-
Die
Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für ein
Lichtmikroskop, insbesondere ein Stereomikroskop, sowie ein Lichtmikroskop
mit einer solchen Beleuchtungseinrichtung nach den Oberbegriffen
der Ansprüche 1 und 12.
-
Beleuchtungseinrichtungen
für Lichtmikroskope mit Auflichtbeleuchtung umfassen eine
Lichtquelle, eine Leuchtfeldblende und eine Beleuchtungsoptik, mit
der die Leuchtfeldblende in den Bereich des Objekts abgebildet wird.
Grundsätzlich sollte das Objektfeld gleichmässig
beleuchtet sein und einen scharfen Rand aufweisen. Dies kann erreicht werden,
indem die voll ausgeleuchtete Leuchtfeldblende möglichst
genau in die Objektebene abgebildet wird. Die Lichtquelle ist beispielsweise
eine Halogenlampe oder LED. Der Beleuchtungsstrahlengang kann durch
das Objektiv des Mikroskops geführt sein oder seitlich
neben dem Beobachtungsstrahlengang des Mikroskops verlaufen, ohne
durch das Objektiv zu gehen.
-
Um
den Beleuchtungsstrahlengang durch das Objektiv des Mikroskops zu
führen, kann der Beleuchtungsstrahlengang beispielsweise
mittels eines Strahlteilers eingekoppelt und mit dem Beobachtungsstrahlengang
zum Überlapp gebracht werden. Alternativ kann eine Teilungsplatte
vorgesehen sein, mit der verschiedene Kanäle zur Detektion
und zur Beleuchtung festgelegt werden können. Beide Varianten
ermöglichen eine Beleuchtung mit einer senkrecht zur Objektebene
stehenden Beleuchtungsachse und somit prinzipiell eine scharfe Abbildung
der Leuchtfeldblende in der Objektebene. Diese Mittel haben jedoch
den Nachteil, dass die Lichtintensität im Beobachtungsstrahlengang
reduziert wird.
-
Daher
erfolgt die Einkopplung des Lichts häufig über
ein Umlenkmittel, z. B. ein Prisma oder einen Spiegel. Dieses ist
ausserhalb des Beobachtungsstrahlengangs angeordnet, insbesondere
seitlich davon, um eine Abschattung des Beobachtungsstrahlengangs
durch das Umlenkmittel zu verhindern. Die
DE-B 103 32 602 offenbart
ein Lichtmikroskop, bei dem der Beleuchtungsstrahlengang mittels eines
Umlenkmittels so abgelenkt wird, dass der Beleuchtungsstrahlengang
das Objektiv in dessen Randbereich durchsetzt. Das Beleuchtungslicht
trifft als zur optischen Achse des Objektivs paralleles Strahlenbündel
auf das Objektiv auf und wird grundsätzlich in dessen Brennebene
abgebildet. Das Objektiv ist für den Beobachtungsstrahlengang
auf Abbildungsfehler korrigiert. Da der Beobachtungsstrahlengang
normalerweise nicht die gesamte Objektivfläche, sondern
nur den zentrischen Bereich des Objektivs durchsetzt, ist es für
den Beleuchtungsstrahlengang, der den Randbereich durchsetzt, weniger gut
korrigiert. Das Beleuchtungslicht wird daher unter Umständen
fehlerhaft abgebildet.
-
Bei
anderen Beleuchtungseinrichtungen geht das Beleuchtungslicht zwar
durch das Objektiv, die Achse des Beleuchtungsstrahlengangs verläuft aber
aufgrund der Einkopplung von der Seite aus räumlichen Gründen
in einem Winkel zur optischen Achse des Objektivs.
-
Mikroskope
mit seitlich am Objektiv vorbeigeführtem Beleuchtungsstrahlengang
sind ist beispielsweise in der
US-A 2001/0010592 , der
DE-A 195 23 712 oder der
DE-A 195 37 868 beschrieben. In
diesem Fall verläuft die Achse des Beleuchtungsstrahlengangs
ebenfalls nicht parallel, sondern in einem Winkel von etwa 1 bis
10° zur optischen Achse des Objektivs und des Beobachtungsstrahlengangs.
