-
Die
Erfindung betrifft einen Blaskopf zur Extrusion von Folie mit mindestens
zwei Kunststoffschichten, einen Nachrüstsatz für einen Blaskopf, sowie ein
Verfahren zum Betreiben einer Blasfolienanlage.
-
Blasköpfe zur
Extrusion mehrschichtiger Kunststofffolie sind bekannt.
-
So
zeigt die Druckschrift
EP
0 568 544 B1 in ihrer
1 einen
solchen Blaskopf. Dieser ist nach dem so genannten „Stack-Die-Prinzip" aufgebaut, das heißt, die
Schmelzeströmungen,
die später
eine Einzelschicht der Mehrschichtfolie bilden, werden in der radialen
Richtung des Blaskopfes jeweils „von außen" jeweils einem Spalt zur Leitung einer
Einzelströmung
zugeleitet. Dieser Spalt wird in der Regel von einer oberen und
unteren Platte gebildet. Diese Platten werden von den genannten
Schmelzezuleitungen durchzogen, wobei diese beim Erreichen des Spaltes
in der Regel in Wendeln übergehen,
so dass die Schmelzeströmung
der Einzelschichten in dem Spalt „abgeflacht" wird und so die
spätere
flache Gestalt der Folie vorwegnimmt. Charakteristisch für solche
Stack-Dies ist, dass mehrere Funktionspaare aus solchen oberen und
unteren Platten aufeinander gestapelt werden, wobei ihre jeweiligen
Spalte zur Leitung einer Einzelströmung in den selben Spalt – in der
Regel Düsenspalt
genannt – zur
Leitung mehrerer Einzelströmungen
münden.
In diesem letztgenannten Spalt werden die Schmelzeschichten in der
Art zusammengeführt,
in der sie später
die Mehrschichtfolie bilden.
-
Allerdings
hat sich gezeigt, dass Stack-Die-Blasköpfe, bedingt durch ihr Bauprinzip,
eine große
Bauhöhe
aufweisen. Diese große
Bauhöhe
ist jedoch unerwünscht,
wenn hitzeempfindliche Folienmaterialien extrudiert und damit durch
einen dementsprechend langen Düsenspalt
geführt
werden sollen.
-
Aus
diesem Grund werden in den letzten Jahren verstärkt Blasköpfe mit zentralem Vorverteiler
eingesetzt, die bei einer gleichen Anzahl von Schmelzeschichten
kürzer
bauen. Solche Vorrichtungen werden beispielsweise in den Druckschriften
DE 102 04 897 A1 und
DE 199 23 973 A1 gezeigt.
Die in den beiden vorgenannten Druckschriften gezeigten Blasköpfe weisen
so genannte zentrale Vorverteiler für die Schmelze auf. Solche
Blasköpfe
mit zentralen Vorverteilern weisen in der Regel folgende Charakteristika
auf:
Ein gemeinsamer Vorverteiler genanntes Bauteil, das von
Schmelze für
verschiedene Kunststoffschichten durchströmt wird und das in der Richtung,
in der der Folienschlauch den Blaskopf verlässt [entlang der Hauptsymmetrieachse
des Blaskopfs (z)], den restlichen Bauteilen des Blaskopfes vorgelagert
ist.
-
In
der radialen Richtung des Blaskopfes in dessen Zentrum befinden
sich zentrale Kavitäten,
von denen mehrere Schmelzeverteilungsleitungen abgezeigt werden.
Diese Zuführleitungen
verlaufen von den zentralen Kavitäten („sternförmig") das heißt vorwiegend in radialer Richtung,
verlassen hierbei den Vorverteiler und münden in der Regel in eine Wendel
ein, die entweder in eines der oder in beide den Spalt zur Leitung einer
Einzelströmung
bildende Umlenkstücke
eingebracht sind. In diesem Spalt nimmt die Schmelzeströmung bereits
die in der Abwicklung flache Form der späteren Folie an. Jedoch enthält ein Mehrschichtblaskopf
dieser Bauart mehrere solcher Spalte zur Leitung einer Einzelströmung, die
jeweils die Schmelzeströmung,
die eine Folienschicht bilden, leitet. Diese Mehrzahl von Spalten
zur Leitung einer Einzelströmung
münden
dann in einen gemeinsamen Spalt zur Leitung mehrerer Einzelströmungen,
in dem die einzelnen Schmelzeströmungen zu
einem noch nicht erstarrten oder ausgehärteten Folienverbund zusammengeführt werden.
