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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils
für den
Einsatz in der Lebensmitteltechnik gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1.
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Vorrichtungen
zum Ansteuern eines Prozessventils für den Einsatz in der Lebensmitteltechnik
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sind bekannt, z. B. die von der vorliegenden Anmelderin
für das
Doppelsitzventil DELTA DA3+ vertriebene Steuereinheit.
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Die
bekannten Vorrichtungen zum Ansteuern eines Prozessventils (beispielsweise
eines Doppelsitzventils) für
den Einsatz in der Lebensmitteltechnik, das einen ersten Zylinder
und einen zweiten Zylinder aufweist, haben ein erstes Steuerventil,
das einen Anschluss für
eine Leitung zu dem ersten Zylinder des Doppelsitzventils, einen
Zuluftleitungsanschluss und einen Abluftleitungsanschluss aufweist, und
zumindest ein weiteres bzw. zweites Steuerventil, das zumindest
einen Anschluss für
eine Leitung zu dem zweiten Zylinder des Doppelsitzventils, einen Anschluss
für eine
Zuluftleitung und einen Anschluss für eine Abluftleitung aufweist.
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Bei
den bekannten Vorrichtungen zum Ansteuern eines Prozessventils wird
die Abluft der verschiedenen Steuerventile gesammelt abgeführt, d. h.,
dass die Abluftleitungen der einzelnen Steuerventile miteinander
verbunden sind und einen gemeinsamen Austritt in die Umgebung haben.
Dadurch kann sich der Nachteil ergeben, dass durch die Entlüftung eines
Steuerventils über
die gemeinsame Abluftleitung Druckluft über ein anderes Steuerventil,
das die Abluftleitung mit dem Zylinderraum verbunden hat, den es
normalerweise betätigt,
gelangt. Obwohl in dieser Stellung die Abluft aus dem Zylinderraum
nach außen
entweichen soll, kann die in der gemeinsamen Abluftleitung vorhandene
Druckluft zu einem unbeabsichtigten Betätigung des Prozessventils durch
das auf Ablüften
geschaltete Steuerventil führen.
Dadurch kann ein unbeabsichtigtes kurzzeitiges Öffnen eines der Ventilschäfte erfolgen.
Das ist insbesondere in der Lebensmitteltechnik unerwünscht und
kann eine für
die Lebensmittelqualität
sicherheitsrelevante Gefahr darstellen, denn dadurch kann beispielsweise eine
Verschmutzung des Leckageraums erfolgen.
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Als
weiterer Nachteil ergibt sich, dass ein Produktverlust durch die
unbeabsichtigte Hubbewegung eines der Ventilschäfte erfolgen kann.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Ansteuern eines Prozessventils gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 anzugeben, bei der eine unbeabsichtigte Hubbewegung eines der
Ventilschäfte
des anzusteuernden Prozessventils durch die Abluft von einer anderen Steuerventilanordnung
der Vorrichtung zum Ansteuern des Prozessventils vermieden wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einer gemäß den Merkmalen von Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einer
Ausführung
der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils
(beispielsweise eines Doppelsitzventils) angegeben, das einen ersten
Zylinder und einen zweiten Zylinder aufweist, mit zumindest einer
ersten Steuerventilanordnung, die zumindest einen Anschluss für eine Leitung
zu dem ersten Zylinder des Doppelsitzventils, einen Zuluftleitungsanschluss
und einen Abluftleitungsanschluss aufweist, und einer zweiten Steuerventilanordnung,
die zumindest einen Anschluss für
eine Leitung zu dem zweiten Zylinder des Doppelsitzventils, einen
Anschluss für
eine Zuluftleitung und einen Anschluss für eine Abluftleitung aufweist,
wobei die Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils eine Strömungsbehinderungseinrichtung
zur Behinderung einer Strömung
von dem Abluftleitungsanschluss der ersten Steuerventilanordnung
zu dem Abluftleitungsanschluss der zweiten Steuerventilanordnung
aufweist.
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Die
Verwendung der Nomenklatur erstes bzw. zweites usw. bezogen auf
die Zylinder bzw. die Steuerventilanordnungen soll im Zusammenhang
der vorliegenden Erfindung keine Wertigkeit ausdrücken, sondern
einen beliebigen Zylinder bzw. ein beliebige Steuerventilanordnung
bezeichnen. Durch die Nomenklatur erstes bzw. zweites usw. soll
vielmehr ausgedrückt
werden, dass es verschiedene Zylinder bzw. Steuerventilanordnungen
gibt, nämlich
zumindest zwei und vorzugsweise drei oder mehr. Die jeweiligen Steuerventilanordnungen
dienen zur Ansteuerung einer jeweils beliebigen Funktion des Prozessventils.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils hat den Vorteil, dass durch die
Strömungsbehinderungseinrichtung
ein Überströmen der
Abluft von einer Steuerventilanordnung in den Abluftleitungsanschluss
einer anderen Steuerventilanordnung derart vermindert oder vorteilhafterweise
ausgeschlossen wird, dass eine unbeabsichtigte Hubbewegung von einem
der Ventilschäfte mit
Sicherheit vermieden wird. Dadurch wird gewährleistet, dass eine unbeabsichtigte Öffnung unterbunden
wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils kann in einer Schaltungsanordnung
oder Steuereinheit vorhanden sein, die auf dem Prozessventil angeordnet
ist, oder sie kann als Schaltungsanordnung oder Steuereinheit anderweitig
mit dem Prozessventil über
elektrische und/oder pneumatische Leitungen verbunden sein. Sie
kann ferner in dem Prozessventil oder einem Gehäuse integriert sein.
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Gemäß einer
Ausbildung der Erfindung sind getrennte Abluftleitungen für die erste
und die zweite Steuerventilanordnung vorgesehen. Durch das Vorsehen
getrennter Abluftleitungen kann mit Sicherheit eine unbeabsichtigte
Hubbewegung ausgeschlossen werden, weil die getrennten Abluftleitungen
keine Verbindung miteinander haben und somit die Abluft von dem
einen Steuerventil nicht in das andere Steuerventil gelangen kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann erfindungsgemäß die Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils zumindest zwei Steuereinheiten
aufweisen, wobei eine erste Steuereinheit mit einer ersten Abluftleitung
zum Ansteuern der ersten Steuerventilanordnung und eine zweite Steuereinheit
mit einer zweiten Abluftleitung zum Ansteuern der zweiten Steuerventilanordnung
vorgesehen sind.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann erfindungsgemäß an der
an dem Abluftleitungsanschluss von einer Steuerventilanordnung angebrachten
Leitung ein Ventil vorgesehen sein, das den Eintritt von Abluft einer
anderen Steuerventilanordnung in den Abluftleitungsanschluss der
anderen Steuerventilanordnung unterbindet. Vorteilhafterweise kann
ein derartiges Ventil ein Rückschlagventil
sein, das den Austritt der Abluft aus der Steuerventilanordnung
zulässt, aber
den Eintritt einer Druckluft (beispielsweise die Abluft einer anderen
Steuerventilanordnung) in den Abluftleitungsanschluss unterbindet.
