werden, so dass zwei magnetisierte Ringe
codiert werden können. Zusätzlich zu dem Codierungspuls
können mehrere Codierungselektroden vorhanden sein.
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Dieses
herkömmliche System verwendet eine gleichmäßige
Codierung der Oberfläche der Welle, und die Magnetisierung
tritt durch einen Strom auf, der in der axialen Richtung der Welle
fließt. Die magnetische Codierung ist entlang des Umfangs
gleichmäßig und setzt eine Magnetisierung des
gesamten Querschnitts der Welle voraus. Eine solche Codierung erschwert
insbesondere im Falle von Wellen mit großen Durchmessern die
Erzielung einer gleichmäßigen Stromverteilung
rund um den Umfang.
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Wenn
keine Spannung ausgeübt wird, wird im Wesentlichen kein
Magnetfeld erfasst; wenn jedoch ein Drehmoment auf die Welle ausgeübt
wird, wird das durch den codierten Bereich emittierte Magnetfeld
durch den Sensor 45 gemessen. Im Betrieb wird das Magnetfeld
während der Ausübung des Drehmoments, z. B. durch
Sensorspulen 45, extern gemessen. Der Sensor 45 ist
gewöhnlich mit einer (nicht gezeigten) beliebigen Verarbeitungslektronik
verbunden und wird gewöhnlich genutzt, um das ausgegebene
Magnetfeldsignal zu messen, das das auf die Welle 5 ausgeübte
Drehmoment kennzeichnet. Ein Beispiel eines Sensors 45 zum Messen
eines Drehmoments ist ein Magnetfeldsensor, der in der Nähe
der Wellenoberfläche angebracht ist.
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Die
im Vorliegenden beschriebene herkömmliche magnetische Wellencodierung
bezieht sich im Allgemeinen auf Wellen mit geringem Durchmesser
mittels einer Codierung, die auf einer gleichmäßigen
(konstanten) Flussdichte in Umfangsrichtung begründet ist.
Sie eignet sich nicht für größere Wellen,
da die Codierungströme mit dem Wellendurchmesser wachsen,
und somit eine hohe Stromstärke erforderlich wäre,
um in Wellen mit großem Durchmesser ausreichende Flussdichten
zu erhalten.
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Um
diese Probleme, die in Zusammenhang mit Wellen großer Durchmesser
vorhanden sind, zu mildern, verwendet ein herkömmliches
Verfahren, wie in 1c gezeigt, elektrische Multikanalverbindungen.
In diesem Beispiel ist ein Paar Ringe 50, 55 in
der Nähe der Welle 5 angeordnet, wobei mehrere
elektrische Verbindungen 60 mit der Welle 5 elektrisch
verbunden sind, so dass sich die Eingangsstromsignale 65 längs
einer magnetischen Codierungs abschnittlänge 80 der
Welle 5 bewegen und das Rückführungsausgangssignal 70 aufweisen,
so dass die Codierung einen magnetisierten Bereich 75 in
der Welle definiert.
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Diese
komplexe Codierungsanordnung setzt voraus, dass der Abstand zwischen
den entlang des Umfangs angeordneten einzelnen Stromeintragspunkten
im Verhältnis zu dem Wellendurchmesser klein zu bemessen
ist. Andernfalls lässt sich keine ausreichend gleichmäßige
Magnetisierung um den Umfang erzielen. Eine größere
Beabstandung erfordert, dass die Abschnittslänge 80 größer
zu bemessen ist, was den Einsatz in vielen Anwendungen erschwert.
Darüber hinaus müssen die durch die elektrischen
Verbindungen fließenden einzelne Ströme so gesteuert
werden, dass sämtliche die gleiche Amplitude aufweisen,
was im Falle von Wellen mit relativ großen Durchmessern
die Kosten steigert.
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Unter
Bezugnahme auf 1d und 1e ist
die herkömmliche magnetoelastische Erfassung des Drehmoments 90 veranschaulicht,
bei der polarisierte Ringe 92, 93 vorhanden sind,
die so um die Welle 94 angebracht sind, dass die Ringe 92, 93 magnetisch
Bereiche entgegengesetzter Polarisation aufteilen. In diesem Beispiel
trennt eine Domänenwand 98 die polarisierten Ringe 92, 93.
In der Nähe der Ringe 92, 93 ist ein Magnetfeldsensor 95 angeordnet,
der die Magnetflussdichte 96 erfasst. Die von dem Sensor 95 ausgegebenen
Ergebnisse werden verarbeitet, so dass die mechanischen Spannungen
in den Ringen 92, 93 einem auf die Welle 94 ausgeübten
Drehmoment entsprechen. Gewöhnlich werden die Ergebnisse
an eine Computervorrichtung 99 übermittelt, beispielsweise
an einen Computer, der zur Nachverarbeitung dient. Auch hier ist
der Einsatz dieser Art von Erfassung gewöhnlich im Falle
von Wellen mit großen Durchmessern ineffizient.
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Die
herkömmlichen Erfassungssysteme, wie sie in 1a–e
gezeigt sind, arbeiten im Allgemeinen nach den Prinzipien, die als
inverser Joule-Effekt, Matteucci-Effekt, Wertheim-Effekt, Villari-Effekt
und inverser Wiedemann-Effekt bezeichnet werden, wie sie beispielsweise
in "A Study of the Inverse Wiedemann Effect an Circular
Remanence" von I. J. Garshelis und J. Iwan, "IEEE
Transactions an Magnetics", Bd. 10, Nr. 2, Juni 1974 im
Einzelnen erläutert sind. Diese Effekte stehen in Zusammenhang
mit der Magnetostriktion, die das Phänomen erklärt,
dass ein magnetisiertes Material sein Volumen bei Ausübung
eines Drehmoments ändert, und somit den Zusammenhang zwischen
Mechanik und Magnetismus veranschaulicht.
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Bisher
wurden vielfältige Verfahren und Systeme verwendet, um
genaue und zuverlässige Messeinrichtungen für
rotierende Wellen zu schaffen, es besteht jedoch Bedarf nach weiteren
Verbesserungen, insbesondere mit Blick auf Wellen mit relativ großen
Durchmessern und Steigerungen des Betriebswirkungsgrades.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Das
im Vorliegenden beschriebene System bzw. die Verfahren betreffen
im Allgemeinen Codierungs- und Messverfahren und -systeme, und im
Besonderen die Messung eines Drehmoments, einer Leistung und eines
Biegemoments in einer ferromagnetischen Welle, die magnetisierte
Wellenabschnitte aufweist.
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Ein
Ausführungsbeispiel betrifft ein magnetisches Codiersystem
einer Welle, das wenigstens ein elektrisch leitfähiges
Element mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende aufweist, das
in der Nähe der Welle mit einem Spalt zwischen dem Element
und der Welle angeordnet ist. Es sind ein Paar Elektroden vorhanden, die
in der Nähe jedes Endes des elektrisch leitfähigen
Elements angeordnet sind, und die mit der Welle elektrisch verbunden
sind, wobei eine der Elektroden mit dem zweiten Ende des Leiterelements
elektrisch verbunden ist. Eine Codierungsquelle ist mit dem ersten
Ende des elektrisch leitfähigen Elements elektrisch verbunden
und mit der anderen Elektrode elektrisch verbunden. Die Codierungsquelle
verwendet unipolare Strompulse, die auf die Elektroden und auf das
elektrisch leitfähige Element angewendet werden, so dass
in der Welle sektionale codierte Bereiche erzeugt werden.
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Das
System enthält in einem Beispiel eine nicht leitende Codierungsanordnung,
die um wenigstens einen Abschnitt der Welle angeordnet ist, wobei
das elektrisch leitfähige Element in der Codierungsanordnung angeordnet
ist. Das elektrisch leitfähige Element umfasst in einem
Aspekt eine Ausrichtung des elektrisch leitfähigen Elemente
in axialer, in diagonaler oder in Umfangsrichtung entlang wenigstens
eines Abschnitts der Welle.
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Ein
weiteres Merkmal schließt ein, dass die Elektroden während
der Codierung vorübergehend mit der Welle verbunden sind
und bei rotierendem Betrieb entfernt sind.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel sind mindestens zwei der elektrisch
leitfähigen Elemente um die Welle mit sektionalen codierten
Bereichen entgegengesetzter Polaritäten einander benachbart
angeordnet. Ein zusätzliches Merkmal beinhaltet Domänengrenzen,
die zwischen benachbarten sektionalen codierten Bereichen gebildet
sind. In einem Beispiel sind die benachbarten elektrisch leitfähigen
Elemente in Bezug zueinander in unmittelbarer Nähe angeordnet.
Gemäß einem Merkmal sind mehrere elektrisch leitfähige
Elemente vorhanden, die wenigstens um einen Abschnitt der Welle
ausgerichtet sind.
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In
einem Aspekt basiert die Welle auf einem ferromagnetischen Werkstoff,
und in einem Beispiel ist der ferromagnetische Werkstoff Stahl.
Gemäß noch einem Ausführungsbeispiel
weist die Welle eine auf einem ferromagnetischen Werkstoff basierende
Schicht auf, die um eine Oberfläche der Welle angebracht
ist.
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Gemäß einem
Aspekt sind die elektrisch leitfähigen Elemente im Wesentlichen
linear oder kreisförmig, und erstrecken sich in Längsrichtung
oder entlang des Umfangs längs eines Abschnitts der Welle.
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Ein
Ausführungsbeispiel betrifft ein System zum Erfassen von
Eigenschaften einer rotierenden Welle, wobei zu dem System mehrere
zuvor codierte magnetische Abschnitte gehören, die um die
Welle angeordnet sind, wobei benachbarte magnetische Abschnitte
entgegengesetzte Polaritäten haben und zwischen den benachbarten
magnetischen Abschnitten Domänengrenzen aufweisen. In der
Nähe der codierten magnetischen Abschnitte ist wenigstens
ein Sensor mit einem Spalt dazwischen angeordnet. Eine Verarbeitungsabschnitt
ist mit dem Sensor verbunden, um eine Wechselstromfeldkomponente
zu verarbeiten, die während einer Rotation der Welle entwickelt
wurde, um dadurch Eigenschaften der rotierenden Welle basierend
auf einem magnetostriktiven Effekt zu messen.
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In
einem Aspekt basiert der Sensor wenigstens auf einer Luftinduktionsspule
oder auf einem Magnetfeldsensor (MFS). Die Magnetfeldsensoren können
auf Hall-Effekt-Sensoren, auf Giant-Magneto-Resistiven(GMR)-Sensoren,
auf Fluxgate-Sensoren und/oder auf Magnetoimpedanzsensoren basieren.
