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Die
Erfindung betrifft eine Messvorrichtung zur Abtastung von bewegten,
vorzugsweise bogenförmigen Bedruckstoffen in Maschinen
zur Verarbeitung von Bedruckstoffen mit einer Messeinrichtung, welche
wenigstens in Transportrichtung der Bedruckstoffe beweglich ist.
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Derartige
Messvorrichtungen werden dazu genutzt, die Qualität von
Bedruckstoffen bei ihrer Herstellung in einer Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine
zu überprüfen. Bei Druckmaschinen sind dazu meist
im letzten Druckwerk Messeinrichtungen installiert, welche einen
Druckbogen oder eine Papierbahn noch in der Maschine erfassen und
Messungen hinsichtlich Registergenauigkeit, Passergenauigkeit oder
Farbgebung vornehmen. Da der Bedruckstoff in der Maschine mit hoher
Geschwindigkeit an der Messeinrichtung vorbeigeführt wird,
kann diese auf Grund der technischen Gegebenheiten bei den heutigen
Messsensoren nicht den gesamten Bedruckstoff erfassen, sondern erfasst
meist nur im Randbereich des Bedruckstoffs angebrachte Druckkontrollstreifen.
Die auf den Druckkontrollstreifen erfassten Farbmesswerte werden
dann mit Farbmesswerten der Druckvorlage verglichen, wobei bei Abweichungen
zwischen Druckvorlage und Farbmesswerten auf dem Bedruckstoff entsprechende
Regelungseingriffe in der Farbgebung der Druckmaschine vorgenommen
werden. Die Reduktion auf das Erfassen von seitlichen Druckkontrollstreifen
stellt jedoch im Vergleich zur vollflächigen Erfassung
des gesamten Druckbilds auf dem Bedruckstoff eine nicht optimale
Erfassung dar. Die Regelung insbesondere im Farbbereich könnte
verbessert werden, wenn der Bedruckstoff ganzflächig von
der Messeinrichtung erfasst werden könnte. Dies ist jedoch
mit den bisher vorhandenen stationären installierten Messeinrichtungen
in Druckmaschinen nicht möglich. Eine solche stationäre
Messeinrichtung in Druckmaschinen ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 021 601
A1 bekannt. In dieser Offenlegungsschrift ist eine Druckmaschine
gezeigt, welche über eine Wendeeinrichtung verfügt,
wobei jeweils im letzten Druckwerk vor der Wendeeinrichtung und
im letzten Druckwerk nach der Wendeeinrichtung eine stationäre
Messeinrichtung untergebracht ist. Mit dieser Messeinrichtung ist
es möglich, Kontrollelemente in einem Farbmesstreifen sowohl
auf der Vorder- als auch auf der Rückseite eines Schön-
und Widerdruckbogens zu erfassen. Allerdings ist keine vollflächige
Erfassung des Druckbilds auf dem Bedruckstoff mit den heutigen Messsensoren
möglich, da der Bedruckstoff mit einer zu großen
Geschwindigkeit an der Messeinrichtung vorbeibewegt wird.
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Aus
der Offenlegungsschrift
DE
41 13 478 A1 ist eine elektronische Bogenkontrollvorrichtung für
bogenübertragende Zylinder in Druckmaschinen bekannt, welche
auf einem bogentransportierenden rotierenden Zylinder angebracht
ist. Die Bogenkontrollvorrichtung besteht aus zwei reihenförmigen CCD-Arrays,
welche die Lagen der Bogenvorderkante erfassen und so die Lage des
Bogens bezüglich der Greifer auf dem Zylinder erfassen
können. Mit einem solchen kleinen CCD-Zeilenarray kann
jedoch nur die Lage der Bogenkante erfasst werden, es ist jedoch
keine Erfassung des Druckbildes des auf dem Zylinder transportierten
Bogens möglich.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Messvorrichtung
zur Abtastung von bewegten Bedruckstoffen in Druckmaschinen zu schaffen,
welche eine vollflächige Abtastung des Druckbildes auf
dem Bedruckstoff bei voller Produktionsgeschwindigkeit in einer
Druckmaschine ermöglicht.