-
Eine
Beleuchtung mit schräg (statt senkrecht) auf der Objektebene
stehender Beleuchtungsachse hat den Nachteil, dass die Leuchtfeldblende nicht über
ihre gesamte Fläche bzw. entlang des gesamten Umfangs der
kreisförmigen Blendenöffnung scharf in die Objektebene
abgebildet werden kann und zudem perspektivisch verzerrt ist. Ausserdem können
unerwünschte chromatische Effekte an den Rändern
des Beleuchtungsfeldes auftreten. Dieses wird als „unsaubere"
Optik und damit als Qualitätsmangel empfunden. Konkrete
technische Nachteile sind vorhanden, wenn ein definierter, scharf
umgrenzter Beleuchtungsfleck zu beispielsweise diagnostischen Zwecken
notwendig ist oder optische Strukturen, wie z. B. Gitternetz, ringförmige
Strukturen, Rechteck/Spalt, scharf in das Objektfeld abgebildet
werden sollen.
-
Die
US-A 2001/0010592 ,
der
DE-A 195 23 712 oder
der
DE-A 195 37 868 offenbaren
zwar verschiedene Massnahmen, z. B. drehbare Umlenkspiegel, mit
denen die Brennebene der Beleuchtungseinrichtung an die variable
Brennweite eines Objektivs mit nachgeschaltetem Zoomsystem angepasst
werden kann. Das oben geschilderte Problem besteht jedoch auch bei
diesen Mikroskopen bzw. Beleuchtungseinrichtungen. Es kann allenfalls
vermieden werden, indem ein möglichst geringer Einkopplungswinkel
relativ zur optischen Achse des Objektivs gewählt wird.
Dies bedingt jedoch grosse Abstände und ist aus räumlichen
Gründen meistens nicht möglich.
-
Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Beleuchtungseinrichtung
und ein Lichtmikroskop mit einer solchen Beleuchtungseinrichtung
anzugeben, bei dem die genannten Probleme nicht bestehen und das
Objektfeld durch ein unverzerrtes und möglichst scharfes
Abbild der Blendenöffnung ohne chromatische Fehler gleichmässig
beleuchtet wird.
-
Die
Aufgabe wird gelöst durch eine Beleuchtungseinrichtung
für ein Lichtmikroskop mit den Merkmalen von Anspruch 1
sowie durch ein Lichtmikroskop mit einer solchen Beleuchtungseinrichtung mit
den Merkmalen von Anspruch 12. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
-
Bei
der erfindungsgemässen Beleuchtungseinrichtung handelt
sich insbesondere um eine Einrichtung für Auflichtbeleuchtung
bei einem Stereomikroskop, beispielsweise einem Operationsmikroskop für
die Ophthalmologie oder Neurochirurgie.
-
Der
Beleuchtungsstrahlengang der Beleuchtungseinrichtung wird in an
sich bekannter Weise durch eine Lichtquelle, eine Leuchtfeldblende,
eine Beleuchtungsoptik mit wenigstens einer Beleuchtungslinse und
wenigstens ein Umlenkmittel definiert. Es handelt sich um eine Beleuchtungseinrichtung des
eingangs erläuterten Typs, bei dem die Achse des Beleuchtungsstrahlengangs
zumindest in der Nähe der Objektebene mit der optischen
Achse des Objektivs einen Winkel α von grösser
als 0° einschliesst, also die Objektebene schräg
beleuchtet wird. In anderen Bereichen, insbesondere zwischen Objektiv
und Beobachter bzw. Lichtquelle können die Strahlengänge
in an sich bekannter Weise aufgefaltet sein und somit andere, vorliegend
nicht bedeutsame Winkel einschliessen.
-
Der
Beleuchtungsstrahlengang kann durch das Objektiv gehen oder neben
dem Objektiv verlaufen. Im ersten Fall fungiert das Objektiv als
Beleuchtungsoptik oder stellt einen Teil der Beleuchtungsoptik dar.
-
Während
beim Stand der Technik die Leuchtfeldblende und die Beleuchtungsoptik
stets senkrecht zur Achse des Beleuchtungsstrahlengangs stehen,
sind die Orientierungen und Positionen dieser Elemente erfindungsgemäss
wenigstens teilweise abgewandelt. Dabei sind zwei Bedingungen erfüllt: Zum
einen schneiden sich die Ebenen der Leuchtfeldblende (Blendenebene),
der Beleuchtungslinse (Beleuchtungslinsenebene) und des von der
Beleuchtungsoptik erzeugten Bildes der Leuchtfeldblende (Bildebene)
im gestreckten Zustand des Strahlengangs, also wenn die Umlenkung
des Beleuchtungsstrahlengangs durch das Umlenkmittel nicht berücksichtigt
wird, wenigstens annähernd entlang einer gemeinsamen Geraden.