Dieser Spalt wird in der Regel Düsenspalt
genannt.
-
Zu
erwähnen
bleibt noch, dass auch die Blasköpfe
der vorgenannten Bauart in verschiedenen Ausführungsformen vorkommen. So
zeigt die Druckschrift
DE
199 23 973 A1 einen Blaskopf mit einem gemeinsamen Spalt
zur Leitung mehrer Einzelströmungen,
dem die Einzelströmungen
in der radialen Richtung (r) des Blaskopfes von beiden Richtungen
durch Spalte zur Leitung der Einzelströmungen zugeleitet wird. Bei
der Druckschrift
DE
102 04 897 A1 geschieht diese Zuleitung zunächst ausschließlich aus
einer Richtung, nämlich
in der radialen Richtung des Blaskopfes von außen.
-
Insbesondere
durch die Einführung
der Blasköpfe
mit zentralem Vorverteiler ist es möglich geworden, auch vielschichtige
Folienverbunde mit Schichten aus empfindlicherem Material auszustatten,
da die Bauhöhe dieser
Blasköpfe
wie erwähnt
relativ gering ist und damit die thermische Belastung der Folie
in Grenzen bleibt. Allerdings ist in den letzten Jahren Bedarf nach
neuartigen Folienverbunden entstanden, bei denen thermisch sehr
anfällige
Stoffe mit Stoffen verbunden werden, die bei ihrer Verarbeitung
im Blaskopf höhere
Temperaturen benötigen.
Als Beispiel seien Verbunde genannt, die sowohl EVOH als auch Polyesterschichten
enthalten. Diese Materialzusammenstellung verlangt eigentlich nach
dem Einsatz eines Blaskopfes mit zentralem Vorverteiler. Allerdings
würde durch
die Bauweise dieses Blaskopfes auch das temperaturempfindlichere
EVOH zumindest auf eine ähnliche
Temperatur wie das Polyester erhitzt und in vielen Fällen geschädigt.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen Blaskopf
vorzuschlagen, mit dem Folienverbunde aus Materialien mit unterschiedlichem
Temperaturverhalten besser hergestellt werden können.
-
Die
vorliegende Erfindung geht von einer beliebigen Ausführungsform
eines Blaskopfs mit zentralem Vorverteiler aus und löst die Aufgabe
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
-
Die
Erfindung macht sich zunutze, dass die Stack-Die-Blasköpfe eben
keine zentralen Vorverteiler besitzen und ihnen in der Regel die
Schmelze in der radialen Richtung zugeführt wird. Es ist also möglich, die Temperatur
der Schmelze der beiden Teile des Blaskopfes besser thermisch voneinander
zu entkoppeln. Dies gilt sowohl in den Fällen, in denen der Stack-Die-Teil
des Blaskopfes die Schmelze mit der höheren Temperatur in den zentralen Ringspalt
einführt,
als auch in dem Fall, in dem er die Schmelze höherer Temperatur einbringt.
-
Im
ersteren Fall erscheint es sinnvoll, den Stack-Die-Blaskopf in der
Transportrichtung der Schmelze (z) vor dem Blaskopfteil mit zentralem
Vorverteiler anzuordnen. Auch in diesem Fall ist die durch den Vorverteiler
laufende empfindlichere Extrudatmasse in befriedigenderer Weise
als nach dem Stand der Technik von der höheren Temperatur der anderen
Schmelze geschützt.
-
Im
letzteren Fall ist zu bevorzugen, dass der Stack-Die in der Transportrichtung
der Schmelze (z) auf den Teil mit dem zentralen Vorverteiler abfolgt.
