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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung der Menge an sekundärer Verbrennungsluft
in den Kokskammerofen einer Koksofenbatterie von Typ „Heat-Recovery” oder „Non-Recovery”, wobei
diese Vorrichtung die Luftmenge durch einen quaderförmigen Aufsatz
regelt, der über
einen Stellmotor angetrieben wird, so dass sich die Vorrichtung
beispielsweise über
einen Steuerungsmechanismus regeln lässt, der von Messwerten im
Kokskammerofen abhängt.
Auf diese Weise kann die Beheizung des Kokskuchens einer Koksofenbatterie
durch den unter dem Kokskuchen befindlichen Sekundärheizraum
erheblich vergleichmäßigt und
verbessert werden. Die Menge an Sekundärluft kann durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
bei Bedarf in mehreren Mengenabstufungen zugeführt werden. Durch eine mehrfach gestufte
Zufuhr an Sekundärluft
lässt sich
die Menge an gebildeten Stickoxiden erheblich reduzieren. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zur Dosierung von sekundärer Verbrennungsluft
in einem Kokskammerofen.
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Die
Beheizung von Kokskammeröfen
wird nach dem Stand der Technik so durchgeführt, dass die Beheizung des
Kokskuchens von allen Seiten möglichst
gleichmäßig erfolgt
und die Qualität
des erhaltenen Kokses auf diese Weise verbessert wird. Zur Verkokung
wird die vorgewärmte
Verkokungskammer des Verkokungsofens mit einer Schicht Kohle befüllt und
danach verschlossen. Die Kohleschicht kann als Schüttung oder
in kompaktierter, gestampfter Form vorliegen. Durch die Erwärmung der
Kohle findet eine Ausgasung der flüchtigen Bestandteile der Kohle
statt, vor allem sind dies Kohlenwasserstoffe und Wasserstoff. Die
weitere Wärmeerzeugung
in der Verkokungskammer von „Non-Recovery”-Verkokungsöfen und
von „Heat-Recovery”-Verkokungsöfen erfolgt
ausschließlich
durch die Verbrennung der freiwerdenden flüchtigen Kohlebestandteile,
die aufgrund der fortschreitenden Erwärmung sukzessive ausgasen.
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Nach
dem herkömmlichen
Stand der Technik wird die Verbrennung so gesteuert, dass ein Teil
des freiwerdenden Gases, welches auch als Rohgas bezeichnet wird,
in der Verkokungskammer direkt oberhalb der Kohlecharge verbrannt
wird. Die hierfür
nötige
Verbrennungsluft wird über Öffnungen
in den Türen
oder in der Decke oder durch Öffnungen
in den Türen
und in der Decke eingesaugt. Diese Verbrennungsstufe wird auch als
erste Luftstufe oder Primärluftstufe
bezeichnet. Die Primärluftstufe
führt üblicherweise
nicht zu einer vollständigen
Verbrennung. Die bei der Verbrennung freigesetzte Wärme erhitzt die
Kohleschicht, wobei sich auf ihrer Oberfläche nach kurzer Zeit eine Ascheschicht
bildet. Diese Ascheschicht sorgt für einen Luftabschluss und verhindert
im weiteren Verlauf des Verkokungsprozesses den Abbrand der Kohleschicht.
Ein Teil der bei der Verbrennung freigesetzten Wärme wird vornehmlich durch
Strahlungsvorgänge
in die Kohleschicht übertragen.
Eine reine Heizung der Kohleschicht von oben unter Anwendung nur
einer einzigen Luftstufe würde
aber zu unwirtschaftlich hohen Garungszeiten führen.
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Daher
wird das in der Primärluftstufe
teilverbannte Rohgas in einer weiteren Stufe verbrannt und die dabei
entstehende Wärme
wird der Kohleschicht von unten oder seitwärts zugeführt. Diese als Sekundärverbrennung
bezeichnete nachfolgende Verbrennung findet üblicherweise in sogenannten
Sekundärheizräumen statt,
die sich unterhalb der Koksofenkammer und unterhalb des Kokskuchens
befinden, so dass das partiell verbrannte Verkokungsgas dort vollständig verbrennt
und die dort entstehende Verbrennungswärme den Kokskuchen von unten
erhitzt. Dadurch wird die Wärmeverteillung
des Kokskuchens von allen Seiten erheblich vergleichmäßigt und
die Qualität
des erhaltenen Kokses wesentlich verbessert. Die Führung des
partiell verbrannten Verkokungsgases wird üblicherweise von sogenannten „downcomer”-Kanälen übernommen,
die sich beispielsweise im seitlichen Mauerwerk eines Kokskammerofens
befinden.
