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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen modular aufgebauten Sicherheits
schrank gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zum Verbinden zweier Bauteile
eines Sicherheitsschrankes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 11.
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Computer-
oder datentechnische Anlagen sind häufig das Herz einer Firma oder
Behörde
und müssen
deswegen besonders gut gegen allen möglichen Fremdzugriff, Brand-
oder Wasserschäden
geschützt
werden. Hierzu gibt es sogenannte modular aufgebaute Sicherheitsschränke, deren
Wände und deren
Tür entsprechend
ausgestattet sind. Die modulare Bauweise ermöglicht einerseits eine kostengünstige Erweiterung
des Schrankes und andererseits einen einfachen Transport zu dem
jeweiligen Aufstellungsort. Ein Beispiel für einen solchen Sicherheitsschrank
ist in der
DE 198
55 931 C2 beschrieben, bei dem die einzelnen Bauteile über eine Drehriegelverbindung
miteinander verbunden sind. Zur Montage eines solchen Sicherheitsschrankes muss
ein Mitarbeiter zunächst
einmal ein Bauteil festhalten, während
ein zweiter Mitarbeiter das andere Bauteil hält und dann jede Drehriegelverbindung
einzeln mit einem passenden Werkzeug verriegeln muss, wobei jeder
Drehriegel einzeln aus seiner Ausgangsposition in eine Endposition
geschwenkt werden muss. Ein solcher Vorgang ist mühselig sowie zeit-
und kraftintensiv.
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Aus
der
DE 28 08 328 A1 ist
ein umsetzbares Wandelement bekannt, das aus mehreren Teilelementen
besteht, wobei an benachbarten Teilelementen eine lösbare Schnappverbindung
zur formschlüssigen
Verbindung der benachbarten Bauelemente vorgesehen ist. Diese Schnappverbindung
umfasst an einem ersten Bauteil ein rinnenartig umbörteltes Blech
und beabstandet davon eine von der Außenseite des Bauteils abstehende
Schnappzunge sowie am anderen Bauteil eine korrespondierend zur
Rinne ausgebildete Aufnahmekante, oberhalb der eine Rastzunge ausgebildet
ist. Beim Einführen
Aufnahmekante des zweiten Bauteils in die Rinne des ersten Bauteils
muss die Rastzunge an der Schnappzunge vorbeigeführt werden. Dies ist in einfacher
Weise möglich,
da zumindest die Schnappzunge federartig beweglich ist. In der endgültigen Position
angekommen, springt die Schnappzunge in ihre Ausgangsstellung zurück, so dass
die Schnappzunge in Verbindung mit der Rastzunge eine formschlüssige Halterung
bilden. Zum Öffnen
dieser Schnappverbindung muss die Schnappzunge wieder ins Innere
des ersten Bauteiles gedrückt
werden und gleichzeitig muss das zweite Bauteil aus der Rinne herausgeführt werden.
Da die Schnappzunge sehr schwer zugänglich ist, ist dies ein sehr
mühsamer
Vorgang, insbesondere da an dem Wandbauelement eine Vielzahl solcher Schnappzungen
vorgesehen sind.
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Davon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde,
einen modular aufgebauten Sicherheitsschrank der eingangs genannten
Art zu schaffen, der einfach, schnell und kostengünstig montiert
oder demontiert werden kann.
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Als
technische Lösung
dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Sicherheitsschrank mit
den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen
dieses Sicherheitsschrankes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die
Aufgabe wird auch mit einem Verfahren gemäß Anspruch 11 gelöst. Ein
nach dieser technischen Lehre ausgebildeter Sicherheitsschrank hat den
Vorteil, dass durch die Schnappverbindung ein schnelles und einfaches
Montieren und Demontieren des Sicherheitsschrankes möglich ist.
Wenn z. B. an den Seitenwänden,
am Boden und am Deckel jeweils eine Zunge ausgebildet ist und wenn
am Zargenelement dementsprechend eine Anzahl von Clips vorgesehen
sind, so braucht das Zargenelement lediglich auf die Zungen aufgeschoben
werden, bis die Schnappverbindung einrastet.
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Durch
die lösbare
Anbringung der Clips in der Nut, z. B. am Zargenelement, können die
Clips an beliebigen Positionen entlang der Nut angebracht werden.
Es versteht sich, dass diese Clips an solchen Positionen angebracht
werden, die auch bei einem fertig montierten Sicherheitsschrank
leicht zugänglich
sind, um ein einfaches Demontieren zu ermöglichen. Noch ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass durch die lösbare Anbringung der Clips
an der Nut die Anzahl der verwendeten Clips individuell festgelegt
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausbildungsform ist die Zunge über die gesamte Länge eines
Bauteiles. durchgehend ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass eine
einfache Fertigung möglich
ist, indem ein entsprechendes durchgehendes Blech bei der Herstellung
des Bauteils mit eingesetzt wird.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, das Bauteil mit der durchgehenden
Zunge im Wesentlichen gleichzeitig in mehrere Clips eingeführt werden
kann, was zu einer weiteren Vereinfachung bei der Montage führt. Analoges
gilt bei der Demontage.