Der Stack-Die gibt
dann die niederschmelzenden temperaturempfindlichen Materialien
auf die sich bereits abkühlenden
Schichten der höherschmelzenden
Materialien ab. Zur allgemeinen Erläuterung der Nomenklatur der
vorliegenden Druckschrift sei noch erwähnt, dass die ersten und zweiten
Spalten zur Leitung einer Einzelströmung in der Regel dieselbe
Funktion haben: Sie überführen die
Einzelströmung,
die zunächst
von einer oder mehreren Schmelzeleitung geführt wird, in einen „flachen" Zustand und leiten
diese Einzelströmung
dann bis in den zentralen Spalt. In der Regel weisen die Spalte
Wendeln auf, es sind jedoch auch Pinolen zur Verteilung der Schmelze
im Spalt bekannt.
-
Der
Unterschied zwischen den ersten und beiden Spalten liegt daher darin,
dass die ersten Spalte über
einen zentralen Vorverteiler mit Schmelze versorgt werden und die
zweiten nicht. In der Regel dürften
die zweiten Spalte über
Radialverteiler mit Schmelze versorgt werden. In diesem Zusammenhang
haben Tests ergeben, dass die so genannte Hirschgeweihform zu bevorzugen
ist. Die Begriffe Radialverteiler und Hirschgeweih werden nachstehend
in der gegenständlichen
Beschreibung noch einmal näher
erläutert.
Es ist jedoch auch möglich,
die zweiten Spalte in andere Weise, wie zum Beispiel mit Hilfe einer
Mehrzahl gleichmäßig über den
Umfang des Blaskopfes verteilte, radial auf den Spalt zu laufende
Schmelzeleitungen zu versorgen.
-
Eine
weitere Gemeinsamkeit der ersten und zweiten Spalte ist, dass sie
oft von zwei Platten begrenzt werden. Insbesondere bei den Stack-Dies
bietet sich aufgrund ihrer Anordnung die Bezeichnung obere und untere
Platte an. Eine Funktionseinheit aus einer solchen oberen und unteren
Platte wird im Folgenden Radialverteilungseinschub genannt. Um eine
bessere Herstellbarkeit, Modularität und thermische Trennbarkeit
solcher Stack-Dies zu gewährleisten,
ist es vorteilhaft, wenn die Schmelzezuleitungen für einen
zweiten Spalt ausschließlich
in seinem Radialverteilungseinschub verlaufen. Noch vorteilhafter
ist die Beschränkung
der Schmelzeleitungen auf eine Platte beziehungsweise ein Bauteil.
-
Die
Anwendung der Lehre der vorliegenden Erfindung eignet sich besonders
gut zum Nachrüsten
bestehender Blasköpfe.
Hierbei kann ein Nachrüstsatz
nach dem Stack-Die-Prinzip aufgebaut sein und einen Blaskopf mit
einem zentralen Vorverteiler erweitern. Es kann aber auch ein Stack-Die
mit einem Nachrüstsatz, der
einen zentralen Vorverteiler aufweist, nachgerüstet werden. Die in dieser
Weise entstehenden Blasköpfe weisen
dann die bereits oben dargestellten Vorteile insbesondere bei der
Herstellung komplizierter Materialverbünde auf. Allgemein kommt die
Bereitstellung von Nachrüstsätzen, die
die Anzahl der mit einem Blaskopf darstellbaren Schichten erhöht, dem
steigenden Bedarf nach mehrschichtiger Folie, die eben mit den alten Blasköpfen gerade
nicht mehr hergestellt werden kann, nach. Die erfindungsgemäße Nachrüstung bringt
weitere Vorteile mit sich.
-
Günstig ist
die Nachrüstung
eines Blaskopfes mit einem zentralen Vorverteiler mit einem Stack-Die-Nachrüstsatz,
da die Erweiterung eines Blaskopfes mit zentralem Vorverteiler mit
einem Nachrüstsatz
gleicher Bauart umfangreiche maschinenbauliche Probleme nach sich
ziehen würde.