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Die
für die
Sekundärverbrennung
benötigte Luft,
die sogenannte Sekundärluft
wird bei dieser Vorgehensweise durch sogenannte Sekundärluftöffnungen
zugeführt,
die sich in einer typischen Bauweise unterhalb der seitlichen Koksofenkammertüren der
Kokskammeröfen
befinden. Von dort gelangt die Sekundärluft in eine sogenannte Sekundärluftsohle, wo
die Luft gesammelt und in eine darüber gelegene Sekundärheizkammer
geleitet wird. Dort findet die Sekundärverbrennung statt. Die einströmende Verbrennungsluft
wird in der Regel in deutlich überstöchiometrischer
Menge zugeführt.
Dadurch wird sichergestellt, dass das partiell verbrannte Verkokungsgas
vollständig
verbrennt, so dass die darin enthaltene Verbrennungswärme vollständig abgegeben
wird. Auf diese Weise soll auch die Abgabe von unvollständig verbrannten
Verkokungsprodukten, beispielsweise von Kohlenwasserstoffen, verhindert werden.
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Die
zugeführte
Sekundärluft
besitzt jedoch in der Regel die Temperatur der umgebenden Atmosphäre und verringert
auf diese Weise die Temperatur der Sekundärluftsohle und des Sekundärheizraumes unterhalb
des Kokskuchens ganz erheblich. Durch die ungeregelte Zuführung von
sekundärer
Verbrennungsluft in den Sekundärheizraum
lässt sich
die Temperatur des Sekundärheizraumes
nicht steuern, so dass sich die Temperatur des Sekundärheizraumes
mitunter deutlich von der Temperatur in dem Primärheizraum, auch als Koksofengewölbe bezeichnet,
unterscheidet. Dadurch ist die Beheizung des Kokses von den verschiedenen
Seiten ungleichmäßig. Zudem
lässt sich
die zugeführte
Sekundärluftmenge
nicht in Abhängigkeit
von der Sauerstoffmenge im Sekundärheizraum regeln. Dadurch kann
es zur Bildung von Schadstoffen, insbesondere aber zur Bildung von
unverbrannten Kohlenwasserstoffen oder Stickoxiden vom Typ NOx kommen.
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Die
WO 2007/057076 A1 beschreibt
eine Belüftungsvorrichtung
zur Zuführung
von Primär-
und Sekundärluft
für die
Verbrennung in Verkokungsgas von in Flachbauweise konstruierten
und als Batterie angeordneten Koksöfen, wobei die Belüftungsvorrichtung
aus mindestens einer Belüftungsöffnung je Verkokungskammer
für die
Primärluft
besteht, die durch die jeweilige Koksofentür oder deren umrahmende Wand
verläuft
und weiterhin aus mindestens einer Belüftungsöffnung je Verkokungskammer
für die
Sekundärluft
besteht und mindestens für
einen Teil der Belüftungsöffnungen
beweglich gelagerte Verschlusselemente vorgesehen sind, wobei mindestens
ein Teil der Verschlusselemente der Belüftungsöffnungen mit einem Stellelement
mechanisch verbunden ist, welches von einer zentralen Stelle aus gesteuert
und angetrieben wird, und die Verschlusselemente abhängig von
dem Bedarf an Verbrennungsluft in den Verkokungskammern mittels
des Stellelementes zu betätigen
sind, und wobei die mechanische Verbindung jedes einzelnen Verschlusselementes
mit dem zentralen Stellelement einzeln vorgenommen werden kann,
wobei insbesondere die Ausgangsstellung eines einzelnen Verschlusselementes
zu Beginn des Verkokungsvorganges der zugehörigen Verkokungskammer gesondert
und unabhängig
von den sonstigen Verschlusselementen der benachbarten Verkokungskammern
vorgenommen werden kann. Ausführungsformen
beanspruchen die Verschlusselemente, die Stellelemente und das Verfahren.
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Dieses
Verfahren ist nicht automatisiert und wird häufig durch temperaturempfindliche,
den Koksofen umlaufende Ketten geregelt. Die Vorrichtungen nach
dem Stand der Technik weisen häufig
auch Stellelemente oder Verschlusselemente auf, die bei den hohen
Temperaturen der Koksöfen
nur eine begrenzte Lebensdauer aufweisen.
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Es
besteht deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Verfügung zu
stellen, die die Sekundärluftmenge
in die Belüftungsöffnungen
für Sekundärluft steuert.