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Die
vorliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die Patentansprüche 1 und 17 gelöst, vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
und den Zeichnungen zu entnehmen. Die erfindungsgemäße
Messvorrichtung verfügt über eine bewegliche Messeinrichtung,
welche über den bewegten Bedruckstoff in Transportrichtung
des Bedruckstoffs bewegt wird. Auf diese Art und Weise ist es möglich,
dass die Messeinrichtung dem Transportweg des bewegten Bedruckstoffs
zumindest auf einer Teilstrecke folgt, so dass die Verweildauer
der Messeinrichtung über dem Bedruckstoff im Vergleich zu
einer stationären Messeinrichtung verlängert werden
kann. Diese Verlängerung des Messvorgangs eines zu vermessenden
Bedruckstoffs ermöglicht eine umfangreichere Abtastung
des Bedruckstoffs bis hin zur ganzflächigen Abtastung des
Bedruckstoffs. Je geringer die Differenzgeschwindigkeit zwischen
der Messeinrichtung und der Transportgeschwindigkeit des Bedruckstoffs
ist, umso länger ist der Messvorgang auf dem einzelnen
Bedruckstoff. Bei ausreichend langer Verweildauer der Messeinrichtung über dem
Bedruckstoff ist auf diese Art und Weise eine ganzflächige
Erfassung des Bedruckstoffs möglich. Dies ist insbesondere
beim Einsatz eines Spektralscanners als Messeinrichtung möglich,
welcher wenigstens über eine geometrische Auflösung
von 100 dpi verfügt, wobei Auflösungen ab 200
dpi bevorzugt werden. Dabei erstreckt sich der Spektralscanner vorzugsweise
quer zur Druckstofftransportrichtung über die gesamte Breite
des Bedruckstoffs, so dass es lediglich eine Relativbewegung zwischen
Messvorrichtung und Bedruckstoff in Richtung der Transportrichtung
des Bedruckstoffs gibt, jedoch keine Relativbewegung der Messeinrichtung
quer zur Bedruckstofftransportrichtung. Die erfindungsgemäße Messvorrichtung
eignet sich sowohl zur Erfassung von bogenförmigen Bedruckstoffen
als auch zur Erfassung von Druckbildern auf Papierbahnen in Rollenrotationsdruckmaschinen
oder anderen Maschinen der grafischen Industrie, wie z. B. Stanzen,
Falzmaschinen etc.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Abstand zwischen dem Bedruckstoff und der Messeinrichtung
während des Messvorgangs weitgehend konstant ist. Von einer
weitgehenden Konstanz des Messabstands kann gesprochen werden, wenn
die Schwankungen zwischen Bedruckstoff und Messeinrichtung nicht
mehr als plus/minus 0,2 Millimeter betragen. Größere Schwankungen
führen zu optischen Verzerrungen und damit zu Beeinträchtigungen
der Messergebnisse.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Messvorrichtung Führungselemente parallel zur
Transportrichtung des Bedruckstoffs aufweist. Durch die parallel
zur Transportrichtung des Bedruckstoffs angeordneten Führungselemente
wird der weitgehend konstante Abstand zwischen Bedruckstoff und
Messeinrichtung ermöglicht. Die Messeinrichtung ist in
den Führungselementen beweglich gelagert und kann so parallel
zur Transportrichtung des Bedruckstoffs bewegt werden, ohne dass
vertikale Abweichungen eine Abstandsänderung bewirken.
Um die nötige Genauigkeit und gleichmäßige
Bewegung beim Erfassen des Bedruckstoffs zu ermöglichen,
wird die Messeinrichtung vorzugsweise von einem Linearmotor angetrieben.
Dazu weist die Messvorrichtung parallel zu den Führungselementen
angeordnete Statorelemente auf, welche zusammen mit einem Läufer,
welcher die Messeinrichtung trägt, einen Linearantrieb darstellen.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass eine Bedruckstofftransporteinrichtung
vorhanden ist, welche den Bedruckstoff weitgehend parallel zur Bewegungsrichtung
der Messeinrichtung transportiert. Da die Bedruckstoffe in der Druckmaschine
nicht stillstehen, sondern mit hoher Geschwindigkeit transportiert werden,
ist es wichtig, dass die Bedruckstoffe während des Messvorgangs
der Messvorrichtung weitgehend parallel zur Bewegungsrichtung der
Messeinrichtung transportiert werden. Dies ist besonders dann einfach
möglich, wenn sich sowohl Messeinrichtung als auch Bedruckstoff
in parallelen, planen Ebenen bewegen, so dass weder Bedruckstoff
noch Messeinrichtung Kurvenbewegungen ausführen müssen.
