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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Aldehyden durch Umsetzung einer α,β-ungesättigten
Carbonsäure oder deren Salz mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff
in Gegenwart eines Katalysators, wobei der Katalysator einen Komplex
eines Metalls der VIII. Nebengruppe mit einer pnicogenhaltigen Verbindung
als Liganden umfasst, wobei die pnicogenhaltige Verbindung eine
funktionelle Gruppe aufweist, die zu der Carbonsäuregruppe
der umzusetzenden α,β-ungesättigten Carbonsäure
komplementär ist, sowie die Verwendung solcher Katalysatoren
zur decarboxylierenden Hydroformylierung α,β-ungesättigter Carbonsäuren.
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Die
Verwendung von zur Dimerisierung befähigten Liganden in
Hydroformylierungskatalysatoren, d. h. von zur Ausbildung von Aggregaten
befähigten Liganden, wird beispielsweise in
B.
Breit und W. Seiche, J. Am. Chem. Soc. 2003, 125, 6608–6609,
in
EP 1 486 481 , in
PCT/EP 2007/059722 oder
in
DE 10 2006 041 064 beschrieben.
Keines der zuvor genannten Dokumente beschreibt jedoch die Befähigung
der Liganden mit der umzusetzenden Verbindung (Substrat) zu aggregieren.
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B.
Breit und T. Smejkal beschreiben in Angew. Chem. 2008, 120, 2, 317–321 die
Hydroformylierung ungesättigter Carbonsäuren in
Gegenwart der Liganden der Formel (1) und (2)
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Diese
Liganden sind zur Wechselwirkung mit der Carbonsäuregruppe
der zu hydroformylierenden ungesättigten Carbonsäuren
befähigt. Hierdurch wird eine hohe Regio- und Chemoselektivität
der Hydroformylierungsreaktion bezüglich der umgesetzten
funktionellen Gruppe erzielt. Die Umsetzung α,β-ungesättigter Carbonsäuren
in Gegenwart der beschriebenen Katalysatoren unter Hydroformylierungsbedingungen
wird hierin jedoch nicht beschrieben.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Verfügung zu stellen, das sich zur chemoselektiven Überführung
von α,β-ungesättigten Carbonsäuren
in die entsprechenden α,β-gesättigten
Aldehyde eignet. Das Verfahren sollte geeignet sein die konjugierte
C-C-Doppelbindung der α,β-ungesättigten
Carbonsäure mit hoher Ausbeute zu hydrieren und gleichzeitig
die Carbonsäuregruppe mit hoher Selektivität und
Ausbeute in eine Aldehydgruppe zu überführen.
Weiterhin sollte das Verfahren in Gegenwart weiterer funktioneller
Gruppen, wie Doppelbindungen, carbonylgruppenhaltigen funktionellen
Gruppen oder hydrolyseempfindlichen Schutzgruppen, mit hoher Selektivität
gegenüber unerwünschten Nebenreaktionen anwendbar
sein. Insbesondere sollte durch das Verfahren bei der Umsetzung α,β-ungesättigten
Carbonsäuren, die weitere, nicht konjugierten Doppelbindungen
enthalten, keine Hydrierung und/oder Isomerisierung der weiteren
Doppelbindungen bewirkt werden.
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Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe durch die Umsetzung α,β-ungesättigter
Carbonsäuren mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff in Gegenwart
von Katalysatoren gelöst wird, deren Liganden zur Ausbildung
intermolekularer, nichtkovalenter Bindungen mit der Carbonsäuregruppe
der umzusetzenden α,β-ungesättigten Carbonsäuren
(Substrat) befähigt sind. Diese Umsetzung wird im Folgenden
als decarboxylative Hydroformylierung bezeichnet. Durch die ”Substraterkennung” wird
eine hohe Selektivität bezüglich des umgesetzten
Substrats bzw. der umgesetzten funktionellen Gruppe bewirkt. Hierdurch
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren auch
insbesondere zur selektiven Hydrierung der konjugierten Doppelbindung
und zum Austausch der Carbonsäuregruppe gegen eine Aldehydgruppe
an α,β-ungesättigten Carbonsäuren,
die weitere unter üblichen Reduktionsbedingungen zur Reaktion
befähigte funktionelle Gruppe aufweisen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
von Aldehyden durch Umsetzung einer α,β-ungesättigten
Carbonsäure oder deren Salz mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff
in Gegenwart eines Katalysators, wobei der Katalysator wenigstens
einen Komplex eines Metalls der VIII. Nebengruppe des Periodensystems
der Elemente mit wenigstens einer Verbindung der Formel (I) umfasst,
worin
Pn für
ein Pnicogenatom steht;
W für eine zweiwertige verbrückende
Gruppe mit 1 bis 8 Brückenatomen zwischen den flankierenden
Bindungen steht,
R
1 für eine
zur Ausbildung wenigstens einer intermolekularen, nichtkovalenten
Bindung mit der Gruppe -X(=O)OH der Verbindung der Formel (I) befähigte
funktionelle Gruppe steht,
R
2 und R
3 unabhängig voneinander für
Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl stehen, wobei
Alkyl gegebenenfalls 1, 2, 3, 4 oder 5 Substituenten, ausgewählt
unter Halogen, Cyano, Nitro, Alkoxy, Cycloalkyl, Cycloalkoxy, Heterocycloalkyl,
Heterocycloalkoxy, Aryl, Aryloxy, Hetaryl und Hetaryloxy aufweist
und wobei Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl und Hetaryl gegebenenfalls
1, 2, 3, 4 oder 5 Substituenten aufweisen, die ausgewählt
sind unter Alkyl und den zuvor für die Alkyl genannten
Substituenten; oder
gemeinsam mit dem Pnicogenatom und falls
vorhanden gemeinsam mit den Gruppen Y
2 und
Y
3 für einen 5- bis 8-gliedrigen
Heterocyclus stehen, der gegebenenfalls zusätzlich ein-,
zwei-, drei- oder vierfach mit Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl
oder Hetaryl anelliert ist, wobei der Heterocyclus und, falls vorhanden,
die anellierten Gruppen unabhängig voneinander je 1, 2,
3, 4 oder 5 Substituenten, ausgewählt unter Halogen, Cyano, Nitro,
Alkyl, Alkoxy, Cycloalkyl, Cycloalkoxy, Heterocycloalkyl, Heterocycloalkoxy,
Aryl, Aryloxy, Hetaryl und Hetaryloxy aufweisen,
a, b und c
unabhängig voneinander für 0 oder 1 stehen und
Y
1, Y
2 und Y
3 unabhängig voneinander für
O, S, NR
a, oder SiR
bR
c steht, worin R
a,
R
b und R
c unabhängig
voneinander für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl,
Aryl oder Hetaryl stehen, wobei Alkyl gegebenenfalls 1, 2, 3, 4
oder 5 Substituenten, ausgewählt unter Halogen, Cyano,
Nitro, Alkoxy, Cycloalkyl, Cycloalkoxy, Heterocycloalkyl, Heterocycloalkoxy,
Aryl, Aryloxy, Hetaryl und Hetaryloxy aufweist und wobei Cycloalkyl,
Heterocycloalkyl, Aryl und Hetaryl gegebenenfalls 1, 2, 3, 4 oder
5 Substituenten aufweisen, die ausgewählt sind unter Alkyl
und den zuvor für die Alkyl genannten Substituenten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich insbesondere
dadurch aus, dass die Anzahl an Kohlenstoffatomen des hergestellten
Aldehyds der Anzahl an Kohlenstoffatomen der eingesetzten α,β-ungesättigten
Carbonsäure entspricht.
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Erfindungsgemäß werden
Liganden der Formel (I) verwendet, die eine funktionelle Gruppe
R1 aufweisen, die zur Ausbildung intermolekularer,
nichtkovalenter Bindungen mit der Carbonsäuregruppe der α,β-ungesättigten
Carbonsäure befähigt ist. Vorzugsweise handelt
es sich bei diesen Bindungen um Wasserstoffbrückenbindungen
oder ionische Bindungen, insbesondere um Wasserstoffbrückenbindungen.
Die zur Ausbildung intermolekularer nichtkovalenter Bindungen befähigten
funktionellen Gruppen befähigen die Liganden zur Assoziation
mit α,β-ungesättigten Carbonsäuren,
d. h. zur Ausbildung von Aggregaten in Form von hetero-Dimeren.
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Ein
Paar von funktionellen Gruppen der Liganden und der α,β-ungesättigten
Carbonsäure, die zur Ausbildung intermolekularer nichtkovalenter
Bindungen befähigt sind, wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung als ”komplementär” bezeichnet. ”Komplementäre
Verbindungen” sind Ligand/Carbonsäure-Paare, die zueinander
komplementäre funktionelle Gruppen aufweisen. Solche Paare
sind zur Assoziation, d. h. zur Ausbildung von Aggregaten befähigt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Halogen” für
Fluor, Chlor, Brom und Iod, bevorzugt für Fluor, Chlor
und Brom.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Pnicogen” für
Phosphor, Arsen, Antimon und Wismut, insbesondere für Phosphor.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Alkyl” für
geradkettige und verzweigte Alkylgruppen. Vorzugsweise handelt es
sich dabei um geradkettige oder verzweigte C1-C20-Alkyl-, bevorzugt C1-C12-Alkyl-, besonders bevorzugt C1-C8-Alkyl- und ganz besonders bevorzugt C1-C4-Alkylgruppen.
Beispiele für Alkylgruppen sind insbesondere Methyl, Ethyl,
Propyl, Isopropyl, n-Butyl, 2-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl,
2-Pentyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 1,2 Dimethylpropyl, 1,1-Dimethylpropyl,
2,2-Dimethylpropyl, 1-Ethylpropyl, n-Hexyl, 2 Hexyl, 2-Methylpentyl,
3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl, 1,2-Dimethylbutyl, 1,3 Dimethylbutyl,
2,3-Dimethylbutyl, 1,1-Dimethylbutyl, 2,2-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl,
1,1,2-Trimethylpropyl, 1,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethylbutyl, 2 Ethylbutyl,
1-Ethyl-2-methylpropyl, n-Heptyl, 2-Heptyl, 3-Heptyl, 2-Ethylpentyl,
1-Propylbutyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, 2-Propylheptyl, Nonyl, Decyl.