Die Vorrichtung soll bevorzugt unter den Kokskammertüren der
Koksofenkammer montiert werden, da sich die Öffnungen zur Belüftung der
Sekundärluftsohlen
in einer häufig anzutreffenden
Bauweise unter den Koksofenkammertüren befindet. Die Vorrichtung
soll temperaturunempfindlich sein und zudem aus einem hochtemperaturstabilen
Material gefertigt sein, um bei den hohen Temperaturen, die an den
Außenwänden von
Kokskammeröfen üblicherweise
herrschen, eine ausreichend lange Lebensdauer zu besitzen. Die Vorrichtung
soll die Öffnungen
zur Belüftung
der Sekundärluftsohlen
auch vollständig öffnen oder
schließen
können
und unempfindlich gegenüber
Verschmutzungen und Witterungseinflüssen sein. Eine weitere Aufgabe
besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Dosierung von
Sekundärluft
in einem Kokskammerofen.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
soll auch automatisierbar sein, damit sich die Dosierungsmenge der
Sekundärluft
in Abhängigkeit
vom Sauerstoffgehalt im Sekundärheizraum
oder in Abhängigkeit von
der Temperatur im Koksofengewölbe
steuern lässt.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe nach Anspruch 1 durch ein Luftdosierungssystem für Sekundärluft in
Koksöfen,
das sich in Abhängigkeit
des Verhältnisses
von Gewölbe-
zu Sohletemperatur steuern läßt und das
die Belüftungsöffnungen
für Sekundärluft durch
quaderförmige
Abdeckungen verschließt. Die
quaderförmigen
Elemente sind so gestaltet, dass daran ein Verbindungssteg oder
eine Verbindungsstange befestigt werden kann, die mit einer Schubstange
verbunden sind, so dass mit dieser Schubstange die quaderförmigen Elemente
entlang der Koksofenkammerwand verschoben werden. Durch diese Längsbewegung
können
die Belüftungsöffnungen
ganz verschlossen, teilweise verschlossen oder ganz geöffnet werden,
so dass diese quaderförmigen Elemente
in Verbindung mit der Schubstange als Luftdosierungssystem wirken.
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Die
Schubstange und die quaderförmigen Aufsätze sind
bevorzugt aus einem hochtemperaturbeständigen Stahl gefertigt, so
dass die gesamte Vorrichtung bei den herrschenden Temperaturen eine hohe
Lebensdauer besitzt. Der quaderförmige
Aufsatz kann in einer Ausführungsform
als Platte gestaltet sein.
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Beansprucht
wird eine Vorrichtung zur Steuerung der Menge an sekundärer Verbrennungsluft
in einem Koksofen einer Koksofenbatterie oder einer Koksofenbank
vom Typ „Non-Recovery” oder „Heat-Recovery”, wobei
- • die
sekundäre
Verbrennungsluft durch Öffnungen
in der maschinenseitigen oder koksseitigen frontalen Koksofenkammerwand
unterhalb der Koksofenkammertür
in Kanäle,
die unterhalb der Verkokungskammer liegen und in denen das partiell
verbrannte Verkokungsgas mit sekundärer Verbrennungsluft gemischt
und vollständig
verbrannt wird, eintritt, so dass der Kokskuchen durch die Verbrennung
des partiell verbrannten Verkokungsgases von unten beheizt wird,
und
die dadurch gekennzeichnet ist, dass - • die Öffnungen
vorderseitig mit quaderförmigen Aufsätzen versehen
sind, die auf der ofenabgewandten Seite des Quaders mit einem zweiten, kleineren
Quader verbunden sind, und
- • auf
der oberen Seite des kleineren Quaders ein Pleuel oder ein Verbindungssteg
angebracht ist, über
den der hintere, kleinere Quader mit einer Schubstange verbunden
ist, und
- • die
Schubstange über
einen Stellmotor oder manuell parallel zu der frontalen Koksofenkammerwand
verschiebbar ist, und
- • die
Schubstange bei der Längsbewegung
entlang der Koksofenkammerwand die quaderförmigen Aufsätze durch die Längsbewegung
entlang der Öffnungen
bewegt, so dass diese je nach Position der quaderförmigen Aufsätze die Öffnungen öffnet oder
verschließt.
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Die
quaderförmige
Vorrichtung kann beispielhaft eine Platte sein. Sie kann aber auch
ein Ziegelstein oder ein Metallblock sein. Zur Ausführung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die quaderförmige
Vorrichtung vorteilhaft mit einem weiteren Quaderaufsatz versehen,
wobei der vordere Quader mit dem hinteren so verbunden ist, dass
dieser sich verjüngend
auf den hinteren Quader zuläuft.