Eine solche Bedruckstofftransporteinrichtung kann eine Bogentransportstrecke
im Ausleger einer Druckmaschine sein. Diese Bogentransportstrecke
weist umlaufende Greiferketten auf, welche Greiferwagen mit Greifern
tragen. Die Greifer halten die Druckbogen und führen diese
an den Greiferketten parallel zur Messeinrichtung.
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Weiterhin
oder alternativ kann vorgesehen sein, dass der Bedruckstoff während
des Messvorgangs weitgehend parallel zur Bewegungsrichtung der Messeinrichtung
mittels Blasluftdüsen geführt wird. Neben der
bereits geschilderten Bedruckstofftransporteinrichtung mittels Greiferketten
können insbesondere Druckbögen auch über
Blasluftdüsen an der Messeinrichtung vorbeigeführt
werden. Die Blasluftdüsen können aber auch zusätzlich
zu der Bedruckstofftransporteinrichtung mittels Greiferketten eingesetzt
werden, um den Abstand zwischen Bedruckstoff und Messeinrichtung
besser konstant halten zu können. In diesem Fall unterstützen
die Blasluftdüsen die Bedruckstofftransporteinrichtung
mittels Greiferketten.
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Eine
weitere Möglichkeit, den Bogen zu unterstützen,
besteht darin, dass der Bedruckstoff während des Messvorgangs
auf einem Stützelement, insbesondere auf einem Tablett,
geführt wird. Auch diese Ausgestaltung der Erfindung kann
alternativ oder zusätzlich zu der Bedruckstofftransporteinrichtung mit
Greiferketten und dem Transport bzw. der Unterstützung
mittels Blasluftdüsen verwirklicht werden. Bei dieser Ausgestaltung
wird der Bedruckstoff zumindest auf einer Teilstrecke während
des Messvorgangs von unten durch ein Tablett unterstützt,
um so den Abstand zwischen Bedruckstoff und Messeinrichtung konstant
zu halten.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Messvorrichtung wenigstens zwei bewegbare Messeinrichtungen
aufweist. Wenn zwei Messvorrichtungen auf der gleichen Seite des
Bedruckstofftransportwegs vorhanden sind, können die Messeinrichtungen
sich den Abtastvorgang aufteilen. Dies bedeutet, dass jede Messeinrichtung
zum Beispiel nur eine Hälfte eines Bedruckstoffs vermessen
muss. Auf diese Art und Weise kann der Messvorgang auf dem Bedruckstoff
weiter verlängert werden, so dass die Messgenauigkeit steigt.
Es ist jedoch auch möglich, dass die wenigstens eine erste
Messeinrichtung und wenigstens eine zweite Messeinrichtung die Bedruckstoffe
abwechselnd erfassen. In diesem Fall wird jeder Bedruckstoff nur
von einer Messeinrichtung erfasst, so dass zum Beispiel die erste
Messeinrichtung nur die ungeradzahligen Druckbogen erfasst, während
die zweite Messvorrichtung die geradzahligen Bogen erfasst. Da bei
der Erfassung von Bedruckstoffen zwischen zwei Messvorgängen
jeweils eine kurze Pause liegt, ist es hier einfacher möglich,
die jeweilige Messeinrichtung der Messvorrichtung wieder auf ihren
Ausgangspunkt zurückzupositionieren und für den
nächsten Messvorgang bereitzumachen.
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Vorteilhafterweise
ist außerdem vorgesehen, dass wenigstens eine Messeinrichtung
vorhanden ist, welche die Rückseite des Bedruckstoffs erfasst. Wenn
wenigstens zwei Messeinrichtungen vorhanden sind, kann eine Messeinrichtung
die Vorderseite des Bedruckstoffs abtasten, während die
andere Messeinrichtung die Rückseite abtastet. Auf diese Art
und Weise können auch im Widerdruck produzierte Bedruckstoffe
beidseitig in der Maschine erfasst werden. Es ist auch möglich,
dass die Messeinrichtungen für Vorder- und Rückseite
gegenüberliegen, so dass Vorder- und Rückseite
des Bedruckstoffs gleichzeitig erfasst werden. Bei dieser Vorgehensweise
wird nicht zuerst die Vorder- oder zuerst die Rückseite
erfasst, sondern Vorder- und Rückseite des Bedruckstoffs
können gleichzeitig erfasst werden. Diese platzsparende
Anordnung macht es außerdem möglich, für
Vorder- und Rückseite jeweils mehrere Messeinrichtungen
anzuordnen, so dass Vorder- und Rückseite des Bedruckstoffs
jeweils abwechselnd von einer Messeinrichtung erfasst werden können,
so dass die jeweils gerade nicht benutzte Messeinrichtung in die
Startposition zur Durchführung eines nächsten
Messvorgangs gefahren werden kann.