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Der
Ausdruck ”Alkyl” umfasst auch substituierte Alkylgruppen,
die im Allgemeinen 1, 2, 3, 4 oder 5, bevorzugt 1, 2 oder 3 und
besonders bevorzugt 1 Substituenten aufweisen. Diese sind vorzugsweise
ausgewählt unter Halogen, Cyano, Nitro, Alkoxy, Cycloalkyl,
Cycloalkoxy, Heterocycloalkyl, Heterocycloalkoxy, Aryl, Aryloxy,
Hetaryl und Hetaryloxy.
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Der
Ausdruck ”Alkyl” umfasst auch Alkylgruppen, worin
eine oder mehrere, insbesondere 1 bis 5, nicht benachbarte CH2-Gruppen unabhängig voneinander
durch -O-, -O-C(=O)-, -O-Si(R4a)(R4b)-, -O-C(=O)-O-, -O-C(=O)-N(R4c)-,
-O-C(=O)-S-, -N(R4c)-, -N(R4c)-C(=O)-,
-N(R4c)-C(=O)-O-, -N(R4c)-C(=O)-N(R4c)-, -N(R4c)-C(=O)-S-,
-S-, -S-C(=O)-, -S-C(=O)-O-, -S-C(=O)-N(R4c)-,
-S-C(=O)-S-, -C(=O)-, -C(=O)-O-, -C(=O)-N(Rc)-,
-C(=O)-S- oder -Si(R4b)(R4c)-
ersetzt sind, worin R4a und R4b unabhängig
voneinander für Alkyl stehen und R4c für
H, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl steht.
Bei den ersetzten CH2-Gruppen kann es sich
sowohl um interne Methylengruppen der Alkylgruppen als auch um den
Methylenanteil einer terminalen Methylgruppe handeln. Beispiele
solcher Alkylgruppen sind demzufolge jeweils gegebenenfalls substituiertes
Hydroxyalkyl, Alkoxyalkyl, Hydroxycarbonylalkyl, Alkoxycarbonylalkyl,
Trialkylsilyloxyalkyl, Hydroxycarbonyloxyalkyl, Alkoxycarbonyloxyalkyl,
N-(Hydroxycarbonyl)aminoalkyl, N-(Hydroxycarbonyl)-N-alkylaminoalkyl,
N-(Alkoxycarbonyl)aminoalkyl, N-(Alkoxycarbonyl)-N-alkylaminoalkyl,
Hydroxycarbonylsulfanylalkyl, Alkoxycarbonylsulfanylalkyl, Aminoalkyl,
N-Alkylaminoalkyl, N,N-Dialkylaminoalkyl, Aminocarbonylalkyl, N-Alkylaminocarbonylalkyl,
N,N-Dialkylaminocarbonylalkyl, Aminocarbonyloxyalkyl, N-Alkylaminocarbonyloxyalkyl,
N,N-Dialkylaminocarbonyloxyalkyl, N-(Aminocarbonyl)aminoalkyl, N-(N'-Alkylaminocarbonyl)aminoalkyl,
N-(N',N'-Dialkylaminocarbonylaminoalkyl, N-(Aminocarbonyl)-, N-alkylaminoalkyl,
N-(N'-Alkylaminocarbonyl)-N-alkylaminoalkyl, N-(N',N'-Dialkylaminocarbonyl)-N-alkylaminoalkyl,
Aminocarbonylsulfanylalkyl, N-Alkylaminocarbonylsulfanylalkyl, N,N-Dialkylaminocarbonylsulfanylalkyl,
Thioalkyl, Alkylsulfanylalkyl, Alkylsulfanylcarbonylalkyl, Alkylsulfanylcarbonyloxyalkyl,
N-(Alkylsulfanylcarbonyl)aminoalkyl, N-(Alkylsulfanylcarbonyl)-N-alkylaminoalkyl,
Alkylsulfanylcarbonylsulfanylalkyl, Formylalkyl, Alkylcarbonylalkyl,
Alkylcarbonyloxyalkyl, N-(Alkylcarbonyl)aminoalkyl, N-(Alkylcarbonyl)-N-alkylaminoalkyl,
Alkylcarbonylsulfanylalkyl oder Trialkylsilylalkyl. Ebenfalls geeignet
sind Alkylgruppen worin mehrere CH2-Gruppen,
beispielsweise 2 bis 5 CH2-Gruppen, ersetzt
sind, d. h. Alkylgruppen die mehrere der zuvor beispielhaft genannten
funktionellen Gruppen in Kombination aufweisen. Die zuvor genannten
Gruppen leiten sich jeweils bevorzugt von C1-C20-Alkyl, besondes bevorzugt von C1-C12-Alkyl und ganz
besonders bevorzugt von C1-C8-Alkyl
ab.
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Steht ”Alkyl” für
Alkylgruppen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen ersetzt sind, sind die Substituenten,
falls vorhanden, bevorzugt ausgewählt unter Halogen, Cyano,
Nitro, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl und Hetaryl.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Alkenyl” sowohl
für unsubstituierte als auch für substituierte
geradkettige und verzweigte ein oder mehrfach ethylenisch ungesättigte
Alkenylgruppen. Vorzugsweise handelt es sich dabei um geradkettige
oder verzweigte C2-C20-Alkenyl-,
bevorzugt C2-C12-Alkenyl-,
besonders bevorzugt C2-C4-Alkenyl-
und ganz besonders bevorzugt C2-C4-Alkenylgruppen. Bezüglich geeigneter
und bevorzugter Substituenten gelten die zu Alkyl gemachten Ausführungen
sinngemäß.
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Der
Ausdruck ”Alkenyl” umfasst auch Alkenylgruppen,
worin eine oder mehrere, insbesondere 1 bis 5, nicht benachbarte
CH2-Gruppen unabhängig voneinander
durch -O-, -O-C(=O)-, -O-Si(R4a)(R4b)-, -O-C(=O)-O-, -O-C(=O)-N(R4c)-,
-O-C(=O)-S-, -N(R4c)-, -N(R4c)-C(=O)-,
-N(R4c)-C(=O)-O-, -N(R4c)-C(=O)-N(R4c)-, -N(R4c)-C(=O)-S-,
-S-, -S-C(=O)-, -S-C(=O)-O-, -S-C(=O)-N(R4c)-,
-S-C(=O)-S-, -C(=O)-, -C(=O)-O-, -C(=O)-N(Rc)-,
-C(=O)-S- oder -Si(R4b)(R4c)-
ersetzt sind, worin R4a und R4b unabhängig voneinander
für Alkyl stehen und R4c für
H, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl steht.
Bezüglich geeigneter und bevorzugter Beispiele hierfür
gelten die zu Alkyl gemachten Ausführungen sinngemäß.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Alkinyl” für
sowohl für unsubstituierte als auch für substituierte
geradkettige und verzweigte einfach oder mehrfach ungesättigte
Alkinylgruppen. Vorzugsweise handelt es sich dabei um geradkettige
oder verzweigte C2-C20-Alkinyl-,
bevorzugt C2-C12-Alkinyl-,
besonders bevorzugt C2-C4-Alkinyl-
und ganz besonders bevorzugt C2-C4-Alkinylgruppen. Bezüglich geeigneter
und bevorzugter Substituenten gelten die zu Alkyl gemachten Ausführungen
sinngemäß.
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Der
Ausdruck ”Alkinyl” umfasst auch Alkinylgruppen,
worin eine oder mehrere, insbesondere 1 bis 5, nicht benachbarte
CH2-Gruppen unabhängig voneinander
durch -O-, -O-C(=O)-, -O-Si(R4a)(R4b)-, -O-C(=O)-O-, -O-C(=O)-N(R4c)-,
-O-C(=O)-S-, -N(R4c)-, -N(R4c)-C(=O)-,
-N(R4c)-C(=O)-O-, -N(R4c)-C(=O)-N(R4c)-, -N(R4c)-C(=O)-S-,
-S-, -S-C(=O)-, -S-C(=O)-O-, -S-C(=O)-N(R4c)-,
-S-C(=O)-S-, -C(=O)-, -C(=O)-O-, -C(=O)-N(Rc)-,
-C(=O)-S- oder -Si(R4b)(R4c)-
ersetzt sind, worin R4a und R4b unabhängig voneinander
für Alkyl stehen und R4c für
H, Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl steht.