Dadurch wird einerseits der Anfall von Verschmutzungen verringert,
andererseits aber auch die mechanische Verbindung mit einer Schubstange
ermöglicht.
Die mechanische Verbindung kann beispielhaft durch Verbindungsstege
oder Pleuel ausgeführt
werden. Dadurch ist eine gute Festigkeit für die ausgeübten mechanischen Kräfte gegeben.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
handelt es sich bei dem vorderen quaderförmigen Aufsatz um eine Platte.
In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform sind sowohl der
vordere quaderförmige
Aufsatz, die Verjüngung
als auch der hintere quaderförmige
Aufsatz aus einem hochtemperaturbeständigen Stahl gefertigt. Handelt
es sich bei dem vorderen quaderförmigen
Aufsatz um eine Platte, so ist auch diese bevorzugt aus einem hochtemperaturbeständigen Stahl
gefertigt. Bei der Ausführung
des vorderen, ofenzugewandten Quaders als Platte kann auch der sich
verjüngende
Zulauf sehr schmal sein oder entfallen. Die Verbindungen der quaderförmigen Aufsätze, die
Verbindung zu den Verbindungsstegen und die Verbindung zur Schubstange
kann in einer beispielhaften Ausführungsform durch Schweißverbindun gen
gehandhabt werden. Die Schubstange mit den Verbindungsstegen kann
sowohl unterhalb der Sekundärluftöffnungen
als auch oberhalb der Sekundärluftöffnungen
geführt
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Schubstange über Kardangelenke
mit den Pleueln oder Verbindungsstegen und damit mit dem Stellmotor
verbunden. Dadurch lassen sich Verschiebungen oder mechanische Spannungen
der Schubstangen besser auffangen.
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Der
Stellmotor kann in einer einfachen Ausführungsform aus einem elektrischen
Stellmotor bestehen. Er besteht in einer bevorzugten Ausführungsform
aus einem Druckzylinder, der mit einem Gas oder einer Flüssigkeit
unter Druck beaufschlagt werden und entspannt werden kann. Der Druckzylinder
enthält
einen Antriebskolben, der mit der Schubstange verbunden ist und
der durch das Be- und Entspannen mit einem Gas oder einer Flüssigkeit
angetrieben wird. Der Stellmotor enthält dann Pumpen und Ventile.
Der Stellmotor und die Antriebsvorrichtung können auch Schutzschilde oder
Schutzmatten enthalten, die die Antriebsvorrichtung und den Stellmotor
vor den hohen Temperaturen an der Koksofenkammerwand abschirmen.
Diese befinden sich bevorzugt auf der Schubstange zwischen dem Druckzylinder
und dem Verbindungssteg. Die Schutzschirme können aus jedem beliebigen hochtemperaturbeständigen Material
gefertigt sein. Dies kann beispielhaft Stahl oder ein Glasfasermaterial
sein.
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Beansprucht
wird zur Lösung
der Aufgabe auch ein Verfahren zur Dosierung von sekundärer Verbrennungsluft
in die Sekundärluftsohle
von Koksofenkammern einer Koksofenbatterie oder einer Koksofenbank,
wobei
- • die
sekundäre
Verbrennungsluft durch Sekundärluftöffnungen
in der maschinenseitigen oder koksseitigen frontalen Koksofenkammerwand
im unteren Bereich des Kokskammerofens unterhalb der Koksofenkammertür in die
Sekundärluftsohle eintritt
und dann in den darübergelegenen
Sekundärheizraum
gelangt, und
- • dort
das im oberen Bereich des Kokskammerofens partiell verbrannte Verkokungsgas
vollständig
verbrannt wird, wobei das vollständig
verbrannte Verkokungsgas durch den gesamten Sekundärluftheizraum
geleitet wird, so dass der Kokskuchen auch von der unteren Seite
erhitzt wird, und
- • die
Sekundärluftöffnung durch
einen quaderförmigen
Aufsatz abgedeckt wird, der über
einen Pleuel mit einer Schubstange verbunden ist, so dass der quaderförmige Aufsatz
bei einer Längsbewegung
der Schubstange entlang der frontalen Koksofenkammer je Position
entlang der Koksofenkammerlängswand
mit seiner Vorderseite die Sekundärluftöffnung öffnet oder schließt, so dass auf
diese Weise die in die Kokskammersohle eingelassene Sekundärluftmenge
bei den hohen Temperaturen, die an den Außenwänden von Kokskammeröfen üblicherweise
herrschen, dosierbar ist, und
- • die
Schubstange über
Verbindungsstege durch einen Stellmotor oder manuell verschoben
wird, so dass mit dieser Schubbewegung die in die Kokskammersohle
eingelassene Sekundärluftmenge
dosiert wird.