-
Wenn
Verbünde
aus Stoffen mit stark unterschiedlichem Temperaturverhalten hergestellt
werden sollen, ist die Verwendung von Mitteln zum thermischen Trennen
von Bauteilen, die einen zweiten Spalt begrenzen und Bauteilen,
die einen ersten Spalt begrenzen, vorteilhaft, da günstige Extrusionsverfahren
für solche Verbundfolien
besonders hohe Temperaturgradienten zwischen solchen Spalten vorsehen.
Solche Mittel zum thermischen Trennen können aus Keramik bestehen,
sie können
aber auch Luftspalte enthalten oder anderes Isolationsmaterial umfassen.
-
Weitere
Ausführungsbeispiele
der Erfindung gehen aus der gegenständlichen Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
-
Die
einzelnen Figuren zeigen:
-
1 Einen
Schnitt durch einen Stack-Die-Blaskopf
-
2 Einen
Schnitt durch einen Radialverteilungseinschub eines vorteilhaften
Blaskopfes
-
3 Einen
Schnitt durch einen Blaskopf mit zentralem Vorverteiler
-
4 Einen
Schnitt durch einen weiteren Blaskopf mit zentralem Vorverteiler
-
5 Einen
Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Blaskopf
-
6 Ein
vorteilhaftes Radialverteilungssystem
-
1 zeigt
einen Schnitt durch einen Stack-Die-Blaskopf 1. Die Schnittebene
wird durch die Axial- und Radialkoordinaten z, r des Blaskopfes
aufgespannt. Die Axialkomponenten z geben zugleich die Förderrichtung
der Schmelze im Blaskopf an. Der Stack-Die-Blaskopf 1 ist
auf einem Fuß 2,
der zugleich einen Teil der für
den Blaskopf benötigten
Infrastruktur (Kühlungsluft,
Strom-, Sensorik- und Steuerleitungen) enthält, abgestützt. Der Teil der Infrastruktur,
der für
das Innere der Folienblase bestimmt ist, geht in das Innenrohr 3 über, das
beispielsweise die Luft zur Innenkühlung an die Innenkühlung 13 weitergibt.
Das Innenrohr 3 verläuft
seinerseits innerhalb des unteren 4, mittleren 5 und
oberen 6 Innendorns des Blaskopfes 1. Die Innendorne 4, 5, 6 begrenzen
auch den Düsenspalt
zur Leitung mehrerer Einzelströmungen 17 nach
innen und bilden in der radialen Richtung r des Blaskopfes 1 das
Blaskopfinnere.
-
Die
Schmelze wird dem gezeigten Stack-Die-Blaskopf in der radialen Richtung
r von außen
zugeführt, wobei
die außerhalb
des Blaskopfes 1 verlaufenden Leitungen nicht dargestellt
sind.
-
Die
Weiterleitung der Schmelze in dem Blaskopf übernehmen die Schmelzeleitungen
oder Radialverteilungsleitungen 14, die in der vorliegenden
Schnittzeichnung (1) lediglich im Querschnitt
zu sehen sind. Nicht gezeigt ist, dass der Verlauf dieser Leitungen 14 eben
auch Radialkomponenten r aufweist, so dass die Leitungen 14 die
Schmelze den Wendeln 15 und damit den zweiten Spalten zur
Leitung einer Einzelströmung 16 zuführen.
-
Die
Leitungen 14, die Wendel 15 und die zweiten Spalte 16 werden
in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
eines Stack-Die-Blaskopfes jeweils von der oberen und unteren Platte 10, 11 eines
Radialverteilungseinschubs 12 begrenzt. Der gezeigte Blaskopf 1 weist
fünf solcher
Radialverteilungseinschübe 12 und
damit auch fünf
solcher Spalte zur Leitung von Einzelströmungen 16 auf. Alle
diese Spalte münden
in den Spalt zur Leitung einer Einzelströmung 17, in dem die
verschiedenen Schmelzeströmungen
zu einem Verbund vereinigt werden. Am axialen Ende des Blaskopfes
durchtritt der Schmelzeverbund die von der inneren und äußeren Extrusionslippe
gebildete Düse 19 und
erkaltet zur Folienblase 18.