Ebenso kann auch ein Absperrventil vorgesehen sein, das während des
Ablüftens
einer anderen Steuerventilanordnung vorsorglich verschlossen wird.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann erfindungsgemäß auch ein
Drosselventil vorgesehen sein, das einen eventuellen Druck derart
reduziert, dass eine unbeabsichtigte Hubbewegung des entsprechenden Ventilschafts
mit Sicherheit unterbunden wird.
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Das
Vorsehen von Ventilen in den Abluftleitungen wird bevorzugt, wenn
nur ein gemeinsamer Abluftausgang in der Vorrichtung zum Ansteuern
eines Prozessventils vorgesehen sein soll. Wenn mehrere Ausgänge vorgesehen
sind, wird bevorzugt, die Abluftleitungen voneinander zu trennen.
Es ist klar, dass nicht alle Abluftleitungen voneinander getrennt sein
müssen,
sondern nur diejenigen, die eine kurzzeitige unbeabsichtigte Hubbewegung
bedingen können.
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Erfindungsgemäß können getrennte
Abluftleitungen für
die erste und die zweite Steuerventilanordnung vorgesehen sein.
Diese Ausführung
hat den Vorteil, dass bei einem einfachen Aufbau eine unbeabsichtigte
Betätigung
des angesteuerten Prozessventils durch die Abluft einer Steuerventilanordnung sicher
vermieden werden kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann erfindungsgemäß zumindest
ein Ventil in der Leitung vorgesehen sein, die den Abluftleitungsanschluss
der ersten Steuerventilanordnung mit dem Abluftleitungsanschluss
der zweiten Steuerventilanordnung verbindet. Erfindungsgemäß kann dabei
das in der Leitung zwischen den Abluftleitungsanschlüssen vorgesehene
Ventil ein Rückschlagventil
und/oder ein Absperrventil und/oder ein Drosselventil sein. Dabei
können auch
mehrere Ventile in den Leitungen zwischen den Abluftleitungsanschlüssen der
Steuerventilanordnungen vorgesehen sein.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann erfindungsgemäß das Prozess ventil
einen oberen und einen unteren Ventilschaft aufweisen, und die erste
Steuerventilanordnung zur Anlüftung
des unteren Ventilschaftes und die zweite Steuerventilanordnung
zur Anlüftung
des oberen Ventilschaftes vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß kann die
Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils eine dritte Steuerventilanordnung
zur Öffnung
des Doppelsitzventils aufweisen. Selbstverständlich können auch weitere Steuerventilanordnungen
vorgesehen sein. Dabei kann der Abluftleitungsanschluss der dritten
Steuerventilanordnung mit dem Abluftleitungsanschluss des ersten
Steuerventils oder dem Abluftleitungsanschluss der zweiten Steuerventilanordnung
verbunden sein.
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Erfindungsgemäß können die
Zuluftleitungsanschlüsse
von zumindest zwei und vorzugsweise von allen Steuerventilanordnungen
an eine gemeinsame Druckluftquelle bzw. Druckgasquelle angeschlossen
sein.
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Erfindungsgemäß kann die
Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils ein Gehäuse aufweisen,
das die Steuerventilanordnungen aufnimmt, und in dessen Boden die
Abluftleitungen ausgebildet sein können. Dabei kann das Gehäuse der
Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils erfindungsgemäß ein Spritzgussteil
sein.
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Erfindungsgemäß können die
Steuerventilanordnung(en) (Elektro-) Magnetventile sein.
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Erfindungsgemäß können die
erste, zweite und/oder dritte Steuerventilanordnung durch ein Steuerventil,
vorzugsweise ein 3/2 Wegeventil oder ein 5/2 Wegeventil ausgebildet
sein.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
erfindungsgemäß die erste
zweite und/oder dritte Steuerventilanordnung mehrere Steuerventile
aufweisen, vorzugsweise eine Kombination mehrerer 2/2 Wegeventile,
die weiter vorzugsweise gemäß einem
Ersatzschalt bild für
ein 3/2 Wegeventil und/oder einem 5/2 Wegeventil verbunden sind.
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Erfindungsgemäß kann das
Prozessventil ein Doppelsitzventil sein, und der erste Zylinder
des Doppelsitzventils kann für
die Anlüftung
des unteren Sitzes ausgelegt sein, und der zweite Zylinder des Doppelsitzventils
kann für
die Anlüftung
des oberen Sitzes ausgelegt sein.
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Erfindungsgemäß kann der
erste und/oder zweite Zylinder des Prozessventils zusätzlich als Hauptzylinder
zur Betätigung
(Öffnen)
des Prozessventils ausgelegt sein.
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Erfindungsgemäß kann das
Prozessventil einen weiteren Zylinder zur Betätigung (Öffnen) des Prozessventils aufweisen.
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Erfindungsgemäß kann die
Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils eine Steuereinheit und/oder
eine Schaltungsanordnung sein.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Drosselventil gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
20 bzw. ein Drosselventil für
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Ansteuern eines Prozessventils, wobei das Drosselventil als Zuluftdrosselventil
oder Abluftdrosselventil in der Zuluftleitung bzw. Abluftleitung
eines Steuerventils vorgesehen ist. Derartige Drosselventile sind
für Prozessventile,
wie beispielsweise ein Doppelsitzventil gemäß 2, einsetzbar,
bei denen das Öffnen
und das Schließen
und gegebenenfalls das Anlüften
durch Betätigen
von vorgesteuerten Steuerventilanordnungen initiiert wird. Üblicherweise sind
die vorgesteuerten Steuerventilanordnungen Steuerventile und vorzugsweise
Magnetventile. Durch das Vorsehen eines Drosselventils in der Zu- oder
Abluftleitung kann die Schaltbewegung verlangsamt werden. Die bekannten
Drosselventile weisen einen konischen Sitz auf, in den ein kegelförmiges Ende
eines Ventilschaftes eingreift. Diese Drosselventile können die
Zuluftleitung bzw. die Abluftleitung vollständig verschließen, wodurch
eine Schaltbewegung des Steuerventils und damit des Prozessventils verhindert
wird. Das kann ggf. dazu führen,
dass das Prozessventil bei einer Störung des Drosselventils nicht
in seine Sicherheitsstellung zurückfährt.