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Das
Verfahren lässt
sich manuell durch einfache Verschiebung der Schubstange von Hand
bewerkstelligen. Durch die quaderförmigen Vorrichtungen können die
Sekundärluftöffnungen
ganz verschlossen, teilweise verschlossen oder ganz geöffnet werden.
Diese geschieht durch einfaches Verschieben der Quader. Um das Verfahren
zu automatisieren, wird die Schubstange von einem Stellmotor angetrieben.
Der Stellmotor sitzt hierzu am Ende der Schubstange und kann sich
beispielhaft am Ende einer Koksofenbatterie, kann sich aber in der
Koksofenbatterie oder der Koksofenbank an beliebiger Stelle befinden.
Die Kraftübertragung
erfolgt in einer Ausführung
der Erfindung pneumatisch, elektrisch oder durch eine Hydraulik.
Prinzipiell kann die Kraftübertragung
jedoch beliebig erfolgen.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren können die
Sekundärluftöffnungen
sowohl eines Koksofens einer Koksofenbatterie gemeinsam gesteuert
werden als auch die Sekundärluftöffnungen eines
Koksofens einzeln. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Sekundärluftöffnungen
eines einzelnen Koksofens einer Koksofenbatterie gemeinsam gesteuert.
In einer weiteren Ausführungsform
können
jedoch die Sekundärluftöffnungen
eines Koksofens einer Koksofenbatterie einzeln angesteuert werden.
Dadurch lässt
sich die Temperaturverteilung innerhalb der Sekundärluftsohle
erheblich besser steuern. Enthält
die Sekundärluftsohle
in einer beispielhaften Ausführungsform
vier Sekundärluftöffnungen,
so enthält
diese für
dieses Verfahren typischerweise auch vier Druckzylinder mit den
dazugehörigen
Antriebskolben, Schubstangen, Verbindungsstegen und quaderförmigen Aufsätzen. Es
ist auch denkbar, weniger erfindungsgemäße Vorrichtungen vorzusehen,
als Sekundärluftöffnungen
vorhanden sind.
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Zur
Steuerung der Schließ-
und Öffnungsvorgänge verfügt die Schubstange über eine
Vorrichtung, die eine optische oder elektrische Überwachung der Stellung der
quaderförmigen
Aufsätze
ermöglicht.
Dies kann beispielhaft eine Lichtschranke sein. Diese sind vorteilhaft
an der Schubstange in genügender
Entfernung von den Sekundärluftöffnungen
entfernt, um ausreichend temperaturstabil zu sein. Diese können aber
auch an den Verbindungsstegen oder an den quaderförmigen Aufsätzen befestigt
sein. Durch diese Vorrichtungen kann die Stellung der quaderförmigen Aufsätze angezeigt
und überwacht
werden, so dass eine automatische Steuerung möglich wird.
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In
einer üblichen
Anwendungsform wird die Sekundärluft
an beiden frontalen Seiten einer Koksofenkammer auf diese Weise
dosiert. Es ist jedoch auch möglich,
nur eine frontale Seite einer Koksofenkammer erfindungsgemäß zu regeln.
Dies kann sowohl die vordere Seite, auch als Maschinenseite einer
Koksofenkammer bezeichnet, als auch die hintere Seite einer Koksofenkammer,
auch als koksseitige Seite bezeichnet, sein. Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist auch dann auf nur einer Seite möglich, wenn sich auf beiden
Seiten Sekundärluftöffnungen
befinden.
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Um
die Temperaturverteilung der Koksofenkammer zu optimieren, kann
sich in der Koksofenkammer ein Temperaturmesssensor befinden. Die Verbrennung
in der Sekundärluftsohle
kann dann über
die zugeführte
Luftmenge so gesteuert werden, dass dort näherungsweise die gleiche Temperatur
erzielt wird wie in der Koksofenkammer. Dadurch kann die Beheizung
des Kokses von allen Seiten vergleichmäßigt werden, wodurch es zu
einer Optimierung des Verkokungsprozesses kommt und die Qualität des erhaltenen
Kokses wesentlich verbessert wird. Die Temperaturmessfühler befinden
sich beispielhaft an der Decke des Primärheizraumes, auch Gewölbe der
Koksofenkammer genannt, und an der Koksofenkammerwand in den Sekundärluftsohlen oder
im Sekundärheizraum.