-
2 zeigt
einen oft als Hirschgeweih bezeichneten vorteilhaften Verlauf von
Schmelzeleitungen 14 in einem Radialverteilungseinschub 12.
Hierbei ist 2 als Schnitt durch einen solchen
Radialverteilungsseinschub 12 zu verstehen. Die Schnittebene
wird durch die Radial- r und Winkelkoordinaten φ des Blaskopfes aufgespannt.
Die spezifische Art des Verlaufes und der Verzweigungen der Radialverteilungsleitung 14 ähnelt einem
Hirschgeweih. Zunächst
wird die Schmelze am Übergabepunkt
A von einer nicht dargestellten außerhalb des Blaskopfes vorzugsweise
zwischen einem Extruder und dem Blaskopf 1 verlaufenden
Leitung an die innerhalb des Radialverteilungseinschubs 12 und
damit innerhalb des Blaskopfes 1 verlaufende Radialverteilungsleitung 14 übergeben.
Diese Radialverteilungsleitung verzweigt sich, um die Schmelze möglichst
gleichmäßig an verschiedenen
Stellen an den zweiten Spalt 16 zur Leitung einer Einzelströmung heranzuführen. Bei Erreichen
dieses Spalts 16 an Punkt B geht die Schmelzeleitung 14 im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
in die Wendel 15 über.
-
Wichtig
für die
große
Qualität
des beschriebenen Typs des Radialverteilers ist, dass der Abstand
zwischen dem Punkt A und den Punkten B in allen Verzweigungen gleich
ist. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass
auch der Druckabfall in allen Verzweigungen gleich ist und die Schmelze
den Spalt an den unterschiedlichen Punkten B mit gleichem Druck
erreicht. Der gestrichelte Kreis 35 deutet die radiale
Ausdehnung des zweiten Spaltes zur Leitung einer Einzelströmung an.
-
3 zeigt
einen Blaskopf 21 mit einem zentralen Vorverteiler 20.
Dieser befindet sich – in
charakteristischer Weise – am
Fuß des
Blaskopfes und ist in radialer Richtung r zentral angeordnet.
-
Dem
zentralen Vorverteiler 20 wird die Schmelze über Hauptschmelzeleitungen 24a bis
f zugeleitet. Aus darstellerischen Gründen ist stellvertretend nur
eine Schmelzezuleitung 24 gezeigt. Der Vorverteiler besteht
hier aus verschiedenen schichtartig übereinander angeordneten Bauteilen 20a bis 20g.
-
Jeder
späteren
Schmelzeschicht ist auch eine zentrale Kavität 24a bis f zugeordnet,
in die die jeweilige Hauptschmelzeleitung 22a bis f einmündet. Von
diesen Kavitäten 24a bis
g werden die Schmelzeverteilungsleitungen 25a-g abgezweigt.
Zu beachten ist, dass von jeder Kavität mehrere Schmelzeverteilungsleitungen abzweigen,
von denen lediglich eine gezeigt ist. Auch diese Maßnahme hat
zum Ziel, die ersten Spalte zur Leitung einer Einzelströmung 26a bis 26g entlang
ihrer Ausdehnung in Richtung der Winkelkoordinaten φ möglichst
gleichmäßig mit
Schmelze zu versorgen.
-
Bei
Erreichen dieser Spalte 26a bis 26f gehen die
Schmelzeverteilungsleitungen 25a-f in Wendeln 15 über.
-
Nachdem
die Einzelströmungen
der Schmelze in den Spalten 26a bis 26g in ihre
in der Abwicklung flache Form gebracht wurden, erreichen sie den
Düsenspalt
zur Leitung mehrerer Einzelströmungen 17 und werden
schließlich
durch die Düse 19 extrudiert.
-
Zum
mechanischen Aufbau dieses Blaskopfes 21 ist noch folgendes
zu sagen:
Der zentrale Vorverteiler 20 ist vom Hauptumlenkstück 23 umfangen.