Die zweite Bedingung besagt, dass die Bildebene parallel zur Objektebene
verläuft, wenn die Umlenkung durch das Umlenkmittel berücksichtigt
wird.
-
Die
erste Bedingung entspricht der aus der Kartografie und Fotografie
bekannten Scheimpflug-Bedingung, die auf die
AT-PS 20299 aus dem Jahr 1905 zurückgeht.
Die Scheimpflug-Bedingung gibt an, unter welchen Bedingungen eine
relativ zu einer abbildenden Linse geneigte Objektebene scharf und
ohne Verzerrung in eine Bildebene (z. B. auf einen fotografischen
Film) abgebildet werden kann. Sie besagt insbesondere, dass die
Ebene, in der das Objekt scharf abgebildet wird, so geneigt ist, dass
deren Schnittgerade mit der bildseitigen Hauptebene im gleichen
Abstand von der optischen Achse verläuft wie die Schnittgerade
zwischen der der Objektebene und der objektseitigen Hauptebene.
Objekt-, Linsen- und Bildebene müssen sich daher näherungsweise
in einer Geraden schneiden, bzw. bei komplexeren Optiken sind die
Hauptebenen zu berücksichtigen. Vorliegend sind also Beleuchtungsoptik
und Leuchtfeldblende im gestreckten, d. h. nicht umgelenkten, Zustand
des Beleuchtungsstrahlengangs so angeordnet, dass die Scheimpflug-Bedingung
für eine scharfe Abbildung erfüllt ist. Dies bedingt
insbesondere, dass die Blendenebene nicht parallel zu den Hauptebenen
der Beleuchtungsoptik verläuft, also eine mit Bezug auf
die Achse des Beleuchtungsstrahlengangs schräggestellte
Linse und/oder eine schräggestellte Leuchtfeldblende verwendet
wird.
-
Die
zweite Bedingung besagt, dass der Beleuchtungsstrahlengang aufgefaltet
ist, wobei die Umlenkung so gewählt ist, dass das Bild
der Blendenöffnung in eine Ebene umgelenkt wird, die in
der bzw. parallel zur Objektebene verläuft. Hierdurch wird
es möglich, die Beleuchtungseinrichtung seitlich vom Beobachtungsstrahlengang,
z. B. mit senkrecht aufeinander stehenden Achsen, anzuordnen und
den Beleuchtungsstrahlengang ohne Qualitätseinbussen zur
Objektebene hin umzulenken. Es ist nicht notwendig, den Winkel α zwischen
den Achsen des Beleuchtungs- und Beobachtungsstrahlengangs zu minimieren,
wodurch sich konstruktiv grössere Freiheiten ergeben.
-
Insgesamt
wird durch die erfindungsgemässe Beleuchtungseinrichtung
mit überraschend einfachen Mitteln trotz des schrägen
Auftreffens des Beleuchtungsstrahlengangs bzw. seiner optischen
Achse auf die Objektebene eine scharfe Abbildung der Leuchtfeldblende
in die bzw. parallel zur Objektebene erreicht. Chromatische Fehler
und eine Verzerrung des Leuchtfelds werden vermieden. Dies ermöglicht
auch die unverzerrte, präzise Abbildung von Strukturen
auf die Objektebene, z. B. Gitternetz, Ring, Spalt. Ausserdem kann
der Winkel, den der Beleuchtungsstrahlengang mit dem Beobachtungsstrahlengang
einschliesst, ohne Qualitätseinbussen vergrössert
werden, wodurch sich eine grössere konstruktive Freiheit
ergibt.
-
Die
Vorteile der Erfindung liegen auf der Hand bei Mikroskopen mit neben
dem Objektiv in einem Winkel zu dessen optischer Achse geführtem Beleuchtungsstrahlengang,
der eine eigene, vom Objektiv unabhängige Beleuchtungsoptik
hat. Ebenso ist der Vorteil offensichtlich bei Mikroskopen, bei dem
das Beleuchtungslicht schräg auf das Objektiv auftrifft.
Jedoch wird durch die Erfindung auch bei Mikroskopen mit parallel
zur optischen Achse durch Randbereiche des Objektivs geführtem
Beleuchtungsstrahlengang, wie beispielsweise in
DE-B 103 32 602 beschrieben,
eine Verbesserung der Abbildungsqualität erreicht.