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Ein
Beispiel für
ein automatisiertes Verfahren zur Steuerung der Sekundärluftöffnungen
lehrt die
DE 10
2006 004 669 A1 . Beansprucht wird dort ein Verfahren zur
Verkokung von Kohle, wobei ein Verkokungsofen [mit Messvorrichtung,
Rechnereinheit und Stellvorrichtungen] eingesetzt wird, welcher
mit Kohle gefüllt
wird und der Verkokungsvorgang gestartet wird, und während der
Verkokung die Konzentration einer oder mehrere Gasbestandteile analysiert
werden, wobei diese Daten an eine Rechnereinheit übermittelt
werden, diese Rechnereinheit auf Basis gespeicherter diskreter Werte
oder Modelrechnungen die Zufuhr der Primär- und/oder der Sekundärluft ermittelt,
und über
Steuerleitungen die Steuerelemente der Absperrvorrichtungen für Primär- und/oder Sekundärluft ansteuert
und somit die Primär-
und/oder Sekundärluft
regelt. Dieses Verfahren ist beispielhaft in Verbindung mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Dosierung von sekundärer
Verbrennungsluft in die Sekundärluftsohle
von Koksofenkammern einer Koksofenbatterie oder einer Koksofenbank
anwendbar.
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Die
Temperatur im Primärheizraum
und im Sekundärheizraum
beträgt
bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens üblicherweise
1000°C bis
1400°C.
Zu Beginn eines Verkokungszyklusses steigt die Temperatur im sekundären Heizraum
durch die beginnende Verbrennung des Verkokungsgases in der Regel
stark an. Die Kohle wird dabei von unten erhitzt. Die Temperatur
im Primärheizraum
hingegen fällt
durch das Einsetzen der Verkokung und der Ausgasung der flüchtigen
Bestandteile. Erst mit Ende der Verkokung kann die Temperatur im
Primärheizraum ansteigen,
so dass der Kokskuchen vornehmlich von oben beheizt wird. Die Temperatur
im Sekundärheizraum
fällt nach
einiger Zeit ab, da die Menge der ausgasenden Verkokungsprodukte
abnimmt. Um ein unerwünschtes
Auskühlen
des Sekundärheizraumes
zu verhindern, werden die quaderförmigen Aufsätze nach einiger Zeit geschlossen.
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Ist
der Verschlussvorgang über
das Verhältnis
der Temperaturen in Primär- und Sekundärheizraum
gesteuert, so kann dieser in einer Ausführungsform bei einer Differenz
der Temperaturen in Primär- und
Sekundärheizraum
von ±100°C beginnen.
Idealerweise kann mit dem Schließvorgang bei genau gleicher
Temperatur in Primär- und Sekundärheizraum
begonnen werden. Dies kann beispielsweise automatisiert, z. B. rechnergesteuert,
aber auch durch visuelle Temperaturkontrolle erfolgen. Möglich ist
auch die Steuerung von einer Messwarte. Ist der Verschlussvorgang
zeitlich gesteuert, so kann mit dem Verschließen der Sekundärluftöffnungen
beispielhaft bei einer Garungszeit von 30 bis 70 Prozent der geschätzten Garungszeit
des gesamten Verkokungszyklusses begonnen werden. Die Bewegung der
quaderförmigen
Aufsätze
zum Schließen
der Sekundärluftöffnungen
kann je nach Anforderung auch schrittweise erfolgen.
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Um
die zur Verbrennung benötigte
Sauerstoffstöchiometrie
in der Sekundärluftsohle
optimal einzustellen, befindet sich in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung in der Sekundärluftsohle eine
Lambda-Sonde. Die Bewegung der Quader oder Schieber erfolgt dann
durch den Stellmotor über einen
Rechner, der die Stellung des Schiebers in Abhängigkeit vom Sauerstoffgehalt
in der Sekundärluftsohle
reguliert. Dadurch kann die Verbrennung durch Verwendung einer stets
optimalen Sauerstoffmenge optimiert werden. Auf diese Weise wird
die Menge an Kohlenwasserstof fen und Schadstoffen in dem Abgas der
Koksofenbatterie reduziert. Dies kann auch in Kombination mit einem
Temperaturmessverfahren geschehen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bietet den Vorteil einer gesteuerten Verbrennung im Sekundärluftheizraum
eines Kokskammerofens. Die Steuerung erfolgt über die Dosierung der Luftmenge
beim Eintritt in die Sekundärluftsohle
eines Kokskammerofens. Durch die Steuerung der Verbrennung kann
einerseits die Beheizung des Kokskuchens von den Seiten wesentlich
gleichmäßiger gestaltet
werden, so dass die Qualität
des erhaltenen Kokses wesentlich verbessert wird. Andererseits wird
aber auch der Schadstoffausstoß verringert,
da stets genau die zur Verbrennung optimale Luftmenge zugeführt werden kann,
ohne dass es zu einer übermäßigen Auskühlung des
Sekundärheizraumes
kommt.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
einer Vorrichtung zur Erzeugung von Gasen wird anhand von fünf Zeichnungen
genauer erläutert,
wobei das erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf diese Ausführungsformen
beschränkt
ist.