Bezüglich geeigneter und bevorzugter Beispiele hierfür
gelten die zu Alkyl gemachten Ausführungen sinngemäß.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Cycloalkyl” sowohl
für unsubstituierte als auch für substituierte
Cycloalkylgruppen, vorzugsweise C3-C7-Cycloalkylgruppen, wie Cyclopropyl, Cyclobutyl,
Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl. Diese können
im Falle einer Substitution, im Allgemeinen 1, 2, 3, 4 oder 5, bevorzugt
1, 2 oder 3 und besonders bevorzugt 1 Substituenten tragen. Vorzugsweise
sind diese Substituenten ausgewählt unter Alkyl, Alkoxy
und Halogen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Heterocycloalkyl” für
gesättigte, cycloaliphatische Gruppen mit im Allgemeinen
4 bis 7, vorzugsweise 5 oder 6 Ringatomen, in denen 1 oder 2 der
Ringkohlenstoffatome durch Heteroatome, ausgewählt aus
den Elementen O, N, S und P, ersetzt sind und die gegebenenfalls substituiert
sein können, wobei im Falle einer Substitution, diese heterocycloaliphatischen
Gruppen 1, 2 oder 3, vorzugsweise 1 oder 2, besonders bevorzugt
1 Substituenten tragen können. Diese Substituenten sind
vorzugsweise ausgewählt unter Alkyl, Halogen, Cyano, Nitro,
Alkoxy, Cycloalkyl, Cycloalkoxy, Heterocycloalkyl, Heterocycloalkoxy,
Aryl, Aryloxy, Hetaryl und Hetaryloxy, besonders bevorzugt sind
Alkylreste. Beispielhaft für solche heterocycloaliphatischen
Gruppen seien Pyrrolidinyl, Piperidinyl, 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinyl,
Imidazolidinyl, Pyrazolidinyl, Oxazolidinyl, Morpholidinyl, Thiazolidinyl,
Isothiazolidinyl, Isoxazolidinyl, Piperazinyl, Tetrahydrothiophenyl,
Tetrahydrofuranyl, Tetrahydropyranyl, Dioxanyl genannt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Aryl” sowohl
für unsubstituierte als auch für substituierte Arylgruppen,
bevorzugt für Phenyl, Tolyl, Xylyl, Mesityl, Naphthyl,
Fluorenyl, Anthracenyl, Phenanthrenyl oder Naphthacenyl und besonders
bevorzugt für Phenyl oder Naphthyl, wobei diese Arylgruppen
im Falle einer Substitution im Allgemeinen 1, 2, 3, 4 oder 5, vorzugsweise
1, 2 oder 3 und besonders bevorzugt einen Substituenten, ausgewählt
unter Alkyl, Halogen, Cyano, Nitro, Alkoxy, Cycloalkyl, Cycloalkoxy,
Heterocycloalkyl, Heterocycloalkoxy, Aryl, Aryloxy, Hetaryl und
Hetaryloxy tragen können.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Hetaryl” für
unsubstituierte oder substituierte, heterocycloaromatische Gruppen,
vorzugsweise ausgewählt unter Pyridyl, Chinolinyl, Acridinyl,
Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl, Pyrrolyl, Imidazolyl, Pyrazolyl,
Indolyl, Purinyl, Indazolyl, Benzotriazolyl, 1,2,3-Triazolyl, 1,3,4-Triazolyl
und Carbazolyl. Diese heterocycloaromatischen Gruppen können
im Falle einer Substitution im Allgemeinen 1, 2 oder 3 Substituenten,
ausgewählt unter Alkyl, Halogen, Cyano, Nitro, Alkoxy,
Cycloalkyl, Cycloalkoxy, Heterocycloalkyl, Heterocycloalkoxy, Aryl,
Aryloxy, Hetaryl und Hetaryloxy tragen.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”C1-C4-Alkylen” für unsubstituiertes
oder substituiertes Methylen, 1,2-Ethylen, 1,3-Propylen, 1,4-Butylen,
wobei dieses im Fall einer Substitution 1, 2, 3 oder 4 Substituenten,
ausgewählt unter Alkyl, Halogen, Cyano, Nitro, Alkoxy,
Cycloalkyl, Cycloalkoxy, Heterocycloalkyl, Heterocycloalkoxy, Aryl,
Aryloxy, Hetaryl und Hetaryloxy tragen kann.
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Die
obigen Erläuterungen zu den Ausdrücken ”Alkyl”, ”Cycloalkyl”, ”Heterocycloalkyl”, ”Aryl” und ”Hetaryl” gelten
entsprechend für die Ausdrücke ”Alkoxy”, ”Cycloalkoxy”, ”Heterocycloalkoxy”, ”Aryloxy” und ”Hetaryloxy”.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung steht ”Salze der α,β-ungesättigten
Carbonsäuren” vorzugsweise für Alkalimetallsalze,
insbesondere Na+-, K+-
und Li+-Salze, Erdalkalimetall-Ionen, insbesondere
Ca2+- oder Mg2 +-Salze, oder Onium-Salze, wie Ammonium-,
Mono-, Di-, Tri-, Tetraalkylammonium-, Phosphonium-, Tetraalkylphosphonium-
oder Tetraarylphosphonium-Salze, der α,β-ungesättigten
Carbonsäuren und insbesondere für Verbindungen
der Formel M+–O-C(=O)-CH=CH-R4,
worin M+ für ein Kationäquivalent,
d. h. für ein einwertiges Kation oder den einer positiven
Einfachladung entsprechenden Anteil eines mehrwertigen Kations steht.
Das Kation M+ dient lediglich als Gegenion
der –O-C(=O)-Gruppe und kann im
Prinzip beliebig gewählt werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird – ohne dass dies
als mechanistische Festlegung zu verstehen ist – der Ausdruck ”decarboxylative
Hydroformylierung” für Umsetzungen verwendet,
bei denen unter Hydroformylierungsbedingungen, d. h. bei Umsetzung
mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff in Gegenwart eines Hydroformylierungskatalysators,
die konjugierten C-C-Doppelbindung einer α,β-ungesättigten
Carbonsäure in eine C-C-Einfachbindung und die Carbonsäuregruppe
derselben α,β-ungesättigten Carbonsäure
in eine Aldehydgruppe überführt werden. Das Umsetzungsprodukt
der decarboxylativen Hydroformylierung ist folglich ein α,β-gesättigter
Aldehyd, der dieselbe Anzahl an C-Atomen wie die umgesetzte α,β-ungesättigte
Carbonsäure aufweist.
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Ohne
dabei an eine Theorie gebunden zu sein, wird davon ausgegangen,
dass der Katalysator, umfassend ein Metall der VIII. Nebengruppe
des Periodensystems der Elemente und eine Verbindung der Formel (I),
durch die zur Ausbildung einer intermolekularen, nichtkovalenten
Bindung befähigte Gruppe R1 mit
der Verbindung der α,β-ungesättigten
Carbonsäuren ein Aggregat ausbildet, worin die C-C-Doppelbindung
der α,β-ungesättigten Carbonsäuren
zur Wechselwirkung mit dem komplexgebundenen Metall der VIII. Nebengruppe
befähigt ist. Hierbei könnte demzufolge ein supramolekularer,
cyclischer Übergangszustand durchlaufen werden.
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Für
das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich insbesondere
Verbindungen der Formel (I), worin Pn, R1,
R2, R3, W, a, b,
c, Y1, Y2, Y3 unabhängig voneinander oder bevorzugt
in Kombination eine der im Folgenden genannten Bedeutungen aufweisen.
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Pn
steht in den Verbindungen der Formel (I) bevorzugt für
Phosphor. Geeignete Beispiele solcher Verbindungen der Formel (I)
sind Phosphin-, Phosphinit-, Phosphonit-, Phosphoramidit- oder Phosphitverbindungen.
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R1 steht in den Verbindungen der Formel (I)
für eine funktionelle Gruppe, die wenigstens eine NH-Gruppe
umfasst. Geeignete Reste R1 sind beispielsweise
-NHRw, =NH, -C(=O)NHRw,
-C(=S)NHRw, -C(=NRy)NHRw, -O-C(=O)NHRw,
-O-C(=S)NHRw, -O-C(=NRy)NHRw, -N(Rz)-C(=O)NHRw, -N(Rz)-C(=S)NHRw oder -N(Rz)-C(=NRy)NHRw, worin Rw, Ry und Rz jeweils unabhängig voneinander
für H, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Hetaryl stehen oder
jeweils gemeinsam mit einem weiteren Substituenten der Verbindung
der Formel (I) Teil eines 4- bis 8-gliedrigen Ringsystems sind.
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Besonders
bevorzugt steht R1 in den Verbindungen der
Formel (II) für -NH-C(=NH)NHRw,
worin Rw für H, Alkyl, Cycloalkyl,
Aryl oder Hetaryl steht. Ganz besonders bevorzugt steht R1 für -NH-C(=NH)NH2.
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R2 und R3 stehen in
den Verbindungen der Formel (I) bevorzugt für jeweils gegebenenfalls
substituiertes Phenyl, Pyridyl oder Cyclohexyl. Besonders bevorzugt
stehen R2 und R3 für
gegebenenfalls substituiertes Phenyl.
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Die
Indizes a, b und c stehen in den Verbindungen der Formel (I), bevorzugt
für 0.
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in
einer speziellen Ausführungsform sind die erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen der Formel (I) ausgewählt unter Verbindungen
der Formel (I.a),
worin
a,
b, c, Pn, R
1, R
2,
R
3, Y
1, Y
2 und Y
3 eine der
zuvor gegebenen Bedeutungen aufweisen,
W' für eine
zweiwertige verbrückende Gruppe mit 1 bis 5 Brückenatomen
zwischen den flankierenden Bindungen steht,
Z für
O, S, S(=O), S(=O)
2, N(R
IX)
oder C(R
IX)(R
X)
steht und
R
I, R
II,
R
III, R
IV, R
V, R
VI, R
VII, R
VIII, R
IX und wenn vorhanden R
X unabhängig
voneinander für H, Halogen, Nitro, Cyano, Amino, Alkyl,
Alkoxy Alkylamino, Dialkylamino, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl
oder Hetaryl, stehen,
oder jeweils zwei an benachbarte Ringatome
gebundene Reste R
I, R
II,
R
IV, R
VI, R
VIII und R
IX, gemeinsam
für den Bindungsanteil einer Doppelbindung zwischen den
benachbarten Ringatomen stehen, wobei der Sechsring bis zu drei
nicht kumulierte Doppelbindungen aufweisen kann.
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Bezüglich
bevorzugter Bedeutungen von a, b, c, Pn, R1,
R2, R3, Y1, Y2 und Y3 wird auf die zuvor zu den Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) gemachten Ausführungen verwiesen.
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Für
das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich insbesondere
Verbindungen der Formel (I.a), worin a, b, c, Pn, R1,
R2, R3, RI, RII, RIII, RIV, RV, RVI, RVII, RVIII, RIX, RX, W', Y1, Y2, Y3 und
Z unabhängig voneinander oder bevorzugt in Kombination
eine der zuvor als bevorzugt bzw. eine der im Folgenden genannten
Bedeutungen aufweisen.
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W'
steht in den Verbindungen der Formel (I.a) bevorzugt für
C1-C5-Alkylen, (C1-C4-Alkylen)carbonyl oder
C(=O). Besonders bevorzugt steht W' in den Verbindungen der Formel
(I.a) für C(=O).
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Z
steht in den Verbindungen der Formel (I.a) bevorzugt für
N(RIX) oder C(RIX)(RX). Besonders bevorzugt steht Z für
N(RIX).
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Die
Reste RI mit RII,
RIV mit RVI und
RVIII mit RIX stehen
in der Verbindung der Formel (I.a) bevorzugt jeweils gemeinsam für
den Bindungsanteil einer Doppelbindung zwischen den benachbarten
Ringatomen, d. h. in der Verbindung der Formel (I.a) steht der sechsgliedrige
Ring bevorzugt für substituiertes Benzol oder Pyridin.
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Die
Reste RIII, RV,
RVII und wenn vorhanden RX stehen
in den Verbindungen der Formel (I.a) unabhängig voneinander
bevorzugt für H, Halogen, Nitro, Cyano, Amino, C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy C1-C4-Alkylamino oder
Di(C1-C4-alkyl)amino.