-
Die
Spalte zur Leitung einer Einzelströmung 26a bis 26f werden
von dem Hauptumlenkstück 23,
den Umlenkstücken 27a-f
und dem Mantel 28 gebildet. Vor seinem Einmünden in
die Atmosphäre
wird der Düsenspalt 17 vom
Innendorn 31 dem Innenring 30 und dem Außenring 29 begrenzt.
Der Innendorn 31 weist weitere Innenteile 32 bis 34 auf.
-
Der
mechanische Aufbau des Blaskopfes 41 in 4 wirkt
zunächst übersichtlicher
als der mechanische Aufbau des Blaskopfes 21:
Über dem
Hauptumlenkstück 43 sind
die weiteren Umlenkstücke 47a-f
angeordnet. Auf diese Umlenkstücke folgen
der Außenring 50 und
der Innenring 49. Das Innenrohr 51 bietet Platz
für die
Zuleitungen für
das Innere der Folienblase 18.
-
Die
Spalte zur Leitung einer Einzelströmung 46a bis f werden
wieder von den Umlenkstücken 43 sowie 47a-f
und den Ringen 49, 50 begrenzt. Im Vergleich zum
Blaskopf 21 fällt
auf, dass die Spalte zur Leitung einer Einzelströmung 47b bis f zu
beiden Seiten der durch den Düsenspalt
zur Leitung mehrerer Einzelströmungen 17 fließenden Schmelze
einmünden.
Lediglich der erste Einzelspalt 26a in der Hauptströmungsrichtung
z der Schmelze geht direkt und damit einzeln in den Düsenspalt 17 über. Auf
diese Weise gelingt es ebenfalls, sieben Schmelzeschichten zusammenzuführen, aber
den Abstand zwischen den Einmündungen
der Einzelspalte 26a bis f in den Düsenspalt 17 und dem
Austritt der Schmelze aus der Düse 19 wesentlich
geringer zu halten als bei dem Blaskopf 21. Dieser Umstand
schont das Folienmaterial.
-
Auch
der in 4 gezeigte Blaskopf 41 weist einen zentralen
Vorverteiler 40 auf, wobei dieser nicht verschiedene, exklusiv
ihm zugeordnete Bauteile umfasst, wie der Vorverteiler 20 des
Blaskopfes 21 mit seinen Teilen 20a-g. Vielmehr
ist der lediglich mit einem Pfeil bezeichnete zentrale Vorverteiler 40 als
Bestandteil des Hauptumlenkstückes 43 und
der Umlenkstücke 47a-f
ausgeprägt.
-
Ein
Vergleich der beiden Blasköpfe 21 und 41 beziehungsweise
Vorverteiler 20 und 40 offenbart jedoch grundlegende
funktionale Gemeinsamkeiten:
Die Hauptschmelzeleitungen 22a-f
beziehungsweise 42a-f bringen die Schmelze zu Kavitäten 24 beziehungsweise 44a-f,
die in der radialen Richtung r des Blaskopfes am Besten genau im
Zentrum des Düsenringes
positioniert sind. In den gezeigten Ausführungsbeispielen verlaufen
die Hauptschmelzeleitungen vorwiegend in radialer Richtung r. Es
erscheint jedoch auch möglich,
die Kavitäten
durch überwiegend
in z-Richtung verlaufende Hauptschmelzeleitungen zu versorgen.
-
Diese
Kavitäten
versorgen Schmelzeverteilungsleitungen 25 bzw. 45a-f,
die in der Regel sternartig von den Kavitäten abzweigen und wieder in
die ersten Spalte 26 bzw. 46 zur Leitung einer
Einzelströmung
einmünden.