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Ein
Aspekt der Eigenschaften beinhaltet eine berührungsfreie
Messung wenigstens einer Wellenleistung, eines Drehmoment, einer
Drehzahl und/oder von Biegemomenten basierend auf einer Erfassung
von magnetischen Feldkomponenten in der Welle.
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Ein
Ausführungsbeispiel beinhaltet ein Verfahren zur Codierung
einer Welle, mit dem Schritt: Anordnen wenigstens eines elektrisch
leitfähigen Elements in enger räumlicher Nachbarschaft
um einen Abschnitt der Welle, wobei das elektrisch leitfähige
Element ein erstes Ende und ein zweites Ende aufweist. Dies beinhaltet
die Schritte: Anordnen von Elektroden an der Welle in der Nähe
des ersten Endes und des zweiten Endes, wobei die dem zweiten Ende
zugeordnete Elektrode mit dem zweiten Ende des elektrisch leitfähigen
Elements verbunden ist; elektrisches Verbinden der dem ersten Ende
zugeordneten Elektrode mit einer Stromquelle und Verbinden der Stromquelle
mit dem ersten Ende des elektrisch leitfähigen Elements;
und Anwenden unipolarer Strompulse auf die elektrisch leitfähigen
Elemente, um dadurch sektionale codierte Bereiche zu erzeugen.
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Gemäß einem
Aspekt sind mindestens zwei der elektrisch leitfähigen
Elemente einander benachbart ausgerichtet, wobei die Codierung entgegengesetzte
Polaritäten aufweist, so dass die sich ergebenden polarisierten
magnetischen Kanäle Domänengrenzen aufweisen.
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Ein
technischer Effekt der vorliegenden Systeme und Verfahren basiert
darauf, dass die magnetische Codierung die Welle im Wesentlichen
in eine Komponente des Erfassungssystems verwandelt, so dass bei Ausübung
eines mechanischen Drehmoments auf die Welle eine drehmomentabhängige
magnetische Magnetflusskomponente in der unmittelbaren Umgebung
des codierten Bereichs der Welle erscheint.
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Die
im Vorliegenden beschriebenen Merkmale und Vorteile sind nicht vollständig
aufgeführt, und es werden dem Fachmann anhand der Zeichnungen,
Beschreibung und Ansprüche insbesondere viele zusätzliche
Merkmale und Vorteile offenkundig. Darüber hinaus sollte
beachtet werden, dass die in der Beschreibung verwendete Terminologie
hauptsächlich mit Blick auf die Lesbarkeit und für
Erläuterungszwecke, und nicht hinsichtlich einer Begrenzung
des Schutzumfangs des erfindungsgemäß behandelten
Gegenstands ausgewählt wurde.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1a–c
veranschaulichen magnetische Codierungsanordnungen zur Erfassung
eines Wellendrehmoments nach dem Stand der Technik.
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1d–e
zeigen magnetoelastische codierte Wellen nach dem Stand der Technik.
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2a veranschaulicht
im Allgemeinen ein Codiersystem, das gemäß einem
Ausführungsbeispiel konstruiert ist.
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2b veranschaulicht
im Allgemeinen ein Codiersystem, das gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel konstruiert ist.
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3 zeigt
in einer Querschnittsansicht die Magnetflussdichte in der Welle
in Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel.
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4 zeigt
ein Flussdiagramm für die Codierung magnetischer Abschnitte,
das gemäß einem Ausführungsbeispiel konstruiert
ist.
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5 zeigt
ein Erfassungssystem, das gemäß einem Ausführungsbeispiel
konstruiert ist.
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6 veranschaulicht
eine Codierung einer Welle, um entlang von Abschnitten einer Welle
magnetisch polarisierte Bereiche zu erzeugen, und die Ausrichtung
der Magnetfeldsensoren, gemäß einem Ausführungsbeispiel
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7 zeigt
eine Codierung einer Welle rund um den Umfang, gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel.
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8 zeigt
ein Messsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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9 zeigt
ein integrales Erfassungssystem für sektionale codierte
Wellen, gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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10a–f zeigt ein weiteres integrales Erfassungssystem
für sektionale codierte Wellen, gemäß einem
Ausführungsbeispiel.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel sind verbesserte Codiersysteme für
Wellen und zum Messen von Eigenschaften derselben mittels einer
sektionalen Codierung geschaffen, bei der in axialer oder in Umfangsrichtung
der Welle codierte Bereiche oder magnetische Kanäle erzeugt
werden. Im Falle von Wellen mit großen Durchmessern ist
es vorteilhaft diese magnetische Codierung zu nutzen, bei der sich
mit relativ geringen Codierungstromstärken bedeutende Flussdichten
erzielen lassen.
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Unter
Bezugnahme auf 2 wird eine Codierung
magnetisch polarisierter Bereiche oder Kanäle gemäß einem
Ausführungsbeispiel einer Codierung beschrieben. Wie zuvor
erwähnt, kann die Welle 205 ein ferromagnetischer
Werkstoff sein, oder es kann auf ihr wenigstens ein auf ferromagnetischem
Werkstoff basierender Abschnitt angeordnet sein, der an der Welle
befestigt ist. Die Codierung kann auf mehreren Wegen erreicht werden,
und in einem Beispiel der Durchführung sind elektrisch
leitfähige Elemente 215, 217 beispielsweise
Kabel oder Metallstäbe, angeordnet, die um die Welle 205 gruppiert
sind. Die elektrisch leitfähigen Ele mente 215, 217 erstrecken
sich, wie dargestellt, in Längsrichtung entlang der Welle 205,
sie können sich jedoch auch entlang des Umfangs oder diagonal
erstrecken.
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In
einer spezielleren Einzelheit dieses Ausführungsbeispiels
ist eine Codierungskonstruktion 210 um wenigstens einen
Abschnitt der Welle 205 angeordnet. Die Codierungskonstruktion 210 ist
in diesem Beispiel eine Einheit, die während der Codierung
in der Nähe der Welle angebracht wird, so dass die elektrisch
leitfähigen Elemente 215, 217 sich entlang
wenigstens eines Abschnitts der Welle 205 erstrecken. Die
elektrisch leitfähigen Elemente 215, 217 sind
in diesem Ausführungsbeispiel so angeordnet, dass positiv
codierende elektrisch leitfähige Elemente 215 und
negativ codierende elektrisch leitfähige Elemente 217 vorhanden
sind. Der Rahmen 212 der Codierungskonstruktion 210 basiert
gewöhnlich auf einem nicht leitenden Material, so dass
die elektrisch leitfähigen Elemente 215, 217 isoliert
sind.
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Die
Codierung kann während der Herstellung der Welle oder nach
dem Einbau durchgeführt werden, und sie ist dauerhaft,
wenn sie mittels hoher Stromdichten an einem geeigneten Material
durchgeführt wird. Die Codierungskonstruktion ist in diesem
Beispiel als die Welle 205 umgebend dargestellt und kann
(nicht gezeigte) zusätzliche Rahmenelemente enthalten,
um ihre Ausrichtung und Position um die Welle aufrecht zu erhalten.
Diese können beispielsweise (nicht gezeigte) Rahmenträger
sein, die dazu dienen, sicherzustellen, dass die elektrisch leitfähigen
Elemente 215, 217 für den Codierungsschritt
einwandfrei und ausreichend gesichert angeordnet sind.
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Während
die dargestellte Einheit 210 sich rund um die Welle 205 erstreckt,
ist es nicht unbedingt erforderlich, dass die Ein heit die Welle
mit elektrisch leitfähigen Elementen umgibt. In einem weiteren
Ausführungsbeispiel ist die Codierungskonstruktion 210 in
der Nähe eines Abschnitts der Welle 205 angeordnet,
und es können mehrere Codierungskonstruktionen vorhanden
sein, die so um die Welle angeordnet sind, dass jede der Codierungsstrukturen
die magnetisch polarisierten Bereiche erzeugt.
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Die
elektrisch leitfähigen Elemente 215, 217 sind
in der Nähe der Welle 205 mit einem Spalt zwischen dem
Element 215, 217 und der Außenfläche
der Welle 205 angeordnet. Gemäß einem
Beispiel sind die elektrisch leitfähigen Elemente 215, 217 verstärkte
isolierte Kupferstäbe, obwohl auch andere geeignete Leiter
in den Schutzumfang des Systems fallen. Die elektrisch leitfähigen
Elemente 215, 217 können Stäbe
mit einem beispielsweise runden, ovalen, quadratischen oder rechteckigen
Querschnitt sein. Die Länge kann in Abhängigkeit
von den Konstruktionskriterien variieren. Längere elektrisch
leitfähige Elemente 215, 217 können
eine größere Oberflächengröße
für die Erfassung vorsehen. Der Durchmesser der elektrisch
leitfähigen Elemente 215, 217 sollte
mit Blick auf ausreichende Festigkeit und auf die Lieferung der
erforderlichen Strompulse bemessen sein. In einem Beispiel können
die Stäbe kürzer als ein Zoll sein, oder eine
Länge von mehreren Zoll und einen Durchmesser im Bereich
von 1/16 Zoll bis 1/2 Zoll aufweisen.
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Die
elektrisch leitfähigen Elemente 215, 217 weisen
ein erstes Ende und ein zweites Ende auf, und für Zwecke
der Veranschaulichung ist das erste Ende mit der Codierungsquelle 250,
und das zweite Ende mit der Welle 205 verbunden. Um die
elektrisch leitfähigen Elemente 215, 217 mit
der Codierungsquelle 250 elektrisch zu verbinden, sind
an dem ersten Ende der elektrisch leitfähigen Elemente 215, 217 elektrische
Anschlussverbindungen 240, 260, 280, 290 vorgesehen.
Es sind dem ersten Ende zugeordnete Elektroden 247 vorhanden, die
dazu dienen, die Welle 205 elektrisch mit der Codierungsquelle 250 zu
verbinden. Es sind dem zweiten Ende zugeordnete Elektroden 242 vorhanden,
die dazu dienen, das zweite Ende der elektrisch leitfähigen
Elemente elektrisch mit der Welle 205 zu verbinden. Die
dem ersten und zweiten Ende zugeordneten Elektroden 247, 242 betreffen
die elektrische Verbindung mit der Welle 205, und die dem
ersten Ende zugeordneten Elektroden sind in einem Ausführungsbeispiel
leitende Elemente, die um den nicht leitenden Rahmen 212 angebracht
sind und die Welle 205 berühren. Die dem zweiten
Ende zugeordneten Elektroden 242 betreffen in einem Ausführungsbeispiel
ein leitendes Element, das sich ausgehend von dem zweiten Ende der
elektrisch leitfähigen Elemente 215, 217 zu
der Welle 205 erstreckt. Die Elektroden können
auch Kontaktpunkte sein, die Steckbrücken oder Drähte
aufweisen, die mit der Welle 205 verbunden sind.