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Vorteilhafterweise
ist außerdem vorgesehen, dass die Messvorrichtung mit einem
Rechner zur Auswertung der mittels der Messvorrichtung auf dem Bedruckstoff
erfassten Daten verbunden ist, und dass der Rechner auf die Steuerung
der Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine einwirkt. Die mittels
der Messvorrichtung erfassten Daten können so umgehend
zur Ansteuerung einer Druckmaschine verwendet werden. Wenn die Messvorrichtung
Farbmessungen auf dem Bedruckstoff durchführt, so können
die mittels der Messvorrichtung erfassten Farbmesswerte mit den
Messwerten einer Druckvorlage im Rechner verglichen werden. Falls
außerhalb der Toleranzgrenze liegende Abweichungen zwischen
Druckvorlage und Bedruckstoff festgestellt werden, so kann der Rechner
z. B. entsprechende Stellgrößen zur Verstellung
von Einstellungen im Farbwerk der Druckmaschine berechnen. Diese
Stellgrößen werden dann an die Stellmotoren in
den Farbwerken der Druckmaschine geschickt und bewirken eine veränderte
Einstellung der Farbgebung in der Druckmaschine.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die bedruckstoffverarbeitende Maschine ein Bearbeitungswerk mit
einem Ausleger zur Aufnahme von Bedruckstoffen umfasst und dass
zwischen wenigstens einem Bearbeitungswerk und dem Ausleger in einem
Transportpfad zwischen Bearbeitungswerk und Ausleger wenigstens
eine Messvorrichtung angeordnet ist. Bei dem Bearbeitungswerk kann
es sich um ein Druckwerk einer Druckmaschine oder um Falz-, Stanz- oder
Schneidwerke in Maschinen zur Druckweiterverarbeitung handeln, welche
Bedruckstoffe nach der Verarbeitung an den Transportpfad in einem
Ausleger weiterreichen, welcher wiederum die produzierten Bedruckstoffe
auf einem Auslegerstapel abstapelt. Diese Anordnung bietet den Vorteil,
dass der Transportpfad zwischen dem Bearbeitungswerk und dem Ausleger
relativ lang ist und außerdem eine geradlinige Bewegung
des Bedruckstoffs ermöglicht. Diese geradlinige Bewegung
erleichtert es, einen konstanten Abstand zwischen Bedruckstoff und
Messeinrichtung einzuhalten. Sollte sich der Abstand zwischen Messeinrichtung
und Bedruckstoff trotzdem verändern, so können
zusätzliche Ausgleichsmittel zur Einstellung des Abstands
zwischen Messeinrichtung und Bedruckstoff vorgesehen sein. So kann
zum Beispiel ein Antriebsmotor vorhanden sein, welcher die Dosierung
der Blasluftdüsen steuert und so den Abstand zwischen Bedruckstoff
und Messeinrichtung regelt. Auch das bewegliche Tablett kann durch
einen Antriebsmotor den Abstand zwischen Bedruckstoff und Messeinrichtung
verändern. Alternativ oder zusätzlich kann auch
der Läufer mit der Messeinrichtung über Ausgleichsmittel
verfügen, welche eine vertikale Bewegung der Messeinrichtung
zur Bogentransportrichtung ermöglichen, so dass die Messeinrichtung
vom Bedruckstoff weg oder auf den Bedruckstoff hin bewegt werden
kann. Dazu ist auf dem Läufer ein kleiner Antriebsmotor
vorgesehen, welcher den Abstand zwischen Bedruckstoff und Messeinrichtung
reguliert.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass die Bedruckstoffe verarbeitende Maschine
eine Druckmaschine mit mehreren Druckwerken ist und eine Wendeeinrichtung
zwischen den Druckwerken aufweist, und dass eine Messvorrichtung
vor der Wendeeinrichtung und eine weitere Messvorrichtung nach dem letzten
Druckwerk vorhanden sind. Bei dieser Art der Anordnung der Messvorrichtung
in einer Druckmaschine können die Messvorrichtungen jeweils
zur Erfassung von Druckbogen im Schöndruck als auch im Widerdruck