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Der
Erfindung liegt daher auch die Aufgabe zugrunde, ein Drosselventil
gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 20 anzugeben, das auch in der geschlossenen Stellung des
Drosselventils oder einer Fehlbetätigung des Drosselventils eine
Betätigung des
Prozessventils durch das Steuerventil gewährleistet.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit den Merkmalen von Anspruch 20 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wird ein
Drosselventil zur Begrenzung der maximalen Öffnung eines Steuerventils
angegeben, das ein Prozessventil steuert, wobei das Drosselventil
einen Ventilsitz und ein Ventilglied aufweist, wobei das Drosselventil
derart ausgebildet ist, dass in jeder Stellung des Ventilglieds
ein Mindestdurchlass gewährleistet
ist, der ausreicht, um eine Betätigung
des Prozessventils zu veranlassen.
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Der
vorgesehene Mindestdurchlass des Drosselventils gewährleistet,
dass durch das erfindungsgemäße Drosselventil
auch bei einer Störung des
Drosselventils ein Notbetrieb des Prozessventils gewährleistet
ist, und insbesondere das Prozessventil auch bei einer Störung des
Drosselventils in seine Sicherheitsstellung zurückfahren kann.
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Gemäß einer
Ausführung
der Erfindung wird ein Drosselventil zur Begrenzung der maximalen Öffnung eines
Steuerventils angegeben, das ein Prozessventil steuert, wobei das
Drossel ventil einen Ventilsitz und ein Ventilglied aufweist, und
wobei das Drosselventil derart ausgebildet ist, dass in jeder Stellung
des Ventilglieds ein Mindestdurchlass gewährleistet ist, der ausreicht,
um eine Betätigung
des Prozessventils zu veranlassen.
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Erfindungsgemäß kann das
Drosselventil ein Gehäuse
aufweisen und in einer Leitung vorgesehen sein, die unmittelbar
oder mittelbar an das Steuerventil angeschlossen ist, wobei die
Leitung vorzugsweise zwischen einer Druckluftquelle für das Steuerventil
und dem Steuerventil oder zwischen Steuerventil und einem Abluftauslass
oder zwischen dem Steuerventil und dem Prozessventil vorgesehen
ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann das Drosselventil in dem Steuerventil und/oder dem Prozessventil
und/oder einer Druckluftquelle für
das Steuerventil und/oder der Abluftleitung und/oder der Zuluftleitung integriert
sein.
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Erfindungsgemäß kann das
Drosselventil eine Bypass-Öffnung
aufweisen. Dabei kann die Bypass-Öffnung in dem Gehäuse und/oder
dem Ventilglied vorgesehen sein. Weiter kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
in der Bypassöffnung
ein Rückschlagventil
vorgesehen sein.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
Kerben und/oder Rillen und/oder Stege in dem Ventilsitz und/oder
der Schließfläche des
Ventilglieds vorgesehen sein.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
Anschlagmittel zur Verhinderung eines vollständigen Schließens des
Drosselventils vorgesehen sein. Dabei können die Anschlagmittel einen
Vorsprung und/oder einen Kragen umfassen, der vorzugsweise an dem Ventilschaft
des Ventilglieds und/oder im Ventilsitz ausgebildet ist, und mit
entsprechenden Anschlägen vor
einem vollständigen
Schließen
des Drosselventils zusammenwirkt.
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Erfindungsgemäß kann das
Drosselventil ein Sitzventil sein.
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Erfindungsgemäß kann das
Drosselventil einen konischen Ventilsitz und ein kegelstumpfförmiges Schließglied aufweisen.
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Erfindungsgemäß kann das
Drosselventil eine Membran und/oder einen Balg und/oder einen Schlauch
umfassen.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils
oder eines Doppelsitzventils insbesondere gemäß einer der oben genannten
Ausführungen,
wobei in zumindest einer Zuluftleitung und/oder Abluftleitung einer
Steuerventilanordnung und/oder in einer Steuerventilanordnung ein
Drosselventil angeordnet ist, das vorzugsweise gemäß einer
der vorhergehenden Ausführungen
der Erfindung ausgebildet ist. Dabei können erfindungsgemäß mehrere
Drosselventile vorgesehen sein, die vorzugsweise gemäß einer
der vorhergehenden Ausführungen
der Erfindung ausgebildet sind.
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Vorzugsweise
können
in den Zuluftleitungen und den Abluftleitungen jeweils zumindest
ein Drosselventil vorgesehen sein, wobei vorzugsweise ein freier
Mindestquerschnitt in Betätigungsrichtung
vorgesehen sein kann. Bei Ausführungen,
die dafür
einen Bypass vorsehen, kann vorteilhafterweise in dem Bypass ein
Rückschlagventil
vorgesehen werden.
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Bei
bekannten Steuereinheiten zur Betätigung von Prozessventilen
für den
Einsatz in der Lebensmitteltechnik wird der an den Ventilantrieb
anliegende Druck nicht überwacht,
der das Öffnen
und Schließen
des Prozessventils initiiert. Überwacht wird
die Stellung des Prozessventils bei der Betätigung, d. h. es wird überwacht,
ob das Prozessventil entsprechend den Vorgaben öffnet und/oder schließt.
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Die
bekannten Steuereinheiten haben den Nachteil, dass eine Fehlfunktion
der Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils erst relativ
spät festgestellt
werden kann, wodurch sich höhere
Wartungskosten und/oder längere
Standzeiten der Prozessanlagen ergeben können. Es kann auch die Ursache
der Fehlfunktion nicht sofort festgestellt werden. Neben anderen
möglichen
Fehlerquellen müsste
die Druckluftfunktion überprüft werden.
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Der
Erfindung liegt daher auch die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils für eine Prozesseinheit für den Einsatz
in der Lebensmitteltechnik anzugeben, bei dem eine Früherkennung
für evtl.
Störungen
realisiert wird.
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Diese
Aufgabe der Erfindung wird gemäß einer
Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils mit den Merkmalen
von Anspruch 33 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils angegeben,
die insbesondere mit einem oder mehreren Merkmalen der oben genannten
Ausführungen
der Erfindung weitergebildet sein kann, wobei mindest ein Drucksensor
zur Überwachung
des Steuerdrucks zur Betätigung
des Prozessventils vorgesehen ist.