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Für
die positiven elektrisch leitfähigen Elemente 215 ist
der positive Pol der Codierungsquelle 250 über die
positive elektrische Anschlussverbindung 240 mit dem ersten
Ende der positiven elektrisch leitfähigen Elemente 215 verbunden.
Der negative Pol der Codierungsquelle 250 ist über
eine elektrische Anschlussverbindung 260 mit der Elektrode 247 und
der Welle verbunden.
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Für
die negativen elektrisch leitfähigen Elemente 217 ist
der negative Pol der Codierungsquelle 250 über
die elektrische Anschlussverbindung 290 mit dem ersten
Ende des negativen elektrisch leitfähigen Elements 217 verbunden.
Der positive Pol der Codierungsquelle 250 ist über
die elektrische Anschlussverbindung 280 mit der Elektrode 247 und
der Welle verbunden.
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In
einem Ausführungsbeispiel fließen elektrische
Signale 245 durch die Welle 205, so dass an der
Welle 205 magnetisierte Bereiche erzeugt werden. Eines
der Merkmale dieses Codiersystems ist die Fähigkeit, in der
Welle auf magnetischem Wege Kanäle oder Bereiche magnetischer
Polarisation zu codieren. Im Speziellen weisen Stahlwellen eine
hohe relative Permeabilität auf, und die durch die Stahlwelle
fließenden elektrischen Ströme erzeugen abgegrenzte
codierte Kanäle.
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Ein
Beispiel der sektionalen magnetischen Codierung verwendet vier elektrisch
leitfähige Elemente, die einheitlich mit einem Abstand
von etwa neunzig Grad verteilt sind. Der positive Polarität
aufweisende Strompuls 240 ist mit dem elektrisch leitfähigen
Element 215 verbunden, und der Strompuls wandert entlang des
elektrisch leitfähigen Elements zu einer Elektrode 242,
die mit der Welle 205 rund um das zweite Ende in Berührung
steht. Der die Elektrode 242 verlassende Strom fließt
längs der Welle 205 zurück zu der dem
ersten Ende zugeordneten Elektrode 247 und über
die elektrische Anschlussverbindung 260 zu dem negativen
Pol der Codierungsquelle. Der entlang der Welle 205 fließende
Strom 245 erzeugt an der Welle einen polarisierten magnetischen
Kanal. Jede der benachbarten elektrisch leitfähigen Elemente
in der Konstruktion 210 weist in der Regel alternierende
Polaritäten auf, und die Pulscodierung kann die elektrisch
leitfähigen Elemente alle gleichzeitig, in Gruppen oder
einzeln codieren. Beispielsweise kann der erste Satz positiv elektrisch
leitfähiger Elemente 215 gleichzeitig codiert
werden, und anschließend der negative Satz elektrisch leitfähiger
Elemente 217 gleichzeitig codiert werden.
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Die
Codierungsquelle kann gewöhnlich unipolare Strompulse von
einigen Hundert A bis zu mehreren kA mit einer Pulslänge
von gewöhnlich 1–100 ms erzeugen. Ein Beispiel
einer Codierungs quelle basiert auf einer Kondensatorgruppe oder
auf einer Leistungselektronikeinrichtung, die die gewünschten
unipolaren Stromschwingungsverläufe erzeugt. Ein weiteres
Beispiel einer Codierungsquelle ist ein Pulsgenerator. In einem
Ausführungsbeispiel sind die Strompulse kurz und können
durch einen Hochfrequenzanteil charakterisiert sein.
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In
einem Beispiel basieren die elektrisch leitfähigen Elemente
auf starren oder halbstarren Stäben, die in einer Längsrichtung
entlang des Umfangs oder diagonal entlang der Welle einen verhältnismäßig
geraden Pfad für den Stromfluss definieren. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel wird eine Käfiganordnung verwendet, um
die elektrisch leitfähigen Elemente für den Codierungsvorgang
in einer sicheren Weise um die Welle zu positionieren. In einem
Ausführungsbeispiel ist der Käfig mit den elektrisch
leitfähigen Elementen rund um die Welle befestigt, so dass
die Welle und der Käfig bis zur Vollendung der Codierung
eine feststehende räumliche Beziehung zueinander aufweisen.
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Die
Stromdurchdringung, d. h. die Tiefe der Stromdichte in der Welle,
wird in einem Ausführungsbeispiel durch die Dauer des Strompulses
gesteuert. Die Strompulse sind in diesem Beispiel unipolar, und
es sind positive Strompulse ohne die negative Halbwelle, oder es
sind Strompulse ohne positive Halbwelle, falls negative Strompulse
verwendet werden. In einem Ausführungsbeispiel werden die
Strompulse durch Entladung einer Kondensatorgruppe erzeugt, wobei
die Größe des Entladungswiderstands die Entladungszeitkonstante und
somit die Tiefe der Stromdurchdringung bestimmt. Zur Veranschaulichung
verwendet das sektionale Codierungsverfahren in einem Beispiel fünf
aufeinanderfolgende 500-A-Strompulse mit einer Pulslänge
von jeweils etwa 5 ms, um permanente Magnetflussdichten von etwa
5 Gauß zu erzeugen, die verwen det werden, um eine Industriestahlwelle
mit einem Durchmesser von 60 mm zu codieren.
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Gemäß einem
einfachen Codierungsansatz wird ein magnetisierter Abschnitt Stromkreis
für Stromkreis codiert. Beispielsweise kann ein Strompuls
mit positiver Polarität angewendet werden, um einen ersten Codierungsabschnitt
zu codieren, und danach ein weiterer Abschnitt magnetisiert werden,
indem ein zweiter Stromkreis mit negativer Polarität angewendet
wird. Aufeinander folgende Abschnitte werden mittels Strompulsen
abwechselnder Polarität codiert.
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Ein
derartiges sequentielles Codierungsverfahren mittels Strompulsen,
die abwechselnde Polarität aufweisen, erzeugt mehrere weitgehend
identische Codierungsabschnitte. Falls lediglich ein einziger Strompuls
auf jeden zu magnetisierenden Abschnitt angewendet wird, sind die
Abschnitte im Allgemeinen nicht identisch, da eine Magnetisierung
des zweiten Abschnitts auch den ersten magnetisierten Abschnitt
beeinflusst. Diese unerwünschte Wechselwirkung ist in der
Mitte des Codierungswerkzeugs stärker als an dessen Anfang und
Ende, wo die Elektroden in Kontakt mit der Welle stehen. In der
Durchführung sequentieller Strompulse lassen sich nahezu
identische Codierungsabschnitte erzielen, wobei die Abschnitte bei
der Magnetisierung abgewechselt werden, und durch Durchführung
der Magnetfeldmessungen in der Nähe der Bereiche, in denen die
Elektroden die Welle berühren. Ein weiteres Beispiel für
eine sequentielle Erzeugung magnetisierter Bereiche in der Welle
misst die in jedem Segment oder Bereich erzeugte Feldstärke
und passt die Amplitude der Strompulse für die nachfolgenden
Codierungsschritte an.
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Um
eine Beeinflussung einer sequentiellen Magnetisierung eines Abschnitts
durch die nächste Magnetisierung zu vermeiden, ist bei
einem weiteren Codierungsausführungsbeispiel die gleiche
Stromstärkenamplitude auf sämtliche elektrisch
leitfähigen Elemente anzuwenden und es sind sämtliche
Abschnitte gleichzeitig zu codieren. In einem Ausführungsbeispiel
nutzen die elektrisch leitfähigen Elemente getrennte oder
geteilte Codierungsquellen, um die mehreren elektrisch leitfähigen
Elementen in Einklang zu bringen. In einem Beispiel werden für
jedes elektrisch leitfähige Element unabhängige
Kondensatorgruppen verwendet.
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Falls
beispielsweise vier Segmente vorhanden sind, kann eine einzelne
Codierungsquelle verwendet werden, um übereinstimmende
Strompulse mit alternierenden Polaritäten auf jede der
vier Stromcodierungsquellen anzuwenden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
sind vier voneinander unabhängige Codierungsquellen vorhanden,
um dadurch Kurzschlüsse zwischen den unterschiedlichen
Codierungströmen während des Codierungsvorgangs
zu vermeiden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
ein Schaltschema verwendet werden, um die Strompulssignale mit alternierenden
Polaritäten anzuwenden.
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Während
die herkömmlichen Techniken auf einer Magnetisierung des
gesamten Wellenumfangs basieren, codiert ein Ausführungsbeispiel
des vorliegenden Systems magnetische Kanäle in der Welle
mittels der Rückströme. Die sektionale magnetische
Codierung zieht Nutzen aus dem asymmetrischen Skineffekt und aus der
Tatsache, dass ein Strom immer den Pfad der geringsten Impedanz
nimmt. Falls die Frequenz der Stromstärke ausreichend hoch
ist, wird die Impedanz von der Induktivität dominiert.
Im Falle eines kurzen Strompulses ist der in der Welle fließende
Rückstrom örtlich schärfer begrenzt als
im Falle eines längeren Pulses, was polari sierte und wohldefinierte/schmale
magnetische Muster ermöglicht. Dieser Effekt wird genutzt,
um Abschnitte einer Welle mit örtlich schärfer
abgegrenzten Kanälen zu magnetisieren, die raschere Änderungen
des Magnetfelds während der Erfassung bewirken. Die während
der Codierung verwendete Pulslänge beeinflusst demzufolge
die während des Erfassungsvorgangs beobachteten Signalfrequenzen.
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Unter
Bezugnahme auf 2b ist eine weitere Codierungskonstruktion
veranschaulicht, bei der in der Nähe der Welle 205 paarweise
ausgelegte elektrisch leitfähige Elemente 294, 295 angeordnet
sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind die paarweise
ausgelegten elektrisch leitfähigen Elemente 294, 295 um
einen nicht-leitenden Rahmen 292 angebracht, wobei mehrere
paarweise ausgelegte elektrisch leitfähige Elemente um
den Rahmen 292 positioniert sein können. Die elektrisch
leitfähigen Elemente 294, 295 sind einander
nahe benachbart, in etwa parallel und getrennt durch einen Spalt 296 angeordnet.