eingesetzt werden. Beim Widerdruck werden die Messvorrichtungen
so verschaltet, dass die erste Messvorrichtung vor der Wendeeinrichtung die
Vorderseite des Bedruckstoffs erfasst, während die zweite
Messvorrichtung nach der Wendeeinrichtung nach dem letzten Druckwerk
die Rückseite des Bedruckstoffs erfasst. Wird die Druckmaschine
jedoch im reinen Schöndruck betrieben, so erfassen beide
Messvorrichtungen die Vorderseite des Bedruckstoffs, so dass sich
die Messvorrichtungen bei der Abtastung eines Bedruckstoffs abwechseln
können, so dass jede Messvorrichtung nur jeden zweiten Bedruckstoff
abtasten muss. Damit kann die Erfassungsgenauigkeit der Messvorrichtungen
erhöht werden, da das Zurückfahren der jeweiligen
Messeinrichtung für den nächsten Messvorgang in
den Messvorrichtungen immer in der Phase geschehen kann, in der
die jeweilige Messvorrichtung gerade keinen Bedruckstoff abtastet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher
beschrieben und erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematisch gezeichnete Druckmaschine sowie den daran anschließenden
Auslegerbereich mit zwei Messeinrichtungen,
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2 den
Transportpfad im Auslegerbereich mit einer Messeinrichtung,
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3 Greiferketten
im Ausleger in der Draufsicht von oben,
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4 eine
erfindungsgemäße Messeinrichtung in der Seitenansicht
sowie die benötigten Regelstrecken und
-
5 eine Übersicht über
die Geschwindigkeitsverläufe bei einem Messvorgang.
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1 zeigt
schematisch eine Druckmaschine 1, welche zwei Druckwerke 2 umfasst
und über einen Ausleger 4 verfügt. In
der Druckmaschine 1 werden Druckbogen 7 mittels
Transportzylindern 3 und einer Wendeeinrichtung 26 durch
die Maschine transportiert. Die Wendeeinrichtung 26 zwischen
den Druckwerken 2 ermöglicht es, den Druckbogen 7 zwischen
den Druckwerken 2 zu wenden und so zwischen Schön-
und Widerdruck zu wechseln. Ausgangs des letzten Druckwerks 2 werden
die Bogen 7 an eine Bogentransportstrecke 6 übergeben.
Diese Bogentransportstrecke 6 verbindet das letzte Druckwerk 2 mit
dem Ausleger 4, wo die Druckbogen 7 auf dem Auslegerstapel 5 abgelegt
werden. Die Bogentransportstrecke 6 verläuft dabei
auf einer großen Strecke in einer planen Ebene, so dass
die Druckbogen 7 eine geradlinige Bewegung durchführen.
Oberhalb der Bogentransportstrecke 6 sind zwei Messeinrichtungen 10 angeordnet,
welche über Linearantriebe verfügen. Der Linearantrieb
besteht jeweils aus einem Stator 8 und einem Läufer 9.
Der Stator 8 ist fest oberhalb der Bogentransportstrecke 6 angeordnet, während
der Läufer 9 beweglich ist und die Messoptik 15 trägt.
Mittels des Linearantriebs 8, 9 ist es möglich,
dass sich die Messoptik 15 während des Messvorgangs
in Bogentransportrichtung parallel mitbewegt, so dass der Messvorgang
zeitlich verlängert werden kann. Nach Erfassung eines Druckbogens 7 wird
der Läufer 9 des Linearantriebs jeweils entgegen der
Transportrichtung der Bedruckstoffe 7 in seine Ausgangsposition
zurückgefahren, um einen erneuten Messvorgang bei einem
nächsten Druckbogen 7 beginnen zu können.
Desweiteren ist eine dritte gleichartig aufgebaute Messeinrichtung 10 abgebildet,
welche unterhalb der Bogentransportstrecke 6 angeordnet
ist und die Rückseite der Druckbogen 7 erfasst.
Auf diese Art und Weise ist es möglich, Vorder- und Rückseite
eines im Widerdruck produzierten Druckbogens 7 zu erfassen.