Besonders bevorzugt stehen RIII, RV, RVII und wenn
vorhanden RX für H.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind die Verbindungen der Formel (I) bzw. (I.a) ausgewählt
unter den Verbindungen der Formel (I.1) und (I.2)
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Ganz
besonders bevorzugt wird in dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Hydroformylierung die Verbindung der Formel (I.1)
verwendet.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren weisen
wenigstens eine Verbindung der Formel (I) bzw. (I.a), wie zuvor
beschrieben, als Liganden auf. Zusätzlich zu den zuvor
beschriebenen Liganden können die Katalysatoren noch wenigstens
einen weiteren Liganden, der vorzugsweise ausgewählt ist
unter Halogeniden, Aminen, Carboxylaten, Acetylacetonat, Aryl- oder
Alkylsulfonaten, Hydrid, CO, Olefinen, Dienen, Cycloolefinen, Nitrilen,
N-haltigen Heterocyclen, Aromaten und Heteroaromaten, Ethern, PF3, Phospholen, Phosphabenzolen sowie ein-,
zwei- und mehrzähnigen Phosphin-, Phosphinit-, Phosphonit-,
Phosphoramidit- und Phosphitliganden aufweisen.
-
Die
erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren weisen
wenigstens ein Metall der VIII. Nebengruppe des Periodensystems
der Elemente auf. Bevorzugt handelt es sich bei dem Metall der VIII.
Nebengruppe um Co, Ru, Rh, Ir, Pd oder Pt, besonders bevorzugt um
Co, Ru, Rh oder Ir und ganz besonders bevorzugt um Rh.
-
Im
Allgemeinen werden unter Hydroformylierungsbedingungen aus den jeweils
eingesetzten Katalysatoren oder Katalysatorvorstufen katalytisch
aktive Spezies der allgemeinen Formel HxMy(CO)zLq gebildet, worin
M für das Metall der VIII. Nebengruppe, L für
eine pnicogenhaltige Verbindung der Formel (I) und q, x, y, z für
ganze Zahlen, abhängig von der Wertigkeit und Art des Metalls
sowie der Bindigkeit des Liganden L, stehen. Vorzugsweise stehen
z und q unabhängig voneinander mindestens für
einen Wert von 1, wie z. B. 1, 2 oder 3. Die Summe aus z und q steht
bevorzugt für einen Wert von 1 bis 5. Dabei können
die Komplexe zusätzlich noch einen oder mehrere der zuvor
beschriebenen weiteren Liganden aufweisen.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform werden die Hydroformylierungskatalysatoren
in situ, in dem für die Hydroformylierungsreaktion eingesetzten
Reaktor, hergestellt. Gewünschtenfalls können
die erfindungsgemäßen Katalysatoren jedoch auch
separat hergestellt und nach üblichen Verfahren isoliert
werden. Zur in situ-Herstellung der erfindungsgemäßen
Katalysatoren kann man z. B. wenigstens einen erfindungsgemäß eingesetzten
Liganden der Formel (I), eine Verbindung oder einen Komplex eines
Metalls der VIII. Nebengruppe, gegebenenfalls wenigstens einen weiteren
zusätzlichen Liganden und gegebenenfalls ein Aktivierungsmittel
in einem inerten Lösungsmittel unter den Hydroformylierungsbedingungen
umsetzen.
-
Geeignete
Rhodiumverbindungen oder -komplexe sind z. B. Rhodium(II)- und Rhodium(III)-salze,
wie Rhodium(III)-chlorid, Rhodium(III)-nitrat, Rhodium(III)-sulfat,
Kalium-Rhodiumsulfat, Rhodium(II)- bzw. Rhodium(III)-carboxylat,
Rhodium(II)- und Rhodium(III)-acetat, Rhodium(III)-oxid, Salze der
Rhodium(III)-säure, Trisammoniumhexachlororhodat(III) etc.
Weiterhin eignen sich Rhodiumkomplexe, wie Rhodiumbiscarbonylacetylacetonat,
Acetylacetonatobisethylenrhodium(I) etc. Vorzugsweise werden Rhodiumbiscarbonylacetylacetonat
oder Rhodiumacetat eingesetzt.
-
Ebenfalls
geeignet sind Rutheniumsalze oder -verbindungen. Geeignete Rutheniumsalze
sind beispielsweise Ruthenium(III)chlorid, Ruthenium(IV)-, Ruthenium(VI)-
oder Ruthenium(VIII)oxid, Alkalisalze der Rutheniumsauerstoffsäuren
wie K2RuO4 oder
KRuO4 oder Komplexverbindungen, wie z. B.
RuHCl(CO)(PPh3)3.
Auch können die Metallcarbonyle des Rutheniums wie Trisrutheniumdodecacarbonyl
oder Hexarutheniumoctadecacarbonyl, oder Mischformen, in denen CO
teilweise durch Liganden der Formel PR3 ersetzt
sind, wie Ru(CO)3(PPh3)2, im erfindungsgemäßen
Verfahren verwendet werden.
-
Geeignete
Cobaltverbindungen sind beispielsweise Cobalt(II)chlorid, Cobalt(II)sulfat,
Cobalt(II)carbonat, Cobalt(II)nitrat, deren Amin- oder Hydratkomplexe,
Cobaltcarboxy late, wie Cobaltacetat, Cobaltethylhexanoat, Cobaltnaphthanoat,
sowie der Cobalt-Caproat-Komplex. Auch hier können die
Carbonylkomplexe des Cobalts wie Dicobaltoctacarbonyl, Tetracobaltdodecacarbonyl
und Hexacobalthexadecacarbonyl eingesetzt werden.
-
Die
genannten und weitere geeignete Verbindungen des Cobalts, Rhodiums,
Rutheniums und Iridiums sind im Prinzip bekannt und in der Literatur
hinreichend beschrieben oder sie können vom Fachmann analog zu
den bereits bekannten Verbindungen hergestellt werden.
-
Geeignete
Aktivierungsmittel sind z. B. Brönsted-Säuren,
Lewis-Säuren, wie z. B. BF3, AlCl3, ZnCl2, und Lewis-Basen.
-
Geeignete
Lösungsmittel sind halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie
Dichlormethan oder Chloroform. Weitere geeignete Lösungsmittel
sind Ether, wie tert-Butylmethylether, Diphenylether und Tetrahydrofuran,
Ester aliphatischer Carbonsäuren mit Alkanolen, beispielsweise
Essigester oder Oxo-öle, wie PalatinolTM oder
TexanolTM, Aromaten, wie Toluol und Xylole,
Kohlenwasserstoffe oder Gemische von Kohlenwasserstoffen.
-
Das
Molmengenverhältnis von Monopnicogenligand (I) zu Metall
der VIII. Nebengruppe liegt im Allgemeinen in einem Bereich von
etwa 1:1 bis 1000:1, bevorzugt von 2:1 bis 500:1 und besonders bevorzugt
von 5:1 bis 100:1.
-
Bevorzugt
ist ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Katalysator
in situ hergestellt wird, wobei man mindestens einen erfindungsgemäß eingesetzten
Liganden (I), eine Verbindung oder einen Komplex eines Metalls der
VIII. Nebengruppe und gegebenenfalls ein Aktivierungsmittel in einem
inerten Lösungsmittel unter den Hydroformylierungsbedingungen
zur Reaktion bringt.
-
Die
decarboxylative Hydroformylierungsreaktion kann kontinuierlich,
semikontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen.
-
Geeignete
Reaktoren für die kontinuierliche Umsetzung sind dem Fachmann
bekannt und werden z. B. in Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, Bd. 1, 3. Aufl., 1951, S. 743 ff.
beschrieben.
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Geeignete
druckfeste Reaktoren sind dem Fachmann ebenfalls bekannt und werden
z. B. in Ullmanns Enzyklopädie der technischen
Chemie, Bd. 1, 3. Auflage, 1951, S. 769 ff. beschrieben.
Im Allgemeinen wird für das erfindungsgemäße
Verfahren ein Autoklav verwendet, der gewünschtenfalls
mit einer Rührvorrichtung und einer Innen auskleidung versehen
sein kann.
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Die
Zusammensetzung des im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten Synthesegases aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff kann
in weiten Bereichen variieren. Das molare Verhältnis von
Kohlenmonoxid und Wasserstoff beträgt in der Regel etwa
5:95 bis 70:30, bevorzugt etwa 40:60 bis 60:40. Insbesondere bevorzugt
wird ein molares Verhältnis von Kohlenmonoxid und Wasserstoff
im Bereich von etwa 1:1 eingesetzt.
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Die
Temperatur bei der Hydroformylierungsreaktion liegt im Allgemeinen
in einem Bereich von etwa 10 bis 180°C, bevorzugt etwa
20 bis 120°C. Im Allgemeinen liegt der Druck in einem Bereich
von etwa 1 bis 700 bar, bevorzugt 1 bis 400 bar, insbesondere 1
bis 200 bar. Der Reaktionsdruck kann in Abhängigkeit von
der Aktivität des verwendeten Katalysators variiert werden.
Im Allgemeinen erlauben die erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren auf Basis von pnicogenhaltigen Verbindungen der Formel
(I) eine Umsetzung in einem Bereich niedriger Drücke, wie
etwa im Bereich von 5 bis 50 bar.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren lassen
sich nach üblichen, dem Fachmann bekannten Verfahren vom
Reaktionsaustrag abtrennen und können im Allgemeinen erneut
als Katalysator für die decarboxylative Hydroformylierung
eingesetzt werden.
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Die
zuvor beschriebenen Katalysatoren können auch in geeigneter
Weise, z. B. durch Anbindung über als Ankergruppen geeignete
funktionelle Gruppen, Adsorption, Pfropfung, etc. an einen geeigneten
Träger, z. B. aus Glas, Kieselgel, Kunstharzen, Polymeren
etc., immobilisiert werden. Sie eignen sich dann auch für
einen Einsatz als Festphasenkatalysatoren.
-
Vorteilhafterweise
zeigen die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren
bezüglich der umzusetzenden Substrate bzw. funktionellen
Gruppen eine hohe Selektivität bezüglich der zur
Ausbildung intermolekularer, nichtkovalenter Bindungen befähigten α,β-ungesättigter
Carbonsäuregruppen. Vorteilhafterweise zeigen die erfindungsgemäß eingesetzten
Katalysatoren weiterhin eine hohe Aktivität, so dass in
der Regel die entsprechenden Aldehyde in hohen Ausbeuten erhalten
werden. Zudem kommt es bei Verwendung der zuvor beschriebenen Katalysatoren
nicht oder nur in geringem Umfang zu einer Isomerisierung gegebenenfalls
vorhandener weiterer Doppelbindungen.