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Ähnlich
wie in der Beschreibung nach 2a sind
die elektrisch leitfähigen Elemente mit einer Codierungsquelle
verbunden, so dass die Elemente mit entgegengesetzter Polarität
verbunden sind. Es sind Anschlussverbindungen vorhanden, die ein
Ende des elektrisch leitfähigen Elements mit der Codierungsquelle elektrisch
verbinden, während das andere Ende mit der Welle 205 elektrisch
verbunden ist. Die Codierung ähnelt hinsichtlich ihrer
Funktionalität derjenigen, die mit Bezug auf 2a im
Einzelnen erläutert wurde, allerdings sind die sich ergebenden
sektionalen magnetischen Codierungsabschnitte paarweise ausgelegt
und bilden, wie im Vorliegenden beispielsweise anhand von 6 näher
erläutert, in Bezug zueinander isolierte Domänengrenzen.
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Unter
Bezugnahme auf 3 ist eine Schnittansicht eines
Beispiels einer codierten Welle dargestellt. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel verwendet die Codierung in der Nähe
der Welle angeordnete elektrisch leitfähige Elemente, die
Codierungspulse anwenden, und nutzt den durch die Welle fließenden
Rückstrom, um die Welle zu codieren.
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In
diesem Beispiel sind vier elektrisch leitfähige Elemente 310, 312, 314, 316 vorhanden,
die um etwa 90° beabstandet um die Welle 350 angeordnet
sind. Der zwischen den elektrisch leitfähigen Elementen 310, 312, 314, 316 und
der Welle 350 vorhandene Spalt 375 ist gewöhnlich
klein, da das erzeugte Feld um so stärker, bzw. die erforderliche
Energie um so geringer ist, je kürzer der Abstand des elektrisch
leitfähigen Elements zu der Oberfläche der Welle
ist. In einem Beispiel ist der Spalt 375 kleiner als 1
mm und kann zwischen dem elektrisch leitfähigen Element
und der Wellenoberfläche eine (nicht gezeigte) isolierende
Platte enthalten. Die Toleranz ist im Allgemeinen nicht problematisch,
da dies lediglich während des Codierungsvorgangs und nicht während
des Betriebs der Welle verwendet wird.
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Die
elektrisch leitfähigen Elemente 310, 312, 314, 316 veranschaulichen
die abwechselnd entgegengesetzten Polaritäten, die durch
eine (nicht gezeigte) Codierungsquelle während des Codierungsvorgangs
eingesetzt werden, so dass positive Polarität aufweisende
Elemente 312, 316 und negative Polarität
aufweisende Elemente 310, 314 vorhanden sind.
Die Codierung erzeugt die sektionalen polarisierten magnetischen
Bereiche 330, 332, 334, 336.
Zur besseren Veranschaulichung gehören die in 3 dargestellten
Magnetfeldlinien zu einer mittels Gleichströmen durchgeführten
Magnetisierung. Bei der Durchführung der magnetischen Codierung
mit Gleichstrompulsen verhindert der Skineffekt, dass die Magnetfeldlinien
den gesamten Wellenquerschnitt durchdringen. Vielmehr sind die Feldlinien
nahe der Wellenoberfläche konzentriert. Die Stromstärke und
Flussdichte nahe der Wellenoberfläche ist um so größer,
je kürzer der Gleichstrompuls ist. Dies ist für
die auf Magnetfeldmessungen basierende Drehmomentmessung von Vorteil,
da die größten Magnetflussdichten in der Nähe
der Wellenoberfläche in einem geringen radialen Abstand
von wenigen Millimeter zu den Magnetfeldsensoren erzeugt werden.
Eine der einzigartigen Eigenschaften dieser Codierung ist die Einrichtung
der magnetisch polarisierten Bereiche 330, 332, 334, 336 mit
Domänengrenzen 380. Wenn ein Drehmoment auf die
Welle ausgeübt wird, tritt die größte Änderung
der Magnetflussdichte an den Domänengrenzen 380 auf.
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Somit
zeigen die magnetisch polarisierten Bereiche 330, 332, 334, 336,
dass die Magnetfelder im Falle einer Codierung mit kurzen Strompulsen
wohldefinierte polarisierte magnetische Bereiche bzw. Kanäle
sind und die Domänengrenzen 380 in Bezug zueinander
definieren. Die Begrenzungen 380 sind in der Regel jene Bereiche,
die die größten Magnetflussdichten aufweisen,
die sich in der Nähe der Wellenoberfläche erfassen lassen,
wenn die Welle einer Torsionsbewegung unterworfen ist. Diese Domänengrenzen 380 repräsentieren somit
den optimalen Ort zur Erfassung.
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Unter
Bezugnahme auf 4 wird ein Ausführungsbeispiel
zum Verarbeiten der Codierungsabschnitte, die magnetisch polarisierte
Bereiche mit Domänengrenzen aufweisen, im Einzelnen erläutert.
Die Welle kann in Abhängigkeit von den Anforderungen während
des Herstellungsprozesses, nach der Herstellung oder nach dem Einbau
codiert werden. Wie zuvor festgestellt, sollte die Welle auf einem
ferromagnetischen Werkstoff basieren oder einen ferromagneti schen
Werkstoff aufweisen, der für die Codierung an der Welle
befestigt ist.
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Irgendeine
Bauart einer Codierungsanordnung ist um den Abschnitt der Welle 410 angebracht
oder positioniert, wobei die Anordnung dazu beiträgt, die
räumliche Beziehung der elektrisch leitfähigen
Elemente zueinander und auch zu der Welle aufrecht zu erhalten.
Die elektrisch leitfähigen Elemente sind gewöhnlich
in einer räumlichen Beziehung zueinander angeordnet, und
die Anordnung trägt dazu bei, jene Beziehung aufrecht zu
erhalten. Die angebrachte Anordnung kann auf einer der unterschiedlichen
Bauarten basieren, beispielsweise eine Greifbackenkonstruktion und/oder
eine zweiteilige Anordnung sein, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt ist. Die positionierte Anordnung kann auf einem weitergehend
integrierten Gehäuse basieren, das um einen Abschnitt der
Welle angeordnet ist.
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In
einem Ausführungsbeispiel weist die Anordnung in Bezug
auf die elektrisch leitfähigen Elemente zwei oder mehr
Freiheitsgrade auf und erlaubt es den elektrisch leitfähigen
Elementen, eine räumliche Beziehung zueinander einzunehmen,
beispielsweise einen auf dem Wellendurchmesser basierenden Phasenabstand.
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Es
können mehrere Vorrichtungen vorhanden sein, die während
des Codierungsvorgangs mit der Welle verbunden sind, oder es kann
eine einzelne Anordnung vorhanden sein, die mehrere Male an verschiedenen sektionalen
Stellen entlang der Welle verwendet wird.
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Die
elektrisch leitfähigen Elemente sind mit einer Codierungsquelle
und außerdem mit der Welle 415 elektrisch verbunden.
In einem Ausführungsbeispiel verbinden Elektroden die elektrisch
leitfähigen Elemente und die Codierungsquelle mit der Welle,
und es können für den Anschluss außerdem
elektrische Anschlussleitungen oder Steckbrücken genutzt
werden, um eine elektrische Verbindung vorzusehen. Die Elektroden können
in unmittelbarer Nähe des Endes des Leiterelements im Wesentlichen
senkrecht angeordnet sein, so dass die Elektroden in etwa unmittelbar
unterhalb des Endes der elektrisch leitfähigen Elemente
fluchtend angeordnet sind.
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Der
elektrische Anschluss kann in Abhängigkeit von den Konstruktionskriterien
auf vielfältigen Wegen durchgeführt sein. Beispielsweise
können an einem Ende der elektrisch leitfähigen
Elemente angeordnete Elektroden mit der Codierungsquelle durch elektrische
Steckbrücken oder Drahtleitungen ausreichender Dicke verbunden
sein, um die Codierungssignale aufzunehmen. In einem Beispiel sind
elektrisch leitfähige Elemente so mit der Codierungsquelle
verbunden, dass die alternierenden elektrisch leitfähigen
Elemente mit abwechselnder Polarität angeschlossen sind.
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Die
Codierungsquelle wendet auf die elektrisch leitfähigen
Elemente 420 Strompulse an. Gewöhnlich wird auf
jedes elektrisch leitfähige Element mehr als ein Strompuls
angewendet, und gewöhnlich werden mehrere Strompulse angewendet.
In einem Ausführungsbeispiel werden die Strompulse auf
jedes der elektrisch leitfähigen Elemente sequentiell angewendet.
Dies kann durchgeführt werden, indem die Strompulse zunächst auf
jedes der elektrisch leitfähigen Elemente, die positive
Polarität aufweisen, angewendet wird (wobei die entsprechenden
Elektroden mit der negativen Polarität verbunden sind),
oder indem die Strompulse auf jedes elektrisch leitfähige
Element sequentiell angewendet werden, und die Polaritäten
nach Bedarf abgewechselt werden. Ein Nachteil einer Parallelschaltung
elektrisch leitfähiger Elemente ist die verringerte Amplitude
der Stromstärke in jedem Leiter und Probleme hin sichtlich
der Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung des Stroms
auf die parallel geschalteten Leiter.
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Anhand
eines Beispiels einer sequentiellen Codierung wird ein erster Strompuls
auf das erste elektrisch leitfähige Element angewendet,
und es werden mehrere Strompulse mit identischer Polarität
angewendet. Da der Käfig gewöhnlich um eine stationäre
Welle angeordnet ist, ist der Ort der codierten Segmente bekannt.
Dies erleichtert es, Codierungspulse auf zusätzliche Segmente
anzuwenden, indem die Welle um einen vorgegebenen Betrag gedreht
wird, oder indem die Anordnung, die die elektrisch leitfähigen
Elemente enthält, um einen vorgegebenen Betrag gedreht
wird.
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In
einem Ausführungsbeispiel wird der Strompuls durch Entladung
einer Kondensatorgruppe erzeugt, wobei die Pulslänge des
Strompulses durch einen Entladungswiderstand modifiziert werden
kann. In einem Beispiel beträgt die Abfallzeit etwa 10
ms. In einer Abwandlung lässt sich die Dauer des Strompulses
durch eine Schaltereinrichtung einstellen, die von einem Sperrzustand
in den Durchlasszustand, und nach einer gewissen Zeit zurück
in den Sperrzustand umgeschaltet werden kann.
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Gewöhnlich
wird ein kurzer Strompuls genutzt, da höhere Frequenzen
die Eindringtiefe in die Welle verringern. Der Strompuls ist in
diesem Beispiel ein unipolarer Puls, der ausreichend kurz ist, um
lediglich den oberflächlichen Bereich zu durchdringen und
die gleichen sektionalen magnetisch polarisierten Bereiche 330, 332, 334, 336 in
der Nähe der Wellenoberfläche zu erzeugen, wie
sie in 3 für eine Gleichstromcodierung veranschaulicht
sind.