Sinn der zentralen Positionierung der Kavitäten 24, 44 beim
zentralen Vorverteiler ist, dass die verschiedenen sternförmig von
einer Kavität
abzweigenden Schmelzeverteilungsleitungen 25 bzw. 45,
welche eine Schmelzeströmung
führen
und welche in einen Spalt 26 bzw. 46 zur Leitung
einer Einzelströmung
einmünden, von
der Kavität
bis zum Spalt gleich lang sind. Auf diese Weise erfährt die
Schmelze einer nten Schmelzeschicht in allen ihr zugeordneten Schmelzeverteilungsleitungen 25a-f
bzw. 45a-f denselben Druckverlust. Auf diese Weise ist
eine gewünschte
Folienqualität
zu sichern.
-
In
der Regel liegen die Kavitäten 24a-f
bzw. 44a-f in z-Richtung unterhalb des Beginns der Spalte 26 bzw. 46a-f.
-
5 zeigt
einen erfindungsgemäßen Blaskopf 61,
dessen in z-Richtung untere Bauteile zunächst identisch sind mit den
entsprechenden Bauteilen des Blaskopfes 41:
Auf dem
Hauptumlenkstück 43 sind
die Umlenkstücke 47a-f „gestapelt" und schaffen die
Voraussetzung für die
Extrusion einer siebenschichtigen Folie. Allerdings folgen auf diese
Bauteilen in der Hauptströmrichtung der
Schmelze (bzw. der axialen Richtung des Blaskopfes) eben nicht die
abschließenden
Ringe 49 und 50 wie bei dem Blaskopf 41,
sondern die beiden Platten 63 und der Außenring 67.
Diese Bauteile 63 und 67 haben eine ähnliche
Funktion wie die oberen und unteren Platten 10 und 11 des
Stack-DIE-Blaskopfes 1: Sie begrenzen die zweiten Spalte 66a,
b zur Leitung einer Einzelströmung.
Sie begrenzen ebenfalls die ihnen zugeordneten Schmelzeverteilungsleitungen 62,
die wieder als Radialverteiler, das heißt gleich oder ähnlich wie
in 2 oder nachstehend in 6 ausgeführt sind.
Entscheidend ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass diese beiden
Spalte zur Leitung einer Einzelströmung 66a, b die Schmelze
eben nicht über
den zentralen Vorverteiler 40 erhalten und damit zweite
Spalte in der Sprache dieser Druckschrift sind. Die ersten Spalte 46a bis f
werden aus dem zentralen Vorverteiler versorgt.
-
Die
Klammer 69 deutet an, dass die Platten 63 und
der Außenring 67 Bestandteile
eines Nachrüstsatzes
sein können,
der im vorliegenden Fall einen Siebenschichtblaskopf zu einem Neunschichtblaskopf
erweitert. Die Schraube 64 ist ein Befestigungsmittel,
das den Nachrüstsatz 69 adäquat verankert.
-
6 zeigt
einen vorteilhaften Verlauf einer Schmelzeverteilungsleitung 55,
wie sie in einem Radialverteilungseinschub 12 oder in einer
oder mehreren Platte 63 beziehungsweise Außenring 67 ausgeführt sein kann.
Der Verlauf der Schmelzeverteilungsleitung 55 ähnelt dem
Verlauf der Schmelzeverteilungsleitung 14, wobei in 6 deutlich
zu sehen ist, dass die Leitung in zwei Ebenen verläuft. Die
Strecke zwischen dem einen Übergabepunkt
zwischen äußerer (nicht
gezeigter) und innerer Schmelzeleitung/Radialverteilungsleitung 55 und
den (hier) acht Übergangspunkten
B zwischen dieser Leitung 55 und dem ihr zugeordneten Spalt
zur Leitung einer Einzelströmung
ist für
alle acht Übergangspunkte
B gleich.
-
Eine
Zusammenschau insbesondere der 5, 6 und
gegebenenfalls 2 verdeutlicht, dass es möglich ist, die Schmelzeleitungen 62,
die die zweiten Spalte a, b mit Schmelze versorgen, relativ kurz
zu gestalten (Abstand zwischen Punkten A und B). Diese Schmelzeleitungen
führen
jedoch bereits die Schmelze für die
achte und neunte Schicht des Folienverbundes. Die Schmelzeversorgungsleitungen 42g,
f sowie 45g, f der sechsten und siebten ersten Spalte 46g,
f sind sehr viel länger.