Selbstverständlich können auch noch mehr als die
in 1 abgebildeten Messeinrichtungen 10 entlang
der Bogentransportstrecke 6 angeordnet sein. Mittels der
beiden oberhalb der Bogentransportstrecke 6 angeordneten Messeinrichtungen 10 ist
es möglich, dass nicht jeder Druckbogen 7 von
jeder Messeinrichtung 10 abgetastet werden muss, sondern
dass jede Messeinrichtung 10 nur jeden zweiten Druckbogen 7 abtastet,
so dass entsprechend mehr Zeit zum Verfahren des Läufers 9 in
seine Ausgangsposition nach dem Messvorgang verbleibt. Die Läufer 9 der
Messeinrichtung 10 bewegen sich dabei mit einer gewissen
Relativgeschwindigkeit, der Geschwindigkeit vM,
zur Transportgeschwindigkeit vG der Bogen 7.
Bei einer Messstrecke der Länge s = 1,4 m und einer Bogenlänge
l = 0,7 m, bei einer Greifer-/Bogentransportgeschwindigkeit vG = 5 m pro Sekunde sowie einer Differenzgeschwindigkeit
von vM = 1,66 m pro Sekunde ergibt sich
so beispielhaft eine Messzeit t = 0,42 Sekunden.
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In 2 befindet
sich oberhalb der Bogentransportstrecke 6 nur eine Messeinrichtung 10,
wobei diese im Vergleich zu den zwei Messeinrichtungen 10 in 1 entsprechend
länger ausgeführt ist. Dafür muss die
Messeinrichtung 10 in 2 jeden Druckbogen 7 abtasten.
Bei gleicher Bogenlänge l, gleicher Bogentransportgeschwindigkeit
vG und einer Messstrecke s = 2,8 m ergibt
sich bei einer Differenzgeschwindigkeit vM =
1 m pro Sekunde eine Messzeit t = 0,7 Sekunden. Dies ist deutlich
länger als die Messzeit in 1. Weiterhin
sind in 2 Blasluftdüsen 24 gezeigt,
welche dafür sorgen, dass der Abstand zwischen Druckbogen 7 und
Messeinrichtung 10 konstant bleibt. Die Blasluftdüsen
können geregelt werden, um den Abstand zwischen Druckbogen 7 und
Messeinrichtung 10 einstellen zu können.
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3 zeigt
die Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Messvorrichtung,
welche zwischen dem letzten Druckwerk 2 und dem Ausleger 4 angeordnet
ist. In der Draufsicht auf die Bogentransportstrecke 6 ist
zu erkennen, dass während des Messvorgangs Bedruckstoffe 7 von
einem Greiferwagen 12 geführt werden, welcher
wiederrum an Greiferketten 14 seitlich geführt
ist. Auf dem Greiferwagen 12 befinden sich Greifer 13,
welche den Druckbogen 7 festhalten. Parallel zu den Greiferketten 14 laufen
Linearantriebsführungen 19, in denen der Läufer
des Linearantriebs 9 parallel in Bogentransportrichtung geführt
ist. Der Läufer 9 weist im seitlichen Bereich einen
Magneten 11 auf, welcher mit dem Stator 8 des Linearantriebs
zusammen den Antrieb des Läufers 9 bewirkt. Auf
diese Art und Weise kann der Läufer 9 mit dem
Messbalken 15 parallel zur Bewegungsrichtung des Bedruckstoffs 7 zwischen
den Greiferketten 14 bewegt werden und so mit der entsprechenden Differenzgeschwindigkeit
vM den Bedruckstoff 7 erfassen.
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In 4 ist
leicht abgewandelt zur Ausführungsform in 3 die
Seitenansicht dargestellt. In der unteren Hälfte ist wieder
die seitliche Linearführung 19 zu erkennen, in
der der Läufer 9 des Linearmotors mit dem Messbalken 15 geführt
wird. Der Messbalken 15 erstreckt sich dabei über
die gesamte Breite des Druckbogens 7 und ist als eine Spektralscanneinrichtung
mit wenigstens 200 dpi geometrischer Auflösung ausgelegt.
Der Messbalken 15 kann durch den Linearantrieb im Verhältnis
zur Transportrichtung des Druckbogens 7 hin- und herbewegt
werden. Während des Messvorgangs kann der Druckbogen 7 außerdem
von einer tablettförmigen Messauflage 21 unterstützt
werden, um den Abstand zwischen Messeinrichtung 10 und
Druckbogen 7 konstant zu halten. Die Messauflage 21 bewegt
sich mit dem Bogen 7 mit und ist außerdem mittels
eines Verstellelements 25 höhenverstellbar ausgelegt,
so dass der Abstand zwischen Druckbogen 7 und Messeinrichtung 10 geregelt
werden kann. Der Messbalken 15 ist außerdem drahtlos
oder drahtgebunden über eine Kommunikationsverbindung 22 mit
einem Rechner 20 verbunden, welcher die Messdaten des Messbalkens 15 erfasst
und zur Ansteuerung von Stellantrieben in der Druckmaschine 1 verarbeitet.