-
Bei
fester Position und Orientierung der Leuchtfeldblende, der Beleuchtungsoptik
und der Umlenkmittel befindet sich die Bildebene in konstanter Lage
relativ zum Objektiv bzw. zur Objektebene. Die Bildebene verläuft
parallel zur oder in der Objektebene. Bei einem Objektiv mit konstanter
Brennweite sind die Parameter der Beleuchtungseinrichtung bevorzugt
so gewählt, dass das Bild der Leuchtfeldblende genau in
die Brennebene (Objektebene) umgelenkt wird.
-
Bei
einem Objektiv mit variabler Brennweite sind die Parameter der Beleuchtungseinrichtung
bevorzugt so gewählt, dass das Bild der Leuchtfeldblende
in eine Ebene umgelenkt wird, die einer mittleren Brennweite des
Objektivs entspricht. Selbst bei Brennweitenänderungen
ist das Leuchtfeld daher innerhalb des Tiefenschärfebereichs
im wesentlichen gleichmässig scharf abgebildet.
-
In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die
Lage der Bildebene zur Anpassung an unterschiedliche Objektivbrennweiten
variabel. Dies kann beispielsweise durch Verschieben der Beleuchtungslinse
in axialer Richtung des Beleuchtungsstrahlengangs geschehen, wodurch
sich der Abstand zwischen Blendenbild und Leuchtfeldblende ändert.
Durch Nachführen der Orientierung (Winkel zur Achse des
Beleuchtungsstrahlengangs) und/oder Position (Lage entlang der gestreckten
Achse des Beleuchtungsstrahlengangs) der Leuchtfeldblende und/oder
Orientierung der Linse und/oder der Orientierung des Spiegels können
die oben genannten Bedingungen erfüllt und ein parallel
zum ursprünglichen Bild orientiertes Bild in verändertem
Abstand vom Objektiv erzeugt werden. Die Anpassung dieser Parameter
der Beleuchtungseinrichtung wird vorzugsweise von einer Steuereinrichtung
veranlasst, die Signale über die Stellung des Zoomsystems
empfängt und Stellsignale für Stellelemente erzeugt,
die die Orientierung und/oder Position der oben genannten Bauteile
bestimmen.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und nachfolgend
beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
-
1 den
Aufbau eines Lichtmikroskops mit einer konventionellen Beleuchtungseinrichtung
zur Auflichtbeleuchtung einer Objektebene;
-
2 die
Beleuchtungseinrichtung mit gestrecktem Beleuchtungsstrahlengang
zur Illustration der Scheimpflug-Bedingung;
-
3 die
Beleuchtungseinrichtung mit durch ein Umlenkmittel umgelenktem Beleuchtungsstrahlengang
zur Illustration der Beleuchtung in bzw. parallel zur Objektebene;
-
4 das
Mikroskop aus 1 mit einer erfindungsgemässen
Beleuchtungseinrichtung.
-
Das
in
1 dargestellte Mikroskop ist grundsätzlich
aus der
DE-B 102 55
961 bekannt und wird hier nur so weit beschrieben, wie
zum Verständnis der Erfindung notwendig; im Übrigen
wird auf die
DE-B 102
55 961 verwiesen. Das Stereomikroskop weist ein Hauptmikroskop
1 und
ein Assistentenmikroskop
5 auf. Bei dem dargestellten Stereomikroskop handelt
es sich insbesondere um ein ophthalmologisches Mikroskop oder eines
für die Neurochirurgie.
-
Das
Stereomikroskop weist als wesentliche optische Komponenten ein Hauptobjektiv 2,
ein Zoom-System 8 und wenigstens einen (nicht dargestellten)
Binokulartubus mit Okularen auf. Die optische Achse 11 des
Hauptobjektivs 2 verläuft vertikal und steht senkrecht
auf der Objektebene 10. Der Beobachtungsstrahlengang 16 ist
durch Umlenkelemente 7 mehrfach um jeweils 90° umgelenkt,
so dass die mittlere Achse 11' des Zoom-Systems 8 horizontal
verläuft. Der Beobachtungsstrahlengang 16 erreicht
schliesslich über den hier nicht im einzelnen dargestellten
Binokulartubus den Hauptbeobachter 17. Im Beobachtungsstrahlengang 16 sind
optische Zusatzkomponenten 15 vorgesehen, z. B. eine Dateneinspiegelungseinrichtung 20,
Inverter-Einrichtung, Laser-Shuttereinrichtung oder optische Teiler. Durch
die horizontale Umlenkung des Beobachtungsstrahlengangs 16 können
das Zoom-System 8 und die Zusatzkomponenten 15 eingebaut
werden, ohne dass hierbei die vertikale Bauhöhe des Stereomikroskops
in ergonomisch ungünstiger Weise vergrössert wird.