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Aufgrund
der hohen Selektivität der erfindungsgemäß verwendeten
Katalysatoren bezüglich der α,β-ungesättigten
Carbonsäuregruppe, werden durch das erfindungsgemäße
Verfahren unabhängig von der Struktur der umzusetzenden α,β-ungesättigten
Carbonsäure hohe Ausbeuten der entsprechenden α,β-gesättigten
Aldehyde erhalten.
-
Die
durch das erfindungsgemäße Verfahren umzusetzenden α,β-ungesättigten
Carbonsäuren können eine Vielzahl funktioneller
Gruppen, wie beispielsweise weitere nicht konjugierte C-C-Doppelbindungen
oder C-C-Dreifachbindungen oder Hydroxy-, Ether-, Acetal-, Amino-,
Thioether-, Carbonyl-, Carbonsäure-, Carbonsäureester-,
Amido-, Carbamat-, Urethan-, Harnstoff- oder Silylethergruppen,
und/oder Substituenten, wie Halogen, Cyano oder Nitro, aufweisen.
Diese funktionellen Gruppen und Substituenten unterliegen unter
den erfindungsgemäßen Reaktionsbedingungen keiner
Umsetzung.
-
In
einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden α,β-ungesättigter Carbonsäuren
oder deren Salze umgesetzt, wie sie beispielsweise als natürliche
oder synthetische Fettsäuren sowie durch großtechnische
Verfahren, wie Oxo-Synthese, SHOP-Verfahren (Shell higher olefin
process) oder Ziegler-Natta-Verfahren, oder durch Metathese zugänglich
sind. Speziell handelt es sich in dieser Ausführungsform
um α,β-ungesättigte Carbonsäuren
mit überwiegend lineare Alkyl- oder Alkenylreste. Dazu
zählen beispielsweise geradkettiges und verzweigtes C8-C32-Alkyl, speziell
C8-C22-Alkyl, wie
n-Octyl, N-Nonyl, N-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, Myristyl,
Pentadecyl, Palmityl (= Cetyl), Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl,
Arrachinyl (Arachidyl), Behenyl, etc., sowie geradkettiges und verzweigtes
C8-C32-Alkenyl,
speziell C8-C22-Alkenyl,
das einfach oder mehrfach ungesättigt sein kann, wie Octenyl,
Nonenyl, Decenyl, Undecenyl, Dodecenyl, Tridecenyl, Tetradecenyl,
Pentadecenyl, Hexadecenyl, Heptadecenyl, Octadecenyl, Nonadecenyl, Linolyl,
Linolenyl, Elaeostearyl etc.
-
Insbesondere
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur
decarboxylativen Hydroformylierung α,β-ungesättigter
Carbonsäuren der Formel (II) oder deren Salzen,
worin
R
4 für
H, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder
Hetaryl steht,
wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH
2-Gruppen in Alkyl, Alkenyl oder Alkinyl
unabhängig voneinander durch -O-, -O-C(=O)-, -O-Si(R
4a)(R
4b)-, -O-C(=O)-O-,
-O-C(=O)-N(R
4c)-, -O-C(=O)-S-, -N(R
4c)-, -N(R
4c)-C(=O)-,
-N(R
4c)-C(=O)-O-, -N(R
4c)-C(=O)-N(R
4c)-, -N(R
4c)-C(=O)-S-,
-S-, -S-C(=O)-, -S-C(=O)-O-, -S-C(=O)-N(R
4c)-,
-S-C(=O)-S-, -C(=O)-, -C(=O)-O-, -C(=O)-N(R
c)-,
-C(=O)-S- oder -Si(R
4a)(R
4b)-
ersetzt sein können, worin
R
4a und
R
4b unabhängig voneinander für
Alkyl stehen und
R
4c für H,
Alkyl, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl steht, und
wobei
Alkyl, Alkenyl und Alkinyl gegebenenfalls einen oder mehrere Substituenten
ausgewählt unter Halogen, Cyano, Nitro, Cycloalkyl, Heterocycloalkyl,
Aryl und Hetaryl aufweisen und
wobei Cycloalkyl, Heterocycloalkyl,
Aryl und Hetaryl gegebenenfalls 1 bis 5 Substituenten aufweisen,
die ausgewählt sind unter Alkyl und den zuvor für
Alkyl, Alkenyl und Alkinyl genannten Substituenten.
-
Ausgehend
von den Verbindungen der Formel (II) werden durch das erfindungsgemäße
Verfahren Aldehyde der Formel (III) erhalten,
worin R
4 die
für die Verbindung der Formel (II) gegebene Bedeutung aufweist.
-
In
den Verbindungen der Formeln (II) und (III) steht R4 speziell
für H, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl oder Aryl, spezieller
für Alkyl oder Alkenyl und insbesondere für C1-C20-Alkyl oder
C3-C20-Alkenyl,
wobei eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen
in Alkyl oder Alkenyl unabhängig voneinander, wie zuvor
definiert, ersetzt sein können und wobei Alkyl, Alkenyl,
Cycloalkyl und Aryl gegebenenfalls einen oder mehrere Substituenten
aufweisen.
-
Für
den Fall, dass eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen
in Alkyl, Alkenyl oder Alkinyl ersetzt sind, sind die CH2-ersetzenden Gruppen bevorzugt ausgewählt
unter -O-, -O-C(=O)-, -O-Si(R4a)(R4b)-, -O-C(=O)-O-, -O-C(=O)-N(R4c)-,
-N(R4c)-, -N(R4c)-C(=O)-,
-N(R4c)-C(=O)-O-, -N(R4c)-C(=O)-N(R4c)-, -S-, -S-C(=O)-, -C(=O)-, -C(=O)-O-,
-C(=O)-N(Rc)- und -C(=O)-S-. Besonders bevorzugt
sind die CH2-ersetzenden Gruppen ausgewählt
unter -O-, -O-C(=O)-, -O-Si(R4a)(R4b)-, -O-C(=O)-N(R4c)-,
-N(R4c)-C(=O)-O-, -S-, -C(=O)- und -C(=O)-O-.
Insbesondere sind, für den Fall, dass eine oder mehrere
nicht benachbarte CH2-Gruppen in Alkyl,
Alkenyl oder Alkinyl ersetzt sind, 1 bis 5 und speziell 1 oder 2
CH2-Gruppen durch eine der zuvor genannten
Gruppen ersetzt.
-
In
den zuvor genannten CH2-ersetzenden Gruppen
sind die Reste R4a und R4b bevorzugt
unabhängig voneinander ausgewählt unter C1-C20-Alkyl und besonders
bevorzugt unter C1-C4-Alkyl.
-
In
den zuvor genannten CH2-ersetzenden Gruppen
sind die Reste R4c bevorzugt unabhängig
voneinander ausgewählt unter H, Alkyl, Cycloalkyl und Aryl,
besonders bevorzugt unter H, C1-C20-Alkyl, C5-C8-Cycloalkyl oder Phenyl, wobei Alkyl, Cycloalkyl
und Aryl gegebenenfalls 1 bis 5 Substituenten aufweisen.
-
Steht
R4 in den Verbindungen der Formeln (II)
und (III) für Alkyl, Alkenyl oder Alkinyl, sind gegebenenfalls
vorhandene Substituenten bevorzugt unabhängig voneinander
ausgewählt unter Cycloalkyl und Aryl. Besonders bevorzugt
sind solche Substituenten unabhängig voneinander ausgewählt
unter C3-C7-Cycloalkyl oder
Phenyl. Insbesondere weist gegebenenfalls substituiertes Alkyl,
Alkenyl oder Alkinyl 1 bis 5 Substituenten auf.
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Steht
R4 in den Verbindungen der Formeln (II)
und (III) für Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl oder Hetaryl,
sind gegebenenfalls vorhandene Substituenten bevorzugt unabhängig
voneinander ausgewählt unter Alkyl, Cycloalkyl und Aryl.
Besonders bevorzugt sind solche Substituenten unabhängig
voneinander ausgewählt unter C1-C20-Alkyl, speziell C1-C12-Alkyl, C3-C7-Cycloalkyl und Phenyl. Insbesondere weist
gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl
oder Hetaryl 1 bis 5 Substituenten auf.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung von Katalysatoren,
umfassend wenigstens einen Komplex eines Metalls der VIII. Nebengruppe
mit wenigstens einem Liganden der Formel (I), wie zuvor beschrieben,
zur decarboxylativen Hydroformylierung α,β-ungesättigter
Carbonsäuren. Bezüglich bevorzugter Ausführungsformen
wird auf die zuvor gemachten Ausführungen zu den erfindungsgemäßen
Katalysatoren verwiesen.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand nicht einschränkender
Beispiele näher erläutert.
-
Beispiele
-
I. Allgemeine Bedingungen
-
Die
verwendeten Chemikalien waren, soweit nicht anders vermerkt, kommerziell
erhältich. Alle Reaktionen wurden unter Schutzgasatmosphäre
(Argon 5.0, Südwest-Gas) in getrockneten Glasapparaturen
durchgeführt. Luft- und feuchtigkeitsempfindliche Flüssigkeiten
und Lösungen wurden mittels einer Spritze transferiert.
Alle Lösungsmittel wurden gemäß Standardvorschriften
getrocknet und destilliert. Lösungen wurden am Rotationsverdampfer
unter vermindertem Druck eingeengt. Zur chromatographischen Aufreinigung
wurde Kieselgel der Firma Merck (Si 60®,
200–400 mesh) verwendet. NMR-Spektren wurden auf einem
Varian Mercury Spektrometer (300 MHz für 1H-NMR;
75 MHz für 13C-NMR) oder einem
Bruker AMX 400 (400 MHz für 1H-NMR; 101
MHz für 13C-NMR) aufgenommen und
wurden mittels internem TMS-Standard referenziert. 1H-NMR-Daten sind
wie folgt wiedergegeben: chemische Verschiebung (δ in ppm),
Multiplizität (s = Singulet; bs = breites Singulet; d =
Doublet; t = Triplet; q = Quartet; m = Multiplet), Kopplungskonstante
(Hz), Integration. 13C-NMR-Daten sind als
chemische Verschiebung (δ in ppm) wiedergegeben. Für
die GC-Analyse wurde ein 6890N AGILENT TECHNOLOGIES verwendet (Säule:
24079 SUPELCO, Supelcowax 10, 30.0 m × 0.25 mm × 0.25 μm; Temperatur:
175°C isotherm; Fluss: He 1 ml/min; Retentionszeiten: Octanal
(2.2 min.), Tetradecan (2.3 min.), Octanol (2.85 min.)). Elementaranalysen
wurden an einem Elementar vario (Fa. Elementar Analysensysteme GmbH)
vorgenommen.