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Die
Tiefe der Stromdichte ist durch die Hauttiefe δ gekennzeichnet,
die sich anhand der folgenden Beziehung berechnen lässt:
mit
- σ
- – elektrische
Leitfähigkeit der Welle
- f
- – Frequenz
- μ0
- – Permeabilität
des Vakuums
- μr
- – relative
Permeabilität des Wellenwerkstoffs
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Unter
der Annahme, dass ein Strompuls durch eine Kondensatorentladung
erzeugt ist, wobei die Stromanstiegszeit wesentlich kürzer
ist als die Stromabklingzeit (Abfallzeit), hängt die Frequenz
in der obigen Beziehung von der Abfallzeit des während
der Codierung verwendeten Strompulses ab. Im Allgemeinen hängt die
Frequenz in der obigen Beziehung von der Grundfrequenz (Grundschwingung)
des angewendeten Strompulses ab. Aufgrund der hohen relativen Permeabilität
des zu codierenden ferromagnetischen Werkstoffs, gerät
die Hauttiefe sogar bei mittleren Frequenzen verhältnismäßig
gering.
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Unabhängig
von der Art und Weise, in der die Strompulse angewendet werden,
induzieren die Strompulse in der Welle 430 Magnetfelder,
die magnetisch polarisierte Bereiche erzeugen. Es ist selbstverständlich, dass
der Strompulses auf sämtliche elektrisch leitfähigen
Elemente gleichzeitig, auf jedes Element sequentiell oder auf eine
Gruppierung von Elementen angewendet werden kann.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel erzeugt die magnetische Wellencodierung
in Umfangsrichtung regelmäßige Magnetisierungsmuster,
die mit einer ausreichenden Beabstandung in Umfangsrichtung angeordnet
werden können. In diesem Beispiel ist das sich durch die
rotierende magnetisierte Welle ergebende Magnetfeld ein Wechselstromfeld,
und die Frequenz des Wechselstromfelds ist an die Rotationsfrequenz
der Welle gekoppelt. Mittlere Frequenzen ermöglichen den
Einsatz standardmäßiger Magnetfeldsensoren, z.
B. Hall-Effekt oder Magnetfeldsensoren, um das durch die rotierende
Welle verursachte resultierende Magnetfeld zu erfassen. In noch
einem Ausführungsbeispiel werden zur Erfassung des Feldes
gegen hohe Temperaturen beständige Luftinduktionsspulen
verwendet. Eine ausreichend hohe Anzahl von Codierungsabschnitten
kann in der Welle verwendet werden, so dass Hochfrequenzsignale
sogar bei hoher Rotationsgeschwindigkeit ausreichend nachweisbar
sind.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel verwendet eine einfache Codierungsanordnung
wenigstens einen isolierten Leiter, der in der Nähe der
Wellenoberfläche befestigt ist, der ein erstes Ende und
ein zweites Ende aufweist. An der Welle können nahe der
Eingangsseite und des Endes des elektrisch leitfähigen
Elements Elektroden vorhanden sein, um für den Strom Hin-
und Rückflusspfade zu bilden.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel verwendet vier oder mehr elektrisch
leitfähige Elemente mit alternierenden Polaritäten,
die um wenigstens einen Abschnitt einer Welle angeordnet sind, so
dass die alternierende Polarität der elektrisch leitfähigen
Elemente negativ, positiv, negativ, positiv ist, und so fort. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die elektrisch
leitfähigen Elemente paarweise ausgelegt und mit abwechselnden
Polaritäten in Bezug zueinander in enger Nachbarschaft
angeordnet, und es können um die Welle mehrere paarweise
ausgelegte elektrisch leitfähige Elemente vorhanden sein.
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In
einem Aspekt werden auf den elektrisch leitfähigen Elementen
Signale übermittelt, so dass ein erster Satz von Codierungen
auf dem Abschnitt der Welle eingerichtet wird. Ein zusätzliche
Aspekt basiert darauf, dass der erste Satz von Codierungen gleichzeitig
codiert wird, so dass sämtliche Kanäle gleichzeitig
codiert werden. Um Kurzschlüsse zwischen in der Welle fließenden
Rückströmen zu vermeiden, können die
leitfähigen Elemente von verschiedenen Quellen mit Strom
versorgt werden. In einem weiteren Aspekt werden die Codierungen
in jedem elektrisch leitfähigen Element sukzessive durchgeführt.
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Ein
zusätzlicher Satz von Codierungen kann in der Nähe
eines Satzes von um den Abschnitt der Welle angeordneten lokalen
Minima der Flussdichte angeordnet sein. Die lokalen Minima sind
an Orten angeordnet, die gegenüber dem ersten Satz von
Codierungen versetzt und zwischen den elektrisch leitfähigen
Elemente mit verschiedenen Polaritäten zentriert sind,
wie in 3 veranschaulicht.
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Zur
Veranschaulichung kann das Codiersystem mittels einer Gehäuseanordnung
verwirklicht werden, die einen Abschnitt der Welle umgibt. Das Gehäuse
enthält gewöhnlich eine Anzahl von elektrisch
leitfähigen Elemente, die in der Nähe der Welle
angeordnet sind, jedoch nicht in unmittelbarem Kontakt mit der Welle
stehen. Die elektrisch leitfähigen Elemente können
auf isolierten Leitern basieren, die um die Welle ausgerichtet sind,
die lediglich die erforderlich Anzahl von Elementen aufweist, beispielsweise
vier oder acht Elemente für die erste Codierung und vier
oder acht Elemente für die zweite Codierung. In einer Abwandlung können
zusätzliche Elemente vorhanden sein, so dass in Abhängigkeit
von den Anwendungen lediglich ein Teil der Elemente genutzt werden.
Eine derartige Verwirklichung sieht Redundanz vor und erlaubt es
außerdem, die Anzahl von Leitern für sonstige
Anwendungen zu steigern.
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In
gewissen Fällen dient der Wellendurchmesser als Faktor
in einer Entscheidung, ob die sequentielle Codierung zweckmäßig
ist, da ein ausreichender Abstand zwischen den Codierungselementen
vorhanden sein sollte, so dass die einzelne Codierung keine der übrigen
Codierungen stört.
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In
einem Aspekt erzeugt das System in der Nähe der Welle ein
sich in Umfangsrichtung änderndes Magnetfeld, und dieses
bringt während der Rotation der Welle Wechselstromfeldkomponenten
hervor. Die sich ergebenden Wechselstromfeldkomponenten lassen sich
durch Prüfspulen erfassen. Ein derartiges System ist unempfindlich
gegenüber Gleichstromfeldstörungen und es ist
für Bereiche verhältnismäßig
hoher Temperaturen im Falle anderer Sensoren, beispielsweise Magnetfeldsensoren,
geeignet. In einem weiteren Aspekt, wobei mit niedriger oder mittlerer
Drehzahl rotierende Wellen verwendet werden, die große
Durchmesser aufweisen, kann die Magnetfelderfassung durch Magnetfeldsensoren
(MFS) durchgeführt werden. Magnetfeldsensoren werden im
Allgemeinen eingesetzt, um den magnetischen Fluss und/oder die Stärke
und Richtung eines Magnetfelds zu messen, und sie können
auf unterschiedlichen Arten von Sensoren basieren, beispielsweise auf
magnetoresistiven Einrichtungen, magnetischen Fluxgate- oder Spulensensoren,
Hall-Effekt-Sensoren und/oder magnetoinduktiven Sensoren. Die Wahl
des speziellen Magnetfeldsensors hängt von den Konstruktionskriterien
ab und berücksichtigt gewisse Aspekte, beispielsweise Flussdichte,
Auflösung, Genauigkeit und die Anzahl von Achsen. Relativ
zu der Welle können die Sensoren mit Blick auf eine Maximierung
der gemessenen Antwort so angeordnet sein, dass die Sensoren beispielsweise
bei 0°, 45° und/oder 90° ausgerichtet sein
können. Es können verschiedene Arten von Sensoren
verwendet werden, um vielfältige Daten von der Welle zu
erhalten.
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Die
sektionale Codierung kann auf unterschiedlichen Wegen ausgeführt
werden, beispielsweise durch Codierung lediglich eines oder mehrerer
Wellenabschnitte in einer Umfangsrichtung und durch mehrere Codierungen
in Umfangsrichtung, um periodisch wechselnde Magnetflusskomponenten
zu erzeugen, so dass zur Erfassung der Magnetflussdichte induktive
Sensoren verwendet werden können. Abhängig von
den Anforderungen der beabsichtigten Anwendung, erlauben die mehreren
Codierungen es, während der Rotation der Welle mehr Daten
zu extrahieren, was eine genauere und raschere Verarbeitung ermöglichen
kann. Beispielsweise weist eine Spule mit 400 Umdrehungen, 1000 Ω Widerstand
und 0,9 mm2 Fläche im Falle eines
sinusförmigen Wechselstrommagnetfelds einen Rauschpegel
im Bereich von 2 μT × √Hz auf. Im Falle
einer mit 1000 U/min rotierenden Welle und einer Messungsbandbreite
von 50 Hz ergibt dies einen Rauschpegel von 0,8 μT. Demzufolge
lassen sich Magnetfelder im Bereich von Dutzenden oder Hunderten
von Mikrotesla mittels kleiner Luftspulen genau messen.
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Unter
Bezugnahme auf 5 ist ein weiteres Codierungsausführungsbeispiel
dargestellt. In diesem Beispiel sind die magnetisch polarisierten
Abschnitte an einem oder mehreren Abschnitten um die Welle ausgebildet.
Eine derartige Durchführung ist für die sektionale
magnetische Codierung von Wellen mit großen Durchmessern
besonders geeignet, bei denen eine Codierung des gesamten Umfangs
außerordentlich kostspielig und zeitaufwendig wäre.
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Die
sich nach dem Codierungsvorgang ergebenden Feldlinien sind in 5 dargestellt.
In diesem Beispiel sind vier Codierungsabschnitte 510, 520, 530, 540 vorhanden,
die in der Nähe der Wellenhaut jeweils entsprechende Magnetfelder 515, 525, 535, 545 aufweisen,
wobei die Magnetflussdichte auf der Codierung basierende Eigenschaften
aufweist. Die Eindringtiefe der Feldlinien hängt von Faktoren
wie der Länge der in dem Codierungsvorgang verwendeten
Strompulse ab. In einem Ausführungsbeispiel sind. zwischen
Codierungsabschnitten wohldefinierte Domänengrenzen 580 festgelegt,
indem an jedem magnetisch polarisierten Abschnitt Codierungspulse
mit verschiedenen Polaritäten und Längen verwendet
werden. Somit können zwischen verschiedene Polaritäten
aufweisenden, magnetisch polarisierten Abschnitten in der Nähe
der Wellenoberfläche Domänengrenzen 580 erzeugt
werden.