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1 zeigt
die frontale Ansicht eines Kokskammerofens mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die die Sekundärluftöffnungen
eines Kokskammerofens vollständig
verschließt. 2 zeigt
die frontale Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die die Sekundärluftöffnungen
eines Kokskammerofens vollständig öffnet. 3 zeigt
die frontale Ansicht eines Kokskammerofens mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wobei der Kokskammerofen vier einzeln ansteuerbare Sekundärluftöffnungen
enthält. 4 zeigt
die seitliche Ansicht einer Koksofenkammer mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die an den Sekundärluftöffnungen
unterhalb der Koksofenkammertüren
angebracht ist. 5 zeigt einen typischen Temperaturverlauf
in Primär-
und Sekundärheizkammer
einer Koksofenkammer bei Ausführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt
die erfindungsgemäßen quaderförmigen Aufsätze (1)
oder Platten, die die Sekundärluftöffnungen
(2) einer Koksofenkammer (3) verschließt. Die
quaderförmigen
Aufsätze
(1) sind über Verbindungsstege
(4) mit einer Schubstange (5) verbunden, die in
Längsrichtung
zur frontalen Koksofenkammerwand (6) verschoben werden
kann. Die Schubstange wird über
geeignete Befestigungsvorrichtungen (7) in der entsprechenden
Position gehalten. Die Sekundärluftöffnungen
münden
in dem Ofen in Sekundärheizräume (8),
in denen die vollständige Verbrennung
des partiell verbrannten Verkokungsgases stattfindet und die hier
verdeckt gezeichnet sind, da sie keine Öffnung in der frontalen Koksofenkammerwand
(6) besitzen. Die Schubstange (5) wird in dieser
Zeichnung durch einen Stellmotor (9) angetrieben, der an
einem Ende der Schubstange (5) montiert ist. Der Stellmotor
treibt in der hier dargestellten Ausführungsform eine Hydraulik oder
eine Pneumatik an, durch die ein Antriebskolben (9a) in
einem Druckzylinder (9b) bewegt wird. Der Antriebskolben
(9a) ist mit der Schubstange verbunden, die durch die Bewegung
des Antriebskolbens (9a) angetrieben wird. Oberhalb der
Sekundärluftöffnungen
(2) ist die Koksofenkammertür (10) zu sehen, die
von der frontalen Koksofenkammerwand (6) eingefasst wird. Die
Koksofenkammertür
(10) kann durch eine geeignete Haltevorrichtung (10a)
und eine Koksofenkammertürzugvorrichtung
(10b) wie z. B. einer Kette gezogen und geöffnet werden.
Auf der Decke des Kokskammerofens (11) sind die Eintrittsöffnungen
(12) für die
Primärluft
zu sehen, die hier mit U-Rohr-förmigen Abdeckungen
(13) versehen sind.
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2 zeigt
die erfindungsgemäßen quaderförmigen Aufsätze (1)
oder Platten, die die Sekundärluftöffnungen
(2) einer Koksofenkammer (3) freigibt und damit
vollständig öffnet. Der
Stellmotor (13) bewegt die Schubstange über eine Hydraulik oder Pneumatik
(9a, 9b) seitwärts,
so dass sich die quaderförmigen
Aufsätze
(1), hier dargestellt, nach links verschieben und die Sekundärluftöffnungen
(2) öffnen.
Die hier dargestellten Koksofenbatterien sind auf den Eintrittsöffnungen
für die
Primärluft
(12) an der Koksofendecke mit Rohren und abdeckenden Klappen
(13a) gegen Witterungseinflüsse geschützt.