-
II. Allgemeine Herstellungsmethoden
-
Methode A: Allgemeine Vorschrift zur Herstellung α,β-ungesättigter
Carbonsäuren (durch Knoevenagel-Doebner Reaktion)
-
Zu
einer Lösung von Malonsäure (5.2 g, 50 mmol, 1 Äq.)
in einem Gemisch aus trockenem Pyridin (8.09 ml, 100.0 mmol, 2 Äq.)
und Pyrrolidin (41.4 μl, 0.5 mmol, 1 mol-%; bzw. 124 μl,
1.5 mmol, 3 mol-%, wenn verzweigte Aldehyde umgesetzt werden) wird
ein Aldehyd (50.0 mmol, 1 eq.) bei einer Temperatur von 0°C unter
Argonatmosphäre zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 24
h bei Raumtemperatur (bzw. 20 h bei Raumtemperatur und 4 h bei 60°C,
wenn verzweigte Aldehyde umgesetzt werden) gerührt. Zu
dem erhaltenen Reaktionsgemisch wird bei 0°C Phosphorsäure
(20%ig, 60 ml) gegeben. Anschließend wird das Gemisch mit Ethylacetat
(3×) extrahiert, über Na2SO4 getrocknet und unter vermindertem Druck
vom Lösungsmittel befreit.
-
Methode B: Allgemeine Vorschrift zur decarboxylativen
Hydroformylierung α,β-ungesättigter Carbonsäuren
-
Die
Hydroformylierungsreaktionen wurden in einem Edelstahl Autoklaven
(Premex stainless steel autoclave Medintex, 100 ml) mit Glasseinsatz,
Magnetrührer (1000 U/min) und Probenauslass durchgeführt.
Die Hydroformylierungslösungen wurden bereitgestellt in
einem Schlenk-Kolben [Rh(CO)2acac], die
Verbindung der Formel I und ggf. ein interner Standard (1,3,5-Trimethoxybenzol
für NMR-Analyse; Tetradecan für GC-Analyse) und
das Lösungsmittel vorgelegt wurden. Anschließend
wurde die α,β-ungesättigte Carbonsäure
zu dem Gemisch gegeben und 5 Minuten unter Argon-Atmosphäre
gerührt. Die erhaltene Reaktionslösung wurde unter
Argon-Atmosphäre mit einer Spritze in den Autoklaven überführt.
Anschließend wurde der Autoklav drei mal mit dem Synthesegas
(CO/H2) gespült. Die Reaktion wurde
unter den im Folgenden genannten Bedingungen durchgeführt.
-
III. Bereitstellung der Verbindungen der
Formel (I)
-
Bereitstellung
von N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin (I.1)
-
N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1) wurde gemäß dem Herstellungsverfahren aus Angew.
Chem. 2008, 120, 2, 317–321 hergestellt.
-
IV. Kinetische Untersuchungen zur Reduktion
von Oct-2-ensäure
-
Für
die kinetischen Untersuchungen wurden aus der Reaktion zu den in
den Tabellen 1 und 2 angegebenen Zeiten Proben entnommen und mittels
NMR-Analyse (nach Verdünnen mit CDCl3)
oder GC-Analyse (nach Filtrieren über eine kurze Kieselgelsäule)
untersucht.
-
a) Decarboxylative Hydroformylierung von
Oct-2-ensäure (10 bar; CO/H2, 1:1)
-
Oct-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zum entsprechenden Aldehyd umgesetzt. Die Ausbeuten der erhaltenen
Reaktionsprodukte bezogen auf die eingesetzte Stoffmenge der α,β-ungesättigten
Carbonsäure in Abhängigkeit der Zeit sind in Tabelle
1 zusammengefasst.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an Oct-2-ensäure: c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
10 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C.
Tabelle 1 Probe | Zeit [h] | Ausbeute
[%] |
Octanal | Octanol | Octansäure |
1 | 1.67 | 7.6 | 0 | n.
d.*) |
2 | 3.5 | 16 | 0 | n.
d. |
3 | 6.0 | 26.1 | 0 | n.
d. |
4 | 9.38 | 40.9 | 0 | n.
d. |
5 | 21.17 | 86.6 | 0.2 | n.
d. |
6 | 23.42 | 93.6 | 0.3 | < 1 |
7 | 27.42 | 93.4 | 1 | < 1 |
- *) n. d. = nicht bestimmt
-
b) Decarboxylative Hydroformylierung von
Oct-2-ensäure (40 bar; CO/H2, 1:1)
-
Oct-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zum entsprechenden Aldehyd umgesetzt. Die Ausbeuten der erhaltenen
Reaktionsprodukte bezogen auf die eingesetzte Stoffmenge der α,β-ungesättigten
Carbonsäure in Abhängigkeit der Zeit sind in Tabelle
2 zusammengefasst.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an Oct-2-ensäure: c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
40 bar; Synthesegas: CO/H2, 1:7; Reaktionstemperatur:
25°C.
Tabelle 2 Probe | Zeit [h] | Ausbeute
[%] |
Octanal | Octanol | Octansäure |
1 | 0.5 | 11.5 | 0 | n.
d.*) |
2 | 1.12 | 26 | 0 | n.
d. |
3 | 2.37 | 49.8 | 0 | n.
d. |
4 | 3.95 | 75 | 0.45 | n.
d. |
5 | 5.3 | 90 | 1 | n.
d. |
6 | 6.7 | 90.5 | 2 | n.
d. |
7 | 20.53 | 80.3 | 10.5 | n.
d. |
8 | 28.95 | 76.4 | 15.5 | n.
d. |
9 | 48.0 | 67 | 23.5 | < 1 |
- *) n. d. = nicht bestimmt
-
VI. Herstellungsbeispiele
-
Beispiel 1: Herstellung von Octanal
-
a) Bereitstellung von (E)-Oct-2-ensäure
-
Hexanal
wurde gemäß Methode A zu (E)-Oct-2-ensäure
umgesetzt. (E)-Oct-2-ensäure wurde durch Kugelrohrdestillation
als farblose Flüssigkeit isoliert (6.3 g, 89% Ausbeute).
Das erhaltene Produkt enthielt < 1%
an β,γ-Isomer und 2% an Z-Isomer. Die erhaltenen
NMR-Daten stimmten mit denen des kommerziell erhältlichen
Produkts überein.
-
b) Decarboxylative Hydroformylierung von
(E)-Oct-2-ensäure
-
(E)-Oct-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode B
zu Octanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an Oct-2-ensäure: c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
Die
Ausbeute an Octanal vor Isolierung betrug laut GC-Analyse 94%. Octanal
wurde durch Kugelrohrdestillation aus dem Rohprodukt in einer Ausbeute
75% (154 mg) isoliert. Die erhaltenen NMR-Spektern stimmten mit
der Literatur überein.
-
Beispiel 2: Herstellung von Undecanal
-
(E)-Undec-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu Undecanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an Undec-2-ensäure: c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
Undecanal
wurde aus dem Rohprodukt durch Flash-Chromatographie (Petrolether/Ethylacetat,
10:1) in einer Ausbeute von 91% (248 mg) isoliert. Die erhaltenen
NMR-Spektren stimmten mit der Literatur überein.
-
Beispiel 3: Herstellung von 3-Cyclohexylpropanal
-
a) Bereitstellung von (E)-3-Cyclohexylacrylsäure
-
Cyclohexylcarboxaldehyd
(30 mmol) wurde gemäß Methode A zu (E)-3-Cyclohexylacrylsäure
umgesetzt. (E)-3-Cyclohexylacrylsäure wurde aus dem Rohprodukt
durch Umkristallisieren in n-Hexan (3 ml) als farbloser kristalliner
Feststoff isoliert (4,99 g, Ausbeute 78%). Das erhaltene Produkt
enthielt < 1% an β,γ-Isomer
und 1% an Z-Isomer. Die erhaltenen analytischen Daten stimmten mit
den Literaturwerten überein.
-
b) Decarboxylative Hydroformylierung von
(E)-3-Cyclohexylacrylsäure
-
(E)-3-Cyclohexylacrylsäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 3-Cyclohexylpropanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-3-Cyclohexylacrylsäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
Laut
NMR-Spektrum des Rohprodukts betrug die Ausbeute an 3-Cyclohexylpropanal
97%. 3-Cyclohexylpropanal wurde aus dem Rohprodukt durch Kugelrohrdestillation
in einer Ausbeute von 166 mg (74%) isoliert. Die NMR-Daten des isolierten
Produkts stimmten mit der Literatur überein.
-
Beispiel 4: Herstellung von 4-Methylpentanal
-
a) Bereitstellung von (E)-4-Methylpent-2-ensäure
-
2-Methylpropionsäure
wurde gemäß Methode A zu (E)-4-Methylpent-2-ensäure
umgesetzt. (E)-4-Methylpent-2-ensäure wurde durch Kugelrohrdestillation
als farblose Flüssigkeit isoliert (4.86 g, 85.1% Ausbeute). Das
erhaltene Produkt enthielt < 1%
an β,γ-Isomer und < 1% an Z-Isomer. Die NMR-Daten stimmten
mit denen der käuflichen Verbindung überein.
-
b) Decarboxylative Hydroformylierung von
(E)-4-Methylpent-2-ensäure
-
(E)-Oct-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode B
zu 4-Methylpentanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-4-Methylpent-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
Laut
NMR-Spektrum des Rohprodukts betrug die Ausbeute an 4-Methylpentanal
98%. 4-Methylpentanal wurde durch Kugelrohrdestillation als flüchtige
Flüssigkeit isoliert (166 mg, 47% Ausbeute). Die NMR-Daten
des isolierten Produkts stimmten mit der Literatur überein.