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Erfindungsgemäß kann mit
dem Drucksensor der Steuerluftdruck überwacht und in Abhängigkeit
vom Schaltzustand der Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils
und des Prozessventils ausgewertet werden. Dazu wird der aktuelle
Steuerluftdruck vorzugsweise in der Zuleitung zum Ventilantrieb
mittels eines dort angeordneten Drucksensors erfasst.
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Vorzugsweise
kann eine Vergleichsvorrichtung vorgesehen sein, die die erfassten
Messwerte mit eingestellten und/oder in einer Speichereinrichtung
gespeicherten Sollwerten vergleicht. Die Speichereinrichtung kann
in den Drucksensor und/oder die Vorrichtung zum Ansteuern des Prozessventils integriert
sein. Vorzugsweise ist die Speichereinrichtung in ein Elektronikmodul
der Steuereinheit integriert, das gleichzeitig den Drucksensor und/oder
andere Sensoren mit Energie und/oder Signalen versorgt und/oder
deren Messsignale empfängt und/oder
auswertet. Stellt die Vergleichsvorrichtung eine Abweichung zwischen
der erfassten Werten und den Sollwerten fest, die eine Schwelle
einer maximal tolerierten Abweichung überschreitet, wird ein Signal bzw.
eine Meldung generiert, das bzw. die eine so genannte Diagnoseinformation
darstellt. Anhand der Diagnoseinformation lässt sich der Zustand der Ventilansteuerung
beurteilen. Insbesondere kann erkannt werden, ob sich die Luftversorgung
des Ventilantriebes im Sollbereich befindet. Hierdurch wird dem
Anwender ein effizientes Diagnoseinstrument an die Hand gegeben,
um z. B. bei einem Fehlverhalten, wie beispielsweise einem Überschreiten
der Ventilschaltzeiten, oder einem Ausfall des Prozessventils sehr
kurzfristig, d. h. unmittelbar bzw. sofort feststellen zu können, ob
der Steuerluftdruck die mögliche
Fehlerursache darstellt. Hieraus können sehr schnell die entsprechenden
Gegenmaßnahmen eingeleitet
werden, wodurch ein möglicher
Anlagenstillstand so kurz wie möglich
gehalten werden kann.
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Zum
Beispiel kann bei einem langsamen Absinken des Steuerluftdruckes über einen
bestimmten Zeitraum vor einem etwaigen Totalausfall eine entsprechende
Warnung an den Bediener/Anwender ausgegeben werden, der auf Grundlage
der Information entsprechende Vorkehrungen treffen kann, damit ein
Versagen des Ventils und somit ein Anlagenstillstand vermieden werden
kann. Auch können
vorbeugende, präventive
Wartungsmaßnahmen
eingeleitet werden, wenn die Charakteristik des Steuerluftdrucks
bestimmte Grenzwerte überschreitet.
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Die
Fehlermeldung bzw. das Überschreiten eines
bestimmten Grenzwertes einer Abweichung zwischen Mess- und Sollwert
des Steuerluftdrucks kann als Signal bzw. Meldung direkt an der
Steuereinheit angezeigt und/oder an das zentrale Steuerungssystem,
z. B. eine SPS oder ein Prozessleitsystem weitergegeben werden.
Die Art und Weise der Weitergabe dieses Signals richtet sich nach
der Art der Ansteuerung der Steuereinheit BZW. der Schaltungsanordung
und kann somit entweder mit direktem Signal erfolgen oder aber auch über geeignete Kommunikationsprotokolle,.z.
B. Feldbusprotokolle wie AS-interface, Profibus, DeviceNet, CClink
oder ähnliche
erfolgen.
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Die
Ausführungen
der Erfindung mit einem Drucksensor können den Vorteil haben, dass
beispielsweise durch die Analyse von vorab aufgezeichneten Kennlinien
und Vergleich dieser Kennlinien mit aktuellen Kennlinien des Drucksensors
bei der Betätigung
des Prozessventils bzw. des Steuerventils die Abweichung von den
Kennlinien auf die Notwendigkeit eines Austauschs von Dichtungen
oder anderen Verschleißteilen
hinweisen kann. Erfindungsgemäß ist somit
ein rechtzeitiger Austausch dieser Verschleißteile möglich, das eine kurze und schnelle Wartung
und die Vermeidung längerer
Standzeiten vermeidet. Das ist insbesondere bei der Lebensmitteltechnik
wichtig, bei der eine Vielzahl von Prozessventilen zur Steuerung
komplexer Vorgänge
erforderlich ist.
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Vorteilhaft
ist auch die Zusatzinformation des Steuerdrucks in Kombination mit
dem tatsächlichen Verhalten
des Prozessventils, wodurch weitere Rückschlüsse auf die Funktionsfähigkeit
und die Erforderlichkeit von Wartungen der Anlage geschlossen werden
können.
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Erfindungsgemäß kann bei
den Ausführungen
der Erfindung mit einem Drucksensor die Vorrichtung zum Ansteuern
eines Prozessventils zumindest eine Steuerventilanordnung, die einen
Zuluftleitungsanschluss, an den eine Zuluftleitung angeschlossen
ist, und/oder einen Abluftleitungsanschluss, an den eine Abluftleitung
angeschlossen ist, und/oder einen Steuerleitungsanschluss aufweisen, an
den eine Steuerleitung zum Anschluss an den Ventilantrieb eines
Prozessventils für
den Einsatz in der Lebensmitteltechnik angeschlossen ist, wobei der
oder ein Drucksensor oder mehrere Drucksensoren in der Zuluftleitung
und/oder Abluftleitung und/oder Steuerleitung vorgesehen sind.
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Erfindungsgemäß kann bei
den Ausführungen
der Erfindung mit einem Drucksensor die Vorrichtung zum Ansteuern
eines Prozessventils ein Gehäuse
mit einem Bodenteil aufweisen, in dem zumindest ein Teil der Zuluftleitung
und/oder der Abluftleitung und/oder der Steuerleitung ausgebildet
ist.
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Erfindungsgemäß kann bei
den Ausführungen
der Erfindung mit einem Drucksensor eine Vergleichsvorrichtung zum
Vergleichen der erfassten Messwerte des Drucksensors mit eingestellten und/oder
in einer Speichereinrichtung gespeicherten Sollwerten vorgesehen
sein.
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Erfindungsgemäß kann bei
den Ausführungen
der Erfindung mit einem Drucksensor eine Speichereinrichtung vorgesehen
sein, die vorzugsweise in dem Drucksensor und/oder der Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils integriert ist.