Damit kann durch die zweiten Spalte im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit gleichem Druck mehr Schmelze extrudiert werden, was bei vielschichtigen Folien
beispielsweise für
eine höhere
Extrusionsgeschwindigkeit genutzt werden kann. Auch dies gehört zu den
Vorzügen
der vorliegenden Erfindung.
-
Die
Länge der
Schmelzezuleitungen steht mit ihrem Volumen natürlich in einem mathematischen
Zusammenhang. Bei der Anwendung der Erfindung ist es günstig, wenn
von den ersten Spalten
26,
46 zur Leitung einer
Einzelströmung,
die von einem zentralen Vorverteiler gespeist werden, zu zweiten
Spalten
16 übergegangen
wird, wenn die Strecke – beziehungsweise
das Leitungsvolumen – zwischen
dem Übergang
der zentralen Kavität
24 zur
Schmelzeverteilungsleitung D und dem Übergang F der Schmelzeverteilungsleitung
25 in
den zweiten Spalt
26 länger
ist, als die Strecke zwischen den Punkten A und B eines Radialverteilungssystems
(siehe
3).
Bezugszeichenliste |
1 | Stack-DIE
Blaskopf |
2 | Fuß- und Zuführteil |
3 | Innenrohr |
4 | Unterer
Innendorn |
5 | Mittlerer
Innendorn |
6 | Oberer
Innendorn |
7 | Innere
Düsenlippe |
8 | Äußere Düsenlippe |
9 | Außendorn |
10 | Obere
Platte |
11 | Untere
Platte |
12 | Radialverteilungseinschub |
13 | Innenkühlung |
14 | Radialverteilungsleitungen |
15 | Wendel |
16 | zweiter
Spalt zur Leitung einer Einzelströmung |
17 | Düsenspalt
zur Leitung mehrerer Einzelströmungen |
18 | Folienblase |
19 | Düse |
20a-f | Zentraler
Vorverteiler |
21 | Blaskopf
mit zentralem Vorverteiler |
22a-f | Hauptschmelzeleitungen |
23 | Hauptumlenkstück |
24a-f | Kavität |
25a-f | Schmelzeverteilungsleitungen |
26a-f | Erste
Spalte |
27a-f | Umlenkstücke |
28 | Mantel |
29 | Außenring |
Bezugszeichenliste |
30 | Innenring |
31 | Innendorn |
32 | Innenteil
des Innendorns |
33 | Innenteil
des Innendorns |
34 | Innenteil
des Innendorns |
35 | Gestrichelter
Kreis, der die radiale Ausdehnung eines zweiten Spaltes zur Leitung
einer Einzelströmung
andeutet |
40 | Zentraler
Vorverteiler |
41 | Blaskopf
mit zentralem Vorverteiler |
42 | Hauptschmelzeleitungen |
43 | Hauptumlenkstück |
44 | Kavität |
45 | Schmelzeverteilungsleitungen |
46 | Erste
Spalte |
47 | Umlenkstücke |
48 | Mantel |
49 | Außenring |
50 | Innenring |
51 | Innendorn |
55 | Schmelzeleitung |
61 | Blaskopf |
62 | Schmelzeverteilungsleitungen
(Radialverteiler) |
63 | Platten |
64 | Schraube/Befestigungsmittel |
66a,
b | Zweite
Spalte zur Leitung einer Einzelströmung |
67 | Außenring |
68 | Innendorn |
69 | Nachrüstsatz |
A | Übergabepunkt
zwischen äußerer (nicht
gezeigter) und innerer Schmelzeleitung/Radialverteilungsleitung 14 |
B | Übergabepunkt
zwischen Schmelzeleitung/Radialverteilungsleitung 14 und
Wendel 15 |
R | Radialkoordinaten
des Blaskopfes |
Z | Axialkoordinaten
des Blaskopfes |
φ | Winkelkoordinaten
des Blaskopfes |