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Die
Ausrichtung der magnetischen Domänengrenzen 580 erleichtert
die Bestimmung der optimalen Ausrichtung der Magnetfeldsensoren 560 für
die Erfassung von drehmomentabhängigen Feldänderungen.
Die berührungslosen Sensoren 560 sind positioniert,
um die Magnetfelder der rotierenden Welle zu erfassen, die verarbeitet
sein kann, um gewisse Eigenschaften um die Welle vorzusehen.
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Die
Erfassungsrahmenanordnung 550 kann ein Abschnitt des Umfangs
der Welle sein, oder sie kann um den gesamten Umfang angeordnet
sein. In speziellen Ausführungsbeispielen sind die Sensoren 560 in
bestehende Wellengehäuse integriert, so dass auf eine getrennte
Sensoreinrichtung verzichtet werden kann, und die integrierte Konstruktion
führt die Funktionalität der Sensoreinrichtung
durch. Das Gehäuse kann mit mehreren Sensorschlitzen 570 ausgebildet
sein, so dass eine beliebige Anzahl von Sensoren 560 angeordnet
werden kann. Ein Vorteil metallischer Gehäuse basiert darauf,
dass sie eine Abschirmung gegen externe magnetische Wechselstromfeldkomponenten
bereitstellen.
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Hochleistungsanwendungen
erfordern eine zuverlässige Drehmomentüberwachung.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel verwendet
das System eine größere Anzahl von Erfassungsspulen
und erhält daher eine größere Frequenz
erfasster Werte und eine größere Zuverlässigkeit.
Die Erfassungsspulen sind verhältnismäßig
kostengünstig, und es lassen sich in einem Sensorhalter
ohne weiteres mehrere Spulen unterbringen. In einem Beispiel sind
mehrere in der Sensoreinrichtung angeordnete Sensoren 560 vorhanden.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel werden
die mehreren Sensoren 560 genutzt, um eine größere
Zuverlässigkeit zu schaffen, indem häufigere Messungen
ermöglicht sind. Die mehreren Sensoren 560 lassen
sich außerdem nutzen, um Redundanz vorzusehen, so dass
die Erfassungsfunktionen auch im Falle des Ausfalls einiger Sensoren betriebsbereit
sind. In einem weiteren Ausführungsbeispiel sind verschiedene
Arten von Sensoren angeordnet, so dass unterschiedliche Arten von
Daten gemessen werden können. Die vielfältigen
Sensorbauarten können die Vorteile der Erfassungseigenschaften
des speziellen Sensors nutzen oder in sonstiger Weise eine verbesserte
Funktionalität der Erfassung ermöglichen. In einem
weiteren Ausführungsbeispiel umfasst der sektionale Codierungsvorgang
verschiedene Codierungsabschnitte mit verschiedenen Codierungseigenschaften,
so dass die Sensoren vielfältige Arten von Daten gewinnen
können.
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Beispielsweise
können, wie in 3 gezeigt, im Falle von Wellen
von beispielsweise 60 mm vier Codierungsabschnitte verwendet werden.
Für Wellen mit relativ großem Durchmesser oder
zur Erzielung genauerer Messwerte können weitere Codierungen
verwendet werden, um zusätzliche magnetische Bereiche magnetischen
Polarisation und entsprechende Begrenzungen hinzufügen.
Um den Zeitaufwand und die Kosten für die magnetische Codierung
großer Wellen in Anwendungen, bei denen keine hohe Abtastrate
für das Drehmoment erforderlich ist, zu minimieren, kann
die Welle, wie in 6 veranschaulicht, lediglich
teilweise in Umfangsrichtung magnetisiert sein.
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Die
Erzeugung der magnetisch codierten polarisierten Bereiche und dazwischen
angeordneter neutraler Bereiche gestattet die Entwicklung einer
drehmomentabhängigen Wechselstromfeldkomponente in der Umgebung
einer rotierenden Welle, so dass die Wellenleistung unmittelbar
gemessen werden kann, indem die induzierte Spannung in einer Spule
gemessen wird, die in der Nähe der Welle angeordnet ist.
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Die
unmittelbare Messung der Leistung (oder der Drehzahl und des Drehmoments)
der Welle mittels der in einer Prüfspule induzierten Spannung
kann bei Temperaturen von mehr als 500°C genutzt werden
und ist lediglich durch die Materialeigenschaften der Spulen beschränkt.
Das System ist außerdem unempfindlich gegenüber
von der Umgebung ausgehenden konstanten Magnetfeldern, da lediglich
Wechselstromfeldkomponenten gemessen werden.
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Unter
Bezugnahme auf 6 ist ein Ausführungsbeispiel
für sektionale magnetische Codierung dargestellt. In diesem
Beispiel sind Paare von elektrisch leitfähigen Elementen 610, 612; 620, 622; 630, 632;
und 640, 642 um die Welle 605 angeordnet.
Jedes Paar wird verwendet, um magnetisch polarisierte Bereiche zu erzeugen,
die Domänengrenzen für die paarweise ausgelegten
elektrisch leitfähigen Elemente der entsprechenden Magnetfelder 614, 616; 624, 626; 634, 636;
und 644, 646 aufweisen. Jedes Paar elektrisch
leitfähige Elemente 610, 612; 620, 622; 630, 632; 640, 642 kann
mit einer (nicht gezeigten) Codierungsquelle verbunden sein, die
den Elementen in jedem Paar verschiedene Polaritäten bereitstellt,
um die alternierenden polarisierten Magnetfelder zu erzeugen.
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Beispielsweise
verwendet das elektrisch leitfähige Element 612 eine
Codierung mit positiver Polarität, während das
paarweise ausgelegte elektrisch leitfähige Element 610 eine
Codierung mit negativer Polarität verwendet. Die sich aus
der Codierung ergebenden polarisierten magnetischen Bereiche 616, 614,
weisen eine Domänengrenzbereich 650 auf, der den
Ort der optimalen Antwort auf eine Torsionsbewegung der Welle 605 kennzeichnet.
Im Gegensatz zu den Domänengrenzen nach 3 sind
die paarweise ausgelegten polarisierten magnetischen Bereiche weit
voneinander entfernt angeordnet, und es ist zwischen jedem entsprechenden
Bereich ein Totraum 660 vorhanden.
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In
dem veranschaulichten Beispiel nach 6, sind
an der Welle 605 acht codierte Bereiche 614, 616; 624, 626; 634, 636;
und 644, 646 vorhanden, die durch die vier Paare
von elektrisch leitfähigen Elementen 610, 612; 620, 622; 630, 632; 640, 642 erzeugt
sind. Somit lassen sich wohldefinierte magnetisch polarisierte Bereiche
mit vier magnetischen Domänengrenzen 650, 652, 654, 656 verwirklichen,
ohne dass es erforderlich ist, die gesamte Welle zu magnetisieren.
Die in diesem Beispiel verwendeten Magnetfeldsensoren können
in einer Umfangsrichtung ausgerichtet sein, um magnetische Feldkomponenten
zu messen, die tangential zu der Wellenoberfläche und senkrecht
zu den magnetischen Domänengrenzen verlaufen. Dies ist
unter idealen Bedingungen die optimale Ausrichtung für
die Magnetfeldsensoren. Falls die Feldsensoren in der Nähe
der Orte eingebaut sind, an denen sich das Codierungswerkzeug in
elektrischem Kontakt mit der Wellenoberfläche befand, sind
möglicherweise andere Ausrichtungen der Magnetfeldsensoren
vorzuziehen.
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Unter
Bezugnahme auf 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Codierung dargestellt, das dazu dient, die Welle magnetisch
zu codieren und an dieser längs des radialen Umfangs der
Welle 705 magnetische Domänengrenzen zu erzeugen.
In diesem Beispiel sind Bogensegmente 720, 740 vorhanden,
die um ein Segment der Welle 705 positioniert sind. Ein
elektrisch leitfähiges Bogensegment 720 ist an
einem positiven Ende 710 mit einer (nicht gezeigten) Codierungsquelle
positiver Polarität verbunden, so dass die Codierungsströme
ausgehend von dem positiven Ende und längs des Bogens 720 fließen.
In diesem Beispiel ist das andere Ende des elektrisch leitfähigen
Bogensegments 720 mit der Welle 705 durch eine
Elektrode 725 verbunden, die mit der Welle 705 in
Berührung steht. Der Codierungsstrompuls bewegt sich daher
entlang des elektrisch leitfähigen Elements 720,
wobei die Rückströme entlang der Welle 705 zu
der an dem Rückkehrende 715 angeordneten Rückkehrelektrode
fließen, die mit der (nicht gezeigten) Codierungsquelle
elektrisch verbunden ist.
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Das
andere elektrisch leitfähige Bogensegment 740 ist
an einem Rückkehrende 730 mit der (nicht gezeigten)
Codierungsquelle verbunden. Die Codierungssignale bewegen sich von
der (nicht gezeigten) Codierungsquelle ausgehend über eine
Elektrode, die mit der Welle 705 in Berührung
steht zu dem positive Ende 735, längs der Oberfläche
der Welle und durch die Elektrode 745. Die Codierungsströme
fließen längs des Bogensegments 740 und
kehren über das Rückkehrende 730 zu der
(nicht gezeigten) Codierungsquelle zurück. Auch hier erzeugt
diese Codierung sektionale magnetische Bereiche um den Umfang der
Welle 705. Die Kombination des Paars von elektrisch leitfähigen
Bogensegmenten 720, 740, die die pola risierten
magnetischen Bereiche erzeugen, erzeugt außerdem die dazwischen
angeordnete Domänengrenze 750, die die optimale
Erfassungsregion ist.
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In
diesem Beispiel sind zwei polarisierte Bereiche vorhanden, die in
einer gegenüber der Welle axialen Richtung ausgerichtet
sind. Die Magnetfeldmessung ist einfacher als in anderen Ausführungsbeispielen,
da die Welle radial rotiert und eine größere Länge
des Erfassungsbereichs in Umfangsrichtung vorhanden ist.
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Während
das Bogensegment als ein Bogensegment der Länge etwa eines
Halbkreises dargestellt ist, sollte es ohne weiteres klar sein,
dass die Bogensegmente einen kleineren Abschnitt der Welle oder
größere Abschnitte des Kreisumfangs umfassen können.
Während die codierten Kanäle als um den Umfang
angeordnet gezeigt sind, können diese darüber
hinaus längs einer beliebigen Richtung der Welle ausgerichtet
sein, beispielsweise diagonal für die magnetisch polarisierten
Kanäle.