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Erfindungsgemäß kann dabei
die Speichereinrichtung in ein Elektronikmodul der Vorrichtung zum
Ansteuern eines Prozessventils(beispielsweise eine Steuereinheit)
integriert sein, das gleichzeitig zum Versorgen des Drucksensors
und/oder anderer Sensoren mit Energie und/oder Signalen und/oder zum
Empfangen und/oder Auswerten von deren Messsignalen ausgebildet
und ausgelegt ist.
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Erfindungsgemäß kann der
Drucksensor ein piezoresistiver Drucksensor, ein piezoelektrischer Drucksensor,
ein frequenzanaloger Drucksensor, ein Drucksensor mit Hallelement,
ein kapazitiver Drucksensor, ein induktiver Drucksensor oder ein
Drucksensor mit einem Dehnmessstreifen sein. Andere dem Fachmann
bekannte Drucksensoren mit einem elektrischen Ausgangssignal können alternativ
oder zusätzlich
verwendet werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung weist die Vorrichtung einen piezoresistiver Drucksensor
auf. Der Sensor kann einen Relativdruck oder einen Absolutdruck
messen. Vorzugsweise ist der Drucksensor derart angeordnet und/oder geschaltet,
dass er einen Relativdruck misst, wobei die Messanordnung vorzugsweise
in Form einer Brückenschaltung
angeordnet ist, wie beispielsweise entsprechend einer Wheatstoneschen
Messbrücke, um
einen Messwert hoher Genauigkeit zu erhalten. Der Drucksensor gibt
vorzugsweise ein analoges Ausgangssignal aus. Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
der Erfindung kann der Druckssensor auf einer Elektronikplatine
mit einer Schaltungsanordnung zur Verstärkung des Ausgangssignals angeordnet sein.
Die Platine kann weiter vorzugsweise in einem Kunststoffgehäuse vergossen
sein. Der Sensor kann mit seinem Druckluftanschluss mittels des
Gehäuses,
das vorzugsweise als Spritzgussteil ausgeführt ist, an der Steuerluftleitung
zwischen der Steuerventilanordnung und dem Prozessventilantrieb
im Sockel der Vorrichtung zum Ansteuern des Prozessventils montiert
sein. Dabei kann der Sensor über
ein geeignetes Kabel mit dem Elektronikmodul verbunden sein, über das
vorzugsweise die Spannungsversorgung und Signalübertragung stattfindet kann.
Die Kalibrierung des Sensors kann während der Montage der Steuereinheit
mittels des Elektronikmoduls in der Weise erfolgen, dass entweder
eine Einpunkt- oder eine Zweipunkt- oder eine Mehrpunktkalibrierung
gemacht wird, indem der Sensor entweder mit einem oder zwei, oder
mehreren unterschiedlichen externen Drücken beaufschlagt wird, wobei
die Kalibrierdrücke
vorzugsweise am Anfang und am Ende des Messbereichs liegen. Bei
mehr als 2 Kalibrierpunkten können
sie auch vorzugsweise gleichmäßig über den Messbereich
verteilt sein, damit eine entsprechende Genauigkeit erreicht werden
kann.
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Der
Drucksensor kann ein analoges und/oder digitales Ausgangssignal
aufweisen, das ein Maß für den erfassten
Luftdruck ist.
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Erfindungsgemäß kann eine
Auswerteeinheit zur Überwachung
und/oder Auswertung des Steuerluftdruckes vorgesehen sein, vorzugsweise um
eine Langzeitdiagnose des Ventilzustandes bereitzustellen. Dabei
kann ein Signal bzw. eine Meldung der Auswerteeinheit direkt an
der Steuereinheit angezeigt und/oder an das zentrale Steuerungssystem,
beispielsweise eine SPS oder ein Prozessleitsystem, weitergegeben
werden. Während
einer ersten Aktivierung des Prozessventils durch die Vorrichtung
zum Ansteuern des Prozessventils (beispielsweise mittels der Steuereinheit
bzw. der Schaltungsanordnung) können
ventilspezifische Parameter, wie beispielsweise Steuerluftdruck,
Ventilhub des Hauptantriebes oder Hübe der Einzelantriebe und die
Bewegungszeit während
des gesamten Öffnungs-
bzw. Schließvorgang
des Ventils aufgezeichnet und als Wertepaare/Kennlinien in der Speichereinrichtung abgespeichert
werden.
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Die
aufgezeichneten Wertepaare/Kennlinien entsprechen bestimmten Ventilzuständen. Im
Verlauf der Betriebsdauer des Ventils können diese Kennlinien/Wertepaare
in vorher bestimmten Zeitintervallen erneut aufgenommen werden und
mit den während der
ersten und/oder einer früheren
Aktivierung ermittelten und gespeicherten Kennlinien/Wertepaaren verglichen
werden. Wird eine Abweichung zwischen den zu vergleichenden Daten
festgestellt, die einen bestimmten Grenzwert überschreitet, wird eine entsprechende
Anzeige/Meldung erzeugt.
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Gemäß der Erfindung
wird auch ein Prozessventil mit einer Vorrichtung zum Ansteuern
eines Prozessventils und/oder mit einem Drosselventil gemäß einer
der oben genannten Ausführungen
der Erfindung angegeben. Dabei kann erfindungsgemäß das Prozessventil
ein Einsitzventil, ein Doppelsitz ventil, ein Scheibenventil oder
ein Klappenventil sein.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Figuren gezeigten
Ausführungsbeispiele
näher beschrieben:
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1 zeigt
eine teilweise freigeschnittene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Doppelsitzventils
mit einer erfindungsgemäßen Steuereinheit.
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2 zeigt
eine teilweise freigeschnittene Seitenansicht des Doppelsitzventils
von 1 ohne Steuereinheit, wobei auf der linken Hälfte das
Doppelsitzventil in seiner geöffneten
Stellung und auf der rechten Hälfte
das Doppelsitzventils in seiner geschlossenen Stellung dargestellt
ist.
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3 zeigt
eine Querschnittansicht einer Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung des Leitungsverlaufs einer bekannten
Steuereinheit.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung des Leitungsverlaufs einer Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils gemäß der Erfindung, die an ein
Doppelsitzventil angeschlossen ist.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung eines Teils einer Vorrichtung zum
Ansteuern eines Prozessventils gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung,
die an ein Prozessventil angeschlossen ist.
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7 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Ansteuern eines
Prozessventils gemäß einer
weiteren Ausführung
der Erfindung, die an ein Prozessventil angeschlossen ist.
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8 zeigt
eine Querschnittansicht, die gleichzeitig mehrere Varianten eines
erfindungsgemäßen Drosselventils
darstellt, das vorteilhafterweise in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils verwendet werden kann.