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In
noch einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist am vorderen
Ende der Zunge eine Rastkante ausgebildet. Dies hat den Vorteil,
dass die Zunge mittels der Rastkante im Clip formschlüssig gehalten
wird, so dass eine zuverlässige
Verbindung erreicht wird. Diese Rastkante kann besonders kostengünstig zum
Beispiel dadurch erreicht werden, dass ein vorderer Abschnitt der
Zunge umgebördelt wird.
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In
noch einer bevorzugten Ausführungsform ist
die Zunge aus einem biegsamen Material, insbesondere aus Metall
hergestellt Hierdurch wird das Einführen und das Einrasten der
Zunge am Clip erleichtert.
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In
einer anderen, bevorzugten Ausführungsform
ist am Clip ein biegbares Rastelement vorgesehen. Hierdurch ist
es möglich,
dass die Zunge beim Einschieben in den Clip dieses Rastelement mit
seiner Rastkante ein wenig zur Seite biegt, so dass das Rastelement
nach Vorbeiführen
der Rastkante in seine ursprüngliche
Position zurückspringt
und die Zunge, respektive das Bauteil formschlüssig hält.
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In
einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform
ist an dem Rastelement mindestens ein Arretierhebel angebracht,
der das Rastelement in seiner Position hält. Diese Arretierhebel kann
aber aus seiner Position heraus bewegt werden, um somit auch das Rastelement
aus seiner Position zu verschieben. Hierdurch wird die Zunge wieder
freigegeben, so dass das Bauteil mit seiner Zunge aus dem Clip wieder
herausgeführt
werden kann. Dies hat den Vorteil, dass eine einfache Entriegelung
und Trennung der Schnappverbindung möglich ist.
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Weitere
Vorteile des erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes
ergeben sich aus der beigefügten
Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die
vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils
einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden.
Die erwähnten
Ausführungsformen
sind nicht als abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es
zeigen:
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1 eine
explosionsartige Perspektivdarstellung eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschrankes;
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1a eine
explosionsartig dargestellte Detailvergrößerung einer Schnappverbindung
des Sicherheitsschrankes gemäß 1,
entsprechend Linie Ia in 1;
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2a eine
geschnitten dargestellte, explosionsartige Draufsicht auf die Schnappverbindung gemäß 1a,
geschnitten entlang Linie IIa- IIa
in 1a;
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2b eine
Draufsicht auf die Schnappverbindung gemäß 2a im
montierten Zustand;
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3 eine
Seitenansicht eines Clips der Schnappverbindung gemäß 2, betrachtet entsprechend Linie III-III
in 5;
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4 eine
Seitenansicht eines Clips der Schnappverbindung gemäß 2, betrachtet entsprechend Linie IV-IV
in 3;
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5 eine
Seitenansicht eines Clips der Schnappverbindung gemäß 2, betrachtet entsprechend Linie V-V in 3;
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6 eine
perspektivische Ansicht eines Clips der Schnappverbindung gemäß 2;
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7 eine
perspektivische Ansicht des Clips der Schnappverbindung gemäß 2, zusammen mit einer im Clip eingerasteten
Zunge.
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1 zeigt
in einer explosionsartig dargestellten Perspektivansicht einen erfindungsgemäßen Sicherheitsschrank
mit einer Bodenplatte 10, einer Deckplatte 12,
einer sich aus einem unteren und einem oberen Element zusammensetzenden
Seitenwand 14, einem vorderen und einem hinteren Zargenelement 16,
einer Rückwand 18 und
einer Tür 20. Die
Bauteile: Bodenplatte 10, Deckplatte 12 und Seitenwand 14 sind
mit einer Schnappverbindung 22 mit dem Zargenelement 16 verbunden.
Diese Schnappverbindung 22 kann in einfacher Weise gelöst werden,
so dass das Zargenelement 16 auch in einfacher Weise wieder
von diesen Bauteilen entfernt werden kann.
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In
den 1a, 2a und 2b ist
diese Schnappverbindung 22 detaillierter dargestellt. Die Schnappverbindung 22 umfasst
eine aus einem biegsamen Blech gebildete Zunge 24, die
sich über
die gesamte Längsseite
eines Bauteils erstreckt und mindestens einen Clip 26,
der in einer im Zargenelement 16 vorgesehenen Nut 28 befestigt
ist. Zur Befestigung des Bauteils, hier zur Befestigung der Deckplatte 12,
sind in der Nut 28 das Zargenelement 16 über die
Länge verteilt,
drei derartige Clips 26 vorgesehen. Analoges gilt für die vertikal
angeordnete Seitenwand 14, an der ebenfalls eine Zunge 24 über die
gesamte Länge
angeformt ist, wie dies in 2a und 2b ersichtlich
ist. Hier sind für
die gesamte Seitenwand 14 fünf derartige Clips 26 im
Zargenelement 16 vorgesehen.