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Unter
Bezugnahme auf 8 ist ein Ausführungsbeispiel
eines vereinfachten Messsystems dargestellt. In diesem Beispiel
enthält die magnetisch codierte Welle 805 mehrere
polarisierte magnetisierte Bereiche 810 mit dazwischen
angeordneten magnetischen Domänengrenzen, die durch Codierungspulse
mit alternierenden Polaritäten in sämtlichen dieser
Abschnitte hervorgerufen sind. Die Anzahl von magnetisch codierten
polarisierten Bereichen hängt von der Codierung und den
Konstruktionskriterien ab, z. B. von dem Durchmesser der Welle.
Es sollte klar sein, dass die Gestalt der polarisierten magnetischen
Kanäle zum Zwecke der Vereinfachung als linear dargestellt
ist. In diesem Beispiel werden Sensoren 820, 825, 830, 835 verwendet, um
Aspekte der rotierenden Welle während des Betriebs zu erfassen.
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Nochmals
mit Bezug auf 8 schließen sich die
Magnetflusspfade, wenn die Welle 805 kein Drehmoment oder
keine Biegung erfährt, hauptsächlich im Innern
des Wellenmaterials. Wenn ein Drehmoment oder Biegemomente auf die
Welle 805 ausgeübt werden, erzeugen Diskontinuitäten
von Magnetflusskomponenten an den magnetischen Domänengrenzen
in dem (außerhalb des Wellenmaterials) befindlichen Raum ein
zusätzliches Magnetfeld, das sich durch ein oder mehrere
Sensoren 820, 825, 830, 835 messen
lässt.
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In
diesem Beispiel befinden sich die Sensoreinheiten 820, 825, 830, 835 in
einem gewissen kurzen Abstand entfernt von der Welle 805,
und sie sind ausgerichtet, um die Magnetfelder zu erfassen. Die
Sensoren 820, 825, 830, 835 können übereinstimmende
Sensoren oder Sensoren einer ähnlichen Bauart sein, und
sie können relativ zu der Welle in derselben oder in einer ähnlichen
Ebene ausgerichtet sein. In noch einem Ausführungsbeispiel
sind die Sensoren in unterschiedlicher Weise ausgerichtet, beispielsweise
unter unterschiedlichen Winkeln, um in der Lage zu sein, verschiedene
Messwerte zu erfassen. In noch einem weiteren Ausführungsbeispiel
basieren die Sensoren 820, 825, 830, 835 hingegen
auf unterschiedlichen Bauarten, die dazu eingerichtet sind, unterschiedliche
Eigenschaften zu erfassen. Die gemessenen Daten werden gewöhnlich
einer nachfolgenden Verarbeitung unterworfen, um die der Welle zugeordneten
Eigenschaften basierend auf dem gemessenen Magnetfeld zu ermitteln.
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Ein
Hochtemperaturbetrieb der herkömmlichen magnetostriktiven
Sensorsysteme ist durch die Sensoren beschränkt, die dazu
in der Lage sein müssen, Gleichstrommagnetfelder zu erfassen.
Beispielsweise ist im Falle von Magnetfeldsensoren ein Hochtemperaturbetrieb
durch die Curie-Temperatur des in dem Magnetfeldsensor verwendeten
Kernwerkstoffs beschränkt. Eine sektionale magnetische
Codierung schafft die Möglichkeit Ströme zu messen,
die aufgrund des durch die rotierenden Abschnitte der Welle hervorgerufenen Wechselstrommagnetfelds
induziert werden. In einem Beispiel ist der Sensor eine eisenlose
Sensorspule. Allerdings sind andere Sensoren möglich, beispielsweise
Magnetfeld-, Hall-Effekt-, anisotrope magnetostriktive und Giant-Magneto-Resistive
(GMR) Sensoren.
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In
einem Ausführungsbeispiel ist es erwünscht, dass
die Sensoren paarweise 820, 825 und 830, 835 und
in einem differentiellen Betriebsmodus arbeiten, da dies die Sensoren
gegenüber Gleichtaktstörungen, z. B. gegenüber
der Umgebungstemperatur oder externen Magnetfeldern, unempfindlicher
macht, und symmetrische Antworten auf entgegengesetzt gerichtete
Drehmomente liefert. In einem Beispiel ist das erste Sensorpaar 820, 825 gegenüber
der Welle unter einem anderen Winkel als das zweite Sensorpaar 830, 835 ausgerichtet.
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Ein
Ausführungsbeispiel des Systems schafft ein magnetisches
Codiersystem und Verfahren für magnetostriktive Messungen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Ansätzen weist die
Welle magnetisch polarisierte Bereiche auf, die codiert sind, um
alternierende Magnetflusskomponenten zu erzeugen, so dass induktive
Sensoren verwendet werden können, um die Magnetflussdichte
zu erfassen, die direkt proportional zu dem ausgeübten
Drehmoment ist.
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In
gewissen Anwendungen ist es im Falle der Anwendung einer sektionalen
magnetischen Codierung schwierig, eine übereinstimmende
Magnetflussverteilung und/oder Magnetisierung in sämtlichen
Wellenabschnitten exakt zu erreichen. Die mangelnde Übereinstimmung
zwischen Abschnitten lässt sich auf mehrere Ursachen zurück führen,
z. B. die sukzessive Anwendung der magnetischen Codierungswerkzeuge
auf verschiedene Abschnitte, Materialinhomogenitäten und
auf die Wellenabschnitte ausgeübte unterschiedliche Magnetisierungsstromdichten.
Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn die Magnetisierungwerkzeuge
nicht gleichzeitig und in Reihe mit den Abschnitten verbunden werden
können. Aufgrund der Unterschiede hinsichtlich der magnetischen
Eigenschaften zwischen den codierten Kanälen könnte
eine Erfassung des gleichen Drehmoments oder der gleichen Leistung
mittels identischer Sensoren über verschiedenen magnetisch
codierten Wellenabschnitten zu ungenauen Ergebnissen führen.
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Folglich
gründet sich die Magnetfelderfassung in einem Ausführungsbeispiel
auf ein Verfahren und System, bei dem die Messwerte auf einem Integrationsverfahren
basieren. Die Integration verwendet gewöhnlich mehrere
Faktoren für die Integrationsverarbeitung. Die Integration
umfasst gewöhnlich mindestens eine volle Umdrehung der
Welle.
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In 9 ist
ein Beispiel eines Messsystems für Zwecke der Veranschaulichung
unterbreitet, um die Arbeitsschritte zu erläutern, wobei
die codierte Welle 905 eine Anzahl von polarisierten magnetischen
Bereiche 907 an der Welle aufweist. Ein mit A und A' bezeichnetes
erstes Paar Sensoren 910 ist in der Nähe der Welle 905 mit
einem kleinen Spalt dazwischen angeordnet. Die Sensoren 910 erfassen
die Eigenschaften der Welle basierend auf den gemessenen Änderungen
der Magnetfelder 907. Als ein Beispiel zur Veranschaulichung
der Verarbeitung sind die Sensoren A und A' ausgerichtet, um die
senkrecht zu der Achse der Welle verlaufenden tangentialen magnetischen
Feldkomponenten zu messen. Zum besseren Verständnis wird
angenommen, dass die Sensoren während der Rotation der
Welle ideale Sinuswellensignale erfassen. Der Sensor A' nimmt das
sinusförmige Signal 920 auf, das in dem Subtrahierschaltkreis 925 mit
dem von dem Sensor A ausgegebenen Signal 930 zusammengeführt
wird, um das resultierende Signal 935 zu erzeugen. Dieses
Signal 935 wird durch den Integrator 940 integriert,
der das erste Integralsignal 945 erzeugt.
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Das
mit B und B' bezeichnete zweite Paar von Sensoren 915 ist
ebenfalls in der Nähe der Welle 905 mit einem
kleinen Spalt dazwischen angeordnet. Die Sensoren 915 erfassen
ebenfalls die Eigenschaften der Welle basierend auf den gemessenen Änderungen
der Magnetfelder 907. Der Sensor B nimmt das sinusförmige
Signal 950 auf, das in dem Subtrahierschaltkreis 960 mit
dem von dem Sensor B' ausgegebenen Signal 955 zusammengeführt
wird, um das resultierende Signal 965 zu erzeugen. Dieses
Signal 965 wird durch den Integrator 970 integriert,
um das zweite Integralsignal 975 zu erzeugen. Das erste
Integralsignal 945 wird bei dem Summierer 985 mit
dem zweiten Integralsignal 975 in dem zusammengeführten
Signal 980 zusammengeführt, um die zusammengeführten
Ausgangssignale 990 hervorzubringen.
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In
einem Ausführungsbeispiel sind acht Codierungsabschnitte
und acht Induktionsspulen vorhanden, wobei während einer
Umdrehung acht Messwerte gewonnen werden. Beispielsweise wird für
mit 3000 U/min rotierende Wellen alle 2,5 ms jeweils ein neuer Abtastwert
genommen, was gewöhnlich für die meisten Hochleistungsanwendungen,
beispielsweise im Falle großer Wellen, ausreicht. Falls
diese Abtastrate nicht genügt, kann die Anzahl von Codierungsabschnitten
oder die Anzahl von Erfassungsspulen erhöht werden.
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In
Fällen, in denen eine höhere Abtastrate des gemessenen
Drehmoments erforderlich ist, können fortschrittlichere
Signal verarbeitungsalgorithmen verwendet werden, die in der Lage
sind, auch ohne Integration ein Echtzeitausgangssignal des Messwertsignals
zu liefern.
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Unter
Bezugnahme auf 10a–10f ist ein Erfassungsausführungsbeispiel
im Einzelnen veranschaulicht, das eine hochentwickelte Signalverarbeitung
für eine sektionale codierte Welle 1005 beinhaltet
und zwei Messszenarien aufweist, nämlich Rampendrehmomentänderungen
(10c–d) und Stufenfunktionsdrehmomentänderungen
(10e–f). Dieses Ausführungsbeispiel
kann für höhere Abtastraten des gemessenen Drehmoments
mittels Sinusfunktionen verwendet werden, wobei die Sinusfunktionen
gewöhnlich auf die Codierung und auf die Decodierung angewendet
werden. Die höhere Abtastrate gestattet eine Echtzeitausgabe
des Messwertsignals, da keine Integration erforderlich ist.
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Unter
Bezugnahme auf 10a und 10b sind
vier Codierungsabschnitte 1015 mit entsprechenden Domänengrenzen
und sechs Sensoreinheiten 1010 vorhanden. Die entsprechenden
Ausgänge von zwei der um 180° beabstandeten Sensoren 1010 sind
an den Empfangsspulen in Reihe geschaltet. Die drei resultierenden
Ausgangssignale werden anschließend zusammengeführt,
um ein dreiphasiges Signal 1020 zu bilden, und in einem
Beispiel basiert die Phase Eins 1022 auf den Ausgangssignalen
von Sensoren 1 und 4; die Phase Zwei 1024 beinhaltet
das Ausgangssignal von Sensoren 3 und 6; und die
letzte Phase 1026 beinhaltet Sensorausgangssignale 5 und 2.