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9 zeigt
eine Querschnittansicht eines Details eines erfindungsgemäßen Drosselventils, das
vorteilhafterweise in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ansteuern
eines Prozessventils verwendet werden kann.
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1 zeigt
das Doppelsitzventil 1 von 2 in der
geschlossenen Stellung und mit einer erfindungsgemäßen Steuereinheit,
die in einem Gehäuse mit
einem Deckel angeordnet ist.
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2 zeigt
eine Querschnittansicht des in 1 dargestellten
Doppelsitzventils, wobei die in 1 gezeigte
Steuereinheit der Übersicht
halber nicht dargestellt ist, Das dargestellte Doppelsitzventil kann
an eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ansteuern des Prozessventils auf bekannte Weise angeschlossen
werden kann. Eine ausführliche
Beschreibung eines Doppelsitzventils kann dem Produktblatt des Doppelsitzventils
DELTA DA3+ der vorliegenden Anmelderin entnommen werden, deren Inhalt
durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Die
Anschlagschraube 2 dient der Positionierung des unteren
Ventilschafts 50 und der optischen Stellungsanzeige. Das
Doppelsitzventil weist ferner eine Zugstange 3 auf. In
dem Zylinder 20 ist ein Kolben 22 verschiebbar
angeordnet, der mittels einer Kolbendichtung 23 gegenüber dem
Zylinder 20 abgedichtet ist und durch die Rückstellfeder 24 nach
unten vorgespannt ist. Der Hauptzylinder 30 hat einen Kolben 32,
der über
die Kolbendichtung 33 gegenüber dem Zylinder 30 abgedichtet
ist. Der Hauptzylinder dient in die eine Richtung dem Öffnen des
Prozessventils, und in der anderen Richtung dem Anlüften des
oberen Ventilschaftes.
-
Der
obere Ventilschaft 10 ist über die Kupplung 11 mit
dem Hauptzylinder 30 verkuppelt, während der untere Ventilschaft 50 über die
Kupplung 51 mit der Zugstange 3 verkuppelt ist.
In dem oberen Ventilschaft 10 ist die Zentralfeder 12 angeordnet, welche
den unteren Ventilschaft 50 über die Zugstange 3 mittels
der Zentralfeder 12, dem Druckring und der Tellerfeder
in die geschlossene Stellung positioniert.
-
Eine
Sitzlaterne 60 dient der Anordnung eines Rings, der die
obere Sitzdichtung 71 und die untere Sitzdichtung 72 aufnimmt,
sowie der Anordnung der oberen Schaftdichtung 75. Die untere
Schaftdichtung 51 ist in einer Nut der unteren Bodenplatte
des Ventilgehäuses
aufgenommen.
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Das
Doppelsitzventil 1 weist einen oberen Ventilschaft 10 und
einen unteren Ventilschaft 50 auf, die in der geschlossenen
Stellung durch die Federkraft der in dem Federzylinder 40 angeordneten Hauptschließfeder 41 und
der Zentralfeder 12 geschlossen sind und die Medien (Produkte
A, B bzw. Reinigungsflüssigkeit)
in den Rohrleitungen 4 und 5 voneinander trennen.
Zwischen den Ventilschäften 10, 50 und
dem Ablaufrohr 7 befindet sich der Leckageraum 6,
der einen freien und drucklosen Ablauf von Leckageflüssigkeiten
oder Reinigungsmitteln nach unten gewährleistet.
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In 2 wird
das Doppelsitzventil 1 in der linken Hälfte in der geöffneten
Stellung gezeigt, während
es in der rechten Hälfte
in seiner geschlossenen Stellung gezeigt wird. Um das Doppelsitzventil
zu öffnen,
wird durch Betätigen
der Steuereinheit der obere Ventilschaft 10 gegen die Mitteldichtung 73 gefahren.
Dazu wird der Anschluss 34 des Hauptzylinders 30 mit
Druckluft beaufschlagt. Dadurch wird der Leckageraum 6 gegenüber den
Rohrleitungen 4 und 5 geschlossen. Danach bewegen
sich beide Ventilschäfte
nach unten in die geöffnete
Stellung, in der die Rohrleitungen 4 und 5 miteinander
verbunden sind.
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Das
Doppelsitzventil DELTA DA3+ bietet die Möglichkeit, alle Produkt berührenden
Teile einschließlich
der Dichtungen zu reinigen.
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Zur
Reinigung des oberen Ventilbereichs wird Reinigungsflüssigkeit
in die Rohrleitung 4 eingebracht. Der obere Ventilschaft 10 wird
angelüftet,
indem über
die Steuereinheit der Anschluss 31 des Hauptzylinders 30 mit
Druckluft beaufschlagt wird. Der obere Ventilschaft 10 hebt
sich nach oben entgegen der Öffnungsrichtung,
wobei der Hub durch einen metallischen Anschlag begrenzt ist. Reinigungsflüssigkeit
strömt über die
obere Sitzdichtung 71 und die obere Schaftdichtung 75.
gleichzeitig wird der Leckageraum 6 gereinigt. Die Reinigungsflüssigkeit fließt drucklos
nach unten ab.
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Zur
Reinigung des unteren Ventilbereichs wird Reinigungsflüssigkeit
in die Rohrleitung 5 eingebracht. Der untere Ventilschaft 50 wird
angelüftet,
indem über
die Steuereinheit der Anschluss 21 des Zylinders 20 mit
Druckluft beaufschlagt wird. Der untere Ventilschaft 50 bewegt
sich nach oben entgegen der Öffnungsrichtung,
wobei der Hub durch einen metallischen Anschlag begrenzt ist. Reinigungsflüssigkeit strömt über die
untere Sitzdichtung 72 und die Mitteldichtung 73 sowie
die untere Schaftdichtung 74. Gleichzeitig wird der Leckageraum 6 gereinigt.
Die Reinigungsflüssigkeit
fließt
drucklos nach unten ab.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils kann nicht nur für das in 2 gezeigte
Doppelsitzventil verwendet werden, sondern vorteilhafterweise für alle Prozessventile, die
von zumindest zwei Steuerventilanordnungen (typischerweise Magnetventilen)
angesteuert werden, und zumindest zwei Rohrleitungen miteinander
zu verbinden, in denen typischerweise zwei verschiedene Lebensmittelprodukte
bzw. ein Lebensmittelprodukt und eine Reinigungsflüssigkeit
vorhanden sind.