So kann der Rechner 20 die erfassten Messwerte mit den Messwerten
einer Druckvorlage vergleichen und bei Abweichungen außerhalb
der Toleranz entsprechende Regeleingriffe z. B. in den Farbwerken
der Druckwerke 2 in der Druckmaschine 1 vornehmen.
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In
der oberen Hälfte von 4 sind außerdem
die Regelstrecken zur Ansteuerung des Linearantriebs bestehend aus
Stator 8 und Läufer 9 gezeigt. Als Eingangsgrößen
der Regelstrecke dienen die Sollwerte für die Vorgabe der
Differenzgeschwindigkeit, auch Messgeschwindigkeit genannt, vM und der Rückfahrgeschwindigkeit
v2, mit der der Messbalken 15 nach
einem Messvorgang in die Ausgangsposition zurückgefahren
wird. Diese eingegebenen Sollwerte 23 werden einem Messstreckenregler 16 und
einem Geschwindigkeitsregler 17 zugeführt, denen
wiederrum die Istwerte der Transportgeschwindigkeit des Druckbogens 7 vG, des Winkels der Greifer αG sowie der Geschwindigkeit des Linearantriebs vA und der Streckenposition des Linearantriebs
sA zugeführt werden. Aus den Sollwerten
und Istwerten berechnen die Regler 16, 17 die
entsprechenden Stellgrößen für die Leistungselektronik 18 zur
Ansteuerung des Linearantriebs 8, 9. Die Leistungselektronik 18 wiederrum
setzt die Stellgrößen in entsprechende Ströme
zur Ansteuerung des Linearantriebs 8, 9 um.
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In 5 ist
beispielhaft der Geschwindigkeitsverlauf v über der Zeit
t für einen Messvorgang abgebildet. Es ist zu erkennen,
dass die Geschwindigkeit des Druckbogens 7 vG,
welche mit der Geschwindigkeit der Greifer und damit der Bogentransportgeschwindigkeit übereinstimmt,
konstant ist. Während des Messvorgangs bewegt sich der
Messbalken 15 ebenfalls mit einer konstanten Fahrgeschwindigkeit
v1, woraus die dick schwarz gezeichnete
Messgeschwindigkeit vM resultiert. Nach
Abschluß eines Messvorgangs wird der Messbalken 15 mit
einer Rückfahrgeschwindigkeit v2 in
seine Ausgangsposition verfahren und der nächste Messvorgang kann
beginnen. In Abhängigkeit der eingestellten Geschwindigkeiten
vG, v1 und des Messwegs
s ergibt sich die entsprechende Messzeit t.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Transportzylinder
- 4
- Ausleger
- 5
- Auslegerstapel
- 6
- Bogentransportstrecke
- 7
- Druckbogen
- 8
- Stator
Linearantrieb
- 9
- Läufer
Linearantrieb
- 10
- Messeinrichtung
- 11
- Magnetläufer
- 12
- Greiferwagen
- 13
- Greifer
- 14
- Greiferkette
- 15
- Messbalken
- 16
- Messstreckenregler
- 17
- Geschwindigkeitsregler
- 18
- Leistungselektronik
- 19
- Linearantriebsführung
- 20
- Rechner
- 21
- Messauflage
- 22
- Kommunikationsverbindung
- 23
- Sollwertvorgabe
- 24
- Blasluftdüsen
- 25
- Verstellelement
- 26
- Wendeeinrichtung
- V
- Geschwindigkeit
- t
- Zeit
- VG
- Geschwindigkeit
der Greifer
- αG
- Winkel
der Greifer
- VA
- Geschwindigkeit
Linearantrieb
- SA
- Strecke
Linearantrieb
- VM
- Messgeschwindigkeit
- V1
- Fahrgeschwindigkeit
- V2
- Rückfahrgeschwindigkeit
- S
- Messstrecke
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102004021601
A1 [0002]
- - DE 4113478 A1 [0003]