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Die
am Bauteil angeformte Zunge 24 ist in einem vorderen Abschnitt
umbördelt
ausgebildet, so dass die ursprüngliche
Vorderkante nunmehr eine Rastkante 30 bildet. Wie insbesondere 2a zu entnehmen
ist, ist die Zunge 24 gewölbt ausgebildet, wobei sich
die Wölbung
in Längsrichtung
der Zunge parallel zur Kante des Bauteiles erstreckt. 2b ist zu
entnehmen, dass die Zunge 24 so weit in den Clip eingeführt, dass
die Rastkante 30 im Clip einrastet und somit formschlüssig gehalten
wird. Der Clip 26 wird in den 3 bis 6 detailliert
dargestellt. Dieser Clip 26 umfasst ein Gehäuse 32 mit
zwei schlitzartigen Öffnungen 34 und
einen beweglich am Gehäuse
gehaltenes Rastelement 36, wobei ein freies Ende des Rastelementes 36 im
Bereich der Öffnung 34 angesiedelt
ist. Am anderen Ende des Rastelementes 36 sind zwei Arretierhebel 38 angeformt,
die über
das Gehäuse 32 hinausragen.
Im Normalzustand sind diese beiden Arretierhebel 38 über entsprechende
Vorsprünge 42 in
Arretieröffnungen 44 im
Gehäuse 32 arretiert.
Mit den Fingern kann man aber die Arretierhebel 38 zur
Mitte hin bewegen, so dass die Vorsprünge 42 aus den Arretieröffnungen 44 herausbewegt
werden und so dass das gesamte Rastelement dann verschwenken lässt. Hierdurch
ist es möglich,
dass Rastelement 36 aus der eigentlichen Verrastung herauszulösen, so
dass die Zunge 24 dann wieder aus dem Clip 26 entfernt
werden kann.
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Ein
Rand der Öffnung 34 ist
konvex ausgeformt und bildet somit eine Führungskante 40. Entlang
dieser Führungskante 40 wird
die Zunge 24 geführt
und gleichzeitig in einer analog gewölbte Position gebracht. Hierbei öffnet sich
die Rastkante 30 ein wenig und kann somit besonders gut
formschlüssig am
Rastelement 36 anliegen.
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Nachfolgend
wird der Schnappvorgang im Einzelnen näher erläutert:
Nachdem die Bodenplatte 10,
die Seitenwände 14 und
die Deckplatte 12 montiert sind, weisen die Zungen 24 dieser
Bauteile hin zum Zargenelement 16. Am Zargenelement 16 sind
in verschiedenen Nuten 28 eine Anzahl von Clips vorbereitet,
mittels derer das Zargenelement an den Bauteilen, respektive den Zungen 24 der
Bauteile, einrastet. Hierzu braucht das Zargenelement 16 lediglich
auf die Zungen aufgedrückt
werden. Dabei gelangt die Zunge 24 in die Öffnung 34 des
Clips 26 und verdrängt
das freie Ende des Rastelementes 36 solange, bis die Rastkante 30 der
Zunge 24 das Rastelement 36 vollständig passiert
hat. Aufgrund des Memory-Effektes
schnappt nun das freie Ende des Rastelementes 36 in seine Ausgangsposition
zurück
und liegt nun an der Rastkante 30 der Zunge 24 an.
Hierdurch ist eine formschlüssige
Verbindung geschaffen.
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Zum
Lösen dieser
Schnappverbindung 22 werden die Arretierhebel 38 zur
Mitte des Clips 26 bewegt, wobei an den Arretierhebeln 38 angeformte Vorsprünge 42 aus
der Arretieröffnung 44 herausbewegt
werden. Nun ist das Rastelement 36 schwenkbar, so dass
durch Vorziehen der Arretierhebel 38 nunmehr das freie
Ende des Rastelemente 36 aus seiner Normalposition herausbewegt
wird und die Rastkante 30, respektive die Zunge 24,
frei gibt. Nun kann die Zunge 24, ohne auf Widerstand zu
treffen, aus dem Clip 26 herausbewegt werden.
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- 10
- Bodenplatte
- 12
- Deckplatte
- 14
- Seitenwand
- 16
- Zargenelement
- 18
- Rückwand
- 20
- Tür
- 22
- Schnappverbindung
- 24
- Zunge
- 26
- Clip
- 28
- Nut
- 30
- Rastkante
- 32
- Gehäuse
- 34
- Öffnung
- 36
- Rastelement
- 38
- Arretierhebel
- 40
- Führungskante
- 42
- Vorsprung
- 44
- Arretieröffnungen