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils gemäß einer ersten Ausführung der
Erfindung in einer Schnittansicht.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zum Ansteuern
eines Prozessventils weist ein erstes Steuerventil 102 auf,
das beispielsweise zum Anlüften
des oberen Ventilschaftes verwendet wird. Sie weist des Weiteren
ein zweites Steuerventil 103 auf, das beispielsweise zum
Anlüften
des unteren Ventilschaftes des Doppelsitzventils verwendet werden soll.
Bei der dargestellten Ausführung
weist die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils ein drittes Steuerventil 101 auf,
das beispielsweise zum Öffnen
des Doppelsitzventils verwendet werden kann.
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Die
in 3 dargestellte Vorrichtung zum Ansteuern eines
Prozessventils 100 kann vorteilhafterweise mit dem in den 2 gezeigten
Doppelsitzventil verwendet werden, wie beispielsweise in 1 gezeigt.
Es ist klar, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ansteuern
eines Prozessventils auch mit anderen Ventilen vorteilhafterweise
verwendet werden kann, die zumindest zwei Zylinderräume aufweisen,
die von verschiedenen Steuerventilen einer Steuerung anzusteuern
sind, die von verschiedenen Steuerventilen einer Vorrichtung zum
Ansteuern eines Prozessventils anzusteuern sind, und bei denen unbeabsichtigtes
Betätigen
eines Steuerventils durch die Abluft des anderen Steuerventils vermieden
werden soll.
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Die
erfindungsgemäße Steuereinheit 100 weist
zwei voneinander getrennte Abluftleitungen 104 und 105 auf.
Bei der dargestellten Ausführung
ist die Abluftleitung 104 zum Abführen der Abluft des ersten
und dritten Steuerventils gedacht. Die Abluftleitung 105 ist
zum Abführen
der Abluft des zweiten Steuerventils 103 gedacht. Bei dem
in den 1 und 2 gezeigten Doppelsitzventil
ist es wichtig, dass die Abluft des Steuerventils zum Anlüften des
unteren Ventilschaftes von der Abluft des Steuerventils zum Anlüften des
oberen Ventilschaftes voneinander getrennt wird, oder dass ein überströmen zumindest behindert
wird, um ein unbeabsichtigtes Öffnen
zu vermeiden. Bei der dargestellten Vorrichtung zum Ansteuern eines
Prozessventils 100 wird die durch das Vorsehen getrennte
Abluftleitung 104 und 105 erreicht, die in dem
Bodenteil des Gehäuses
der Vorrichtung zum Ansteuern eines Prozessventils ausgebildet sind.
Der Bodenteil des teilweise dargestellten Gehäuses der Vorrichtung zum Ansteuern
eines Prozessventils 100 ist ein Spritzgussteil, in dem
die getrennten Abluftleitungen 104 und 105 ausgebildet sind.
Die übrigen
Komponenten der in 3 dargestellten Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils 100 sind dem Fachmann
bekannt und können gemäß dem Stand
der Technik variiert werden. Die Vorrichtung zum Ansteuern eines
Prozessventils 100 weist einen Sensortower 108 auf,
in dem ein Sensor die Ventilstellung zur weiteren Verarbeitung misst. Des
Weiteren ist eine Elektronik 109 zur Auswertung des Sensormessergebnisses
und der Ansteuerung der Steuerventile vorgesehen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils 100 kann ferner einen
Anschluss 107 für
elektrische Leitungen aufweisen. Des Weiteren sind Anschlüsse für Leitungen
zu den Zylindern des Doppelsitzventils vorgesehen.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung der Leitungen einer bekannten Steuereinheit.
Die Steuerventile 101, 102 und 103 weisen
eine Zufuhrleitung 121, 122 bzw. 123 auf,
die zu dem Anschluss 34 des Hauptzylinders zum Öffnen des
Prozessventils, zu dem Anschluss 31 des Hauptzylinders
für die obere
Sitzanlüftung
bzw. zu dem Anschluss 21 des Zylinders 20 für die untere
Sitzanlüftung
führen.
Die Zylinder 20 und 30 sind schematisch dargestellt
und können
beispielsweise entsprechend den 1 und 2 ausgebildet
sind. Die Steuerventile 101, 102 und 103 sind
Magnetventile, die Zuluftleitungsanschlüsse aufweisen, die an eine
gemeinsame Zuluftleitung 116 angeschlossen sind. Die Steuerventil 101, 102 und 103 weisen
ferner Abluftleitungsanschlüsse
auf, die an eine gemeinsame Abluftleitung 115 angeschlossen
sind. Nach Betätigung
eines Zylinders zum öffnen
des Prozessventils bzw. zum Anlüften
des oberen oder unteren Ventilschaftes wird die Abluft durch das
Steuerventil 101, 102 bzw. 103 nach außen geführt. Dabei
sind die anderen Steuerventile nicht aktiviert, d. h., dass die
entsprechenden Steuerleitungen mit der Abluftleitung verbunden sind. Infolge
der Verbindung der Abluftleitung und des beim Anlüften entstehenden
Drucks besteht die Gefahr, dass die Abluft einen Druck in den anderen Steuerleitungen
aufbaut, was ein unbeabsichtigtes Ansteuern bewirken kann.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Steuereinheit,
die im Wesentlichen der 4 entspricht. Im Folgenden wird auf
die Unterschiede eingegangen und im Übrigen auf die Beschreibung
von 4 verweisen. Das Steuerventil 103 hat
eine separate Abluftleitung 105, die an den Abluftleitungsanschluss
angeschlossen ist. Die Steuerventile 101 und 102 haben
eine gemeinsame Abluftleitung 104, die an die entsprechenden
Abluftleitungsanschlüsse
der Steuerventile 101 und 102 angeschlossen sind.
Durch die erfolgte Trennung der Abluftleitungen besteht keine Gefahr, dass
beim Anlüften
des Steuerventils 101 oder 102 das Steuerventil 103 mit
Druckluft beaufschlagt wird und ein unbeabsichtigtes Anlüften des
unteren Ventilschaftes erfolgt. Ebenso kann beim Anlüften des unteren
Ventilschaftes kein unbeabsichtigtes öffnen des Prozessventils oder
ein unbeabsichtigtes Anlüften
des oberen Ventilschaftes erfolgen.
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Gemäß einer
alternativen Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. Steuereinheit und/oder Schaltungsanordnung) zum Ansteuern eines
Prozessventils kann für
geeignete Doppelsitzventile auch die Abluftleitung des Steuerventils 101 mit
der Abluftleitung des Steuerventils 103 verbunden sein
und eine separate Abluftleitung für das Steuerventil 102 vorgesehen
werden. In diesem Fall sind die Abluftleitungen des ersten Steuerventils 102 und
des zweiten Steuerventils 103 voneinander getrennt, so
dass ein unbeabsichtigtes Anlüften
des einen Steuerventils beim Ablüften
des anderen Steuerventils nicht vorkommen kann.