-
Beispiel 5: Herstellung von 5-Methylhexanal
-
a) Bereitstellung von (E)-5-Methylhex-2-ensäure
-
3-Methylbutansäure
wurde gemäß Methode A zu (E)-5-Methylhex-2-ensäure
umgesetzt. (E)-5-Methylhex-2-ensäure wurde durch Kugelrohrdestillation
als farblose Flüssigkeit isoliert (6.1 g, Ausbeute 95.1%). Das
erhaltene Produkt enthielt 2.5% an β,γ-Isomer
und < 1% an Z-Isomer.
Die NMR-Daten des isolierten Produkts stimmten mit der Literatur überein.
-
b) Decarboxylative Hydroformylierung von
(E)-5-Methylhex-2-ensäure
-
(E)-5-Methylhex-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 5-Methylhexanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-5-Methylhex-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
Laut
NMR-Spektrum des Rohprodukts betrug die Ausbeute an 5-Methylhexanal
97%. 5-Methylhexanal. Die NMR-Daten des erhaltenen Produkts stimmten
mit der Literatur überein.
-
Beispiel 6: Herstellung von Dodec-6-enal
-
a) Bereitstellung von (E,E)-Dodeca-2,6-diensäure
-
(E)-Dec-4-enal
(20 mmol), enthaltend 9% an Z-Isomer, wurde gemäß Vorschrift
A zu (E,E)-Dodeca-2,6-diensäure umgesetzt und mittels Flash-Chromatographie
(Petrolether/Diethylether/Essigsäure, 100:25:1) aus dem
Rohprodukt in einer Menge von 2.5 g (Ausbeute 63.7%) isoliert. Das
erhaltene Produkt enthielt 1% an β,γ-Isomer und
1.7% an 2-Z-Isomer.
1H-NMR (400.122
MHz, CDCl3): δ = 0.88 (t, J = 7.1
Hz, 3H); 1.20-1.38 (m, 6H); 1.98 (pseudoq;
J = 7.2 Hz); 2.16 (pseudoq; J = 6.9 Hz,
2H); 2.30 (pseudoq, J = 6.9 Hz, 2H); 5.29-5.50
(m, 2H); 5.83 (dt, J = 15.6 HZ, J = 1.6 Hz, 1H); 7.08 (dt, J = 15.6
HZ, J = 6.9 HZ, 1H), 11.8 ppm (vbs, 1H). 13C{1H}-NMR (100.626 MHz, CDCl3): δ =
14.1; 22.6; 29.2; 30.9; 31.4; 32.4; 32.5; 121.0; 128.1; 132.1; 151.8;
172.3 ppm. Signale des 6-Z-Isomers (9%): 13C{1H}-NMR (100.626 MHz; CDCl3): δ =
127.5; 131.6 ppm. MS-CI (chemische Ionisierung, NH3):
(m/z) = 214.2 (100%, [M+H+NH3]+).
Elementaranalyse [Gew.-%]: berechnet: C: 73.43; H: 10.17; gefunden:
C: 73.25; H: 9.94.
-
b) Decarboxylative Hydroformylierung von
(E,E)-Dodeca-2,6-diensäure
-
(E,E)-Dodeca-2,6-diensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu (E)-Dodec-6-enal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonnsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E,E)-Dodeca-2,6-diensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
(E)-Dodec-6-enal
wurde aus dem Reaktionsgemisch durch Filtrieren über Kieselgel
(3× mit CH2Cl2 gewaschen)
und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck als klare Flüssigkeit isoliert
(283 mg, Ausbeute 97%). Laut NMR-Analyse war das 6-(E:Z)-Verhältnis
91:9. Dieses Verhältnis entspricht dem der Ausgangsverbindung.
1H-NMR (400.132 MHz, CDCl3): δ =
0.88 (t, J = 7.1 Hz, 3H); 1.20-1.43 (m, 8H); 1.64 (pseudoq,
J = 7.6 Hz, 2H); 1.93-2.10 (m, 4H); 2.42 (dt, J = 7.4 Hz, J = 1.9
Hz, 2H); 5.32-5.45 (m, 2H); 9.76 ppm (t, J = 1.8 Hz, 1H). 13C{1H}-NMR (100.626
MHz, CDCl3): δ = 14.2; 21.7; 22.7;
29.2; 29.4; 31.5; 32.4; 32.7; 43.9; 129.5; 131.3; 202.9 ppm. Signale
des 6-Z-Isomers (9%): 13C{1H}-NMR
(100.626 MHz, CDCl3): δ = 129.0;
130.8 ppm. MS-CI (chemische Ionisierung, NH3):
(m/z) = 164.0 (28%); 200.1 (100%, [M+H+NH3]+). Elementaranalyse [Gew.-%]: berechnet:
C: 79.06; H: 12.16; gefunden: 78.77; 11.96.
-
Beispiel 7: Herstellung von 5,9-Dimethyldec-8-enal
-
a) Bereitstellung von (E)-5,9-Dimethyldeca-2,8-diensäure
-
3,7-Dimethyloct-6-enal
wurde gemäß Vorschrift A zu (E)-5,9-Dimethyldeca-2,8-diensäure
umgesetzt. Durch Destillation unter vermindertem Druck wurde (E)-5,9-Dimethyldeca-2,8-diensäure
als farblose Flüssigkeit isoliert (8.32 g, 85% Ausbeute).
Das erhaltene Produkt enthielt 3% an β,γ-Isomer
und < 1% an Z-Isomer.
1H-NMR (400.132 MHz, CDCl3): δ =
0.92 (d, J = 6.7 Hz, 3H); 1.15-1.41 (m, 2H); 1.58-1.71 (m, 1H);
1.60 (d, J = 0.9 Hz, 3H); 1.68 (d, J = 1.1 Hz. 3H); 1.91-2.29 (m,
4H); 5.08 (tm, J = 7.1 Hz, 1H); 5.83 (dt, J = 15.6 Hz, J = 1,5 Hz,
1H); 7.07 (dt, J = 15.6 Hz, J = 7.6 Hz, 1H); 11.9 ppm (vbs, 1H). 13C{1H}-NMR (100.626
MHz, CDCl3): δ = 17.7; 19.5; 25.5;
25.7; 32.1; 36.7; 39.7; 121.8; 124.3; 131.5; 151.3; 172.2 ppm. MS-CI
(Chemische Ionisierung, NH3): (m/z) = 197.1
(6%; [M+H]+); 214.2 (100%, [M+H+NH3]+). Elementaranalyse
[Gew.-%]: berechnet: C: 73.43; H: 10.27; gefunden: C: 73.21; H:
10.24.
-
b) Decarboxylative Hydroformylierung von
(E)-5,9-Dimethyldeca-2,8-diensäure
-
(E)-5,9-Dimethyldeca-2,8-diensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 5,9-Dimethyldec-8-enal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-5,9-Dimethyldeca-2,8-diensäure: c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
5,9-Dimethyldec-8-enal
wurde durch Filtrieren des Reaktionsgemisches über Kieselgel
(3× mit CH2Cl2 gewaschen)
und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck als klare Flüssigkeit isoliert
(274 mg, 94% Ausbeute). 1H-NMR (400.132
MHz, CDCl3): δ = 0.89 (d, J = 6.6
Hz, 3H); 1.1-1.73 (m, 7H); 1.60 (d, J = 0.8 Hz, 3H); 1.68 (d, J
= 1.3 Hz, 3H); 1.88-2.04 (m, 2H); 2.40 (dt, J = 7.6 Hz, J = 1.9
Hz, 2H); 5.09 (tm, J = 7.1 Hz, 1H); 9.76 ppm (t, J = 1.8 Hz, 1H). 13C{1H}-NMR (100.626
MHz, CDCl3): δ = 17.7; 19.5; 19.7;
25.6; 25.8; 32.3; 36.5; 37.0; 44.3; 124.9; 131.3; 202.9 ppm. MS-CI
(chemische Ionisierung, NH3): (m/z) = 200.1
(100% [M+H+NH3]+).
Elementaranalyse [Gew.-%]: berechnet: C: 79.06; H: 12.16; gefunden:
C: 78.71 H: 11.92.
-
Beispiel 8: Herstellung von 7-Phenylheptanal
-
(E)-7-Phenylhept-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 7-Phenylheptanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-7-Phenylhept-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
7-Phenylheptanal
wurde durch Filtrieren des Reaktionsgemisches über Kieselgel
(3× mit CH2Cl2 gewaschen)
und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck als klare Flüssigkeit isoliert
(286 mg, 94% Ausbeute). Die NMR-Daten des isolierten Produkts stimmten
mit der Literatur überein.
-
Beispiel 9: Herstellung von 12-Hydroxydodecanal
-
(E)-12-Hydroxydodec-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 12-Hydroxydodecanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonnsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-12-Hydroxydodec-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
12-Hydroxydodecanal
wurde durch Filtrieren des Reaktionsgemisches über Kieselgel
(3× mit CH2Cl2/Diethylether
(2:1) gewaschen) und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck als farbloser Feststoff isoliert (279 mg,
Ausbeute 87%). Die NMR-Daten des isolierten Produkts stimmten mit
der Literatur überein.
-
Beispiel 10: Herstellung von 8-Oxononanal
-
(E)-8-Oxonon-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 8-Oxononanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Oct-2-ensäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-8-Oxonon-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
8-Oxononanal
wurde durch Filtrieren des Reaktionsgemisches über Kieselgel
(2× mit CH2Cl2/Diethylether
(10:1) gewaschen) und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck als klare Flüssigkeit isoliert
(227 mg, 91% Ausbeute). Die NMR-Daten des isolierten Produkts stimmten
mit der Literatur überein.
-
Beispiel 11: Herstellung von 5-Methylsulfanylpentanal
-
a) Bereitstellung von (E)-5-Methylsulfanylpent-2-ensäure
-
3-Methylsulfanylpropanal
wurde gemäß Methode A zu (E)-5-Methylsulfanylpent-2-ensäure
umgesetzt. Das erhaltene Rohprodukt (6.97 g) enthielt 18% des β,γ-Isomers.
Nach Aufreinigung durch Säulenchromatographie (Petrolether/Diethyl ether/Essigsäure,
100:50:1) wurde (E)-5-Methylsulfanylpent-2-ensäure in einer Menge
von 3.32 g (Ausbeute 45%) isoliert. Das isolierte Produkt enthielt
5.7% des β,γ-Isomers und < 1% des Z-Isomers.