-
Optional
ist zwischen dem Hauptobjektiv 2 und dem ersten Umlenkelement 7 ein
weiterer Strahlteiler 6 vorgesehen, der den Haupt-Beobachtungsstrahlengang 16 entlang
der Achse 11 des Hauptobjektivs 2 in zwei Teilstrahlengänge 16, 14 aufteilt.
Ein erster transmittierter Teilstrahlgang 16 entspricht
dem bereits diskutierten Strahlengang, welcher nach Umlenkung entlang
der Achse 11' des Zoom-Systems 8 verläuft.
Der weitere Teilstrahlengang 14 wird aus dem Hauptbeobachtungsstrahlengang
als Assistenten-Beobachtungsstrahlengang ausgespiegelt und über
ein weiteres Umlenkelement 13 in einen nicht dargestellten
Assistenten-Binokulartubus und von dort in das Auge des Zweitbeobachters 18 geführt.
Das Assistentenmikroskop 5 kann beispielsweise an einer
hier gestrichelt dargestellten mechanischen Trennstelle vom Hauptmikroskop 1 abtrennbar
sein.
-
Die
Beleuchtungseinrichtung 9 ist im vorliegenden Beispiel
seitlich neben dem Hauptobjektiv 2 innerhalb des Mikroskopgehäuses
angeordnet. Sie hat einen Beleuchtungsstrahlengang 4, der
neben dem Hauptobjektiv 2 ausserhalb davon verläuft.
Der Beleuchtungsstrahlengang 4 wird durch eine Lichtquelle 21 in
Verbindung mit einer Leuchtfeldblende 23, einer Beleuchtungsoptik,
hier schematisch in Form einer einfachen Linse 22, und
einem Umlenkmittel 3 festgelegt. Die hier nicht sichtbare
kreisförmige Öffnung in der Leuchtfeldblende 23 wird
somit in den Bereich der Objektebene 10 abgebildet und
auf das zu beobachtende Objekt 24 gerichtet.
-
Die
optische Achse 11 des Objektivs 2 schliesst mit
der Achse 4' des Beleuchtungsstrahlengangs 4 im
objektnahen Bereich einen Winkel α von 1 bis 10° ein.
Die Leuchtfeldblende 23 ist senkrecht zur Achse 4' des
Beleuchtungsstrahlengangs 4 orientiert. Das Bild 24 der
Leuchtfeldblende 23 ist daher nur in einer Ebene 24' scharf,
die senkrecht auf der Achse 4' steht. Durch die schräge
Umlenkung des Beleuchtungsstrahlengangs 4 bzw. schrägem
Einfall auf die Objektebene 10 ist diese Bildebene 24' mit Bezug
auf die Objektebene 10 geneigt. Damit wird die Leuchtfeldblende 23 nicht über
ihren gesamten Bereich scharf, sondern verschwommen und eventuell
mit chromatischen Effekten an den Rändern auf die Objektebene 10 projiziert.
-
2 und 3 erläutern,
wie diese unerwünschten Abbildungsfehler im Beleuchtungsstrahlengang 4 gemäss
der Erfindung auf einfache Weise behoben werden. 2 zeigt
schematisch und ohne korrekte Grössenverhältnisse
den gestreckten Zustand des Beleuchtungsstrahlengangs 4.
Die Objektebene 10, in der ein scharfes Bild 24 der
Leuchtfeldblende 23 erzeugt werden soll, ist zur Achse 4' des Beleuchtungsstrahlengangs 4 geneigt,
wobei ihre Flächennormale, also die optische Achse 11 des
Objektivs 2, mit der Achse 4' des Beleuchtungsstrahlengangs 4 den
oben erwähnten Winkel α einschliesst. Um die Bildebene 24' mit
der Objektebene 10 in Übereinstimmung zu bringen,
werden die Leuchtfeldblende 23 und/oder die Beleuchtungslinse 22 mit
Bezug auf die Achse 4' schräggestellt. Die Blendenebene 23' schliesst
mit der Achse 4' des Beleuchtungsstrahlengangs 4 einen
Winkel β1 von kleiner als 90° ein. Alternativ
oder zusätzlich schliesst die Beleuchtungslinsenebene 22' mit
der Achse 4' des Beleuchtungsstrahlengangs 4 einen
Winkel β2 ein. Dieser ist vorzugsweise kleiner oder gleich
90° und grösser als β1. Die Winkel β1, β2
sind gemäss der Scheimpflug-Bedingung so gewählt,
dass sich die Ebenen 22', 23' und 10/24' wenigstens
annähernd entlang einer gemeinsamen Schnittgeraden S schneiden.