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6 zeigt
die Anordnung erfindungsgemäßer Drosselventile
in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils am Beispiel des Steuerventils 101.
Eine Zuluftleitung 116 ist ein Drosselventil 114 für die Zuluft
und in der Abluftleitung 115 ist ein Drosselventil 113 für die Abluft vorgesehen. Über eine
Steuerleitung 124 wird ein Ventilantrieb 111 angesteuert,
der das öffnen
und Schließen
eines Prozessventils 112 initiiert.
-
Selbstverständlich können bei
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Ansteuern eines Prozessventils ein erfindungsgemäßes Drosselventil nur
in der Abluft- bzw. nur in der Zuluftleitung vorgesehen werden.
Das Vorsehen eines erfindungsgemäßen Drosselventils
ist insbesondere in derjenigen Leitung wichtig, deren Funktion das
Zurückfahren des
Prozessventils in seine Sicherstellung gewährleistet. Vorteilhafterweise
werden erfindungsgemäße Drosselventile
in beiden Leitungen 115, 116 vorgesehen.
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Die 8 und 9 zeigen
mögliche
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Drosselventile.
Das in 8 gezeigte Drosselventil weist einen konischen
Ventilsitz 131 und einen Ventilschaft mit einem kegelstumpfförmigen Kopf
zum Eingriff mit dem Ventilsitz auf.
-
Wie
in 8 gezeigt, kann in dem Ventilgehäuse ein
Bypass 133 vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann
ein Bypass 134 in dem Ventilschaft vorgesehen sein. Alternativ
oder zusätzlich können Kerben
bzw. Schlitze 135 in dem Ventilsitz und/oder Kerben 136 in
dem Schließglied
des Ventilschafts vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich können auf
dem Ventilsitz 131 oder dem Schließgleid des Ventilschaftes 132 Stege
bzw. Rippen vorgesehen sein.
-
Wie
in 9 gezeigt, kann ein Anschlag 137 am Ventilschaft
vorgesehen sein, um ein vollständiges
Schließen
des Drosselventils zu verhindern. Diese Maßnahme kann auch in Kombination
mit einer oder mehrerer der in 8 gezeigten
Maßnahmen vorgesehen
werden, um einen freien Mindestquerschnitt des Drosselventils zu
gewährleisten.
-
Erfindungsgemäß kann eine
beliebige Kombination dieser Maßnahmen
vorgesehen werden, um einen freien Mindestquerschnitt des Drosselventils zu
gewährleisten.
-
Alternative
Ausführungen
der in den Figuren gezeigten bzw. oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
sind denkbar. Beispielsweise kann anstelle von einer bevorzugten
Betätigung
der Prozessventile mit Druckluft kann auch ein anderes Druckmedium bzw.
Druckgas verwendet werden.
-
Die
Erfindung ist nicht auf den Einsatz in der Lebensmitteltechnik beschränkt, sondern
ist auch für andere
technische Bereiche einsetzbar, die ähnlich hohe Anforderungen an
Reinheit und Prozesssicherheit stellen. Das bevorzugte Einsatzgebiet
ist jedoch die Lebensmitteltechnik.
-
In
der Beschreibung der Ausführungsbeispiele
werden folgende Bezugszeichen verwendet:
-
- 1
- Doppelsitzventil
- 2
- Anschlagschraube
(optische Stellungsanzeige)
- 3
- Zugstange
- 4
- Rohrleitung
- 5
- Rohrleitung
- 6
- Leckageraum
- 7
- Ablaufrohr
- 8
- Reinigungsanschluss
- 10
- Oberer
Ventilschaft
- 11
- Kupplung
(Oberer Ventilschaft)
- 12
- Zentralfeder
- 20
- Zylinder
(für untere
Sitzanlüftung)
- 21
- Anschluss
(Druckluft, Druckgas etc. für
untere Sitzanlüftung)
- 22
- Kolben
(untere Sitzanlüftung)
- 23
- Kolbendichtung
- 24
- Rückstellfeder
- 30
- Hauptzylinder
(für obere
Sitzanlüftung
und Öffnen
des Prozessventils)
- 31
- Anschluss
(Druckluft, Druckgas etc. für
obere Sitzanlüftung)
- 32
- Kolben
(obere Sitzanlüftung, Öffnen des
Prozessventils)
- 33
- Kolbendichtung
- 34
- Anschluss
(Öffnen
des Prozessventils)
- 40
- Federzylinder
- 41
- Hauptschließfeder
- 50
- Unterer
Ventilschaft
- 51
- Kupplung
(Unterer Ventilschaft)
- 60
- Sitzlaterene
- 71
- Obere
Sitzdichtung
- 72
- Untere
Sitzdichtung
- 73
- Mitteldichtung
- 74
- Untere
Schaftdichtung
- 75
- Obere
Schaftdichtung
- 100
- Vorrichtung
zum Ansteuern (auch Steuereinheit bzw. Schaltungsanordnung)
- 101
- Steuerventil
(drittes; zum Öffnen
des Prozessventils)
- 102
- Steuerventil
(erstes; zum Anlüften
des oberen Ventilschaftes)
- 103
- Steuerventil
(zweites; zum Anlüften
des unteren Ventilschaftes)
- 104
- Abluftleitung
(zum Abführen
der Abluft des ersten und dritten Steuerventils)
- 105
- Abluftleitung
(zum Abführen
der Abluft des zweiten Steuerventils)
- 107
- Anschluss
für elektrische
Leitungen
- 108
- Sensortower
- 109
- Elektronik
- 110
- Drucksensor
- 111
- Ventilantrieb
- 112
- Ventil
- 113
- Drossel
Abluft (Abluft)
- 114
- Drossel
Zuluft (Zuluft)
- 115
- Abluftleitung
(Abluft)
- 116
- Zuluftleitung
(Zuluft)
- 121
- Steuerleitung
(des dritten Steuerventils)
- 122
- Steuerleitung
(des ersten Steuerventils)
- 123
- Steuerleitung
(des zweiten Steuerventils)
- 124
- Steuerleitung
(des Prozessventils)
- 131
- Ventilsitz
- 132
- Ventilschaft
- 133
- Bypass
im Ventilgehäuse
- 134
- Bypass
im Ventilglied
- 135
- Kerben
im Ventilsitz
- 136
- Kerben
im Ventilglied
- 137
- Anschlag
am Ventilschaft