1H-NMR
(400.132 MHz, CDCl3): δ = 1.51–1.57
(m, 2H); 2.13 (s, 3H); 2.62–2.66 (m, 2H); 5.89 (dt, J =
15.7 Hz, J = 1.5 Hz, 1H); 7.09 (dt, J = 15.7 Hz, J = 6.8 Hz, 1H);
11.9 ppm (vbs, 1H). 13C{1H}-NMR
(100.626 MHz, CDCl3): δ = 15.6;
31.9; 32.4; 121.9; 171.9 ppm. MS-CI (Chemische Ionisierung, NH3): (m/z) = 163.9 (100%, [M+H+NH3]+). Elementaranalyse [Gew.-%]: berechnet:
C: 49.29; H: 6.89; gefunden: C: 48.90; H: 6.82.
-
b) Decarboxylative Hydroformylierung von
(E)-5-Methylsulfanylpent-2-ensäure
-
(E)-5-Methylsulfanylpent-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 5-Methylsulfanylpentanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-5-Methylsulfanylpent-2-ensäure: c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
5-Methylsulfanylpentanal
wurde durch Filtrieren des Reaktionsgemisches über Kieselgel
(2× mit CH2Cl2 gewaschen)
und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck als klare Flüssigkeit isoliert
(165 mg, 78% Ausbeute). Die untersuchte Probe enthielt 4% 5-Methylsulfanylpentan-1-ol. Die
NMR-Daten des isolierten Produkts stimmten mit der Literatur überein.
-
Beispiel 12: Herstellung von Benzoesäure-9-oxononylester
-
(E)-9-Bezoyloxynon-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu Benzoesäure-9-oxononylester umgesetzt.
- Ligand:
N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin (I.1); Molares
Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-9-Bezoyloxynon-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
Benzoesäure-9-oxononylester
wurde durch Filtrieren des Reaktionsgemisches über Kieselgel
(2× mit CH2Cl2 gewaschen)
und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck als klare Flüssigkeit isoliert
(403 mg, Ausbeute 96%). Die NMR-Daten des isolierten Produkts stimmten
mit der Literatur überein.
-
Beispiel 13: Herstellung von 9-Benzyloxynonanal
-
(E)-9-Benzyloxynon-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 9-Benzyloxynonanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-9-Benzyloxynon-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
9-Benzyloxynonanal
wurde aus dem Rohprodukt durch Flash-Chromatographie (Cyclohexan/Diethylether,
6:1) in einer Ausbeute von 298 mg (75%) isoliert. Die NMR-Daten
des isolierten Produkts stimmten mit der Literatur überein.
-
Beispiel 14: Herstellung von 9-(tert-Butyldimethylsilanyloxy)nonanal
-
(E)-9-(tert-Butyldimethylsilanyloxy)non-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu Octanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-9-(tert-Butyldimethylsilanyloxy)non-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
9-(tert-Butyldimethylsilanyloxy)nonanal
wurde durch Filtrieren des Reaktionsgemisches über Kieselgel
(2× mit CH2Cl2 gewaschen)
und anschließendes Entfernen des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck als klare Flüssigkeit isoliert
(415 mg, 95% Ausbeute). Die NMR-Daten des isolierten Produkts stimmten
mit der Literatur überein.
-
Beispiel 15: Herstellung von 14,14-Dimethoxytetradecanal
-
(E)-14,14-Dimethoxytetradec-2-ensäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 14,14-Dimethoxytetradecanal umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an (E)-14,14-Dimethoxytetradec-2-ensäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
-
14,14-Dimethoxytetradecanal
wurde durch Flash-Chromatographie (Cyclohexan/Diethylether, 6:1)
in einer Ausbeute von 292 mg (67%) isoliert.
1H-NMR
(400.132 MHz, CDCl3): δ = 1.21-1.37
(m, 18H); 1.56-1.66 (m, 4H); 2.42 (dt, J = 7.4 Hz, J = 1.9 Hz, 2H);
3.31 (s, 6H); 4.35 (t, J = 5.7 Hz, 1H); 9.76 ppm (t, J = 1.9 Hz,
1H). 13C{1H)-NMR
(100.626 MHz, CDCl3): δ = 22.2;
24.7; 29.2; 29.41: 29.48; 29.55; 29.60: 29.61; 29.65; 32.58; 44.0;
52.7; 104.7; 203.0 ppm. MS-CI (chemische Ionisierung, NH3): (m/z) = 226.1 (57%); 241.1 (100%, [M+H-CH3OH]+); 258.2 (42%, [M+H+NH3-CH3OH]+);
290.2 (4%, [M+H+NH3]+).
Elementaranalyse [Gew.-%]: berechnet: C: 70.54; H: 11.94; gefunden:
C: 70.69; H: 11.70.
-
Beispiel 16: Herstellung von N-Phenylcarbaminsäure-9-oxononylester
-
(E)-N-Phenylcarbaminsäure-8-hydroxycarbonyloct-7-enylester
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu N-Phenylcarbaminsäure-9-oxononylester umgesetzt.
- Ligand:
N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin (I.1); Molares
Verhältnis: [Rh]/(I.1)/Carbonsäure = 1:10:100;
Ausgangskonzentration an (E)-N-Phenylcarbaminsäure-8-hydroxycarbonyloct-7-enylester:
c0 = 0.1 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
20 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 20 h.
-
N-Phenylcarbaminsäure-9-oxononylester
wurde aus dem Rohprodukt durch Flash-Chromatographie (Cyclohexan/Ethylacetat,
3:1) als weißer Feststoff (341.7 mg, Ausbeute 77%) isoliert.
1H-NMR (400.132 MHz, CDCl3): δ =
1.29-1.43 (m, 8H); 1.59-1.71 (m, 4H); 2.42 (dt, J = 7.3 Hz, J =
1.8 Hz, 2H); 4.15 (t, J = 6.6 Hz, 2H); 6.68 (bs, 1H); 7.05 (tt,
J = 7.3 Hz, J = 1.2 Hz, 1H); 7.26-7.32 (m, 2H); 7.38 (bd, J = 7.8 Hz,
2H); 9.76 ppm (t, J = 1.8 Hz, 1H). 13C{1H}-NMR (100.626 MHz, CDCl3): δ =
22.1; 25.8; 28.9; 29.0; 29.1; 29.2; 43.9; 65.4; 118.7; 123.4; 129.1;
138.1; 153.8; 202.9 ppm. MS-CI (chemische Ionisierung, NH3): (m/z) = 278.2 (100%, [M+H]+).
Elementaranalyse [Gew.-%]: berrechnet: C: 69.29; H: 8.36; gefunden:
C: 69.18; H: 8.41.
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Beispiel 17: Herstellung von 12-Oxododecansäure
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a) Bereitstellung von (E)-Dodec-2-endicarbonsäure
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10-Oxodecansäure
wurde gemäß Methode A unter Verwendung von 4 Moläquivalenten
an Pyridin zu (E)-Dodec-2-endicarbonsäure umgesetzt. Das
Rohprodukt wurde in Ethylacetat umkristallisiert. (E)-Dodec-2-endicarbonsäure
wurde als farbloser Feststoff isoliert (903 mg; Ausbeute 79%; < 1% β,γ-Isomer; < 1% Z-Isomer).
1H-NMR (400.132 MHz, DMSO-d6): δ =
1.20-1.30 (m, 8H); 1.35-1.44 (m, 2H); 1.44-1.53 (m, 2H); 2.12-2.21
(m, 4H); 5.75 (dt, J = 15.6 Hz, J = 1.5 Hz, 1H), 6.81 (dt, J = 15.6
Hz, J = 7.0 Hz, 1H), 11.5 ppm (vbs, 1H). 13C{1H}-NMR (100.626 MHz, DMSO-d6): δ =
24.4; 27.4; 28.5; 28.6; 31.3; 33.6; 121.8; 148.8; 167.0; 174.4 ppm. MS-CI
(chemische Ionisierung, NH3): (m/z) = 229.2
(35%, [M+H]+); 246.2 (100%, [M+H+NH3]+). Elementaranalyse
[Gew.-%]: berechnet: C: 63.14; H: 8.83; gefunden: 62.79 H; 8.88.
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b) Decarboxylative Hydroformylierung von
(E)-Dodec-2-endicarbonsäure
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(E)-Dodec-2-endicarbonsäure
wurde unter den im Folgenden genannten Reaktionsbedingungen gemäß Methode
B zu 12-Oxododecansäure umgesetzt.
- Ligand: N-(6-Diphenylphosphanylpyridin-2-ylcarbonyl)guanidin
(I.1); Molares Verhältnis: [Rh(CO)2acac]/(I.1)/Carbonsäure
= 1:10:200; Ausgangskonzentration an 12-Oxododecansäure:
c0 = 0.2 M; Lösungsmittel: CH2Cl2 (8 ml); Druck:
13 bar; Synthesegas: CO/H2 (1:1); Reaktionstemperatur:
25°C, Reaktionszeit: 24 h.
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12-Oxododecansäure
wurde aus dem Rohprodukt durch Flash-Chromatographie (Petrolether/Diethylether/Essigsäure
= 100:50:1) als farbloser Feststoff (171.5 mg, Ausbeute 50%) isoliert.
Die Ausgangsverbindung war dabei zu 75% umgesetzt. Die erhaltenen
analytischen Daten stimmen mit denen der Literatur überein.
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VII. Molecular Modeling
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Die
Befähigung zur wechselseitigen Erkennung von Katalysator
und α,β-ungesättigten Carbonsäuren wurde
durch Molecular Modeling (MMFF, Spartan Pro) überprüft.
Die dabei erhaltenen Daten stützen die experimentellen
Befunde bezüglich der wechselseitigen Erkennung von Katalysator
und Substrat.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1486481 [0002]
- - EP 2007/059722 [0002]
- - DE 102006041064 [0002]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - B. Breit und
W. Seiche, J. Am. Chem. Soc. 2003, 125, 6608–6609 [0002]
- - B. Breit und T. Smejkal beschreiben in Angew. Chem. 2008,
120, 2, 317–321 [0003]
- - Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd.
1, 3. Aufl., 1951, S. 743 ff [0058]
- - Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd.
1, 3. Auflage, 1951, S. 769 ff [0059]
- - Angew. Chem. 2008, 120, 2, 317–321 [0082]