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3 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung,
die die Sekundärluftöffnungen
an einem Koksofen einzeln bewegt und damit öffnet oder schließt. In dieser
Ausführungsform
besitzt die Koksofenkammer vier Sekundärluftöffnungen unterhalb der Koksofenkammertür, wobei
für jede Öffnung ein
separater Öffnungs-
oder Schließmechanismus
mit quaderförmigem
Aufsatz vorgesehen ist. Jeder einzelne quaderförmige Aufsatz wird dabei über einen
Stellmotor angetrieben, der über
einen eigene Hydraulik- oder Pneumatikleitung (9c) bewegt
wird. Da es in dieser Ausführungsform
vier Sekundärluftöffnungen
(2) gibt, sind auch vier Stellmotoren (9) und
Pneumatikleitungen (9c) mit Antriebskolben (9a)
und Druckzylindern (9b) vorgesehen.
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4 zeigt
die erfindungsgemäßen quaderförmigen Aufsätze (1),
die hier mit einem vorderen größeren Quader
(1a) und einem kleineren hinteren Quader (1b)
dargestellt sind. Diese sind durch einen sich nach hinten verjüngenden
Abschnitt verbunden. Die quaderförmigen
Vorrichtungen (1) sind aufwärts mit einem Verbindungssteg
(4) verbunden, der seinerseits mit einer Schubstange (5)
verbunden ist. Die Verbindungsstange (5) ist seinerseits über eine
Befestigungsvorrichtung (7) an der Koksofenkammerwand befestigt.
Hinter den Öffnungen
zum Einlass der Sekundärluft
(2) befinden sich die Sekundärluftsohlen (8). Zu
sehen sind hier ebenfalls die „Downcomer”- Rohre (14),
die dazugehörigen Öffnungen
im primären
Verbrennungsraum (14a) und der Kokskuchen (15).
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5 zeigt
einen typischen Verlauf der Temperaturen im Primärheizraum und in der Sekundärluftsohle.
Zu Beginn des Verkokungszyklusses, dessen zeitliche Dauer auf der
Abszisse von 0 bis 100 Zeitprozent dargestellt ist, steigt die Temperatur
im sekundären
Heizraum durch die beginnende Verbrennung des Verkokungsgases an.
Der Koks wird dabei von unten erhitzt. Die Temperatur im Primärheizraum
hingegen fällt
durch das Einsetzen der Verkokung und das Ausgasen der flüchtigen
Bestandteile. Erst mit Ende der Verkokung kann die Temperatur im
Primärheizraum
ansteigen, so dass der Kokskuchen auch von oben beheizt wird. Die
Sekundärluftöffnungen
werden hingegen langsam geschlossen, da die Verbrennung des partiell
verbrannten Verkokungsgases nachlässt und kühle Verbrennungsluft eindringt.
Durch diesen Temperaturverlauf lässt
sich der Kokskuchen von allen Seiten optimal beheizen. Um einen
solchen idealen Temperaturverlauf zu gewährleisten, werden die quaderförmigen Aufsätze der
Sekundärluftöffnungen
genau geregelt bewegt. Dies ist hier für den hier dargestellten Fall
beispielsweise ein langsames Schließen der Sekundärluftöffnungen
durch eine seitliche Bewegung der quaderförmigen Aufsätze zum Schließen vor
die Sekundärluftöffnungen,
beginnend bei einer Garungszeit von 30 bis 70 Prozent des Verkokungszyklusses.
Die Bewegung der quaderförmigen
Aufsätze
zum Schließen der
Sekundärluftöffnungen
kann je nach Anforderung auch schrittweise erfolgen. Die erreichten
Temperaturen liegen hier beispielhaft bei 1100°C bis 1300°C.
-
- 1
- Quaderförmige Aufsätze
- 1a
- Vorderer
Quader
- 1b
- Hinterer
Quader
- 2
- Sekundärluftöffnungen
- 3
- Koksofenkammer
- 4
- Verbindungssteg
- 5
- Schubstange
- 6
- Koksofenkammerwand
- 7
- Befestigungsvorrichtungen
- 8
- Sekundärheizraum
- 8a
- Sekundärluftsohle
- 9
- Stellmotor
- 9a
- Antriebskolben
für die
Schubstange
- 9b
- Druckzylinder
für den
Stellmotor
- 9c
- Druckleitung
für Gas
oder Flüssigkeit
- 10
- Koksofenkammertür
- 10a
- Koksofenkammertürbefestigung
- 10b
- Koksofenkammertürzugvorrichtung
- 11
- Kokskammerofendecke
- 12
- Eintrittsöffnungen
für Primärluft
- 13
- U-Rohr-förmige Abdeckungen
- 13a
- Rohre
mit Klappen als Abdeckungen
- 14
- „Downcomer”-Rohre
- 14a
- Öffnungen
der „Downcomer”-Rohre
im Primärheizraum
- 15
- Kokskuchen