Bei einer komplexeren Beleuchtungsoptik sind wie eingangs erläutert
statt der Linsenebene 22' die Hauptebenen zu berücksichtigen.
-
3 zeigt
die Umlenkung des Bildes 24 der Leuchtfeldblende aus der
ursprünglichen unabgelenkten Bildebene 24' (vgl. 2,
hier gestrichelt gezeichnet) mittels des Umlenkmittels 3 in
eine parallel zur tatsächlichen Objektebene 10 verlaufende
Bildebene 24'. Die durch das Umlenkmittel 3 abgelenkte Achse 4' des
Beleuchtungsstrahlengangs 4 verläuft nun unter
dem Winkel α zur Vertikalen bzw. zur optischen Achse 11 des
Objektivs 2. Durch einfache geometrische Überlegungen
lässt sich der Winkel γ ermitteln, unter dem das
Umlenkmittel 3 im Strahlengang 4 angeordnet werden
muss, um die Bildebene 24' parallel zur Objektebene 10 auszurichten.
-
Es
ist auch möglich, dass sich das zum Auffalten des Beleuchtungsstrahlengangs 4 verwendete Umlenkmittel 3 zwischen
der Linse 22 und der Leuchtfeldblende 23 befindet.
Dieser Fall liegt beispielsweise vor, wenn das Objektiv 2 als
Beleuchtungsoptik oder Teil davon verwendet wird.
-
4 zeigt
das Mikroskop aus 1 mit einer erfindungsgemässen
Beleuchtungseinrichtung 9 und ansonsten zu 1 identischem
Aufbau. Die Beleuchtungseinrichtung 9 ist prinzipiell wie
in 3 aufgebaut.
-
Der
Abstand der Bildebene 24' vom Objektiv 2 ist durch
die wechselseitigen Abstände und Orientierungen der Lichtquelle 21,
der Leuchtfeldblende 23, der Beleuchtungsoptik 22 und
des Umlenkmittels 3 vorgegeben.
-
Um
diesen Abstand an die durch das Zoomsystem variierte tatsächliche
Brennweite anzupassen, sind zumindest einzelne der genannten Abstände
und Orientierungen in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
variabel. Dies ist durch Pfeile an den entsprechenden Komponenten
angedeutet. Beispielsweise ist der Abstand zwischen Beleuchtungsoptik 22 und
Leuchtfeldblende 23 in axialer Richtung des Beleuchtungsstrahlengangs 4 variabel, um
das Bild 24 in variablem Abstand von der Leuchtfeldblende 23 zu
erzeugen. Die Orientierung der Blendenebene 23' und/oder
der Beleuchtungslinse 22 ist vorzugsweise ebenfalls variabel,
um in einem solchen Fall die Scheimpflug-Bedingung wieder zu erfüllen.
Weiterhin ist die Orientierung des Umlenkmittels 3 vorzugsweise
variabel, um die Bildebene 24' wieder parallel zur Objektebene 10 auszurichten.
-
Zur
automatischen Anpassung an die tatsächliche Objektivbrennweite
ist vorzugsweise eine Steuereinrichtung 30 vorhanden. Diese
erhält vom Zoom-System 8 ein Steuersignal, aufgrund
dessen die Anpassung der erwähnten Parameter der Beleuchtungseinrichtung
bestimmt werden kann. Entsprechende Steuersignale werden dann an
Stellglieder übermittelt, die mit der Leuchtfeldblende 23,
der Beleuchtungsoptik 22 und/oder dem Umlenkmittel 3 verbunden
sind.
-
Die
beschriebene Beleuchtungseinrichtung kann analog auch so eingesetzt
werden, dass der Beleuchtungsstrahlengang das Objektiv des Mikroskops
durchsetzt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10332602
B [0004, 0018]
- - US 2001/0010592 A [0006, 0008]
- - DE 19523712 A [0006, 0008]
- - DE 19537868 A [0006, 0008]
- - AT 20299 [0015]
- - DE 10255961 B [0027, 0027]