Zu einem gewissen Zeitpunkt wird die Welle einem vorgegebenen Drehmoment
unterworfen, und die Messwerte werden verarbeitet.
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10c und 10d veranschaulichen
grafisch die Verarbeitung für eine Rampenfunktion für
die Drehmomentänderung, die einer dq-Transformation unterworfen
wird. Die Rampenfunktion 1030 beinhal tet Phase ”a” 1032,
Phase ”b” 1034 und Phase ”c” 1036 und
zeigt, wie das Ausgangssignal mit der Zeit rampenförmig
linear abfällt. Das dq-Transformationsausgangssignal 1040 zeigt
das d-Ausgangssignal 1042 und das q-Ausgangssignal 1044.
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10e und 10f veranschaulichen
grafisch die Verarbeitung für eine Stufenfunktion für
die Drehmomentänderung, die der dq-Transformation unterworfen
wird. Der Stufenfunktionsgraph 1050 zeigt Phase ”a” 1052,
Phase ”b” 1054 und Phase ”c” 1056 und
beinhaltet die aufgrund gewisser Änderungen der Welle vorhandene
Differenz zwischen den Ausgangssignalen 1058.
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Das
transformierte Ausgangssignal 1060 ist grafisch dargestellt
und zeigt das d-Ausgangssignal 1062 und das q-Ausgangssignal 1064,
wobei das Drehmoment als die Änderung der Pegel 1066 dargestellt
ist.
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In
einem Ausführungsbeispiel ergibt sich eine dq0-Transformation
der erfassten Signale wie folgt:
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel ermöglicht das Codierungsverfahren
und -system sehr genaue Messungen einer unmittelbaren Leistung,
eines Drehmoments und/oder eines Biegemoments rotierender Maschinen.
Abhängig von der Anzahl von Erfassungsspulen und der Erfassungsspulenverarbeitung
ist das elektrische Signal direkt proportional zu der Wellenleistung,
dem Drehmoment oder den Biegemomenten. Noch ein weiteres Merkmal
dieses Systems ist eine durch den Einsatz kleiner Spulen erreichte
Erleichterung der Sensorintegration. Weiter ist es möglich,
die Sensorelektronik mit einem gewissen Abstand zu den Sensoren
mehrere Meter entfernt von der Sensorinstallation anzuordnen, um
eine Messung in aggressiven Umgebungen zu ermöglichen.
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Eines
der Merkmale des im Vorliegenden detailliert beschriebenen Systems
ist die berührungsfreie Messung der Leistung, des Drehmoments
und/oder der Drehzahl einer Wellen basierend auf einem Erfassen von
Wechselstromfeldkomponenten relativ zu der Welle. Im Falle von mit
hoher Geschwindigkeit rotierenden Wellen, beispielsweise hohe Drehzahlen
aufweisende elektrische Maschinen oder Strahltriebwerke, lassen sich
ohne weiteres hohe Abtastraten durchführen. Die Messung
von Wellenleistung, Drehmoment und Drehzahl kann auf eisenlosen
Induktionsspulen basieren, die verhältnismäßig
klein und kostengünstig sind, und die einen Betrieb in
Umgebungen mit Temperaturen von über 220°C erlauben.
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Dieses
System schafft ferner ein berührungsfreies Messsystem,
da während des Betriebs keinerlei Teile an der rotierenden
Welle angebracht werden. Dieses berührungsfreie System
gestattet eine unmittelbare Überwachung der Wellenleistung,
was von größter Bedeutung ist für die
Erfassung von Minderungen des Wirkungsgrads in unterschiedlichen
Abschnitten eines Wellensystems, beispielsweise in großen
Turbinensträngen.
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Ein
Anwendungsbeispiel, das das im Vorliegenden detailliert beschriebene
Messsystem vorteilhaft nutzen könnte, betrifft einen Antriebsstrang
einer Windturbine. Der die magnetisierenden Elemente enthaltende
Rahmen kann während des Herstellungsprozesses rasch eingebaut
werden, um dadurch den Anforderungen einer magnetischen Codierung
für die Hauptwelle zu genügen. Im Falle einer Windturbinenhauptwelle
ist die Überwachung von Biegemomenten und die Verringerung
derartiger Momente durch die Anwendung asymmetrischer Laststeuerung
(ALC = Asymmetrical Load Control) auf der Grundlage der Biegemomentmessung von
großem Interesse. Eine exemplarische Konstruktion für
eine magnetische Codierung, die Biegemomentmessungen ermöglicht,
dient der einen großen Durchmesser aufweisenden Welle einer
Windturbine. Falls auf diese Welle ein Drehmoment ausgeübt
wird, erfassen sämtliche Sensoren die gleiche Magnetfeldänderung. Im
Falle von Biegemomenten in vertikaler oder horizontaler Richtung
erfassen die beiden gegenüberliegende Feldsensoren unterschiedliche
Feldänderungen. In einem Beispiel werden Sensorpaare an
den vier Sensororten eingesetzt, um eine differentielle Messung
zu ermöglichen. Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit
des Erfassungssystems kann gesteigert werden, indem weitere Sensorpaare
in Umfangsrichtung hinzugefügt werden.
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Da
Windturbinenhauptwellen langsam rotieren und gewöhnlich
Schleifringe aufweisen, die es ermöglichen, auf einfache
Weise von der rotierenden Welle Signale aufzunehmen, wäre
es möglich, die Magnetfeldsensoren unmittelbar an der Wellenoberfläche
in der Nähe der magnetischen Domänengrenzen anzubringen,
so dass das Sensorsystem mit der Hauptwelle rotiert, was sehr genaue
Drehmoment- und Biegemomentausgangssignale ermöglichen
würde, da die Sensoren in sämtlichen Rotorstellungen
das gleiche Magnetfeldausgangssignal hervorbringen. Somit können
derartige sekundäre Sensoren in der Hauptantriebswelle
dauerhaft eingebaut sein, wobei die Magnetfeld- oder Biegemomentsignale über
bestehende Schleifringe oder Funkverbindungen übermittelt
werden.
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Wellenleistungsmessungen
mit hoher Auflösung und Reproduzierbarkeit ermöglichen
es außerdem, Schwingungen oder technische Probleme in dem
Rotorwellensystem hinsichtlich einer frühzeitigen Wartungsplanung
oder Materialermüdungsdiagnose in einem frühen
Stadium zu erfassen. Eine unter sämtliche Betriebsbedingungen
und über die Lebensdauer eines Wellensystems hinweg durchgeführte Überwachung
hoher Genauigkeit der Wellenleistung ermöglicht es, den
Wirkungsgrad von Turbinen oder Strahltriebwerken zu steigern.
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Die
Fähigkeit, ein Wellendrehmoment zwischen einzelnen Stufen
von Dampf- und Gasturbinen oder Verdichtern genau zu messen, bildet
ein wichtiges Werkzeug zur Erfassung und Optimierung des Betries.
In herkömmlichen Turbinen- und Verdichteranwendungen ist
nach der Auftragsvergabe des Systems keine unmittelbare Wellendrehmoment-
oder Leistungsmessung zwischen einzelne Stufen verfügbar.
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Drehmomenterfassungssysteme,
die auf permanentmagnetisch codierten Stahlabschnitten basieren, ermöglichen
es, die Leistungsabgabe und Biegung einer Welle an unterschiedlichen
Wellenabschnitten mit hoher Langzeitstabilität zu messen.
Dies ist nicht nur für Windturbinen sondern auch für
Dampfturbinen, Gasturbinen oder große Verdichter von besonderer
Bedeutung, wo ohne weiteres geringe Minderungen der Leistungsabgabe
zwischen einzelnen Turbinenstufen erfasst werden können,
was es ermöglicht, eine präventive Wartung durchzuführen
und den energetischen Wirkungsgrad über die gesamte Laufzeit
einer Turbine oder eines Verdichters auf hohem Niveau aufrecht zu
erhalten.
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Ein
weiterer Aspekt betrifft die Verwendung mehrerer Erfassungsspulen,
um Redundanz vorzusehen. Die geringen Kosten der Sensorelemente
lassen es zu, in der Praxis mehrere Erfassungsspulen zu nutzen,
so dass das Messsystem auch dann funktionsfähig ist, falls
ein oder mehrere einzelne Sensorelemente versagen.
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Die
vorausgehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele der
Erfindung wurde für Zwecke der Veranschaulichung und Beschreibung
unterbreitet. Die Beschreibung ist nicht als erschöpfend
zu bewerten, noch soll sie die Erfindung buchstabengetreu auf die
offenbarte Ausführungsform beschränken. Angesichts
dieser Beschreibung sind viele Modifikationen und Änderungen
möglich. Der Schutzumfang der Erfindung soll nicht durch
diese detaillierte Beschreibung beschränkt sein, sondern
vielmehr durch die beigefügten Ansprüche.
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Unmittelbare
Wellenleistungsmessungen rotierender Maschinen, mit einem für
die Welle eingerichteten magnetischen Codiersystem, zu dem wenigstens
ein elektrisch leitfähiges Element 215, 217, 294, 295, 720, 725,
das ein erstes Ende und ein zweites Ende aufweist, das mit einem
Spalt zwischen dem Element und der Welle in der Nähe der
Welle angeordnet ist. In der Nähe jedes Endes des elektrisch
leitfähigen Elements ist ein Paar Elektroden 242, 247, 725, 745 angeordnet,
wobei die Elektroden mit der Welle elektrisch verbunden sind. Eine
der Elektroden ist mit dem zweiten Ende des Leiterelements elektrisch
verbunden. Eine Codierungsquelle 250 ist mit dem ersten
Ende des elektrisch leitfähigen Elements elektrisch verbunden,
und ist mit der anderen Elektrode elektrisch verbunden, wobei von
der Codierungsquelle ausgehende unipolare Strompulse 245 auf
die Elektroden und das elektrisch leitfähige Element angewendet
werden, um dadurch sektionale codierte polarisierte magnetische
Bereiche 330, 332, 334, 336 510, 520, 530, 540, 614, 616, 624, 626, 634, 636, 642, 646 in
der Welle zu erzeugen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - ”A
Study of the Inverse Wiedemann Effect an Circular Remanence” von
I. J. Garshelis und J. Iwan, ”IEEE Transactions an Magnetics”,
Bd. 10, Nr. 2, Juni 1974 [0025]